Der Betrug mit dem"Konsumenten-Vertrauen".
Am 30. März veröffentlichte das"Chicagoland Business-Barometer" eine Umfrage unter industriellen Einkäufern der Region Chicago, die besagt, daß das Geschäftsklima im März auf den niedrigsten Stand seit April 1982 gefallen ist. Der regionale Produktionsindex fiel von 43,2 im Februar auf 35,0 im März. Auf diesen deprimierenden Bericht reagierte Washington sofort mit der Veröffentlichung von Zahlen des Handelsministeriums, wonach die Konsumausgaben im Februar saisonbereinigt gegenüber dem Vorjahr um 0,3% angestiegen sind. Diese Meldung löste auf den Märkten"Erleichterung" aus, da es schien, als gäben Amerikas Konsumenten weiterhin frohen Herzens ihr (meist geborgtes) Geld aus - schließlich machten die Konsumausgaben in den"Boom-Jahren" zwei Drittel des amerikanischen BIP aus. Deshalb glaubt man, das Schlimmste für die US-Wirtschaft könne verhindert werden, solange das"Vertrauen der Konsumenten" erhalten bleibt - egal, wie schlecht es dem Produktionssektor geht. Tatsächlich stiegen die Aktienkurse daraufhin kurzfristig.
Die Realität sieht jedoch ganz anders aus: Das Vertrauen der Konsumenten schwindet rapide, denn mit dem Kollaps der Börsen schwindet auch der"Wohlstands-Effekt". Jeden Tag verkünden Großunternehmen neue Massenentlassungen, was in Amerikas Haushalten Furcht um die Arbeitsplätze auslöst. Nach einer Umfrage der Universität von Kalifornien ging das Verbrauchervertrauen seit Oktober um 40% zurück. Tatsächlich zeigt schon ein genauerer Blick auf die Daten des Handelsministeriums einige häßliche Wahrheiten: Wären die Verbraucher nicht wegen der hohen Strom-, Ã-l- und Benzinpreise gezwungen gewesen, mehr für Energie auszugeben, wären die Ausgaben im Februar um 0,5% gesunken.
Grüße vom Rebell
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