~ Nach Meinung von EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing 
hätten sich die Inflationsrisiken in der Eurozone verringert, 
seien aber noch nicht verschwunden. Der direkte 
Einfluss der hohen Energiepreise und des schwachen 
Euro auf den Preisauftrieb werde wahrscheinlich noch 
einige Monate andauern, dann jedoch verschwinden. 
 ~ Die abwartende Zinspolitik der EZB ist nach Aussage 
von Bundesbankdirektoriumsmitglied Edgar Meister der 
gegenwärtigen Situation angemessen. Es sei nicht sicher, 
wann die Inflation wieder unter die von der EZB 
definierte Obergrenze von zwei Prozent sinken werde. 
In zwei bis drei Monaten würden die Wirtschaftsdaten 
klarere Schlüsse über den Inflationstrend zulassen. 
 ~ Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in Großbritannien ist im April unerwartet stark 
gefallen. Von 55.7 Punkten im März fiel der Index auf 51,2 Punkte. Das ist das schwächste Ergebnis seit über 
zwei Jahren und bestätigt die schwachen BIP-Wachstumszahlen vom Freitag. Die Wahrscheinlichkeit einer 
Zinssenkung durch die Bank of England (BoE) nächste Woche ist damit deutlich gestiegen. 
Notenbankpräsident Eddie George hatte erst letzte Woche betont, die BoE sei zu weiteren Zinsschritten 
bereit, sollte die konjunkturelle Lage dies erfordern. Unsere Analysten erwarten einen Zinsschritt von 25 Bp. 
 ~ Das argentinische Parlament hat am Donnerstag mit einem Gesetzentwurf den Weg frei gemacht für eine 
Bindung der Landeswährung an einen Korb aus Euro und US-Dollar. Der Peso soll jedoch erst an den 
Euro gekoppelt werden, wenn die europäische Gemeinschaftswährung genau einen Dollar kostet. Argentiniens 
Wirtschaft hatte in jüngster Zeit unter der starken US-Währung zu leiden, weil sich die Exporte des Landes mit 
dem steigenden Dollarkurs auf dem Weltmarkt verteuerten. Zudem stimmte der Konjunkturzyklus Argentiniens 
nicht mit dem der USA überein. 
 ~ Fed-Gouverneur Edward Kelley zeigt sich beunruhigt 
über den inflationären Aufwärtstrend in den USA. Die 
steigenden Lohnkosten könnten sich negativ auf die Inflation 
auswirken. Dennoch ist Kelley optimistisch über 
die weitere Wirtschaftsentwicklung und rechnet mit einer 
konjunkturellen Bodenbildung. Eine Rezession in 
den USA sei unwahrscheinlich. 
 ~ In den USA macht die Verabschiedung des Haushaltsentwurfs der Regierung Fortschritte. Der aktuelle 
Kompromissvorschlag hat gute Chancen auf Zustimmung, nachdem einige moderate demokratische Senatoren 
ihr Einverständnis signalisiert haben. Im Falle einer Einigung wäre ein Steuerpaket mit erheblich stimulierender 
Wirkung zu erwarten. Alleine in diesem Jahr würden Steuererleichterungen in einer Größenordnung von rund 
100 Mrd. USD greifen. Eine solch expansive Fiskalpolitik würde die Chancen einer V-förmigen Erholung in den 
USA deutlich erhöhen und die Wahrscheinlichkeit weiter Zinssenkungen durch die US-Notenbank nach der 
Zentralbanksitzung am 15. Mai verringern. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA sind 
letzte Woche auf ein Fünfjahreshoch gestiegen. Ein weiterer Zuwachs um 9.000 diese Woche ließ die Anträge 
auf 421.000 steigen, den höchsten Stand seit März 1996. 
 ~ Der Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds, 
Mussa, hält eine Leitzinssenkung durch die US-Notenbank 
um 25 Basispunkte auf der nächsten 
FOMC-Sitzung am 15. Mai für wahrscheinlich. 
 ~ Der japanische Wirtschaftsminister Takenaka hat zum 
Ausdruck gebracht, dass die neue Regierung unter Ministerpräsident 
Koizumi strukturelle Reformen durchführen 
werde. Darüber hinaus zeigte sich Takenaka hoffnungsvoll, 
dass sich die japanische Wirtschaft bald 
erholen könne und dann ein Wachstum von 0,5 bis zwei 
Prozent erreichbar sei. 
 
 
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