NEWS-SERVICE
09.05.2001, 11:00 |
BGH stärkt Verbraucherrechte bei Lebensversicherungen Thread gesperrt |
BGH stärkt Verbraucherrechte bei Lebensversicherungen
Karlsruhe (vwd/AFP) - Der Bundesgerichtshof (BGH) hat Klauseln zur
vorzeitigen Kündigung oder zeitweisen Aussetzung von Lebensversicherungen
für ungültig erklärt, weil den Versicherten die dabei entstehenden
wirtschaftlichen Nachteile verschleiert werden. Das am Mittwoch in Karlsruhe
ergangene Grundsatzurteil betrifft nach Angaben des klagenden Bundes der
Versicherten (BdV) nahezu alle seit 1995 geschlossenen Lebens- und
Rentenversicherungen. Der BGH kippte zudem eine Klausel, mit der Kosten für
den Vertragsabschluss oder Provisionen an den Agenten bei einer Kündigung
auf den Versicherten abgewälzt werden.
Die vom BdV angegriffene Regelung zur Bererechnung der
Überschussermittlung und - beteiligung hielt dagegen vor dem BGH stand. Nach
BdV-Schätzungen werden jährlich etwa 40 Prozent der rund zehn Millionen
Lebensversicherungen vorzeitig gekündigt. (AZ: IV ZR 121/00) Der BdV hatte
gegen die Allianz Lebensversicheurngs-AG, Stuttgart, und gegen die
Nürnberger Lebensversicherungs AG wegen der Intransparenz der umstrittenen
Klauseln geklagt. Bei der Allianz heißt es etwa zum fälligen Rückkaufswert
bei einer Kündigung, er werde"nach anerkannten Regeln der
Versicherungsmathematik berechnet".
Der BdV kritisierte, dass mit solch einer Klausel der Rückkaufswert
"weitgehend beliebig" berechnet werden könne. Der BGH folgte dieser Ansicht
und kritisierte, dass ein Versicherungsnehmer, der nach zwei Jahren kündige,
nur mit Mühen herausfinden könne, dass er nichts ausbezahlt bekommt und
seine Beiträge voll verloren seien. Die vom BdV vor allem angegriffenen
Klauseln zur Überschussermittlung sind nach Ansicht des BGH rechtens, weil
darin die"Quellen aufgezeigt" würden, aus denen Überschüsse erzielt werden
könnten. Darüber hinaus werde deutlich gemacht, dass künftig zu erzielende
Überschüsse unterschiedlich hoch ausfallen können. Zu weiteren Erläuterungen
sei der Versicherer nicht verpflichtet.
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Heller
09.05.2001, 12:17
@ NEWS-SERVICE
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Der BdV ist klasse: David gegen Goliath. Oder ist es eine Hydra? |
Wenn man diesen staatlich sanktionierten Raubrittern (den LVs) einen Kopf abhackt, wachsen zweie wieder nach (siehe private Altersvorsorge).
Ich habe mal versucht, an der Volkshochschule einen Kurs"Entsicherung" (Gegenteil von Versicherung) anzubieten. Die VHS-Leitung meinte, so ein Kurs werde bereits von einem anderen angeboten. Der war dann aber nicht im Programm.
Zufall oder Absicht?
Solange selbst im Gymnasium nur weltfremde Mathematik gelehrt wird und die maturnen 18-jährigen dann in die Fänge der LV-Drücker geraten, solange haben die LVs den längeren Hebel.
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Talleyrand
09.05.2001, 12:29
@ Heller
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Entsicherung? Was ist das bitte genau? oT |
>Wenn man diesen staatlich sanktionierten Raubrittern (den LVs) einen Kopf abhackt, wachsen zweie wieder nach (siehe private Altersvorsorge).
>Ich habe mal versucht, an der Volkshochschule einen Kurs"Entsicherung" (Gegenteil von Versicherung) anzubieten. Die VHS-Leitung meinte, so ein Kurs werde bereits von einem anderen angeboten. Der war dann aber nicht im Programm.
>Zufall oder Absicht?
>Solange selbst im Gymnasium nur weltfremde Mathematik gelehrt wird und die maturnen 18-jährigen dann in die Fänge der LV-Drücker geraten, solange haben die LVs den längeren Hebel.
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Ecki1
09.05.2001, 15:54
@ Talleyrand
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Re: Risiken selbst richtig einschätzen und auf sich nehmen. mkT |
Beispielsweise fahre ich seit 1988 Auto, hatte aber noch nie eine Kaskoversicherung. Selbst verschuldete Schäden und solche ohne Fremdhaftung habe ich immer selbst getragen. Ich habe mir mal den Spass gemacht, die Schäden mit den gesparten Prämien zu vergleichen, und bin auf einen Faktor grösser als 3 gekommen.
Entsicherung bedeutet für mich, nur die grossen, existenziellen Risiken abzusichern und den Rest auf die eigene Kappe zu nehmen, quasi als privatisierte Versicherung.
Gruss: Ecki
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le chat
09.05.2001, 16:16
@ Ecki1
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Re: Risiken selbst richtig einschätzen und auf sich nehmen. mkT |
>Beispielsweise fahre ich seit 1988 Auto, hatte aber noch nie eine Kaskoversicherung. Selbst verschuldete Schäden und solche ohne Fremdhaftung habe ich immer selbst getragen. Ich habe mir mal den Spass gemacht, die Schäden mit den gesparten Prämien zu vergleichen, und bin auf einen Faktor grösser als 3 gekommen.
>Entsicherung bedeutet für mich, nur die grossen, existenziellen Risiken abzusichern und den Rest auf die eigene Kappe zu nehmen, quasi als privatisierte Versicherung.
>Gruss: Ecki
Hi Ecki,
es gibt nur drei Möglichkeiten:
1. versichert sein und im Schadensfall trotz aller Klauseln im Kleingedruckten
eine Entschädigung erhalten. Dieser Fall tritt selten ein.
2. versichert sein und im Schadensfall wegen der Klauseln nix erhalten.
Dieser Fall tritt meist ein.
3. Überhaupt nicht versichert sein und die ersparte Prämie regelmässig auf
ein Haufen zu schmeissen. Das ist die beste Versicherung. Und sogar
Versicherungs- und Mehrwertsteuerfrei. Funktioniert bei mir seit Jahren.
Zur Zeit kräftigst im Haben. Aus der Zeit davor war ich versichert,
hatte einige grosse Schäden und regelmässig in die Röhre geguckt. Jetzt
steht wenigstens die ersparte Prämie zur Schmerzlinderung zur Verfügung.
beste Grüsse
le chat
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Heller
09.05.2001, 16:33
@ Ecki1
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Yepp! Und vor allem sauber zu trennen: Risiko und Kapitalanlage. |
Das ist ja die Riesenschweinerei: Die Kapitallebensversicherungen!
Erst bezahlst du 3 Jahre, um das gesamte Risiko (für die Versicherung) auf fast Null runterzubringen, und erst danach geht es langsam, langsam um dein eigenes Wohl. Das ganze steuerlich abgesegnet von Papa Staat.
Gleichzeitig werden die Vermögen der Versicherungen (bzw. ihrer Kunden) hin- und hergeschoben und jedesmal verdienen nicht die Versicherten, sondern die Aktionäre, Banken, Tochter- und Schwesterunternehmen etc.
Hatte selbst früher 2 Kapital-LV-Verträge und die dann gekürzt bzw. gekündigt. Leider weiß ich, wovon ich spreche.
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Ecki1
09.05.2001, 16:45
@ le chat
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Re: Genau meine Meinung! Gruss: Ecki [owT] |
>>Beispielsweise fahre ich seit 1988 Auto, hatte aber noch nie eine Kaskoversicherung. Selbst verschuldete Schäden und solche ohne Fremdhaftung habe ich immer selbst getragen. Ich habe mir mal den Spass gemacht, die Schäden mit den gesparten Prämien zu vergleichen, und bin auf einen Faktor grösser als 3 gekommen.
>>Entsicherung bedeutet für mich, nur die grossen, existenziellen Risiken abzusichern und den Rest auf die eigene Kappe zu nehmen, quasi als privatisierte Versicherung.
>>Gruss: Ecki
>Hi Ecki,
>es gibt nur drei Möglichkeiten:
>1. versichert sein und im Schadensfall trotz aller Klauseln im Kleingedruckten > eine Entschädigung erhalten. Dieser Fall tritt selten ein.
>2. versichert sein und im Schadensfall wegen der Klauseln nix erhalten. > Dieser Fall tritt meist ein.
>3. Überhaupt nicht versichert sein und die ersparte Prämie regelmässig auf > ein Haufen zu schmeissen. Das ist die beste Versicherung. Und sogar > Versicherungs- und Mehrwertsteuerfrei. Funktioniert bei mir seit Jahren. > Zur Zeit kräftigst im Haben. Aus der Zeit davor war ich versichert, > hatte einige grosse Schäden und regelmässig in die Röhre geguckt. Jetzt > steht wenigstens die ersparte Prämie zur Schmerzlinderung zur Verfügung.
>beste Grüsse
>le chat
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