dottore
14.02.2001, 13:12 |
Noch Mal Greenspan und die kommende Aktivseite der Fed - WICHTIG! Thread gesperrt |
Hi,
auch wenns nervt - ich muss noch mal auf AG zurückkommen.
Und zwar auf den entscheidenden Schluss seiner geschätzten Plauderei, die unter diesem Zwischentitel läuft (Text danach leicht gekürzt):
>Government Debt Repayment and the Implementation of Monetary Policy
HIER liegt das von mir auf dem Treff angesprochene Problem, was geschieht, wenn es keine (!) Staatsverschuldung mehr gibt. Dann kann es kein Fed-Geld mehr geben, es sei denn die Fed tut was anderes in die Aktivseite wogegen sie Fed-Geld hergibt.
>However, the prospective decline in Treasury debt outstanding implied by projected federal budget surpluses does pose a challenge to the implementation of monetary policy.
Alan hat es also endlich auch bemerkt (stand bei mir in der"Krisenschaukel" schon 1998) und spricht von"challenge".
>The Federal Reserve has relied almost exclusively on increments to its outright holdings of Treasury securities as the"permanent" asset counterpart to the uptrend in currency in circulation, our primary liability. Because the market for Treasury securities is going to become much less deep and liquid if outstanding supplies shrink as projected, we will have to turn to acceptable substitutes.
Zuerst Zustandsbeschreibung, wie's bisher war und jetzt müssen also"Substitute" her. Aber welche?
>Last year the Federal Reserve System initiated a study of alternative approaches to managing our portfolio.
Last year! Alan war also zu blöd, das Problem, das sich ja schon etwas länger und überdies deutlich abzeichnete, rechtzeitig zu erkennen.
>At its late January meeting, the FOMC discussed this issue at length,
Aha! Die wichtigste Notenbank der Welt geruhte erst im Januar 2001 (!) die"issue" ausführlich zu diskutieren. Das ist absolut unverzeihlich und bodenlos!
>and it is taking several steps to help better position the Federal Reserve to address the alternatives.
Und was für"Alternativen" sind herausgekommen? Diese:
>First, as announced on January 31, the Committee extended the temporary authority, in effect since late August 1999, for the Trading Desk at the Federal Reserve Bank of New York to conduct repurchase agreements in mortgage-backed securities guaranteed by the agencies as well as in Treasuries and direct agency debt.
Als erstes werden also securisierte Hypotheken ("Pfandbrief-Jumbos" usw.) in die Aktivseite genommen. High time für Fannie & Freddy. Die haben die Securisation der Hypotheken"garantiert". Das schafft klar zwei Probleme:
a) Wer garantiert Fannie, Freddy und ähnliche Gebilde? (Der Staat, sprich der Steuerzahler).
b) Wer garantiert die Hypotheklen, vor allem, wenn es zu einer Immobilien-Baisse in den USA kommen sollte - etwa im Stile Japans, wo die Tokioter Immobilien bereits um bis zu 80 Prozent vom High von 1992 runter sind.
Auch darf der Hinweis auf die"hypothekengedeckten" französischen Assignaten von 1790 ff. angebracht sein, die auf der Ausstellung beim EW-Treff in großen Bogen zu bewundern waren und die selbstverständlich sämtlich wertlos verdampften.
Außerdem ist nicht einzusehen, warum dann nicht auch GANZ ANDERE Titel oder gebündelte Titel als"Assets" in der Fed-Bilanz erscheinen sollten. Wie wärs mit Aktienfonds? Zwischen Aktien und Immobilien ist der Unterschied bekanntlich so groß nicht. Oder gar Aktienindices? Dann entdecken wir auf einmal in der Fed-Bilanz S&P-Konglomerate. Und dann?!
Vielleicht gibt es bereits entsprechende Pläne und the happy few wissen darum und sind im Markt? Wenn so etwas ruchbar würde, wäre natürlich die nächste Exzess-Hausse fällig und zwar in allen Titel, die dafür in Frage kommen, nehmen wir nur Mal den Dow... (der will ja schon jetzt so recht nicht wanken).
Damit wäre nebenbei auch ein Fortgang des gerade verschwindenden"wealth effects" gesichert. Sind bestimmte"securisierte" Aktien einmal in der Fed-Bilanz, dann haben die Titel damit (im Schnitt) natürlich eine Preisuntergrenze, weil im Falle eines Crashs die Fed wegen Verdampfens ihrer Aktivseite gleich mit crashen würde.
Aktien sind übrigens lt. tier-2-System im Euro-Raum zur Hereinnahme in die Notenbankbilanzen und letztlich also die der EZB ebenfalls ausdrücklich (!) vorgesehen.
Dann zum zweiten Punkt:
>Second, the FOMC is examining the possibility of beginning to acquire under repurchase agreements some additional assets that the Federal Reserve Act already authorizes the Federal Reserve to purchase. In particular, the FOMC asked the staff to explore the possible mechanisms for backing our usual repurchase operations with the collateral of certain debt obligations of U.S. states and foreign governments.
Es erscheinen weitere potentielle Aktiva, Anleihen der Einzelstaaten der USA und - Achtung! - von ausländischen Staaten.
Bei ersteren gibt's das"Palermo"-Problem, das die EZB hat (es kommen in die Aktivseite der EZB über die Römer Notenbank nach der tier-2-Methode auch Anleihen der Provinz Sizilien als"Deckung" für neu auszugebende Euros herein, wie von Heinsohn und Steiger in ihrer Euro-Kritik bestens herausgearbeitet).
Bei letzteren haben wir ein WECHSELKURS-Problem. Denn ausländische Staatsanleihen können nur gekauft werden, indem sich die Fed ausländische Währungen besorgt und dies bedeutet (z.B.): Der EURO könnte entsprechend MASSIV steigen. Dies konterkariert aber total die Strategie Greenspans, den Dollar möglichst oben zu lassen, um nicht die Folgen einer Dollarabwertung übers Land zu schicken, wobei nur daran zu erinnern ist, dass sich die US-Banken über ihre Euro-Filialen in den letzten beiden Jahren massiv in EURO verschuldet haben und dann in teureren EUROS zurückzahlen müssten (von den anderen Folgen, wie Abzug aus Wall Street usw., Inflationsimport, usw.) ganz zu schweigen.
Dann weiter:
>We will also be consulting with the Congress on these possible steps before the FOMC further considers such transactions.
Aha! Das ganze ist also offenbar noch nicht gesetzlich abgesegnet bzw. die Fed, die bisher in absoluter Machtvollkommenheit agierte, begibt sich in die Hände der Washingtoner Lawmaker.
>Taking such assets in repurchase operations would significantly expand and diversify the assets our counterparties could post in temporary open market operations, reducing the potential for any impact on the pricing of private sector instruments.
Repurchse Operations klingt gut, weil es eine"Neutralität" dieser Aktion vorgaukeln soll. Das ist es aber nicht! Denn die bisher auf der Aktivseite der Fed stehenden Titel (von US Gov) werden ja laufend immer weniger - oder die ganze Geschichte von der ab jetzt permanenten Reduzierung der Staatsverschuldung oder gar die Kiste von wegen 2015 sind die USA schuldenfrei sind von vorneherein Lug, Trug & Märchen!
Jetzt zum dritten Punkt:
>Finally, the FOMC decided to study further the even longer-term issue of whether it will ultimately be necessary to expand the use of the discount window or to request the Congress for a broadening of its statutory authority for acquiring assets via open market operations.
Welche"Assets" mögen gemeint sein? Da es sich kaum um securisierte Autokredite handeln kann, ist auch hier wieder DRINGEND darüber nachzudenken, ob sich unter diesen"Assets" nicht doch Aktien bzw. Aktien-Derivate verstecken. (Das Diskont-Fenster weiter zu öffnen, was die regionalen Feds haben, wäre, wenn erstklassige Handelswechsel freilich okay).
>How quickly the FOMC will need to address these longer-run portfolio choices will depend on how quickly the supply of Treasury securities declines as well as the usefulness of the alternative assets already authorized by law.
Also doch eine Änderung des"law" in Sicht! Und wieder die Frage, was denn wohl"alternative assets" sein mögen. Hypotheken, Einzelstaaten-Titel und ausländische Staatstitel ist klar, aber wie ist es mit weiteren"Alternativen"?
>In summary, although a reduced availability of Treasury securities will require adjustments in the particular form of our open market operations, there is no reason to believe that we will be unable to implement policy as required.
Ja, Alan ist"able" diese neuen Assets für seine Aktivseite zu entdecken. Und wenn er damit Mal angefangen hat, wird es zu unglaublichen Effekten kommen und der Effekt, mit dem am sichersten zu rechnen ist, heißt: INFLATION!
Denn was anderes war bei den bereits jetzt reingenommenen US-Gov-Titeln zu beobachten? Sprich wie haben sich die Kurse der Langläufer drüben entwickelt? Inflationär.
>February 2001 Monetary Policy report
Dieser Report ist ein MEILENSTEIN der Weltfinanz- und -geldgeschichte. Und jeder sollte diesen Schauplatz, der sich jetzt drüben auftut, gaaaanz aufmerksam beobachten. Patentlösungen gibt's in der Notenbankpolitik nämlich nicht und wenn dieser Report ein Patent erhielte, würde er unter dem Titel laufen: Maschinerie zur garantierten Erzeugung einer Dollar-Hyperinflation.
Danke fürs Lesen und besten Gruß
d.
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JüKü
14.02.2001, 13:29
@ dottore
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Re: Noch Mal Greenspan und die kommende Aktivseite der Fed - WICHTIG! / DANKE! |
Erstaunlich, wie"anders" ich diesen Report jetzt lese und verstehe, nachdem Sie ihn so kommentiert und erläutert haben. Herzlichen Dank dafür!
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le chat
14.02.2001, 13:59
@ dottore
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Es nervt absolut nicht. Vielen Dank Dottore. |
>Hi,
>auch wenns nervt - ich muss noch mal auf AG zurückkommen.
>Und zwar auf den entscheidenden Schluss seiner geschätzten Plauderei, die unter diesem Zwischentitel läuft (Text danach leicht gekürzt):
>>Government Debt Repayment and the Implementation of Monetary Policy
>HIER liegt das von mir auf dem Treff angesprochene Problem, was geschieht, wenn es keine (!) Staatsverschuldung mehr gibt. Dann kann es kein Fed-Geld mehr geben, es sei denn die Fed tut was anderes in die Aktivseite wogegen sie Fed-Geld hergibt.
>>However, the prospective decline in Treasury debt outstanding implied by projected federal budget surpluses does pose a challenge to the implementation of monetary policy.
>Alan hat es also endlich auch bemerkt (stand bei mir in der"Krisenschaukel" schon 1998) und spricht von"challenge".
>>The Federal Reserve has relied almost exclusively on increments to its outright holdings of Treasury securities as the"permanent" asset counterpart to the uptrend in currency in circulation, our primary liability. Because the market for Treasury securities is going to become much less deep and liquid if outstanding supplies shrink as projected, we will have to turn to acceptable substitutes.
>Zuerst Zustandsbeschreibung, wie's bisher war und jetzt müssen also"Substitute" her. Aber welche?
>>Last year the Federal Reserve System initiated a study of alternative approaches to managing our portfolio.
>Last year! Alan war also zu blöd, das Problem, das sich ja schon etwas länger und überdies deutlich abzeichnete, rechtzeitig zu erkennen.
>>At its late January meeting, the FOMC discussed this issue at length,
>Aha! Die wichtigste Notenbank der Welt geruhte erst im Januar 2001 (!) die"issue" ausführlich zu diskutieren. Das ist absolut unverzeihlich und bodenlos!
>>and it is taking several steps to help better position the Federal Reserve to address the alternatives.
>Und was für"Alternativen" sind herausgekommen? Diese:
>>First, as announced on January 31, the Committee extended the temporary authority, in effect since late August 1999, for the Trading Desk at the Federal Reserve Bank of New York to conduct repurchase agreements in mortgage-backed securities guaranteed by the agencies as well as in Treasuries and direct agency debt.
>Als erstes werden also securisierte Hypotheken ("Pfandbrief-Jumbos" usw.) in die Aktivseite genommen. High time für Fannie & Freddy. Die haben die Securisation der Hypotheken"garantiert". Das schafft klar zwei Probleme:
>a) Wer garantiert Fannie, Freddy und ähnliche Gebilde? (Der Staat, sprich der Steuerzahler).
>b) Wer garantiert die Hypotheklen, vor allem, wenn es zu einer Immobilien-Baisse in den USA kommen sollte - etwa im Stile Japans, wo die Tokioter Immobilien bereits um bis zu 80 Prozent vom High von 1992 runter sind.
>Auch darf der Hinweis auf die"hypothekengedeckten" französischen Assignaten von 1790 ff. angebracht sein, die auf der Ausstellung beim EW-Treff in großen Bogen zu bewundern waren und die selbstverständlich sämtlich wertlos verdampften.
>Außerdem ist nicht einzusehen, warum dann nicht auch GANZ ANDERE Titel oder gebündelte Titel als"Assets" in der Fed-Bilanz erscheinen sollten. Wie wärs mit Aktienfonds? Zwischen Aktien und Immobilien ist der Unterschied bekanntlich so groß nicht. Oder gar Aktienindices? Dann entdecken wir auf einmal in der Fed-Bilanz S&P-Konglomerate. Und dann?!
>Vielleicht gibt es bereits entsprechende Pläne und the happy few wissen darum und sind im Markt? Wenn so etwas ruchbar würde, wäre natürlich die nächste Exzess-Hausse fällig und zwar in allen Titel, die dafür in Frage kommen, nehmen wir nur Mal den Dow... (der will ja schon jetzt so recht nicht wanken).
>Damit wäre nebenbei auch ein Fortgang des gerade verschwindenden"wealth effects" gesichert. Sind bestimmte"securisierte" Aktien einmal in der Fed-Bilanz, dann haben die Titel damit (im Schnitt) natürlich eine Preisuntergrenze, weil im Falle eines Crashs die Fed wegen Verdampfens ihrer Aktivseite gleich mit crashen würde.
>Aktien sind übrigens lt. tier-2-System im Euro-Raum zur Hereinnahme in die Notenbankbilanzen und letztlich also die der EZB ebenfalls ausdrücklich (!) vorgesehen.
>Dann zum zweiten Punkt:
>>Second, the FOMC is examining the possibility of beginning to acquire under repurchase agreements some additional assets that the Federal Reserve Act already authorizes the Federal Reserve to purchase. In particular, the FOMC asked the staff to explore the possible mechanisms for backing our usual repurchase operations with the collateral of certain debt obligations of U.S. states and foreign governments.
>Es erscheinen weitere potentielle Aktiva, Anleihen der Einzelstaaten der USA und - Achtung! - von ausländischen Staaten.
>Bei ersteren gibt's das"Palermo"-Problem, das die EZB hat (es kommen in die Aktivseite der EZB über die Römer Notenbank nach der tier-2-Methode auch Anleihen der Provinz Sizilien als"Deckung" für neu auszugebende Euros herein, wie von Heinsohn und Steiger in ihrer Euro-Kritik bestens herausgearbeitet).
>Bei letzteren haben wir ein WECHSELKURS-Problem. Denn ausländische Staatsanleihen können nur gekauft werden, indem sich die Fed ausländische Währungen besorgt und dies bedeutet (z.B.): Der EURO könnte entsprechend MASSIV steigen. Dies konterkariert aber total die Strategie Greenspans, den Dollar möglichst oben zu lassen, um nicht die Folgen einer Dollarabwertung übers Land zu schicken, wobei nur daran zu erinnern ist, dass sich die US-Banken über ihre Euro-Filialen in den letzten beiden Jahren massiv in EURO verschuldet haben und dann in teureren EUROS zurückzahlen müssten (von den anderen Folgen, wie Abzug aus Wall Street usw., Inflationsimport, usw.) ganz zu schweigen.
>Dann weiter:
>>We will also be consulting with the Congress on these possible steps before the FOMC further considers such transactions.
>Aha! Das ganze ist also offenbar noch nicht gesetzlich abgesegnet bzw. die Fed, die bisher in absoluter Machtvollkommenheit agierte, begibt sich in die Hände der Washingtoner Lawmaker.
>>Taking such assets in repurchase operations would significantly expand and diversify the assets our counterparties could post in temporary open market operations, reducing the potential for any impact on the pricing of private sector instruments.
>Repurchse Operations klingt gut, weil es eine"Neutralität" dieser Aktion vorgaukeln soll. Das ist es aber nicht! Denn die bisher auf der Aktivseite der Fed stehenden Titel (von US Gov) werden ja laufend immer weniger - oder die ganze Geschichte von der ab jetzt permanenten Reduzierung der Staatsverschuldung oder gar die Kiste von wegen 2015 sind die USA schuldenfrei sind von vorneherein Lug, Trug & Märchen!
>Jetzt zum dritten Punkt:
>>Finally, the FOMC decided to study further the even longer-term issue of whether it will ultimately be necessary to expand the use of the discount window or to request the Congress for a broadening of its statutory authority for acquiring assets via open market operations.
>Welche"Assets" mögen gemeint sein? Da es sich kaum um securisierte Autokredite handeln kann, ist auch hier wieder DRINGEND darüber nachzudenken, ob sich unter diesen"Assets" nicht doch Aktien bzw. Aktien-Derivate verstecken. (Das Diskont-Fenster weiter zu öffnen, was die regionalen Feds haben, wäre, wenn erstklassige Handelswechsel freilich okay).
>>How quickly the FOMC will need to address these longer-run portfolio choices will depend on how quickly the supply of Treasury securities declines as well as the usefulness of the alternative assets already authorized by law.
>Also doch eine Änderung des"law" in Sicht! Und wieder die Frage, was denn wohl"alternative assets" sein mögen. Hypotheken, Einzelstaaten-Titel und ausländische Staatstitel ist klar, aber wie ist es mit weiteren"Alternativen"?
>>In summary, although a reduced availability of Treasury securities will require adjustments in the particular form of our open market operations, there is no reason to believe that we will be unable to implement policy as required.
>Ja, Alan ist"able" diese neuen Assets für seine Aktivseite zu entdecken. Und wenn er damit Mal angefangen hat, wird es zu unglaublichen Effekten kommen und der Effekt, mit dem am sichersten zu rechnen ist, heißt: INFLATION!
>Denn was anderes war bei den bereits jetzt reingenommenen US-Gov-Titeln zu beobachten? Sprich wie haben sich die Kurse der Langläufer drüben entwickelt? Inflationär.
>>February 2001 Monetary Policy report
>Dieser Report ist ein MEILENSTEIN der Weltfinanz- und -geldgeschichte. Und jeder sollte diesen Schauplatz, der sich jetzt drüben auftut, gaaaanz aufmerksam beobachten. Patentlösungen gibt's in der Notenbankpolitik nämlich nicht und wenn dieser Report ein Patent erhielte, würde er unter dem Titel laufen: Maschinerie zur garantierten Erzeugung einer Dollar-Hyperinflation.
>Danke fürs Lesen und besten Gruß
>d.
Hi Dottore,
mein Englisch wäre bei weitem nicht ausreichend für so einen Text.
Und die Erläuterung dann aus fachlich kompetentem Mund. Auch die Dinge die
sich zwischen den Zeilen verbergen.
Bleiben Sie dem Board lange erhalten und nochmals vielen Dank.
viele Grüße
le chat
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Uluwatu
14.02.2001, 14:01
@ dottore
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Hansaplast kaufen! Kaum ein Loch am Ballon geklebt tut sich ein neues auf |
Nur scheint mir der gesamte Gummi schon sehr porös zu sein. Dottore mach was, ich hab keinen Bock( entschuldigung für dieses Unwort) auf eine Inflation.
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Luschi
14.02.2001, 14:19
@ dottore
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Re: Noch Mal Greenspan und die kommende Aktivseite der Fed - WICHTIG! |
he dottore
Du nimmst einem aber auch jede Illusion. Und dabei hab ich AG so gerne reden gehört. Er spricht so schön deutlich!(und melodisch). Ausserdem kann man sich des Gedankens nicht erwehren hier nen absoluten Durchblicker vor sich zu haben und hinterher fühlt man sich immer besser. Beim nächsten mal läuft in meinem Hinterkopf wohl automatisch nen kommentierender"dottore" mit.
Grüsse
Luschi
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Diogenes
14.02.2001, 14:23
@ Uluwatu
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nix Hansaplast, Gold kaufen, das kann Al nur drücken, aber nicht drucken ;-)) (owT) |
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Diogenes
14.02.2001, 14:34
@ dottore
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Also ohne Defla über die Abkürzung direkt zur Hyperinfla, oder wie seh' ich das? (owT) |
Hi dottore,
Da können die Europäer (und Japaner) natürlich nicht zurückstehen, ansonsten werden unsere Waren für die US-Bürger unerschwinglich. Also werden auch wir die Presse anwerfen, alles nur eine Frage der Zeit.
Gruß
Diogenes
P.S. Wir sollten Irland genau beobachten, die haben eine hohe Inflarate und sind von den EU-Finanzministern gemahnt worden. Der Premierminister hat aber gesagt, sie wollen auf ihrem Kurs bleiben. Wenn die EU noch nicht mal Irland auf Kurs halten kann, dann prost Mahlzeit. Very interesting to watch.:-)
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Aldibroker
14.02.2001, 14:51
@ dottore
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Suuuper, Dottore ich verneige mich, diese Art der Kommentierung ist genial |
AG schreibt Wirtschaftsgeschichte, aber Dein Drehbuch dazu ist besser als jeder Wirtschaftskrimi. Wer könnte die Dramaturgie besser herausarbeiten.
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dottore
14.02.2001, 14:56
@ Diogenes
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Re: Also ohne Defla über die Abkürzung direkt zur Hyperinfla, oder wie seh' ich das? (owT) |
>Hi dottore,
>Da können die Europäer (und Japaner) natürlich nicht zurückstehen, ansonsten werden unsere Waren für die US-Bürger unerschwinglich. Also werden auch wir die Presse anwerfen, alles nur eine Frage der Zeit.
So ist es. Ob mit oder ohne Defla - die große Richtung ist klar.
>Gruß
>Diogenes
>P.S. Wir sollten Irland genau beobachten, die haben eine hohe Inflarate und sind von den EU-Finanzministern gemahnt worden. Der Premierminister hat aber gesagt, sie wollen auf ihrem Kurs bleiben. Wenn die EU noch nicht mal Irland auf Kurs halten kann, dann prost Mahlzeit. Very interesting to watch.:-)
In der Tat, Irland must be watched closely. Der Charme dort ist vor allem, dass sie mit der Staatsverschuldung von ca. 55 auf 30 % BIP runter sind.
Und nun, Brüssel?
Gruß
d.
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Ecki1
14.02.2001, 15:43
@ dottore
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Also mal nicht zu zaghaft mit der Harry-Potter-Wirtschaft! |
Dann allerdings wackelt auch bei mir das 200 $ / oz Goldszenario und man kann schon mal ganz allmählich einbunkern --- ich habe die Ã-sis gestern übrigens um ne Position Silberlinge erleichtert. In der Zufallskollektion (alles zum Nominalwert, versteht sich) waren sogar ein paar Polierte-Platte-Exemplare enthalten, wohl von frustrierten Numismatikern zurückgegeben oder von den Banken gar nicht erst verkauft...
Auch die Schweizer Nationalbank denkt schon ganz laut über Zinssenkungen nach. Die werden den Teufel tun und sich gänzlich von ihrer wichtigsten Exportregion isolieren,
bedenkt Ecki1
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Diogenes
14.02.2001, 16:42
@ Ecki1
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Re: Also mal nicht zu zaghaft mit der Harry-Potter-Wirtschaft! |
>Dann allerdings wackelt auch bei mir das 200 $ / oz Goldszenario und man kann schon mal ganz allmählich einbunkern --- ich habe die Ã-sis gestern übrigens um ne Position Silberlinge erleichtert. In der Zufallskollektion (alles zum Nominalwert, versteht sich) waren sogar ein paar Polierte-Platte-Exemplare enthalten, wohl von frustrierten Numismatikern zurückgegeben oder von den Banken gar nicht erst verkauft...
Oh Ecki1, wie kannst du nur deine lieben Nachbarn plündern? - schäm dich! Nimm gefälligst Gold und Silber-Eagle. ;-))
>Auch die Schweizer Nationalbank denkt schon ganz laut über Zinssenkungen nach. Die werden den Teufel tun und sich gänzlich von ihrer wichtigsten Exportregion isolieren,
>bedenkt Ecki1
Damit wäre dann die Erfolgsstory Schweizer Franken auch beendet. Aber was hilfts? - die Globalisierung läßt grüßen. Und Duisenberg werden ob Irland noch die Haare zu Berge stehen. Wie soll er denn die da die nächste Zinssenkung plausibel machen? Ab in die US Wim, lern schon mal, wie man den CPI frisiert. Na ja, jetzt muß er erst einmal warten bis die Fed Ruhe gibt, sonnst fällts zu sehr auf, man ist ja unabhängig in Euroland. ;-)
Gruß
Diogenes
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Hardy
14.02.2001, 17:10
@ dottore
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Fed nimmt also künftig auch Lotterielose (Hauptgewinn 1Mio Entenhausener Taler) |
um den Markt in Liquidität zu ersäufen...
Hach, was für ne schmutzige Phantasie
Aber der Plan ist geradezu diabolisch. Ich nehme also Aktien, notfalls auch fallierende Schrottcoms, dann auch Derivate (er warnt doch immer davor, dass die Banken zuviel Derivate schreiben? Fed jetzt als Müllkippe?)& blähe damit den Aktienmarkt wieder auf...
Kein Ami merkt was. Die weißen Amerikaner haben keine historische Erfahrung mit galoppierenden Inflationen auf ihrer Währung, dem folgenden Zusammenbruch der Währung & der Vernichtung aller Ersparnisse - dagegen SEHR VIEL ERFAHRUNG mit der Deflation & der Depression der DirtyThirties!
Die Indianer hatten keine Währung - aber was Greeny nun plant, hat Ähnlichkeit mit einem Potlach.
Vor allem: solange das Geld in den Aktienmarkt fließt, macht sich die Hyperinflation im Inland nicht bemerkbar
Schwierig wirds nur, wenn die Leute, weil sie ja auch was zum Fressen kaufen müssen, Aktien verkaufen.
Das"Bubble-Problem" wird vertagt, je länger je knaller...
>>Last year the Federal Reserve System initiated a study of alternative approaches to managing our portfolio.
>Last year! Alan war also zu blöd, das Problem, das sich ja schon etwas länger und überdies deutlich abzeichnete, rechtzeitig zu erkennen.
>>At its late January meeting, the FOMC discussed this issue at length,
>Aha! Die wichtigste Notenbank der Welt geruhte erst im Januar 2001 (!) die"issue" ausführlich zu diskutieren. Das ist absolut unverzeihlich und bodenlos!
Mit Sicherheit haben die schon länger drüber diskutiert. Sie (AG & Consorten) haben die Sache eben unter Verschluss gehalten.
>Dann weiter:
>>We will also be consulting with the Congress on these possible steps before the FOMC further considers such transactions.
>Aha! Das ganze ist also offenbar noch nicht gesetzlich abgesegnet bzw. die Fed, die bisher in absoluter Machtvollkommenheit agierte, begibt sich in die Hände der Washingtoner Lawmaker.
[i]Gesetz? Wieso Gesetz? Ging bis jetzt doch auch weitgehendst ohne! Wieso soll er sich denn von den Hansln im Capitol dreinschwätzen lassen, die doch ohnehin keine Ahnung haben? Neee...
"Consulting" - sich beratschlagen...
Er trifft sich künftig halt offiziell zum Pfefferminztee mit den Leuten, die ihm inoffiziell schon stets souffliert haben.
Zweck der Übung ist der, die Verantwortung zu delegieren; vulgo: loszuwerden oder wenigstens anderen mit aufzuhalsen, weil einem die eigene Kiste, die man bis jetzt mehr oder weniger solipsistisch - zumindest nach außen - gefahren hat, zu übel wird.
Greeny will schlicht & einfach nicht alleine die Suppe löffeln, die er eingebrockt hat.
Hardy
<center>
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contra
14.02.2001, 17:58
@ dottore
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Re: Noch Mal Greenspan und die kommende Aktivseite der Fed - WICHTIG! |
>Hi,
>auch wenns nervt - ich muss noch mal auf AG zurückkommen.
>Und zwar auf den entscheidenden Schluss seiner geschätzten Plauderei, die unter diesem Zwischentitel läuft (Text danach leicht gekürzt):
>>Government Debt Repayment and the Implementation of Monetary Policy
>HIER liegt das von mir auf dem Treff angesprochene Problem, was geschieht, wenn es keine (!) Staatsverschuldung mehr gibt. Dann kann es kein Fed-Geld mehr geben, es sei denn die Fed tut was anderes in die Aktivseite wogegen sie Fed-Geld hergibt.
>>However, the prospective decline in Treasury debt outstanding implied by projected federal budget surpluses does pose a challenge to the implementation of monetary policy.
>Alan hat es also endlich auch bemerkt (stand bei mir in der"Krisenschaukel" schon 1998) und spricht von"challenge".
>>The Federal Reserve has relied almost exclusively on increments to its outright holdings of Treasury securities as the"permanent" asset counterpart to the uptrend in currency in circulation, our primary liability. Because the market for Treasury securities is going to become much less deep and liquid if outstanding supplies shrink as projected, we will have to turn to acceptable substitutes.
>Zuerst Zustandsbeschreibung, wie's bisher war und jetzt müssen also"Substitute" her. Aber welche?
>>Last year the Federal Reserve System initiated a study of alternative approaches to managing our portfolio.
>Last year! Alan war also zu blöd, das Problem, das sich ja schon etwas länger und überdies deutlich abzeichnete, rechtzeitig zu erkennen.
>>At its late January meeting, the FOMC discussed this issue at length,
>Aha! Die wichtigste Notenbank der Welt geruhte erst im Januar 2001 (!) die"issue" ausführlich zu diskutieren. Das ist absolut unverzeihlich und bodenlos!
>>and it is taking several steps to help better position the Federal Reserve to address the alternatives.
>Und was für"Alternativen" sind herausgekommen? Diese:
>>First, as announced on January 31, the Committee extended the temporary authority, in effect since late August 1999, for the Trading Desk at the Federal Reserve Bank of New York to conduct repurchase agreements in mortgage-backed securities guaranteed by the agencies as well as in Treasuries and direct agency debt.
>Als erstes werden also securisierte Hypotheken ("Pfandbrief-Jumbos" usw.) in die Aktivseite genommen. High time für Fannie & Freddy. Die haben die Securisation der Hypotheken"garantiert". Das schafft klar zwei Probleme:
>a) Wer garantiert Fannie, Freddy und ähnliche Gebilde? (Der Staat, sprich der Steuerzahler).
>b) Wer garantiert die Hypotheklen, vor allem, wenn es zu einer Immobilien-Baisse in den USA kommen sollte - etwa im Stile Japans, wo die Tokioter Immobilien bereits um bis zu 80 Prozent vom High von 1992 runter sind.
>Auch darf der Hinweis auf die"hypothekengedeckten" französischen Assignaten von 1790 ff. angebracht sein, die auf der Ausstellung beim EW-Treff in großen Bogen zu bewundern waren und die selbstverständlich sämtlich wertlos verdampften.
>Außerdem ist nicht einzusehen, warum dann nicht auch GANZ ANDERE Titel oder gebündelte Titel als"Assets" in der Fed-Bilanz erscheinen sollten. Wie wärs mit Aktienfonds? Zwischen Aktien und Immobilien ist der Unterschied bekanntlich so groß nicht. Oder gar Aktienindices? Dann entdecken wir auf einmal in der Fed-Bilanz S&P-Konglomerate. Und dann?!
>Vielleicht gibt es bereits entsprechende Pläne und the happy few wissen darum und sind im Markt? Wenn so etwas ruchbar würde, wäre natürlich die nächste Exzess-Hausse fällig und zwar in allen Titel, die dafür in Frage kommen, nehmen wir nur Mal den Dow... (der will ja schon jetzt so recht nicht wanken).
>Damit wäre nebenbei auch ein Fortgang des gerade verschwindenden"wealth effects" gesichert. Sind bestimmte"securisierte" Aktien einmal in der Fed-Bilanz, dann haben die Titel damit (im Schnitt) natürlich eine Preisuntergrenze, weil im Falle eines Crashs die Fed wegen Verdampfens ihrer Aktivseite gleich mit crashen würde.
>Aktien sind übrigens lt. tier-2-System im Euro-Raum zur Hereinnahme in die Notenbankbilanzen und letztlich also die der EZB ebenfalls ausdrücklich (!) vorgesehen.
>Dann zum zweiten Punkt:
>>Second, the FOMC is examining the possibility of beginning to acquire under repurchase agreements some additional assets that the Federal Reserve Act already authorizes the Federal Reserve to purchase. In particular, the FOMC asked the staff to explore the possible mechanisms for backing our usual repurchase operations with the collateral of certain debt obligations of U.S. states and foreign governments.
>Es erscheinen weitere potentielle Aktiva, Anleihen der Einzelstaaten der USA und - Achtung! - von ausländischen Staaten.
>Bei ersteren gibt's das"Palermo"-Problem, das die EZB hat (es kommen in die Aktivseite der EZB über die Römer Notenbank nach der tier-2-Methode auch Anleihen der Provinz Sizilien als"Deckung" für neu auszugebende Euros herein, wie von Heinsohn und Steiger in ihrer Euro-Kritik bestens herausgearbeitet).
>Bei letzteren haben wir ein WECHSELKURS-Problem. Denn ausländische Staatsanleihen können nur gekauft werden, indem sich die Fed ausländische Währungen besorgt und dies bedeutet (z.B.): Der EURO könnte entsprechend MASSIV steigen. Dies konterkariert aber total die Strategie Greenspans, den Dollar möglichst oben zu lassen, um nicht die Folgen einer Dollarabwertung übers Land zu schicken, wobei nur daran zu erinnern ist, dass sich die US-Banken über ihre Euro-Filialen in den letzten beiden Jahren massiv in EURO verschuldet haben und dann in teureren EUROS zurückzahlen müssten (von den anderen Folgen, wie Abzug aus Wall Street usw., Inflationsimport, usw.) ganz zu schweigen.
>Dann weiter:
>>We will also be consulting with the Congress on these possible steps before the FOMC further considers such transactions.
>Aha! Das ganze ist also offenbar noch nicht gesetzlich abgesegnet bzw. die Fed, die bisher in absoluter Machtvollkommenheit agierte, begibt sich in die Hände der Washingtoner Lawmaker.
>>Taking such assets in repurchase operations would significantly expand and diversify the assets our counterparties could post in temporary open market operations, reducing the potential for any impact on the pricing of private sector instruments.
>Repurchse Operations klingt gut, weil es eine"Neutralität" dieser Aktion vorgaukeln soll. Das ist es aber nicht! Denn die bisher auf der Aktivseite der Fed stehenden Titel (von US Gov) werden ja laufend immer weniger - oder die ganze Geschichte von der ab jetzt permanenten Reduzierung der Staatsverschuldung oder gar die Kiste von wegen 2015 sind die USA schuldenfrei sind von vorneherein Lug, Trug & Märchen!
>Jetzt zum dritten Punkt:
>>Finally, the FOMC decided to study further the even longer-term issue of whether it will ultimately be necessary to expand the use of the discount window or to request the Congress for a broadening of its statutory authority for acquiring assets via open market operations.
>Welche"Assets" mögen gemeint sein? Da es sich kaum um securisierte Autokredite handeln kann, ist auch hier wieder DRINGEND darüber nachzudenken, ob sich unter diesen"Assets" nicht doch Aktien bzw. Aktien-Derivate verstecken. (Das Diskont-Fenster weiter zu öffnen, was die regionalen Feds haben, wäre, wenn erstklassige Handelswechsel freilich okay).
>>How quickly the FOMC will need to address these longer-run portfolio choices will depend on how quickly the supply of Treasury securities declines as well as the usefulness of the alternative assets already authorized by law.
>Also doch eine Änderung des"law" in Sicht! Und wieder die Frage, was denn wohl"alternative assets" sein mögen. Hypotheken, Einzelstaaten-Titel und ausländische Staatstitel ist klar, aber wie ist es mit weiteren"Alternativen"?
>>In summary, although a reduced availability of Treasury securities will require adjustments in the particular form of our open market operations, there is no reason to believe that we will be unable to implement policy as required.
>Ja, Alan ist"able" diese neuen Assets für seine Aktivseite zu entdecken. Und wenn er damit Mal angefangen hat, wird es zu unglaublichen Effekten kommen und der Effekt, mit dem am sichersten zu rechnen ist, heißt: INFLATION!
>Denn was anderes war bei den bereits jetzt reingenommenen US-Gov-Titeln zu beobachten? Sprich wie haben sich die Kurse der Langläufer drüben entwickelt? Inflationär.
>>February 2001 Monetary Policy report
>Dieser Report ist ein MEILENSTEIN der Weltfinanz- und -geldgeschichte. Und jeder sollte diesen Schauplatz, der sich jetzt drüben auftut, gaaaanz aufmerksam beobachten. Patentlösungen gibt's in der Notenbankpolitik nämlich nicht und wenn dieser Report ein Patent erhielte, würde er unter dem Titel laufen: Maschinerie zur garantierten Erzeugung einer Dollar-Hyperinflation.
>Danke fürs Lesen und besten Gruß
>d.
Entdeckt dottore jetzt plötzlich die Vorteile der Staatsverschuldung?
Früher hiess es bei ihm:"Staatsverschuldung macht arbeitslos macht noch mehr Staatsverschuldung macht noch mehr Arbeitslose...." (siehe Krisenschaukel).
In der Schweiz sagt man zu sowas:"Der will das Fünferli und das Weckli."
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JüKü
14.02.2001, 18:28
@ contra
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Re: Noch Mal Greenspan und die kommende Aktivseite der Fed - WICHTIG! |
>Entdeckt dottore jetzt plötzlich die Vorteile der Staatsverschuldung?
>Früher hiess es bei ihm:"Staatsverschuldung macht arbeitslos macht noch mehr Staatsverschuldung macht noch mehr Arbeitslose...." (siehe Krisenschaukel).
>In der Schweiz sagt man zu sowas:"Der will das Fünferli und das Weckli."
dottore und"Vorteile der Staatsverschuldung"? Niemals! Woher diese Vermutung?
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contra
14.02.2001, 18:32
@ JüKü
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Re: Noch Mal Greenspan und die kommende Aktivseite der Fed - WICHTIG! |
>>Entdeckt dottore jetzt plötzlich die Vorteile der Staatsverschuldung?
>>Früher hiess es bei ihm:"Staatsverschuldung macht arbeitslos macht noch mehr Staatsverschuldung macht noch mehr Arbeitslose...." (siehe Krisenschaukel).
>>In der Schweiz sagt man zu sowas:"Der will das Fünferli und das Weckli."
>dottore und"Vorteile der Staatsverschuldung"? Niemals! Woher diese Vermutung?
Weil er den Ersatz der Staatsverschuldung durch alternative Aktiva in der Geldpolitik"beklagt" und desaströse Folgen dieses Ersatzes (Hyperinflation) beschwört.
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BossCube
14.02.2001, 18:48
@ dottore
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Hi Dottore, AG sollte besser die Goldreserven aufwerten! oT. |
>Hi,
>auch wenns nervt - ich muss noch mal auf AG zurückkommen.
>Und zwar auf den entscheidenden Schluss seiner geschätzten Plauderei, die unter diesem Zwischentitel läuft (Text danach leicht gekürzt):
>>Government Debt Repayment and the Implementation of Monetary Policy
>HIER liegt das von mir auf dem Treff angesprochene Problem, was geschieht, wenn es keine (!) Staatsverschuldung mehr gibt. Dann kann es kein Fed-Geld mehr geben, es sei denn die Fed tut was anderes in die Aktivseite wogegen sie Fed-Geld hergibt.
>>However, the prospective decline in Treasury debt outstanding implied by projected federal budget surpluses does pose a challenge to the implementation of monetary policy.
>Alan hat es also endlich auch bemerkt (stand bei mir in der"Krisenschaukel" schon 1998) und spricht von"challenge".
>>The Federal Reserve has relied almost exclusively on increments to its outright holdings of Treasury securities as the"permanent" asset counterpart to the uptrend in currency in circulation, our primary liability. Because the market for Treasury securities is going to become much less deep and liquid if outstanding supplies shrink as projected, we will have to turn to acceptable substitutes.
>Zuerst Zustandsbeschreibung, wie's bisher war und jetzt müssen also"Substitute" her. Aber welche?
>>Last year the Federal Reserve System initiated a study of alternative approaches to managing our portfolio.
>Last year! Alan war also zu blöd, das Problem, das sich ja schon etwas länger und überdies deutlich abzeichnete, rechtzeitig zu erkennen.
>>At its late January meeting, the FOMC discussed this issue at length,
>Aha! Die wichtigste Notenbank der Welt geruhte erst im Januar 2001 (!) die"issue" ausführlich zu diskutieren. Das ist absolut unverzeihlich und bodenlos!
>>and it is taking several steps to help better position the Federal Reserve to address the alternatives.
>Und was für"Alternativen" sind herausgekommen? Diese:
>>First, as announced on January 31, the Committee extended the temporary authority, in effect since late August 1999, for the Trading Desk at the Federal Reserve Bank of New York to conduct repurchase agreements in mortgage-backed securities guaranteed by the agencies as well as in Treasuries and direct agency debt.
>Als erstes werden also securisierte Hypotheken ("Pfandbrief-Jumbos" usw.) in die Aktivseite genommen. High time für Fannie & Freddy. Die haben die Securisation der Hypotheken"garantiert". Das schafft klar zwei Probleme:
>a) Wer garantiert Fannie, Freddy und ähnliche Gebilde? (Der Staat, sprich der Steuerzahler).
>b) Wer garantiert die Hypotheklen, vor allem, wenn es zu einer Immobilien-Baisse in den USA kommen sollte - etwa im Stile Japans, wo die Tokioter Immobilien bereits um bis zu 80 Prozent vom High von 1992 runter sind.
>Auch darf der Hinweis auf die"hypothekengedeckten" französischen Assignaten von 1790 ff. angebracht sein, die auf der Ausstellung beim EW-Treff in großen Bogen zu bewundern waren und die selbstverständlich sämtlich wertlos verdampften.
>Außerdem ist nicht einzusehen, warum dann nicht auch GANZ ANDERE Titel oder gebündelte Titel als"Assets" in der Fed-Bilanz erscheinen sollten. Wie wärs mit Aktienfonds? Zwischen Aktien und Immobilien ist der Unterschied bekanntlich so groß nicht. Oder gar Aktienindices? Dann entdecken wir auf einmal in der Fed-Bilanz S&P-Konglomerate. Und dann?!
>Vielleicht gibt es bereits entsprechende Pläne und the happy few wissen darum und sind im Markt? Wenn so etwas ruchbar würde, wäre natürlich die nächste Exzess-Hausse fällig und zwar in allen Titel, die dafür in Frage kommen, nehmen wir nur Mal den Dow... (der will ja schon jetzt so recht nicht wanken).
>Damit wäre nebenbei auch ein Fortgang des gerade verschwindenden"wealth effects" gesichert. Sind bestimmte"securisierte" Aktien einmal in der Fed-Bilanz, dann haben die Titel damit (im Schnitt) natürlich eine Preisuntergrenze, weil im Falle eines Crashs die Fed wegen Verdampfens ihrer Aktivseite gleich mit crashen würde.
>Aktien sind übrigens lt. tier-2-System im Euro-Raum zur Hereinnahme in die Notenbankbilanzen und letztlich also die der EZB ebenfalls ausdrücklich (!) vorgesehen.
>Dann zum zweiten Punkt:
>>Second, the FOMC is examining the possibility of beginning to acquire under repurchase agreements some additional assets that the Federal Reserve Act already authorizes the Federal Reserve to purchase. In particular, the FOMC asked the staff to explore the possible mechanisms for backing our usual repurchase operations with the collateral of certain debt obligations of U.S. states and foreign governments.
>Es erscheinen weitere potentielle Aktiva, Anleihen der Einzelstaaten der USA und - Achtung! - von ausländischen Staaten.
>Bei ersteren gibt's das"Palermo"-Problem, das die EZB hat (es kommen in die Aktivseite der EZB über die Römer Notenbank nach der tier-2-Methode auch Anleihen der Provinz Sizilien als"Deckung" für neu auszugebende Euros herein, wie von Heinsohn und Steiger in ihrer Euro-Kritik bestens herausgearbeitet).
>Bei letzteren haben wir ein WECHSELKURS-Problem. Denn ausländische Staatsanleihen können nur gekauft werden, indem sich die Fed ausländische Währungen besorgt und dies bedeutet (z.B.): Der EURO könnte entsprechend MASSIV steigen. Dies konterkariert aber total die Strategie Greenspans, den Dollar möglichst oben zu lassen, um nicht die Folgen einer Dollarabwertung übers Land zu schicken, wobei nur daran zu erinnern ist, dass sich die US-Banken über ihre Euro-Filialen in den letzten beiden Jahren massiv in EURO verschuldet haben und dann in teureren EUROS zurückzahlen müssten (von den anderen Folgen, wie Abzug aus Wall Street usw., Inflationsimport, usw.) ganz zu schweigen.
>Dann weiter:
>>We will also be consulting with the Congress on these possible steps before the FOMC further considers such transactions.
>Aha! Das ganze ist also offenbar noch nicht gesetzlich abgesegnet bzw. die Fed, die bisher in absoluter Machtvollkommenheit agierte, begibt sich in die Hände der Washingtoner Lawmaker.
>>Taking such assets in repurchase operations would significantly expand and diversify the assets our counterparties could post in temporary open market operations, reducing the potential for any impact on the pricing of private sector instruments.
>Repurchse Operations klingt gut, weil es eine"Neutralität" dieser Aktion vorgaukeln soll. Das ist es aber nicht! Denn die bisher auf der Aktivseite der Fed stehenden Titel (von US Gov) werden ja laufend immer weniger - oder die ganze Geschichte von der ab jetzt permanenten Reduzierung der Staatsverschuldung oder gar die Kiste von wegen 2015 sind die USA schuldenfrei sind von vorneherein Lug, Trug & Märchen!
>Jetzt zum dritten Punkt:
>>Finally, the FOMC decided to study further the even longer-term issue of whether it will ultimately be necessary to expand the use of the discount window or to request the Congress for a broadening of its statutory authority for acquiring assets via open market operations.
>Welche"Assets" mögen gemeint sein? Da es sich kaum um securisierte Autokredite handeln kann, ist auch hier wieder DRINGEND darüber nachzudenken, ob sich unter diesen"Assets" nicht doch Aktien bzw. Aktien-Derivate verstecken. (Das Diskont-Fenster weiter zu öffnen, was die regionalen Feds haben, wäre, wenn erstklassige Handelswechsel freilich okay).
>>How quickly the FOMC will need to address these longer-run portfolio choices will depend on how quickly the supply of Treasury securities declines as well as the usefulness of the alternative assets already authorized by law.
>Also doch eine Änderung des"law" in Sicht! Und wieder die Frage, was denn wohl"alternative assets" sein mögen. Hypotheken, Einzelstaaten-Titel und ausländische Staatstitel ist klar, aber wie ist es mit weiteren"Alternativen"?
>>In summary, although a reduced availability of Treasury securities will require adjustments in the particular form of our open market operations, there is no reason to believe that we will be unable to implement policy as required.
>Ja, Alan ist"able" diese neuen Assets für seine Aktivseite zu entdecken. Und wenn er damit Mal angefangen hat, wird es zu unglaublichen Effekten kommen und der Effekt, mit dem am sichersten zu rechnen ist, heißt: INFLATION!
>Denn was anderes war bei den bereits jetzt reingenommenen US-Gov-Titeln zu beobachten? Sprich wie haben sich die Kurse der Langläufer drüben entwickelt? Inflationär.
>>February 2001 Monetary Policy report
>Dieser Report ist ein MEILENSTEIN der Weltfinanz- und -geldgeschichte. Und jeder sollte diesen Schauplatz, der sich jetzt drüben auftut, gaaaanz aufmerksam beobachten. Patentlösungen gibt's in der Notenbankpolitik nämlich nicht und wenn dieser Report ein Patent erhielte, würde er unter dem Titel laufen: Maschinerie zur garantierten Erzeugung einer Dollar-Hyperinflation.
>Danke fürs Lesen und besten Gruß
>d.
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dottore
14.02.2001, 19:46
@ contra
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Re: Noch Mal Greenspan und die kommende Aktivseite der Fed - WICHTIG! |
>>>Entdeckt dottore jetzt plötzlich die Vorteile der Staatsverschuldung?
>>>Früher hiess es bei ihm:"Staatsverschuldung macht arbeitslos macht noch mehr Staatsverschuldung macht noch mehr Arbeitslose...." (siehe Krisenschaukel).
>>>In der Schweiz sagt man zu sowas:"Der will das Fünferli und das Weckli."
>>dottore und"Vorteile der Staatsverschuldung"? Niemals! Woher diese Vermutung?
>Weil er den Ersatz der Staatsverschuldung durch alternative Aktiva in der Geldpolitik"beklagt" und desaströse Folgen dieses Ersatzes (Hyperinflation) beschwört.
Es gibt nur diese Ersatzmöglichkeiten: Entweder die Fed kauft Gold an und setzt das in seine Aktivseite. Was aber auf einen neuen Golstandard hinauslauen m u s s. Oder sie kauft erstklassige Handelswechsel, wo anschließend tatsächlich geleistet wird und Gläubiger und Schuldner aus dem Wechsel haften (und wer sonst noch quer geschrieben hat).
Entscheidend ist hier der Ersatz von Staatstiteln (ist schon schrecklich genug!) durch Hypotheken (Konkursgefahr nach Preisverfall - es gibt keinen Hypotheken- bzw. Grundbesitzstandard à la Goldstandard) oder durch schwächere Staatsschuldner (US-Einzelstaaten) oder ausländische Staaten (BRD mag noch angehen, aber Wechselkursprobleme durch steigenden Euro dann, aber was ist mit belgischen oder italienischen Titeln, von Malawi ganz zu schweigen?).
Und es geht darum, dass sich in die Aktivseite der Fed plötzlich noch ganz andere Assets"verirren" könnten, Aktien (wie wärs mit Gigabell) oder direkt in die Fed gegebene erst monatlich, dann 14tägig, dann täglich"fällige" Staatsschulden - denn DAS ist der beginn j e d e r Hyperinflation).
Gruß
d.
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jacques
14.02.2001, 20:09
@ dottore
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Re: Noch Mal Greenspan und die kommende Aktivseite der Fed - WICHTIG! |
Apropo Geld. Eine Frage ab dottore:
Sagen wir, die Aktienmärkte in den USA seinen durch die Geldausweitung der FED"inflationiert". Im übertragenene Sinne gemeint als Ungleichgewicht zwischen Aktienpreis und"tatsächlichem" Wert der Aktienpapiere.
Nun die Frage: Wie entzieht eine Notenbank der Volkswirtschaft Geld, wenn sie Inflationspreise der Märkte korrigieren will?
Ist das Gedankenmodell und die Fragestellung so überhaupt zulässig?
Danke im voraus für eine Antwort.
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Diogenes
14.02.2001, 20:49
@ dottore
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Re: Noch Mal Greenspan... Mir schwant übles.... |
Hi dottore,
Also:
Greenspan macht sich Sorgen, daß die amierikanischen Staatsanleihen knapp werden.
Dabei sollte er doch wissen daß:
- der Butgetüberschuß nur auf dem Papier besteht
- die Steuersenkungen den"Überschuß" reduzieren werden
- die Capital-gains-tax wegen der börsenentwicklung zurückgenen wird
- Rezessionen schlecht fürs Budget im Allgemeinen sind
Staatsanleihen dürften auch in Zukunft alles andere als knapp sein, das weiß er, so blauäugig kann Greeny nicht sein. Was will er also dann?
- Fremde Staatsanleihen aufkaufen, weil mit einer Rezession in den US Asien in größte Schwirigkeiten gerät, von den Entwiclungsländern nicht zu reden.
- Unternehmensanleihen übernehmen, siehe Kalifornien.
- Asset-Backed-Securities aufkaufen (Fanny Mae, FreddiMac vorallem)
Indem er die Verknappung der Staatsanleihen vorgibt wiegt er einerseits die Ã-ffentlichkeit in Sicherheit, Stichwort Vertrauen, und kann sich andererseits das notwendige Instrumentarium beschaffen, um die Banken zu retten. (Kompliment, Alan, ich ziehe meinen Hut)
Schlußfolgerung: Alan weiß, daß es äußerst trüb ausschaut und daß es mit diversen U's und V's wahrscheinlich nichts werden wird.
Gruß
Diogenes (wenn ich damals so jemand wie Alan gehabt hätte, wäre ich niiieee und nimmer bankrott gegangen ;-))
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contra
14.02.2001, 21:03
@ dottore
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Re: Noch Mal Greenspan und die kommende Aktivseite der Fed - WICHTIG! |
>>>>Entdeckt dottore jetzt plötzlich die Vorteile der Staatsverschuldung?
>>>>Früher hiess es bei ihm:"Staatsverschuldung macht arbeitslos macht noch mehr Staatsverschuldung macht noch mehr Arbeitslose...." (siehe Krisenschaukel).
>>>>In der Schweiz sagt man zu sowas:"Der will das Fünferli und das Weckli."
>>>dottore und"Vorteile der Staatsverschuldung"? Niemals! Woher diese Vermutung?
>>Weil er den Ersatz der Staatsverschuldung durch alternative Aktiva in der Geldpolitik"beklagt" und desaströse Folgen dieses Ersatzes (Hyperinflation) beschwört.
>Es gibt nur diese Ersatzmöglichkeiten: Entweder die Fed kauft Gold an und setzt das in seine Aktivseite. Was aber auf einen neuen Golstandard hinauslauen m u s s. Oder sie kauft erstklassige Handelswechsel, wo anschließend tatsächlich geleistet wird und Gläubiger und Schuldner aus dem Wechsel haften (und wer sonst noch quer geschrieben hat).
>Entscheidend ist hier der Ersatz von Staatstiteln (ist schon schrecklich genug!) durch Hypotheken (Konkursgefahr nach Preisverfall - es gibt keinen Hypotheken- bzw. Grundbesitzstandard à la Goldstandard) oder durch schwächere Staatsschuldner (US-Einzelstaaten) oder ausländische Staaten (BRD mag noch angehen, aber Wechselkursprobleme durch steigenden Euro dann, aber was ist mit belgischen oder italienischen Titeln, von Malawi ganz zu schweigen?).
>Und es geht darum, dass sich in die Aktivseite der Fed plötzlich noch ganz andere Assets"verirren" könnten, Aktien (wie wärs mit Gigabell) oder direkt in die Fed gegebene erst monatlich, dann 14tägig, dann täglich"fällige" Staatsschulden - denn DAS ist der beginn j e d e r Hyperinflation).
>Gruß
>d.
Dottore,
bitte gehen Sie runter von der Leitung. Nachdem Sie die Staatsverschuldung bisher vehement verdammt haben, müssten Sie sich doch jetzt freuen, wo Sie in den USA verschwindet. Statt dessen höre ich von Ihnen nur die Prognose noch schlimmeren Unheils.
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buckfish
14.02.2001, 21:06
@ jacques
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@jaques und @dottore: ist das eine Inflationszwickmühle? |
>Apropo Geld. Eine Frage ab dottore:
>Sagen wir, die Aktienmärkte in den USA seinen durch die Geldausweitung der FED"inflationiert". Im übertragenene Sinne gemeint als Ungleichgewicht zwischen Aktienpreis und"tatsächlichem" Wert der Aktienpapiere.
>Nun die Frage: Wie entzieht eine Notenbank der Volkswirtschaft Geld, wenn sie Inflationspreise der Märkte korrigieren will?
Bin zwar nicht dottore - aber wenn ich schneller bin, kann er mich gleich auch noch korrigieren: Doppelter Nutzen!:-))
Soweit ich das in den letzten Wochen kapiert habe und es mir auch einleuchtet, hängt die Inflation nicht von der absoluten Geldmenge ab, d.h. die Inflation sinkt oder steigt nicht parallel zu M1, M2 oder M3 etc. Ausschlaggebend ist vielmehr das Verhältnis von guten Schulden (z.B. Handelswechsel, der für einen Leistungswillen und eine hohe Leistungswahrscheinlichkeit steht) zu schlechten Schulden (Staatsschulden in den heutigen Tagen, überbewertete Aktien etc.).
Ganz vereinfacht: Wenn unter 10 Forumsteilnehmern 100 Wechsel in Höhe von jeweils 10.000 DM unterwegs sind (Gesamt-Nennwert 1 Mio DM), aber 10 davon wurden von einem Staatsdiener ausgestellt, der dafür BSE-Rinder entsorgen lässt anstatt wie versprochen Lehrlinge auszubilden, dann sind 10 Wechsel sozusagen wertlos und im hinter jedem Wechsel steht nur im Schnitt 90 DM Leistung. Das macht dann 11% Inflation: bezahle mit 100 DM, erhalte Leistung für 90 DM bzw. um 100 DM Leistung zu erhalten, muss du plützlich 111 DM hinblättern.
Wenn man jetzt die umlaufende Wechsel-Menge halbiert und schafft die faulen 10 nicht mit weg, wird alles sogar noch schlimmer: Es bleiben 50 Wechsel und eine Leistung für 40. Die Chancen, dass es dann demnächst auffliegt, werden also größer. Dummerweise ist es so, dass ausgerechnet die faulen Kredite bleiben, weil sie keiner haben will.
Die andere Möglichkeit, durch Aufnahme weiterer Staatsschulden (natürlich wieder ohne Leistungswillen) das Verhältnis von faulem zu gutem Geld aufzubessern, ist vermutlich ziemlich unmöglich. Jedenfalls fällt mir gerade nichts ein. (Das Posting ist auch lang genug jetzt.)
Hoffe, es stimmt und hilft dir weiter.
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Kirsch
14.02.2001, 21:43
@ Diogenes
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Re: Noch Mal Greenspan... Mir schwant übles.... |
Danke, aber: Ich verstehe das nicht...
Was will er denn nun? (Angeblich und wahrscheinlich wirklich?)
Der Schutzschirm der Kreditgeber sein? (besagter lender of...)
Das Geld verknappen? Wie denn?
Wenn er das durch"Rückkauf" von Staatsanleihen tun will, heisst das doch,
daß er den bisherigen Rentenpapier-Besitzern Geld gibt. Neugedrucktes?
Neue Staatsanleihen ausgeben? Es folgt Inflation, oder?
Ich verstehe den Kernpunkt offenbar nicht...
Mein Ansatz hiess aber auch: was haben wir damit am Hut? Gruß!
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Kirsch
14.02.2001, 21:51
@ Diogenes
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Re: Noch Mal Greenspan... Mir schwant übles.... |
Solchen Schwachsinn kann ihm doch keiner abnehmen!?!
Wer ist denn so zutraulich, daß er an mangelnde staatliche
Kreditaufnahme glauben würde?
Hiesse das: Neue Renten raus, Immobilien (Aktien, Auslandsrenten)dafür rein?
Am Ende wird die Fed dann statt der Wirtschaft implodieren?
Beziehungsweise statt Implosion Geld wie Heu drucken?
Und nochmal: was ginge es uns an?
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Diogenes
14.02.2001, 21:56
@ Kirsch
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Re: Noch Mal Greenspan... Mir schwant übles.... |
>Danke, aber: Ich verstehe das nicht...
>Was will er denn nun? (Angeblich und wahrscheinlich wirklich?)
>Der Schutzschirm der Kreditgeber sein? (besagter lender of...)
Das will er nicht nur, das muß er.
>Das Geld verknappen? Wie denn?
Darf er nicht, sonst kracht#s sofort.
>Wenn er das durch"Rückkauf" von Staatsanleihen tun will, heisst das doch,
>daß er den bisherigen Rentenpapier-Besitzern Geld gibt. Neugedrucktes?
Genau, es gibt Guthabenbuchungen für die Altbesitzer.
>Neue Staatsanleihen ausgeben? Es folgt Inflation, oder?
Die Anleihen gibt der Staat aus, nicht die Fed. Die Fed muß nur Sorge tragen daß der Staat seine Anleihen an den Mann bringt. Sie macht das indem sie alte Staatsanleihen aufkauft, damit die Marktteinehmer genügend Guthaben haben, um die neuen zu kaufen.
Schulden wirken immer inflationär: bei der Schuldenaufnahme entsteht zusätzliches Geld, aber es sind deswegen nicht mehr Waren da.
>Ich verstehe den Kernpunkt offenbar nicht...
>Mein Ansatz hiess aber auch: was haben wir damit am Hut? Gruß!
Ganz einfach: Wenn Al die alten (oder faulen) Anleihen hereinnimmt und dafür frisches Geld ausgibt, steht dieses für neue Transaktionen (z. B shoppen gehen, Aktien kaufen, neue Kredite,...) zur Verfügung. Die alten Kredite bleiben bestehen. Ergebnis: Infla.
Gruß
Diogenes
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Kirsch
15.02.2001, 00:30
@ Diogenes
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Pling.....Groschen gefallen... |
Vielen Dank, Diogenes!
Jetzt hab ich es begriffen.
Wahrscheinlich habe ich so lange
benötigt, weil der Vorgang so un-
geheuerlich ist. Es gibt ja wohl
keinen Vergleich einer solchen
Aktion im privatem Finanzgebaren.
Ich kann jetzt nicht mal mehr erkennen,
was überhaupt sonst a u s s e r einer
Inflation als Folge in Frage kommen kann.
Und sowas machen erwachsene Menschen.
Nochmal: Danke! Gruß! Kirsch
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