JÜKÜ
11.04.2001, 20:26 |
Prof. Norbert Walter zu Aktien Thread gesperrt |
Hatten wir das hier schon?
Was er sagt, dürfte klar sein....
Prof. Dr. Norbert Walter Frankfurt, den 5. April 2001
Börsenkater - Zeit zum Einsteigen?
Der Crash auf Raten ist Wirklichkeit. Dies gilt weltweit, gilt für
die Alte Ã-konomie und insbesondere für die Neue Ã-konomie. Die
Wertvernichtung ist für die meisten in Deutschland - weil
Aktienneulinge - eine dramatische Erfahrung. Von einer Maschine,
von der junge Leute meinten, sie sei ein Automat zum ganz schnellen
großen Geldverdienen, ist die Börse zum gewaltigen Vermögensvernichter
geworden. Die, die vor gut einem Jahr alles blind kauften, was am
Markt angeboten wurde, wenden sich nun voll tiefer Enttäuschung vom
Aktienmarkt ab; sie sind in ihrem Selbstvertrauen erschüttert und
nicht selten auch in finanzieller Kalamität, da sie sich zu hohe
Ausgabenniveaus angewöhnt haben, und weil sie zum Teil auf Kredit
gekauft haben und nun Zinsen und (große) Tilgung zahlen müssen.
Weltweite Phänomene sollte man nicht mit nationalen Ereignissen
erklären wollen. Viel spricht dafür, dass die Kursstürze mit der
Enttäuschung über die US-Konjunktur zusammenhängen. Dort ist wegen
erhöhter Zinsen und Ã-lpreise, wohl aber auch wegen des zu starken
US-$ und insgesamt wegen überzogener Investitionen, der konjunkturelle
Höhenflug zu Ende gegangen. Für diese Lokomotive der Weltwirtschaft
gab es keinen Ersatz: Japan, seit 1990 in der Stagnation, kann sich
trotz aller geld- und finanzpolitischer Anstrengungen nicht aus der
Schwäche lösen. Es mangelt an Vertrauen in die politische
Gestaltungskraft der herrschenden LDP; die ergraute Bevölkerung und
eine entsprechend überalterte Arbeitnehmer- und Unternehmerschaft
sind nicht Basis für neue Vitalität. So sinken dort weiter alle
Preise: Die für Grundstücke und Aktien, gleichermaßen; aber auch die
für Güter und Dienste. Auch die Europäer sind trotz relativ
angemessener Geldpolitik und sachgerecht stimulierender
Steuersatzsenkung 2001 nicht wirklich ein Gegengewicht für die
US-Schwäche.
Schwache Konjunktur allein freilich reicht nicht für einen Crash aus.
Hierzu konnte es nur kommen, weil zuvor eine Luftblase dramatischen
Umfangs entstanden war. Zur Erinnerung: Schon bei einem Stand des
Dow Jones Index von 7000 hatte Alan Greenspan von irrationaler
Übertreibung gesprochen; zwischenzeitlich wurden 12000 gestreift und
jetzt sind wir bei weit unter 10000 gelandet. Seit März 2000 ist die
Nasdaq um mehr als 60 Prozent und der Neue Markt gar um mehr als
80 Prozent gefallen.
Ist dies nun die Zeit, um zu investieren in Aktien und gegebenenfalls
auch Aktien des Neuen Marktes?
Die Antwort auf diese Frage ist ein klares, entschlossenes"ja".
Das heißt nicht, dass ich verlässlich konstatiere, dass wir die
Tiefstkurse in New York, Tokio und Frankfurt schon gesehen hätten.
Da Märkte immer übertreiben, heißt der Umstand, dass wir bei vielen
Aktien bereits wieder den fairen Wert erreicht und unterschritten
haben, eben nicht, dass der Kurs von jetzt an steigen muss.
Die Übertreibung nach unten kann ebenso wie die Übertreibung nach oben
ausgeprägt und anhaltend sein. Werte mit soliden
Dividendenperspektiven sind freilich schon jetzt so deutlich
entsprechenden Rentenwerten gegenüber vorzuziehen, dass die Korrektur,
jedenfalls in diesem Sinne, selektiv ansteht. Wer Nerven hat und ein
entsprechendes Polster, der kann für die künftigen Jahre jetzt
eine gut Grundlage für ein attraktiv rentierliches Portfolio legen.
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dottore
11.04.2001, 21:36
@ JÜKÜ
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Re: Ungeheuerlich! Eine MEILENSTEIN zum Thema Konformismus |
>Ist dies nun die Zeit, um zu investieren in Aktien und gegebenenfalls
>auch Aktien des Neuen Marktes?
>Die Antwort auf diese Frage ist ein klares, entschlossenes"ja".
Klar und entschlossen! Der Mann wird sich vor Klagen nicht retten können (siehe die Klagflut, die jetzt über Jul. Bär wg. Ochner hereinbricht).
Der Walter, dem [b]ich einst bei der WamS überhaupt zu einer Plattform verholfen hatte, ist völlig neben seinem (ohnehin bescheidenen) Verstand.
Endlich begreift wohl auch der Dümmste, was es heißt"on some ones payroll" zu stehen. Seine DB hatte 50 % des Ergebnisses 1999 mit"Investment Banking" etc. verdient. Shorten, shorten, shorten und Lullaby kommt kaum mit...
Denn die Dow-Abschmiere läuft ja schon exakt nach Plan.
DAS wird er bitter bereuen! Irving Fisher ist nix dagegen!
>Das heißt nicht, dass ich verlässlich konstatiere, dass wir die
>Tiefstkurse in New York, Tokio und Frankfurt schon gesehen hätten.
>Da Märkte immer übertreiben, heißt der Umstand, dass wir bei vielen
>Aktien bereits wieder den fairen Wert erreicht und unterschritten
>haben, eben nicht, dass der Kurs von jetzt an steigen muss.
Nöö, Herr"Professor" (der Giersch wusste schon, mit welcher Leuchte er es zu tun hatte und ließ ihn fallen), die neueste Nummer, die von den Bankenkriminellen aufgetischt wird, heißt jetzt"fairer Wert".
Ungeheuerlich!
>Die Übertreibung nach unten kann ebenso wie die Übertreibung nach oben
>ausgeprägt und anhaltend sein. Werte mit soliden
>Dividendenperspektiven
"Solide" - aha, ist MOT kein solider Wert?
>sind freilich schon jetzt so deutlich
>entsprechenden Rentenwerten gegenüber vorzuziehen, dass die Korrektur,
>jedenfalls in diesem Sinne, selektiv ansteht. Wer Nerven hat
Ungeheuerlich! Leuten die ihre Spargroschen verloren haben, jetzt"Nerven" abzufordern!
>und ein
>entsprechendes Polster,
Jawoll, wie die Causa Del Rio bestens gezeigt hat (siehe Posting). Die DB hat nicht Mal ihr Controling im Griff!
>der kann für die künftigen Jahre jetzt
>eine gute Grundlage für ein attraktiv rentierliches Portfolio legen.
"attraktiv rentierlich" - warum nicht gleich in Rentenwerte gehen? Ich bin vor Empörung sprachlos!
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Talleyrand
11.04.2001, 23:13
@ dottore
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Re: Ungeheuerlich! Eine MEILENSTEIN zum Thema Konformismus |
Meine Lieblingsstelle ist die, an der er auf Greenspans Bedenken wg.
Dow 7000 verweist (und dies im Brustton von: ja, so war es richtig und ich habs immer gewusst) und im gleichen Satz bei Dow 10.000 zum Kauf jubelt.
Als hätte die DB zur Vorsicht hier und dort gemahnt. Und täte es jetzt.
Ich bin aufrichtig angeekelt. Und das Schlimmste ist:
dennoch verlieren die Banken nicht ihr Image. Immer noch
dürften die Bankkunden ihren"Berater" als Allwissend betrachten.
Ach, oh weh, ist Michel Mustermann nicht armseliger als jene Banker,
auch wenn diese verruchter sind?
Gruss, T.
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Baldur der Ketzer
11.04.2001, 23:24
@ Talleyrand
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Re: Thema Konformismus - das gibts nicht nur in Börse und Wirtschaft. owT |
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BossCube
12.04.2001, 00:23
@ Baldur der Ketzer
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Wir sind nicht konform und uniform, Baldur! oT. |
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