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07.05.2001, 14:40 |
Eichel will nicht über deutsches Haushalts-Defizit spekulieren Thread gesperrt |
Eichel will nicht über deutsches Defizit spekulieren
Brüssel - Bundesfinanminister Hans Eichel will nicht über die
Entwicklung des deutschen Haushaltsdefizit spekulieren. Es habe wenig Sinn
darüber zu debattieren, bevor die Zahlen aus der revidierten Steuerschätzung
vorlägen, sagte Eichel am Montag in Brüssel am Rande des Rats der
EU-Wirtschafts- und Finanzminister (Ecofin). Die neue Steuerschätzung wird
am 17. Mai erwartet. Deutschland hatte in seinem aktualisierten
Stabilitätsprogramm ein Defizit für 2001 von 1,5 Prozent zu Grunde gelegt,
während die Europäische Kommission in der vergangenen Woche 1,7 Prozent
veranschlagte.
Es bleibe bei den Vorgaben, wonach der Bund die Nettokreditaufnahme nicht
erhöhe, die automatischen Stabilisatoren wirken lasse und am Ziel des
ausgeglichenen Haushalts 2006 festhalte, sagte Eichel weiter. Das habe er
auch seinen Partnern im Rat zugesichert. Deutschland werde auf striktem
Konsolidierungskurs bleiben und auch keine prozyklische Konjunkturpolitik
verfolgen. Auch seien keine Änderungen an der bisherigen Planung im
Stabilitätsprogramm über das Jahr 2001 hinaus geplant: Er sehe auch keinen
Grund, dieses Programm zu ändern.
Mit den von der Kommission überarbeiteten wirtschaftspolitischen
Leitlinien ist der Minister zufrieden. Nach der ersten Aussprache im
Ecofin-Rat - endgültig nehmen die Minister dazu am 5. Juni für den Gipfel
Stellung - sprach Eichel von einer"guten Grundlage für die weiteren
Beratungen". Diese Leitlinien stünden in Kontinuität mit dem Mandat des
Lissaboner Gipfels und den Gipfelbeschlüssen von Stockholm in diesem
Frühjahr. Eichel begrüßte besonders, dass die Kommisson in diesen Leitlinien
einen eigenen Ansatz für die Eurozone entwickelt habe. Demnach solle am
Konsolidoiierungskurs festgehalten werden.
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07.05.2001, 15:14
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Eichel: Europas Abhängigkeit von US-Konjunktur überdenken |
Eichel: Europas Abhängigkeit von US-Konjunktur überdenken
Brüssel - Die Vorträge von IWF-Chefökonom Michael Mussa beim
jüngsten Treffen in Washington haben Bundesfinanzminister Hans Eichel über
die Abhängigkeit Europas von der US-Konjunktur ins Nachdenken gebracht: Es
gebe offensichtlich eine ziemlich parallele Entwicklung beider
Volkswirtschaften, über die in Europa neu nachgedacht werden müsse, riet
Eichel am Montag in Brüssel am Rande des Rats der EU-Wirtschafts- und
Finanzminister (Ecofin).
Dass die Abhängigkeiten von den USA im Falle Deutschschlands stärker
seien, sei ohnehin schon klar gewesen, sagte Eichel und verwies zur
Begründung auf gewachsene Kapitalverflechtungen zwischen Unternehmen auf
beiden Seiten des Atlantiks. Damit komme es inzwischen zu direkteren
Übertragungen als über den Umweg der Handelsbeziehungen. Fragen, welche
Folgerungen die Europäische Zentralbank (EZB) aus einer engeren
Konjunkturabhängigkeit ziehen müsse, wollte Eichel nicht beantworten.
Entscheidend sei, wie sich nun die US-Wirtschaft tatsächlich entwickeln
werde.
Die bisher vertretene These, dass sich die Konjunktur in der Eurozone von
der in den USA abkoppeln könne, sei, so Eichel,"nicht ganz falsch" gewesen
vor dem Hintergrund der Erwartung einer sanften Landung der US-Konjunktur.
Dabei sei man noch von einem US-Wirtschaftswachstum von etwa zwei bis drei
Prozent ausgegangen. Inzwischen lägen mit zwei Prozent Zahlen für das erste
Quartal vor, die möglicherweise auch noch nach unten korrigiert werden
könnten.
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