>Hallo Geldfreunde,
>konnte leider an der interessanten Diskussion am Wochenende über die neue Anleiheflut nicht teilnehmen.
>Ein Teil der 512 Milliarden Dollar neue Anleihen dient sicher der Umschuldung, wie dottore schreibt und bedeutete somit nur eine neue Fristigkeit für bereits vorhandenes Geld. Der überwiegende Teil dürfte aber Neuverschuldung sein und ist somit neues Geld.
Das stimmt ganz einfach nicht! Es gibt keine Firma, die Anleihen"auf Vorrat" ausgibt. So wie es"genehmigtes Kapital" bei AGs gibt. Es kommt immer erst der Kaufakt, der mit Neuverschuldung (kurzes Ende) finanziert wird. Danach wird der Vorgang"konsolidiert" - mit Hilfe der Ausgabe von Anleihen (langes Ende).
>Dieses neue Geld entsteht in dem Moment der Verschuldung. Wenn die Anleihe gedruckt ist, ist das neue Geld entstanden.
Nein, das neue Geld ist schon vorher entstanden. Außerdem ist ein gedruckte Anleihe gar nichts. Sie muss erst emittiert und vom Publikum gekauft sein. Das dann reinströmende Geld wird zur Abdeckung der bereits vorhandenen Schulden an die Banken weiter gereicht. Frag jeden Banker, jeder wird Dir das bestätigen.
UMTS war doch wohl lehrreich genug.
>Wenn das Anleihekonsortium anschließend im Markt die Anleihe verkauft, wird nur noch bereits vorhandenes Geld gewechselt. Das zusätzliche Geld, mit dem die Anleihe gekauft werden kann, ist mit Begebung der Anleihe auch bereits zusätzlich in den Kreislauf gekommen. Die Anleihe selbst ist bereits Geld - man kann auch mit einer Anleihe bezahlen.
Die Anleihe prolongiert bereits vorhandenes Geld, weil sie die Rückzahlung streckt. Das war's auch schon. NIEMALS gibt es Anleihen"auf Vorrat". Jeder Firmenchef, der so was machen würde (denn das kostet sofort Zinsen und schafft Verluste in der G + V), fliegt sofort raus.
>Nachdem man entdeckt hat, dass man mit Aktien wie mit Geld bezahlen kann (eine Aquisitionswährung schaffen nannte das die Telekom), entdeckt man jetzt zunehmend, dass das auch mit Anleihen geht. Daimler Chrysler gründen deshalb jetzt ihre eigene Geldfabrik (Bank).
Die holen sich bei ihren Banken keine Anleihen ab, sondern nehmen die Banken, um sich am kurzen Ende zu refinanzieren (Leasing usw.).
>Aber ich dachte, das hätten wir längst geklärt, das neues Geld immer mit dem Akt der Neuverschuldung entsteht, also in dem Moment, wo die Anleihe eines"glaubhaften" Schuldners (Staat, Daimler etc.) gedruckt wird.
Druck schon überhaupt niemals, siehe oben.
>Gruß
>R.Deutsch
Gruß
d.
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