Heute im HB auf S. 47 ein interessanter kleiner Bericht. Mob hat ja die gestern veröffentlichten Zahlen nach ISA berechnet. Eine HGB Bilanz steht noch aus. Und das aus gutem Grund. Wer sich mit ausländischer Rechnungslegung etwas auskennt, weiß, daß nach IAS und US-GAAP viel mehr Eigenkapital und Gewinn ausgewiesen werden kann, da die Abschreibungsfristen teilweise länger sind und in Deutschland zu buchender Aufwand in US aktiviert (!!!) werden kann. Investitionen in Software z.B. können aktiviert werden, obwohl der wirtschaftliche Wert mehr als ungewiß ist. Mob meldete gestern einen Verlust pro Aktie von 1,74€. M.M. Warburg schätzt, daß es nach deutscher Rechnungslegung -7,20 € hätten sein müssen. Wird der HGB Abschluß veröffentlicht, steht MOB die nächste Schlachtung bevor.
Für mich liegen in den Bilanzen amerikanischer Unternehmen noch zahlreiche Tretminen. Dank ihrer"Tricks" weisen sie zwar jetzt (oder bis vor kurzem) einen höheren Gewinn als vergleichbare deutsche Unternehmen aus, doch haben fast keine Substanz in der Hinterhand, die sie in schlechten Zeiten schützen könnte. Mir ist doch eine vorsichtige Bilanzierung 3x lieber als ein kfr. explodierender Gewinn mit anschließender Pleite. Vielleicht geht es ja auch den NM-Unternehmen deshalb so schlecht, weil sich unsere Banken nicht so schnell täuschen lassen und das HGB immer im Hinterkopf haben. In USA hätten die Firmen die Bilanzen und das EK ganz anders aufblasen können.
Jedenfalls sehe ich für MOB keine Lösung, zumal die Chance einer Übernahme durch France Telekom nach dem Orange Fiasko auch gesunken sein dürfte.
Was hätte Schmidt tun sollen? Von vornherein den UMTS-Wahnsinn ablehnen? Die Märkte hätten ihn dann schon vor Monaten als Anti-Visionär abgestraft. So oder so ist das Endergebnis das gleiche.
Gruß
Jan
p.s. An der Uni werden und übrigens die"Vorzüge" von US-GAAP immer wieder unter die Nase gerieben.
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