Kallewirsch
27.08.2007, 22:33 |
Frage zur Zockerei der Kommunen Thread gesperrt |
-->Hallo Zusammen,
eine Frage zur Zockerei der Kommunen, die in vielen -nahezu bankrotten- NRW-Städten besonders weit verbreitet war.
Spitzenreiter Hagen vorher wohl 800 Mio Schulden - jetzt haben´se noch 51 Mio mehr (wg. Zinsswap).
Danach kommt Neuss: 16 Mio verballert (Finanssituation nicht bekannt - dürfte aber, da Düsseldorfer Speckgürtel, etwas besser sein).
Glaubt ihr, dass die mit dem Motto durchkommen:"Erst zocken, wenn´s gut geht, kassieren, sonst klagen."
Der Tenor in der Zeitung (RP) war, die bösen Banken mit fehlerhafter Beratung und Eigeninteresse gegen die armen unwissenden Kommunen. Titel RP"Die Tricks der Deutschen Bank". Der Kämmerer von Hagen (warum ist der noch nicht auf der Straße) will auch klagen...
Frei nach einer aktuellen Sendung -"Das weiß doch fast der blödeste Kleinanleger" (oder"jedes Kind") - wo man viel gewinnen kann, kann man auch viel verlieren (no risk - no fun; there is no free lunch. usw. usw.).
Weil es"Ã-ffentliche" sind, könnte ich mir sogar vorstellen, das die Mitleidsmasche bei den Richtern klappt...
Andererseits: Wenn die DB sogar dafür kassiert, dass sie beraten hat, können die sich doch nicht auf Unwissenheit berufen.
Sind die Banken wirklich so blöd, bei den Summen die"Anleger" schlecht zu beraten oder waren die"Berater" -wie so oft- nur geil auf die Gebühren?
Zocken scheint beliebt zu sein - die Bundesagentur für Arbeit hat die Gewinne (10 MRD) vom letzten Jahr zumindest teilweise auf dem"Finanzmarkt" angelegt.
In dem Artikel der DB stand sogar, dass das deutsche Finanz-Ministerium 17 MRD auf solche Zinsspekulationen (nach dem Motto, wenn wir bisher nicht Gewinne gemacht hätten, würden wir es nicht machen - so etwa das Zitat eines Fin-Ministeriellen).
M. E. ein Unding, bei allen Beteiligten im Ã-D (Mitarbeitern und neudeutsch"Kunden" = Schüler, Arbeitslose, Kranke, Alte usw.) wird gespart auf Teufel komm raus und andererseits gehen die in die Spielbank und setzen auf 34 Zahlen denselben Betrag (jetzt kam halt"Zero" - 35 oder 36 wäre auch schlecht gewesen)
Einknasten wg. Veruntreuung - wer immer das zu vertreten hat-, wäre aus meiner Sicht die richtige Antwort.
Aber zurück zu meiner Frage:
Können gerade die"DEUTSCHEn BANKen" so blöd sein, dass die Entscheidungsträger in den Kommunen nicht vernünftig beraten werden?
Danke
Kalle-un-wirsch
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chiron
27.08.2007, 23:15
@ Kallewirsch
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Re: Frage zur Zockerei der Kommunen |
-->Hallo Kallewirsch
Die Beratung machte nicht die Deutsche Bank, sondern ein Angestellter, welcher Budgetvorgaben zu erfüllen hatte inkl. fetter Boni usw.
Wie soll nun DIE Deutsche Bank (wer ist das überhaupt?) wissen, was ein einzelner Angestellter tut? Stellt er die richtigen Fragen, macht er eine Abwägung zwischen den Interessen der Bank und seinen persönlichen Interessen und vielleicht sogar der Interessen des Kunden... du weisst schon... wegen langfristiger Bindung und so...
Es gibt viele solcher Fragen, aber die meisten sind schnell beantwortet, wenn man davon ausgeht, dass die meisten involvierten Personen hauptsächlich von kurzfristigen Interessen getrieben sind. Dann machen die auch ganz dumme Sachen - siehe Hypokrise.
Gruss chiron
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Tassie Devil
28.08.2007, 06:05
@ Kallewirsch
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Re: Die Schuldenmacher und die Zocker |
-->>Hallo Zusammen,
Hi,
>Frei nach einer aktuellen Sendung -"Das weiß doch fast der blödeste Kleinanleger" (oder"jedes Kind") - wo man viel gewinnen kann, kann man auch viel verlieren (no risk - no fun; there is no free lunch. usw. usw.).
Zum Teil ist das echte Volksverdummung mit dem Ziel, Betruegereien aller Art zu kaschieren.
>Weil es"Ã-ffentliche" sind, könnte ich mir sogar vorstellen, das die Mitleidsmasche bei den Richtern klappt...
Das ist durchaus moeglich, zumindest nicht voellig unwahrscheinlich, weil die korrupte Richterschaft der BRD-Korruptjustiz im gleichen Korruptionssee badet.
>Andererseits: Wenn die DB sogar dafür kassiert, dass sie beraten hat, können die sich doch nicht auf Unwissenheit berufen.
Es kann einerseits bereits zur Korruption mit schweren Verlustfolgen gereichen, wenn auch nur 1 wichtige Beratungsinformation willentlich unterschlagen wurde, wie es andererseits bereits korrupt ist, auch nur 1 korrekt uebermittelte Beratungsinformation als nicht erhalten zu verleugnen.
>Sind die Banken wirklich so blöd, bei den Summen die"Anleger" schlecht zu beraten oder waren die"Berater" -wie so oft- nur geil auf die Gebühren?
In diesem gesamten Korruptionssumpf ist garantiert jede Variante veranstaltet worden.
>Zocken scheint beliebt zu sein - die Bundesagentur für Arbeit hat die Gewinne (10 MRD) vom letzten Jahr zumindest teilweise auf dem"Finanzmarkt" angelegt.
Voellig korrupt.
>In dem Artikel der DB stand sogar, dass das deutsche Finanz-Ministerium 17 MRD auf solche Zinsspekulationen (nach dem Motto, wenn wir bisher nicht Gewinne gemacht hätten, würden wir es nicht machen - so etwa das Zitat eines Fin-Ministeriellen).
Voellig korrupt.
>M. E. ein Unding, bei allen Beteiligten im Ã-D (Mitarbeitern und neudeutsch"Kunden" = Schüler, Arbeitslose, Kranke, Alte usw.) wird gespart auf Teufel komm raus und andererseits gehen die in die Spielbank und setzen auf 34 Zahlen denselben Betrag (jetzt kam halt"Zero" - 35 oder 36 wäre auch schlecht gewesen)
Gleichgueltig, welche Teilperspektiven eingenommen werden, es ist alles voellig korrupt!
>Einknasten wg. Veruntreuung - wer immer das zu vertreten hat-, wäre aus meiner Sicht die richtige Antwort.
So isses, wer mit"oeffentlichen" Geldern aus jeglicher Art von Steuern und/oder Abgaben spekuliert, der gehoert zumindest wegen Veruntreuung schwerstens bestraft, in aller Regel sofort mit einem angemessenen Freiheitsentzug, dabei ist es voellig unerheblich, ob Gewinne oder Verluste bei der Verwendung der veruntreuten Gelder angefallen sind oder anfallen.
>Aber zurück zu meiner Frage:
>Können gerade die"DEUTSCHEn BANKen" so blöd sein, dass die Entscheidungsträger in den Kommunen nicht vernünftig beraten werden?
Das ist genauso wenig auszuschliessen wie auszuschliessen ist, dass auch viele der Kommunen mit korrupten Veruntreuern geradezu vollgepfercht sind.
>Danke
>Kalle-un-wirsch
Gruss!
TD
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nereus
28.08.2007, 07:51
@ chiron
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Re: Frage zur Zockerei der Kommunen - chiron |
-->Hallo chiron!
Du schreibst: Die Beratung machte nicht die Deutsche Bank, sondern ein Angestellter..
Ja, aber im Auftrag der Deutschen Bank.
Oder war dieser Anlageberater auf eigene Rechnung unterwegs?
.. welcher Budgetvorgaben zu erfüllen hatte inkl. fetter Boni usw.
Und wer diskutiert bzw. verabschiedet diese Budgets?
Die Geschäftsleitung der Deutschen Bank.
Wie soll nun DIE Deutsche Bank (wer ist das überhaupt?) wissen, was ein einzelner Angestellter tut?
Die Deutsche Bank ist das größte Kreditinstitut Deutschlands mit Hauptsitz in Frankfurt am Main.
Wußtest Du dies etwa nicht?
Falls die Kommunen falsch beraten wurden, an wen sollten sich diese denn wenden?
An die hiesige Handwerkskammer oder den Abwasserzweckverband?
Stellt er die richtigen Fragen, macht er eine Abwägung zwischen den Interessen der Bank und seinen persönlichen Interessen und vielleicht sogar der Interessen des Kunden... du weisst schon... wegen langfristiger Bindung und so...
Das kann natürlich alles sein, aber im Fall der Fälle ist das ein Problem der Deutschen Bank - von wem denn bitte schön sonst?
Das schließt wiederum nicht aus, daß der Arbeitgeber DB gegen seinen Arbeitnehmer AB juristisch vorgeht.
Es gibt viele solcher Fragen, aber die meisten sind schnell beantwortet, wenn man davon ausgeht, dass die meisten involvierten Personen hauptsächlich von kurzfristigen Interessen getrieben sind. Dann machen die auch ganz dumme Sachen - siehe Hypokrise.
Ja, schon klar.
So ähnlich sehe ich das bei den bösen Waffen, die nicht von selbst schießen und bedient werden müssen, schließlich auch.
Aber Kallewirsch meinte wohl etwas anderes und im Falle der Haftung werden sich Kläger und Beklagte kaum mit philosophischen Überlegungen herumplagen, als viel mehr mit Arbeitsverträgen, Haftungsbedingungen, Beratungsleistungen usw..
Letztlich wird zählen, was schwarz und weiß auf dem Papier steht, falls diese Papiere noch gefunden werden.
Ich vermute mal, daß die Hauptlast des Problems bei der Investmentberatung liegen dürfte, denn die haben den Investoren schließlich ihre Produkte auf’s Auge gedrückt.
Aber in den kommenden juristischen Auseinandersetzungen werden wir sicher von 397 Seiten langen Geschäftsbedingungen, abgefaßt in Schriftart „Verdana“ und Größe „6“, zu hören bekommen, bei denen auf den Seiten 88, 214, sowie 302, 338 und 345 auf die möglichen Gefahren dieser Anlage hingewiesen wurde.
Der Kämmerer hatte jedoch die Brille nicht bei, lieber den honigsüßen Worten des Beraters (oder vielleicht auch der schicken Beraterin) gelauscht bezüglich der sonnigen Aussichten des US-Immobilienmarktes und während der famosen Präsentation lieber Schnittchen und Sekt vertilgt.
Selbstverständlich wurde auch in äußerst knapper Form nochmals auf die Geschäftsbedingungen hingewiesen..
Also, die übliche fiese Masche - das kennen wir doch, oder?
Am Ende wird die DB schadlos aus der Sache herauskommen und der Steuerzahler darf wie immer ran.
mfG
nereus
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beni
28.08.2007, 08:46
@ Kallewirsch
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Re: Sind die Banken wirklich so blöd? |
-->hallo,
Die Frage ist ja auch wer an dem Zock verdient hat. Hat die Bank das Devisengeschäft nur vermittelt oder hat sie selbst das Geschäft angeboten?
In den 80er Jahren hatte ich mal die Ehre an einem Wertpapier-Handelssystem
für eine bekannte Bayerische Bank mitzuprogrammieren. Hier hatte ich genauen
Einblick in die jeden Tag ablaufenden Geschäfte.
Das lief nach dem Motto: Au Scheisse wir haben uns verspekuliert was machen
wir jetzt mit den ganzen norwegischen Schatzbriefen? Schnell Fax raus an die
Filialen: Super Investment-Tip! Bloss gabs die dann (noch) nicht zum
Sonderpreis wie angefaultes Obst beim Gemüsehändler...
m@G, Beni
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