black elk
16.05.2001, 00:47 |
Bill Gates - ein böser Borg? Thread gesperrt |
Reich und einsam:"Alle sind gegen mich"
Sonntagmorgen. Bill Gates sitzt am Küchentisch seines 96-Millionen-Dollar-Anwesens in Medina. Nebelschwaden ziehen über den Lake Washington. Gates geht es nicht gut. Sein Microsoft-Imperium wankt. Er muss kämpfen - um sein Vermögen, um seine Zukunft. Was will dieser Mann?Gelangweilt blättert Bill Gates in der neuesten Ausgabe des Anlegermagazins"Barron's". Doch die Titelstory"Comeback der High Techs" reizt ihn nicht. Ihn interessiert nur eines: der Kurs seiner Microsoft-Aktie. Von ihr hängt sein 65-Milliarden-Dollar-Vermögen ab.Am Comeback des Microsoft-Titels arbeitet er seit Wochen, doch Erfolge kann er nicht verbuchen: Die neue Spielkonsole X-Box sollte vor dem Weihnachtsgeschäft in die Kaufhausregale, also musste er den Verkaufsstart des neuen Betriebssystems Windows XP ins neue Jahr verschieben - damit sich die Marketingkampagnen nicht überlappen.Gates bekommt Kopfschmerzen: Fehlschläge sind ein gefundenes Fressen für die IT-Presse. Zumal die Situation schon unbefriedigend genug ist, denn Sony's Playstation 2 meldet täglich neue Verkaufsrekorde - und IBM hat sich jetzt öffentlich hinter das Linux-System gestellt. Bill ahnt:"Alle sind gegen mich."Lesen Sie weiter...Es kommt noch schlimmer: Wie Bill Gates von einem Lebensmittelhändler enttrohnt wurde....weiter Beachten Sie auch:Video zum Herunterladen: Bill Gates und die Creme-Torte...Borg oder Mensch? Genial oder größenwahnsinnig? Sagen Sie Ihre Meinung zu Bill Gates am Board...
Bitter: Bill Gates ist nicht mehr der Reichste
Bill Gates nippt an seinem Glas Milch und greift zur"Sunday Times". Die Titelstory verheißt nichts Gutes:"The 50 Richest in the World" (Die 50 Reichsten der Welt). In den vergangenen drei Jahren war er der Star: ganz oben, ganz reich. Und heute?
Bill zuckt zusammen. Hat ihn etwa Oracle-Chef Larry Ellision überholt? Nein, nein. Ein alter Mann blickt von der Zeitungsseite auf ihn herab. Mit einem billigen Wal*Mart-Cap auf dem Kopf: Robson Walton - ausgerechnet ein Lebensmittel-Einzelhändler, der mit Chipstüten im Fünferpack und tiefgefrorenen Beefsteaks zu Roll-Back-Preisen sein Geld verdient. Der ist jetzt reicher als er.
Warum nur, warum hatte er in den vergangenen Jahren jeden seiner Wettbewerber klein gehalten. Immerhin hatte er den Browser-Krieg gegen Marc Andreessen und seinen Netscape Navigator gewonnen. Die Webwelt surft heute mit dem Internet Explorer, obwohl Gates noch im Dezember 95 öffentlich vor Analysten erklärte:"Ein Internetbrowser ist ein unbedeutendes Stück Software." Doch damals funktionierte Bills Borg-Strategie nicht zum ersten Mal, deshalb muss die Story von Anfang an erzählt werden.
Es war Anfang der 80er-Jahre. Bill Gates hatte bereits Jahre zuvor mit seinem Studienfreund Paul Allen Microsoft gegründet und mit der Programmierung eines BASIC-Programms für den legendären Alstair-Computer erste Erfolge gefeiert. Plötzlich fragte der PC-Gigant IBM, ob er nicht ein geeignetes Betriebssystem für die neuen Home-PCs liefern könne. Microsoft konnte eigentlich nicht, kaufte aber damals für lächerliche 75.000 US-Dollar das Programm Q-DOS von Seattle Computer Products.
Gates verbesserte das Programm geringfügig und nannte es MS-DOS. Der Erfolg des Betriebssystems ist bekannt. Die Borg-Strategie war das erste Mal aufgegangen.
Warum Borg? Ganz einfach: Die Borg sind ein Volk aus der"Star Trek"-Welt (besser bekannt als"Raumschiff Enterprise"). Ihre imperialistische Taktik ist sehr geschickt: Sie assimilieren die Waffentechnik ihrer Gegner und haben sich dadurch zum gefürchtetsten Widersacher der Sternenflotte entwickelt: Technik-Klau statt Eigenentwicklung.
Diese Strategie wendet auch Bill Gates an. So ist eigentlich nicht Microsoft der Erfinder von Windows, sondern Xerox PARC aus Palo Alto. Aus dem Forschungszentrum des Kopiermaschinenherstellers stammt übrigens auch die Computermaus. Leider hat man dort damals nicht verstanden, die Erfindungen zu vermarkten. Für Microsoft wurden beide Produkte zu Goldgruben.
Als sich Mitte der 90er-Jahre das Internet zum multimedialen World Wide Web weiterentwickelte, wurde es Zeit, die Strategie ein zweites Mal anzuwenden: Der damals führende Internetbrowser war der Netscape Navigator. Microsoft hatte zu der Zeit kein eigenes Produkt vorzuweisen, man hatte die Entwicklung schlicht verschlafen.
So baute der Softwaregigant aus Redmond in aller Eile einen ähnlichen Browser - den Internet Explorer. Doch Marc Andreessens Netscape-Software war bereits unangefochtener Marktführer. Um die junge Konkurrenz auszuschalten, zettelte Bill den Browser-Krieg an: Im Fahrwasser von Windows wurde der Internet Explorer kostenlos verteilt.
Spätestens (oder auch frühestens) 2002 kommt die neue Windows-Version XP auf den Markt. Sie wird der Auftakt zur groß angekündigten Operation"Hailstorm" (Hagelschauer). Die Microsoftler wollen die Borg-Browser-Taktik jetzt ausweiten. Alles, was im Internet erfolgreich läuft, soll es jetzt auch bei MSN (Microsoft Network) geben - voreingestellt in Windows XP. Egal ob Instant Messenging, Online-Adressbuch oder Kalender-Tools.
Somit soll sich erneut nicht das bessere Produkt am Markt durchsetzen, sondern das Microsoft-Produkt. Keine rosige Aussicht für die Web-Community. Die Hoffnungen ruhen jetzt auf dem US-Richter Thomas Penfield Jackson. Er hatte im vergangenen Jahr die Zerschlagung von Microsoft angeordnet. Die Gates-Company ging in Berufung. Ab Juni wird mit der endgültigen Entscheidung gerechnet: Vielleicht herrscht dann wieder das Gesetz des freien Marktes im Internet, wo kleine und große Unternehmen ihren Platz finden und sich das bessere Produkt durchsetzt.
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Wolfgang
16.05.2001, 08:16
@ black elk
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XP wird floppen, wenn die Registrierungsprozedur nicht geändert wird... |
Tja, ich kann mir kaum vorstellen, daß WINDOWS XP mit der angekündigten Anmelde-Policy Erfolg haben wird: Es ist gedacht, daß XP bei der Installation einen HARDWARE-ABHÄNGIGEN Code generiert, welchen der User per Internet oder Telefon durchgeben muß, um den Freischaltungs-Code zu erhalten!
Ich denke mal, daß das vielen Leuten (einschließlich mir und einer Reihe von Firmen) zu blöd sein wird. Außerdem gibt das jede Menge Ärger, wenn man nachträglich Hardware ändert oder die Platte crasht...
Die.NET Strategie ist zwar excellent - aber meiner Meinung nach treibt es MSFT mit der neuen Lizenzierungspolitik zu weit.
Der Siegeszug von LINUX ist somit fast vorprogrammiert!!
LG Wolfgang
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black elk
16.05.2001, 09:43
@ Wolfgang
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Wer profitiert von LINUX? |
Ich meine Aktientechnisch, obwohl das noch dauern kann. Ich kenne nur Red Hat und VA Linux, hier in D Suse Linux oder so ähnlich und natürlich IBM.
Bin nicht so der EDV Experte, mein neues System macht dauernd Probleme. SUperschneller PC hängt immer (Fehler zu wenig 'stacks', habe versucht die zu erhöhen..ohne Erfolg). Bis ich dann Norton Anti Virus durch einen anderen Viren Scanner ersetzt habe. Jetzt läuft alles hervorragend.
be
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Wolfgang
16.05.2001, 09:52
@ black elk
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Supportfirmen!! - Die Software is ja frei!! (owT) |
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