Der DAX 
Die vergangene Woche stand natürlich ganz im Zeichen der überraschenden Zinssenkung der US-Notenbank. War der 
DAX bis dahin schon geneigt, die Aufwärtsrallye langsam aber sicher durch eine Konsolidierungspause abzulösen, 
sorgte die US-Zinssenkung noch einmal für richtige Partylaune und die Rallye erfuhr eine kräftige Verlängerung. Dar-über 
hinaus ändert das aber nicht viel. Das Timing dieses Schubs ist vielmehr ziemlich ungünstig und ungeeignet, 
etwa eine Funktion als Startschuß für den DAX einzunehmen. Dafür ist die Rallye einfach schon zu schnell zu weit 
fortgeschritten, dafür ist der DAX viel zu überkauft, dafür sind die nun anstehenden Widerstände viel zu stark. Deshalb 
verwundert es auch nicht, daß der DAX zum Wochenschluß bereits erste Reversalsymptome zeigt. Konsolidierung, 
bzw. Korrektur lautet daher auch in der neuen Woche das Thema. Ich erinnere daran: Bis hierher war die DAX-Erholung 
charttechnisch relativ leicht zu bewältigen, aber jetzt ist das mittelfristige Erholungsziel so gut wie erreicht, 
und der DAX wird nun wahrscheinlich erst einmal wieder seine Möglichkeiten nach unten austesten. Das heißt aber 
nicht, daß es deshalb auch zur Wiederaufnahme des Crashmomentums kommt - das heißt auch nicht, daß es im 
2.Quartal nicht noch zu einem weiteren Erholungsschub kommt. 
Die DAX-Einzelaktien bestätigen den Korrekturverdacht. Die Erholungsrallyes erscheinen derzeit weitgehend ausge-reizt. 
Es treten jetzt wieder vermehrt Widerstände und wichtige langfristige Abwärtstrends ins Bild. Die völlig überhitz-ten 
Indikatoren auf Tagesbasis runden die Korrekturphilosophie ab, und sind sogar das zwingendste Argument für eine 
bevorstehende Schwächephase des DAX-Index. 
Die Charttechnik --- Schon zum Wochenstart droht ein Verkaufsignal 
Der DAX hat am Donnerstag das 98er-Hoch bei 6.225 Punkten exakt eingestellt. Dieser Widerstand und das Pullback 
an den langfristigen Aufwärtstrend bei mittlerweile etwa 6.350 Punkten stellen nun die ganz große Hürde nach oben 
dar. Und so überkauft der DAX nun da ankommt, ist es um so unwahrscheinlicher, daß er sich ernsthaft mit dieser 
Zone anlegen kann. Die Erholungsrallye ist und bleibt ein Volatilitätsphänomen, und ich sehe keinen Grund, das Er-holungsziel 
nur wegen ihrer Dynamik auszuweiten. Vielmehr droht in der kommenden Woche schon recht bald ein 
Verkaufsignal. Dann nämlich, wenn der kurzfristige Aufwärtstrend bei 6.090-6.370 Punkten gebrochen wird. Vieles 
spricht dafür. Etwa der ausgezählte Elliott-Impuls nach oben oder auch die Umkehrformation der letzten drei Tages-kerzen. 
Oder: Die Korrektur kommt jetzt einfach mit Ansage. Zu offensichtlich bestätigen sich die einzelnen Argumen-te. 
Deshalb sollte das drohende Verkaufsignal als Longstop auch sehr ernst genommen werden. Wobei auf der kur-zen 
Frist zusätzlich auch gut und gerne an Shorts gedacht werden darf. 
DAX-Index - daily Candlestick DAX-Index - weekly Barchart 
Bei der Beurteilung des Korrekturpotentials deutet zunächst vieles auf die Unterstützung bei 5.827 Punkten hin. Sie 
bildet das Low der letzten Welle-4, in deren Bereich eine Korrektur nach Vollendung eines Elliott-Impuls sehr oft führt. 
Alternativ, aber nicht unbedingt zwingend, bietet sich auch das Low der Welle-2 bei 5.652 Punkten an. Auch die unte-re 
Begrenzung des langfristigen Abwärtstrendkanals im Bereich von 5.700 spielt natürlich nach wie vor eine Rolle. Auf 
jeden Fall läßt sich durch diese drei Chartmarken eine plausible Zielzone festlegen. Erst darunter würde der DAX 
wieder substantiell bearish mit dem Potential auf neue Lows. Sonderlich aufdringlich erscheint diese Gangart heute 
aber noch nicht. Wir können diese Frage aber dann am besten beurteilen, wenn die genannte Zielzone erst einmal 
erreicht ist. Für die weitere Beurteilung wird dann viel vom Charakter und vom Ablauf der erwarteten Korrekturbewe-gung 
abhängen. Zunächst möchte ich das Korrekturpotential auch im Hinblick auf Shortpositionen aber erst einmal 
auf die Unterstützung bei 5.827 Punkten beschränken. 
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Indikatoren --- Auf Tagesbasis jetzt maßlos überhitzt 
Die Indikatoren auf Tagesbasis lassen keinen Interpretationsspielraum mehr zu. Die Oszillatoren und das Momentum 
sind maßlos überhitzt, und hier ist der Korrekturbedarf am offensichtlichsten. Die Stochastik etwa hat sich in den 
letzten Tagen förmlich in der überkauften Extremzone eingenistet. Dabei wurde aber auch eine kleine bearishe Diver-genz 
ausgebildet, und der nachhaltige Dreh nach unten scheint nun unmittelbar bevorzustehen. Wir befinden uns 
nicht in einer Substanzhausse, sondern nach wie vor nur in einer Erholung im intakten Abwärtstrend. Das ist keine 
Marktphase, in der die Trendfolgeargumente in einer Weise dominieren, daß man solch eine Stochastik-Konstellation 
als untergeordnetes Argument tolerieren könnte. Bestätigt wird das Gesagte auch vom Momentum auf Tagesbasis, 
das nun auch im historischen Vergleich eine schon extreme Spitze zeigt. Hier tut einfach eine kräftige Abkühlung 
Not. Und da hilft es auch nicht, daß der Macd immer noch dynamisch weiter steigt. Die dominierenden Argumente auf 
Tagesbasis stellen sicherlich die beiden vorgestellten Indikatoren dar. - Ganz anders sieht es nach wie vor auf der 
Wochenbasis aus, wo die Stabilisierung der Lage immer größere Fortschritte erzielt. Und dabei sind die Oszillatoren 
immer noch nicht in der oberen Extremzone angekommen. Auch der Macd steigt weiter, ohne bisher getriggert zu 
haben, und das Momentum hat inzwischen auch einen kräftigen Dreh nach oben absolviert. Diese Konstellation kann 
nun eine Korrekturbewegung aushalten, ohne gleich wieder nachhaltig umzufallen. Deshalb erscheint es mir jetzt 
auch nicht opportun, gleich schon wieder den nächsten Baisseschub mit neuen Lows auszurufen. Eine Korrektur in 
den nächsten Wochen, aber dann in den Sommer hinein ein zweiter Erholungsanlauf - das erscheint mir im Moment 
die wahrscheinlichste Spielart. 
DAX-Index - daily Stochastik DAX-Index - daily Momentum 
Intermarket --- Bund-Future testet den langfristigen Aufwärtstrend 
US-Treasury-Rendite 30j. - daily Linechart 
Inzwischen ist es schon mehr als beeindruckend, was die 
30.j US-Treasury-Rendite (20.04.2001: 5,80%) nach oben 
zelebriert. Die Rallye scheint kein Ende nehmen zu wollen. In 
der vergangenen Woche wurde nun sogar auch noch der 
historisch gewichtige Widerstand bei 5,69% überwunden, und 
die mittelfristige Trendwende damit noch mehr untermauert. 
Die nächste Widerstandszone liegt nun unverändert bei 
5,89/5,96%. Unabhängig davon wird die nächste Konsolidie-rung 
jetzt aber dennoch bald einsetzen. Der steile kurzfristige 
Aufwärtstrend wird nicht mehr lange zu halten sein. Aber 
natürlich verbietet es sich methodisch immer noch mehr, 
daraus nur ansatzweise ein nachhaltiges Trendwendepotential nach unten abzuleiten. Die US-Rendite lebt derzeit von 
ihrer Dynamik nach oben, die auch von einer verdienten Konsolidierungsphase nicht aufgearbeitet wird. Für die neue 
Woche bieten sich eine Trading-Range von 5,69% bis 5,89/5,96% und eine Verlangsamung der Aufwärtsdynamik an. 
Bund-Future - daily Candlestick 
Anzeichen für eine Gegenbewegung gibt es jetzt auch beim 
Bund-Future (20.04.2001: 107,27 Punkte), wenn inzwi-schen 
auch von einem ganz anderen Niveau aus. Immerhin 
zeigte die Unterstützung bei 106,98 Punkten zum Wochen-schluß 
deutlich Wirkung, und so konnte der Bund-Future 
doch wieder über dem langfristigen Aufwärtstrend schließen 
und diesen gerade noch behaupten. Diesen Trend bei 
107,23-107,30 gilt es natürlich auch in der neuen Woche zu 
verteidigen. Aber die Chancen dazu sind gut. Der Ausrut-scher 
vom Freitag also ein typisches False-Breakout und 
damit der Schlüssel für den Beginn einer Erholungsbewe-gung? 
Es sieht fast danach aus. Mehr prozyklische Sicher-heit 
in diese Richtung erhalten wir, sobald der steile kurzfristige Abwärtstrend bei zum Wochenstart noch 107,55 
Punkten gebrochen wird. Dann können wir allerdings auch in Ermangelung schwerer Widerstandsthemen mit einer 
guten Vola-Reaktion nach oben rechnen. Darüber hinaus wird der langfristige Aufwärtstrend aber das Thema bleiben. 
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Intermarket --- S&P500 --- Nasdaq-Composite --- Nemax-All --- Euro in USD 
Der S&P500-Index (20.04.2001: 1.242,98 Punkte) konnte schon am Tag vor der Zinssenkung den hartnäckigen Wi-derstand 
bei 1.283 Punkten knacken. Damit war das charttechnische Timing der Zinssenkung natürlich optimal. Denn 
schon durch dieses Kaufsignal wurde das Potential bis zur Widerstandszone bei 1.267/1.273 Punkten aufgemacht. 
Es war daher sehr einfach für den S&P500, die Zinssenkung so dynamisch umzusetzen. Und bis zu der genannten 
Widerstandszone besitzt der S&P500 nun trotz Überkauftheit weitere Luft. Dagegen steht der steile kurzfristige Auf-wärtstrend 
bei 1.208-1.252 Punkten im Wochenverlauf. Hier gibt es also noch etwas mehr Spielraum nach unten als 
beim DAX. Das Verkaufsignal erscheint noch nicht so aufdringlich, zumal auch der Topbildungscharakter noch nicht 
entsprechend weit fortgeschritten ist. - Es gibt jetzt also keine Welten mehr nach oben, aber die unmittelbare Schwä-che 
aus dem Stand ist aus dem Chartbild auch noch nicht ableitbar. 
S&P500-Index - daily Candlestick Nasdaq Composite-Index - monthly Candlestick 
Der Nasdaq Composite-Index (20.04.2001:2.163,41) greift jetzt richtig an! Er hat bereits deutlich über den gebro-chenen 
langfristigen Aufwärtstrend bei im April 2.100 Punkten drüber geschaut und damit das eigentliche Erholungs-ziel 
schon überschritten. Vor allem die massive Reversalkerze auf Monatsbasis macht jetzt tatsächlich Mut auf mehr. 
Allerdings wartet nun in Form des steileren Abwärtstrends bei etwa 2.350 Punkten gleich die nächste schwere Hürde, 
bevor wir tatsächlich von einem bewältigten Rebreak sprechen können. Im Moment ist das aus der überkauften Situa-tion 
heraus aber eher noch unwahrscheinlich. Richtig spannend wird es erst im Mai. Denn da vereinigen sich beide 
Chartthemen bei 2.150 Punkten. Das wird wohl der ultimative Knackpunkt werden! Auf der kurzen Frist sollte aber 
auch der Nasdaq-Composite bald einmal seiner Überkauftheit erliegen. Das weitere unmittelbare Erholungspotential 
bleibt via Tageschart auf 2.243 Punkte beschränkt. Dagegen verläuft der kurzfristige Aufwärtstrend als Trading-Longstop 
in der kommenden Woche von 2.005-2.155 Punkten. 
Der Nemax-All-Index (20.04.2001: 1.791,71 Punkte) kann einmal mehr nicht mithalten. Die Erholung wirkt sich hier 
eher einmal dürftig aus. Und noch nicht einmal der Widerstand bei 1.789 Punkten konnte bisher nachhaltig überwun-den 
werden. Der Nemax-All macht damit nicht den Anschein, daß er sich in diesen Tagen zielstrebig und unaufhalt-sam 
mit dem langfristigen Basisabwärtstrend bei 1.950-1.890 anlegen möchte. Gelingen kann es wohl überhaupt nur, 
wenn an der Nasdaq der Big-Point gespielt wird. Das steht unter Timing-Aspekten jetzt aber nicht unbedingt auf der 
Tagesordnung. Deshalb richtet sich mein Blick beim Nemax-All auch schon wieder mehr auf den kurzfristigen Auf-wärtstrend 
bei 1.650-1.750 Punkten im Wochenverlauf, dessen Bruch ein neues Verkaufsignal brächte. Unter dem 
Strich hat sich der Neue Markt in der letzten Woche einmal mehr als große Enttäuschung entpuppt. Die große Auf-bruchstimmung 
mag hier einfach noch nicht aufkommen. 
Nemax-All-Index - daily Candlestick Euro in US-Dollar - weekly Candlestick 
Freude macht dagegen der Euro in US-Dollar (20.04.2001: 0,9020 USD). Zunächst tendierte er erwartungsgemäß 
noch einmal leichter, bevor die Woche dann aber doch noch eine tolle Reversalkerze gebracht hat. Schon die Unter-stützung 
bei 0,8770 hat klar gehalten, und zum Wochenschluß greift der Euro nun bereits wieder dynamisch den 
Widerstand bei 0,9020 USD an. Die charttechnische Vorlage für die neue Woche ist gut, und sobald es dem Euro 
gelingt, sich über diesen Widerstand abzusetzen, gilt auch die jüngste Bodenbildung als abgeschlossen. Dann be-sitzt 
der Euro ein schnelles Potential bis zum Abwärtstrend bei 0,92 USD, und darüber hinaus wie schon oft erörtert 
noch viel mehr. Die langfristige S-K-S-Umkehrphilosophie lebt mehr denn je. Bezeichnete ich den Euro bisher als 
antizyklisch interessant, steht der nahe Move über 0,9020 USD nun für erste Prozyklik. 
 
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