buckfish
13.02.2001, 18:50 |
Aha: Mobilcom hat Zinskosten für UMTS nicht in Bilanz 2000 eingestellt.... Thread gesperrt |
aus comdirect-News:
HAMBURG (dpa-AFX) - Die Mobilcom AG hat
Zinskosten in Höhe von 238 Mio. DM, die aus dem Kauf
der UMTS-Lizenzen resultierten, nicht in die Bilanz des
Geschäftsjahres 2000 eingestellt. Dies teilte
Finanzvorstand Thorsten Grenz am Rande der
Bilanzpressekonferenz am heutigen Dienstag mit.
Der Preis für die UMTS-Lizenzen hatte 16,23 Mrd. DM betragen und Zinskosten von 238 Mio. DM
verursacht. Diese würden erst bei Inbetriebnahme des UMTS-Netzes Mitte 2002 auf den Kaufpreis
aufgeschlagen, sagte Grenz.
Mobilcom verbuchte im Geschäftsjahr 2000 einen Nettoverlust in Höhe von 174 Mio. DM verglichen mit
einem Gewinn von 170,8 Mio DM in 1999. Das Betriebsergebnis betrug minus 22,05 Mio. DM nach einem
Gewinn von 386.6 Mio. DM in 1999./ho/bz/ub
Buchhalterische Frage an die Experten: Die Zinsen müssen doch eigentlich auch nicht in die Bilanz, sondern in die GUV. In die Bilanz kommt die Verbindlichkeit.
Oder?
<ul> ~ comdirect-News</ul>
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JüKü
13.02.2001, 19:19
@ buckfish
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Re: Aha: Mobilcom hat Zinskosten für UMTS nicht in Bilanz 2000 eingestellt.... |
>aus comdirect-News:
>HAMBURG (dpa-AFX) - Die Mobilcom AG hat
>Zinskosten in Höhe von 238 Mio. DM, die aus dem Kauf
>der UMTS-Lizenzen resultierten, nicht in die Bilanz des
>Geschäftsjahres 2000 eingestellt. Dies teilte
>Finanzvorstand Thorsten Grenz am Rande der
>Bilanzpressekonferenz am heutigen Dienstag mit.
>Der Preis für die UMTS-Lizenzen hatte 16,23 Mrd. DM betragen und Zinskosten von 238 Mio. DM
>verursacht. Diese würden erst bei Inbetriebnahme des UMTS-Netzes Mitte 2002 auf den Kaufpreis
>aufgeschlagen, sagte Grenz.
>Mobilcom verbuchte im Geschäftsjahr 2000 einen Nettoverlust in Höhe von 174 Mio. DM verglichen mit
>einem Gewinn von 170,8 Mio DM in 1999. Das Betriebsergebnis betrug minus 22,05 Mio. DM nach einem
>Gewinn von 386.6 Mio. DM in 1999./ho/bz/ub
>
>Buchhalterische Frage an die Experten: Die Zinsen müssen doch eigentlich auch nicht in die Bilanz, sondern in die GUV. In die Bilanz kommt die Verbindlichkeit.
>Oder?
Völlig inkompetenter Autor dieser Meldung! Sowas nennt sich wahrscheinlich"Wirtschaftsjournalist"!
Richtig, in die G+V gehören sie - eigentlich. Bei Projekten, die noch"im Bau" befindlich sind, bei denen die Abschreibung also noch nicht begonnen hat, dürfen sie als sog."Bauzeitzinsen" (jedenfalls heißen sie so bei Anlagen) AKTIVIERT werden und kommen zu den Anschaffungskosten bzw. Anzahlungen auf die Aktivseite der BILANZ. Sie werden dann später mit abgeschrieben. Das gilt nur für die Zinsen VOR Inbetriebnahme.
Gemeint war also, dass diese Zinsen nicht in die G+V 2000 gegangen sind (sonst sähe das Ergebnis noch schrecklicher aus). Und so verteilt man die Belastung eben auf später.
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dottore
13.02.2001, 21:18
@ JüKü
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Re: Aha: Mobilcom hat Zinskosten für UMTS nicht in Bilanz 2000 eingestellt.... |
>>aus comdirect-News:
>>HAMBURG (dpa-AFX) - Die Mobilcom AG hat
>>Zinskosten in Höhe von 238 Mio. DM, die aus dem Kauf
>>der UMTS-Lizenzen resultierten, nicht in die Bilanz des
>>Geschäftsjahres 2000 eingestellt. Dies teilte
>>Finanzvorstand Thorsten Grenz am Rande der
>>Bilanzpressekonferenz am heutigen Dienstag mit.
>>Der Preis für die UMTS-Lizenzen hatte 16,23 Mrd. DM betragen und Zinskosten von 238 Mio. DM
>>verursacht. Diese würden erst bei Inbetriebnahme des UMTS-Netzes Mitte 2002 auf den Kaufpreis
>>aufgeschlagen, sagte Grenz.
>>Mobilcom verbuchte im Geschäftsjahr 2000 einen Nettoverlust in Höhe von 174 Mio. DM verglichen mit
>>einem Gewinn von 170,8 Mio DM in 1999. Das Betriebsergebnis betrug minus 22,05 Mio. DM nach einem
>>Gewinn von 386.6 Mio. DM in 1999./ho/bz/ub
>>
>>Buchhalterische Frage an die Experten: Die Zinsen müssen doch eigentlich auch nicht in die Bilanz, sondern in die GUV. In die Bilanz kommt die Verbindlichkeit.
>>Oder?
>Völlig inkompetenter Autor dieser Meldung! Sowas nennt sich wahrscheinlich"Wirtschaftsjournalist"!
>Richtig, in die G+V gehören sie - eigentlich. Bei Projekten, die noch"im Bau" befindlich sind, bei denen die Abschreibung also noch nicht begonnen hat, dürfen sie als sog."Bauzeitzinsen" (jedenfalls heißen sie so bei Anlagen) AKTIVIERT werden und kommen zu den Anschaffungskosten bzw. Anzahlungen auf die Aktivseite der BILANZ. Sie werden dann später mit abgeschrieben. Das gilt nur für die Zinsen VOR Inbetriebnahme.
>Gemeint war also, dass diese Zinsen nicht in die G+V 2000 gegangen sind (sonst sähe das Ergebnis noch schrecklicher aus). Und so verteilt man die Belastung eben auf später.
Völlg richtig, was JüKü postet. Der"Journalist" muss schleunigst entlassen werden. Der Mann hat wirklich keinen Anflug einer Ahnung.
Mobilcom muss die laufenden Zinszahlungen plus die Abschreibungen auf die"Lizenz" logo in die G+V nehmen. Und in der Bilanz können sie sich austoben wie sie wollen: UMTS-Kosten aktivieren (wie Hauskauf) oder gleich auf Null abschreiben (weil eh kein Geshchäft gehen wird - oder sonst was).-
Dabei interessiert mich, was der Fiskus macht. Mobilcom sagt: Alle Kohle als Betriebsausgaben aus dem Fenster geschmissen, keinerlei Geschäft ist denkbar, wir tragen Mega-Verluste vor (und sind auf Jahre hin steuerfrei).
Das Gegenargument des Finanzer müsste lauten: Aber Sie haben es doch dem Staat bezahlt. Und dann sagt MOBILCOM: Dann will ich das Mal in d e s s e n Bilanz als Buchung sehen. Denn was ein anderer in seiner G+V nicht als Einnahme (Einzahlung) bucht, kann ich doch unmöglich als Verbindlichkeit buchen, usw.
Und wenn der Staat keine Bilanz vorlegen kann, dann...
Grüßlichkeiten
d.
(der i m m e r zwei Mal bucht, egal was! Bin schließlich erwachsen...).
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Aldibroker
13.02.2001, 22:15
@ dottore
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So kriegen wir die Krise abgewendet: |
1. wir senken die Staatsverschuldung und füllen die Staatskassen z.B. durch UTMS-Lizencen etc. (gibt doch bestimmt noch mehr Zukunftsideen)
2. wir buchen die Ausgaben nicht als Aufwand, sondern ins Vermögen, weil wir damit unsere Zukunft aufbauen. Natürlich dürfen wir damit nicht fertig werden, denn wenn wir das könnten, wären wir in der Tat fertig und alles wäre erledigt.
3.??? no future???
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dottore
13.02.2001, 23:06
@ Aldibroker
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Re: So kriegen wir die Krise abgewendet - nee, nee! |
>3.??? no future???
Für die Idioten, die das viele Geld für die Lizenzen rausgetan haben: Ja!
Gruß
d,
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jagg
13.02.2001, 23:08
@ Aldibroker
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Re: So kriegen wir die Krise abgewendet: |
... 3.??? no future???
Spiegel-TV hatte seine damalige aktuelle Sendung
zur Versteigerung der UMTS-Lizensen genannt:
<b
" Ausverkauf der Zukunft"
>
>1. wir senken die Staatsverschuldung und füllen die Staatskassen z.B. durch UTMS-Lizencen etc. (gibt doch bestimmt noch mehr Zukunftsideen)
>2. wir buchen die Ausgaben nicht als Aufwand, sondern ins Vermögen, weil wir damit unsere Zukunft aufbauen. Natürlich dürfen wir damit nicht fertig werden, denn wenn wir das könnten, wären wir in der Tat fertig und alles wäre erledigt.
>3.??? no future???
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buckfish
14.02.2001, 11:39
@ JüKü
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Wann und vom wem werden die UMTS-Kredite als"uneinbringbar" abgeschrieben? |
Die Milliardeneinnahmen aus der UMTS-Versteigerung wurden dem Staat auf ein Konto überwiesen. Die Ersteigerer haben riesige Kredite dafür aufgenommen. Ich gehe mal davon aus, dass mindestens die Hälfte davon über kurz oder lang faule Kredite werden (z.B. wenn Mobilcom pleite macht).
Wer sind die Hauptgläubigerbanken?
Hat der Staat dafür bei den Gläubigerbanken Bürgschaften geleistet (außer bei Telekom, wo er ja linke-Tasche-rechte-Tasche eingekauft hat)? Das wäre dann ja wieder mal eine größere Luftnummer - sprich Bilanzverlängerung, die den Bürgern als Einnahme verkauft wird!
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dottore
14.02.2001, 14:06
@ buckfish
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Re: Wann und vom wem werden die UMTS-Kredite als"uneinbringbar" abgeschrieben? |
>Die Milliardeneinnahmen aus der UMTS-Versteigerung wurden dem Staat auf ein Konto überwiesen. Die Ersteigerer haben riesige Kredite dafür aufgenommen. Ich gehe mal davon aus, dass mindestens die Hälfte davon über kurz oder lang faule Kredite werden (z.B. wenn Mobilcom pleite macht).
Sog."non performing loans" zunächst ;-)
>Wer sind die Hauptgläubigerbanken?
Alle großen, und aller versuchen die Kredite los zu werden, indem die UMTS-Schuldner sie mit Hilfe von Anleihen ablösen. Das wird aber sehr, sehr schwer. Junk Bonds sind sie allemal und die Telekommunikationsindustrie hat schon ein riesiges Bond-Probelm, Spread zu T-Bills als Beispiel 2 bis 3 Prozent.
>Hat der Staat dafür bei den Gläubigerbanken Bürgschaften geleistet (außer bei Telekom, wo er ja linke-Tasche-rechte-Tasche eingekauft hat)?
Nein, keine Bürgschaften, sonst hätten alle ja bis heute weiter steigern können.
>Das wäre dann ja wieder mal eine größere Luftnummer - sprich Bilanzverlängerung, die den Bürgern als Einnahme verkauft wird!
Just so ist es.
Gruß
d.
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