Jermak Timofejewitsch
11.09.2007, 17:12 |
Bernanke: die Sparblase ist das Problem Thread gesperrt |
-->Scheint ein Hobby zu sein von ihm
<ul> ~ Rede in Berlin</ul>
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Theo Stuss
11.09.2007, 17:22
@ Jermak Timofejewitsch
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Re: Verstehe ich nicht |
-->Wenn einer Schulden hat (grosso Modo der Staat), dann gibt es auch einen Gläubiger (den Sparer).
Wenn nun der Sparer sein Geld ausgibt, dann würde das nichts an dieser"Sparblase", die eine Schuldenblase ist, ändern.
Die Sparblase kann nur dadurch verschwinden, daß der Sparer seine Ersparnisse abschreibt, so wie in Argentinien. Dann verschwinden auch die Schulden.
Allerdings, -jetzt mal auf Bernanke bezogen-, hört der Dollar dann auch auf, die Leitwährung zu sein. Die Sparer, also jene der Exportnationen, müßten alle direkte, oder indirekte Deckung ihrer Währung durch T-Bonds abschreiben.
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Taktiker
11.09.2007, 18:01
@ Jermak Timofejewitsch
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Vielleicht hilft ihm ein Arztbesuch? (o.Text) |
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Eddie09
11.09.2007, 18:22
@ Jermak Timofejewitsch
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Re: Bernanke: die Sparblase ist das Problem |
-->Hi, in der Tat, ich kann es noch nicht glauben.
Beim überfliegen der Rede ist von Ersparnis- und Girokontenüberschüssen die Rede, konnte jetzt in der Kürze nichts über Kredite finden. Schulden machen die einen, die anderen sparen. Die Schuldenmacher kurbeln die Wirtschaft an, die Sparer sind die Nutzniesser, das könnte er meinen. Schliesslich finanzieren die Chinesen ihr Wachstum mit dem Kauf der T-Bonds.
Er nennt dies Girokontoungleichgewichte. Ist es so einfach, die Sparguthaben werden gestrichen und damit ist das Problem erledigt? Das kanns ja nicht sein. Natürlich nicht gestrichen, sondern weginflationiert. Macht die Fed jetzt die Schleusen auf??
Vielleicht schreibt dottore ja was dazu?
Eddie
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weissgarnix
11.09.2007, 18:33
@ Eddie09
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Schöne Rede allemal - Re: Bernanke: die Sparblase ist das Problem |
-->Hi,
die Rede ist - aus VWL-Sicht - auf jeden Fall schön formuliert, da gibt's nix zu meckern.
Und - rein mechanisch gesehen - hat der gute Ben auch völlig recht: wenn die eine Nation auf Pump lebt, dann geht das nur, wenn andere andere sich gleichzeitig kasteien. Und folgerichtig: damit scheiden die"auf Pump lebenden Amerikaner" als alleinige Übeltäter aus, den auf der anderen Seite der Gleichung muß ja auch die Finanziers irgendwas dazu bewogen haben, die US-Schuldpapiere zu kaufen statt die Knete zuhause zu konsumieren oder zu investieren.
Nur was hat beide Seiten ab 1996 bewogen, so zu verfahren???
Das, liebe Freunde der Kleinen Nachtmusik, bleibt leider die allesentscheidende aber gänzlich unbeantwortete Frage...
>Hi, in der Tat, ich kann es noch nicht glauben.
>Beim überfliegen der Rede ist von Ersparnis- und Girokontenüberschüssen die Rede, konnte jetzt in der Kürze nichts über Kredite finden. Schulden machen die einen, die anderen sparen. Die Schuldenmacher kurbeln die Wirtschaft an, die Sparer sind die Nutzniesser, das könnte er meinen. Schliesslich finanzieren die Chinesen ihr Wachstum mit dem Kauf der T-Bonds.
>Er nennt dies Girokontoungleichgewichte. Ist es so einfach, die Sparguthaben werden gestrichen und damit ist das Problem erledigt? Das kanns ja nicht sein. Natürlich nicht gestrichen, sondern weginflationiert. Macht die Fed jetzt die Schleusen auf??
>Vielleicht schreibt dottore ja was dazu?
>Eddie
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dottore
11.09.2007, 19:17
@ weissgarnix
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Re: Schöne Rede allemal - Re: Bernanke: die Sparblase ist das Problem |
-->Hi,
>die Rede ist - aus VWL-Sicht - auf jeden Fall schön formuliert, da gibt's nix zu meckern.
Klar. Volkswirtschaftliche Saldenmechanik (siehe schon Stützel). BB lässt formulieren, hat schließlich in D.C. ca. 130 VWler unterm Dach.
>Und - rein mechanisch gesehen
Sorry, statisch.
>- hat der gute Ben auch völlig recht: wenn die eine Nation auf Pump lebt, dann geht das nur, wenn andere andere sich gleichzeitig kasteien.
"Wenn"? Ebenöt! Alle können auf Pump leben, niemand muss sich"kasteien".
Es ist ein Grundirrtum, zu glauben, dass nicht alle (Consumer, Investors, Govs) und das weltweit im Soll sein können.
Say it again, weissgarnix: Think big! I`m thinking even greater...
>Und folgerichtig: damit scheiden die"auf Pump lebenden Amerikaner" als alleinige Übeltäter aus,
Recte. Es sind die Wohltäter. Denn ohne Kredit = kein BIP (wo auch immer).
>denn auf der anderen Seite der Gleichung muß ja auch die Finanziers irgendwas dazu bewogen haben, die US-Schuldpapiere zu kaufen statt die Knete zuhause zu konsumieren oder zu investieren.
Da betrifft, siehe @Theos Posting, nur den stringenten Zusammenhang zwischen Staatsschulden und Staatsgläubigern, der sich täglich ermitteln lässt. Zuhause ist eh nix zu konsumieren. Die BB-Line geht doch so: Die"anderen" (China-Men usw.) sollen das Geld für US-Käufe raushauen.
Gaaanz einfach: Warten bis die US-T-Schoten zu Cash werden, und dann geht China-Hu in der 5th Ave. gaaanz groß mit der Kohle einkaufen.
>Nur was hat beide Seiten ab 1996 bewogen, so zu verfahren???
Fehlende Kenntnisse. Auch im Merkantilismus galten"aktive" HaBis als Nonplusultra, cf. Mun et. al.
>Das, liebe Freunde der Kleinen Nachtmusik, bleibt leider die allesentscheidende aber gänzlich unbeantwortete Frage...
Sie lässt sich unschwer beantworten: Die Amis geben erst Ruhe, wenn alle im Minus sind.
Ja, Eddie, es ist so einfach nicht.
Gruß!
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aprilzi
11.09.2007, 20:13
@ dottore
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Re: es gibt Abweichler |
-->>>Das, liebe Freunde der Kleinen Nachtmusik, bleibt leider die allesentscheidende aber gänzlich unbeantwortete Frage...
>Sie lässt sich unschwer beantworten: Die Amis geben erst Ruhe, wenn alle im Minus sind.
>Ja, Eddie, es ist so einfach nicht.
>Gruß!
Hi
Aber Venezuela, Kuba, Iran vielleicht auch Russland wollen nicht ins
Muster der USA passen. Sie versuchen vom Dollar loszukommen. Und was sollen
sich die Chinesen mit dem Dollar kaufen, wenn vieles verwehrt wird.
So bloed ist doch keiner nur den uebriggebliebenen Schrott zu kaufen.
Die Machtmittel der USA koennen nicht vorschreiben was man kaufen soll.
Und wie man hier schreibt, ein Recht auf Kredit hat man nicht. Also
die Amis ohne Kredit gehen bankrot. Die Rohstoffe kontrollieren sie nicht.
Die ganze Welt wie den Irak koennen sie nicht bekriegen.
Die Welt muesste die Amis boykottieren, wenn die die ganze Welt als ihnen
was schuldig ansehen.
Gruss
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weissgarnix
12.09.2007, 10:09
@ dottore
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@dottore - Re: Schöne Rede allemal |
-->>>Und - rein mechanisch gesehen
>Sorry, statisch.
OK, ich korrigiere auf"bilanzmechanisch".
>"Wenn"? Ebenöt! Alle können auf Pump leben, niemand muss sich"kasteien".
>Es ist ein Grundirrtum, zu glauben, dass nicht alle (Consumer, Investors, Govs) und das weltweit im Soll sein können.
Na, das wäre ja mal ein toller Trick. Wie sollte er funktionieren, willst du mir das bitte verraten?
>Say it again, weissgarnix: Think big! I`m thinking even greater...
Oje, was habe ich mit dieser Bemerkung da bloß angerichtet?! Ich dachte mir schon anläßlich deiner kürzlichen Eloge, dass ich mir den Spruch besser verkniffen hätte...
>Da betrifft, siehe @Theos Posting, nur den stringenten Zusammenhang zwischen Staatsschulden und Staatsgläubigern, der sich täglich ermitteln lässt. Zuhause ist eh nix zu konsumieren.
Maybe, aber es wäre durchaus spannend, dort zu investieren. Warum tun sie es also nicht bzw. nicht in vollem Umfang?
>Die BB-Line geht doch so: Die"anderen" (China-Men usw.) sollen das Geld für US-Käufe raushauen.
>Gaaanz einfach: Warten bis die US-T-Schoten zu Cash werden, und dann geht China-Hu in der 5th Ave. gaaanz groß mit der Kohle einkaufen.
Schöne Idee, und vor allem so handelsbilanzfreundlich, sogar in bilateraler Hinsicht... man kann es dem BB ja schlecht übelnehmen, dass er die Devisenüberschüsse der US-Handelspartner opportunistisch verwendet sehen möchte. Vielleicht würde es den Chinesen leichter fallen, ihm zu folgen, wenn sie in USA was kaufen könnten (bzw. dürften), was sie auch wirklich wollen. Scheint aber, angesichts der Erfahrungen der jüngeren Zeit, gar nicht so leicht. Kaufen Sie eben woanders.
>>Nur was hat beide Seiten ab 1996 bewogen, so zu verfahren???
>Fehlende Kenntnisse. Auch im Merkantilismus galten"aktive" HaBis als Nonplusultra, cf. Mun et. al.
anno 1996??? Come on. Aktive HaBis waren bereits out, als ich studierte, und das war zwischen 86 und 90. Ich glaube eher, die Chinesen (als auch die Araber, Japaner und ähnliche Gesellschaften) zahlen den Preis für ein Ungleichgewicht zwischen außenwirtschaftlichem Erfolg und mangelnder, interner wirtschaftlicher"Freiheit". Oder anders gesagt: die Kohle kommt zwar rein, man kann aber schlicht nix damit anfangen. Bzw. die, die es könnten, können oder dürfen nicht. Komischerweise haben nämlich alle diejenigen Länder satte Außenhandelsüberschüsse, die auf dem"Economic Freedom"-Index unter"ferner liefen" rangieren...
>Sie lässt sich unschwer beantworten: Die Amis geben erst Ruhe, wenn alle im Minus sind.
Schön, aber selbst dazu gehören mindestens immer zwei. Und, soweit es"alle" betrifft, meiner Meinung nach eh nicht möglich. Daher nochmal: erklär mir bitte, wie du das meinst
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Tassie Devil
12.09.2007, 11:42
@ weissgarnix
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Re: Mooeeglich und nit mooeeglich |
-->>>"Wenn"? Ebenöt! Alle können auf Pump leben, niemand muss sich"kasteien".
>>Es ist ein Grundirrtum, zu glauben, dass nicht alle (Consumer, Investors, Govs) und das weltweit im Soll sein können.
>Na, das wäre ja mal ein toller Trick. Wie sollte er funktionieren, willst du mir das bitte verraten?
>>Say it again, weissgarnix: Think big! I`m thinking even greater...
>Oje, was habe ich mit dieser Bemerkung da bloß angerichtet?! Ich dachte mir schon anläßlich deiner kürzlichen Eloge, dass ich mir den Spruch besser verkniffen hätte...
>>>Nur was hat beide Seiten ab 1996 bewogen, so zu verfahren???
>>Fehlende Kenntnisse. Auch im Merkantilismus galten"aktive" HaBis als Nonplusultra, cf. Mun et. al.
>anno 1996??? Come on. Aktive HaBis waren bereits out, als ich studierte, und das war zwischen 86 und 90.
Aha, und das musste einen Grund gehabt haben.
Was war wohl der Grund, weshalb sie"bereits" out waren, na?
>>Sie lässt sich unschwer beantworten: Die Amis geben erst Ruhe, wenn alle im Minus sind.
>Schön, aber selbst dazu gehören mindestens immer zwei. Und, soweit es"alle" betrifft, meiner Meinung nach eh nicht möglich. Daher nochmal: erklär mir bitte, wie du das meinst
Ich bin zwar nur ein kleiner Tassie Devil und kein @dottore, aber wo er recht hat, da hat er zweifellos recht, weissgarnix:
Der Grund, weshalb das Non-Plus-Ultra der Aktiven HaBis aufgegeben werden musste war ganz einfach der Umstand, dass zwar restlos alle nach Haben streben, jedoch ist im Hinblick auf Kredit und Geld niemals der Zustand erreichbar und deshalb voellig ausgeschlossen, dass gleichzeitig alle
jenseits ihres Solls im Haben schweben, denn wer koennte und wuerde bei diesem Szenario dann das unabdingbare Soll stemmen?
Der umgekehrte Fall jedoch ist durchaus denkbar, moeglich und machbar, dass naemlich restlos alle jenseits allen Habens in ihrem Soll schweben, bloooss die daraus unabdingbaren Guthaben sind halt eben nicht von dieser Erde...
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dottore
12.09.2007, 13:05
@ weissgarnix
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Re: @dottore - Re: Schöne Rede allemal |
-->Hi weissgarnix,
>>Es ist ein Grundirrtum, zu glauben, dass nicht alle (Consumer, Investors, Govs) und das weltweit im Soll sein können.
>Na, das wäre ja mal ein toller Trick. Wie sollte er funktionieren, willst du mir das bitte verraten?
Läuft doch vor unseren Augen. Wer im S ist, hat (zunächst) einen mit einem H Die H's werden sekurisiert und wandern in die weite Welt. Die Titel werden nach und nach notleidend und landen entweder in Auffanggesellschaften (z.B."Schattenbanken"), die sich mittels Staatsgarantien und nicht über den Markt refinanzieren oder in den ZBs direkt, die aktiv beliebig bebuchbar sind (Endlos-Tender in rasch steigender Summe), daher"lender of last resort". Und ZBs müssen sich nicht am Markt refinanzieren.
Deshalb haben sie schon seit langem die sekurisierten Staatsschulden aufgenommen, die mortgages laufen, die Credit-Card-Schoten dito. Warum nicht demnächst Dispos und Junkbonds?
Think big!
[...]
>anno 1996??? Come on.
Von 1996 sprach Maestro Bernanke selbst.
>Aktive HaBis waren bereits out, als ich studierte, und das war zwischen 86 und 90. Ich glaube eher, die Chinesen (als auch die Araber, Japaner und ähnliche Gesellschaften) zahlen den Preis für ein Ungleichgewicht zwischen außenwirtschaftlichem Erfolg und mangelnder, interner wirtschaftlicher"Freiheit".
Wie sind denn überhaupt"Devisenreserven" entstanden? Die ZB hat die Exporterlöse in Heimatwährung verwandelt - oder werden Exporteuere nicht in Heimat-Cash bedient? Der"falsche" WK tut ein Übriges.
>Oder anders gesagt: die Kohle kommt zwar rein, man kann aber schlicht nix damit anfangen.
Doch, man kann im Inneren (nach Durchlauf ZB) kaufen - oder kriegen die China-Exporteuere kein Geld, um ihre Arbeiter und Binnen-Rohstoffe zu bezahlen? Will man im Ausland kaufen, lässt man sein USD-Konto stehen und tut's.
>Bzw. die, die es könnten, können oder dürfen nicht. Komischerweise haben nämlich alle diejenigen Länder satte Außenhandelsüberschüsse, die auf dem"Economic Freedom"-Index unter"ferner liefen" rangieren...
Deutschland ("Exportweltmeister"), Japan, Norwegen, Korea, UAE, Singapur...
Gruß!
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weissgarnix
12.09.2007, 14:05
@ dottore
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Re: @dottore - Re: Schöne Rede allemal |
-->>Läuft doch vor unseren Augen. Wer im S ist, hat (zunächst) einen mit einem H Die H's werden sekurisiert und wandern in die weite Welt. Die Titel werden nach und nach notleidend und landen entweder in Auffanggesellschaften (z.B."Schattenbanken"), die sich mittels Staatsgarantien und nicht über den Markt refinanzieren oder in den ZBs direkt, die aktiv beliebig bebuchbar sind (Endlos-Tender in rasch steigender Summe), daher"lender of last resort". Und ZBs müssen sich nicht am Markt refinanzieren.
OK, aber in dem eben geschilderten hast du unterm Strich nach wie vor Netto-Auslandsschulden/-forderungen. Im Fall der Schattenbanken mit Staatsgarantie kommt es entweder zu einer Geldschöpfung im inneren, wenn diese Garantien mal schlagend werden sollten, oder der betreffende Staat muss sich eben an einen"Lender of next resort" wenden, der im ausreichend Kohle zur Verfügung stellt.
Im ursprgl. Posting war explizit von Auslandsverschuldung die Rede, und dass da weltweit alle im"Soll" sein könnten, und kein einziger im"Haben", das glaube ich nach wie vor nicht. Vielleicht reden wir auch aneinander vorbei.
>Deshalb haben sie schon seit langem die sekurisierten Staatsschulden aufgenommen, die mortgages laufen, die Credit-Card-Schoten dito. Warum nicht demnächst Dispos und Junkbonds?
Gleiche Aussage, wobei hier die Notenbanken so freundlich sind, den Umweg über den (internationalen) Kapitalmarkt zu ersparen. Der Auslandsschuldenstatus bleibt also - ceteris paribus - unverändert, der Schuldner nach wie vor Schuldner, der Gläubiger nach wie vor Gläubiger...
>Think big!
Immer. Wobei, nach allem, was ich unlängst so gehört und gelesen habe, kommen mir jetzt auch erste Zweifel...
>Von 1996 sprach Maestro Bernanke selbst.
ja, eben. Daher mein Einwand: 1996 war keiner mehr erpicht darauf, eine aktive Habi zu fahren, genau das war aber dein Argument.
>Wie sind denn überhaupt"Devisenreserven" entstanden? Die ZB hat die Exporterlöse in Heimatwährung verwandelt - oder werden Exporteuere nicht in Heimat-Cash bedient?
Ich hätte gesagt: ganz ursprgl. aus Gold und danach haben die ZBs - nach welchen Prinzipien auch immer - einfach lokale Währung verkauft und Forex zugekauft.
>Der"falsche" WK tut ein Übriges.
WK? wie Wechselkurs, Weltkrieg, Währungskorb,...?
>Doch, man kann im Inneren (nach Durchlauf ZB) kaufen - oder kriegen die China-Exporteuere kein Geld, um ihre Arbeiter und Binnen-Rohstoffe zu bezahlen?
Könnte, mon cher, könnte. Und natürlich kriegen die (kontrolliert) Geld, um ihre Arbeiter und Einkäufe zu bezahlen. Aber erklär mir mal, warum eine Wirtschaft, die ganz offensichtlich am oder bereits über ihrem Potenzial läuft und daher zunehmend inflationär wird, nicht stärker in den Kapazitätsausbau investiert?
>Will man im Ausland kaufen, lässt man sein USD-Konto stehen und tut's.
Wollte man im Ausland kaufen, wollte. Tun sie ja nicht, oder wie sind die bilateralen Handelsbilanzen China/USA und China/EU sonst zu verstehen?
>>Bzw. die, die es könnten, können oder dürfen nicht. Komischerweise haben nämlich alle diejenigen Länder satte Außenhandelsüberschüsse, die auf dem"Economic Freedom"-Index unter"ferner liefen" rangieren...
>Deutschland ("Exportweltmeister"), Japan, Norwegen, Korea, UAE, Singapur...
Bitte dottore, muß ich das jetzt wirklich belegen? - Also gut:
Nr.1: China, EF-Index: Rang 111, Nr. 2: Japan, EF-Index: 27, Nr. 3: EU, greifen wir da D mal raus, EF-Index: 19, Nr. 4: Russland, EF-Index: 122, Nr.5: Südkorea, EF-Index: 45 usw, usw.
Aber immerhin: Singapur und Hong Kong, Platz 1 und 2 auf dem EF-Index, kommen immerhin noch vor D (standalone), was das Ranking der Forex-reserves betrifft.
Dennoch spricht doch diese Reihung eine deutliche Sprache!
>Gruß!
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dottore
12.09.2007, 19:04
@ weissgarnix
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Re: Es gibt keine Auslandsschulden! Welche wenn? |
-->Hi weissgarnix,
es ist ganz simpel:
Schulden sind nur solche, WENN sie auch eingetrieben, also in ready cash at hand verwandelt werden können.
Alle andere sind Firflefanz-Buchereien.
Da derzeit (noch) niemand sich seine Kohle cash in den USA abholen kann ("Inkasso als"solches" gibt es nicht: Inkasso bedarf IMMER der bewaffneten Macht!). juckt das Die Amis überhaupt nicht.
Selbst mit einem 911 in der Tradi-Art (OOOh, die PPPÃ-Ã-HSEN Terroristen) lockt doch niemand eine Spitzmaus hinterm Ofen vor.
>OK, aber in dem eben geschilderten hast du unterm Strich nach wie vor Netto-Auslandsschulden/-forderungen.
Papperlapapp. Buchungen gehen davon aus, dass die Geschätsvorfälle auch abgewickelt werden - wie süß! Ausland/Inland existiert das nicht.
>Im Fall der Schattenbanken mit Staatsgarantie kommt es entweder zu einer Geldschöpfung im inneren, wenn diese Garantien mal schlagend werden sollten, oder der betreffende Staat muss sich eben an einen"Lender of next resort" wenden, der im ausreichend Kohle zur Verfügung stellt.
Hallo? Es geht nicht um Kohle, sondern den Bucher of last Resort. Das ZB-Katell bucht alle Solls auf sich - und fertig.
Weissgarnix, ein brillanter Kopf, ausgebildet obendrein bestens.
Ich knie und grüße aus dem Staub!
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weissgarnix
12.09.2007, 19:34
@ dottore
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Re: Es gibt keine Auslandsschulden! Welche wenn? |
-->Schulden sind nur solche, WENN sie auch eingetrieben, also in ready cash at and verwandelt werden können.
>Alle andere sind Firflefanz-Buchereien.
>Da derzeit (noch) niemand sich seine Kohle cash in den USA abholen kann ("Inkasso als"solches" gibt es nicht: Inkasso bedarf IMMER der bewaffneten Macht!). juckt das Die Amis überhaupt nicht.
Du lenkst jetzt aber schon ein wenig vom Thema ab, mein lieber dottore, weil bis auf weiteres sind das keineswegs"Firlefanz"-Buchereien. Erstens sind die Amis noch nicht so weit (waren sie es in ihrer Geschichte jemals, weiss ich nicht, du?), dass sie ihre Zahlungsversprechen nicht einhalten und zweitens sind Auslandsschulden nicht automatisch gleich Staatsschulden. Und gehen wir mal davon aus, dass bis auf weiteres ein deutscher Exporteur, der eine Maschine nach USA auf Ziel verkauft, nicht Bekanntschaft mit Navy und Marines machen wird, wenn er seine Forderungen betreiben will...
Das einiges drunter und drübergeht, heisst ja wohl noch lange nicht, dass"International Trade & Finance" mittlerweile zur totalen Räuberpistole verkommen ist. Oder sind wir deiner Meinung nach schon so weit?
>Selbst mit einem 911 in der Tradi-Art (OOOh, die PPPÃ-Ã-HSEN Terroristen) lockt doch niemand eine Spitzmaus hinterm Ofen vor.
Oho, Bin Laden war also ein Schuldeneintreiber? Naja, why not... ich habe hier schon soviel absurde Thesen zu 911 gelesen, da kommt's auf eine mehr wirklich nicht an.
Falls nicht: was tut dieser Kommentar von dir noch mal zur Sache?
>>OK, aber in dem eben geschilderten hast du unterm Strich nach wie vor Netto-Auslandsschulden/-forderungen.
>Papperlapapp. Buchungen gehen davon aus, dass die Geschätsvorfälle auch abgewickelt werden - wie süß! Ausland/Inland existiert das nicht.
Ja, klar tun sie das. Ausland/Inland interessiert das sehr wohl. Warst es nicht du selbst, der jüngst verlautbart hat, dass der Bush'sche Bailout selbst der Sachsen LB wieder den Rücken stärken wird, weil die Subprime-ABS nun wieder werthaltig geworden sind? Hattest du nicht vorher die größte deutsche Bankenpleite seit Adam & Eva prophezeit, weil sich die LBBW aufgrund der nachträglich festgestellten Exposure aus dem deal zurückziehen würde? Wie kannst du da behaupten, das hätte keine Auswirkungen???
>>Im Fall der Schattenbanken mit Staatsgarantie kommt es entweder zu einer Geldschöpfung im inneren, wenn diese Garantien mal schlagend werden sollten, oder der betreffende Staat muss sich eben an einen"Lender of next resort" wenden, der im ausreichend Kohle zur Verfügung stellt.
>Hallo? Es geht nicht um Kohle, sondern den Bucher of last Resort. Das ZB-Katell bucht alle Solls auf sich - und fertig.
Du musst schon genau lesen, dottore: ich schrieb, wenn die"Staatsgarantien mal schlagend werden sollten"... dann ist - zumindest wo ich herkomme - Cash angesagt und nix mehr mit"Buchen"... dann wird"geleistet" (oder auch nicht).
>Weissgarnix, ein brillanter Kopf, ausgebildet obendrein bestens.
danke, danke. War zwar nicht in Chicago bei den Monetaristen sondern in Wien bei den Keynesianern, aber eine Prise Hausverstand konnte ich mir dennoch bewahren...
>Ich knie und grüße aus dem Staub!
Bitte steh wieder auf... und besorg dir eine gründlichere Putze...
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aprilzi
13.09.2007, 05:12
@ weissgarnix
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Re: Es gibt keine Auslandsschulden! Welche wenn? |
-->>Schulden sind nur solche, WENN sie auch eingetrieben, also in ready cash at and verwandelt werden können.
>>Alle andere sind Firflefanz-Buchereien.
>>Da derzeit (noch) niemand sich seine Kohle cash in den USA abholen kann ("Inkasso als"solches" gibt es nicht: Inkasso bedarf IMMER der bewaffneten Macht!). juckt das Die Amis überhaupt nicht.
>Du lenkst jetzt aber schon ein wenig vom Thema ab, mein lieber dottore, weil bis auf weiteres sind das keineswegs"Firlefanz"-Buchereien. Erstens sind die Amis noch nicht so weit (waren sie es in ihrer Geschichte jemals, weiss ich nicht, du?), dass sie ihre Zahlungsversprechen nicht einhalten und zweitens sind Auslandsschulden nicht automatisch gleich Staatsschulden. Und gehen wir mal davon aus, dass bis auf weiteres ein deutscher Exporteur, der eine Maschine nach USA auf Ziel verkauft, nicht Bekanntschaft mit Navy und Marines machen wird, wenn er seine Forderungen betreiben will...
>Das einiges drunter und drübergeht, heisst ja wohl noch lange nicht, dass"International Trade & Finance" mittlerweile zur totalen Räuberpistole verkommen ist. Oder sind wir deiner Meinung nach schon so weit?
>
>>Selbst mit einem 911 in der Tradi-Art (OOOh, die PPPÃ-Ã-HSEN Terroristen) lockt doch niemand eine Spitzmaus hinterm Ofen vor.
Hi
nur so als Hirngespinnst. Die Neokons laufen amok. Sie haben Angst vor dem
Konkurs der USA und dem moeglichen Boykott aus aller Welt. Der Junkie der von
Drogen und Kredit lebt. Als man ihm die Drogen 2001 wegnehmen wollte, griff
man Afghanistan an, und jetzt wo man ihm die Kreditlinie stornieren will,
ja das geht aber nicht. Was werden sich die Neokons jetzt einfallen, um
diesen Fall zu verhindern? Die boesen Asiaten, der boese bin Laden, die
boesen Russen, die Venezuelaner. Wenn sollen Sie angreifen?
Der Dollar faellt das Oel steigt, ach diese undankbare Welt wie ist sie boes.
Gruss
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weissgarnix
13.09.2007, 09:31
@ aprilzi
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Re: Es gibt keine Auslandsschulden! Welche wenn? |
-->>Hi
>nur so als Hirngespinnst. Die Neokons laufen amok.
Leider kein Hirngespinst, traurige Tatsache. Allerdings wären wir da, wo wir heute sind, auch unter jeglicher anderer politischer Konstellation in USA gelandet, da bin ich mir ziemlich sicher. Vielleicht hinge Europa sogar deutlich tiefer mit drinnen, wenn weiland Chirac und Schröder auf einen umgänglicheren Präsidenten getroffen wären als GWB.
>Sie haben Angst vor dem Konkurs der USA und dem moeglichen Boykott aus aller Welt.
Das kannst du ein für allemal vergessen. Solche Denkkategorien kennen die gar nicht.
>Der Junkie der von Drogen und Kredit lebt. Als man ihm die Drogen 2001 wegnehmen wollte, griff man Afghanistan an, und jetzt wo man ihm die Kreditlinie stornieren will,ja das geht aber nicht.
Keiner wollte den USA jemals Kredit wegnehmen, in 2001 nicht und jetzt auch nicht. Zudem hat Bernanke in seiner jüngsten Rede recht: der weitaus überwiegende Teil des Kredits an die USA kommt aus dem Nicht-Ã-ffentlichen Bereich, also von Privaten. Hat also mit Zentralbanken und politischen Ansichten jedweder Art nicht das geringste zu tun, sondern schlicht mit"Business".
>Was werden sich die Neokons jetzt einfallen, um diesen Fall zu verhindern?
Die Neokons denken wie gesagt nicht in Kategorien wie"Kredit", sondern die denken in Kategorien wie"Macht" und"Dominanz". Lies nach bei dottore: wer sich über alle anderen erheben kann, der hat keine Kreditsorgen, weil der kann Tribut fordern und wird ihn auch bekommen.
>Die boesen Asiaten, der boese bin Laden, die boesen Russen, die Venezuelaner. Wenn sollen Sie angreifen?
Rein politisch gesehen: jedweder Angriff auf wen auch immer wäre völlig gaga und zudem politischer Selbstmord, wenn kein direkter Zusammenhang mit"war on terror" und Bin Laden besteht. Insoferne gibt es eh nur 3 ernstzunehmende Kandidaten, nämlich Pakistan, Syrien und Iran. In dieser Reihenfolge. Der Nexus"Bin Laden" wird vermutlich demnächst Herrn Musharaf das Amt kosten, eventuell werden auf den Plätzen von Islamabad auch ein paar Black Hawks zu besichtigen sein...
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dottore
13.09.2007, 15:18
@ weissgarnix
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Re: Es gibt keine Auslandsschulden! Welche wenn? |
-->Hi weissgarnix,
immer wieder ein Hochgenuss. Also:
>>Da derzeit (noch) niemand sich seine Kohle cash in den USA abholen kann ("Inkasso als"solches" gibt es nicht: Inkasso bedarf IMMER der bewaffneten Macht!). juckt das Die Amis überhaupt nicht.
>Du lenkst jetzt aber schon ein wenig vom Thema ab, mein lieber dottore, weil bis auf weiteres sind das keineswegs"Firlefanz"-Buchereien.
Ich meinte Prolongationen, sorry. Die Buba lässt die bei ihr stehenden T-Bills usw. ununterbrochen prolongieren. Warum geht sie nicht her und kauft sich was Schönes an der NYSE? Das nenne ich Firlefanz. Genauso wie sie sich immer wieder neue Gov-Titel von den Euro-Banken andienen lässt, obwohl sie weiß, dass diese nur ablaufende ersetzen.
>Erstens sind die Amis noch nicht so weit (waren sie es in ihrer Geschichte jemals, weiss ich nicht, du?), dass sie ihre Zahlungsversprechen nicht einhalten
Also (Beispiele): o Der Bankrott der 13 Gründer-Kolonien (speziell Maryland und Virginia, habe die Nonvalueurs in meiner Sammlung, wie auch die folgenden)).
o Der Bankrott der ersten Notenbank (1840er), das allgemeine Paper-Money startete erst in den 1880ern.
o Repudiation der Texas-Papiere nach Annexion.
o Dito der Mexiko-Titel nach Annexion des Westens.
o Repudiation der Südstaaten-Titel (da gibt's schöne Altpapier-"Baumwolle"-Bonds).
o Roosevelt 1934 (intern) und Nixon 1971/2 (= klassischer Bankrott, da das Kontrahierte nicht im Original und zum Festkurs geliefert wurde).
Ich weiß noch bestens, wie Ludwig Erhard sich auf Johnson's Ranach hat beschwatzen lassen, das Habi-Minus nicht mehr in Form von Gold ausfliegen zu lassen. Nur die Franzosen (Rueff) waren da etwas hartleibiger.
>und zweitens sind Auslandsschulden nicht automatisch gleich Staatsschulden.
Klar, hat auch niemand bisher so gesehen.
>Und gehen wir mal davon aus, dass bis auf weiteres ein deutscher Exporteur, der eine Maschine nach USA auf Ziel verkauft, nicht Bekanntschaft mit Navy und Marines machen wird, wenn er seine Forderungen betreiben will...
Dann frag mal die"Schurkenstaaten"-Govs (bzw. deren Staatsexporteure), wie sie an ihre New Yorker Kohle kommen wollen.
>Das einiges drunter und drübergeht, heisst ja wohl noch lange nicht, dass"International Trade & Finance" mittlerweile zur totalen Räuberpistole verkommen ist. Oder sind wir deiner Meinung nach schon so weit?
Noch nicht. Nur wenn das Prolongieren endet, schaut's dumm aus.
[...]
>>Papperlapapp. Buchungen gehen davon aus, dass die Geschätsvorfälle auch abgewickelt werden - wie süß! Ausland/Inland existiert das nicht.
>Ja, klar tun sie das. Ausland/Inland interessiert das sehr wohl. Warst es nicht du selbst, der jüngst verlautbart hat, dass der Bush'sche Bailout selbst der Sachsen LB wieder den Rücken stärken wird, weil die Subprime-ABS nun wieder werthaltig geworden sind?
Noch nicht. Ich habe noch von keinem Scheck ex D.C. gehört, der bei einem Subprimer angekommen wäre.
>Hattest du nicht vorher die größte deutsche Bankenpleite seit Adam & Eva prophezeit, weil sich die LBBW aufgrund der nachträglich festgestellten Exposure aus dem deal zurückziehen würde?
Der Deal ist per 1.1.08. Die LBBW hat klar gesagt, sie übernähme die Conduit-Garantieen (Risiken) nicht (Ormond Quay, Dublin II).
Fehlt also Geld (falls es jemand am anderen Ende der Conduits wiedersehen will), gehen diese"Zweckgesellschaften" bachab. Weder das Land Sachsen, noch die beteiligten Kommunen dürfen nachschießen/übernehmen, da dies - jedenfalls für die neueren Tranchen - lt. EU-Recht strikt verboten ist (das berühmte"Übereinkommen" von 2001). Da die Sachsen LB die Dinger garantiert hat - passiert was? Es gibt keine"Gewährträgerhaftung" mehr und in den EU-Dokus steht ausdrücklich, dass auch Sparkassen"insolvenfähig" sein müssen.
>>Hallo? Es geht nicht um Kohle, sondern den Bucher of last Resort. Das ZB-Katell bucht alle Solls auf sich - und fertig.
>Du musst schon genau lesen, dottore: ich schrieb, wenn die"Staatsgarantien mal schlagend werden sollten"... dann ist - zumindest wo ich herkomme - Cash angesagt und nix mehr mit"Buchen"... dann wird"geleistet" (oder auch nicht).
Oder auch nicht. Der Buba-Bilanzposten 5.2 ("längerfristige") ist selbstverständlich nach oben offen und kann der Einfachheit halber mit einem 5.2.1 ergänzt werden ("Refi-Geschäfte ohne Fälligkeit").
Gruß!
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weissgarnix
13.09.2007, 15:55
@ dottore
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Re: Es gibt keine Auslandsschulden! Welche wenn? |
-->>Hi weissgarnix,
>immer wieder ein Hochgenuss. Also:
Tout le plaisir est pour moi...
>Ich meinte Prolongationen, sorry. Die Buba lässt die bei ihr stehenden T-Bills usw. ununterbrochen prolongieren. Warum geht sie nicht her und kauft sich was Schönes an der NYSE? Das nenne ich Firlefanz. Genauso wie sie sich immer wieder neue Gov-Titel von den Euro-Banken andienen lässt, obwohl sie weiß, dass diese nur ablaufende ersetzen.
Das mußt Du schon die BUBA fragen, aber Gegenstand unserer netten, kleinen Zwiesprache war was gänzlich anderes, nämlich die Frage, ob alle Netto-Auslandspositionen dieser Welt gleichzeitig im Soll sein können oder nicht. Ich sagte nein, du sagtest ja. Und als Beleg hast du mir dann den ganzen obigen Passus entgegengehalten, der - vielleicht - die nicht allzuferne Zukunft treffsicher umschreibt, aber mit Sicherheit nur in die Nähe dessen kommt, was aktuell in den Büchern steht. Und um mein Argument zu bekräftigen, reicht der aktuelle Buchungsstand absolut und völlig aus. Ob irgendwann mal die buchhalterischen Verhältnisse in einem globalen Mega-Impairment zurechtgerückt werden, ist eine gänzlich andere Frage.
>>Erstens sind die Amis noch nicht so weit (waren sie es in ihrer Geschichte jemals, weiss ich nicht, du?), dass sie ihre Zahlungsversprechen nicht einhalten
>Also (Beispiele): o Der Bankrott der 13 Gründer-Kolonien (speziell Maryland und Virginia, habe die Nonvalueurs in meiner Sammlung, wie auch die folgenden)).
>o Der Bankrott der ersten Notenbank (1840er), das allgemeine Paper-Money startete erst in den 1880ern.
>o Repudiation der Texas-Papiere nach Annexion.
>o Dito der Mexiko-Titel nach Annexion des Westens.
>o Repudiation der Südstaaten-Titel (da gibt's schöne Altpapier-"Baumwolle"-Bonds).
>o Roosevelt 1934 (intern) und Nixon 1971/2 (= klassischer Bankrott, da das Kontrahierte nicht im Original und zum Festkurs geliefert wurde).
Siehste, schon habe ich wieder was gelernt. Die Chose in 1971/72 kannte ich natürlich, nur hätte ich das nicht als Bankrott gewertet sondern als (...hüstel...)"Reform des internationalen Währungssystems"... Aber OK, wenn einer sagt, die USA leisteten damals quasi den Offenbarungseid, dann hätte ich dafür auch Verständnis
>>und zweitens sind Auslandsschulden nicht automatisch gleich Staatsschulden.
>Klar, hat auch niemand bisher so gesehen.
na, so klar war das nach deiner Eingangs-Ansage im letzten Posting aber keineswegs. Du kamst ja gleich mit dem Staat und alles ins Soll buchen usw, als ich was von Auslandsschulden schrieb, denen irgendwo auf der Welt korrespondierende Auslandsforderungen entgegenstehen müssen. Halten wir also mal hier fest: der weitaus überwiegende Teil der US-Auslandsschulden (inklusive L+L, Hypos, Darlehen,..., nicht bloss T-Bonds!) wird auf der anderen Seite von Privaten gehalten.
>Dann frag mal die"Schurkenstaaten"-Govs (bzw. deren Staatsexporteure), wie sie an ihre New Yorker Kohle kommen wollen.
Völlig anderes Thema. These: wer sich auf dem US-Radar als potenzieller oder bereits derart klassifizierter"Schurkenstaat" befindet und seine Knete in USA beläßt, dem ist nicht zu helfen. Ditto für Exporteure dieser Länder.
>>Das einiges drunter und drübergeht, heisst ja wohl noch lange nicht, dass"International Trade & Finance" mittlerweile zur totalen Räuberpistole verkommen ist. Oder sind wir deiner Meinung nach schon so weit?
>Noch nicht. Nur wenn das Prolongieren endet, schaut's dumm aus.
Völlig d'accord. Oder es wird wieder"reformiert", wie in den 70igern...
>>Ja, klar tun sie das. Ausland/Inland interessiert das sehr wohl. Warst es nicht du selbst, der jüngst verlautbart hat, dass der Bush'sche Bailout selbst der Sachsen LB wieder den Rücken stärken wird, weil die Subprime-ABS nun wieder werthaltig geworden sind?
>Noch nicht. Ich habe noch von keinem Scheck ex D.C. gehört, der bei einem Subprimer angekommen wäre.
Schon klar. Aber hier ging es ja nur um die Frage, ob denn ein solcher Scheck an die US-Subprimers im Ausland irgendwelche ramnifications hätte, und die kristallklare Antwort ist doch, wie du jetzt auch andeutest: JA! Hätte er. Über deal oder no deal würde er sogar entscheiden, über Tod oder Leben (vielleicht sogar im Wortsinn, man weiss ja nie...)
>>Hattest du nicht vorher die größte deutsche Bankenpleite seit Adam & Eva prophezeit, weil sich die LBBW aufgrund der nachträglich festgestellten Exposure aus dem deal zurückziehen würde?
>Der Deal ist per 1.1.08. Die LBBW hat klar gesagt, sie übernähme die Conduit-Garantieen (Risiken) nicht (Ormond Quay, Dublin II).
Wir wollen über die Details nicht streiten, zumal mit dem benefit of hindsight. Als die Süddeutsche den Artikel mit den 46 Mrd Exposure brachte, meintest du im O-Ton, die LBBW würde sich jetzt zurückziehen und die Sachsen LB stünde kurz vor der Pleite. Ich war da übrigens völlig deiner Meinung. Aber beide müssen wir nun staunend zur Kenntnis nehmen, dass eine Unterschrift von GWB (soferne sie denn kommt) wohl ausreichen würde, um im Sachsenland wieder die Sonne scheinen und die Blumen blühen zu lassen. Und nur darum ging es in unserer Diskussion: um die Frage, ob die Werthaltigkeit von Auslandsforderungen durch domestic acts in USA beeinflußt werden kann oder nicht. Für mich war das sonnenklar, du kamst mir darauf mit deiner Entgegnung, was mich einigermaßen überraschte. Vielleicht redeten wir auch aneinander vorbei.
>>>Hallo? Es geht nicht um Kohle, sondern den Bucher of last Resort. Das ZB-Katell bucht alle Solls auf sich - und fertig.
>>Du musst schon genau lesen, dottore: ich schrieb, wenn die"Staatsgarantien mal schlagend werden sollten"... dann ist - zumindest wo ich herkomme - Cash angesagt und nix mehr mit"Buchen"... dann wird"geleistet" (oder auch nicht).
>Oder auch nicht. Der Buba-Bilanzposten 5.2 ("längerfristige") ist selbstverständlich nach oben offen und kann der Einfachheit halber mit einem 5.2.1 ergänzt werden ("Refi-Geschäfte ohne Fälligkeit").
Du meinst die Garantien wären zugunsten der BUBA? Ich dachte, du meintest die Banken könnten ihre diversen Exposures auf Sondervehikel übertragen, deren Finanzierung (zumindest teilweise) vom Staat garantiert wird (analog Japan). Wie käme die BUBA da ins Spiel, wenn der Staat für eines dieser Vehikel mal wirklich einspringen müßte? Das wäre doch ein fiskalisches Thema, keines der Notenbank. Oder meinst du, die Notenbank kauft direkt im großen Stil die Exposure der Banken, zwar formal durch den Staat besichert, aber realiter ohne Absicht, diese Garantie jemals in Anspruch zu nehmen?
>Gruß!
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Bambus
13.09.2007, 16:11
@ dottore
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Re: Frage... |
-->>Der Deal ist per 1.1.08. Die LBBW hat klar gesagt, sie übernähme die Conduit-Garantieen (Risiken) nicht (Ormond Quay, Dublin II).
>Fehlt also Geld (falls es jemand am anderen Ende der Conduits wiedersehen will), gehen diese"Zweckgesellschaften" bachab. Weder das Land Sachsen, noch die beteiligten Kommunen dürfen nachschießen/übernehmen, da dies - jedenfalls für die neueren Tranchen - lt. EU-Recht strikt verboten ist (das berühmte"Übereinkommen" von 2001). Da die Sachsen LB die Dinger garantiert hat - passiert was? Es gibt keine"Gewährträgerhaftung" mehr und in den EU-Dokus steht ausdrücklich, dass auch Sparkassen"insolvenfähig" sein müssen.
>>>Hallo? Es geht nicht um Kohle, sondern den Bucher of last Resort. Das ZB-Katell bucht alle Solls auf sich - und fertig.
>>Du musst schon genau lesen, dottore: ich schrieb, wenn die"Staatsgarantien mal schlagend werden sollten"... dann ist - zumindest wo ich herkomme - Cash angesagt und nix mehr mit"Buchen"... dann wird"geleistet" (oder auch nicht).
>Oder auch nicht. Der Buba-Bilanzposten 5.2 ("längerfristige") ist selbstverständlich nach oben offen und kann der Einfachheit halber mit einem 5.2.1 ergänzt werden ("Refi-Geschäfte ohne Fälligkeit").
Meinen Sie damit, daß die BuBa sich die Conduits andienen lassen kann, um die Pleite zu verhindern???
Dank und Gruß
Bambus
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dottore
13.09.2007, 19:07
@ weissgarnix
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Re: Es gibt keine Auslandsschulden! Welche wenn? |
-->Hi weissgarnix,
Zurück auf GO, so genehm.
Das war meine"These":"Es ist ein Grundirrtum, zu glauben, dass nicht alle (Consumer, Investors, Govs) und das weltweit im Soll sein können."
Das hat mit dem Außenhandel bzw. der Leistungsbilanz oder einem"Netto" zunächst nichts zu tun. In der Theorie sind alle Zahlungsbilanzen bekanntlich ausgeglichen (flow)- unabhängig davon, wie die einzelnen Teile davon so fließen.
Schon wenn wir die Übertragungsbilanz nehmen (ohne Dienstleistungen wie Haarschnitt), kann es schief werden, da die Übertragungen sämtlich negativ werden können, z.B. Investitionen (stock) scheitern, die gekauften Assets spielen die Zinsen nicht ein, usw. In allen Zabi-Statistiken wird daher mit einem"Restposten" gearbeitet.
Nun haben wir Banken- und Notenbanksysteme, die das aller Soll als H buchen. Sollte sich herausstellen, dass dieses aus heißer Luft besteht (non performing) bleiben dann die ZBs übrig, die ihrerseits ohne Ende bebuchbar sind. Sie sind dann zwar"technisch" überschuldet, aber da sie niemals in der von ihnen produzierten Währung illiquide werden können (man trägt halt immer größere Verluste aktiv vor), spielt das keine Geige. Einziges Problem: Sie können nichts mehr als"Gewinn" (passiv) an ihre Eigner auskehren.
Dass die ganze Welt nur scheinbar nicht im S ist, beruht auf der Fiktion, dass Gov immer leisten wird. Dass andererseits diese Leistungen auf einem (weiteren) S der im Areal befindlichen Partizipanten beruht (spätere Fälligkeiten, alias"die nächste Generation muss 'ES' bezahlen") wird zwar angesprochen, aber nicht mit Zahlen belegt.
Müsste die"nächste" Generation z.B. die 1,5 Bio Euro Staatsschulden tilgen (30 Jahre) wären das ca. 50 Mrd p.a. oder pro Haushalt ca. 1000 Euro p.a. aus versteuertem Einkommen.
>Das mußt Du schon die BUBA fragen, aber Gegenstand unserer netten, kleinen Zwiesprache war was gänzlich anderes, nämlich die Frage, ob alle Netto-Auslandspositionen dieser Welt gleichzeitig im Soll sein können oder nicht.
Positionen (stock) selbstverständlich. Dazu muss nur der Wert dieser Positionen negativ werden, was im Kapitalismus mit Bankrott und Passiva > Aktiva nichts Ungewöhnliches wäre. Das"Soll" ist dabei insofern keines, da es bekanntlich Haftungsbeschränkungen gibt. Immerhin ginge es im flow rapidissimo abwärts.
>Ich sagte nein, du sagtest ja. Und als Beleg hast du mir dann den ganzen obigen Passus entgegengehalten, der - vielleicht - die nicht allzuferne Zukunft treffsicher umschreibt, aber mit Sicherheit nur in die Nähe dessen kommt, was aktuell in den Büchern steht.
In welchen Büchern? Ormond und Dublin II standen auch in keinen Büchern - außer der eigenen Schattenbanken-Schattenbuchhaltung.
>Und um mein Argument zu bekräftigen, reicht der aktuelle Buchungsstand absolut und völlig aus. Ob irgendwann mal die buchhalterischen Verhältnisse in einem globalen Mega-Impairment zurechtgerückt werden, ist eine gänzlich andere Frage.
Die ich bejahe.
>>o Roosevelt 1934 (intern) und Nixon 1971/2 (= klassischer Bankrott, da das Kontrahierte nicht im Original und zum Festkurs geliefert wurde).
>Siehste, schon habe ich wieder was gelernt. Die Chose in 1971/72 kannte ich natürlich, nur hätte ich das nicht als Bankrott gewertet sondern als (...hüstel...)"Reform des internationalen Währungssystems"... Aber OK, wenn einer sagt, die USA leisteten damals quasi den Offenbarungseid, dann hätte ich dafür auch Verständnis.
Ich gab Dir 100 Äpfel und wenn ich die zurückfordere (Termin!) gibt's Du mir einen Zettel"gut für 100 Äpfel". Und wenn ich sage: Dafür kriege ich nirgends Äpfel, dann kriege ich einen Schein über 110 Äpfel? Hat was.
>Halten wir also mal hier fest: der weitaus überwiegende Teil der US-Auslandsschulden (inklusive L+L, Hypos, Darlehen,..., nicht bloss T-Bonds!) wird auf der anderen Seite von Privaten gehalten.
Klar, wer sonst ist so blöd?
>>Noch nicht. Ich habe noch von keinem Scheck ex D.C. gehört, der bei einem Subprimer angekommen wäre.
>Schon klar. Aber hier ging es ja nur um die Frage, ob denn ein solcher Scheck an die US-Subprimers im Ausland irgendwelche ramnifications hätte, und die kristallklare Antwort ist doch, wie du jetzt auch andeutest: JA! Hätte er. Über deal oder no deal würde er sogar entscheiden, über Tod oder Leben (vielleicht sogar im Wortsinn, man weiss ja nie...).
Weise Worte. Der Tod ist der Weiseste von uns allen.
>>Der Deal ist per 1.1.08. Die LBBW hat klar gesagt, sie übernähme die Conduit-Garantieen (Risiken) nicht (Ormond Quay, Dublin II).
>Wir wollen über die Details nicht streiten, zumal mit dem benefit of hindsight. Als die Süddeutsche den Artikel mit den 46 Mrd Exposure brachte, meintest du im O-Ton, die LBBW würde sich jetzt zurückziehen und die Sachsen LB stünde kurz vor der Pleite.
Mein LBBW-Konfindent sagt klipp und klar: Die Sachsen-LB geht in Konkurs. Masse ist bekanntlich am billigsten.
>Ich war da übrigens völlig deiner Meinung. Aber beide müssen wir nun staunend zur Kenntnis nehmen, dass eine Unterschrift von GWB (soferne sie denn kommt) wohl ausreichen würde, um im Sachsenland wieder die Sonne scheinen und die Blumen blühen zu lassen.
Auch Lyrik in Wien studiert?
>Und nur darum ging es in unserer Diskussion: um die Frage, ob die Werthaltigkeit von Auslandsforderungen durch domestic acts in USA beeinflußt werden kann oder nicht.
Ja logisch. Die Soldaten im Irak werden auch pünktlich entlohnt. Aus Vaterlands- oder"Freiheits"-Liebe arbeitet dort keiner.
>Du meinst die Garantien wären zugunsten der BUBA? Ich dachte, du meintest die Banken könnten ihre diversen Exposures auf Sondervehikel übertragen, deren Finanzierung (zumindest teilweise) vom Staat garantiert wird (analog Japan).
Nein, was nicht in der ZB verschwindet und das Wunder"Cash" generiert, ist witzlos.
>Wie käme die BUBA da ins Spiel, wenn der Staat für eines dieser Vehikel mal wirklich einspringen müßte? Das wäre doch ein fiskalisches Thema, keines der Notenbank.
Fiakslimus ohne Buba - erzähl mal bitte!
>Oder meinst du, die Notenbank kauft direkt im großen Stil die Exposure der Banken, zwar formal durch den Staat besichert, aber realiter ohne Absicht, diese Garantie jemals in Anspruch zu nehmen?
Garantie auf sich selbst gezogen?
Gruß!
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dottore
13.09.2007, 19:37
@ Bambus
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Re: Frage... |
-->Hi Bambus,
die erste Antwort ist wohl verschwunden.
Daher kürzer:
1. Danke für Deinen Beitrag.
2. Die Buba kann keine Conduits"kaufen", siehe"ZB-fähige Sicherheiten" im Web.
3. Sie kann die Passivseite (wer sie hat und wo sie ist), die aus"Titeln" besteht, zum Repo nehmen (Repo = Kauf mit gleichzeitigem Verkauf).
4. Das Ganze muss 1 Tag vor Ablauf des kürzest laufenden Titels in dem Titel-Salat zurück.
5. Buba nimmt NIEMALS Titel, die nicht quergeschrieben sind (= Haftung auch dessen, ganz scharf beim Wechsel).
6. Da der Staat bei LBs, Sparkassen usw, nicht querschreiben darf (zwingendes EU-Recht) - Spiel offen.
Gern zu Weiterem bereit.
Persönliche Meinung: Die Sachsen LB geht in Konkurs. Aus der Masse bedient sich die schlaue LBBW. Wie man's halt so macht.
Gruß!
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aprilzi
13.09.2007, 20:20
@ dottore
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Re: Es gibt keine Auslandsschulden! Welche wenn? |
-->>Hi weissgarnix,
>Zurück auf GO, so genehm.
>Das war meine"These":"Es ist ein Grundirrtum, zu glauben, dass nicht alle (Consumer, Investors, Govs) und das weltweit im Soll sein können."
Hi
Mir ist nicht klar wie dann Staaten existieren koennen ohne Steuern.
Denn wenn alle im Soll sind, woraus dann Steuern zahlen?
Gruss
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dottore
13.09.2007, 21:19
@ aprilzi
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Re: Es gibt keine Auslandsschulden! Welche wenn? |
-->Hi aprilzi,
>Mir ist nicht klar wie dann Staaten existieren koennen ohne Steuern.
Sie ziehen auf künftige Steuern = Staatsverschuldung. Ohne weiteres via ZB zu"Geld" zu machen.
>Denn wenn alle im Soll sind, woraus dann Steuern zahlen?
Dadurch, dass Dein Soll entsprechend größer wird.
Der US-Bürger hat inzwischen < 100 % seines Jahreseinkommens als Soll. Andere noch mehr. Das Soll wird vom Finanzamt nicht berücksichtigt. Die Zinsen darauf nur bedingt, in Deutschland längst abgeschafft (BFM Schmidt).
Sollten alle Steuerzahler einwenden, sie seien doch - via Staatsverschuldung - im Riesen-Soll, kämen keine Steuern mehr ein.
Gruß!
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Bambus
13.09.2007, 21:48
@ dottore
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Re: Frage... |
-->Hallo Dottore,
Danke für Ihre schnelle Antwort!
>Hi Bambus,
>die erste Antwort ist wohl verschwunden.
hatte ich gelöscht, um mich nur auf die mögliche Pleite oder Nichtpleite der Bank zu beziehen. Leider schief gegangen, ich war nicht genau genug!
>Daher kürzer:
>1. Danke für Deinen Beitrag.
>2. Die Buba kann keine Conduits"kaufen", siehe"ZB-fähige Sicherheiten" im Web.
Steht da, stimmt. Ich dachte Sie meinten mit der Ergänzung des Titel 5.2.1 Refi-Geschäft ohne Fälligkeit, das die Conduits per Änderung der Vorschriften über die ZB-fähigen Sicherheiten doch reingenommen werden, falls eine/mehrere Banken fallen. Deshalb meine zugegeben ungenaue Frage.
>3. Sie kann die Passivseite (wer sie hat und wo sie ist), die aus"Titeln" besteht, zum Repo nehmen (Repo = Kauf mit gleichzeitigem Verkauf).
>4. Das Ganze muss 1 Tag vor Ablauf des kürzest laufenden Titels in dem Titel-Salat zurück.
OK, verstehe ich jetzt.
>5. Buba nimmt NIEMALS Titel, die nicht quergeschrieben sind (= Haftung auch dessen, ganz scharf beim Wechsel).
Na ich dachte die Bank schreibt quer und die einzelnen Darlehnsnehmer der hinterlegten Schulden in den Conduits sind die Schuldner...
>6. Da der Staat bei LBs, Sparkassen usw, nicht querschreiben darf (zwingendes EU-Recht) - Spiel offen.
OK
>Gern zu Weiterem bereit.
Sehr nett von Ihnen!! Komme sicherlich darauf zurück!!
>Persönliche Meinung: Die Sachsen LB geht in Konkurs. Aus der Masse bedient sich die schlaue LBBW. Wie man's halt so macht.
Hat die LBBW gut gemacht, durch den schwebend wirksamen Vertrag sind sie in der Lage bis zum Konkurs die Masse in Ruhe zu prüfen und kennen alle Verantwortlichen, um bei Konkurs kurzfristig die Masse zu übernehmen. Ein typisches Machtspiel, um Verhandlungspositionen. Davon verstehen Politiker wenig!
>Gruß!
Besten Dank und Grüße!
Bambus
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weissgarnix
14.09.2007, 10:07
@ dottore
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Re: Es gibt keine Auslandsschulden! Welche wenn? |
-->>Schon wenn wir die Übertragungsbilanz nehmen (ohne Dienstleistungen wie Haarschnitt), kann es schief werden, da die Übertragungen sämtlich negativ werden können, z.B. Investitionen (stock) scheitern, die gekauften Assets spielen die Zinsen nicht ein, usw. In allen Zabi-Statistiken wird daher mit einem"Restposten" gearbeitet.
Zugegeben, die"nicht statistisch aufgliederbaren Transaktionen" stören das Bild ganz gewaltig. Vor allem, wenn man bedenkt, dass dieser Saldo für den Euro-Raum den Saldo der Kapitalbilanz in den letzten paar Jahren schlicht neutralisiert wenn nicht sogar übertroffen hat. Die Frage ist berechtigt, welchen Sinn der Einzelausweis der Kapitalbilanz dann überhaupt noch hat, wenn ein derart großer Posten"Ferner liefen" selbige im nächsten Schritt mehr als glattstellt... good point, so habe ich es noch nicht betrachtet.
>Dass die ganze Welt nur scheinbar nicht im S ist, beruht auf der Fiktion, dass Gov immer leisten wird. Dass andererseits diese Leistungen auf einem (weiteren) S der im Areal befindlichen Partizipanten beruht (spätere Fälligkeiten, alias"die nächste Generation muss 'ES' bezahlen") wird zwar angesprochen, aber nicht mit Zahlen belegt.
Mag sein, aber von einem Bernanke kannst du ja schlecht erwarten, dass er solche Gedanken in eine öffentliche Rede einfliessen läßt. Und Anlaß der ganzen Diskussion hier war meine Kritik seiner Rede, wobei ich - wie es halt meine Art ist - innerhalb der Grenzen der etablierten Denkschulen blieb. Vielleicht wäre ja auch ein Ben Bernanke bei einem privaten Bier in der Kneipe einer aufgeschlossenen Diskussion über den Debitismus nicht abgeneigt...
>Müsste die"nächste" Generation z.B. die 1,5 Bio Euro Staatsschulden tilgen (30 Jahre) wären das ca. 50 Mrd p.a. oder pro Haushalt ca. 1000 Euro p.a. aus versteuertem Einkommen.
Ja, aber du mußt natürlich auch das Einkommen dynamisieren, nicht nur die Schulden. Solange also im Prinzip das BIP schneller wächst als die Schulden, ist ja eigentlich alles rogerroger... selbst einen"Zinseszinseffekt" gibt es theoretisch auch auf der Aktivseite. Muß aber in der Praxis alles nicht so sein, schon klar...
>>Ich sagte nein, du sagtest ja. Und als Beleg hast du mir dann den ganzen obigen Passus entgegengehalten, der - vielleicht - die nicht allzuferne Zukunft treffsicher umschreibt, aber mit Sicherheit nur in die Nähe dessen kommt, was aktuell in den Büchern steht.
>In welchen Büchern? Ormond und Dublin II standen auch in keinen Büchern - außer der eigenen Schattenbanken-Schattenbuchhaltung.
In den Büchern der VGR, und da müssen auch Ormond und Dublin II irgendwie dringestanden haben, selbst wenn sie in den konsolidierten Bankbilanzen nicht enthalten waren.
>>Und um mein Argument zu bekräftigen, reicht der aktuelle Buchungsstand absolut und völlig aus. Ob irgendwann mal die buchhalterischen Verhältnisse in einem globalen Mega-Impairment zurechtgerückt werden, ist eine gänzlich andere Frage.
>Die ich bejahe.
Toll, da sind wir ja schon zwei.
>Ich gab Dir 100 Äpfel und wenn ich die zurückfordere (Termin!) gibt's Du mir einen Zettel"gut für 100 Äpfel". Und wenn ich sage: Dafür kriege ich nirgends Äpfel, dann kriege ich einen Schein über 110 Äpfel? Hat was.
Darauf beruht aber tatsächlich unser ganzes, schönes Geldsystem, n'est-ce pas? Insoferne halt doch eine"Währungsreform".
Übrigens, total offtopic, aber was ich dich schon längst mal fragen wollte: ich lese gerade"Die Geschichte Schleswig-Holsteins" und kämpfe mich da gerade tapfer durch das 13/14. Jahrhundert. Da gab es wohl eine Phase, als plötzlich der Münzausstoß der großen Prägeanstalten massiv zurückging und offensichtlich aus"Geldmangel" eine ziemlich heftige Deflation einsetzte. Warum es zu diesem Einschnitt bei der Münzversorgung kam, wird leider nicht erklärt. War das aufgrund von Silbermangel, oder wie siehst du das?
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certina
14.09.2007, 11:23
@ weissgarnix
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Re: Es gibt keine Auslandsschulden! Geld in SH |
-->>Übrigens, total offtopic, aber was ich dich schon längst mal fragen wollte: ich lese gerade"Die Geschichte Schleswig-Holsteins" und kämpfe mich da gerade tapfer durch das 13/14. Jahrhundert. Da gab es wohl eine Phase, als plötzlich der Münzausstoß der großen Prägeanstalten massiv zurückging und offensichtlich aus"Geldmangel" eine ziemlich heftige Deflation einsetzte. Warum es zu diesem Einschnitt bei der Münzversorgung kam, wird leider nicht erklärt. War das aufgrund von Silbermangel, oder wie siehst du das?
hi weissnichtnix
Hatte ich neulich, mehr durch Zufall, in die"Krabbel" bekommen:
Schmoekerst du gerade hier in der Quelle? http://www.geschichte-s-h.de/
Wenn nicht, kann es dir vielleicht weiterhelfen....:
hier das Original: http://www.geschichte-s-h.de/vonabisz/geld.htm
Geld in Schleswig-Hokstein...
Bis in das frühe Mittelalter wurde der noch geringe Bedarf an Zahlungsmitteln im Gebiet Schleswig-Holsteins durch importierte Münzen gedeckt. Es dominierte die Geldgewichtswirtschaft. Importiertes Silber wurde nach Gewicht verrechnet. Die erste Münzstätte entstand um 800 in Haithabu. Dort wurden zunächst nur Silberpfennige (Denare) geprägt. In der Zeit Karl des Großen galt ein Münzsystem, das zumindest in Großbritannien bis 1971 überdauerte. Zwölf Pfennige entsprachen dabei einem Schilling, 20 davon einem Pfund (lateinisch libra daher das englische Zeichen £). Die zweite Münze entstand in Hamburg um 840. Doch nach dem Einfall der Wikinger wurde auch die Prägewerkstatt nach Bremen verlegt. Im 12.Jahrhundert nahm die Münztätigkeit zu. In Lübeck entstand eine Münze. Sie wurde früh eigenständig und bestand bis 1801. Anfang des 13. Jahrhunderts wurde auch in Hamburg unter den Schauenburgern (bis 1335) wieder Geld geprägt. Es begann die Zeit der Brakteaten. Um möglichst schönes Geld zu münzen, wurden die Pfennige vergrößert und dadurch hauchdünn. Deshalb konnte der Stempel nur auf einer Seite geschlagen werden. Da ein Pfennig einen hohen Wert hatte, wurden sie auch geteilt. Man sprach dann von einem Scherf (daher kommt das Scherflein). Mit der Zeit der Hanse wuchs der Konflikt zwischen den Territorialfürsten und den Handelsstädten. Wegen der lange Dauer der Reisen war der Kaufmannschaft an einer stabilen Währung gelegen. Die Fürsten ihrerseits hatten erkannt, daß sich durch Münzverschlechterung erheblicher Gewinn erzielen ließ. So wurden Münzen häufig für ungültig erklärt (verrufen) eingesammelt und mit geringerem Gehalt an Edelmetall neu geprägt. Gleichzeitig wurde der Bedarf an Geld größer. In Lübeck begann man deshalb, Witten zu münzen. Der Name bedeutete zunächst, daß die Münze aus guten (also weißem) Silber war. Das sollte sie abgrenzen gegen das schwarze süddeutsche Silber, die Rappen. Witten waren ursprünglich Vier-Pfennig-Stücke, die ab 1318 auch für kurze Zeit in Kiel geprägt wurden. 1365 schlossen sich die vier sogenannten wendischen Städte Lübeck, Hamburg, Lüneburg und Wismar zum"wendischen Münzverein" zusammen. Fast zwei Jahrhunderte bestimmten seine Vorgaben Aussehen, Gewicht und Feingehalt der Münzen. Das wendische Geld - seit 1392 auch in drei und sechs Pfennigstücken - war im gesamten nordeuropäischen Raum verbreitet und wurde häufig der schlechten lokalen Währung vorgezogen. Im 14. Jahrhundert kamen auch Goldmünzen auf. Dukaten wurden zuerst in Lübeck geprägt. Und wieder begann das Spiel der Münzverschlechterung. Um vor Münzen zu schützen, die nicht von echtem Schrot und Korn waren, prüften die Hansestädte fremde Goldgulden und versahen sie mit einem kleinen Prüfstempel (Gegenstempel). Nach der Entdeckung Amerikas kam Silber und Gold in großen Mengen nach Europa. Die Münzen wurden größer und schwerer. Der Taler (so benannt nach der ersten Prägestätte, dem sächsischen Joachimstal) und der Zweidritteltaler, der Gulden, waren weit verbreitet. Weil das Prägen kleiner Münzen teuer war, wurden diese oft verschlechtert. Deshalb bestanden die Söldner des Dreißigjährigen Krieges darauf, in ganzen"harten" Gulden bezahlt zu werden (deswegen ist eine Währung bis heute"hart"). 1618 führte der dänische König Christian IV. die Krone als Währungseinheit ein. In den Herzogtümern blieb es jedoch beim alten System. 1622 einigten sich Hamburg und Lübeck darauf, daß der Taler 48 Schillinge haben sollte. Da 16 Schillinge auch eine Mark waren, galten bis 1871 drei Mark als ein Taler. In der Zeit des dänischen Gesamtstaates seit 1773 wurde das Geldwesen neu geordnet. Nur noch in Altona wurde Geld für die Herzogtümer geprägt. Hier entstanden auch 1776 und 1788 die ersten Banken, die Papiergeld - sogenanntes"Zettelgeld" - in Umlauf brachten. 1788 bekamen die Herzogtümer mit dem"Schleswig-Holstein Courant-Geld" (von"courir" umlaufen) ihre eigene Silberwährung. Sie orientierte sich an der seit 1622 benutzten Teilung von Lübeck und Hamburg und sollte auch im Wert gleich sein mit der dort bereits 1727 gemeinsam eingeführten Courantwährung. Nach dem Staatsbankrott Dänemarks 1813 mußten auch in den Herzogtümern die neuen ungeliebten dänischen Reichsbanktaler eingeführt werden. Es wurde jedoch weiter in Courant gerechnet. Seit 1841 schließlich wurde den dänischen Münzen der Courantwert wieder zusätzlich aufgeprägt. In der Zeit der Erhebung von 1848 bis 1851 gab es Ansätze, wieder eine eigene Währung aufzubauen. Nach deren Niederschlagung stellte der dänische Staat zur Betonung der Einheit auf Reichsmünzen (Rigsmont) um. Mit dem 2. schleswigschen Krieg 1867 begann ein Zeit des Wirrwars. Preußen und Ã-sterreich rechneten die dänische Währung unterschiedlich um. 1871 wurde auf Reichsmark umgestellt. Damit endete die eigenständige Geschichte des Geldes im Norden. Nach über 1.000 Jahren wurde das Zwölfer- beziehungsweise 16er-System durch das dezimale abgelöst und die Silberwährungen auf eine einheitlich Goldwährung umgestellt, die bis zum Ersten Weltkrieg Bestand hatte. -ju- (0602)
Quelle: Werner Pfeiffer, Geschichte des Geldes in Schleswig-Holstein, Heide, 1977, Verlag Boyens & Co, ISBN 3-8042-0172-5, www.buecher-von-boyens.de
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weissgarnix
14.09.2007, 11:55
@ certina
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Re: Es gibt keine Auslandsschulden! Geld in SH |
-->Hallo,
danke für den Link.
Nein, das Werk, das ich primär gerade lese ist ein Sammelband, nennt sich"Die Geschichte Schleswig-Holsteins, Von den Anfängen bis zur Gegenwart" und wurde im Verlag Wachholtz von Ulrich Lange herausgegeben. Dazu lese ich den"Historischer Atlas Schleswig-Holstein vom Mittelalter bis 1867" sowie diverse Aufsätze. Das ist natürlich nur ein grober Abriß über alles mögliche, die Geldgeschichte guck ich mir vielleicht danach noch genauer an.
Aber selbst in diesem Werk wird bereits sehr gut die Abfolge von Inflationen und Deflationen geschildert, die es 13/14/15 Jhdt wohl gegeben haben muß. Inklusive der für Hyperinflationen typischen Verschiebung der relativen Preise. Korn kostete gegen Ende des 14. Jhdts plötzlich das 3fache von dem, was es 100 Jahre vorher noch gekostet hat, dafür stagnierten Löhne und Dienstleistungen. Das war aber auch ziemlich logisch, weil es zu diesem Zeitpunkt - nach Ende der Pestepidemien - zu einer rasanten Bevölkerungszunahme kam. Außerdem kam es zu der in deinem Link angegebenen Münzverschlechterung im ganz großen Stil.
Warum aber die Prägeanstalten in Lübeck, Hamburg und Hannover plötzlich nur noch 1/3 dessen produzierten, was sie zuvor noch ausstiessen, bleibt mir - zumindest aus der Lektüre des o.g. Werkes - rätselhaft.
>>Übrigens, total offtopic, aber was ich dich schon längst mal fragen wollte: ich lese gerade"Die Geschichte Schleswig-Holsteins" und kämpfe mich da gerade tapfer durch das 13/14. Jahrhundert. Da gab es wohl eine Phase, als plötzlich der Münzausstoß der großen Prägeanstalten massiv zurückging und offensichtlich aus"Geldmangel" eine ziemlich heftige Deflation einsetzte. Warum es zu diesem Einschnitt bei der Münzversorgung kam, wird leider nicht erklärt. War das aufgrund von Silbermangel, oder wie siehst du das?
>
>hi weissnichtnix
>Hatte ich neulich, mehr durch Zufall, in die"Krabbel" bekommen:
>Schmoekerst du gerade hier in der Quelle? http://www.geschichte-s-h.de/
>Wenn nicht, kann es dir vielleicht weiterhelfen....:
>hier das Original: http://www.geschichte-s-h.de/vonabisz/geld.htm
>Geld in Schleswig-Hokstein... >
>Bis in das frühe Mittelalter wurde der noch geringe Bedarf an Zahlungsmitteln im Gebiet Schleswig-Holsteins durch importierte Münzen gedeckt. Es dominierte die Geldgewichtswirtschaft. Importiertes Silber wurde nach Gewicht verrechnet. Die erste Münzstätte entstand um 800 in Haithabu. Dort wurden zunächst nur Silberpfennige (Denare) geprägt. In der Zeit Karl des Großen galt ein Münzsystem, das zumindest in Großbritannien bis 1971 überdauerte. Zwölf Pfennige entsprachen dabei einem Schilling, 20 davon einem Pfund (lateinisch libra daher das englische Zeichen £). Die zweite Münze entstand in Hamburg um 840. Doch nach dem Einfall der Wikinger wurde auch die Prägewerkstatt nach Bremen verlegt. Im 12.Jahrhundert nahm die Münztätigkeit zu. In Lübeck entstand eine Münze. Sie wurde früh eigenständig und bestand bis 1801. Anfang des 13. Jahrhunderts wurde auch in Hamburg unter den Schauenburgern (bis 1335) wieder Geld geprägt. Es begann die Zeit der Brakteaten. Um möglichst schönes Geld zu münzen, wurden die Pfennige vergrößert und dadurch hauchdünn. Deshalb konnte der Stempel nur auf einer Seite geschlagen werden. Da ein Pfennig einen hohen Wert hatte, wurden sie auch geteilt. Man sprach dann von einem Scherf (daher kommt das Scherflein). Mit der Zeit der Hanse wuchs der Konflikt zwischen den Territorialfürsten und den Handelsstädten. Wegen der lange Dauer der Reisen war der Kaufmannschaft an einer stabilen Währung gelegen. Die Fürsten ihrerseits hatten erkannt, daß sich durch Münzverschlechterung erheblicher Gewinn erzielen ließ. So wurden Münzen häufig für ungültig erklärt (verrufen) eingesammelt und mit geringerem Gehalt an Edelmetall neu geprägt. Gleichzeitig wurde der Bedarf an Geld größer. In Lübeck begann man deshalb, Witten zu münzen. Der Name bedeutete zunächst, daß die Münze aus guten (also weißem) Silber war. Das sollte sie abgrenzen gegen das schwarze süddeutsche Silber, die Rappen. Witten waren ursprünglich Vier-Pfennig-Stücke, die ab 1318 auch für kurze Zeit in Kiel geprägt wurden. 1365 schlossen sich die vier sogenannten wendischen Städte Lübeck, Hamburg, Lüneburg und Wismar zum"wendischen Münzverein" zusammen. Fast zwei Jahrhunderte bestimmten seine Vorgaben Aussehen, Gewicht und Feingehalt der Münzen. Das wendische Geld - seit 1392 auch in drei und sechs Pfennigstücken - war im gesamten nordeuropäischen Raum verbreitet und wurde häufig der schlechten lokalen Währung vorgezogen. Im 14. Jahrhundert kamen auch Goldmünzen auf. Dukaten wurden zuerst in Lübeck geprägt. Und wieder begann das Spiel der Münzverschlechterung. Um vor Münzen zu schützen, die nicht von echtem Schrot und Korn waren, prüften die Hansestädte fremde Goldgulden und versahen sie mit einem kleinen Prüfstempel (Gegenstempel). Nach der Entdeckung Amerikas kam Silber und Gold in großen Mengen nach Europa. Die Münzen wurden größer und schwerer. Der Taler (so benannt nach der ersten Prägestätte, dem sächsischen Joachimstal) und der Zweidritteltaler, der Gulden, waren weit verbreitet. Weil das Prägen kleiner Münzen teuer war, wurden diese oft verschlechtert. Deshalb bestanden die Söldner des Dreißigjährigen Krieges darauf, in ganzen"harten" Gulden bezahlt zu werden (deswegen ist eine Währung bis heute"hart"). 1618 führte der dänische König Christian IV. die Krone als Währungseinheit ein. In den Herzogtümern blieb es jedoch beim alten System. 1622 einigten sich Hamburg und Lübeck darauf, daß der Taler 48 Schillinge haben sollte. Da 16 Schillinge auch eine Mark waren, galten bis 1871 drei Mark als ein Taler. In der Zeit des dänischen Gesamtstaates seit 1773 wurde das Geldwesen neu geordnet. Nur noch in Altona wurde Geld für die Herzogtümer geprägt. Hier entstanden auch 1776 und 1788 die ersten Banken, die Papiergeld - sogenanntes"Zettelgeld" - in Umlauf brachten. 1788 bekamen die Herzogtümer mit dem"Schleswig-Holstein Courant-Geld" (von"courir" umlaufen) ihre eigene Silberwährung. Sie orientierte sich an der seit 1622 benutzten Teilung von Lübeck und Hamburg und sollte auch im Wert gleich sein mit der dort bereits 1727 gemeinsam eingeführten Courantwährung. Nach dem Staatsbankrott Dänemarks 1813 mußten auch in den Herzogtümern die neuen ungeliebten dänischen Reichsbanktaler eingeführt werden. Es wurde jedoch weiter in Courant gerechnet. Seit 1841 schließlich wurde den dänischen Münzen der Courantwert wieder zusätzlich aufgeprägt. In der Zeit der Erhebung von 1848 bis 1851 gab es Ansätze, wieder eine eigene Währung aufzubauen. Nach deren Niederschlagung stellte der dänische Staat zur Betonung der Einheit auf Reichsmünzen (Rigsmont) um. Mit dem 2. schleswigschen Krieg 1867 begann ein Zeit des Wirrwars. Preußen und Ã-sterreich rechneten die dänische Währung unterschiedlich um. 1871 wurde auf Reichsmark umgestellt. Damit endete die eigenständige Geschichte des Geldes im Norden. Nach über 1.000 Jahren wurde das Zwölfer- beziehungsweise 16er-System durch das dezimale abgelöst und die Silberwährungen auf eine einheitlich Goldwährung umgestellt, die bis zum Ersten Weltkrieg Bestand hatte. -ju- (0602)
>Quelle: Werner Pfeiffer, Geschichte des Geldes in Schleswig-Holstein, Heide, 1977, Verlag Boyens & Co, ISBN 3-8042-0172-5, www.buecher-von-boyens.de
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Bambus
14.09.2007, 17:23
@ dottore
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nach Buba ist es möglich ABS mit A3 bzw.A- Rating anzudienen.... |
-->Hallo Dottore,
es hat mir keine Ruhe gelassen.
Im nachfolgenden Link Kapitel 6.2 ist von der Buba beschrieben, das ABS grundsätzlich angedient werden können.
http://www.ecb.int/pub/pdf/other/gendoc2006de.pdf
Seit 01.01.2007 gibt es eine neue Regelung nach der es marktfähige Papiere, die in mehreren Listen offiziell geführt werden (ABS meist in Luxembourg) und die nicht marktfähigen, die einzeln geprüft werden ob sie als Sicherheit taugen. Hierfür wird z.B. das externe Rating von S&P, Fitch genutzt (gerade telefonisch von Buba erfahren). Es gibt zig Bedingungen die erfüllt werden müssen (siehe Abschnitt 6.2)
Ob nun die Conduits angedient werden können hängt wohl von der internen Prüfung ab!!????
Am Montag spreche ich mit jemanden von der Buba, den ich löchern kann.
Werde berichten.
Beste Grüße
Bambus
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dottore
14.09.2007, 18:49
@ Bambus
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Re: nach Buba ist es möglich ABS mit A3 bzw.A- Rating anzudienen.... |
-->Hi Bambus,
großartig und 1000 Dank! Das Paper ist mir gänzlich neu (obwohl ich alle EZB-Publikationen beziehe) und da schon im September 06 erschienen, habe ich ein ganzes Jahr gepennt. Ich bin immer nur auf die"Sicherheiten"-Seite der Buba gegangen und bin fast sicher, auch noch dieses Jahr (wo es noch die alte tier-1, tier-2-Schoten gab), aber ich kann mich irren. Ich habe auch nirgends etwas über das neue Handbuch und die darin enthaltenen Neuerungen gelesen - oder - luschig - drüber weggelesen.
Da kann ich nur rundum um Entschuldigung bitten!
Deine Interpretation ist prima vista absolut korrekt. Diese Dinge sind besonders bemerkenswert (sofern ich das jetzt auf die Schnelle richtig interpretiere):
1. Der "permanente" Ankauf - also im Gegensatz zur bisherigen Usance, dass die Euro-ZBs (außer der - früheren - Position"Aktienkauf" u.ä.) nur im Rahmen ihrer bekannten Fristigkeiten operieren dürfen.
2. Die Erweiterung des Kreises der ZB-Geschäftspartner bei gleichzeitiger Anonymisierung derselben.
3. Die Sache mit den Ratings: früher ZB-eigen, jetzt nach Gusto der Agenturen S&P, Moody's, Fitch. (Mich hätte eigentlich stutzig machen sollen, dass"oben" so viel Wert auf die Rating-Agenturen, siehe jüngst Merkel & Co., gelegt wurde).
Weiter zu Dir:
>es hat mir keine Ruhe gelassen.
Gott sei Dank!
>Seit 01.01.2007 gibt es eine neue Regelung nach der es marktfähige Papiere, die in mehreren Listen offiziell geführt werden (ABS meist in Luxembourg) und die nicht marktfähigen, die einzeln geprüft werden ob sie als Sicherheit taugen.
Formell. De facto haben wir es mit einer Ã-ffnung der Notenbanken zu tun, weil hinter jeder"Prüfung" das Ergebnis steht: Fiele das WP durch, käme es zur"größten Bankenkrise aller Zeiten". Also wird entsprechend geprüft.
Das erinnert an die BVG-Urteile, wonach gewisse Steuern oder Finanzmätzchen zwar"verfassungswidrig" seien, diese aber nicht ex tunc (was Lawinen von rückwirkenden Milliardenforderungen ausgelöst hätte), sondern ab nunc, d.h. der"Gesetzgeber" müsse alsbald etwas ändern.
>Hierfür wird z.B. das externe Rating von S&P, Fitch genutzt (gerade telefonisch von Buba erfahren). Es gibt zig Bedingungen die erfüllt werden müssen (siehe Abschnitt 6.2)
Ja, sind aber letztlich für die Pfeife. Das Wort"Bonität" wird mit Füßen getreten. Was heißt schon A3 bzw. A-? Wie sollten diese Titel aus den ZB-Bilanzen verschwinden, sollten sich während ihrer Verweildauer allda B's und Schlechteres einstellen, die Titel also nicht mehr"ZB-fähig" sein?
>Ob nun die Conduits angedient werden können hängt wohl von der internen Prüfung ab!!????
Richtig! Doch was heißt"Prüfung"? Die machen ihre Häkchen dran - fertig.
>Am Montag spreche ich mit jemanden von der Buba, den ich löchern kann.
Falls der die Große Lage kennt, wäre suupi!
>Werde berichten.
Bitte herzlichst.
Beste Grüße zurück! Dein Engagement hat wirklich geholfen und es kam auch noch zur rechten Zeit.
Jetzt muss eine durchdachte Gegenstrategie her.
Gedanken dazu:
1. Es wird keine Hyperinfla im klassischen Sinne geben. Denn (noch) müssen die Zentralstaaten nicht direkt auf ihre ZBs ziehen.
2. CPI-Inflas werden (weiterhin) neglisiert. Weil Zwiebelpreise steigen, geht der POG noch nicht durch die Decke. Aber er wird steigen.
3. Sind verlorene Schulden (Titel) tot, kann sie die ZB wiederbeleben.
4. Die kapitalistischen Erfordnernisse ("Kettenbrief") können/können nicht, erfüllt wrrden. Die Unsicherheiten (= Volatilitäten) nehmen, siehe Northern Rock extrem zu.
5.Die"Währungen" sind sämtlich auch"intern" hin.
Weiter bin ich noch nicht.
Außer dem: Sollte EW-Theorie jemals zum Gramd Slam werden - dann JETZT!
Lieber Bambus - das war ein Meisterstück!
Nochmals Dank + Gruß!
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LenzHannover
14.09.2007, 20:24
@ dottore
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Buba nimmt auch schlechte Ratings..... Frage: Mit Abschlag? |
-->Ich kann bei meiner Bank auch einen Wertpapierkredit aufnehmen.
Bundesanleihen werden zu 80%, dt. Aktien 50% und exot. Aktien zu 30% beliehen."Aufpumpen" kann man das ganze dann durch beleihen der ev. gekauften Anleihen/Aktien.
Damit kann man dann aus 50% für DAX-Aktien eff. 100% Beleihung machen.
Damit zur Frage: Werden schlechtere Ratings entsprechend geringer beliehen?
> Das erinnert an die BVG-Urteile, wonach gewisse Steuern oder Finanzmätzchen zwar"verfassungswidrig" seien, diese aber nicht ex tunc (was Lawinen von rückwirkenden Milliardenforderungen ausgelöst hätte), sondern ab nunc, d.h. der"Gesetzgeber" müsse alsbald etwas ändern.
[b]... und wie Theo Waigel mal zum Urteil zur Zinsbesteuerungs sagte, es muss was passieren, aber es darf nix geschehen.
Ich denke, das ganze wird so wohl noch ewig laufen. Wenn der Ackermann anruft und ein Problem hat, haben die bei der Bundesbank doch 2. Möglichkeiten:
Auf „ewig“ minderwertiges beleihen, das zieht und ermöglicht es, das Loch zu stopfen
oder halt
„Game over“, Pause Taste und Schnell-Insolvenz mit irgendwelchen Quoten.
Da von den Quoten auch die Pensionen von Richtern und Bundesbankern betroffen sein könnten, neige ich zur Nr. 1
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DT
15.09.2007, 00:03
@ dottore
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Auch die FED macht das so (mTuL) |
-->Sehr geehrter Herr Martin,
auch die Fed macht das bereits so, und zwar mit guten Arbitragemöglichkeiten, wie ich gestern eingestellt hatte:
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/390906.htm
Auch heute wieder hat der ABX Index von http://www.markit.com gezeigt, daß die ABS und MBS grades zT um bis zu 5 Punkte gestiegen sind. Gerade die A ratings sind gewaltig am Steigen, typischerweise von 55 auf 60 oder 75 auf 80.
Ich wollte noch eine Bemerkung einwerfen, die beweist, daß die Regierung jederzeit die Spielregeln ändern kann, und zwar zu Lasten des Steuerzahlers (natürlich).
Ich erinnere mich gut an das Jahr 1999, als die rot-grüne Regierung (auf Druck der Lobby) die Regelung eingeführt hatte, daß Banken und Versicherungen ihre stillen Reserven heben dürften. Grund war, daß man die"Deutschland AG" entzerren wollte. Die DeuBa hat zB danach SZU aus dem Portfolio geworfen, aber auch die Münchner Rück und die Allianz haben einiges verkauft. Interessanterweise hatten amerikanische Analysten diese Regelung im Gesetzestext"entdeckt" und daraufhin ist die Münchner Rück auf über 350 € gestiegen.
Als dann 2002 und 2003 einige Versicherungen schlecht da standen, sollten Steuern gezahlt werden auf die gehobenen Schätze, und zwar in Milliardenhöhe.
Einige Versicherungen, wie zB die Allianz, konnten das, aber andere, speziell die Mannheimer und ich glaube auch die Hannover Rück, wären pleite gegangen, wenn sie ihrer Pflicht nachgekommen wären.
Damals hat Hans Eichel, um einen Run auf die Versicherungen zu vermeiden, denen die Steuern erlassen und die Versicherungen"rausgebailt".
http://www.zeit.de/2003/44/Argument_44_NEU
Ich erinnere mich noch gut, daß"Stresstests" durchlaufen wurden und eine Auffanggesellschaft"Protector" gegründet werden sollte. Hat mich sehr an die Resolution Trust Corporation erinnert (RTC), die schlußendlich die S&L via Steuerzahler (100 Mrd USD in den späten 80ern) rausgebailt hat.
Die jetzige Krise erinnert mich sehr an S&L und auch an die Geschichte mit den Versicherungen, und ich denke, daß wir eben jetzt zum einen in einer globalen Krise sind, zum anderen die Dimensionen mindestens 20x größer sind.
Also braucht man eine Art globale bzw nationale RTC, und die Feds sind nun mal Lender of Last Resort (moral hazard hin oder her), und da nehmen die eben auch A, A3, AA etc, vielleicht auch Conduits, rein, meinetwegen gegen 80% oder 70%.
Plötzlich ist wieder ein Markt da. Plötzlich geht wieder eine Bewertung.
Die FAZ hatte heute eine Tabelle drin, die besagte, daß die DeuBa mit 32 Mrd unverkauften Firmenübernahmeschulden in der Patsche steckt, mehr als die Citibank. Das ist 80% des Eigenkapitals. Wenn man es mit der BoE halten würde und mark to market machen würde, wäre die DeuBa kaputt. Bankrott. Es KANN ja gar nicht im Interesse des BuBa sein, die DeuBa kaputt gehen zu lassen, während die Amis eine Citibank halten, die fast oder noch mehr drin steckt.
Also nimmt man die Papiere hinein, schafft wieder einen Markt (schauen Sie nur, wie der ABX steigt, schon seit dem 7.!! August), tja, und ob jemals was gerollt wird, das sehen wir dann später, aber die Schulden sind weg von den Banken (die müssen halt cash plus Zinsen zurückzahlen, aber der Sondermüll liegt beim Staat), und es kann weitergehen.
Noch kann im Internet frei recherchiert werden, aber EU Justizkommissar Frattini will ja bereits die Suche nach bestimmten Worten im Internet sperren lassen. Natürlich erstmal die Terror-relevanten Begriffe, aber vielleicht ist schon bald Bankenkrise, Mindestreserve, Conduit, etc. als destabilisierender Begriff tabu. Das EW Forum, das den Leuten die Augen öffnet, wenn sie es denn wollen, ist sicherlich zusammen mit dem Heise-Telepolis Forum ganz vorne auf der Abschußliste.
China und das chinesische Internet lassen grüßen. GG: Eine Zensur findet nicht statt. Frattini: es geht hier nicht um Zensur, sondern um die Verhinderung von Anschlägen.
Der Provider ARCOR läßt schon ganz analog zum chinesischen Zensurinternet einige Seiten nicht mehr zu. Das ist bereits der Anfang. Vorauseilende Selbstzensur.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/95786
Die Information der EZB, daß die Buba Titel ohne Fristen reinnehmen kann, ist ja so eine brandgefährliche Information, das ist ja grade mal noch einen Schritt weg von der Ã-ffnung.
Bernanke hatte aber schon vor ein paar Jahren gesagt, daß im Falle einer Krise die Fed auch Titel hereinnehmen könnte (er hat nix von unbefristet gesagt). Das haben wir doch jetzt.
Viele Grüße, DT
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Boardmaster
15.09.2007, 12:03
@ DT
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MUST READ! Plus Vorpostings (Danke an Bambus + DT) (o.Text) |
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Theo Stuss
15.09.2007, 13:13
@ LenzHannover
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Re: Statt Abschlag gingen auch höhere Zinsen. Würde zu Greenspan passen |
-->Die Frage wäre, würde das den POG treiben, oder senken?
Beides wäre möglich.
Bei hohen Zinsen: raus aus Gold, rein drittklassige Werpapiere, aber hohes Risiko
Wenn aber die Zunahme de Liquidität in den POG geht, muß Gold erst einmal steigen.
Wenn aber viele Short-Kontrakte auf Gold über die Liquidität gehebelt werden, kann der POG auch sinken.
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Theo Stuss
15.09.2007, 13:14
@ dottore
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Re: Jetzt wird das Forum wieder interessant. Die alten Zeiten kommen wieder (o.Text) |
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LeCoquinus
15.09.2007, 13:49
@ Theo Stuss
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Spielt das letztendlich eine Rolle? |
-->Doch nur für den kurzfristig agierenden Marktteilnehmer.
Für mich als Privatperson heißt das mittelfristig:
a) KOMPLETTER Abbau demokratischer Freiheiten
b) Einstieg in die Hyperinflation über eine Seitengasse, was über Nacht passieren kann.
c) Stille Edelmetallreserven allerspätestens jetzt privat horten, egal was die Preise machen. Verbote von Edelmetallen stehen schon in den Startlöchern (siehe das Prozedere von E-Gold). Who cares? DARF niemanden interessieren.
Desweiteren Anlage einer gut versteckten GZ-Reserve. Essen, trinken und materielle Vorsorge sowieso.
d) Ein"heißer" Beginn der Krise mittels fingierten Anschlag etc. ist sehr wahrscheinlich.
e) Was heißt oben genanntes"mittelfristig"? Keine Ahnung! Eine klare Antwort auf diese Frage wäre mehr als alle Lottogewinne zusammen! Sichtbar ist nur das Muster aller aufgestellten Dominosteine. Da die Entwicklung kurz vor dem Knall steht, werde ich nicht warten bis die Systempresse"ALARM" schreit.
Wenigstens hat das Abwarten auf mögliche Eventualitäten ein Ende, die Marschrichtung ist für mich eindeutig.
f) Wers nicht sehen will, soll halt woanders hingucken.
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Eddie09
15.09.2007, 14:21
@ Boardmaster
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Re: MUST READ! Absolute Spitze!!(o.Text) |
-->
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Theo Stuss
15.09.2007, 14:38
@ LeCoquinus
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Re: Krieg gegen Terror geht nun mal nicht mit Defla! (o.Text) |
-->
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dottore
15.09.2007, 18:03
@ DT
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Re: Auch die FED macht das so (mTuL) |
-->Hi DT,
ich kann mich nur den Vorpostern anschließen: MUST READ - und entsprechend danken.
>auch die Fed macht das bereits so,
Ja, für die EZB war es mir in dieser Form neu. Ich weiß auch nicht, inwieweit sich die einzelnen ZBs wirklich daran halten (Buba?). Es läuft, wie Sie weiter unten schreiben, auf eine Sozialisierung aller Finanzmarkt-Risiken via ZBs zu Lasten der Steuerzahler hinaus. Nur müsste dann der Katze die Schelle umgehängt werden, was in Ländern mit verstaatlichten Notenbanken (noch dazu solchen mit einst hohem Renomée) sich seitens der"politischen Instanzen" (Oppositionen? Welche?) eher nicht einstellen dürfte.
Renommierten Fach-Journalisten mit langjähriger Berufserfahrung (entsprechend etwa den amerikanischen"Fed-Watchern"), die ich bisher kontaktierte, war das von @Bambus eruierte Papier, vor allem mit den Implikationen Kap. 6.2 ff. nicht geläufig. Auch sie dachten noch in den alten Kategorien des tier-1/tier-2-Systems. Auch befragten akademischen Geldtheoretikern war das betreffende"Kleingedruckte" nicht geläufig.
>und zwar mit guten Arbitragemöglichkeiten, wie ich gestern eingestellt hatte:
>http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/390906.htm
>Auch heute wieder hat der ABX Index von http://www.markit.com gezeigt, daß die ABS und MBS grades zT um bis zu 5 Punkte gestiegen sind. Gerade die A ratings sind gewaltig am Steigen, typischerweise von 55 auf 60 oder 75 auf 80.
Ja, deutlich. Vielleicht sollte man die Sache umdrehen: Alles, was die ZBs akzeptieren, erhält automatisch ein A-Rating und kann mit kleinem Abschlag gegenüber Gov-Papers (noch kleinerer Abschlag, falls überhaupt noch) bedient werden. Die bisherige Übung macht ohnehin keinen Sinn mehr, da es bei Kreditpapieren entweder zur Bedienung oder zum Totalausfall kommt. Dass sich dort im Insolvenzfall noch"Quoten" ergeben, ist, glaube ich, Denken von"gestern". Vorteil: Damit entfielen auch die bizarren Rating-Abstufungen, die mehr ein Beschäftigungsmittel für die Mitarbeiter der Agenturen waren.
Es liefe dann schlussendlich darauf hinaus, dass die ZBs ihrerseits angeben, ob sie einen geplanten Titel zum Lombard nehmen würden oder nicht.
>Ich wollte noch eine Bemerkung einwerfen, die beweist, daß die Regierung jederzeit die Spielregeln ändern kann, und zwar zu Lasten des Steuerzahlers (natürlich).
>Ich erinnere mich gut an das Jahr 1999, als die rot-grüne Regierung (auf Druck der Lobby) die Regelung eingeführt hatte, daß Banken und Versicherungen ihre stillen Reserven heben dürften. Grund war, daß man die"Deutschland AG" entzerren wollte. Die DeuBa hat zB danach SZU aus dem Portfolio geworfen, aber auch die Münchner Rück und die Allianz haben einiges verkauft.
Ja, das war eine Sterntaler-Regelung der Sonderklasse. Ich kenne bisher nur eine Erklärung für diese Regelung, die der damaligen Regierung extrem geschadet hatte (Stoibers Geisselung des Bundeskanzlers usw., was dann allerdings rasch abebbte): Der zuständige Referent hatte gepennt und ein Gesetz, das im Parlament auch keiner kapierte) nahm seinen Weg, dessen Implikationen gigantisch waren.
Die Körperschaftsteuern fielen 2000/01 von plus 23,6 Mrd auf minus (!) 426 Mio.
>Interessanterweise hatten amerikanische Analysten diese Regelung im Gesetzestext"entdeckt" und daraufhin ist die Münchner Rück auf über 350 € gestiegen.
>Als dann 2002 und 2003 einige Versicherungen schlecht da standen, sollten Steuern gezahlt werden auf die gehobenen Schätze, und zwar in Milliardenhöhe.
>Einige Versicherungen, wie zB die Allianz, konnten das, aber andere, speziell die Mannheimer und ich glaube auch die Hannover Rück, wären pleite gegangen, wenn sie ihrer Pflicht nachgekommen wären.
>Damals hat Hans Eichel, um einen Run auf die Versicherungen zu vermeiden, denen die Steuern erlassen und die Versicherungen"rausgebailt".
Richtig, das hatten wir seinerzeit hier ausführlich diskutiert.
>Ich erinnere mich noch gut, daß"Stresstests" durchlaufen wurden und eine Auffanggesellschaft"Protector" gegründet werden sollte. Hat mich sehr an die Resolution Trust Corporation erinnert (RTC), die schlußendlich die S&L via Steuerzahler (100 Mrd USD in den späten 80ern) rausgebailt hat.
>Die jetzige Krise erinnert mich sehr an S&L und auch an die Geschichte mit den Versicherungen, und ich denke, daß wir eben jetzt zum einen in einer globalen Krise sind, zum anderen die Dimensionen mindestens 20x größer sind.
Wohl mindestens.
>Also braucht man eine Art globale bzw nationale RTC, und die Feds sind nun mal Lender of Last Resort (moral hazard hin oder her), und da nehmen die eben auch A, A3, AA etc, vielleicht auch Conduits, rein, meinetwegen gegen 80% oder 70%.
Ja. Den Abschlag halte ich allerdings - siehe oben - für überflüssig. Ich denke dabei an die klassischen ZBs, die Wechsel re-diskontierten. Da gab's solche von Adressen, die re-diskontiert wurden und solche, die nicht. Also Ja/Nein. Tertium non dabatur. Falls es also zu dem globalen RTC kommen sollte (warum nicht eine Umwidmung des ohnehin beschäftigungslosen IMF?), wird jeweils ex ante mitgeteilt, was genommen würde und was nicht.
Vermutloch liefe das auf eine dauerhaft inverse Zinskurve GM/KM hinaus, was sich eh schon andeutet (wenn auch noch als Fall-out des derzeit Laufenden/Gewesenen): Der 3-Monats-Euribor liegt bei 4,724, die Umlaufrendite bei 4,17. Beim Libor noch deutlicher.
>Plötzlich ist wieder ein Markt da. Plötzlich geht wieder eine Bewertung.
>Die FAZ hatte heute eine Tabelle drin, die besagte, daß die DeuBa mit 32 Mrd unverkauften Firmenübernahmeschulden in der Patsche steckt, mehr als die Citibank. Das ist 80% des Eigenkapitals. Wenn man es mit der BoE halten würde und mark to market machen würde, wäre die DeuBa kaputt. Bankrott.
Ja, so schaut's aus. Ich weiß nicht, ob Ackermann & Co. das überleben werden. Aber so was wurde in St. Gallen auch nicht gelehrt.
>Es KANN ja gar nicht im Interesse des BuBa sein, die DeuBa kaputt gehen zu lassen, während die Amis eine Citibank halten, die fast oder noch mehr drin steckt.
Ganz wichtiger Punkt. Wollte man es als großes strategisches Spiel interpretieren, liefe es auf die Frage hinaus: Welche der Großbanken bleibt, welche verschwindet oder wird geschluckt? Banken sind nicht wie Autofabriken - sie verkaufen identische Produkte und nicht ein"Finanzprodukt" mit und eins ohne Hybrid-Schnickschnack.
>Also nimmt man die Papiere hinein, schafft wieder einen Markt (schauen Sie nur, wie der ABX steigt, schon seit dem 7.!! August), tja, und ob jemals was gerollt wird, das sehen wir dann später, aber die Schulden sind weg von den Banken (die müssen halt cash plus Zinsen zurückzahlen, aber der Sondermüll liegt beim Staat), und es kann weitergehen.
Haut's hin - die größte Volte aller Zeiten. Es könnte dauern, bis sich das neue"Modell" durchsetzt, in dem nicht - wie bisher - Kreditgeber und -nehmer am Anfang stehen, sondern eine Welt-RTC, die mitteilt, ob sie den eventuellen Kredittitel akzeptieren würde oder nicht, woraufhin der Kreditvertrag erst abgeschlossen würde.
>Noch kann im Internet frei recherchiert werden, aber EU Justizkommissar Frattini will ja bereits die Suche nach bestimmten Worten im Internet sperren lassen. Natürlich erstmal die Terror-relevanten Begriffe, aber vielleicht ist schon bald Bankenkrise, Mindestreserve, Conduit, etc. als destabilisierender Begriff tabu. Das EW Forum, das den Leuten die Augen öffnet, wenn sie es denn wollen, ist sicherlich zusammen mit dem Heise-Telepolis Forum ganz vorne auf der Abschußliste.
Hochinteressanter Zusatzeffekt. Ich hatte mal vor Jahren gewitzelt, alle Probleme seien behoben, sobald keinerlei Zahlen oder Berichte mehr veröffentlicht würden. Dann würde"es" das Publikum zum spätest möglichen Zeitpunkt"merken".
>China und das chinesische Internet lassen grüßen. GG: Eine Zensur findet nicht statt. Frattini: es geht hier nicht um Zensur, sondern um die Verhinderung von Anschlägen.
>Der Provider ARCOR läßt schon ganz analog zum chinesischen Zensurinternet einige Seiten nicht mehr zu. Das ist bereits der Anfang. Vorauseilende Selbstzensur.
>http://www.heise.de/newsticker/meldung/95786
Alles unglaublich. Danke für den Link.
>Die Information der EZB, daß die Buba Titel ohne Fristen reinnehmen kann, ist ja so eine brandgefährliche Information, das ist ja grade mal noch einen Schritt weg von der Ã-ffnung.
Einen winzigen. Wenn es nicht bereits die Ã-ffnung ist. Das Forum hatte danach jahrelang gesucht (ich zumal), dabei an die"traditionellen" Schoten gedacht (z.B. versteckte Direktkredite an die öffentlichen Hände) und das Naheliegende übersehen.
>Bernanke hatte aber schon vor ein paar Jahren gesagt, daß im Falle einer Krise die Fed auch Titel hereinnehmen könnte (er hat nix von unbefristet gesagt). Das haben wir doch jetzt.
Ja. Und nun werden wir uns die EZB-usw.-Ausweise mit umso größerer Sorgfalt betrachten. Was nur Sinn macht, falls nicht"Schatten-ZBs" hochgezogen werden. Die ganze RTC-Geschichte könnte durchaus off balance laufen. Oder mit dem Argument begründet werden:"Vertrauen ohne absolute Diskretion ist unmöglich. Daher stellen wir entsprechende Publikationen ein."
Falls das Publikum misstrauisch wird und à la Nothern Rock Cash sehen will, stellt man überall gläserne LKWs voller Cash zur Schau. Kein Problem (wozu Hubschrauber bemühen?), die Bewachung übernehmen"Heimatschutz"- oder"Bundespolizei"-Brigaden.
Also nochmals herzlichen Dank und beste WE-Grüße!
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dottore
15.09.2007, 18:54
@ LeCoquinus
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Re: Spielt das letztendlich eine Rolle? |
-->Vorweg ein herzliches Grüß Gott an jene, die gerade zuschauen, was ich hier so abzusondern gedenke!
Hi LeCoquinus,
>Für mich als Privatperson heißt das mittelfristig:
>a) KOMPLETTER Abbau demokratischer Freiheiten
Wieso mittelfristig? Die vergehen doch schon jetzt vor unseren Augen. Ich habe es mir von einem Freak demonstrieren lassen (kein Scherz jetzt!): Der kam ohne weiteres in meinen PC und hätte dort jeden Trojaner der Welt pflanzen können. Mich hat's fast umgeschmissen.
Als ASTA-Chef (Uni Bonn) habe ich immer artig als erstes die Herren vom 14. K. begrüßt. Ich bin wohl auch der Einzige hier, der schon mal vor einer Großen Staatsschutzkammer gestanden hat (5 Berufsrichter!). An den 5 Jahren Mindest-Knast kam ich nur durch Zufall vorbei.
>b) Einstieg in die Hyperinflation über eine Seitengasse, was über Nacht passieren kann.
Nein. Dazu ist die Seitengasse zu eng. Die Hyperinfla kommt über die größte Allee und man sieht sie von weitem. Was wir hier gerade diskutieren (Bambus, DT, usw.) ist erst das Stimmen der Instrumente vor der Ouverture.
>c) Stille Edelmetallreserven allerspätestens jetzt privat horten, egal was die Preise machen. Verbote von Edelmetallen stehen schon in den Startlöchern (siehe das Prozedere von E-Gold).
Tragik: Du wirst Dein Gold nie los! Solange das Macht-Kartell funktioniert (und die haben erheblich bessere und mehr Waffen als die Bürger), werden sie das Goldverbot durchziehen.
>Who cares? DARF niemanden interessieren.
Muss es aber, bitte!
>Desweiteren Anlage einer gut versteckten GZ-Reserve. Essen, trinken und materielle Vorsorge sowieso.
Klar.
>d) Ein"heißer" Beginn der Krise mittels fingierten Anschlag etc. ist sehr wahrscheinlich.
Kann gut sein. Vermute aber, es wird viel subtiler diesmal. Auch ein Hochleistungskrimineller kann sich steigern: Zum Höchstleistungskriminellen.
>e) Was heißt oben genanntes"mittelfristig"? Keine Ahnung! Eine klare Antwort auf diese Frage wäre mehr als alle Lottogewinne zusammen! Sichtbar ist nur das Muster aller aufgestellten Dominosteine. Da die Entwicklung kurz vor dem Knall steht, werde ich nicht warten bis die Systempresse"ALARM" schreit.
Unter uns: Die Systempresse ist gänzlich von der Rolle. Desorientierung total! Sie weiß nur, dass sie mit dem"System" gemeinsam in die Grube fährt.
>Wenigstens hat das Abwarten auf mögliche Eventualitäten ein Ende, die Marschrichtung ist für mich eindeutig.
Selbst der längste Marsch beginnt mit dem ersten Schritt. Im Gegensatz zu Dir, leider, herrscht bei mir noch Nebel.
>f) Wers nicht sehen will, soll halt woanders hingucken.
Nein, wir alle wollen SEHENDE sein/werden. Deshalb auch in allen Religionen (a. Jesus und die massenhaften"Blinden") der Topos schlechthin.
Ich habe mal auf einem Rastplatz direkt vor einer Mauer geparkt und gepennt. Plötzlich hoch. Oh, oh - gleich pasiert was Schreckliches. Wach! Und was sehe ich DIREKT vor mir: Die Wand. Da dachte ich, das war's wohl (fuhr damals gern < 220 km/h). Und was war?
NIX!
Dieses"Sehen" war also suboptimal.
Und Gruß!
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aprilzi
15.09.2007, 19:09
@ dottore
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Re: Auch die FED macht das so (mTuL) |
-->Hi
Also alles kapiere ich nicht. Macht aber nichts. Nur so, laeuft das
nicht auf ein weltkommunistisches-System aus? Das Geld wird verteilt
vom Zentralkommitee an verschiedenen Branchen. Und das System laeuft weiter.
In den Laeden wird alles leergekauft und wir kriegen eine Mangelwirtschaft?
Gruss
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LeCoquinus
15.09.2007, 21:44
@ dottore
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Re: Spielt das letztendlich eine Rolle? |
-->>Vorweg ein herzliches Grüß Gott an jene, die gerade zuschauen, was ich hier so abzusondern gedenke!
Gruß zurück! Deine Meinung ist immer hochwillkommen, erst recht für einen Ottonormal-Fuzzy wie mich!
>Wieso mittelfristig? Die vergehen doch schon jetzt vor unseren Augen. Ich habe es mir von einem Freak demonstrieren lassen (kein Scherz jetzt!): Der kam ohne weiteres in meinen PC und hätte dort jeden Trojaner der Welt pflanzen können. Mich hat's fast umgeschmissen.
Jaja, der sogenannte Bundes- oder was-weis-ich-was für ein Trojaner. Ablenkendes Dummgewäsch! Als ob die nicht schon längst ihren Rüssel überall reintunken. Was aber für die eine Seite gilt, ist der anderen erst recht billig. Schäubles Antlitz hätte ich beim ersten Anblick des Chinesen-Trojaners zu gern gesehen. Die Finanzströme, nein, die ganze Welt geht online, alles Global! Und? Arbeiten alle Freaks für die Macht/Mächte? Ich warte auf die unbekannte, anarchistische Nadel die per Tastendruck mit einem Gieeecks alles platzen läßt. Das wäre der allergrößte Gag der Menschheitsgeschichte.
>Als ASTA-Chef (Uni Bonn) habe ich immer artig als erstes die Herren vom 14. K. begrüßt. Ich bin wohl auch der Einzige hier, der schon mal vor einer Großen Staatsschutzkammer gestanden hat (5 Berufsrichter!). An den 5 Jahren Mindest-Knast kam ich nur durch Zufall vorbei.
Bumm! Was hattest Du denn ausgefressen??? 10 ha Opium angebaut? Der RAF logistische Unterstützung angeboten? Oder gar auf FJ Strauß Bemerkung, der Bundestag sei ein Sautstall ihn direkt gefragt:"Wer ist denn hier die Sau im Stall?"
>Nein. Dazu ist die Seitengasse zu eng. Die Hyperinfla kommt über die größte Allee und man sieht sie von weitem. Was wir hier gerade diskutieren (Bambus, DT, usw.) ist erst das Stimmen der Instrumente vor der Ouverture.
DEIN WORT IN BERNANKES/TRICHETS GEHÃ-RGANG. Ich mache dich nur leise darauf aufmerksam, daß selbst Cracks wie ihr es seid, diese instrumentale Einstimmung beinahe verpaßt hättet. Dank an @Bambus!!! Wieviele Seitengassen wurden noch übersehen bzw. lauern in diesem nebeligen Mienenfeld??
Nebenbei hörte ich mal von einem ausländischen Staatsgast, der zu einem klassischen Konzert geladen wurde. Er war ein großer Fan abstrakter Musik. Auf die anschließende Frage, welchen Teil des Konzertes er am besten gefunden hatte antwortete er: Ganz, ganz am Anfang. Jenen Teil vor der Ouvertüre....
Will sagen, was Teil des Konzertes sein wird, entscheidet letztendlich ein tollwütig werdender Markt.
>Tragik: Du wirst Dein Gold nie los! Solange das Macht-Kartell funktioniert (und die haben erheblich bessere und mehr Waffen als die Bürger), werden sie das Goldverbot durchziehen.
Du gehst von einem wirtschaftlichen Totalzusammenbruch aus unter Erhaltung der Macht? Sowas nannte man mal Kommunismus. Aber selbst unter Stalin und seinem Goldverbot wurde weit mehr geraucht als gefeuert.
Meine aktuelle Freundin lebt in Kirgisien.
Der Kommunismus hat der kirgisischen Vorliebe für traditionellen Goldschmuck nix anhaben können. Überhaupt sehr erstaunlich wie schnell die nach so langer Zeit ihre alten Traditionen wiederentdecken. Selbst das Brautrauben mit Hilfe eines Kartoffelsackes hat in den Dörfern noch Bestand...
>>Who cares? DARF niemanden interessieren.
>Muss es aber, bitte!
Deinen Einwand in großen Ehren. Aber es riskieren OHNE dazustehen wenns knallt?
>>Desweiteren Anlage einer gut versteckten GZ-Reserve. Essen, trinken und materielle Vorsorge sowieso.
>Klar.
>>d) Ein"heißer" Beginn der Krise mittels fingierten Anschlag etc. ist sehr wahrscheinlich.
>Kann gut sein. Vermute aber, es wird viel subtiler diesmal. Auch ein Hochleistungskrimineller kann sich steigern: Zum Höchstleistungskriminellen.
Wie wahr! Dazu bedarf es aber einer gewissen Brillianz in der westlichen Politik. Siehts Du irgendwo welche??
>Unter uns: Die Systempresse ist gänzlich von der Rolle. Desorientierung total! Sie weiß nur, dass sie mit dem"System" gemeinsam in die Grube fährt.
Woaaah! Das aus Deinem Munde?? Ausdrucken und einrahmen.:-))
Jetzt aber im Ernst: Wie stellst Du Dir, unter Machterhaltung der jetzigen"Eliten", einen kommunistischen Gewaltstaat vor??
Wie soll ein sauberer Übergang funktionieren, wenn alles, wie Du sagst, gänzlich von der Rolle ist? Wo ist die hochleistungskriminelle Brillianz??
Nee, nee dottore!
All diese kolpotierten Staateskapaden, wie GSG9 und Bundeswehr gegen Demonstranten, Überprüfung der Konten, Abschaffung des Fernmeldegeheimnisses, Bundestrojaner, überwachende Mautanlagen etc... Was soll das? Wenn ich eine einigermaßen intelligente Macht wäre, würde ich das, soweit es geht, heimlich einsetzen, aber um Himmels willen nicht kolpotieren!!
Das ist für mich nix weiteres als eine Eidechse, die anderen weismachen will, sie sei ein gefährlicher Drache.
Das einzige zu was die Fähig ist: Einzelne exemplarisch aufgreifen und medienwirksam plätten. Wie wollen die den kommenden Sturm aufhalten?
Zählst Du etwa auf die Bundeswehr??
Lach! Ich weis von einem Bataillon, daß seinerzeit beim Prager Frühling hinter Hof an der Grenze sich eingraben mußte. Kein Mensch wußte wirklich was läuft, und in den Gewehren hatten die NUR Platzpatronen. Das ist kein Scheiß!!!!!
Kurz gesagt, ich fürchte ein Ende wie seinerzeit in Albanien. Innerhalb weniger Tage hörte der gesamte Staat aufg zu existieren. Anarchie und Bandenkriminalität wo man hinsah.
>>Wenigstens hat das Abwarten auf mögliche Eventualitäten ein Ende, die Marschrichtung ist für mich eindeutig.
>Selbst der längste Marsch beginnt mit dem ersten Schritt. Im Gegensatz zu Dir, leider, herrscht bei mir noch Nebel.
Tatata. Für die Details sind Cracks wie du zuständig. Für mich gilt: auf vielen kleinen Füßen steht man besser als auf einem großen. Insofern für alle Eventualitäten so gut es geht gerüstet sein.
Was ich mit Marschrichtung sagen wollte: Ich denke die Zeit wird knapp!
>>f) Wers nicht sehen will, soll halt woanders hingucken.
>Nein, wir alle wollen SEHENDE sein/werden. Deshalb auch in allen Religionen (a. Jesus und die massenhaften"Blinden") der Topos schlechthin.
>Ich habe mal auf einem Rastplatz direkt vor einer Mauer geparkt und gepennt. Plötzlich hoch. Oh, oh - gleich pasiert was Schreckliches. Wach! Und was sehe ich DIREKT vor mir: Die Wand. Da dachte ich, das war's wohl (fuhr damals gern < 220 km/h). Und was war?
>NIX!
Und? Glaubst Du auch diesesmal an NIX?? Hony soit il qui mal y pense???
>Und Gruß!
Gruß zurück und schönes Restwochenende!
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Tassie Devil
17.09.2007, 06:11
@ dottore
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Re: Freak |
-->>>Für mich als Privatperson heißt das mittelfristig:
>>a) KOMPLETTER Abbau demokratischer Freiheiten
>Wieso mittelfristig? Die vergehen doch schon jetzt vor unseren Augen. Ich habe es mir von einem Freak demonstrieren lassen (kein Scherz jetzt!): Der kam ohne weiteres in meinen PC und hätte dort jeden Trojaner der Welt pflanzen können. Mich hat's fast umgeschmissen.
Mal allen Ernstes, dottore,
um die Masse der Kisten, die heutzutage als Aldi-Ferraris, Dell-Rolls, Unox-Bentleys, Hausfrauen-Macs oder wie sie auch immer himmelhoch bejauchzt alle heissen moegen, unautorisiert zu knacken und wie auch immer zu praeparieren, bedarf es oftmals noch nicht einmal der zumeist selbstgekroenten"Freaks","Cracks" oder"Nerds", dies ganz einfach deshalb, weil bei der Konstruktion all solcher Systeme, hardware- wie software- wie netzwerk-perspektivisch, noch nicht einmal auch nur halbwegs ernsthafte Aspekte der konsequenten Systemabsicherung Patenschaft standen.
Mit a bissele Firewall, Virenschutz und sonstigen Malware-Waschmittelpacks isses halt nicht getan und auch nicht moeglich, ein Computer-System vor unautorisierten Eingriffen wie auch immer konsequent und rundum zu schuetzen.
Das Hauptproblem beim Thema jedoch sind primaer zunaechst die Armeen von mainstreamig demokrattisch herangezuechteten"Freaks","Cracks","Nerds" oder wie sich diese Art von des oefteren sogar zertifizierten ICT-Spezialisten oder aufscheinende Moechtegerne mit ihrem Viertel- oder Halbwissen auch immer nennen moegen, davon bleibt selbstverstaendlich auch dieses Board nicht verschont:
[http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/391103.htm]
Beginnend z.B. mit diesem Posting, es gibt keinen einzigen Beitrag im gesamten Thread, der aus kuehler sachfundierter Fachperspektive ohne groessere Makel ist, vom Makel der Themenverfehlung bis zu voellig haltlosen Sachfeststellungen ist dabei alles vertreten.
Die mehrfachen Bezuege u.a. auf Schaeuble nehmen sich geradezu amateurhaft laecherlich aus, das wahrhaft Schlimme aber z.B. daran ist, dass alle Beitragsschreiber vermutlich selbst felsenfest an ihren eigenen halbgaren Unsinn glauben...
Aus ernsthafter Fachperspektive vermag ich den konzentrierten Massenunfug zuweilen nicht mehr zu fassen, auch dabei ist die Struktur Mainstream vorherrschend, was denn sonst!?
>Nein, wir alle wollen SEHENDE sein/werden. Deshalb auch in allen Religionen (a. Jesus und die massenhaften"Blinden") der Topos schlechthin.
>Ich habe mal auf einem Rastplatz direkt vor einer Mauer geparkt und gepennt. Plötzlich hoch. Oh, oh - gleich pasiert was Schreckliches. Wach! Und was sehe ich DIREKT vor mir: Die Wand. Da dachte ich, das war's wohl (fuhr damals gern < 220 km/h). Und was war?
>NIX!
>Dieses"Sehen" war also suboptimal.
Noch viel suboptimaler ist leider die chaotisch anmutende weitgehend planbefreite Massenverwandung, und mir ist keine Disziplin bekannt, die davon zumindest weitgehend verschont wurde.
Soweit mal meine Anmerkungen zu Deinem obigen"Fasst-Umschmiss".
>Und Gruß!
Gruss!
TD
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Tassie Devil
17.09.2007, 06:29
@ Tassie Devil
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Re: Addendum |
-->>Das Hauptproblem beim Thema jedoch sind primaer zunaechst die Armeen von mainstreamig demokrattisch herangezuechteten"Freaks","Cracks","Nerds" oder wie sich diese Art von des oefteren sogar zertifizierten ICT-Spezialisten oder aufscheinende Moechtegerne mit ihrem Viertel- oder Halbwissen auch immer nennen moegen, davon bleibt selbstverstaendlich auch dieses Board nicht verschont:
>[http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/391103.htm]
>Beginnend z.B. mit diesem Posting, es gibt keinen einzigen Beitrag im gesamten Thread, der aus kuehler sachfundierter Fachperspektive ohne groessere Makel ist, vom Makel der Themenverfehlung bis zu voellig haltlosen Sachfeststellungen ist dabei alles vertreten.
>Die mehrfachen Bezuege u.a. auf Schaeuble nehmen sich geradezu amateurhaft laecherlich aus, das wahrhaft Schlimme aber z.B. daran ist, dass alle Beitragsschreiber vermutlich selbst felsenfest an ihren eigenen halbgaren Unsinn glauben...
Soeben durfte ich erfreut zur Kenntnis nehmen, dass wenigstens 1 Beitrag zu obigem Thread, naemlich vom early-bird-Poster @kieselflink, rundum fachliche Haende und Fuesse hat, und dieses sogar morgens gegen 6.00 MEZ...
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