Kamtschatkabär
04.07.2000, 08:35 |
Zeit! Thread gesperrt |
Obwohl es Zeit nur scheinbar gibt, ist sie für die Konsequenz aus einer Elliottwaveanalyse von außerordentlicher Bedeutung.
Was glaubt Ihr, wann der gigantische Lug und Betrug ( oder vielleicht höflicher formuliert - die gigantische Täuschung ) abgelöst wird. In 1-3 Jahren - in 5 Jahren?
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Dieter
04.07.2000, 10:18
@ Kamtschatkabär
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Re: Zeit! |
Ich glaube es wird eine Ablösung auf Raten geben.
a) eine Problemstellung zwingt zum Umdenken und Handeln = 1 Verkaufswelle
b) Problem verarbeitet = Kaufwelle evtl. neue Highs
c) nächste Problemstellung = wie a)
d) wie b)
e) wie a)
bis die aufgeschobenen Probleme oder menschlichen Fehlverhalten zu einem radikalen Sinneswandel führen. Ab dann geht es mit Hauptrichtung runter und zwar radikal.
Zeit? vielleicht 10-12 Jahre?
Gruß Dieter
>Obwohl es Zeit nur scheinbar gibt, ist sie für die Konsequenz aus einer Elliottwaveanalyse von außerordentlicher Bedeutung.
>Was glaubt Ihr, wann der gigantische Lug und Betrug ( oder vielleicht höflicher formuliert - die gigantische Täuschung ) abgelöst wird. In 1-3 Jahren - in 5 Jahren?
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black elk
04.07.2000, 10:42
@ Dieter
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Re: Superzyklus |
Hi Dieter,
das hängt nach Elliott auch mit der Zählung des Superzyklus z.B. beim DAX zusammen. Wenn man z.B. Onischka glaubt, so sieht er ein Kursziel beim DAX von 14.000!, allerdings erst nach einer Kurshalbierung und dann einer Rallye in ein paar Jahren. Warum nicht?
Unternehmen wie Bayer, BASF, VW, Linde usw. expandieren weiter z.B. Richtung Asien/China. Geht mit der Osterweiterung der EU alles gut, dann haben deutsche Konzerne in Osteuropa gute Chancen. Vielleicht fahren in ein paar Jahren in Polen und Rußland ja alle Skoda (VW). BASF und Bayer produzieren massiv in Osteuropa usw.. natürlich alles Zukunftsmusik, aber wer weiß schon, was in 5 Jahren ist. Viele DAX Werte sind auch im historischen Vergleich nicht teuer. Sollte die große Krise ausbleiben oder in ein paar Jahren überwunden sein, kann evtl. eine neue langfristige Rallye starten.
An den Weltuntergang glaube ich erst, wenn es soweit ist. Und dann ist sowieso alles egal.
Gruß black elk
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Sascha
04.07.2000, 18:30
@ black elk
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Re: Superzyklus |
Hi!
Auch wenn in einigen Ländern Unternehmen weiter expandieren und z.T. noch riesige Märkte prakitsch unerschlossen sind so muß man dennoch sehen das die Aktienkurse aktuell schon viel zu hoch sind. Das Wachstum der Weltwirtschaft seit 1980 betrug rund 80%. Der Anstieg der Aktien weltweit etwa 1030% (inflationsbereinigt).
Die Schere wird sich schließen. Je höher man steigt desto tiefer kann und wird man fallen.
Sascha
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Kamtschatkabär
04.07.2000, 18:57
@ Dieter
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Re: Zeit! |
Na wenigstens Dieter läßt sich zu einer Zeitaussage hinreissen - Dankeschön.
In der Wirtschaft ist Zeit einer der wichtigsten Faktoren.
Ich kenn mich ja mit Elliottwaves nicht aus - kann man aber nicht anhand der Fibonacci-Zahl oder Zahlen ( wahrscheinlich falsch geschrieben ) nicht auch einen Zeitfaktor umsetzen?
Ich persönlich fühle, dass die amerikanische Wirtschaft so mit dem Jahreswechsel bzw. 1 Quartal 2000 ihren Höhepunkt erreicht hat. Des weiteren glaube ich, dass wir in ca. 3-4 Jahren in einer weltweiten Rezession sein werden.
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Uwe
04.07.2000, 23:20
@ Sascha
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Re: Superzyklus |
Sascha:[i]...so muß man dennoch sehen das die Aktienkurse aktuell schon viel zu hoch sind..... Je höher man steigt desto tiefer kann und wird man fallen.[/i]
Hallo Sachsa,
den ersten Teil der Aussage mag man bestimmt gerne mit unterschreiben, ob er jedoch richtig ist, wird uns der Markt zeigen. Zum zweiten Teil wäre aus meiner Sicht zu erklären, dass das"tief fallen" zwar eintreten kann, jedoch dies nicht zwangsläufig so sein wird.
Dazu den Chart des DJIA über das Jahrhundert. Schön ist m.E. zu sehen, wie der 'zermürbende' Seitwärtsmarkt, der etwa im Jahre 1966 seinen Anfang nahm, die Dynamik der vorhergehenden Aufwärtsbewegung gebrochen hat, ohne tief zu fallen.
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Ich möchte das Augenmerk auf die Tatsache lenken, dass sich die Kurve für uns derzeit so darstellt, dass sowohl das Niveau bei 100 (10^2) als auch das Niveau bei 1000 (10^3) erst ca. 16 bis 17 Jahre nach dem erstmaligen Erreichen für (bisher) immer verlassen wurde und das Erreichen einer neuen 'Schwelle' ca. 23 bis 24 Jahre gedauert hatte.
Diese Auswertung erhebt natürlich keinen Anspruch eine statistische basierte Aussage zu liefern, doch es wäre für mich interessantzu wissen, ob die 'übertriebene Höhe' der Aktienkurse in den 60igern ein Thema war?
Ob nun die 10er Potenzstufe 10^4 (10'000) nun auch erst wieder in nunmehr 15 bis 16 Jahren verlassen wird (ein Jahr haben wir Jahr nun schon hinter uns) oder wir auf grund der Zeitlänge noch garnicht die nächste Stufe vollständig erklommen haben, würde sich, wennnes keinen Ein- oder Ausbruch gibt, erst im Jahre 2015/17 entscheiden.
Dies alles ist bestimmt keine Betrachtung, die das Handeln ermöglicht, denn während der 100er 'Sprosse' gab es eine nahezu 400% Überschiessung dieser Marke und ein Abfall um ca. 55%. Hingegen wurde das 1'000er Niveau im Laufe seiner Gültigkeit nur unwesentlich überschritten, jedoch um ca. 46% zurückgenommen. Mein Beitrag sollte nur die Möglichkeit aufzeigen, das nicht die Höhe des Niveaus der Auslöser für einen Absturz sein muß, sonder es die falsche Bewertung ist.
Viel Glück also biem richtigen Timing
Uwe
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Uwe
04.07.2000, 23:57
@ Kamtschatkabär
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Re: Zeit! |
Hallo Kamtschatkabär,
die Versuche, den Zeitfaktor über die Fibonacci-Zahl oder besser über die Relationen der Fibonacci-Zahlen, in den handelbaren Griff zu bekommen, sind unternommen worden. Die 'Logaritmische Spirale' ist ein solcher Versuch, Zeit und Kursentwicklung auf das Verhältnis 1:1,618 abzstimmen (bei einer log. Spirale, wird jeder Strahl, der aus dem Zentrum herausführt, durch die Spirale in Abschnitte geteilt, wobei dann die jeweils nebeneinander liegenden Abschnitte zueinander im Verhältnis 1:1,618 stehen).
Ebenso ist ein möglicher Ansatzpunkt der, dass man die (horizontale) Zeitlänge eines Zyklus (Abstand zweier Hoch- bzw. zweier Tiefpunkte) mit den Faktoren 1,618 multipliziert, was den Sonderfall des horizontalen Strahles durch die log.Spirale darstellt, um auf in der Zukunft liegende, markante Punkte zu stossen. Die definitive Aussage über die Art der Kursbewgung dorthin ist dabei jedoch nicht eindeutig. Beschrieben sind die Sachverhalte dazu u.a. im Buch von
Robert Fischer,"Fibonacci Applications and Strategies for Traders",
Wiley Trader's Advantage, ISBN 0-471-58520-3 (1993),
Kapitel 7, 'Time Goal Days'
Persönlich habe ich noch keine Zeitanalyse entdecken können, die allein auf mathematischen Relationen aufgebaut ist und die ich handeln hätte könnten. Es mag vielleicht daran liegen, dass die Zeit auch an der Börse relativ ist: Eine Panik und Gier haben anders gehende Uhren und weichen vom Alltagshandel ab. Das hat bestimmt u.a. auch damit zutun, dass man mehr Angst um Buchgewinne als um Buchverluste hat. Erstere realisiert man zügig, während Buchverluste bis zum letzten 'ausgesessen' werden, um dann aber umso hektischer liquidiert zu werden.
Grüsse
Uwe
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Kamtschatkabär
05.07.2000, 00:01
@ Uwe
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Danke für die Info Uwe (owT) |
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black elk
05.07.2000, 00:08
@ Uwe
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Re: Dow langfristig |
Hi Uwe,
ob der Dow nach Abschluß des Impulses auf dem hohen Niveau verbleibt wage ich zu bezweifeln. Die 70er waren mit ziemlicher Sicherheit eine Welle 4 und eine längere Seitwärtsphase war typisch. Jetzt befinden wir uns seit längerem in einer 5 und wenn die abgeschlossen ist, wir es sehr volatil werden. Welches Korrekturmuster sich entwickelt, kann man noch nicht sagen. Das Hauptproblem zur Zeit ist ja eher, ob diese 5 schon abgeschlossen ist, oder wir uns in einer untergeordneten 4 befinden, der ein letzter Hausseschub folgt. Danach ist es vorbei mit der Ruhe.
Bei DAX und Eurostoxx sehe ich aktuell eine Welle c laufen, die noch nicht beendet ist. Egal ob man abc-x-abc oder abc als Flat zählt, die Sache ist noch nicht vorbei. Werden die alten lows unterschritten, werden die klassischen Charttechniker massiv verkaufen, da die Unterstützung nicht gehalten hat. Also DAX bis 6.500/6.600 sollte dann sehr schnell erreicht werden. Auf dem Niveau muß sich dann entscheiden, ob eine Welle 4 beendet wurde und noch eine Rallye als 5 folgt. Ich muß hier nochmal auf Onischka und Wilhelms verweisen, deren Analysen ich sehr gut finde. Insbesondere ON's letztes Update trifft den Nagel m.M nach auf den Kopf. Dow und S+P würde ich zwar anders zählen, habe aber die gleichen Probleme (wie wohl alle zur Zeit)wie er mit dem triangle.
Interessant auch Ralph Accampora bei Prudential Securities, er sieht auch Dow < 10.201 als magische Grenze an, beim S+P < 1.438, beim Nasdaq < 3.695. Darunter wirds wohl kritisch, allerdings weiß ich nicht, welche Hilfsmittel er für seine Analyse benutzt hat...
Angenehme Nachtruhe,
black elk
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Sascha
05.07.2000, 00:37
@ Uwe
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Re: Superzyklus |
Hallo Uwe, Hallo Alle!
Du hast Recht der Seitwärtsmarkt der ab etwa 1966 begann folgte einer starken Aufwärtsbewegung. Es gab in der Tat keine Abwärtsbewegung.
Andererseits muß man aber beachten das die Aktienkurse ab 1966 nicht mehr gestiegen sind, die Inflation die Aktienvermögen aber geschmälert hat.
Ich habe schon oft gehört, das bei einer (sehr) langfristigen Betrachtung Aktien immer steigen müssen. Steigen ja, aber mehr Kaufkraft haben die Aktien über einen sehr langen Zeitraum wohl in ihrer Gesamtheit (wenn man also nicht unbedingt die SAPs und Microsofts betrachtet sondern alle Aktien) nicht. Sie erhalten doch grob gesehen"lediglich die Kaufkraft". Wie gesagt diese Meinung habe ich für eine langfristige bis sehr langfristige Betrachtung.
Andere Meinungen würden mich sehr interessieren!
Sascha
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Sascha
05.07.2000, 00:41
@ Kamtschatkabär
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Re: Zeit! |
Hallo!
Ich glaube auch das wir in eine weltweite Rezession eintauchen werden und sehe diese in zwei bis drei Jahren.
Was mich mal interessieren würde. Wie wird eigentlich das Wirtschaftswachstum gemessen. Nimmt man da einfach das Bruttoinlandsprodukt des Vorjahres und vergleicht es mit dem BIP des aktuellen Jahres. Wie sieht das mit der Inflation usw. aus. Wird diese herausgerechnet. Denn sonst gäbe es ja aufgrund der Inflation ja fast immer ein Wirtschaftswachstum.
Außerdem muß jedes Wachstum irgendwann eine Grenze finden. Spätestens wenn auf jedem Quadratmeter auf dieser Erde eine riesige Fabrik oder ein Dienstleistungsbetrieb steht müßte die Grenze des Wachstums doch erreicht sein???:-)
Sascha
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dottore
05.07.2000, 09:00
@ Sascha
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Re: Zeit! |
>Hallo!
>Ich glaube auch das wir in eine weltweite Rezession eintauchen werden und sehe diese in zwei bis drei Jahren.
Irgendwann kommt sie vielleicht"wie der Dieb in der Nacht" (Bibelstelle; dazu bitte auch mal die Offenbarung des Johannes lesen, schöne Beschreibung eines Crash, und wie die Kaufleute dann heulen... - Kapitel 18).
>Was mich mal interessieren würde. Wie wird eigentlich das Wirtschaftswachstum gemessen. Nimmt man da einfach das Bruttoinlandsprodukt des Vorjahres und vergleicht es mit dem BIP des aktuellen Jahres. Wie sieht das mit der Inflation usw. aus. Wird diese herausgerechnet. Denn sonst gäbe es ja aufgrund der Inflation ja fast immer ein Wirtschaftswachstum.
BIP real, also preisbereinigt. Beim nominellen BIP hättest du recht.
>Außerdem muß jedes Wachstum irgendwann eine Grenze finden. Spätestens wenn auf jedem Quadratmeter auf dieser Erde eine riesige Fabrik oder ein Dienstleistungsbetrieb steht müßte die Grenze des Wachstums doch erreicht sein???
Nein, denn die Fabriken werden immer kleiner, weil produktiver, und Dienstleistungen können auf engstem Raum erbracht werden. So ist längst Ende mit dem Büroraum-Boom, weil die Menschen nicht mehr so viel Arbeitsplatz benötigen bzw. sogar von zu Hause aus arbeiten können.
Übrigens past die ganze Menschheit (6 Mrd.), in Vier-Personen-Familien aufgeteilt und mit je einem Eigenheim mit 500+ qm Grundstück auf die Fläche des Staates Texas.
:-)
:-):-)
>Sascha
d.
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Dieter
05.07.2000, 15:06
@ Uwe
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interessante Gedanken (owT) |
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