dottore
27.04.2001, 17:51 |
So wird's BIP berechnet: (Etwas dröge, aber so isses nun Mal) Thread gesperrt |
Hi,
dies ist die sozusagen offizielle, weil heute allgemein gebräuchliche Darstellung der BIP-Chose:
"Mit dem Übergang von der Mikro- zur Makroökonomie erfolgt auch der Übergang von der Betrachtung der Einzelgüter zur gesamtwirtschaftlichen Leistung. Diese in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) wird mit dem Bruttosozialprodukt und dem Bruttoinlandsprodukt gemessen.
Die Erhebungen werden durch das Statistische Bundesamt auf der Grundlage des verbindlichen Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG) durchgeführt.
Unter Bruttoinlandsprodukt (BIP) versteht man die Summe der Güter und Dienstleistungen, die in den Grenzen eines Landes (oder einer Verwaltungseinheit) in einem bestimmten Zeitraum, in der Regel in einem Jahr, hergestellt wurden (unabhängig davon, von wem sie erzeugt wurden).
Man spricht bei seiner Erhebung daher auch vom Inlandsprinzip. Aufgrund seiner relativ einfachen Berechnung... ist das BIP seit 1995 präferierte Größe zur Bestimmung der Wirtschaftsleistung.
Unter Bruttosozialprodukt (BSP), welches im wesentlichen dem Bruttonationaleinkommen des ESVG entspricht, versteht man die Summe der Güter und Dienstleistungen, die von den ständigen Einwohnern einer Verwaltungseinheit (Wohnortprinzip) in einem bestimmten Zeitraum, in der Regel in einem Jahr, von den ständigen Bewohnern des Wirtschaftsbereiches hergestellt werden. Es wird noch dem Inländerprinzip erhoben.
Die Ermittlung dieser Größen kann nach folgenden drei Wegen erfolgen:
1. Entstehungsrechnung
BIP = BPW (Bruttoproduktionswert) - VL (Eigenverbrauch)
2. Verteilungsrechnung
BIP = L (Löhne) + G (Gewinne) + D (Abschreibungen, engl. depreciations)
NIP = L (Löhne) + G (Gewinne)
Da das Nettoinlandprodukt der Summe der Einkommen aus wirtschaftlicher Tätigkeit entspricht, wird es auch als Volkseinkommen bezeichnet. Durch die Besteuerung dieser Einkommen wird die Grundlage der Umverteilung durch den Staat und den daraus resultierenden Transfereinkommen. Eine Betrachtung der Einkommensrechnung über mehrere Jahre hinweg führt zur Vermögensrechnung.
Das Bruttoinlandsprodukt wird um den Betrag der Abschreibungen vermindert, um allein die in der zu untersuchenden Periode neu geschaffen Werte darzustellen (und nicht die durch Abschreibung übertragenen).
3. Verwendungsrechnung
BIP = C (Konsumgüter)+ I (Investitionsgüter) + öG (öffentliche Güter) + <font color="FF0000">Ex (Exportgüter) - Im (Importgüter)</font>
<font color="FF0000">Nach der Verwendungsrechnung muss also das BIP steigen, wenn sie der Saldo aus Ex minus Im vermindert.</font>
Und so erklärt sich das Rätsel eines steigenden BIP aus der Tatsache, dass das BIP steigt, wenn die Importe abnehmen.
Amerika, Du hast es besser...
Gruß
d.
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dottore
27.04.2001, 17:55
@ dottore
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Re: War für marsch, Turon, Doosie und NEWS-SERVICE und wer sonst noch... |
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>Hi,
>dies ist die sozusagen offizielle, weil heute allgemein gebräuchliche Darstellung der BIP-Chose:
>"Mit dem Übergang von der Mikro- zur Makroökonomie erfolgt auch der Übergang von der Betrachtung der Einzelgüter zur gesamtwirtschaftlichen Leistung. Diese in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) wird mit dem Bruttosozialprodukt und dem Bruttoinlandsprodukt gemessen.
>Die Erhebungen werden durch das Statistische Bundesamt auf der Grundlage des verbindlichen Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG) durchgeführt.
>
>Unter Bruttoinlandsprodukt (BIP) versteht man die Summe der Güter und Dienstleistungen, die in den Grenzen eines Landes (oder einer Verwaltungseinheit) in einem bestimmten Zeitraum, in der Regel in einem Jahr, hergestellt wurden (unabhängig davon, von wem sie erzeugt wurden).
>Man spricht bei seiner Erhebung daher auch vom Inlandsprinzip. Aufgrund seiner relativ einfachen Berechnung... ist das BIP seit 1995 präferierte Größe zur Bestimmung der Wirtschaftsleistung.
>Unter Bruttosozialprodukt (BSP), welches im wesentlichen dem Bruttonationaleinkommen des ESVG entspricht, versteht man die Summe der Güter und Dienstleistungen, die von den ständigen Einwohnern einer Verwaltungseinheit (Wohnortprinzip) in einem bestimmten Zeitraum, in der Regel in einem Jahr, von den ständigen Bewohnern des Wirtschaftsbereiches hergestellt werden. Es wird noch dem Inländerprinzip erhoben. >
>Die Ermittlung dieser Größen kann nach folgenden drei Wegen erfolgen:
>
>1. Entstehungsrechnung
>BIP = BPW (Bruttoproduktionswert) - VL (Eigenverbrauch)
>
>2. Verteilungsrechnung
>BIP = L (Löhne) + G (Gewinne) + D (Abschreibungen, engl. depreciations)
>NIP = L (Löhne) + G (Gewinne)
>Da das Nettoinlandprodukt der Summe der Einkommen aus wirtschaftlicher Tätigkeit entspricht, wird es auch als Volkseinkommen bezeichnet. Durch die Besteuerung dieser Einkommen wird die Grundlage der Umverteilung durch den Staat und den daraus resultierenden Transfereinkommen. Eine Betrachtung der Einkommensrechnung über mehrere Jahre hinweg führt zur Vermögensrechnung.
>Das Bruttoinlandsprodukt wird um den Betrag der Abschreibungen vermindert, um allein die in der zu untersuchenden Periode neu geschaffen Werte darzustellen (und nicht die durch Abschreibung übertragenen).
>
>3. Verwendungsrechnung >
>BIP = C (Konsumgüter)+ I (Investitionsgüter) + öG (öffentliche Güter) + <font color="FF0000">Ex (Exportgüter) - Im (Importgüter)</font>
><font color="FF0000">Nach der Verwendungsrechnung muss also das BIP steigen, wenn sich der Saldo aus Ex minus Im vermindert.</font>
>Und so erklärt sich das Rätsel eines steigenden BIP aus der Tatsache, dass das BIP steigt, wenn die Importe abnehmen.
>Amerika, Du hast es besser...
>Gruß
>d. >
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YIHI
27.04.2001, 17:57
@ dottore
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Thanx - Aber was heisst dies im Klartext? owT |
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marsch
27.04.2001, 18:02
@ dottore
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Na da bleibt doch keine Frage mehr offen. Recht herzlichen Dank!!!!!!!!! |
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>>Hi,
>>dies ist die sozusagen offizielle, weil heute allgemein gebräuchliche Darstellung der BIP-Chose:
>>"Mit dem Übergang von der Mikro- zur Makroökonomie erfolgt auch der Übergang von der Betrachtung der Einzelgüter zur gesamtwirtschaftlichen Leistung. Diese in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) wird mit dem Bruttosozialprodukt und dem Bruttoinlandsprodukt gemessen.
>>Die Erhebungen werden durch das Statistische Bundesamt auf der Grundlage des verbindlichen Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG) durchgeführt.
>>
>>Unter Bruttoinlandsprodukt (BIP) versteht man die Summe der Güter und Dienstleistungen, die in den Grenzen eines Landes (oder einer Verwaltungseinheit) in einem bestimmten Zeitraum, in der Regel in einem Jahr, hergestellt wurden (unabhängig davon, von wem sie erzeugt wurden).
>>Man spricht bei seiner Erhebung daher auch vom Inlandsprinzip. Aufgrund seiner relativ einfachen Berechnung... ist das BIP seit 1995 präferierte Größe zur Bestimmung der Wirtschaftsleistung.
>>Unter Bruttosozialprodukt (BSP), welches im wesentlichen dem Bruttonationaleinkommen des ESVG entspricht, versteht man die Summe der Güter und Dienstleistungen, die von den ständigen Einwohnern einer Verwaltungseinheit (Wohnortprinzip) in einem bestimmten Zeitraum, in der Regel in einem Jahr, von den ständigen Bewohnern des Wirtschaftsbereiches hergestellt werden. Es wird noch dem Inländerprinzip erhoben.
>>
>>Die Ermittlung dieser Größen kann nach folgenden drei Wegen erfolgen:
>>
>>1. Entstehungsrechnung
>>BIP = BPW (Bruttoproduktionswert) - VL (Eigenverbrauch)
>>
>>2. Verteilungsrechnung
>>BIP = L (Löhne) + G (Gewinne) + D (Abschreibungen, engl. depreciations)
>>NIP = L (Löhne) + G (Gewinne)
>>Da das Nettoinlandprodukt der Summe der Einkommen aus wirtschaftlicher Tätigkeit entspricht, wird es auch als Volkseinkommen bezeichnet. Durch die Besteuerung dieser Einkommen wird die Grundlage der Umverteilung durch den Staat und den daraus resultierenden Transfereinkommen. Eine Betrachtung der Einkommensrechnung über mehrere Jahre hinweg führt zur Vermögensrechnung.
>>Das Bruttoinlandsprodukt wird um den Betrag der Abschreibungen vermindert, um allein die in der zu untersuchenden Periode neu geschaffen Werte darzustellen (und nicht die durch Abschreibung übertragenen).
>>
>>3. Verwendungsrechnung
>>
>>BIP = C (Konsumgüter)+ I (Investitionsgüter) + öG (öffentliche Güter) + <font color="FF0000">Ex (Exportgüter) - Im (Importgüter)</font>
>><font color="FF0000">Nach der Verwendungsrechnung muss also das BIP steigen, wenn sich der Saldo aus Ex minus Im vermindert.</font>
>>Und so erklärt sich das Rätsel eines steigenden BIP aus der Tatsache, dass das BIP steigt, wenn die Importe abnehmen.
>>Amerika, Du hast es besser...
>>Gruß
>>d.
>>
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Doosie
27.04.2001, 18:16
@ YIHI
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Re: Thanx - Aber was heisst dies im Klartext? owT Dank an dottore |
Wenn ich's richtig verstanden habe, ist das BIP deshalb höher, weil die Importe zurückgegangen sind und nicht etwa, weil mehr konsumiert wurde. Daraus müßte man schließen können, daß einfach weniger in den USA produziert werden wird. Sollte ich falsch liegen, bitte wiedersprechen. So eine Gleichung ist doch unschlagbar. Macht die Sachlage durchsichtiger.
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YIHI
27.04.2001, 18:22
@ Doosie
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Hab ich schon verstanden.. mich interessiert aber ob dies 'gut' oder... |
'schlecht' ist.
Wie sind denn die weiteren Aussichten?
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Doosie
27.04.2001, 18:38
@ YIHI
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Re: Hab ich schon verstanden.. mich interessiert aber ob dies 'gut' oder... |
>'schlecht' ist.
>Wie sind denn die weiteren Aussichten?
Wenn die Importe zurückgehen und weniger produziert wird, ist dies schlecht für die Wirtschaft. Es ist anzunehmen, daß weniger konsumiert werden wird. Rezession?
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Chrizzy
27.04.2001, 18:40
@ YIHI
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Re: Hab ich schon verstanden.. mich interessiert aber ob dies 'gut' oder... |
>'schlecht' ist.
>Wie sind denn die weiteren Aussichten?
Ich denke mal, das ist ziemlich schlecht, Doosie, aber in usa will das noch niemand gemerkt haben wollen und so können wir da heute nochmal hochziehen.
Ob man's dann wohl über's Wochenende merkt?
Schaun wir mal....
Viele Grüße, Inge
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Doosie
27.04.2001, 18:50
@ Doosie
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Re: Hab ich schon verstanden.. mich interessiert aber ob dies 'gut' oder... |
>>'schlecht' ist.
>>Wie sind denn die weiteren Aussichten?
>
>Wenn die Importe zurückgehen und weniger produziert wird, ist dies schlecht für die Wirtschaft. Es ist anzunehmen, daß weniger konsumiert werden wird. Rezession?
Ich hab's etwas unglücklich hingeschrieben. Kausalfolge (schönes Wort *g*) müßte anders sein: durch weniger Nachfrage - also weniger Konsum - (vielleicht durch zu erwartende steigende Arbeitslosenzahl), wird weniger produziert. So rum. Das Ergebnis ist das gleiche ;-).
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Talleyrand
27.04.2001, 19:13
@ dottore
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Dottore, was spricht dagegen, daß Inflation ein BIP steigert (zusätzlich)? oT |
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>>Hi,
>>dies ist die sozusagen offizielle, weil heute allgemein gebräuchliche Darstellung der BIP-Chose:
>>"Mit dem Übergang von der Mikro- zur Makroökonomie erfolgt auch der Übergang von der Betrachtung der Einzelgüter zur gesamtwirtschaftlichen Leistung. Diese in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) wird mit dem Bruttosozialprodukt und dem Bruttoinlandsprodukt gemessen.
>>Die Erhebungen werden durch das Statistische Bundesamt auf der Grundlage des verbindlichen Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG) durchgeführt.
>>
>>Unter Bruttoinlandsprodukt (BIP) versteht man die Summe der Güter und Dienstleistungen, die in den Grenzen eines Landes (oder einer Verwaltungseinheit) in einem bestimmten Zeitraum, in der Regel in einem Jahr, hergestellt wurden (unabhängig davon, von wem sie erzeugt wurden).
>>Man spricht bei seiner Erhebung daher auch vom Inlandsprinzip. Aufgrund seiner relativ einfachen Berechnung... ist das BIP seit 1995 präferierte Größe zur Bestimmung der Wirtschaftsleistung.
>>Unter Bruttosozialprodukt (BSP), welches im wesentlichen dem Bruttonationaleinkommen des ESVG entspricht, versteht man die Summe der Güter und Dienstleistungen, die von den ständigen Einwohnern einer Verwaltungseinheit (Wohnortprinzip) in einem bestimmten Zeitraum, in der Regel in einem Jahr, von den ständigen Bewohnern des Wirtschaftsbereiches hergestellt werden. Es wird noch dem Inländerprinzip erhoben.
>>
>>Die Ermittlung dieser Größen kann nach folgenden drei Wegen erfolgen:
>>
>>1. Entstehungsrechnung
>>BIP = BPW (Bruttoproduktionswert) - VL (Eigenverbrauch)
>>
>>2. Verteilungsrechnung
>>BIP = L (Löhne) + G (Gewinne) + D (Abschreibungen, engl. depreciations)
>>NIP = L (Löhne) + G (Gewinne)
>>Da das Nettoinlandprodukt der Summe der Einkommen aus wirtschaftlicher Tätigkeit entspricht, wird es auch als Volkseinkommen bezeichnet. Durch die Besteuerung dieser Einkommen wird die Grundlage der Umverteilung durch den Staat und den daraus resultierenden Transfereinkommen. Eine Betrachtung der Einkommensrechnung über mehrere Jahre hinweg führt zur Vermögensrechnung.
>>Das Bruttoinlandsprodukt wird um den Betrag der Abschreibungen vermindert, um allein die in der zu untersuchenden Periode neu geschaffen Werte darzustellen (und nicht die durch Abschreibung übertragenen).
>>
>>3. Verwendungsrechnung
>>
>>BIP = C (Konsumgüter)+ I (Investitionsgüter) + öG (öffentliche Güter) + <font color="FF0000">Ex (Exportgüter) - Im (Importgüter)</font>
>><font color="FF0000">Nach der Verwendungsrechnung muss also das BIP steigen, wenn sich der Saldo aus Ex minus Im vermindert.</font>
>>Und so erklärt sich das Rätsel eines steigenden BIP aus der Tatsache, dass das BIP steigt, wenn die Importe abnehmen.
>>Amerika, Du hast es besser...
>>Gruß
>>d.
>>
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Michael
27.04.2001, 19:17
@ dottore
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Völlig richtig dottore...und doch soooooo falsch! |
Hi dottore,
nur keine Aufregung! Natürlich ist theoretisch alles völlig richtig, was Sie schreiben. Aber Sie verführen die Leute damit zu falschen Schlussfolgerungen. Die Meldung, das US-BIP-Wachstum ginge auf zurückgehende Importe zurück, ist doch völliger Unsinn.
Ein Land wie die USA produziert und verbraucht doch mindestens 80% seiner Produkte im Inland.Damit verbleiben für den Außenhandel max. 20 % des BIP. Es ist doch kaum denkbar, dass dann eine entspreche Importverringerung stattfindet (bei ansonsten unveränderten makroökonomischen Nachfrageaggregaten) um diese Wachstumsrate zu bewirken. UNMÃ-GLICH, möchte ich da sogar behaupten, denn in der Regel ist es so, dass bei Veränderungen der gesamtwirschaftlichen Nachfrage zwar auch die Importe in Mitleidenschaft gezogen werden werden, aber eben doch nur in der Höhe, wie Konsum und Investitionen auch. Eine solche Wachstumsveränderung von 2 % allein oder im wesentlichen durch Verringerung der Importe wäre allenfalls für eine Volkswirtschaft denkbar, in der weit über 90 % des BSP über die Außenwirtschaft abgewickelt werden. Das könnten bspw. die reinen Ã-lstaaten am persischen Golf sein, NIEMALS aber die USA!
Da bei dem starken Dollar auch die Exporte (was exportieren die eigentlich, außer Erdnussbutter und Windows?) kaum für das Wachstum verantwortlich sein können, muß dieses also auf interne Faktoren zurückgeführt werden. So leid`s mir tut!
Gruß, M.
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dottore
27.04.2001, 19:41
@ Michael
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Re: Gern einverstanden, war halt eine"mögliche" Erklärung. Sorry, wenn falsch (owT) |
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dottore
27.04.2001, 19:43
@ YIHI
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Re: Thanx - Aber was heisst dies? Werden wir sehen, wenn wir C und E - I haben (owT) |
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dottore
27.04.2001, 19:45
@ Talleyrand
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Re: Es gibt BIP zu laufenden und zu Preisen von z.B. 1990 usw. Müssen warten (owT) |
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Turon
27.04.2001, 19:47
@ Michael
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Michael - doch soooooo falsch! |
Um es kurz zu machen:
ich kann mir in keinster Weise vorstellen, daß USA bis zu 80% wie Du schreibst
selbst tragen kann. Die Rohstoffe müssen also von irgendwoher kommen, die dann
anschließend verarbeitet werden und zu Fertigerzeugnissen werden.
Nun: wenn die Abnahme der Importe der Grund für ein besseres Leistungsbilanzdefizit und auch der BIP Zahlen ist - spricht es eindeutig dafür, daß sowohl die voraussichtliche Nachfrage, wie auch der Kauf von
Rohstoffen zu wünschen übrig läßt.
Folglich - entweder befindet sich USA vor einem weiterem erdbebenartigen Rutsch - oder sie leeren nur ihre überschüssige Waren und haben die Produktion gedrosselt - was auch sinnvoll wäre.
Und zum Verkauf der Waren: nun der Dollar ist deswegen so stark, damit sich die Wirtschaft in etwa günstig mit Waren eindecken kann - also eine DDR Struktur
in USA, wo man selbst produziert und selbst konsumiert und auch kaum großes Gewicht auf Exporte gelegt werden kann - na das will ich doch mal sehen.
An dem starken Dollar hat derzeit jedes Land Interessen, der von Exporten
in die heillige Mutter aller Staaten lebt. Und wenn USA diesen starken Dollar
auch befürwortet, dann haben sie daran auch enorme interessen, sonst würde
die Wirtschaft dort noch weniger importieren - was später zu noch deutlicherem Einbruch der Konjunktur führen würde.
Und exakt deswegen ist die Bekanntgabe der BIP Zahlen und die Berücksichtigung
der Importe in die USA so wichtig. Daran kann man auf jeden Fall sehen,
daß der Schreckgespenst der Depression noch lange nicht verflogen ist -
im Gegenteil: womöglich geht es erst los, weil die Firmen nun mal
versäumt haben den starken Dollar für sich zu nutzen.
Nun wir es wirklich spannend mit der US-Wirtschaft. Wenn man kaum Rohstoffe
in so einem Ausmaß wie früher importiert - bedeutet es, daß die Firmen -
SCHEINBAR IN DER TAT DAVON AUSGEHEN; DASS DIE NACHFRAGESITUATION SICH WEITERHIN VERSCHLECHTERN WIRD.
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Turon
27.04.2001, 19:49
@ dottore
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Vielen Dank.... und Gruß (owT) |
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Sascha
27.04.2001, 20:01
@ dottore
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Re: Genau! Hier eine Beispielgrafik (BIP seit 1991 nominal und real) |
Hi!
[img][/img]
Gruß
<font color="#FF3300">S</font><font color="#0000FF">a</font><font color="#FF9900">s</font><font color="#9900CC">c</font><font color="#33CC33">h</font><font color="#FF66FF">a</font>
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André
27.04.2001, 20:01
@ Michael
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Re: Völlig richtig dottore...und doch alles ungewiß ohne Detaillwissen |
Zur Erinnerung die USA sind mit Abstand auch die größte Exportnation, nicht nur peanuts (Erdnüsse).
Dann hat sich die Handelsbilanz dergestalt verändert, daß die Importe sogar prozentual stärker gefallen sind als die Exporte trotz eines gestiegenen $. Wirklich erstaunlich!
Zu fragen wäre, wie hat sich die Struktur verändert? (Importe von 0815 Autos scharf runter, aber Importe von Ã-l scharf rauf, allein wegen der Preiskomponente).
Wieviel das bei der BIP-Verwendungsgleichung ausmacht, kann nur bei examtem Zahlenmaterial geschätzt werden, sicherlich aber nicht die Wachtumsrate von 2%
Die für Viele überraschend gute Zahl angesichts der Entlassungswelle erklärt sich einerseits dadurch, daß das gros der Entlassungen erst eine Absicht darstellt, die im 2. Quartal zum Tragen kommen dürfte,
2. in den vielen Schnäppchenverkäufen zu reduzierten Preisen (sic. Lagerabbau, allerdings zu lasten der Gewinne), der bei den Konsumenten großen Anklang fand, sowie m.E.
3. in den gestiegenen Ausgaben für Benzin, Gas und Heizöl (z.gut Teil auch aus US-Produktion).
Die Zahlen für das 2. Q werden m.E. bescheidener werden.
Aber grundsätzlich gilt: eine Defla schreitet zunächst langsamer voran als derjenige, der sie erkannt hat und beobachtet sich vorzustellen geneigt ist.
MfG
A.
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
>Hi dottore,
>nur keine Aufregung! Natürlich ist theoretisch alles völlig richtig, was Sie schreiben. Aber Sie verführen die Leute damit zu falschen Schlussfolgerungen. Die Meldung, das US-BIP-Wachstum ginge auf zurückgehende Importe zurück, ist doch völliger Unsinn.
>Ein Land wie die USA produziert und verbraucht doch mindestens 80% seiner Produkte im Inland.Damit verbleiben für den Außenhandel max. 20 % des BIP. Es ist doch kaum denkbar, dass dann eine entspreche Importverringerung stattfindet (bei ansonsten unveränderten makroökonomischen Nachfrageaggregaten) um diese Wachstumsrate zu bewirken. UNMÃ-GLICH, möchte ich da sogar behaupten, denn in der Regel ist es so, dass bei Veränderungen der gesamtwirschaftlichen Nachfrage zwar auch die Importe in Mitleidenschaft gezogen werden werden, aber eben doch nur in der Höhe, wie Konsum und Investitionen auch. Eine solche Wachstumsveränderung von 2 % allein oder im wesentlichen durch Verringerung der Importe wäre allenfalls für eine Volkswirtschaft denkbar, in der weit über 90 % des BSP über die Außenwirtschaft abgewickelt werden. Das könnten bspw. die reinen Ã-lstaaten am persischen Golf sein, NIEMALS aber die USA!
>Da bei dem starken Dollar auch die Exporte (was exportieren die eigentlich, außer Erdnussbutter und Windows?) kaum für das Wachstum verantwortlich sein können, muß dieses also auf interne Faktoren zurückgeführt werden. So leid`s mir tut!
>Gruß, M.
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Doosie
27.04.2001, 20:05
@ Michael
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Re: Völlig richtig dottore...und doch soooooo falsch! / So falsch nicht! |
>Hi dottore,
>nur keine Aufregung! Natürlich ist theoretisch alles völlig richtig, was Sie schreiben. Aber Sie verführen die Leute damit zu falschen Schlussfolgerungen. Die Meldung, das US-BIP-Wachstum ginge auf zurückgehende Importe zurück, ist doch völliger Unsinn.
>Ein Land wie die USA produziert und verbraucht doch mindestens 80% seiner Produkte im Inland.Damit verbleiben für den Außenhandel max. 20 % des BIP. Es ist doch kaum denkbar, dass dann eine entspreche Importverringerung stattfindet (bei ansonsten unveränderten makroökonomischen Nachfrageaggregaten) um diese Wachstumsrate zu bewirken. UNMÃ-GLICH, möchte ich da sogar behaupten, denn in der Regel ist es so, dass bei Veränderungen der gesamtwirschaftlichen Nachfrage zwar auch die Importe in Mitleidenschaft gezogen werden werden, aber eben doch nur in der Höhe, wie Konsum und Investitionen auch. Eine solche Wachstumsveränderung von 2 % allein oder im wesentlichen durch Verringerung der Importe wäre allenfalls für eine Volkswirtschaft denkbar, in der weit über 90 % des BSP über die Außenwirtschaft abgewickelt werden. Das könnten bspw. die reinen Ã-lstaaten am persischen Golf sein, NIEMALS aber die USA!
>Da bei dem starken Dollar auch die Exporte (was exportieren die eigentlich, außer Erdnussbutter und Windows?) kaum für das Wachstum verantwortlich sein können, muß dieses also auf interne Faktoren zurückgeführt werden. So leid`s mir tut!
>Gruß, M.
20 % übrig. Für den Rest der Welt? D.h. außerhalb der USA auch zurückgehende Nachfrage. Das bringt aber auch das gleiche Ergebnis, nämlich mehr Arbeitslose in den USA und damit zurückgehender Konsum - oder besser: in vielen Ländern. Eine Kette?
Von dottores gezeigter Gleichung bin ich wirklich begeistert *g*. Die ist gut!
Schöne Grüße von
Doosie
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Sascha
27.04.2001, 20:10
@ Sascha
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Noch eine interessante Grafik: jährliche BIP-Veränderungen von 1951 bis 1998 |
Hallo nochmal!
Auch die folgende Grafik ist interessant. Sie zeigt die BIP-Veränderungen (real) von 1951 bis 1998.
Bisher hatten wir nach dem zweiten Weltkrieg nur kleinere"Rezessiönschen" und noch nie einen richtig großen BIP-Rückgang. Irgendwann muß aber auch dieser kommen. Und wir nähern uns diesem Datum mit großen Schritten.
[img][/img]
Gruß
<font color="#FF3300">S</font><font color="#0000FF">a</font><font color="#FF9900">s</font><font color="#9900CC">c</font><font color="#33CC33">h</font><font color="#FF66FF">a</font>
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Doosie
27.04.2001, 20:20
@ dottore
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Nee,nee. Das war ein Super Beitrag. Besonders die Gleichung fand ich toll. |
Außerdem hat da gerade Jens Korte auf n-tv was"losgelassen". Der Rühe ist ihm begegnet (ja, ja, der war beim Korte an der Wall Street), welcher bei Greenspan war (oh Gott, ich hab' nicht so genau hingehört, ich glaube so war's). Und nach Rühe (laut Korte verschmitzt) wäre da zukünfitg noch eine Zinssenkung in Aussicht. Also, da paßt doch etwas nicht zusammen. Entweder das BIP ist gut und die Wirtschaft läuft und dann braucht man keine Zinssenkung oder die Wirtschaft stottert und Greenspan senkt eventuell noch einmal die Zinsen. Also, doch zurückgehende Nachfrage?
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