jacques
03.03.2001, 16:34 |
Lagebeurteilung Thread gesperrt |
USD/CHF
Dieses WĂ€hrungspaar deutet aus formationstechnischer Sicht eine sogenannte Schulter-Kopf-Schulter-Formation an. Diese BestĂ€tigung steht derzeit noch aus. Damit diese Formation aktiv wird, sind Kurse unter ca. 1.57-1.58 nötig. Diese BestĂ€tigung eröffnet ein Kursziel von ca. 1.35 bis 1.40 innert 12 Monate. (Hinweis erfolgte bereits frĂŒher im Currencies)
Die Kursentwicklung der vergangegen Tage zeigt, dass sich die Kurse an das Niveau von 1.58 bewegen. Aus indikatorentechnischer Sicht muss jedoch daraus hingewiesen werden, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit, nochmals eine kurzzeitig dauernde Gegenbewegung bis etwa an die Region 1.66 -1.67 einsetzen.
Offene Positionen mĂŒssen also ĂŒberprĂŒft werden, Neuengagements auf der kurzen Seite sind -vorab fĂŒr das Trading- derzeit noch nicht zwingend.
Neubeurteilung bei Kursen ĂŒber 1.68.
DJIA
Der Dow Jones Industrial bewegt sich seit lÀngerer Zeit seitwÀrts. An meiner Beurteilung, in der ich davon ausgehen, dass der Dow im Monatschart die Diamond head Formation vollendet hat, halte ich nach wie vor fest. Es erfolgte ein Backtest an die untere rechte Rhombustangente.
Dieser zugegebenermassen etwas ungewöhnliche Test -typischerweise folgen nach dem Verlassen des Diamonds rasche und schnelle Kursbewegungen- muss in die weitere Entwicklung einbezogen werden. Diese Verzögerung wird den Kursverfall also nicht aufhalten, sondern in meiner Beurteilung im Ablauf beschleunigen. Eine Extension meines Zieles bis spÀtestens Mai 2001 unter 7500 ist nicht zwingend. Am Kursziel und am Zeithorizont halte ich fest
.
FĂŒr mich von grösserem Interesse ist der Wochenchart im Dow. Die nun seit Monaten andauernde SeitwĂ€rtsbewegung hat eine Reihe von Indikatoren uninteressant fĂŒr deren Interpretation werden lassen. Von sehr grosser Aussagekraft ist der Slow Stochastic geblieben. Auf diesem Chart hat sich eine Keilformation ausgebildet, die mit heutigem Wochenschluss nach unten verlassen wurde.
Die Interpretation des Tagescharts ist schwierig, weil ich vermute, dass gezielte StĂŒtzungskĂ€ufe -von wem auch immer- von indexschwergewichten wie etwa MO, IBM-Markteingriffe zuviel âNoiseâ hinterlassen haben.
Eine Analyse der vorgenannten Titel auf Wochenbasis -ich weiche auch hier dem âNoiseâ auf dem Tageschart aus- zeigt jedoch, dass bei MO innerhalb der nĂ€chsten 2 Monate Kurse um etwa 42 USD und bei IBM von etwa 88-90 USD zu erwarten sind.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf GE. Dieser Titel hĂ€tte die Chance gehabt, sich nach einer lĂ€nger dauernden Konsolidierungsphase sich fĂŒr einen Wiederanstieg auf etwa 55 USD zu rĂŒsten. Die Chance wurde charttechnisch in den letzten Handelstagen vertan. Ich erwarte bei GE ebenfalls innerhalb der nĂ€chsten 2 Monate Kurse deutlich unter 36 USD.
Der US - Bankensektor ist in der negativen Entwicklung bereits viel weiter fortgeschritten. Ein Blick auf die Werte LEH und BAC zeigt stellvertretend diesen Umstand recht gut. Der Kursverfall in diesem Sektor ist aus meiner Sicht noch nicht abgeschlossen.
Aus dieser Sicht halte ich einen Anstieg des DOW auf 13'000 vorlĂ€ufig immer noch fĂŒr gĂ€nzlich utopisch.
Ausblick
Ein heftiger Preisverfall wird einsetzen. Die Frage nach dem Zeitpunkt ist nicht ganz schlĂŒssig zu beantworten. Hier empfehle ich eine strikte Markenorientierung an den Marken 10300(Bezug 50% short/long Put Pos.) und 9700 (Erhöhung auf 100%).
Gold-XAU-Goldminenwerte
Eine interessante Entwicklung deutet sich im Edelmetallbereich an. Es scheint- diese Aussage ist mit grösseren Unsicherheiten behaftet- dass die Unze Gold (und Silber) vor einer ungewöhnlich heftigen Preisbewegung stehen. Ein Anstieg von der Unze Gold auf 320 bis 350 ist in den nÀchsten beiden Monaten sehr gut möglich.
Indikatorentechnisch ist davon auszugehen, dass in der Unze Gold die Konsolidierung noch einige Handelstage anhalten wird.
Eine typische Elliottwave-muster Bewegung zeichnet sich im XAU ab. Ausgehend, das relative Low gesehen zu haben, entwickelte sich die erste (1) einer fĂŒnfteiligen AufwĂ€rtsbewegung Wobei ich davon ausgehe, dass wir im XAU bereits in der sogenannten 3â von (1) von Welle stecken. Vergange Woche erfolgte die Korrekturwelle 2ââ von 3â. Es ist also davon auszugehen, dass die 3ââ der 3â einen sprungartigen Anstieg auslöst. Ein Kommentar von einem erfahrenen Waver wĂ€re hilfreich.
Diese Annahme habe ich charttechnisch an einigen Goldminenwerten in den USA ĂŒberprĂŒft. Stellvertretend dazu sein HM genannt. HM ist letzte Woche aus einer Dreiecksformation ausgebrochen, das Kursziel davon betrĂ€gt ca. 6.5 USD (aktuell.....USD).. Derzeit erfolgt ein Backtest an die Ausbruchsformation. Die GD Situation spricht ebenfalls fĂŒr eine Wende
Eine Unsicherheit bleibt fĂŒr mich aus fundamentalen Ăberlegungen (Marktregulationen falls sich Flucht in das Gold abzeichnen sollte):
Fallweise (abhĂ€ngig der einegangen Pos. Und der Risikobereitschaft) empfiehlt sich deshalb Long-positionen in Gold durch eine geringe Position out of the money Put Option abzusichern (beispielsweise 220 Sept), weil ein Unterschreiten von 250 USD vermutlich zu einem rasanten Verfall bis auf etwa 200 USD/Unze fĂŒhren wĂŒrde.
SMI
Bereits letzte Woche habe ich darauf hingewiesen, dass ein Bruch der 7650 im 1h Chart ein Kursziel von 7250 eröffnet. Zeitrahmen binnen ca. 2 Monate. Daran halt ich weiterhin fest.
Ein Backtest in die Region 7600 ist nicht unmöglich.
Meinen Ausblick auf diverse Banken- und Versicherungstitel habe ich bereits aufgrund charttechnischer Analysen -Details dazu habe ich nicht erlÀutert- veröffentlicht. Derzeit gibt es keinen einzigen Grund von diesen Kursprognosen abzuweichen, auch wenn kurzzeitige Erholungen anstehen. Diese sind als Korrekturbewegung im AbwÀrtstrend zu verstehen.
Mittlerweile hat sich auch ROG in eine wenig aussichtsreiche charttechnische Situation begeben. Das Kursziel von ca. 11'500 dĂŒrfte binnen dieses Kalenderjahres erreicht werden.
Eine Ăberschlagsrechnung mit den Kurszielen der UBS, CSGN, ROG ZURN eröffnet somit bedeutendes Verlustpotential fĂŒr den SMI.
Nikkei
Eine Bodenbildung im Nikkei225 bei 13'000 schien sich abzuzeichnen, muss nun aber nach den Kursverlusten der vergangenen Woche stark hinterfragt und aufgeschoben werden. Die Lage scheint sich dramatisch zuzuspitzen.
Mehrmals ist der Staat Japan der serbelnden Volkswirtschaft mit Abermilliarden zu Hilfe geeilt. U.a. verschlangen Bankenentschuldungen Unsummen. Ebenso wurde verschiedene Male fast ergebnlos versucht, die Wirtschaft mit Konjunkturpaketen zu âstimulierenâ. Diese Konjunkturspritzen verpufften fast wirkungslos- der Konsumenten streikt.
Der Staat Japan hat riesige Schuldenberge aufgetĂŒrmt hat und die vermutlich nicht an die GlĂ€ubiger zurĂŒckgezahlt werden können. Nur de jure ist der Staat Japan nicht bankrott, jedes private Unternehmen in der selben Situation hĂ€tte die BĂŒcher zu deponieren. Die Mehrheit der GlĂ€ubiger hofft auf die ZahlungsfĂ€higkeit des Staates und merkt nicht, dass die Zinszahlungen schon lĂ€ngere Zeit ĂŒber Neuverschuldungen erfolgen.
.
Ein Engagement drÀngt sich in den Nikkei225 auf die Long Seite höchstens zum Trading auf.
Charttechnisch zeichnet sich lÀngerfristig (12-14 Monate) ein Ziel von etwa 8000-9000 ab.
Vergleich USA -Japan: Ein Ausflug in die Volkswirtschaft
Aus volkswirtschaftlicher Sicht drĂ€ngt sich ein interessanter Vergleich ĂŒber die Konjunkturpolitik der beiden Staaten auf.
Die Regierungen Japans haben in den letzten Jahren durch Erhöhungen der Staatsausgaben (Konjunkturpakete) die Wirtschaft versucht anzukurbeln. Nicht die BoJ hielt die Geldpolitischen ZĂŒgel ĂŒber weite ZeitrĂ€ume in der Hand sondern die Regierung (klassische keyniasinschen Konzeption). Die Konsumenten haben jedoch in drastischer Weise die Theorie der ârationalen Erwartungenâ bestĂ€tigt (der BĂŒrger durchschaut die Staatsabsichten und traut ihm noch weniger) und trat in den âKĂ€uferstreikâ. Damit bahnte sich eine Ă€usserst dramatische Entwicklung an; die Sparquote nahm drastisch zu und es ist davon auszugehen, dass sich die Umlaufgeschwindigkeit der Geldmengen u.a. auch deshalb reduzierte und zwar drastisch.
Nun folgte der Schwenk auf die monetaristische Konzeption.
Die Geldmenge wurde stetig ausgeweitet. Dies war nötig, weil gemĂ€ss dieser Theorie, bei abnehmender Umlaufgeschwindigkeit, gleichbleibender oder eben sogar rĂŒcklĂ€ufiger GĂŒtermenge, die Preise bei gleichbleibender Geldmenge drastisch gesunken wĂ€ren und ein Deflationsspirale eingelĂ€utet hĂ€tten (auf breiter Basis). Das scheint vorerst geglĂŒckt zu sein.
Weiters wurde nun versucht, durch noch grössere Ausweitung der Geldmenge, Anreiz zu schaffen die GĂŒtermenge zu steigern (wenn das Ziel Verhinderung Deflation erreicht ist). Das ist in dieser Lage jedoch zum scheitern verurteilt wie etwas J.K. Galbraith trefflich festhĂ€lt:
âDie monetĂ€re Politik versagt gĂ€nzlich, wenn via tiefe Zinsen (Anmerkung: Japan bei praktisch 0%) eine Wirtschaft wieder angekurbelt werden sollte. Mann kann wohl an einer Schnur ziehen und so eine Notbremse einleiten- aber versuchen Sie einmal eine Schnur zu stossenâ
Nun muss festgehalten werden, dass beide Konzeptionen einzeln und nun auch vermischt angewandt,versagt haben- Die japanische Wirtschaft wÀchst nicht.
Die klassischen Konjunktursteuerungsmechanismen haben auf der ganzen Linie versagt.
Was macht nun die USA.
In den letzten Jahren hat das FED geradezu buchstabengetreu nach der monetaristischen Konzeption gelebt. Grosse Zweifel sind jedoch an der tatsĂ€chlichen entstanden GĂŒtermenge (QuantitĂ€t) anzumelden, zumal offensichtlich fragwĂŒrdige Mengen einbezogen wurde (vrgl. Malik in Facts zu SpeicherchipkapazitĂ€ten). Folglich muss hinter die vorhandenen Geldmenge gemacht werden.
Die Sparquote steht auf historischen TiefststĂ€nden, es ist davon auszugehen, dass die Trendwende bereits eingelĂ€utet ist (erste Indikatoren sind die rĂŒcklĂ€ufigen AutoabsĂ€tze in den USA).
Nun ist davon auszugehen, dass sich die Umlaufgeschwindigkeit UND die GĂŒtermenge reduzieren.
Greenspan wird nichts anderes ĂŒbrig bleiben, als in den nĂ€chsten Monaten die Geldmenge weiter auszuweiten und wird damit die Preise drastisch inflationieren. Nicht anders ist das Gleichgewicht herzustellen. Nun sind die WĂ€hrungen inflatorisch handelnder Staaten keineswegs beliebt (TĂŒrkei, frĂŒher Italien) und auslĂ€ndische Anleger werden sich besorgt zeigen und den Dollar bzw. Dollaranlagen verkaufen. (Der Chart kĂŒndigt dies schon lĂ€nger an EUR, CHF).
Wie das verhindern? Fragt sich die FED und die US_Administration. Das erste Modell nach Keynes hat in Japan hat klÀglich versagt, darauf wird man sich nicht einlassen. Nun also der Wechsel zur angebotsorientierten Konzeption- primÀr geprÀgt durch Steuersenkungen und Deregulierungen in der Wirtschaft.
Das ist in dieser Situation allerdings ein schwerer Missbrauch und könnte fast tödliche Folgen haben. Denn erstens sind die USA vermutlich eine wenigsten regulierten Volkswirtschaften (im Sinne von Gesetzesvorschriften) und zweitens wird u.a. der Sparanreiz erhöht Der BĂŒrger zahlt auch auf Vermögen weniger Steuern.
Die FED und die Admin Bush fahren nun eine ganz gefĂ€hrliche Schiene. Erkannt wurde, dass die Sparquote viel zu tief liegt (-1.5%) -weit unter dem langjĂ€hrigen Durchschnitt. Die Sparquote muss steigen. Sie wird auch steigen. Um aber den privaten Konsum nicht abzuwĂŒrgen, werden nun die Steuern gesenkt. Damit steht den BĂŒrgern Geld zu VerfĂŒgung dass sie sparen können oder aber teilweise in den Konsum stecken können. Was der BĂŒrger und die Unternehmen tun werden ist völlig ungewiss. Unternehmen werden angesicht der immer teuerer werdenden Unternehmensanleihen Schulden abbauen und angesichts der unsicheren Entwicklung schon gar âNICHTâ investieren.
Dieses Steuersenkungs-Manöver ist durchsichtig und wird zu einem drastischen Vertrauenverlust fĂŒhren. Folge wĂ€re, dass die Sparquote fast sprungartig zunimmt und einen weiteren Einbruch im privaten Konsum herbeifĂŒhrt.
Davon ist auszugehen.
Deshalb ist dieser Schwenk auf die angebotsorientierte Konzeption ein Missbrauch und bestenfalls dort anzuwenden, wo ĂŒbermĂ€ssige Fiskalbelastungen den Konsum/Gewinn der UN ĂŒbermĂ€ssig strapazieren (Laffer Kurve).
Fazit:
Greenspan bleibt nichts anderes ĂŒbrig als zu inflationieren. Auf Teufel komm raus. Japan hat es nicht getan und wurde bitter bestraft.
Ein erholsames Wochende wĂŒnscht
j.
<center>
<HR>
</center> |
Josef K.
03.03.2001, 16:57
@ jacques
|
Re: Lagebeurteilung |
Hallo Jaques,
vielen Dank fĂŒr diese ausfĂŒhrliche und ĂŒberzeugende AusfĂŒhrung!
Sehr interessante LektĂŒre, wunderbar! Eine Frage noch zu Deinem:
>Fazit:
>Greenspan bleibt nichts anderes ĂŒbrig als zu inflationieren. Auf Teufel komm raus. Japan hat es nicht getan und wurde bitter bestraft.
Dies bedeutet also, daĂ es notwendigerweise zu einem Abzug von nicht-amerikanischem Kapital (gleichbedeutend mit massivem Dollar-Verkauf)
kommen muss, als dessen direkte Folge eine superzĂŒgiges Sinken u.a. der
Aktien-Indizes erwartet werden muss, was wiederum fĂŒr KapitalabflĂŒsse
sorgt? Am Ende hĂ€tten sich die US (via Fed-Aktiva-Erhöhung US-Aktien / Passiva Greenbacks) quasi selbst gekauft? HĂ€ltst Du nicht einen Befreiungsschlag in Richtung"All unser Gold entspricht all unserer M3" fĂŒr wahrscheinlicher?
Alle wissen doch, das es mit Hyperinfl. wohl nichts werden kann.
Die USA wĂŒrden so oder so das Armenhaus der Welt.
Es sei denn: Gold aufwerten oder Rabatz machen.
Oder habe ich einen Hoffnungsschimmer in Deiner Erwartung/EinschÀtzung nicht blinken sehen?
Dir auch ein schönes Wochenende!
<center>
<HR>
</center> |
BossCube
03.03.2001, 17:29
@ jacques
|
Hervorragend! Besten Dank! |
>USD/CHF
>Dieses WĂ€hrungspaar deutet aus formationstechnischer Sicht eine sogenannte Schulter-Kopf-Schulter-Formation an. Diese BestĂ€tigung steht derzeit noch aus. Damit diese Formation aktiv wird, sind Kurse unter ca. 1.57-1.58 nötig. Diese BestĂ€tigung eröffnet ein Kursziel von ca. 1.35 bis 1.40 innert 12 Monate. (Hinweis erfolgte bereits frĂŒher im Currencies)
>Die Kursentwicklung der vergangegen Tage zeigt, dass sich die Kurse an das Niveau von 1.58 bewegen. Aus indikatorentechnischer Sicht muss jedoch daraus hingewiesen werden, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit, nochmals eine kurzzeitig dauernde Gegenbewegung bis etwa an die Region 1.66 -1.67 einsetzen.
>Offene Positionen mĂŒssen also ĂŒberprĂŒft werden, Neuengagements auf der kurzen Seite sind -vorab fĂŒr das Trading- derzeit noch nicht zwingend.
>Neubeurteilung bei Kursen ĂŒber 1.68.
>DJIA
>Der Dow Jones Industrial bewegt sich seit lÀngerer Zeit seitwÀrts. An meiner Beurteilung, in der ich davon ausgehen, dass der Dow im Monatschart die Diamond head Formation vollendet hat, halte ich nach wie vor fest. Es erfolgte ein Backtest an die untere rechte Rhombustangente.
>Dieser zugegebenermassen etwas ungewöhnliche Test -typischerweise folgen nach dem Verlassen des Diamonds rasche und schnelle Kursbewegungen- muss in die weitere Entwicklung einbezogen werden. Diese Verzögerung wird den Kursverfall also nicht aufhalten, sondern in meiner Beurteilung im Ablauf beschleunigen. Eine Extension meines Zieles bis spÀtestens Mai 2001 unter 7500 ist nicht zwingend. Am Kursziel und am Zeithorizont halte ich fest
>.
>FĂŒr mich von grösserem Interesse ist der Wochenchart im Dow. Die nun seit Monaten andauernde SeitwĂ€rtsbewegung hat eine Reihe von Indikatoren uninteressant fĂŒr deren Interpretation werden lassen. Von sehr grosser Aussagekraft ist der Slow Stochastic geblieben. Auf diesem Chart hat sich eine Keilformation ausgebildet, die mit heutigem Wochenschluss nach unten verlassen wurde.
>Die Interpretation des Tagescharts ist schwierig, weil ich vermute, dass gezielte StĂŒtzungskĂ€ufe -von wem auch immer- von indexschwergewichten wie etwa MO, IBM-Markteingriffe zuviel âNoiseâ hinterlassen haben.
>Eine Analyse der vorgenannten Titel auf Wochenbasis -ich weiche auch hier dem âNoiseâ auf dem Tageschart aus- zeigt jedoch, dass bei MO innerhalb der nĂ€chsten 2 Monate Kurse um etwa 42 USD und bei IBM von etwa 88-90 USD zu erwarten sind. > Ein besonderes Augenmerk liegt auf GE. Dieser Titel hĂ€tte die Chance gehabt, sich nach einer lĂ€nger dauernden Konsolidierungsphase sich fĂŒr einen Wiederanstieg auf etwa 55 USD zu rĂŒsten. Die Chance wurde charttechnisch in den letzten Handelstagen vertan. Ich erwarte bei GE ebenfalls innerhalb der nĂ€chsten 2 Monate Kurse deutlich unter 36 USD.
>
>Der US - Bankensektor ist in der negativen Entwicklung bereits viel weiter fortgeschritten. Ein Blick auf die Werte LEH und BAC zeigt stellvertretend diesen Umstand recht gut. Der Kursverfall in diesem Sektor ist aus meiner Sicht noch nicht abgeschlossen.
>Aus dieser Sicht halte ich einen Anstieg des DOW auf 13'000 vorlĂ€ufig immer noch fĂŒr gĂ€nzlich utopisch.
>Ausblick
>Ein heftiger Preisverfall wird einsetzen. Die Frage nach dem Zeitpunkt ist nicht ganz schlĂŒssig zu beantworten. Hier empfehle ich eine strikte Markenorientierung an den Marken 10300(Bezug 50% short/long Put Pos.) und 9700 (Erhöhung auf 100%).
>
>Gold-XAU-Goldminenwerte
>Eine interessante Entwicklung deutet sich im Edelmetallbereich an. Es scheint- diese Aussage ist mit grösseren Unsicherheiten behaftet- dass die Unze Gold (und Silber) vor einer ungewöhnlich heftigen Preisbewegung stehen. Ein Anstieg von der Unze Gold auf 320 bis 350 ist in den nÀchsten beiden Monaten sehr gut möglich.
>Indikatorentechnisch ist davon auszugehen, dass in der Unze Gold die Konsolidierung noch einige Handelstage anhalten wird.
>Eine typische Elliottwave-muster Bewegung zeichnet sich im XAU ab. Ausgehend, das relative Low gesehen zu haben, entwickelte sich die erste (1) einer fĂŒnfteiligen AufwĂ€rtsbewegung Wobei ich davon ausgehe, dass wir im XAU bereits in der sogenannten 3â von (1) von Welle stecken. Vergange Woche erfolgte die Korrekturwelle 2ââ von 3â. Es ist also davon auszugehen, dass die 3ââ der 3â einen sprungartigen Anstieg auslöst. Ein Kommentar von einem erfahrenen Waver wĂ€re hilfreich.
>Diese Annahme habe ich charttechnisch an einigen Goldminenwerten in den USA ĂŒberprĂŒft. Stellvertretend dazu sein HM genannt. HM ist letzte Woche aus einer Dreiecksformation ausgebrochen, das Kursziel davon betrĂ€gt ca. 6.5 USD (aktuell.....USD).. Derzeit erfolgt ein Backtest an die Ausbruchsformation. Die GD Situation spricht ebenfalls fĂŒr eine Wende
>Eine Unsicherheit bleibt fĂŒr mich aus fundamentalen Ăberlegungen (Marktregulationen falls sich Flucht in das Gold abzeichnen sollte):
>Fallweise (abhĂ€ngig der einegangen Pos. Und der Risikobereitschaft) empfiehlt sich deshalb Long-positionen in Gold durch eine geringe Position out of the money Put Option abzusichern (beispielsweise 220 Sept), weil ein Unterschreiten von 250 USD vermutlich zu einem rasanten Verfall bis auf etwa 200 USD/Unze fĂŒhren wĂŒrde.
>SMI
>Bereits letzte Woche habe ich darauf hingewiesen, dass ein Bruch der 7650 im 1h Chart ein Kursziel von 7250 eröffnet. Zeitrahmen binnen ca. 2 Monate. Daran halt ich weiterhin fest. > Ein Backtest in die Region 7600 ist nicht unmöglich. > Meinen Ausblick auf diverse Banken- und Versicherungstitel habe ich bereits aufgrund charttechnischer Analysen -Details dazu habe ich nicht erlÀutert- veröffentlicht. Derzeit gibt es keinen einzigen Grund von diesen Kursprognosen abzuweichen, auch wenn kurzzeitige Erholungen anstehen. Diese sind als Korrekturbewegung im AbwÀrtstrend zu verstehen.
>Mittlerweile hat sich auch ROG in eine wenig aussichtsreiche charttechnische Situation begeben. Das Kursziel von ca. 11'500 dĂŒrfte binnen dieses Kalenderjahres erreicht werden.
>Eine Ăberschlagsrechnung mit den Kurszielen der UBS, CSGN, ROG ZURN eröffnet somit bedeutendes Verlustpotential fĂŒr den SMI.
>Nikkei
>Eine Bodenbildung im Nikkei225 bei 13'000 schien sich abzuzeichnen, muss nun aber nach den Kursverlusten der vergangenen Woche stark hinterfragt und aufgeschoben werden. Die Lage scheint sich dramatisch zuzuspitzen.
>Mehrmals ist der Staat Japan der serbelnden Volkswirtschaft mit Abermilliarden zu Hilfe geeilt. U.a. verschlangen Bankenentschuldungen Unsummen. Ebenso wurde verschiedene Male fast ergebnlos versucht, die Wirtschaft mit Konjunkturpaketen zu âstimulierenâ. Diese Konjunkturspritzen verpufften fast wirkungslos- der Konsumenten streikt.
>Der Staat Japan hat riesige Schuldenberge aufgetĂŒrmt hat und die vermutlich nicht an die GlĂ€ubiger zurĂŒckgezahlt werden können. Nur de jure ist der Staat Japan nicht bankrott, jedes private Unternehmen in der selben Situation hĂ€tte die BĂŒcher zu deponieren. Die Mehrheit der GlĂ€ubiger hofft auf die ZahlungsfĂ€higkeit des Staates und merkt nicht, dass die Zinszahlungen schon lĂ€ngere Zeit ĂŒber Neuverschuldungen erfolgen.
>.
>Ein Engagement drÀngt sich in den Nikkei225 auf die Long Seite höchstens zum Trading auf.
>Charttechnisch zeichnet sich lÀngerfristig (12-14 Monate) ein Ziel von etwa 8000-9000 ab.
>Vergleich USA -Japan: Ein Ausflug in die Volkswirtschaft
>Aus volkswirtschaftlicher Sicht drĂ€ngt sich ein interessanter Vergleich ĂŒber die Konjunkturpolitik der beiden Staaten auf.
>Die Regierungen Japans haben in den letzten Jahren durch Erhöhungen der Staatsausgaben (Konjunkturpakete) die Wirtschaft versucht anzukurbeln. Nicht die BoJ hielt die Geldpolitischen ZĂŒgel ĂŒber weite ZeitrĂ€ume in der Hand sondern die Regierung (klassische keyniasinschen Konzeption). Die Konsumenten haben jedoch in drastischer Weise die Theorie der ârationalen Erwartungenâ bestĂ€tigt (der BĂŒrger durchschaut die Staatsabsichten und traut ihm noch weniger) und trat in den âKĂ€uferstreikâ. Damit bahnte sich eine Ă€usserst dramatische Entwicklung an; die Sparquote nahm drastisch zu und es ist davon auszugehen, dass sich die Umlaufgeschwindigkeit der Geldmengen u.a. auch deshalb reduzierte und zwar drastisch.
>Nun folgte der Schwenk auf die monetaristische Konzeption.
>Die Geldmenge wurde stetig ausgeweitet. Dies war nötig, weil gemĂ€ss dieser Theorie, bei abnehmender Umlaufgeschwindigkeit, gleichbleibender oder eben sogar rĂŒcklĂ€ufiger GĂŒtermenge, die Preise bei gleichbleibender Geldmenge drastisch gesunken wĂ€ren und ein Deflationsspirale eingelĂ€utet hĂ€tten (auf breiter Basis). Das scheint vorerst geglĂŒckt zu sein.
>Weiters wurde nun versucht, durch noch grössere Ausweitung der Geldmenge, Anreiz zu schaffen die GĂŒtermenge zu steigern (wenn das Ziel Verhinderung Deflation erreicht ist). Das ist in dieser Lage jedoch zum scheitern verurteilt wie etwas J.K. Galbraith trefflich festhĂ€lt:
>âDie monetĂ€re Politik versagt gĂ€nzlich, wenn via tiefe Zinsen (Anmerkung: Japan bei praktisch 0%) eine Wirtschaft wieder angekurbelt werden sollte. Mann kann wohl an einer Schnur ziehen und so eine Notbremse einleiten- aber versuchen Sie einmal eine Schnur zu stossenâ
>Nun muss festgehalten werden, dass beide Konzeptionen einzeln und nun auch vermischt angewandt,versagt haben- Die japanische Wirtschaft wÀchst nicht.
>Die klassischen Konjunktursteuerungsmechanismen haben auf der ganzen Linie versagt.
>
>Was macht nun die USA.
>In den letzten Jahren hat das FED geradezu buchstabengetreu nach der monetaristischen Konzeption gelebt. Grosse Zweifel sind jedoch an der tatsĂ€chlichen entstanden GĂŒtermenge (QuantitĂ€t) anzumelden, zumal offensichtlich fragwĂŒrdige Mengen einbezogen wurde (vrgl. Malik in Facts zu SpeicherchipkapazitĂ€ten). Folglich muss hinter die vorhandenen Geldmenge gemacht werden.
>Die Sparquote steht auf historischen TiefststĂ€nden, es ist davon auszugehen, dass die Trendwende bereits eingelĂ€utet ist (erste Indikatoren sind die rĂŒcklĂ€ufigen AutoabsĂ€tze in den USA).
>Nun ist davon auszugehen, dass sich die Umlaufgeschwindigkeit UND die GĂŒtermenge reduzieren.
>Greenspan wird nichts anderes ĂŒbrig bleiben, als in den nĂ€chsten Monaten die Geldmenge weiter auszuweiten und wird damit die Preise drastisch inflationieren. Nicht anders ist das Gleichgewicht herzustellen. Nun sind die WĂ€hrungen inflatorisch handelnder Staaten keineswegs beliebt (TĂŒrkei, frĂŒher Italien) und auslĂ€ndische Anleger werden sich besorgt zeigen und den Dollar bzw. Dollaranlagen verkaufen. (Der Chart kĂŒndigt dies schon lĂ€nger an EUR, CHF).
>Wie das verhindern? Fragt sich die FED und die US_Administration. Das erste Modell nach Keynes hat in Japan hat klÀglich versagt, darauf wird man sich nicht einlassen. Nun also der Wechsel zur angebotsorientierten Konzeption- primÀr geprÀgt durch Steuersenkungen und Deregulierungen in der Wirtschaft.
>Das ist in dieser Situation allerdings ein schwerer Missbrauch und könnte fast tödliche Folgen haben. Denn erstens sind die USA vermutlich eine wenigsten regulierten Volkswirtschaften (im Sinne von Gesetzesvorschriften) und zweitens wird u.a. der Sparanreiz erhöht Der BĂŒrger zahlt auch auf Vermögen weniger Steuern.
>Die FED und die Admin Bush fahren nun eine ganz gefĂ€hrliche Schiene. Erkannt wurde, dass die Sparquote viel zu tief liegt (-1.5%) -weit unter dem langjĂ€hrigen Durchschnitt. Die Sparquote muss steigen. Sie wird auch steigen. Um aber den privaten Konsum nicht abzuwĂŒrgen, werden nun die Steuern gesenkt. Damit steht den BĂŒrgern Geld zu VerfĂŒgung dass sie sparen können oder aber teilweise in den Konsum stecken können. Was der BĂŒrger und die Unternehmen tun werden ist völlig ungewiss. Unternehmen werden angesicht der immer teuerer werdenden Unternehmensanleihen Schulden abbauen und angesichts der unsicheren Entwicklung schon gar âNICHTâ investieren.
>Dieses Steuersenkungs-Manöver ist durchsichtig und wird zu einem drastischen Vertrauenverlust fĂŒhren. Folge wĂ€re, dass die Sparquote fast sprungartig zunimmt und einen weiteren Einbruch im privaten Konsum herbeifĂŒhrt.
>Davon ist auszugehen.
>Deshalb ist dieser Schwenk auf die angebotsorientierte Konzeption ein Missbrauch und bestenfalls dort anzuwenden, wo ĂŒbermĂ€ssige Fiskalbelastungen den Konsum/Gewinn der UN ĂŒbermĂ€ssig strapazieren (Laffer Kurve).
>Fazit:
>Greenspan bleibt nichts anderes ĂŒbrig als zu inflationieren. Auf Teufel komm raus. Japan hat es nicht getan und wurde bitter bestraft.
>Ein erholsames Wochende wĂŒnscht
>j.
<center>
<HR>
</center> |
jacques
03.03.2001, 17:34
@ Josef K.
|
Re: Lagebeurteilung |
>>Fazit:
>>Greenspan bleibt nichts anderes ĂŒbrig als zu inflationieren. Auf Teufel komm raus. Japan hat es nicht getan und wurde bitter bestraft.
***
Hier vergass ich noch anzufĂŒgen:
Tut er das nicht, droht die US-Wirtschaft in eine schwere Deflations/Depressionsphase einzutreten.
In diesem Fall ist selbst Gold kein Vermögensschutz.
***
>
>Dies bedeutet also, daĂ es notwendigerweise zu einem Abzug von nicht-amerikanischem Kapital (gleichbedeutend mit massivem Dollar-Verkauf)
>kommen muss.
*Davon gehe ich aus, ja.*
, als dessen direkte Folge eine superzĂŒgiges Sinken u.a. der
>Aktien-Indizes erwartet werden muss, was wiederum fĂŒr KapitalabflĂŒsse
>sorgt? Am Ende hÀtten sich die US (via Fed-Aktiva-Erhöhung US-Aktien / Passiva Greenbacks) quasi selbst gekauft?
HĂ€ltst Du nicht einen Befreiungsschlag in Richtung"All unser Gold entspricht all unserer M3" fĂŒr wahrscheinlicher?
>Alle wissen doch, das es mit Hyperinfl. wohl nichts werden kann.
>Die USA wĂŒrden so oder so das Armenhaus der Welt.
>Es sei denn: Gold aufwerten oder Rabatz machen.
***
Darin liegt genau die riesige Unsicherheit. Bin mir noch nicht im klaren, welcher Weg beschritten wird.
***
>Oder habe ich einen Hoffnungsschimmer in Deiner Erwartung/EinschÀtzung nicht blinken sehen?
***
Du sagt es:
WĂ€re interessant, eine Argumentationskette fĂŒr den positiven Fall aufzubauen und die Konsequenzen zu ĂŒberlegen.
***
>Dir auch ein schönes Wochenende!
Gleichfalls. Man liest sich vielleicht noch
<center>
<HR>
</center> |