Josef K.
25.02.2001, 16:44 |
Des Deutschen Immobilien im Süden Europas. Und seine Aktien. Thread gesperrt |
Wie der Spiegel, dieser manchmal leider unverzichtbare papiergewordene
Opportunist, diese Woche schreibt, ist das Phänomen der in Südeuropa
residierenden Deutschen unter anderem stark auf die Angst vor dem
Euro zurückzuführen.
Das meine ich nicht. Soweit ich Deutsche kenne, die"da unten" in
Immobilien"investiert" (die werden sich noch wundern...) haben,
sind es doch in aller Regel (Ausnahmen gibt es sicher) bis zum
Stehkragen mit Erbschaften vollgepumpte, selbstgefällige Mittfünfziger,
die sich für Finanzgenies halten, weil ihr Sparkassen-"Berater" es
Ihnen immer wieder suggeriert. Was mich daran erregt: sollte es doch
die Euro-Furcht sein, dann ist es ein Armutszeugnis erster Güte.
Denn: statt sich gegen den Euro zu wehren (hat es keine Möglichkeit zur
Opposition gegeben?) flöhe man gen Süden, um dort die Preise nach
oben zu treiben und den primitiven Südmenschen mal zu zeigen,
was man doch für ein toller self-made-man ist und daß man das
"mediterrane Lebensgefühl" natürlich auch noch besser"beherrscht"
als die dummen Einheimischen. Einfach unerträglich.
Da bin ich, trotz liberaler Gesinnung, doch geneigt, die Expatriates
in Bariloche mal ganz bewusst von der Kritik auszunehmen.
Es handelt sich m.A.n. in der Mehrzahl der zu kritiserenden Fälle um solche Herrschaften, wie ich ihrem Prototypen am Freitag im copy-shop begegnen durfte:
Er, ca. 55, Windjäckchen, hektisch am Kopierer agierend.
In Bearbeitung Internet-Ausdrucke mit kurzfristigsten Charts
und den üblichen KAUF, KAUF, KAUF- Empfehlungen (Aktien).
Ich (scheinheilig):"Oh, Sie werden doch kein Bär sein?"
Er (errötend, hektisch mit den Anal-ysen fuchtelnd):
"Nein, nein! Im Gegenteil! Ich berate alle meine Freunde & Verwandte,
und die haben an meinen Tips immer besser verdient als ich selbst!"
(Der arme Kerl kann sich also die eigenen Verlust-Aussitzungen nicht
eingestehen und unterstellt seinen Bekannten, immer am Höhepunkt
verkauft zu haben. Oder wie kann er das sonst gemeint haben?)
Ich:"Ja, glauben Sie denn, daß Besserung in Sicht ist?"
Er: (jetzt schon kühner)
"Ganz sicher! Man muss nur die Nerven behalten!"
Ich:"Runter geht es also nicht mehr?"
Er: (jetzt ganz der tolldreiste Mittelstands-Husar):
"Ha! Kann ja gar nicht mehr runter gehen!"
Ich beneide ihn um sein Analyse-System. Ich vermute, er arbeit mit
der Systematic Transformed Unique Success Strategy. (S.T.U.S.S.)
Wer regt sich mit mir auf?
<center>
<HR>
</center> |
Baldur der Ketzer
25.02.2001, 17:15
@ Josef K.
|
Re: super Beitrag, ich denke, bis auf höchstens 5 hier denken alle so wie Du oT |
>Wie der Spiegel, dieser manchmal leider unverzichtbare papiergewordene
>Opportunist, diese Woche schreibt, ist das Phänomen der in Südeuropa
>residierenden Deutschen unter anderem stark auf die Angst vor dem
>Euro zurückzuführen.
>Das meine ich nicht. Soweit ich Deutsche kenne, die"da unten" in
>Immobilien"investiert" (die werden sich noch wundern...) haben,
>sind es doch in aller Regel (Ausnahmen gibt es sicher) bis zum
>Stehkragen mit Erbschaften vollgepumpte, selbstgefällige Mittfünfziger,
>die sich für Finanzgenies halten, weil ihr Sparkassen-"Berater" es
>Ihnen immer wieder suggeriert. Was mich daran erregt: sollte es doch
>die Euro-Furcht sein, dann ist es ein Armutszeugnis erster Güte.
>Denn: statt sich gegen den Euro zu wehren (hat es keine Möglichkeit zur
>Opposition gegeben?) flöhe man gen Süden, um dort die Preise nach
>oben zu treiben und den primitiven Südmenschen mal zu zeigen,
>was man doch für ein toller self-made-man ist und daß man das
>"mediterrane Lebensgefühl" natürlich auch noch besser"beherrscht"
>als die dummen Einheimischen. Einfach unerträglich.
>Da bin ich, trotz liberaler Gesinnung, doch geneigt, die Expatriates
>in Bariloche mal ganz bewusst von der Kritik auszunehmen.
>Es handelt sich m.A.n. in der Mehrzahl der zu kritiserenden Fälle um solche Herrschaften, wie ich ihrem Prototypen am Freitag im copy-shop begegnen durfte:
>Er, ca. 55, Windjäckchen, hektisch am Kopierer agierend.
>In Bearbeitung Internet-Ausdrucke mit kurzfristigsten Charts
>und den üblichen KAUF, KAUF, KAUF- Empfehlungen (Aktien).
>Ich (scheinheilig):"Oh, Sie werden doch kein Bär sein?"
>Er (errötend, hektisch mit den Anal-ysen fuchtelnd):
>"Nein, nein! Im Gegenteil! Ich berate alle meine Freunde & Verwandte, > und die haben an meinen Tips immer besser verdient als ich selbst!"
>(Der arme Kerl kann sich also die eigenen Verlust-Aussitzungen nicht
>eingestehen und unterstellt seinen Bekannten, immer am Höhepunkt
>verkauft zu haben. Oder wie kann er das sonst gemeint haben?)
>Ich:"Ja, glauben Sie denn, daß Besserung in Sicht ist?"
>Er: (jetzt schon kühner)
>"Ganz sicher! Man muss nur die Nerven behalten!"
>Ich:"Runter geht es also nicht mehr?"
>Er: (jetzt ganz der tolldreiste Mittelstands-Husar):
>"Ha! Kann ja gar nicht mehr runter gehen!"
>Ich beneide ihn um sein Analyse-System. Ich vermute, er arbeit mit
>der Systematic Transformed Unique Success Strategy. (S.T.U.S.S.)
>Wer regt sich mit mir auf?
<center>
<HR>
</center> |