franco
15.05.2001, 16:09 |
Ist Paul C. Martin meschugge? Thread gesperrt |
In seinem trash-TV empfiehlt Paul C. Martin die Vermeidung von Euro-Bargeld.
In seinem Posting zur Sanierung der Staatsfinanzen (siehe den Header dieser Webseite) empfiehlt dottore, alle Depositen in Euro-Bargeld (Münzen und Noten) umzuwandeln.
Nach den gestrigen Postings von JüKü u.a. muss man ja annehmen, dass die Herren Paul C. Martin und dottore identisch sind.
Es drängt sich daher die obige Frage auf.
franco
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Lentas
15.05.2001, 16:16
@ franco
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*g* (owT) |
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Talleyrand
15.05.2001, 16:21
@ franco
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Re: Ist Paul C. Martin meschugge? |
>Nach den gestrigen Postings von JüKü u.a. muss man ja annehmen, dass die Herren Paul C. Martin und dottore identisch sind.
Muss man das? Es gibt doch....
Ansonsten::-))
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Frank1
15.05.2001, 16:23
@ franco
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???????? |
>Nach den gestrigen Postings von JüKü u.a. muss man ja annehmen, dass die Herren Paul C. Martin und dottore identisch sind.
>franco
Was soll denn das wieder???????????
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ManfredF
15.05.2001, 16:28
@ franco
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Re: Ist Paul C. Martin meschugge? |
>In seinem trash-TV empfiehlt Paul C. Martin die Vermeidung von Euro-Bargeld.
>In seinem Posting zur Sanierung der Staatsfinanzen (siehe den Header dieser Webseite) empfiehlt dottore, alle Depositen in Euro-Bargeld (Münzen und Noten) umzuwandeln.
>Nach den gestrigen Postings von JüKü u.a. muss man ja annehmen, dass die Herren Paul C. Martin und dottore identisch sind.
>Es drängt sich daher die obige Frage auf.
>franco
Offenbar hast Du weder dottores Posting zur Sanierung der Staatsfinanzen ganz gelesen, noch verstanden. Deshalb den Rat: nochmals lesen! die wesentlichen Passagen sind fett hervorgehoben. Dann dürfte sich die Frage von selbst erledigen.
Es ist nicht geschrieben"alle Depositen in Euro-Bargeld (Münzen und Noten) umzuwandeln"!!
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JüKü
15.05.2001, 17:59
@ Frank1
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Re:???????? |
>>Nach den gestrigen Postings von JüKü u.a. muss man ja annehmen, dass die Herren Paul C. Martin und dottore identisch sind.
>>franco
>Was soll denn das wieder???????????
Da ist ein wohl ein prinzipieller dottore-Gegner, der nicht sorgfältig gelesen hat.
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franco
15.05.2001, 20:10
@ ManfredF
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Re: Ist Paul C. Martin meschugge? |
>>In seinem trash-TV empfiehlt Paul C. Martin die Vermeidung von Euro-Bargeld.
>>In seinem Posting zur Sanierung der Staatsfinanzen (siehe den Header dieser Webseite) empfiehlt dottore, alle Depositen in Euro-Bargeld (Münzen und Noten) umzuwandeln.
>>Nach den gestrigen Postings von JüKü u.a. muss man ja annehmen, dass die Herren Paul C. Martin und dottore identisch sind.
>>Es drängt sich daher die obige Frage auf.
>>franco
>Offenbar hast Du weder dottores Posting zur Sanierung der Staatsfinanzen ganz gelesen, noch verstanden. Deshalb den Rat: nochmals lesen! die wesentlichen Passagen sind fett hervorgehoben. Dann dürfte sich die Frage von selbst erledigen.
>Es ist nicht geschrieben"alle Depositen in Euro-Bargeld (Münzen und Noten) umzuwandeln"!!
Drei Anmerkungen:
1. Sie haben recht, es steht nicht wörtlich da „alle Depositen“. Frage: Haben Sie aber mal nachgerechnet, wie viele Depositen gewandelt werden müssen, damit der Entschuldungseffekt zustande kommt? Wenn nein, woher wissen Sie dann, dass es nicht alle sein müssen?
2. Der Widerspruch, den ich moniere, kommt auch mit weniger als"allen" Depositen zustande. Es kommt überhaupt nicht auf die Quantitäten an, sondern auf die Richtung der Bewegungen. Wenn der Bauer gleichzeitig „Hüst“ und „Hott“ ruft, dann wissen die Pferde, der ist entweder besoffen oder meschugge geworden.
3. Noch eine Frage: Glauben Sie ernsthaft, der Vorschlag von dottore zur Staatsentschuldung sei mehr als absurdes Theater? Wenn ja, dann tun Sie mir aufrichtig leid.
MfG
franco
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PuppetMaster
15.05.2001, 20:19
@ franco
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Re: Ist Paul C. Martin meschugge? |
>3. Noch eine Frage: Glauben Sie ernsthaft, der Vorschlag von dottore zur Staatsentschuldung sei mehr als absurdes Theater? Wenn ja, dann tun Sie mir aufrichtig leid.
hab ich mich auch schon gefragt ob das jemand ernst nimmt
könnte hächstens klappen wenn eine grosse masse mobilisiert wird, und das würde sicher der EZB z.b. auffallen und man könnte rechtzeitig gegensteuer geben.
franco, du schreibst zwar inhaltlich nach meinem geschmack, aber leider etwas agressiv! sorry wegen dem duzen:)
gruss
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ManfredF
15.05.2001, 20:30
@ franco
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Re: Ist Paul C. Martin meschugge? |
>>>In seinem trash-TV empfiehlt Paul C. Martin die Vermeidung von Euro-Bargeld.
>>>In seinem Posting zur Sanierung der Staatsfinanzen (siehe den Header dieser Webseite) empfiehlt dottore, alle Depositen in Euro-Bargeld (Münzen und Noten) umzuwandeln.
>>>Nach den gestrigen Postings von JüKü u.a. muss man ja annehmen, dass die Herren Paul C. Martin und dottore identisch sind.
>>>Es drängt sich daher die obige Frage auf.
>>>franco
>>Offenbar hast Du weder dottores Posting zur Sanierung der Staatsfinanzen ganz gelesen, noch verstanden. Deshalb den Rat: nochmals lesen! die wesentlichen Passagen sind fett hervorgehoben. Dann dürfte sich die Frage von selbst erledigen.
>>Es ist nicht geschrieben"alle Depositen in Euro-Bargeld (Münzen und Noten) umzuwandeln"!!
>Drei Anmerkungen:
>1. Sie haben recht, es steht nicht wörtlich da „alle Depositen“. Frage: Haben Sie aber mal nachgerechnet, wie viele Depositen gewandelt werden müssen, damit der Entschuldungseffekt zustande kommt? Wenn nein, woher wissen Sie dann, dass es nicht alle sein müssen?
>
>2. Der Widerspruch, den ich moniere, kommt auch mit weniger als"allen" Depositen zustande. Es kommt überhaupt nicht auf die Quantitäten an, sondern auf die Richtung der Bewegungen. Wenn der Bauer gleichzeitig „Hüst“ und „Hott“ ruft, dann wissen die Pferde, der ist entweder besoffen oder meschugge geworden.
>3. Noch eine Frage: Glauben Sie ernsthaft, der Vorschlag von dottore zur Staatsentschuldung sei mehr als absurdes Theater? Wenn ja, dann tun Sie mir aufrichtig leid.
>MfG
>franco
Wenn Sie mich Siezen, dann tu ichs auch.
Offenbar muß ich es Ihnen nun doch erklären:
es ist falsch:"alle Depositen in Euro-Bargeld (Münzen und Noten)umzuwandeln"
richtig muß es heissen:"alle Depositen (Münzen und Noten) in Euro-MÜNZEN umzuwandeln"!!
es geht dabei nur um 1 Tag (2.1.02), für den alle Banken mehr MÜNZEN ausgeben müssen als geplant. D.h. es müssen mehr MÜNZEN geprägt werden als geplant. Dies erhöht den Prägegewinn des Finanzministers, der zur kompletten Entschuldung verwendet werden kann. Nochmal: es geht nur um 1 Tag (am Tag drauf sollen alle Münzen wieder zurückgegeben werden) - das steht nicht in Widerspruch zur Meidung von EuroBargeld.
zu Pkt3: da bin ich noch am grübeln
Gruß
ManfredF
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Jochen
15.05.2001, 21:48
@ ManfredF
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Re: Euro-Münzen |
>es ist falsch:"alle Depositen in Euro-Bargeld (Münzen und Noten)umzuwandeln"
>richtig muß es heissen:"alle Depositen (Münzen und Noten) in Euro-MÜNZEN umzuwandeln"!!
>es geht dabei nur um 1 Tag (2.1.02), für den alle Banken mehr MÜNZEN ausgeben müssen als geplant. D.h. es müssen mehr MÜNZEN geprägt werden als geplant. Dies erhöht den Prägegewinn des Finanzministers, der zur kompletten Entschuldung verwendet werden kann. Nochmal: es geht nur um 1 Tag (am Tag drauf sollen alle Münzen wieder zurückgegeben werden) - das steht nicht in Widerspruch zur Meidung von EuroBargeld.
zZ kann der FiMinister nur einen bestimmten Betrag an Münzen herausgeben (echtes fiat money - da nicht gedeckt bzw. keine Gegenbuchung), ist gesetzlich geregelt.
Die Frage beim EURO-Umtausch ist: Sind Münzen wie in D fiat money s.o. oder sind Euro-Münzen wie Euro-Banknoten gedeckt? Und wenn ersteres: Ist die Ausgabemenge gesetzlich begrenzt? Wenn nicht, so wäre ein Umtausch die erhoffte Lösung des Staatschuldenproblems (falls man so etwas annimmt) (Ironiezeichen gesetzt:-) für alle, die das nicht verstehen).
>zu Pkt3: da bin ich noch am grübeln
Ob das ernstgemeint ist, ist völlig egal. Es geht darum, einen Sachverhalt zu beurteilen, und in welcher Form der vorgetragen wird, ist unwichtig.
Jochen
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franco
15.05.2001, 22:48
@ ManfredF
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Re: Ist Paul C. Martin meschugge? |
>>>>In seinem trash-TV empfiehlt Paul C. Martin die Vermeidung von Euro-Bargeld.
>>>>In seinem Posting zur Sanierung der Staatsfinanzen (siehe den Header dieser Webseite) empfiehlt dottore, alle Depositen in Euro-Bargeld (Münzen und Noten) umzuwandeln.
>>>>Nach den gestrigen Postings von JüKü u.a. muss man ja annehmen, dass die Herren Paul C. Martin und dottore identisch sind.
>>>>Es drängt sich daher die obige Frage auf.
>>>>franco
>>>Offenbar hast Du weder dottores Posting zur Sanierung der Staatsfinanzen ganz gelesen, noch verstanden. Deshalb den Rat: nochmals lesen! die wesentlichen Passagen sind fett hervorgehoben. Dann dürfte sich die Frage von selbst erledigen.
>>>Es ist nicht geschrieben"alle Depositen in Euro-Bargeld (Münzen und Noten) umzuwandeln"!!
>>Drei Anmerkungen:
>>1. Sie haben recht, es steht nicht wörtlich da „alle Depositen“. Frage: Haben Sie aber mal nachgerechnet, wie viele Depositen gewandelt werden müssen, damit der Entschuldungseffekt zustande kommt? Wenn nein, woher wissen Sie dann, dass es nicht alle sein müssen?
>>
>>2. Der Widerspruch, den ich moniere, kommt auch mit weniger als"allen" Depositen zustande. Es kommt überhaupt nicht auf die Quantitäten an, sondern auf die Richtung der Bewegungen. Wenn der Bauer gleichzeitig „Hüst“ und „Hott“ ruft, dann wissen die Pferde, der ist entweder besoffen oder meschugge geworden.
>>3. Noch eine Frage: Glauben Sie ernsthaft, der Vorschlag von dottore zur Staatsentschuldung sei mehr als absurdes Theater? Wenn ja, dann tun Sie mir aufrichtig leid.
>>MfG
>>franco
>Wenn Sie mich Siezen, dann tu ichs auch.
>Offenbar muß ich es Ihnen nun doch erklären:
>es ist falsch:"alle Depositen in Euro-Bargeld (Münzen und Noten)umzuwandeln"
>richtig muß es heissen:"alle Depositen (Münzen und Noten) in Euro-MÜNZEN umzuwandeln"!!
>es geht dabei nur um 1 Tag (2.1.02), für den alle Banken mehr MÜNZEN ausgeben müssen als geplant. D.h. es müssen mehr MÜNZEN geprägt werden als geplant. Dies erhöht den Prägegewinn des Finanzministers, der zur kompletten Entschuldung verwendet werden kann. Nochmal: es geht nur um 1 Tag (am Tag drauf sollen alle Münzen wieder zurückgegeben werden) - das steht nicht in Widerspruch zur Meidung von EuroBargeld.
>zu Pkt3: da bin ich noch am grübeln
>Gruß
>ManfredF
Hallo ManfredF,
Sie schreiben:
< richtig muß es heissen:"alle Depositen (Münzen und Noten) in Euro-MÜNZEN umzuwandeln"!!“ >
Daran ist zweierlei auszusetzen,
1. Münzen und Noten sind keine Depositen und daher kann es nicht „Depositen (Münzen und Noten)“ heissen.
2. Die Umwandlung von DM-Münzen und DM-Noten bringt keinen Gewinn, weil es sich ja nur um eine Substitution und nicht um zusätzliche Münzen handelt. (Der Münzgewinn für DM-Münzen und der Seignorage-Gewinn für DM-Noten sind bereits in der Vergangenheit angefallen.) Im Gegenteil es handelt sich bei der Umwandlung von DM-Münzen und DM-Noten um ein Verlustgeschäft. Es ist wie bei einer Rückrufaktion einer Automobilfabrik, die ein Automodell mit einer Macke ausgeliefert hat und nun nachbessern muss. Es muss also „Depositen“ heissen.
3. Es muss auch nicht „Euro-Münzen heissen, denn auch mit Euro-Noten kann der Staat Gewinne erzielen. Er ist schliesslich am Seignorage-Gewinn der EZB beteiligt gemäß der Eigenkapitalquote.
Zur Absurdität:
Die Durchführung der Aktion setzt folgendes voraus:
1. Der Staat muss die Aktion vorausahnen. Er muss sie gut heissen. Er muss daraufhin gegenüber der EZB einen entsprechenden Antrag auf Münzprägung stellen. Die EZB muss zustimmen. Die Prägeanstalten müssen angewiesen werden, die Münzen herzustellen. Erst dann können die zusätzlichen Münzen geprägt werden.
2. Eine solche Aktion darf, soll sie durchführbar sein, nicht überraschend kommen. Sie muss rechtzeitig bekannt gemacht werden. Die Münzproduktion und Auslieferung im Raume braucht Zeit, die Herstellungs-Kapazitäten der Prägeanstalten sind auf eine solche temporäre Expansion des Münzumlaufs nicht eingestellt. Münzen können nicht in Null-Zeit hergestellt und verteilt werden. (dottore würde sich ja auch verbitten, dass Münzen zur Beschleunigung der Herstellung im unsoliden französischen Rundum- oder im türkischen Halbmondverfahren hergestellt werden.)
3. Nach der gesetzlichen Lage muss die Zunahme des Münzumlaufs, auch wenn es nur für einen Tag ist, von der EZB genehmigt werden. Der Staat hat zwar das Münzregal (das Recht zur Münzprägung), kann aber aus geldpolitischen Gründen die Vermehrung des Münzumlaufs nicht einfach anordnen.
4. Die EZB wird sich auf eine solche Aktion gar nicht erst einlassen, schon weil Sie nicht sicher sein kann, ob und wie viel von dem zusätzlichen Münzumlauf beim Publikum verbleibt. (Ein Teil der Leute könnte es sich mit der Wiedereinzahlung anders überlegen). Sie würde die Kontrolle über die Geldbasis, die gesamte Geldmenge und damit über das Preisniveau verlieren.
5. Wie sollen die Münzen überhaupt zu den Geschäftsbanken gelangen, so dass die Bankkunden sie durch Abhebung vom Giro- und anderen Konten erhalten können? Geschäftsbanken können sich von der Zentralbank Münzen nur in dem Masse herausgeben lassen wie sie über Giro-Einlagen bei der Zentralbank verfügen.
6. Durch Offenmarktpolitik hat die EZB die Geldbasis unter Kontrolle. Die Giro-Einlagen der Geschäftsbanken bei der EZB können die von der EZB kontrollierte Geldbasis nicht überscheiten.
7. Lehnt die EZB die Aktion ab oder wird sie zu spät informiert, dann stehen eben keine zusätzlichen Münzen zur Verfügung. Wenn nun die ganze Bevölkerung weiss, dass man die Münzen nur für einen Tag abhebt, dann werden es auch die Geschäftsbanken wissen. Sie werden an dem besagten Tage Münzen herausgeben solange sie welche haben, und werden jenen, die dabei leer ausgehen, einfach sagen „Tut uns leid, die Leute sind verrückt nach Münzen, versuchen Sie’s morgen wieder.“ Gesetzeslage hin oder her. Nun werden ja nach dem Plan am nächsten Tag die tags zuvor herausgegebenen Münzen wieder eingezahlt und die Banken könnten wieder Münzen auszahlen. Das ganze kann sich Tag für Tag wiederholen bis jeder seine Depositen einmal umgetauscht hat. Die Banken werden die Aktion einfach zeitlich strecken und sie mit dem vorhandenen Bestand an Münzen abwickeln.
8. Wenn die EZB von der Aktion vorab informiert würde, dann hätte Sie Zeit genug, durch eine Werbeaktion, die Leute vom Unsinn und der Illegalität dieser Aktion (siehe nächster Punkt) zu überzeugen.
9. Aber viel wichtiger ist folgender Einwand. Eine solche Aktion würde auf eine nachträgliche Monetisierung der Staatsdefizite hinauslaufen und damit dem Verbot der Finanzierung von Staatsdefiziten durch die EZB zuwiderlaufen. (Ich wäre sicher nicht der erste und einzige, dem dies auffallen würde.) Es wäre ein glatter Missbrauch des Münzregals und man könnte sich vorstellen, dass der Schuss insofern nach hinten losgeht, als man nun auf der politischen Ebene einen guten Grund dafür hätte, das Münzregal der Staaten zu beseitigen. Es ist ja ohnehin ein alter Zopf, der eigentlich gar nicht mehr in die EWU-Statuten hätte aufgenommen werden dürfen.
10. Würde die EZB die Aktion aber gutheissen und durchführbar machen, und damit rechtswidrig handeln, dann würde sie nach der Rückgabe der Münzen auf einem Haufen Metall sitzen, für den sie auf Jahre keine Verwendung hätte. Nach einem Gerichtsurteil, das die Illegalität der Aktion feststellen müsste, würde sie die Münzen verschrotten und abschreiben und den Staat damit belasten. Der Münzgewinn würde wieder verschwinden und die Staatsschulden müssten wieder erhöht werden.
Glaubt jetzt noch jemand, dass die Bezeichnung „absurdes Theater“ zu agressiv ist?
Mit freundlichen Grüßen
franco
P.S. Ich bitte um Nachsicht wegen der Länge dieses Beitrags.
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Baldur der Ketzer
15.05.2001, 23:51
@ franco
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Re: Ach, Läufer, laß es doch einfach sein.....verdien lieber mal redlich Geld |
>>>>>In seinem trash-TV empfiehlt Paul C. Martin die Vermeidung von Euro-Bargeld.
>>>>>In seinem Posting zur Sanierung der Staatsfinanzen (siehe den Header dieser Webseite) empfiehlt dottore, alle Depositen in Euro-Bargeld (Münzen und Noten) umzuwandeln.
>>>>>Nach den gestrigen Postings von JüKü u.a. muss man ja annehmen, dass die Herren Paul C. Martin und dottore identisch sind.
>>>>>Es drängt sich daher die obige Frage auf.
>>>>>franco
>>>>Offenbar hast Du weder dottores Posting zur Sanierung der Staatsfinanzen ganz gelesen, noch verstanden. Deshalb den Rat: nochmals lesen! die wesentlichen Passagen sind fett hervorgehoben. Dann dürfte sich die Frage von selbst erledigen.
>>>>Es ist nicht geschrieben"alle Depositen in Euro-Bargeld (Münzen und Noten) umzuwandeln"!!
>>>Drei Anmerkungen:
>>>1. Sie haben recht, es steht nicht wörtlich da „alle Depositen“. Frage: Haben Sie aber mal nachgerechnet, wie viele Depositen gewandelt werden müssen, damit der Entschuldungseffekt zustande kommt? Wenn nein, woher wissen Sie dann, dass es nicht alle sein müssen?
>>>
>>>2. Der Widerspruch, den ich moniere, kommt auch mit weniger als"allen" Depositen zustande. Es kommt überhaupt nicht auf die Quantitäten an, sondern auf die Richtung der Bewegungen. Wenn der Bauer gleichzeitig „Hüst“ und „Hott“ ruft, dann wissen die Pferde, der ist entweder besoffen oder meschugge geworden.
>>>3. Noch eine Frage: Glauben Sie ernsthaft, der Vorschlag von dottore zur Staatsentschuldung sei mehr als absurdes Theater? Wenn ja, dann tun Sie mir aufrichtig leid.
>>>MfG
>>>franco
>>Wenn Sie mich Siezen, dann tu ichs auch.
>>Offenbar muß ich es Ihnen nun doch erklären:
>>es ist falsch:"alle Depositen in Euro-Bargeld (Münzen und Noten)umzuwandeln"
>>richtig muß es heissen:"alle Depositen (Münzen und Noten) in Euro-MÜNZEN umzuwandeln"!!
>>es geht dabei nur um 1 Tag (2.1.02), für den alle Banken mehr MÜNZEN ausgeben müssen als geplant. D.h. es müssen mehr MÜNZEN geprägt werden als geplant. Dies erhöht den Prägegewinn des Finanzministers, der zur kompletten Entschuldung verwendet werden kann. Nochmal: es geht nur um 1 Tag (am Tag drauf sollen alle Münzen wieder zurückgegeben werden) - das steht nicht in Widerspruch zur Meidung von EuroBargeld.
>>zu Pkt3: da bin ich noch am grübeln
>>Gruß
>>ManfredF
>Hallo ManfredF,
>Sie schreiben:
>< richtig muß es heissen:"alle Depositen (Münzen und Noten) in Euro-MÜNZEN umzuwandeln"!!“ >
>Daran ist zweierlei auszusetzen,
>1. Münzen und Noten sind keine Depositen und daher kann es nicht „Depositen (Münzen und Noten)“ heissen.
>2. Die Umwandlung von DM-Münzen und DM-Noten bringt keinen Gewinn, weil es sich ja nur um eine Substitution und nicht um zusätzliche Münzen handelt. (Der Münzgewinn für DM-Münzen und der Seignorage-Gewinn für DM-Noten sind bereits in der Vergangenheit angefallen.) Im Gegenteil es handelt sich bei der Umwandlung von DM-Münzen und DM-Noten um ein Verlustgeschäft. Es ist wie bei einer Rückrufaktion einer Automobilfabrik, die ein Automodell mit einer Macke ausgeliefert hat und nun nachbessern muss. Es muss also „Depositen“ heissen.
>3. Es muss auch nicht „Euro-Münzen heissen, denn auch mit Euro-Noten kann der Staat Gewinne erzielen. Er ist schliesslich am Seignorage-Gewinn der EZB beteiligt gemäß der Eigenkapitalquote.
>Zur Absurdität:
>Die Durchführung der Aktion setzt folgendes voraus:
>1. Der Staat muss die Aktion vorausahnen. Er muss sie gut heissen. Er muss daraufhin gegenüber der EZB einen entsprechenden Antrag auf Münzprägung stellen. Die EZB muss zustimmen. Die Prägeanstalten müssen angewiesen werden, die Münzen herzustellen. Erst dann können die zusätzlichen Münzen geprägt werden.
>2. Eine solche Aktion darf, soll sie durchführbar sein, nicht überraschend kommen. Sie muss rechtzeitig bekannt gemacht werden. Die Münzproduktion und Auslieferung im Raume braucht Zeit, die Herstellungs-Kapazitäten der Prägeanstalten sind auf eine solche temporäre Expansion des Münzumlaufs nicht eingestellt. Münzen können nicht in Null-Zeit hergestellt und verteilt werden. (dottore würde sich ja auch verbitten, dass Münzen zur Beschleunigung der Herstellung im unsoliden französischen Rundum- oder im türkischen Halbmondverfahren hergestellt werden.)
>3. Nach der gesetzlichen Lage muss die Zunahme des Münzumlaufs, auch wenn es nur für einen Tag ist, von der EZB genehmigt werden. Der Staat hat zwar das Münzregal (das Recht zur Münzprägung), kann aber aus geldpolitischen Gründen die Vermehrung des Münzumlaufs nicht einfach anordnen.
>4. Die EZB wird sich auf eine solche Aktion gar nicht erst einlassen, schon weil Sie nicht sicher sein kann, ob und wie viel von dem zusätzlichen Münzumlauf beim Publikum verbleibt. (Ein Teil der Leute könnte es sich mit der Wiedereinzahlung anders überlegen). Sie würde die Kontrolle über die Geldbasis, die gesamte Geldmenge und damit über das Preisniveau verlieren.
>5. Wie sollen die Münzen überhaupt zu den Geschäftsbanken gelangen, so dass die Bankkunden sie durch Abhebung vom Giro- und anderen Konten erhalten können? Geschäftsbanken können sich von der Zentralbank Münzen nur in dem Masse herausgeben lassen wie sie über Giro-Einlagen bei der Zentralbank verfügen.
>6. Durch Offenmarktpolitik hat die EZB die Geldbasis unter Kontrolle. Die Giro-Einlagen der Geschäftsbanken bei der EZB können die von der EZB kontrollierte Geldbasis nicht überscheiten.
>7. Lehnt die EZB die Aktion ab oder wird sie zu spät informiert, dann stehen eben keine zusätzlichen Münzen zur Verfügung. Wenn nun die ganze Bevölkerung weiss, dass man die Münzen nur für einen Tag abhebt, dann werden es auch die Geschäftsbanken wissen. Sie werden an dem besagten Tage Münzen herausgeben solange sie welche haben, und werden jenen, die dabei leer ausgehen, einfach sagen „Tut uns leid, die Leute sind verrückt nach Münzen, versuchen Sie’s morgen wieder.“ Gesetzeslage hin oder her. Nun werden ja nach dem Plan am nächsten Tag die tags zuvor herausgegebenen Münzen wieder eingezahlt und die Banken könnten wieder Münzen auszahlen. Das ganze kann sich Tag für Tag wiederholen bis jeder seine Depositen einmal umgetauscht hat. Die Banken werden die Aktion einfach zeitlich strecken und sie mit dem vorhandenen Bestand an Münzen abwickeln.
>8. Wenn die EZB von der Aktion vorab informiert würde, dann hätte Sie Zeit genug, durch eine Werbeaktion, die Leute vom Unsinn und der Illegalität dieser Aktion (siehe nächster Punkt) zu überzeugen.
>9. Aber viel wichtiger ist folgender Einwand. Eine solche Aktion würde auf eine nachträgliche Monetisierung der Staatsdefizite hinauslaufen und damit dem Verbot der Finanzierung von Staatsdefiziten durch die EZB zuwiderlaufen. (Ich wäre sicher nicht der erste und einzige, dem dies auffallen würde.) Es wäre ein glatter Missbrauch des Münzregals und man könnte sich vorstellen, dass der Schuss insofern nach hinten losgeht, als man nun auf der politischen Ebene einen guten Grund dafür hätte, das Münzregal der Staaten zu beseitigen. Es ist ja ohnehin ein alter Zopf, der eigentlich gar nicht mehr in die EWU-Statuten hätte aufgenommen werden dürfen.
>10. Würde die EZB die Aktion aber gutheissen und durchführbar machen, und damit rechtswidrig handeln, dann würde sie nach der Rückgabe der Münzen auf einem Haufen Metall sitzen, für den sie auf Jahre keine Verwendung hätte. Nach einem Gerichtsurteil, das die Illegalität der Aktion feststellen müsste, würde sie die Münzen verschrotten und abschreiben und den Staat damit belasten. Der Münzgewinn würde wieder verschwinden und die Staatsschulden müssten wieder erhöht werden.
>Glaubt jetzt noch jemand, dass die Bezeichnung „absurdes Theater“ zu agressiv ist?
>Mit freundlichen Grüßen
>franco
>
>P.S. Ich bitte um Nachsicht wegen der Länge dieses Beitrags.
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Sascha
16.05.2001, 00:05
@ Baldur der Ketzer
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Re: Ach, Läufer, laß es doch einfach sein.....verdien lieber mal redlich Geld |
Hi Baldur!
> Ach, Läufer, laß es doch einfach sein.....verdien lieber mal redlich Geld
Stimmt! Er könnte es durchaus sein. Die vertretene Meinung paßt zu der von Läufer, der Schreibstil und die Wortwahl sind ebenfalls ähnlich/typisch, die Postings sind alle oder nahezu alle klar gegen dottore gerichtet usw.
Ich weiß es zwar nicht 100%-ig aber der Verdacht liegt zumindest nahe.
Beste Grüße
<font color="#FF3300">S</font><font color="#0000FF">a</font><font color="#FF9900">s</font><font color="#9900CC">c</font><font color="#33CC33">h</font><font color="#FF66FF">a</font>
<center>
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franco
16.05.2001, 02:18
@ Baldur der Ketzer
|
Klarstellung und Bitte um Hilfe |
Hallo Baldur,
Ich bin zwar nicht der Läufer aber mit dem Geldverdienen haben Sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Sie sprechen wie die gute Vorsehung. Vielleicht können sie mir einen Job anbieten. Haben Sie nicht neulich so etwas wie Möbelpacker gesucht, zu 25 Franken die Stunde. Immerhin wären das 7 Franken mehr als die Putzfrauen in unserer Kleinstadt kriegen. (Ich würde Ihnen keine Vorwürfe machen und Sie bräuchten sich nicht im Board auszuweinen.) Ob aber dieses Mehr von 7 Franken die Fahrtkosten ins Liechtensteinsche deckt, weiss ich nicht. Das würde schon von der Dauer der Beschäftigung abhängen und natürlich von den Abzügen. Wäre doch schwarz oder nicht? Allerdings fällt mir ein, dass Schwarzarbeit ja nicht ganz"redlich" wäre. Sie müssen also an etwas anderes gedacht haben.
Vielleicht an eine Geld-Waschanlage? Für Sylvio Berlusconi oder Helmuth Kohl. Bei Ihrem bekannten Sarkasmus durchaus denkbar. Ausserdem so nahe liegend bei der einschlägigen Reputation Ihres Standorts. Da geht man vielleicht als anständiger Mensch hin, ob man aber wieder als solcher herauskommt, ist doch noch die Frage. Allderdings finden die deutschen Staatsanwaltschaften da gar nichts mehr dabei. Sie lassen sich durch solche Lappalien, wie Geldwäsche, nicht mehr um den Mittagsschlaf bringen.
Wenn Ihnen was Vernüftiges einfällt, lassen Sie es mich bitte wissen.
Verschwiegenheit wird zugesichert. Ich erzähle dottore ganz bestimmt nichts davon. Der kriegt ja nicht genug, um seine Urschuld zu tilgen und würde mir einen interessanten Job garantiert abjagen.
MfG
franco
<center>
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JÜKÜ
16.05.2001, 08:16
@ franco
|
Re: Klarstellung und Bitte um Hilfe / Gelbe Karte |
>Hallo Baldur,
>Ich bin zwar nicht der Läufer
Aber Sie stehem ihm in nichts nach.
Was sollen diese Postings?
Gelbe Karte.
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Baldur der Ketzer
16.05.2001, 10:48
@ franco
|
Re: Klarstellung - gut gekontert |
Hallo, franco,
das war gut gekontert ;-).
>>Bei Ihrem bekannten Sarkasmus durchaus denkbar. Ausserdem so nahe liegend bei der einschlägigen Reputation Ihres Standorts.
nee, nee, die Reputation kommt aus vielleicht fünf uralten Beispielen, die man wieder und wieder hochgekocht hat, außerdem hätte doch die Sensationspresse weniger zu schreiben, und der Neid als Motiv ist auch nicht zu verachten, wer sieht schon gerne, daß es in der deutschsprachigen Nachbarschaft ein Land gibt, das seinen Bürgern großzügige Eigenheimzulagen gewährt, Zinsen und Mieteinkünfte steuerfrei stellt, und Einkommen oder Firmengewinne mit maximal 18% besteuert, Rücklagen bildet, Haushaltsüberschüsse hat usw.usf.........irgendwie muß man so ein Land verunglimpfen, und schon zu Adolfs Zeiten sprach man von der Eiterbeule im Fleische Europas, die man ausbrennen müsse.......
>>Da geht man vielleicht als anständiger Mensch hin, ob man aber wieder als solcher herauskommt, ist doch noch die Frage.
Das liegt doch nicht an der Umgebung, das liegt am Charakter, und den hat man oder auch nicht.
Jedenfalls wirkt sich eine konfiskatorische Abgabenlast nicht charakterfestigend aus, während eine allerorten festzustellende Fairness wie hier in allen Behörden auch beim Gegenüber Wohlwollen erzeugt; ich bin überzeugt, daß die Steuerehrlichkeit hier einen weltweiten Spitzenwert haben wird, Beschummeln lohnt sich ja gar nicht, und den Steueramtsmitarbeiter anlügen, den man kennt und der neben einem wohnt? Nee, echt nicht.
Nach meiner Lebensauffassung würde ich für einen Politiker, der so sagt, aber anders handelt, nie einen Finger rühren, egal, was ich verdienen könnte - schließlich möchte ich nicht alle Spiegel in der Wohnung abhängen müssen.
>>Allderdings finden die deutschen Staatsanwaltschaften da gar nichts mehr dabei. Sie lassen sich durch solche Lappalien, wie Geldwäsche, nicht mehr um den Mittagsschlaf bringen.
Ja, wenn sogar deutsche Innenminister in sowas verstrickt sind, dann ist das doch echt nicht so problematisch, oder? Spaß beiseite, die Staatsanwaltschaften sollten lieber mal der Regierungskriminalität nachgehen, anstatt alten Rentnern vor der Grenze aufzulauern, sie zu filzen, und die Geldscheine zu zählen, die Omma Ilse in der Handtasche bei sich hat.
Man muß mal die Definition der Geldwäsche lesen, und wer dann noch nicht merkt, gegen wen das ganze Gefasel gerichtet ist, dem ist nicht mehr zu helfen. Die bösen Unterweltbarone sinds jedenfalls nicht.
>Wenn Ihnen was Vernüftiges einfällt, lassen Sie es mich bitte wissen.
Die besagte Arbeitsstelle ist in einer ausländischen Niederlassung, und die wird jetzt umstrukturiert, der Arbeitsplatz wird wohl wegfallen.
Abgesehen davon gibt es auch Grenzgänger aus Lindau und Umgebung, die täglich die rund 50km ins Fürstentum fahren, um hier die hohen Löhne zu nutzen.
Man zahlt dann zwar an Hans Eichel volle deutsche Steuern, aber wenn man sich entscheiden muß, überhaupt mal eine Arbeitsstelle zu suchen, dann doch lieber eine hoch- statt eine mittelmäßig bezahlte.........
Arbeitskräfte werden hier immer gesucht, es gibt nur ca. 200 arbeitslos gemeldete.
Also, mein Tipp - ruhig mal surfen und bei einem hiesigen Arbeitsvermittler in die homepage gucken.
MfG vom Baldur
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dottore
16.05.2001, 13:28
@ franco
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Re: Klarstellung und Bitte um Hilfe |
>Hallo Baldur,
>Ich bin zwar nicht der Läufer...
habe aber ähnliche Probleme mit der Schreibweise der Namen bekannter Zeitgenossen, mit denen er vielleicht auch laufend korrespondiert:
1. Helmuth Schmidt
2. Hans Tietmeier
3. Joseph Stieglitz
4. Sylvio Berlusconi
5. Helmuth Kohl
6. Ludwig Erhardt
So lauft's halt beim Laufer (e-mail-Adresse). Wie schön, dass inzwischen so viele Akademiker durchs Land schlendern.
Gruß
d.
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dottore
16.05.2001, 17:07
@ franco
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Re: Ist Paul C. Martin meschugge? |
Hi, Freunde,
es geht schon wieder los. Also dann:
>3. Es muss auch nicht „Euro-Münzen heissen, denn auch mit Euro-Noten kann der Staat Gewinne erzielen. Er ist schliesslich am Seignorage-Gewinn der EZB beteiligt gemäß der Eigenkapitalquote.
Es gibt leider keinen"Seignorage-Gewinn" der EZB."Seignorage" kommt von"Herr" (z.B. ital."signore", span."senor" usw.) und bezeichnet immer den Münzgewinn, also die Differenz zwischen Herstellkosten und dem was als Nominal auf den Münzen geprägt ist.
Die Herstellkosten einer 100-Euro-Note liegen bei ca. 20 Cents. Dann wäre die"Seignorage" (Seignorage-"Gewinn" ist doppelt-gemoppelt) also 99,80 Euro. Das wäre dann noch viel besser, um den Staat zu entschulden.
Das Problem liegt leider darin, dass die ZBs ihren Gewinn nicht aus dem Hut zaubern können wie der Staat"Geld" aufgrund seines Münzmonopols, sondern aus den Schuldtiteln ziehen, die bei ihnen auf der Aktivseite untergestellt sind, z.B."Devisen", die bekanntlich vor allem verzinsliche US-Titel sind. Die Zinsgutschriften werden von den ZBs in Euro umgewandelt und dann an die Finanzminister nach dem bekannten Schlüssel ausgekehrt.
>Zur Absurdität:
>Die Durchführung der Aktion setzt folgendes voraus:
>1. Der Staat muss die Aktion vorausahnen.
Das soll er eben nicht. Es soll doch eine schöne Überraschung für ihn sein. Endlich schuldenfrei! -;)
>Er muss sie gut heissen.
Das muss er nicht (ganz abgesehen davon, dass"gut heissen" nichts"heißt" im Sinne von"bedeutet"). In der Vergangenheit sind die Grenzen für die Ausgabe von Münzen in D immer wieder und zwar contra legem erweitert worden.
>Er muss daraufhin gegenüber der EZB einen entsprechenden Antrag auf Münzprägung stellen. Die EZB muss zustimmen.
Nach welcher gesetzlichen Grundlage muss die EZB zustimmen? Eine Fundstelle wäre schön.
>Die Prägeanstalten müssen angewiesen werden, die Münzen herzustellen. Erst dann können die zusätzlichen Münzen geprägt werden.
Die Banken haben bereits vor Wochen an ihre Kunden Formulare verschickt, mit deren Hilfe der vorausssichtliche Bedarf an Euro-Münzen angegeben werden soll. Ich habe mir erlaubt, für 10 Mio Euro Münzen für den 2. Januar 2001 abrufbereit zur Verfügung zu halten. Die Bank grübelt zusammen mit der LZB noch, wie sie es damit halten soll.
Ich habe mir auch erlaubt, mitzuteilen, dass ich die Münzen als (dingliche) Sicherheit für einen Kredit in gleicher Höhe brauche, der alsbald wieder zurückgeführt werden würde. Großes Grübeln bei der Bank, sie will sich den Zinsgewinn ungern entgehen lassen.
>2. Eine solche Aktion darf, soll sie durchführbar sein, nicht überraschend kommen. Sie muss rechtzeitig bekannt gemacht werden. Die Münzproduktion und Auslieferung im Raume braucht Zeit, die Herstellungs-Kapazitäten der Prägeanstalten sind auf eine solche temporäre Expansion des Münzumlaufs nicht eingestellt. Münzen können nicht in Null-Zeit hergestellt und verteilt werden. (dottore würde sich ja auch verbitten, dass Münzen zur Beschleunigung der Herstellung im unsoliden französischen Rundum- oder im türkischen Halbmondverfahren hergestellt werden.)
Die Münzen tragen nationale Kennzeichen - im Gegensatz zu den Noten, die allesamt von der EZB kommen sollen, wie aufgedruckt, was aber ohnehin nicht der Fall ist. Wer die Münzen prägt, ist wurscht. Die deutschen Prägeanstalten mit ihren Schuler-Schnellpressen sind sehr leistungsfähig und freuen sich gewiss über jeden Zusatzauftrag.
>3. Nach der gesetzlichen Lage muss die Zunahme des Münzumlaufs, auch wenn es nur für einen Tag ist, von der EZB genehmigt werden. Der Staat hat zwar das Münzregal (das Recht zur Münzprägung), kann aber aus geldpolitischen Gründen die Vermehrung des Münzumlaufs nicht einfach anordnen.
Wird doch auf die nationalen Münzgesetze abgehoben? Demnach muss nicht angeordnet werden. Es werden vielmehr maximale Grenzen erlaubt (die aber inzwischen weit überschritten wurden). Mit"Geldpolitik" hat das alles nichts zu tun. Denn Geldpolitik obliegt allein den ZBs, bzw. der EZB.
>4. Die EZB wird sich auf eine solche Aktion gar nicht erst einlassen, schon weil Sie nicht sicher sein kann, ob und wie viel von dem zusätzlichen Münzumlauf beim Publikum verbleibt.
Beim Publikum nichts. Es will und soll ja seinen Staat entschulden. Die Münzen werden sofort wieder bei der Bank abgeliefert und landen via Bank und LZB wieder bei der ZB, die diese dann, da ein für alle Mal geprägt, auf der Aktivseite hält.
>(Ein Teil der Leute könnte es sich mit der Wiedereinzahlung anders überlegen). Sie würde die Kontrolle über die Geldbasis, die gesamte Geldmenge und damit über das Preisniveau verlieren.
Genau darauf läuft der Vorschlag hinaus. Die Kontrolle über die"Geldbasis" etc. dem Staat zu entziehen und zu privatisieren. Preisniveau-relevant kann diese Aktion als solche erst werden, n a c h d e m die EZB die Seignorage an die Staaten ausgeschüttet hat und d i e s e mit dem so gewonnenen Guthaben bei den ZBs sämtliche Staatstitel aus dem Markt nimmt.
Dann haben alle, die bisher Staatstitel hielten, täglich fällige Forderungen in der Hand. Was sie damit machen, ist ihre Sache. Vielleicht legen sie es in Telekom-Anleihen an oder in Ukraine-Bonds oder am Geldmarkt. Sie können sich dann auch gern etwas kaufen. Würde der schleppenden Konjunktur auf die Beine helfen.
>5. Wie sollen die Münzen überhaupt zu den Geschäftsbanken gelangen, so dass die Bankkunden sie durch Abhebung vom Giro- und anderen Konten erhalten können?
Mit dem guten alten Lkw.
>Geschäftsbanken können sich von der Zentralbank Münzen nur in dem Masse herausgeben lassen wie sie über Giro-Einlagen bei der Zentralbank verfügen.
Wenn die GBanken nicht Münzen in jeder gewünschten Menge (begrenzt durch die Giralguthabensumme in toto) am 2. Januar zur Auszahlung bereit halten, dann sind sie ebenso in Konkurs als würden sie nicht die entsprechende Summe Euro in Form von Banknoten zur Auszahlung bereit halten. Dann stehen wir vor der Frage: Wollen die ZBanken die GBanken wirklich in Konkurs gehen lassen? Mit Sicherheit nicht.
>6. Durch Offenmarktpolitik hat die EZB die Geldbasis unter Kontrolle. Die Giro-Einlagen der Geschäftsbanken bei der EZB können die von der EZB kontrollierte Geldbasis nicht überscheiten.
Was heißt schon"unter Kontrolle"? Diese"Kontrolle" hat keinerlei Aussagekraft, denn sonst wären die ZBs nicht immer wieder überrascht, wie sich die Geld"mengen" so gar nicht ihren Vorstellungen entsprechend entwickeln. Denn würden sie dies, bräuchten die ZBs niemals irgendwelche geldpolitischen Adjustierunen vorzunehmen.
Ob die ZBs etwas"kontrollieren" oder ob ein Sack Polenta in Pavia platzt - same shit.
Außerdem: Welche GBanken unterhalten Konten bei der EZB? Die Konten werden auch ab 2001 fast ausschließlich bei den nationalen ZBs geführt wie bisher auch.
>7. Lehnt die EZB die Aktion ab oder wird sie zu spät informiert, dann stehen eben keine zusätzlichen Münzen zur Verfügung.
Die Information erfolgt nicht"zu spät", deshalb fragen ja jetzt schon die GBanken nach, wie viel Münzen denn gewünscht werden.
Außerdem: Keine ZB kann das Abfordern von beliebig vielen Münzen verhindern. Dafür gibt es keinerlei gesetzliche Grundlage. Die einzige Einschränkung für den späteren Eigentümer der Münzen besteht nur in der Begrenzung dergestalt, dass nicht in jeder beliebigen Höhe mit Münzen"bezahlt" werden kann.
Das ist aber auch nicht beabsichtigt. Die Münzen sollen nur geprägt werden, damit der Finanzminister mit Hilfe des dann automatisch anstehenden Münzgewinns seine Schulden abbauen kann. Die Münzen gehen subito an die GBanken und dann an die ZBs zurück.
>Wenn nun die ganze Bevölkerung weiss, dass man die Münzen nur für einen Tag abhebt, dann werden es auch die Geschäftsbanken wissen. Sie werden an dem besagten Tage Münzen herausgeben solange sie welche haben, und werden jenen, die dabei leer ausgehen, einfach sagen „Tut uns leid, die Leute sind verrückt nach Münzen, versuchen Sie’s morgen wieder.“
Das muss sich nur herumsprechen und schon ist der Knall da. Dann werden die Leute einen Run auf Bargeld in toto starten und dann gibt's echte Probleme.
>Gesetzeslage hin oder her.
Die Gesetzeslage ist eindeutig: Zahlen die GBanken nicht sämtliche Girokonten aus, kommt der Sequester.
>Nun werden ja nach dem Plan am nächsten Tag die tags zuvor herausgegebenen Münzen wieder eingezahlt und die Banken könnten wieder Münzen auszahlen. Das ganze kann sich Tag für Tag wiederholen bis jeder seine Depositen einmal umgetauscht hat. Die Banken werden die Aktion einfach zeitlich strecken und sie mit dem vorhandenen Bestand an Münzen abwickeln.
Der Plan sieht doch klipp und klar vor, die Banken zu zwingen, am 1. Tag des neuen Geldes zwei Billionen DM in Form von neu geprägten Euromünzen zur Auszahlung bereit zu halten. Macht ca. eine Billion Euro. Macht 500 Milliarden 2-Euro-Stücke. Verteilt auf die 5 Prägeanstalten je 100 Mia Stück. Die muss die Buba in Auftrag geben, dann zum Nennwert in ihre Aktivseite tun, dann den Münzgewinn ausschütten - das war's.
100 Mia ist eine ganze Menge. Eine moderne Schnellpresse schafft pro Tag (24 Stunden) normalerweise 100.000 Stück. 1000 Schnellpressen macht 100 Mio pro Tag. Wir kämen bis 2001 noch etwa auf ca. 20 Mia Stück. Der Rest muss importiert werden. Der Engpass besteht schon heute nicht bei den Münzanstalten, sondern vor allem bei den Fabrikanten der Rohlinge.
>8. Wenn die EZB von der Aktion vorab informiert würde, dann hätte Sie Zeit genug, durch eine Werbeaktion, die Leute vom Unsinn und der Illegalität dieser Aktion (siehe nächster Punkt) zu überzeugen.
Der Unsinn macht durchaus Sinn, da es sogar offizielle Politik der BuReg ist, die Staatsverschuldung"herunterzufahren". Was sollte daran"illegal" sein?
>9. Aber viel wichtiger ist folgender Einwand. Eine solche Aktion würde auf eine nachträgliche Monetisierung der Staatsdefizite hinauslaufen und damit dem Verbot der Finanzierung von Staatsdefiziten durch die EZB zuwiderlaufen.
Es werden keine Staatsdefizite finanziert, sondern es wird die Staatsverschuldung abgebaut. Das Ganze funktioniert im Grunde wie die Versteigerung der UMTS-Lizenzen. Der Staat verschafft sich Einnahmen aufgrund eines Monopols (Funkmonopol wie Münzmonopol).
Außerdem"finanziert" die Buba gar nichts (die EZB ist ohnehin nicht im Rennen). Sie handelt beim Einstreichen des Münzgewinns nur als Agent des Bundes. Der Bund kann selbstverständlich seine Münzen auch direkt selbst prägen (Münzmonopol hat immer der Staat, nie die ZB!) und ohne die Notenbank (daher auch der Name"Notenbank") direkt an die GBanken ausliefern.
>(Ich wäre sicher nicht der erste und einzige, dem dies auffallen würde.) Es wäre ein glatter Missbrauch des Münzregals
Ach ja? Toll, dass dies bemerkt wurde. Nur leider: Nicht der Staat missbraucht das Münzmonopol, sondern seine Bürger zwingen ihn dazu, es in ihrem Sinne (= Abbau der Staatsverschuldung) zu g e brauchen.
>und man könnte sich vorstellen, dass der Schuss insofern nach hinten losgeht, als man nun auf der politischen Ebene einen guten Grund dafür hätte, das Münzregal der Staaten zu beseitigen. Es ist ja ohnehin ein alter Zopf, der eigentlich gar nicht mehr in die EWU-Statuten hätte aufgenommen werden dürfen.
Und warum steht's dann trotzdem drin? Und warum sollte die"politische Ebene" eine derart segensreiche Operation wie die Beseitigung der Staatsverschuldung und damit des Zwangs zur permanenten Nettokreditaufnahme (schon wieder 44 Mrd. nur der Bund, nicht wahr?) nicht begrüßen?
>10. Würde die EZB die Aktion aber gutheissen und durchführbar machen, und damit rechtswidrig handeln,
Nicht die ZB handelt rechtswidrig (denn die hat nicht das Münzmonopol, sondern verwaltet es nur als"Bank des Staates"), sondern wenn überhaupt der Staat, weil er die Begrenzung des Münzumlaufs nicht einhält. Da er das aber nicht von sich aus macht, sondern von seinen Bürgern dazu gezwungen wird, was sollte da nicht Rechtens sein?
Außerdem hat der Staat die Begrenzung des Münzumlaufs in der Vergangenheit noch und noch gebrochen. Wer sollte also auf was und aufgrund welchen Gesetzes klagen?
>dann würde sie nach der Rückgabe der Münzen auf einem Haufen Metall sitzen, für den sie auf Jahre keine Verwendung hätte. Nach einem Gerichtsurteil, das die Illegalität der Aktion feststellen müsste,
Nochmal: Gegen welches Gesetz würde konkret verstoßen? Münzen sind (mit der bekannten Einschränkung im privaten Zahlungsverkehr) gesetzliche Zahlungsmittel und müssen an allen öffentlichen Kassen in unbeschränkter Höhe angenommen werden.
>würde sie die Münzen verschrotten und abschreiben und den Staat damit belasten. Der Münzgewinn würde wieder verschwinden und die Staatsschulden müssten wieder erhöht werden.
Der Münzgewinn wird ausgeschüttet und zwar an den Staat in Form von Banknoten bzw. Gutschriften der ZB zugunsten des Finanzministers. Was die ZB dann mit den Münzen physisch macht, spielt keinerlei Rolle.
Aktivseite der ZB: 2,5 Billionen Euro in Münzen (die Prägekosten rausgerechnet). Passivseite: Gewinn von 2,5 Bio Euro. Ausschüttung an den Finanzminister in Form von Banknoten (einfachstes Beispiel), dadurch bleiben beide Seiten der ZB-Bilanz gleich.
Staat kauft sämtliche ausstehenden Staatsschulden zurück - zu pari. Publikum kann die Banknoten verwenden wie von ihm gewünscht, siehe oben.
>Glaubt jetzt noch jemand, dass die Bezeichnung „absurdes Theater“ zu agressiv ist?
Der Fantasie sollte man keine allzu kleinlichen Grenzen ziehen -;). Absurd ist nicht der vorgeschlagene Plan, sondern eher die Tatsache, dass es Staatsverschuldung überhaupt gibt, von der kein Mensch weiß, wie sie jemals wieder zum Verschwinden gebracht werden könnte.
>Mit freundlichen Grüßen
>franco
>
>P.S. Ich bitte um Nachsicht wegen der Länge dieses Beitrags.
Ich auch.
d.
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franco
17.05.2001, 02:35
@ dottore
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Re: Ist Paul C. Martin meschugge? |
Geschrieben von dottore am 16. Mai 2001 17:07:18:
Als Antwort auf: Re: Ist Paul C. Martin meschugge? geschrieben von franco am 15. Mai 2001 22:48:13:
Hi, Freunde,
es geht schon wieder los. Also dann:
>3. Es muss auch nicht „Euro-Münzen heissen, denn auch mit Euro-Noten kann der Staat Gewinne erzielen. Er ist schliesslich am Seignorage-Gewinn der EZB beteiligt gemäß der Eigenkapitalquote.
Es gibt leider keinen"Seignorage-Gewinn" der EZB."Seignorage" kommt von"Herr" (z.B. ital."signore", span."senor" usw.) und bezeichnet immer den Münzgewinn, also die Differenz zwischen Herstellkosten und dem was als Nominal auf den Münzen geprägt ist.
Der Begriff der Seignorage beschränkt sich nicht auf den Münzgewinn. Der Münzgewinn ist nur eine Teilmenge der Seignorage. Das gehört zu den Basics. Sie scheinen zwar im Spelling von Namen die Nase vorn zu haben, aber hier liegen Sie schief.
Die Herstellkosten einer 100-Euro-Note liegen bei ca. 20 Cents. Dann wäre die"Seignorage" (Seignorage-"Gewinn" ist doppelt-gemoppelt) also 99,80 Euro. Das wäre dann noch viel besser, um den Staat zu entschulden.
Doppelt-gemoppelt? Nein, denn es gibt auch Seignorage-Losses.
Das Problem liegt leider darin, dass die ZBs ihren Gewinn nicht aus dem Hut zaubern können wie der Staat"Geld" aufgrund seines Münzmonopols, sondern aus den Schuldtiteln ziehen, die bei ihnen auf der Aktivseite untergestellt sind, z.B."Devisen", die bekanntlich vor allem verzinsliche US-Titel sind. Die Zinsgutschriften werden von den ZBs in Euro umgewandelt und dann an die Finanzminister nach dem bekannten Schlüssel ausgekehrt.
>Zur Absurdität:
>Die Durchführung der Aktion setzt folgendes voraus:
>1. Der Staat muss die Aktion vorausahnen.
Das soll er eben nicht. Es soll doch eine schöne Überraschung für ihn sein. Endlich schuldenfrei! -;)
>Er muss sie gut heissen.
Das muss er nicht (ganz abgesehen davon, dass"gut heissen" nichts"heißt" im Sinne von"bedeutet"). In der Vergangenheit sind die Grenzen für die Ausgabe von Münzen in D immer wieder und zwar contra legem erweitert worden.
Das ist eine pure Behauptung für die Sie den Beleg erst mal noch erbringen müssten. Vielmehr wurden die Gesetze geändert. Sie tun, so als kennten Sie sich in Gesetzen wie in der Orthografie aus, in Wahrheit... siehe meine Antwort zu ihrer nächsten Behauptung.
>Er muss daraufhin gegenüber der EZB einen entsprechenden Antrag auf Münzprägung stellen. Die EZB muss zustimmen.
Nach welcher gesetzlichen Grundlage muss die EZB zustimmen? Eine Fundstelle wäre schön.
Warum haben Sie es als orthografischer Alleswisser denn nötig, sich von mir eine Fundstelle nennen zu lassen. Sie protzen doch sonst immer mit Ihren Beziehungen und Informationsquellen. In welcher Informations-Wüste leben Sie denn? Können Sie für solche Fragen nicht wenigstens eines Ihrer Pseudonyme ins Feld schicken? Sie würden eine bessere Figur machen. Oder noch besser Sie schicken mir noch einmal, also wie bereits gehabt, die Anfrage einer „Dame“ Varinia mit zweideutigem Kompensationsangebot. Dann würde ich nämlich nicht antworten müssen.
Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass Sie mit Ihrer Frage nach der Fundstelle deutlich und klar zum Ausdruck bringen, dass Sie in Sachen Maastricht-Vertrag ahnungslos sind? Und dies in einer Frage zu der Sie einen politischen Vorschlag machen wollen.
Lassen Sie sich doch von Herrn Tietmeyer, dessen Namen Sie so korrekt schreiben können, bestätigen, dass nach Art. 105a Ziffer 2, EG-Vertrag „ die Mitgliedstaaten das Recht zur Ausgabe von Münzen haben, wobei der Umfang dieser Ausgabe der Genehmigung durch die EZB bedarf.“
Ich bin mir absolut sicher, dass Sie weder Herrn Tietmeyer, noch sonst einen orthografisch korrekt beschriebenen Herrn anrufen werden. Die Blamage wäre zu gross für Sie. Allerdings würden Sie sicherlich eine plausible Geschichte erfinden, um zu erklären, warum Ihnen die Vertragstexte vorübergehend abhanden gekommen sind. Vielleicht haben Sie ja diese Texte zur dinglichen Sicherung einer debitistischen Transaktion verwendet in Ermangelung der Euromünzen.
>Die Prägeanstalten müssen angewiesen werden, die Münzen herzustellen. Erst dann können die zusätzlichen Münzen geprägt werden.
Die Banken haben bereits vor Wochen an ihre Kunden Formulare verschickt, mit deren Hilfe der vorausssichtliche Bedarf an Euro-Münzen angegeben werden soll. Ich habe mir erlaubt, für 10 Mio Euro Münzen für den 2. Januar 2001 abrufbereit zur Verfügung zu halten. Die Bank grübelt zusammen mit der LZB noch, wie sie es damit halten soll.
Es gibt immer „Verrückte“ wie Sie. Keine Bange, die werden damit schon zu recht kommen.
Ausserdem: Bei welcher Bank haben Sie denn diese Meldung abgegeben. Nach meiner Kenntnis leben Sie in Zürich. Sie binden uns hier doch nur einen Bären auf. Reine Angeberei.
Ich habe mir auch erlaubt, mitzuteilen, dass ich die Münzen als (dingliche) Sicherheit für einen Kredit in gleicher Höhe brauche, der alsbald wieder zurückgeführt werden würde. Großes Grübeln bei der Bank, sie will sich den Zinsgewinn ungern entgehen lassen.
Ein Kredit, der durch Bargeld gesichert wird, ist ökonomisch gar kein Kredit.
Wenn Sie mit einem solchen Ansinnen zur Bank gekommen wären, hätte man sich gebogen vor Lachen (natürlich nicht ins Gesicht) und nicht, wie Sie meinen, „gegrübelt“. Man hätte Ihnen höflich und bestimmt andere Vorschläge zur Kredit-Sicherung gemacht, zB. ein paar Geldscheine vorgeschlagen oder einen Goldbarren, wenn’s denn unbedingt Metall sein muss. Ihre Geschichte ist eine erlogene Story, die Sie Idioten erzählen sollten, aber nicht hier im Board. Für wie blöd halten Sie uns denn? Wir sind doch nicht die BILD-Leserschaft, die unter Ihrer Mittäterschaft im Laufe von über 50 Jahren zur, natürlich freiwillig gewählten, Dummheit erzogen wurde.
>2. Eine solche Aktion darf, soll sie durchführbar sein, nicht überraschend kommen. Sie muss rechtzeitig bekannt gemacht werden. Die Münzproduktion und Auslieferung im Raume braucht Zeit, die Herstellungs-Kapazitäten der Prägeanstalten sind auf eine solche temporäre Expansion des Münzumlaufs nicht eingestellt. Münzen können nicht in Null-Zeit hergestellt und verteilt werden. (dottore würde sich ja auch verbitten, dass Münzen zur Beschleunigung der Herstellung im unsoliden französischen Rundum- oder im türkischen Halbmondverfahren hergestellt werden.)
Die Münzen tragen nationale Kennzeichen - im Gegensatz zu den Noten, die allesamt von der EZB kommen sollen, wie aufgedruckt, was aber ohnehin nicht der Fall ist. Wer die Münzen prägt, ist wurscht. Die deutschen Prägeanstalten mit ihren Schuler-Schnellpressen sind sehr leistungsfähig und freuen sich gewiss über jeden Zusatzauftrag.
Haben Sie schon einmal was von Produktionsplanung gehört?
>3. Nach der gesetzlichen Lage muss die Zunahme des Münzumlaufs, auch wenn es nur für einen Tag ist, von der EZB genehmigt werden. Der Staat hat zwar das Münzregal (das Recht zur Münzprägung), kann aber aus geldpolitischen Gründen die Vermehrung des Münzumlaufs nicht einfach anordnen.
Wird doch auf die nationalen Münzgesetze abgehoben?
Sie zeigen hier wieder, dass Sie komplett ahnungslos sind. Was für eine ehrliche Natur Sie doch zu sein scheinen. Aber das ist alles Getue. In Wirklichkeit scheuen Sie nicht einmal davor zurück, Ihren Diskussionsgegnern im Internet verdeckte, fallenstellende BILD-Journalisten auf den Hals zu hetzen.
Demnach muss nicht angeordnet werden. Es werden vielmehr maximale Grenzen erlaubt (die aber inzwischen weit überschritten wurden).
Sie leben in einer Welt von gestern. Dottore, die Zeit ist weitergegangen. Es hat eine Reihe von Gesetzesänderungen gegeben, die Sie offensichtlich alle verschlafen haben. Darunter auch solche für die alte Bundesbank, also vor Einführung der EZB. Ausserdem: Muss ich den Artikel 105a noch einmal zitieren?
Mit"Geldpolitik" hat das alles nichts zu tun. Denn Geldpolitik obliegt allein den ZBs, bzw. der EZB.
Es hat schon immer etwas mit Geldpolitik zu tun gehabt. Nur ist die Regelung heute so, dass die Geldpolitik von der Ausübung des Münzregals durch die Nationalstaaten jetzt nicht mehr behindert werden kann. Auch durch diese Neuerung bietet die EWU gegenüber der früheren geldpolitischen Ordnung in der BRD eine Verbesserung der geldpolitischen Kontrolle.
Auch an solchen Details kann man klar erkennen, dass Ihre Gegenerschaft zur EWU sich auf pure Ignoranz stützt; (siehe auch Ihre Kategorie-2-Geschichte). Ihre Spezialität ist offenbar die Orthografie. Für einen professionellen Druckfahnenleser kein Wunder. Schuster bleib bei deinen Leisten.
>4. Die EZB wird sich auf eine solche Aktion gar nicht erst einlassen, schon weil Sie nicht sicher sein kann, ob und wie viel von dem zusätzlichen Münzumlauf beim Publikum verbleibt.
Beim Publikum nichts. Es will und soll ja seinen Staat entschulden. Die Münzen werden sofort wieder bei der Bank abgeliefert und landen via Bank und LZB wieder bei der ZB, die diese dann, da ein für alle Mal geprägt, auf der Aktivseite hält.
Woher wollen Sie denn wissen, dass die Leute Ihren „Stuss“ (entschuldigen Sie, dass ich mir erlaube, Ihre Wortwahl gegenüber Friedman zu kopieren) überhaupt mitmachen und dann Ihren Marschplan der Aktion genau einhalten. Haben Sie denn eine Polizei, die dafür sorgt, dass alles nach Ihrem Plan verläuft? Halten Sie den Leuten eine Pistole auf den Rücken? Wieviele Pistolen haben Sie? Träumen Sie von faschistischen Zeiten? Sind Sie von Ihren dubiosen Freunden (darunter Holocaust-Gegnern) zu dieser Aktion inspiriert worden?
Kurz und gut, sind Sie eigentlich noch bei Verstand oder schon wahnsinnig? Die Frage drängt sich unvermeidbar auf. Bitte entschuldigen Sie, Ich meine das nicht als persönliche Beleidigung, sondern ich mache mir um Ihren geistigen Zustand ernsthaft Sorgen. Vielleicht sollten Sie mal zu einem Arzt gehen. In Zürich gibt es hervorragende Mediziner auch in dem für Sie zuständigen Fachgebiet. Oder hat Ihnen in dieser Sache Ihre Bank schon weitergeholfen?
>(Ein Teil der Leute könnte es sich mit der Wiedereinzahlung anders überlegen). Sie würde die Kontrolle über die Geldbasis, die gesamte Geldmenge und damit über das Preisniveau verlieren.
Genau darauf läuft der Vorschlag hinaus. Die Kontrolle über die"Geldbasis" etc. dem Staat zu entziehen und zu privatisieren. Preisniveau-relevant kann diese Aktion als solche erst werden, n a c h d e m die EZB die Seignorage an die Staaten ausgeschüttet hat und d i e s e mit dem so gewonnenen Guthaben bei den ZBs sämtliche Staatstitel aus dem Markt nimmt.
Dann haben alle, die bisher Staatstitel hielten, täglich fällige Forderungen in der Hand. Was sie damit machen, ist ihre Sache. Vielleicht legen sie es in Telekom-Anleihen an oder in Ukraine-Bonds oder am Geldmarkt. Sie können sich dann auch gern etwas kaufen. Würde der schleppenden Konjunktur auf die Beine helfen.
>5. Wie sollen die Münzen überhaupt zu den Geschäftsbanken gelangen, so dass die Bankkunden sie durch Abhebung vom Giro- und anderen Konten erhalten können?
Mit dem guten alten Lkw.
LKWs braucht man nicht. Reden Sie nicht immer von der Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes? Also hat Geld Füsse und läuft von alleine. Richtig?
Spass beiseite, Sie missverstehen den Satz. Die Bedeutung ist natürlich folgende und jeder vernüftige Mensch hätte es nicht anders verstanden: Aufgrund welcher Transaktionen zwischen Eurosystem und Geschäftsbanken wandert das zusätzliche Münzgeld in die Tresore der Banken, damit es dort zur Auszahlung bereit liegt?
>Geschäftsbanken können sich von der Zentralbank Münzen nur in dem Masse herausgeben lassen wie sie über Giro-Einlagen bei der Zentralbank verfügen.
Wenn die GBanken nicht Münzen in jeder gewünschten Menge (begrenzt durch die Giralguthabensumme in toto) am 2. Januar zur Auszahlung bereit halten, dann sind sie ebenso in Konkurs als würden sie nicht die entsprechende Summe Euro in Form von Banknoten zur Auszahlung bereit halten. Dann stehen wir vor der Frage: Wollen die ZBanken die GBanken wirklich in Konkurs gehen lassen? Mit Sicherheit nicht.
Dottore, Sie träumen. Kommen Sie zu sich. Die Banken gehen nicht Konkurs, wenn Sie keine Münzen mehr ausgeben können. Das ist glatter Unsinn. In Italien hat es einmal eine Phase des Mangels an bestimmten Geldscheinen gegeben und deswegen ist keine italienische Bank in Konkurs gegangen. Statt dessen haben sie „assegni bancari“ ausgegeben. Ich habe eine Sammlung davon. In Konkurs geht man, wenn man keine gesetzlichen Zahlungsmittel mehr hat, um seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Münzen sind ohnehin nur begrenzt gesetzliches Zahlungsmittel. Also kann man erst dann in Konkurs gehen, wenn einem im Extremfall sowohl keine Noten als auch keine Münzen mehr zur Verfügung stehen. Im Normalfall reicht die Vefügbarkeit von Sichtguthaben. Wer will denn schon in Bargeld bezahlt werden. Das können doch nur „maniaci“ von Ihrer Sorte sein.
>6. Durch Offenmarktpolitik hat die EZB die Geldbasis unter Kontrolle. Die Giro-Einlagen der Geschäftsbanken bei der EZB können die von der EZB kontrollierte Geldbasis nicht überscheiten.
Was heißt schon"unter Kontrolle"? Diese"Kontrolle" hat keinerlei Aussagekraft, denn sonst wären die ZBs nicht immer wieder überrascht, wie sich die Geld"mengen" so gar nicht ihren Vorstellungen entsprechend entwickeln. Denn würden sie dies, bräuchten die ZBs niemals irgendwelche geldpolitischen Adjustierunen vorzunehmen.
Hier legen Sie wieder einmal mit einer erstaunlichen Offenheit Ihre Inkompetenz in geldangebotstheoretischen und damit auch geldpolitischen Dingen dar. Und Sie wollen sich über die Qualität des Euro äußern! Sie haben doch keine Ahnung. Sie lesen doch nur täglich die Editorials z.B. der New York Times und beten hinterher, unter Unterschlagung der Quellen (Krugmann z.B.), das Gelesene mit immenser Übertreibung im Board nach. Sie sind doch nur ein ganz gewöhnlicher Zwischenhändler, der von seinem Handelsprodukt nicht die leiseste Ahnung hat.
Ob die ZBs etwas"kontrollieren" oder ob ein Sack Polenta in Pavia platzt - same shit.
Für Sie vielleicht.
Außerdem: Welche GBanken unterhalten Konten bei der EZB? Die Konten werden auch ab 2001 fast ausschließlich bei den nationalen ZBs geführt wie bisher auch.
Ich betrachte die nationalen Zentralbanken ökonomisch als Filialen der EZB, was sie rein rechtlich nicht sind. Hier haben Sie einen Punkt, der von keinerlei Bedeutung für unsere Diskussion ist. Aber so, wie ich Sie kenne, werden Sie daraus ein Popanz machen. Schliesslich hat Ihr Wahnsinn Methode.
>7. Lehnt die EZB die Aktion ab oder wird sie zu spät informiert, dann stehen eben keine zusätzlichen Münzen zur Verfügung.
Die Information erfolgt nicht"zu spät", deshalb fragen ja jetzt schon die GBanken nach, wie viel Münzen denn gewünscht werden.
Darf ich mal fragen wie viele Leute sich denn zu Ihrer Aktion bekennen? Wieviele Wahn-gleichgesinnte glauben Sie denn mobilisieren zu können? Waren Sie jüngst auf Reisen durch die Irrenhäuser? Wollen Sie Wahnsinnigen gar aus dem Ausland importieren? Waren Sie deshalb in Ã-sterreich?
Außerdem: Keine ZB kann das Abfordern von beliebig vielen Münzen verhindern. Dafür gibt es keinerlei gesetzliche Grundlage. Die einzige Einschränkung für den späteren Eigentümer der Münzen besteht nur in der Begrenzung dergestalt, dass nicht in jeder beliebigen Höhe mit Münzen"bezahlt" werden kann.
Wenn die EZB-Filiale Bundesbank nicht genug Münzen hat, kann Sie die fehlenden auch nicht herausgeben. Da können Sie noch so sehr mit juristischen Paragraphen kommen. Jeder Richter wird später einsehen, dass eine Zentralbank nicht damit rechnen muss, dass alle Staatsbürger gleichzeitig wahnsinnig werden, und dass Sie sich deshalb nicht auf einen solchen Fall einstellen muss.
Das ist aber auch nicht beabsichtigt. Die Münzen sollen nur geprägt werden, damit der Finanzminister mit Hilfe des dann automatisch anstehenden Münzgewinns seine Schulden abbauen kann. Die Münzen gehen subito an die GBanken und dann an die ZBs zurück.
>Wenn nun die ganze Bevölkerung weiss, dass man die Münzen nur für einen Tag abhebt, dann werden es auch die Geschäftsbanken wissen. Sie werden an dem besagten Tage Münzen herausgeben solange sie welche haben, und werden jenen, die dabei leer ausgehen, einfach sagen „Tut uns leid, die Leute sind verrückt nach Münzen, versuchen Sie’s morgen wieder.“
Das muss sich nur herumsprechen und schon ist der Knall da. Dann werden die Leute einen Run auf Bargeld in toto starten und dann gibt's echte Probleme.
Irrtum, die Leute geben sich mit Noten zufrieden. Sie verwechseln den Münzgeldmangel mit einem allgemeinen Banken-Run. Bitte gehen Sie dringend zum Arzt.
>Gesetzeslage hin oder her.
Die Gesetzeslage ist eindeutig: Zahlen die GBanken nicht sämtliche Girokonten aus, kommt der Sequester.
Reines Wunschdenken.
>Nun werden ja nach dem Plan am nächsten Tag die tags zuvor herausgegebenen Münzen wieder eingezahlt und die Banken könnten wieder Münzen auszahlen. Das ganze kann sich Tag für Tag wiederholen bis jeder seine Depositen einmal umgetauscht hat. Die Banken werden die Aktion einfach zeitlich strecken und sie mit dem vorhandenen Bestand an Münzen abwickeln.
Der Plan sieht doch klipp und klar vor, die Banken zu zwingen, am 1. Tag des neuen Geldes zwei Billionen DM in Form von neu geprägten Euromünzen zur Auszahlung bereit zu halten. Macht ca. eine Billion Euro. Macht 500 Milliarden 2-Euro-Stücke. Verteilt auf die 5 Prägeanstalten je 100 Mia Stück. Die muss die Buba in Auftrag geben, dann zum Nennwert in ihre Aktivseite tun, dann den Münzgewinn ausschütten - das war's.
Glauben Sie wirklich, dass ich Ihren Plan noch nicht verstanden hätte, und dass Sie mir Ihren Wunschtraum noch einmal erläutern müssen?
100 Mia ist eine ganze Menge. Eine moderne Schnellpresse schafft pro Tag (24 Stunden) normalerweise 100.000 Stück. 1000 Schnellpressen macht 100 Mio pro Tag. Wir kämen bis 2001 noch etwa auf ca. 20 Mia Stück. Der Rest muss importiert werden. Der Engpass besteht schon heute nicht bei den Münzanstalten, sondern vor allem bei den Fabrikanten der Rohlinge.
Das läuft doch auf das gleiche hinaus. Es genügt, dass es Engpässe geben wird. Und solche wird es bei einer Überraschungsaktion mit Sicherheit geben, darauf sollten Sie sich verlassen. Aber Sie konzentrieren sich auf die Gesetzeslage und da nur auf den Teil, der Ihnen passt. Bitte gehen Sie zum Arzt.
>8. Wenn die EZB von der Aktion vorab informiert würde, dann hätte Sie Zeit genug, durch eine Werbeaktion, die Leute vom Unsinn und der Illegalität dieser Aktion (siehe nächster Punkt) zu überzeugen.
Der Unsinn macht durchaus Sinn, da es sogar offizielle Politik der BuReg ist, die Staatsverschuldung"herunterzufahren". Was sollte daran"illegal" sein?
Muss ich Artikel 105a noch einmal zitieren?
>9. Aber viel wichtiger ist folgender Einwand. Eine solche Aktion würde auf eine nachträgliche Monetisierung der Staatsdefizite hinauslaufen und damit dem Verbot der Finanzierung von Staatsdefiziten durch die EZB zuwiderlaufen.
Es werden keine Staatsdefizite finanziert, sondern es wird die Staatsverschuldung abgebaut. Das Ganze funktioniert im Grunde wie die Versteigerung der UMTS-Lizenzen. Der Staat verschafft sich Einnahmen aufgrund eines Monopols (Funkmonopol wie Münzmonopol).
Das darf doch nicht wahr sein. Dottore streitet über die Begrifflichkeit. Die Staatsverschuldung entsteht durch Wertpapierfinanzierung von Staatsdefiziten. Die Staatsverschuldung ist gleich den zeitlich akkumulierten Staatsdefiziten, soweit letztere durch Wertpapieremission finanziert wurden.
Wenn die Staatsverschuldung durch speziell dazu erzeugte Münzgewinne beseitigt wird, dann ist das eine nachträgliche Monetisierung der (akkumulierten) Staatsdefizite. Auch wenn es Ihnen nicht gefällt.
Sie reden vom Münzmonopol, das ist doch heute, d.h. in der EWU, nur ein rechtlicher Zopf, dem nur zeremonielle Bedeutung zukommt, der geldpolitisch aber ohne jede Bedeutung ist. Muss ich Artikel 105a noch einmal zitieren? Rufen Sie Herrn Tietmayer an oder schicken Sie FrauVarinia mit einem „SOS“ los.
Außerdem"finanziert" die Buba gar nichts (die EZB ist ohnehin nicht im Rennen). Sie handelt beim Einstreichen des Münzgewinns nur als Agent des Bundes. Der Bund kann selbstverständlich seine Münzen auch direkt selbst prägen (Münzmonopol hat immer der Staat, nie die ZB!) und ohne die Notenbank (daher auch der Name"Notenbank") direkt an die GBanken ausliefern.
Das „daher die Notenbank“ zeigt, dass Sie noch nicht einmal die alte Goethesche Weisheit aufgenommen haben, nach der Name „Schall und Rauch“ ist. Holen Sie Ihre Ã-konomie doch nicht aus dem Grimmschen Wörterbuch. Halten Sie sich besser an die Editorials der New York Times, des Economists etc. da fahren Sie bessser.
Wollen Sie behaupten, dass der Bund die Münzen selbst prägt unter Umgehung der Zentralbank? Warum sollte er von dem bisherigen Verfahren abweichen?
>(Ich wäre sicher nicht der erste und einzige, dem dies auffallen würde.) Es wäre ein glatter Missbrauch des Münzregals
Ach ja? Toll, dass dies bemerkt wurde. Nur leider: Nicht der Staat missbraucht das Münzmonopol, sondern seine Bürger zwingen ihn dazu, es in ihrem Sinne (= Abbau der Staatsverschuldung) zu g e brauchen.
Niemand kann den Staat zum Missbrauch des Münzregals zwingen. Sie phantasieren. Gehen Sie schnell....
>und man könnte sich vorstellen, dass der Schuss insofern nach hinten losgeht, als man nun auf der politischen Ebene einen guten Grund dafür hätte, das Münzregal der Staaten zu beseitigen. Es ist ja ohnehin ein alter Zopf, der eigentlich gar nicht mehr in die EWU-Statuten hätte aufgenommen werden dürfen.
Und warum steht's dann trotzdem drin?
Das Münzregal des Staates ist ein Relikt der Vergangenheit. Es gibt eben in Europa Nostalgiker, denen gegenüber man Kompromisse schliessen musste, um das ganze Projekt der EWU nicht zugefährden. Entscheidend ist, dass diese Regelung sich geldpolitisch nicht behindernd auswirken kann. Dafür wurde mit Art. 105a gesorgt.
Das Münzregal bedeutet heute, d.h. in der EWU, nur noch, dass der Staat die Münzen“ ausgibt“, aber nicht dass er, wie früher noch, das Volumen dieser Ausgabe bestimmen darf. Das „Ausgeben“-dürfen ist sozusagen die zeremonielle Seite. Die Nostalgiker geben sich mit Zeremonien zufrieden!
Und warum sollte die"politische Ebene" eine derart segensreiche Operation wie die Beseitigung der Staatsverschuldung und damit des Zwangs zur permanenten Nettokreditaufnahme (schon wieder 44 Mrd. nur der Bund, nicht wahr?) nicht begrüßen?
Hier verhelfen Sie mir zu einer guten Frage. Warum ist der Bund nicht schon längst auf die Idee gekommen, den Leuten einzutrommeln Ihre Depositen in Bargeld zu halten? Warum überlässt er dem Herrn dottore die Urheberschaft einer solchen grandiosen Idee? Können Sie mir das erklären? Oder: Warum hat er den Leuten nicht schon längst die Verwendung von Depositen verboten und das Geldwesen auf eine reine Münzwirtschaft reduziert?
Anders gefragt: Warum wartet der Bund mit seiner Entschuldung auf den Euro-Umtausch? Wenn Ihr Verfahren beim Euro-Umtausch funktionieren würde, könnte es auch schon jetzt funktioneren.
Eine noch bessere Alternative: Der Bund müsste nur bestimmen, dass der Münzvorrat der Zentralbank auf ein entsprechendes Volumen erhöht wird. Auf diese Weise könnten Sie jegliche Umtauschaktion, einschliesslich des nazistischen Terrors derselben, vermeiden. Sie könnten sich die Rekrutierung von gleich-Wahn-gesinnten und den Waffenkauf ersparen.
Wollen Sie jetzt zur Antwort behaupten, dass Finanzminister Eichel gar nicht am Schuldenabbau interessiert ist, und dass man ihn deshalb dazu zwingen muss, und dass dazu nur Ihr Weg führt? Ich kann Sie natürlich nicht daran hindern, Ihrem Wunschdenken weiter zu frönen.
>10. Würde die EZB die Aktion aber gutheissen und durchführbar machen, und damit rechtswidrig handeln,
Nicht die ZB handelt rechtswidrig (denn die hat nicht das Münzmonopol, sondern verwaltet es nur als"Bank des Staates"), sondern wenn überhaupt der Staat, weil er die Begrenzung des Münzumlaufs nicht einhält. Da er das aber nicht von sich aus macht, sondern von seinen Bürgern dazu gezwungen wird, was sollte da nicht Rechtens sein?
Falsch, siehe Art. 105a.
Außerdem hat der Staat die Begrenzung des Münzumlaufs in der Vergangenheit noch und noch gebrochen. Wer sollte also auf was und aufgrund welchen Gesetzes klagen?
Es braucht niemand zu klagen. Niemand wird sich Ihrer Schnappsidee zuliebe über Art 105a hinwegsetzen.
>dann würde sie nach der Rückgabe der Münzen auf einem Haufen Metall sitzen, für den sie auf Jahre keine Verwendung hätte. Nach einem Gerichtsurteil, das die Illegalität der Aktion feststellen müsste,
Nochmal: Gegen welches Gesetz würde konkret verstoßen? Münzen sind (mit der bekannten Einschränkung im privaten Zahlungsverkehr) gesetzliche Zahlungsmittel und müssen an allen öffentlichen Kassen in unbeschränkter Höhe angenommen werden.
Nochmals: Art. 105a.
>würde sie die Münzen verschrotten und abschreiben und den Staat damit belasten. Der Münzgewinn würde wieder verschwinden und die Staatsschulden müssten wieder erhöht werden.
Der Münzgewinn wird ausgeschüttet und zwar an den Staat in Form von Banknoten bzw. Gutschriften der ZB zugunsten des Finanzministers. Was die ZB dann mit den Münzen physisch macht, spielt keinerlei Rolle.
Die Abschreibungen würden die zukünftigen Bundesbankgewinne schmälern.
Aktivseite der ZB: 2,5 Billionen Euro in Münzen (die Prägekosten rausgerechnet). Passivseite: Gewinn von 2,5 Bio Euro. Ausschüttung an den Finanzminister in Form von Banknoten (einfachstes Beispiel), dadurch bleiben beide Seiten der ZB-Bilanz gleich.
Staat kauft sämtliche ausstehenden Staatsschulden zurück - zu pari. Publikum kann die Banknoten verwenden wie von ihm gewünscht, siehe oben.
>Glaubt jetzt noch jemand, dass die Bezeichnung „absurdes Theater“ zu agressiv ist?
Der Fantasie sollte man keine allzu kleinlichen Grenzen ziehen -;). Absurd ist nicht der vorgeschlagene Plan, sondern eher die Tatsache, dass es Staatsverschuldung überhaupt gibt, von der kein Mensch weiß, wie sie jemals wieder zum Verschwinden gebracht werden könnte.
Die Staatsverschuldung wird durch künftige Steuereinnahmen getilgt.
Siehe Finanzwissenschaft I.
>Mit freundlichen Grüßen
>franco
>
>P.S. Ich bitte um Nachsicht wegen der Länge dieses Beitrags.
Ich auch.
d.
Dringende Warnung an den Leser:
Nehmen Sie sich vor einem Wahn-gesinnten in acht, der auf der Suche nach Teilnehmern für eine Umtauschaktion von Depositen in Euro-Münzen ist. Sagen Sie ihm, der Staat könne das Ziel der Umtauschaktion auch ohne Ihre Teilnahme erreichen. Er brauche ja nur die Zentralbank zu zwingen, Münzen zu prägen und ihm den Münzgewinn gutzutschreiben. Der Wahn-gesinnte wird in Unkenntnis der gesetzlichen Lage keine Einwände vorbringen können und Sie werden sich ungehindert wieder Ihren Geschäften widmen können.
Mit freundlichen Grüßen
franco
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JÜKÜ
17.05.2001, 08:30
@ franco
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Re: @Prof. Läufer / Ist Paul C. Martin meschugge? |
>Lassen Sie sich doch von Herrn Tietmeyer, dessen Namen Sie so korrekt schreiben können, bestätigen,...
Lieber Herr Prof. Läufer,
damit ist der Fall ja klar. Ich habe Sie schon zwei Mal gesperrt wegen Ihrer beleidigenden Postings - Sie können offenbar nicht anders. Die meisten hier können sachlich Argumente bringen, ohne persönlich und beleidigend zu werden. Sie können das leider nicht. Ihre erste und zweite Aktion damals waren einfach nur blamabel. Dort haben SIE mehrfach ihre Inkompetenz bewiesen.
Ist es nicht blöd, sich mit immer neuen eMail-Adressen hier einzuschleichen?
Ich werde Sie selbstverständlich wieder sperren, aber die aktuelle Diskussion möchte ich nicht abbrechen, weil mich der Fortgang interessiert, der Sache wegen. Und danach können Sie sich wieder anderen Boards widmen.
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dottore
17.05.2001, 14:12
@ franco
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Re: Ist Paul C. Martin meschugge? Und ob! |
Sehr geehrter Herr Professor Läufer,
ich danke Ihnen sehr für die kritischen Anmerkungen und darf meine Sicht der Dinge noch einmal darstellen bzw. auf Ihre Einwände antworten:
>Der Begriff der Seignorage beschränkt sich nicht auf den Münzgewinn. Der Münzgewinn ist nur eine Teilmenge der Seignorage. Das gehört zu den Basics. Sie scheinen zwar im Spelling von Namen die Nase vorn zu haben, aber hier liegen Sie schief.
"Seigniorage" (sic) ist immer und überall ausschließlich der Münzgewinn, also die Differenz zwischen Nominal und Herstellkosten. Eine Seigniorage außerhalb des Münzgewinns gibt es meines Wissens nicht. Aber vielleicht können Sie mir eine nennen?
>Die Herstellkosten einer 100-Euro-Note liegen bei ca. 20 Cents. Dann wäre die"Seignorage" (Seignorage-"Gewinn" ist doppelt-gemoppelt) also 99,80 Euro. Das wäre dann noch viel besser, um den Staat zu entschulden.
>Doppelt-gemoppelt? Nein, denn es gibt auch Seignorage-Losses.
Es gibt Verluste bei der Prägung kleiner Münzen, z.B. bei 1-Pfennigstücken. Diese Verluste werden mit den hohen Gewinnen bei der Ausprägung größerer Nominale verrechnet, so dass unterm Strich immer ein Münzgewinn entsteht (eben die Seigniorage). Die Schweiz hatte übrigens wegen solcher Verluste vor Jahren die Prägung von 1-Rappen-Stücken eingestellt.
Aber bitte beantworten Sie die Frage, ob die Differenz zwischen Nominal und Druckkosten von Banknoten auch zur Seigniorage gehört.
>Das muss er nicht (ganz abgesehen davon, dass"gut heissen" nichts"heißt" im Sinne von"bedeutet"). In der Vergangenheit sind die Grenzen für die Ausgabe von Münzen in D immer wieder und zwar contra legem erweitert worden.
>Das ist eine pure Behauptung für die Sie den Beleg erst mal noch erbringen müssten. Vielmehr wurden die Gesetze geändert.
Welche Gesetze wurden geändert? Das bundesdeutsche Münzgesetz (Gesetz über die Ausprägung von Scheidemünzen vom 8. Juli 1950) wurde nie geändert. Oder doch? Und wenn ja, wann?
In diesem Gesetz von 1950 ging übrigens das Münzausgaberecht von der Bank Deutscher Länder auf den Bund über. Warum ging es auf den Bund über? Damit er den Münzgewinn einstreichen kann. Richtig?
Im Scheidemünzengesetz war eine Plafondierung vorgesehen, die immer wieder klammheimlich (allerdings mit Zustimmung der Bundesbank) angehoben wurde, ohne dass das Gesetz geändert wurde. Die Bundesbank dazu (Telefonat von heute):"Eine laufende Gesetzesänderung wäre unpraktikabel gewesen. Wir standen dem Bund beratend zur Seite."
Das Problem, das sich dahinter verbirgt, ist schnell erkannt: Die Bundesbank wollte dem Staat nicht zusätzliche Einnahmen durch einen Missbrauch des MünzGes verschaffen, was sich von selbst versteht.
In dem von mir vorgeschlagenen Procedere geht es aber nicht um einen Missbrauch des Münzherrn, sondern um eine von der Bevölkerung gewollt herbei geführte Maximierung des Münzgewinns, der aussschließlich dazu verwendet werden darf, die Staatsverschuldung zu tilgen. Dazu ist der Staat aus eigener Kraft schlicht nicht mehr in der Lage, siehe u.a. die aktuelle Steuerschätzung.
Das Münzgesetz kennt in der aktuellen"Euro"-Fassung vom 16. Dezember 1999 keinerlei Plafondierung der Ausgabe von Scheidemünzen. Nach diesem, jetzt für Deutschland verbindlichen Gesetz ist also eine Ausprägung von Scheidemünzen in jeder beliebigen Höhe möglich.
Daraus zitiert:
"§ 1 Ausprägung von deutschen Euro-Münzen
Der Bund prägt Münzen (deutsche Euro-Münzen) gemäß der Verordnung (EG) Nr. 975/98 des Rates vom 3. Mai 1998 über die Stückelungen und die technischen Merkmale der für den Umlauf bestimmten Euro-Münzen (Abl. EG Nr. L 139 S. 6) in der jeweils geltenden Fassung aus.
§ 2 Ausprägung von Sammlermünzen
(1) Der Bund kann als Sammlermünzen
1. auf Euro lautende Gedenkmünzen (deutsche Euro-Gedenkmünzen) und
2. deutsche Euro-Münzen in Sonderausführung
ausprägen.
(2) Die deutschen Euro-Gedenkmünzen sind nach Maßgabe dieses Gesetzes gesetzliche Zahlungsmittel im Inland.
(3) Das Bundesministerium der Finanzen kann für Sammlermünzen einen über dem Nennwert liegenden Verkaufspreis festlegen.
§ 3 Annahme- und Umtauschpflicht
(1) Niemand ist verpflichtet, deutsche Euro-Gedenkmünzen im Betrag von mehr als 100 Euro bei einer einzelnen Zahlung anzunehmen. Erfolgt eine einzelne Zahlung sowohl in Euro-Münzen als auch in deutschen Euro-Gedenkmünzen, ist niemand verpflichtet, mehr als 50 Münzen anzunehmen; dies gilt auch dann, wenn der Gesamtbetrag 100 Euro unterschreitet.
(2) Die Bundeskassen und die Deutsche Bundesbank, letztere unbeschadet des Artikels 101 Abs. 1 des Vertrages zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft, haben Euro-Münzen und deutsche Euro-Gedenkmünzen in jeder Zahl und in jedem Betrag für Rechnung des Bundes in Zahlung zu nehmen oder in andere gesetzliche Zahlungsmittel umzutauschen."
Daraus geht klar hervor, dass Münzen, wie von mir geschrieben, auch nach beliebig hoher Ausprägung uneingeschränkt gültige Zahlungsmittel sind, auch wenn sie im privaten Verkehr den bekannten Einschränkungen unterliegen können ("niemand ist verpflichtet").
"§ 7 Inverkehrbringen von Münzen
(1) Die Deutsche Bundesbank bringt die deutschen Euro-Münzen und die deutschen Euro-Gedenkmünzen (...) <font color="FF0000">nach Maßgabe der Bedürfnisse</font> in den Verkehr. (...)"
Auf just diesen Passus habe ich abgehoben: Wenn die Bedürfnisse, die sich per 2.1. 2001 nicht anders äußern können als bei der jetzt per Bank-Formular ermöglichten Bestellung von Euro-Münzen, für die dann eben ein"Bedürfnis" besteht (es existiert keinerlei Verpflichtung, das Bedürfnis zu begründen!), muss es möglich sein, so viele Münzen anzufordern, dass ein entsprechend hoher Münzgewinn besteht, der zum Abbau der Staatsverschuldung verwendet werden muss.
Ich darf, um nicht allzu sehr zu ermüden, noch auf Ihren Einwand mit dem 105a eingehen.
Zunächst darf ich freilich den 105 zitieren.
"ARTICLE 105
1. The primary objective of the ESCB shall be to maintain price stability."
Können Sie mir bitte konkret erklären, warum es dem Euro-System nicht möglich ist, Preisstabilität zu gewährleisten, obwohl es doch ihr"vorrangiges Ziel" ist?
Und nun zu Ihrem 105a:
"ARTICLE 105a
1. The ECB shall have the exclusive right to authorize the issue of bank note within the Community. The ECB and the national central banks may issue such notes. The bank notes issued by the ECB and the national central banks shall be the only such notes to have the status of legal tender within the Community."
In diesem Zusammenhang bleibt die Frage unbeantwortet, warum sämtliche Euro-Noten die Bezeichnung BCE ECB EZB EKT EKP 2001 tragen? Da sie - wie aus dem Text des Gesetzes hervor geht - auch von anderen nationalen ZBs ausgegeben werden, die genannten Abkürzungen aber nicht das gesamte Euro-System (z.B. ESCB), sondern die EZB bezeichnen, ist dieses ein klarer Verstoß gegen Treu und Glauben (von anderen Bezeichnungen möchte ich absehen).
Oder sehen Sie das anders?
Der von Ihnen zitierte zentrale Passus nun aber ist dieser hier:
"2. The Member States may issue coins subject to approval by the ECB of the volume <font color="FF0000">of the issue."</font>
Issue ist eindeutig Ausgabe, aber nicht Prägung! Das Gesetz würde sonst die Worte "mint" oder"minting" enthalten.
Bei meinem Vorschlag geht es nicht um die Ausgabe, sondern um die Prägung der neuen Euro-Münzen. Selbstverständlich bleiben diese Münzen, da nur ihre Prägung aber nicht ihre Ausgabe abgefordert wird, als"non-issued" in der Bundesbank, dem"fiscal agent" des Bundes.
Dort verlängern sie deren Aktivseite und entsprechend die Passivseite, auf der der Münzgewinn zunächst als Notenbankgewinn erscheint, um anschließend an den Finanzminister ausgekehrt zu werden, der damit die Staatsverschuldung zurückfahren bzw. abbauen muss.
Ich sehe daher keinen Grund, von meinem Vorschlag abzurücken. Wenn er Ihnen als"meschugge" oder"wahnsinnig" erscheint, nehme ich das gern in Kauf. Gesetzliche Vorschriften jedenfalls stehen ihm nicht entgegen.
Noch ein Letztes: Ihr Argument, die Staatsverschuldung würde eines Tages durch Steuereinnahmen zurückgeführt bzw. gar getilgt, nimmt Ihnen wohl niemand ab, wobei ich auch hier noch ein mal auf die aktuelle Steuerschätzung verweisen möchte, die sich nicht etwa auf ein Land bezieht, dass in einer Wirtschaftskrise steckt, sondern auf eines, das immer noch von achtbaren Wachstumsraten des BIP ausgeht.
Wie hoch müssten denn wohl die Wachstumsraten des deutschen BIP sein, um fiskalpolitisch wieder Land zu sehen? Und was müsste Ihrer Meinung nach geschehen, damit es zu solchen Wachstumsraten kommt?
Gruß
d.
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Talleyrand
17.05.2001, 14:24
@ dottore
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Re: Ist Paul C. Martin meschugge? Und ob! |
>"2. The Member States may issue coins subject to approval by the ECB of the volume <font color="FF0000">of the issue."</font>
>Issue ist eindeutig Ausgabe, aber nicht Prägung! Das Gesetz würde sonst die Worte "mint" oder"minting" enthalten.
Sollten die Münzen nicht ausgegeben, wenn auch nur"gezeigt" werden, damit die Sache funktioniert? Macht es also einen Unterschied, ob"ausgegeben" oder"geprägt" dort steht?
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dottore
17.05.2001, 16:01
@ Talleyrand
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Re: Mundus decipi vult! |
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>>"2. The Member States may issue coins subject to approval by the ECB of the volume <font color="FF0000">of the issue."</font>
>>Issue ist eindeutig Ausgabe, aber nicht Prägung! Das Gesetz würde sonst die Worte "mint" oder"minting" enthalten.
>Sollten die Münzen nicht ausgegeben, wenn auch nur"gezeigt" werden, damit die Sache funktioniert? Macht es also einen Unterschied, ob"ausgegeben" oder"geprägt" dort steht?
Ja, der Gesetzgeber hat schlampig gearbeitet, weil er auf die"issue" fixiert war. Das liegt daran, dass das Münzmonopol bisher immer vom Staat dazu missbraucht wurde, und zwar via"issue", sich zusätzliche Einnahmen zu verschaffen, die zu zusätzlichen Staatsausgaben usw. führten.
Hier aber geht es um etwas völlig anderes, nämlich um die vielleicht letzte Chance, noch ein mal aus dem Teufelskreis sich immer weiter in die Höhe schraubenden Staatsverschuldung heraus zu kommen.
Die Staatsverschuldung wäre abgebaut, der Zwang zu ständig neuer Nettokreditaufnahme durch die öffentlichen Hände auf Grund laufender Zinsverpflichtungen (zweitgrößter Titel im deutschen Etat!) entfiele. Der Haushalt wäre ausgeglichen.
Die Münzen werden nicht ausgegeben (no issue!), denn das würde ja keinerlei Sinn machen. Sie müssten aber geprägt werden, was nur geht, wenn das Publikum einen entsprechend hohe Anzahl Münzen anfordern würde.
Dann sind die Münzen in der Welt, ihre Herstellung wird bezahlt, der Münzgewinn wird via Notenbank an den Staat ausgekehrt, der damit seine Schulden abbaut bzw. tilgt.
Natürlich bestünden bei der Aktion Inflationsrisiken, wie immer, wenn Staatsverschuldung"monetarisiert" wird. Aber erstens wäre ein solches Risiko erheblich erträglicher als ein Crash der Staatsfinanzen, den der überforderte Markt dann eines Tages doch besorgen wird.
Und zweitens ist es naheliegender, dass diejenigen, die bisher in Staatspapieren"gespart" haben, nun nicht in einem Rundum-Konsumrausch verfallen, sondern sich für andere verzinsliche Anlageformen entscheiden, da sie ohnehin sparen wollten. Sonst hätten sie ihre Papiere (zumal bei Kursen über pari) längst gegeben und den erlösten Betrag verjubelt.
Wir können natürlich die Dinge auch weiter treiben lassen. Dann schaue ich gern zu und warte, bis es kracht (wann auch immer). Wozu soll ich mir das Hirn eigentlich zermartern? Ich kann statt dessen auch ins Kino gehen.
Und die Welt im Alleingang verbessern wollen, ist sowieso Unsinn.
[b]<font color="FF0000">Mundus decipi vult, ergo decipiatur.[b]</font>
"Die Welt will betrogen sein, also soll sie doch betrogen werden..."
Nur zu. Die Betrüger lauern überall und schlafen nie (von den IPOs über Marktmanipulationen über Inflation über Korruption bis zum Rententhema).
"Das Wesen des modernen Staates", sagte mir ein Mittelständler,"besteht darin, den Wähler mit seinem eigenen Geld zu bestechen." Da muss man sich vor Berlusconi glatt verneigen...
Gruß
d.
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