dottore
04.10.2007, 10:50 |
Dollardämmerung? Thread gesperrt |
-->Hi,
kommt von allen Seiten und u.a. auch von unserem Freund Ambrose Evans-Pritchard (DT) zusammengestellt:
1. Die Asiaten beginnen sich um die durch ihr Dollar-Pegging bzw. Dollarkäufe importierte Infla sorgen zu machen. Infla ist bei den asiatischen Kroßkopfeten nicht so beliebt, da das Umsturzgefahr beinhaltet (siehe Myanmar, wo die Unruhen nach Preisschüben, wenn auch amtlich verordneten, auftraten).
2. In Vietnam liegt die Infla bei 8,8 % (offiziell) und die Saigon Times meldet heute, man wolle sich vom Dollar verabschieden. Dort sind die Dollar-"Reserven" zwar klein (40 Mrd), aber insgesamt halten die Asiaten 3,6 Bio"foreign reserves" (65 % der Welt) und das meiste davon sind US-Titel.
3. Die Asiaten schauen sehr interessiert sich gegenseitig zu und wenn einer das sinkende Schiff verlässt, wollen die anderen nicht noch an Bord sein, wenn sich das Heck steilt.
4. Die Dollar-Holdings aller ZBs sind in den letzten beiden August-Wochen um 32 Mrd USD runter. Wer, wo genau schon verkauft hat, wird erst im November zu erfahren sein (Treasury-Daten).
5. Außerdem wird das miserable Money-Management der USA beklagt (siehe jüngsten crunch). Das hat richtig Geld gekostet, auch wenn z.B. Prinz Alwaleed (Kingdom Holding)"loyal" zur Citibank stehen will (hält 3,6 % als größter Einzelaktionär), was man ihm abnehmen kann oder auch nicht. Am Kurs hat er wenig Freude und am Quartalsverlust auch kaum.
6. Den nächsten Schuss hat Katar abgefeuert. Von den 50 Mrd USD sind statt bisher 99 nur noch 40 % im USD. Geswitcht wurde nach China, Japan usw. Alle Petro-Staaten halten 3,5 Bio USD, so dass ein ähnlicher Schritt wie von Katar höchst unerfreulich würde.
7. Japan hält noch still, da sich dort noch keine Infla-Tendenzen zeigen, was aber auch ganz fix gehen könnte.
8. Kuwait hat seinen USD-Peg auch inzwischen sausen lassen ("Überhitzungsgefahren").
9. Die Saudis halten (politisch-militärische Gründe) zwar noch zum USD, haben aber den Zinsschritt der Fed nicht mitgemacht, was einige Leute sehr nervös macht.
10. Iran will nur noch 15 % der Lieferungen in USD, 65 müssen in Euro erfolgen. 20 in Yen.
Die langfristigen Lieferverträge der Ã-l-Staaten lauten zwar noch auf USD, diverse laufen aber demnächst aus und wenn es dann in Richtung EUR gehen sollte, wäre der Bock fett. Der EUR/USD-Chart korrigiert gerade etwas, was beim nächsten Up passiert - wer weiß?
Die Devisenmärkte gelten zwar als höchst liquide, aber das waren jene für die bekannten US-Titel und der ganze Geldmarkt im Juli auch noch, bevor es dann zur"Überraschung" aller ganz anders kam.
Gruß!
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certina
04.10.2007, 12:23
@ dottore
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Re: Dollardämmerung? Na, das Fragezeichnen haettste glatt weglassen koennen.... |
-->hi,
man sieht sie doch, die Daemmerung, von einer kurzen 'Verschnaufspause' mal abgesehen, seit schlappen 4 Jahren, oder nich?
tschuess
G.C.
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neo
04.10.2007, 12:32
@ dottore
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Re: Dollardämmerung? |
-->Hi dottore,
weißt Du welche wann die genau auslaufen?
Gruss...
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dottore
04.10.2007, 14:21
@ neo
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Re: Leider nein + Gruß! (o.Text) |
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Elmarion
04.10.2007, 15:48
@ dottore
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Es dämmert nicht nur beim Dollar |
-->meint Richard Heinberg
<ul> ~ hier</ul>
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LOMITAS
04.10.2007, 16:51
@ dottore
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Re: Dollardämmerung? |
-->Hallo,
she ich absolut genauso.
Nehme auch an das seit heute nachmittag die zweite Welle, sowohl beim Dollores wie auch dem Pssst geritten wird.
Wie heisst es so schön: Wenn du den Ritt nicht überleben wirst, erschiess vorher das Pferd.
mit vollblutmässigen Gruß
LOMITAS
PS: Heureka, Tassi, die Dame aus Australien hab nicht gelogen. Wort für Wort WAHR!!!!!!!
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Theo Stuss
04.10.2007, 18:03
@ dottore
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Re: @Dottore: Neue Diskontfenster für Brokerfirmen |
-->
Das entsprach - um die Grössenordnung anschaulicher zu machen - einem Betrag von fünfzig Dollar auf jeden Kopf der sechs Milliarden Menschen umfassenden Weltbevölkerung. Wenige Tage später gab die amerikanische Zentralbank (Fed) eine eiserne Regel auf und öffnete ihr - eigentlich nur den Banken vorbehaltenes - Diskontfenster auch für Brokerfirmen. Somit konnte bespielsweise die Citybank ihrem Brokerhaus Citigroup Global Markets bis zu 25 Milliarden Dollar Liquiditätshilfen besorgen. Zwischenzeitlich sind Dutzende von US-Hypothekenbanken zusammengebrochen. Und demnächst werden die internationalen Grossbanken in apokalyptischem Umfang an rund 1'300 Milliarden Dollar Liquiditätsgarantien erinnert werden, die sie für Finanzierungsgesellschaften geleistet haben.
http://www.schweizerzeit.ch/2407/geldsumpf.htm
Warum nicht gleich"Schatzanweisungen von kleinen Darlehenskassen, die AOK und Rentenkassen"?
Ist das der Anfang der Infla, von Du schon vor Jahren gesagt hattest:"Wenn sie kommt, dann sieht man es lange vorher, weil jede Infla eine Vorheizphase hat"?
Wenn das so ist, dann bleibt nur Gold.
So wie früher Paul Vollcker es gemacht hatte, wird es nicht mehr gehen. Denn da bei der damaligen Inflation und den hohen Zinssätzen von 1981, diese trotz allem finanizerbar waren, konnte der Gold-Carry-Trade steigen. Die hohen Zinsen waren nicht schlimm, sofern Verschuldungsspielraum bestand.
Das ist jetzt ausgereizt. Jetzt also muß die Infla dadurch gehebelt werden, daß man Titel aus der zweiten und dritten Reihe hereinnimmt. Damals konnte man mittels Inflation (durch Titel bester Güte) Papiergold finanzieren, also ein Angebot hebeln, was den Goldpreis einbrechen ließ. Nunmehr wird die Liquidität auf der Nachfragerseite eingesetzt werden und Gold muß dann notwendig gegen Norden gehen.
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