© Cash; 2001-05-25; Seite 85; Nummer 21
Nichts weiter als Blendwerk
Die kurzfristige Erholung des Goldkurses wird nicht von Dauer sein.
Kleiner Goldrausch: Der Preis des gelben Metalls ist in den letzten Tagen in die Höhe geschnellt. Ein Comeback des angeschlagenen Edelmetalls ist das nicht, einige Goldaktien könnten sich aber als wertvolle «Nuggets» entpuppen.
Peter Bee
Für die Anleger hat Gold in den letzten Jahren viel Glanz verloren. Die vermeintlich sichere Alternative wirft keinen Zins ab und brachte in den letzten Jahren vorab Verluste. Nun hat sich Gold mit einem rasanten Kursanstieg zurückgemeldet: Die Unze kostete zeitweise wieder fast 300 Dollar. Erst Anfang April war der Preis auf 256 Dollar gefallen, so tief wie seit 20 Jahren nicht mehr.
Der Grund für die schnelle Wende: Die aggressiven Zinssenkungen der US-Notenbank schüren bereits Inflationsängste. Zusätzlich beeinflussen Spekulanten den Goldmarkt. Viele hatten auf sinkende Preise gesetzt und verpflichteten sich zur Lieferung von Gold. Um ihre Verluste zu begrenzen, mussten sie Gold kaufen. Verstärkt wurde der Effekt im vergleichsweise kleinen Markt durch aggressive Käufe von US-Fondmanagern.
Monatelang bewegte sich der Goldpreis in einer engen Bandbreite zwischen 255 und 270 Dollar pro Unze. Zumindest kurzfristig hat nun die Lethargie ein Ende gefunden, und Beobachter stehen einmal mehr vor der Frage: Ist die jüngste Kurssteigerung des Goldpreises der Start zu einer nachhaltigen Erholung?
Vieles deutet auf eine kurzfristige Bewegung hin. Verschiedentlich hat das Edelmetall in den letzten Jahre mit plötzlichen Ausflügen über die 300-Dollar-Marke falsche Hoffnungen auf eine langfristige Kurserholung geweckt. Zuletzt Anfang 2000, als der Unzenpreis innert weniger Tage um über 12 Prozent stieg und Gold deutlich über 300 Dollar notierte. Zwei der weltgrössten Goldproduzenten hatten damals angekündigt, den Umfang ihrer Terminverkäufe (Hedging) zu reduzieren.
Hedging spielt im Goldhandel eine zentrale Rolle: Spekulanten und Minengesellschaften leihen Gold zu einem tiefen Zinssatz bei den Zentralbanken aus, verkaufen es und investieren den Erlös in besser rentierende Staatsanleihen oder Aktien. Während Minengesellschaften das Gold zu einem späteren Zeitpunkt aus der eigenen Produktion liefern, hoffen die Spekulanten, sich am Markt zu einem vorteilhaften Preis eindecken zu können.
Langfristig wird Gold immer weniger wichtig
Der zweite grosse Einflussfaktor sind die Nationalbanken, die ihre Goldbestände in den nächsten Jahren weiter abbauen. Allerdings sind sie nur schwer berechenbar: So erklärten im Herbst 1999 einige Zentralbanken, dass sie ihre Verkäufe und Goldausleihen künftig begrenzen wollten. Der Goldkurs schoss darauf von 255 Dollar pro Unze auf 325 Dollar hoch. Doch der neue Glanz ging schnell wieder verloren.
Die Beispiele zeigen: Kurserholungen währten in den letzten Jahren nur kurz. Für Privatanleger lohnt es sich so oder so nicht, direkt Gold zu kaufen. Eine Alternative sind Goldminenaktien. Während die meisten Papiere seit Jahresbeginn kräftig unter Druck geraten sind, steht man mit Goldaktien bis auf Weiteres glänzend da. Langfristig verliert Gold aber an Bedeutung. «Es gehört an den Hals einer Frau und nicht ins Depot.» Das ist zwar ein alter Machospruch, aber trotzdem nicht ganz falsch.
· Datenbank: Gute Minen im Börsenspiel. Seite 96
Vergänglicher Glanz
Der Goldkurs ist in den letzten Jahren zwar immer wieder überraschend gestiegen, doch nie für lange.
Echte Nuggets zu kaufen lohnt sich für Privatanleger nicht. Eine Alternative sind Goldminenaktien.
Fotos: Stone, Mathias Hofstetter
© Cash; 2001-05-25; Seite 96; Nummer 21
datenbank
Gute Minen im Börsenspiel
Die schlechteren Wirtschaftsaussichten gaben dem Gold Auftrieb.
Gold dürfte kurzfristig weiter steigen, aber langfristig wird das gelbe Metall an Glanz verlieren. Mutige Investoren versuchen ihr Glück am besten beim «Schürfen» von Goldminenaktien. Für Vorsichtigere gibts auch glänzende Fonds.
Peter Bee
Wer zu Beginn dieses Jahres auf Goldaktien setzte, lag für einmal goldrichtig. Während die Börsen weltweit den Rückwärtsgang einschalteten, legten Goldanlagen teils markant zu. «Gold war Ende letzten Jahres in den Portfolios entweder gar nicht oder nur bescheiden vorhanden», erklärt Charles Isaac, zuständiger Portfoliomanager für den Swissca Gold Fund. Auf der Suche nach neuen Investmentthemen hätten dann zu Jahresbeginn vor allem US-Fondsmanager Goldaktien wiederentdeckt und Käufe getätigt. Den jüngsten Kursanstieg des Goldpreises sieht Isaac als logische Konsequenz aus den bereits zuvor gestiegenen Goldminenaktien. Diese hätten die positivere Markteinschätzung vorweggenommen.
Auch für die nahe Zukunft bleibt Isaac optimistisch. Für kleinere Depots empfiehlt er, auf einen Fonds zu setzen, für grössere könne sich auch ein Direktinvestment in einen der Marktführer lohnen. Zu seinen Favoriten zählen neben Barrick Gold die Aktien der beiden kleineren kanadischen Goldcorp und Agnico-Eagle. Beide verfügten dank straffer Kostenkontrolle über tiefe Produktionskosten und würden gut geführt.
Nicht zu empfehlen sei hingegen die Aktie der kanadischen Cambior. Obwohl der Kurs in den letzten Tagen stark zulegte, lohne sich hier auf Grund des ungünstigen Rendite-Risiko-Profils ein Kauf nicht, sagt Isaac. Die Aktie der Cambior ist im Herbst 1999 nach Problemen mit Derivatgeschäften abgestürzt und hat sich seither erst in den letzten Tagen etwas erholt.
Die Goldaktien profitierten von den Inflationsängsten
Ein Merkmal des Goldmarkts ist seine im Vergleich mit Aktien und Anleihen tiefe Gesamtkapitalisierung. Mit wenig Volumen kann unter den richtigen Rahmenbedingungen der Markt bewegt werden. Von diesem Umstand profitierten diesen Frühling die Goldaktien. Nach sanftem Start bis März gehen die Kurse seit Anfang April steil in die Höhe. Begünstigt von den unsicheren US-Wirtschaftsaussichten, rückläufigen Unternehmensgewinnen und einer abnehmenden Produktivität erstrahlten die Goldaktien als Alternativinvestment in neuem Glanz.
Ein zusätzlich wichtiger Pluspunkt ist die Zinspolitik von US-Notenbank-Chef Alan Greenspan. Seine konsequente Strategie, die US-Wirtschaft mit Zinssenkungen vor einer stärkeren Rezession zu bewahren, hat Inflationsängste geweckt. Auch davon profitiert das Gold.
Ein gutes Timing haben die Privatbank Hyposwiss und UBS Warburg mit der im Januar erfolgten Lancierung eines Goldminen-Baskets bewiesen. Die im Basket enthaltenen Aktien profitierten von der gestiegenen Nachfrage, und der Korb legte über 35 Prozent zu.
Für Anton Schaad, Geschäftsleitungsmitglied bei der Hyposwiss, sind die Voraussetzungen für einen weiteren Goldpreisanstieg gegeben: «Wir rechnen über die nächsten Monate mit einem Anstieg des Goldpreises von rund 15 bis 20 Prozent. Entsprechend dürften die Goldminenaktien auf Grund der Hebelwirkung um 30 bis 40 Prozent zulegen.» Denn: Jeder Goldpreisanstieg schlägt sich je nach Höhe der Produktionskosten überproportional auf das Geschäftsergebnis und somit auf den Aktienkurs nieder.
Obwohl kurz- und mittelfristig optimistisch, hält Schaad das Umfeld für eine dauerhafte Goldpreishausse mit Preisen von über 350 Dollar pro Unze als nicht gegeben. Anlegern, die von einem zwischenzeitlichen Anstieg profitieren möchten, empfiehlt er aber ein Engagement in dem zuvor erwähnten Goldminen-Basket oder in Goldminenfonds.
Trotz dem teils wiedererwachten Optimismus bleiben die Skeptiker in der Mehrzahl. Die Weltwirtschaft verarbeitet weniger Gold, und auch die Rolle von Gold als «Inflationsschutz» wird immer weniger wichtig. Man muss ja nicht gleich so pessimistisch sein wie Andi Smith vom Handelshaus Mitsui. Er erwartet einen Unzenpreis von 150 Dollar. Das würde dem Gold dann den allerletzten Glanz nehmen.
Ein Alter Wert wird neu entdeckt
Begehrte Alternative: Nach den Goldminenaktien legten zu Beginn dieses Jahres auch die Goldanlagen zu.
Aktien Welt
Morgan Stanley Capital International (MSCI) hat die Einzelheiten seiner Indexreform bekannt gegeben: Bis Mai 2002 wird die Gewichtung der MSCI-Indizes in zwei Schritten auf Streubesitz (free float) umgestellt. Bislang bestimmte die volle Marktkapitalisierung das Indexgewicht von Unternehmen. Rund 3500 Milliarden Dollar an Fondsvermögen sind an die MSCI-Indexfamilie gekoppelt und müssen damit angepasst werden. Die USA und Grossbritannien gewinnen deutlich an Gewicht; Japan und Euroland verlieren. Die Branchen Technologie, Finanzen und Energie zählen zu den Gewinnern zu Lasten von Telecom und Autos.
Aktien Europa
Europas Börse wird bald wieder von den Gewinnen angetrieben werden, prognostizieren die Analysten von Schroder Salomon Smith Barney. Sie sagen Gewinnsteigerungen von 5 und 15 Prozent für die Jahre 2001 und 2002 voraus. Positive Gewinnüberraschungen dürften gegenüber Enttäuschungen bald wieder überwiegen. Davon werden zunächst die Valoren von Finanz-, Technologie- und zyklischen Industrieunternehmen profitieren. Erhole sich die US-Wirtschaft wie erwartet, haben Europas Investoren nichts zu befürchten. Die momentan noch schwache Konjunktur in Euroland werde die Börse nicht aufhalten.
Geld- und Kapitalmarkt Weltweit
in % Geldmarkt (3 Monate) Staatsanleihen (10 Jahre)
Ende 2000 aktuell Ende 2000 aktuell
Schweiz 3,40 3,17 3,46 3,50
Euroland 4,88 4,55 5,07 5,12
Grossbritannien 5,84 5,10 4,83 5,14
Schweden 4,08 4,05 4,74 5,31
USA 6,40 3,97 5,10 5,38
Kanada 5,66 4,45 5,40 5,88
Australien 6,05 4,80 5,47 6,06
Japan 0,70 0,07 1,63 1,28
Währungen, Edelmetalle und Ã-l
Ende Ende letzte
1999 2000 Woche aktuell
1 Euro 1.60 1.52 1.53 1.53
1 britisches Pfund 2.58 2.47 2.48 2.52
100 schwedische Kronen 18.79 17.44 16.88 17.04
1 US-Dollar 1.59 1.67 1.73 1.77
1 kanadischer Dollar 1.10 1.10 1.13 1.15
1 australischer Dollar 1.04 0.92 0.91 0.93
100 japanische Yen 1.57 1.49 1.40 1.44
Gold: Franken/Kilogramm 14'875.00 14'666.00 15'074.00 15'971.00
Gold: Dollar/Unze 291.00 272.90 271.00 285.25
Silber: Franken/Kilogramm 276.00 249.20 243.00 255.00
Silber: Dollar/Unze 5.40 4.63 4.40 4.54
Rohöl: Dollar/Fass (WTI) 26.04 27.99 28.69 29.88
Heizöl: Franken/100 Liter (3001- 6000 Liter) 46.90 52.60 50.60 53.30
Zinsen Schweiz
in % Ende Ende letzte
1999 2000 Woche aktuell
Durchschnittsrendite Bundesobligationen 3,79 3,60 3,510 3,510
Sparzins (CSG) 1,00 1,25 1,250 1,250
Festgeldsatz 3 Monate (CSG) 1,25 2,88 2,625 2,625
Gelbes Festgeld 1 Jahr 1,85 2,88 2,625 2,625
Kassaobligationen 3 Jahre (CSG) 3,00 3,25 2,750 2,750
Kassaobligationen 8 Jahre (CSG) 3,25 3,50 3,250 3,250
Festhypothek 5 Jahre (Migrosbank) 4,88 4,75 4,500 4,500
Variable Hypothek (Migrosbank) 3,88 3,38 4,125 4,125
Aktienmärkte
in Punkten Ende Ende letzte
1999 2000 Woche aktuell
Schweiz: SMI 7570 8135 7568 7706
Schweiz: SPI 5023 5621 5225 5316
Schweiz: Vontobel Small Companies 268 317 295 296
Euroland: Euro Stoxx 50 (in Euro) 4904 4772 4450 4582
Europa: Stoxx 50 (in Euro) 4742 4557 4237 4377
Deutschland: DAX 6958 6433 6148 6271
Frankreich: CAC 5958 5926 5523 5693
England: FT-SE-100 6930 6222 5884 5977
USA: Dow Jones Industrial 11'497 10'786 11'216 11'257
USA: Standard & Poor's 500 1469 1320 1285 1309
USA: Nasdaq Composite 4069 2470 2166 2314
Japan: Nikkei 18'934 13'785 13'694 14'091
Hongkong: Hang Seng 16'962 15'095 13'336 13'878
Kurse vom 22. 5. 2001, Notierungen New Yorker Börse: 22.00 Uhr (sonst Schlusskurse); Quelle: Reuters
Aktien USA
Der Nasdaq Composite hat seit seinem Tief im April 40 Prozent zugelegt: Die Anleger hoffen auf eine rasche Belebung der Wirtschaft.
Währungen
Das Gewicht der Euroregion wird in den wichtigsten MSCI-Indizes stärker fallen als erwartet: Der Euro kommt so zusätzlich unter Druck.
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Die Zeitschrift"Cash" ist nichts weiter als ein Ableger des Unternehmens
OVB. Was macht OVB? Genau! Sie verkauft teuer einen Service, was bei genauen Hinsehen, der Anleger anderswo - eventuell ohne Vermögensschaden - günstiger bekommen würde.
OVB ist eine Beteiligung von der Deutscher Ring AG, und ausgerechnet diese ist
ein Drahtzieher von Cash.
Daß dieses Unternehmen in vergleichbaren Branchen, die mieseste Perfomance
erbringt, weil ohne den Direktvertrieb wäre Deutscher Ring nicht überlebensfähig, sollte daher Niemandem wundern.
Cash ist genauso seriös, wie die Börsentipps meiner Katze.
Daß erfährt man aber erst genauer, wenn man den Laden an jeder Ecke beobachtet
(oder eine Weile beobachtet hat).
Hinter wem steht Cash noch? Richtig - der Strukturvertrieb AWD, der vermutlich noch schlimmer ist als OVB. Zwischen OVB und AWD gibt es kleine Verbindungen.
Als OVB gegründet worden ist, steckte Deutscher Ring AG dahinter. Der König der Türklinkenputzer, war am Anfang bei der OVB. Er verkaufte seinen Anteil des Vertriebs an OVB und gründete daraus die AWD. Die Verkäufer haben NIEMALS von irgendwelchen RENDITEFORMELN was gehört.
>© Cash; 2001-05-25; Seite 85; Nummer 21
>Nichts weiter als Blendwerk
>Die kurzfristige Erholung des Goldkurses wird nicht von Dauer sein.
>Kleiner Goldrausch: Der Preis des gelben Metalls ist in den letzten Tagen in die Höhe geschnellt. Ein Comeback des angeschlagenen Edelmetalls ist das nicht, einige Goldaktien könnten sich aber als wertvolle «Nuggets» entpuppen.
>Peter Bee
>Für die Anleger hat Gold in den letzten Jahren viel Glanz verloren. Die vermeintlich sichere Alternative wirft keinen Zins ab und brachte in den letzten Jahren vorab Verluste. Nun hat sich Gold mit einem rasanten Kursanstieg zurückgemeldet: Die Unze kostete zeitweise wieder fast 300 Dollar. Erst Anfang April war der Preis auf 256 Dollar gefallen, so tief wie seit 20 Jahren nicht mehr.
>Der Grund für die schnelle Wende: Die aggressiven Zinssenkungen der US-Notenbank schüren bereits Inflationsängste. Zusätzlich beeinflussen Spekulanten den Goldmarkt. Viele hatten auf sinkende Preise gesetzt und verpflichteten sich zur Lieferung von Gold. Um ihre Verluste zu begrenzen, mussten sie Gold kaufen. Verstärkt wurde der Effekt im vergleichsweise kleinen Markt durch aggressive Käufe von US-Fondmanagern.
>Monatelang bewegte sich der Goldpreis in einer engen Bandbreite zwischen 255 und 270 Dollar pro Unze. Zumindest kurzfristig hat nun die Lethargie ein Ende gefunden, und Beobachter stehen einmal mehr vor der Frage: Ist die jüngste Kurssteigerung des Goldpreises der Start zu einer nachhaltigen Erholung?
>Vieles deutet auf eine kurzfristige Bewegung hin. Verschiedentlich hat das Edelmetall in den letzten Jahre mit plötzlichen Ausflügen über die 300-Dollar-Marke falsche Hoffnungen auf eine langfristige Kurserholung geweckt. Zuletzt Anfang 2000, als der Unzenpreis innert weniger Tage um über 12 Prozent stieg und Gold deutlich über 300 Dollar notierte. Zwei der weltgrössten Goldproduzenten hatten damals angekündigt, den Umfang ihrer Terminverkäufe (Hedging) zu reduzieren.
>Hedging spielt im Goldhandel eine zentrale Rolle: Spekulanten und Minengesellschaften leihen Gold zu einem tiefen Zinssatz bei den Zentralbanken aus, verkaufen es und investieren den Erlös in besser rentierende Staatsanleihen oder Aktien. Während Minengesellschaften das Gold zu einem späteren Zeitpunkt aus der eigenen Produktion liefern, hoffen die Spekulanten, sich am Markt zu einem vorteilhaften Preis eindecken zu können.
>Langfristig wird Gold immer weniger wichtig
>Der zweite grosse Einflussfaktor sind die Nationalbanken, die ihre Goldbestände in den nächsten Jahren weiter abbauen. Allerdings sind sie nur schwer berechenbar: So erklärten im Herbst 1999 einige Zentralbanken, dass sie ihre Verkäufe und Goldausleihen künftig begrenzen wollten. Der Goldkurs schoss darauf von 255 Dollar pro Unze auf 325 Dollar hoch. Doch der neue Glanz ging schnell wieder verloren.
>Die Beispiele zeigen: Kurserholungen währten in den letzten Jahren nur kurz. Für Privatanleger lohnt es sich so oder so nicht, direkt Gold zu kaufen. Eine Alternative sind Goldminenaktien. Während die meisten Papiere seit Jahresbeginn kräftig unter Druck geraten sind, steht man mit Goldaktien bis auf Weiteres glänzend da. Langfristig verliert Gold aber an Bedeutung. «Es gehört an den Hals einer Frau und nicht ins Depot.» Das ist zwar ein alter Machospruch, aber trotzdem nicht ganz falsch.
>· Datenbank: Gute Minen im Börsenspiel. Seite 96
>Vergänglicher Glanz
>Der Goldkurs ist in den letzten Jahren zwar immer wieder überraschend gestiegen, doch nie für lange.
>Echte Nuggets zu kaufen lohnt sich für Privatanleger nicht. Eine Alternative sind Goldminenaktien.
>Fotos: Stone, Mathias Hofstetter
>© Cash; 2001-05-25; Seite 96; Nummer 21
>datenbank
>Gute Minen im Börsenspiel
>Die schlechteren Wirtschaftsaussichten gaben dem Gold Auftrieb.
>Gold dürfte kurzfristig weiter steigen, aber langfristig wird das gelbe Metall an Glanz verlieren. Mutige Investoren versuchen ihr Glück am besten beim «Schürfen» von Goldminenaktien. Für Vorsichtigere gibts auch glänzende Fonds.
>Peter Bee
>Wer zu Beginn dieses Jahres auf Goldaktien setzte, lag für einmal goldrichtig. Während die Börsen weltweit den Rückwärtsgang einschalteten, legten Goldanlagen teils markant zu. «Gold war Ende letzten Jahres in den Portfolios entweder gar nicht oder nur bescheiden vorhanden», erklärt Charles Isaac, zuständiger Portfoliomanager für den Swissca Gold Fund. Auf der Suche nach neuen Investmentthemen hätten dann zu Jahresbeginn vor allem US-Fondsmanager Goldaktien wiederentdeckt und Käufe getätigt. Den jüngsten Kursanstieg des Goldpreises sieht Isaac als logische Konsequenz aus den bereits zuvor gestiegenen Goldminenaktien. Diese hätten die positivere Markteinschätzung vorweggenommen.
>Auch für die nahe Zukunft bleibt Isaac optimistisch. Für kleinere Depots empfiehlt er, auf einen Fonds zu setzen, für grössere könne sich auch ein Direktinvestment in einen der Marktführer lohnen. Zu seinen Favoriten zählen neben Barrick Gold die Aktien der beiden kleineren kanadischen Goldcorp und Agnico-Eagle. Beide verfügten dank straffer Kostenkontrolle über tiefe Produktionskosten und würden gut geführt.
>Nicht zu empfehlen sei hingegen die Aktie der kanadischen Cambior. Obwohl der Kurs in den letzten Tagen stark zulegte, lohne sich hier auf Grund des ungünstigen Rendite-Risiko-Profils ein Kauf nicht, sagt Isaac. Die Aktie der Cambior ist im Herbst 1999 nach Problemen mit Derivatgeschäften abgestürzt und hat sich seither erst in den letzten Tagen etwas erholt.
>Die Goldaktien profitierten von den Inflationsängsten
>Ein Merkmal des Goldmarkts ist seine im Vergleich mit Aktien und Anleihen tiefe Gesamtkapitalisierung. Mit wenig Volumen kann unter den richtigen Rahmenbedingungen der Markt bewegt werden. Von diesem Umstand profitierten diesen Frühling die Goldaktien. Nach sanftem Start bis März gehen die Kurse seit Anfang April steil in die Höhe. Begünstigt von den unsicheren US-Wirtschaftsaussichten, rückläufigen Unternehmensgewinnen und einer abnehmenden Produktivität erstrahlten die Goldaktien als Alternativinvestment in neuem Glanz.
>Ein zusätzlich wichtiger Pluspunkt ist die Zinspolitik von US-Notenbank-Chef Alan Greenspan. Seine konsequente Strategie, die US-Wirtschaft mit Zinssenkungen vor einer stärkeren Rezession zu bewahren, hat Inflationsängste geweckt. Auch davon profitiert das Gold.
>Ein gutes Timing haben die Privatbank Hyposwiss und UBS Warburg mit der im Januar erfolgten Lancierung eines Goldminen-Baskets bewiesen. Die im Basket enthaltenen Aktien profitierten von der gestiegenen Nachfrage, und der Korb legte über 35 Prozent zu.
>Für Anton Schaad, Geschäftsleitungsmitglied bei der Hyposwiss, sind die Voraussetzungen für einen weiteren Goldpreisanstieg gegeben: «Wir rechnen über die nächsten Monate mit einem Anstieg des Goldpreises von rund 15 bis 20 Prozent. Entsprechend dürften die Goldminenaktien auf Grund der Hebelwirkung um 30 bis 40 Prozent zulegen.» Denn: Jeder Goldpreisanstieg schlägt sich je nach Höhe der Produktionskosten überproportional auf das Geschäftsergebnis und somit auf den Aktienkurs nieder.
>Obwohl kurz- und mittelfristig optimistisch, hält Schaad das Umfeld für eine dauerhafte Goldpreishausse mit Preisen von über 350 Dollar pro Unze als nicht gegeben. Anlegern, die von einem zwischenzeitlichen Anstieg profitieren möchten, empfiehlt er aber ein Engagement in dem zuvor erwähnten Goldminen-Basket oder in Goldminenfonds.
>Trotz dem teils wiedererwachten Optimismus bleiben die Skeptiker in der Mehrzahl. Die Weltwirtschaft verarbeitet weniger Gold, und auch die Rolle von Gold als «Inflationsschutz» wird immer weniger wichtig. Man muss ja nicht gleich so pessimistisch sein wie Andi Smith vom Handelshaus Mitsui. Er erwartet einen Unzenpreis von 150 Dollar. Das würde dem Gold dann den allerletzten Glanz nehmen.
>Ein Alter Wert wird neu entdeckt
>Begehrte Alternative: Nach den Goldminenaktien legten zu Beginn dieses Jahres auch die Goldanlagen zu.
>Aktien Welt
>Morgan Stanley Capital International (MSCI) hat die Einzelheiten seiner Indexreform bekannt gegeben: Bis Mai 2002 wird die Gewichtung der MSCI-Indizes in zwei Schritten auf Streubesitz (free float) umgestellt. Bislang bestimmte die volle Marktkapitalisierung das Indexgewicht von Unternehmen. Rund 3500 Milliarden Dollar an Fondsvermögen sind an die MSCI-Indexfamilie gekoppelt und müssen damit angepasst werden. Die USA und Grossbritannien gewinnen deutlich an Gewicht; Japan und Euroland verlieren. Die Branchen Technologie, Finanzen und Energie zählen zu den Gewinnern zu Lasten von Telecom und Autos.
>Aktien Europa
>Europas Börse wird bald wieder von den Gewinnen angetrieben werden, prognostizieren die Analysten von Schroder Salomon Smith Barney. Sie sagen Gewinnsteigerungen von 5 und 15 Prozent für die Jahre 2001 und 2002 voraus. Positive Gewinnüberraschungen dürften gegenüber Enttäuschungen bald wieder überwiegen. Davon werden zunächst die Valoren von Finanz-, Technologie- und zyklischen Industrieunternehmen profitieren. Erhole sich die US-Wirtschaft wie erwartet, haben Europas Investoren nichts zu befürchten. Die momentan noch schwache Konjunktur in Euroland werde die Börse nicht aufhalten.
>Geld- und Kapitalmarkt Weltweit
>in % Geldmarkt (3 Monate) Staatsanleihen (10 Jahre)
>Ende 2000 aktuell Ende 2000 aktuell
>Schweiz 3,40 3,17 3,46 3,50
>Euroland 4,88 4,55 5,07 5,12
>Grossbritannien 5,84 5,10 4,83 5,14
>Schweden 4,08 4,05 4,74 5,31
>USA 6,40 3,97 5,10 5,38
>Kanada 5,66 4,45 5,40 5,88
>Australien 6,05 4,80 5,47 6,06
>Japan 0,70 0,07 1,63 1,28
>Währungen, Edelmetalle und Ã-l
>Ende Ende letzte
>1999 2000 Woche aktuell
>1 Euro 1.60 1.52 1.53 1.53
>1 britisches Pfund 2.58 2.47 2.48 2.52
>100 schwedische Kronen 18.79 17.44 16.88 17.04
>1 US-Dollar 1.59 1.67 1.73 1.77
>1 kanadischer Dollar 1.10 1.10 1.13 1.15
>1 australischer Dollar 1.04 0.92 0.91 0.93
>100 japanische Yen 1.57 1.49 1.40 1.44
>Gold: Franken/Kilogramm 14'875.00 14'666.00 15'074.00 15'971.00
>Gold: Dollar/Unze 291.00 272.90 271.00 285.25
>Silber: Franken/Kilogramm 276.00 249.20 243.00 255.00
>Silber: Dollar/Unze 5.40 4.63 4.40 4.54
>Rohöl: Dollar/Fass (WTI) 26.04 27.99 28.69 29.88
>Heizöl: Franken/100 Liter (3001- 6000 Liter) 46.90 52.60 50.60 53.30
>Zinsen Schweiz
>in % Ende Ende letzte
>1999 2000 Woche aktuell
>Durchschnittsrendite Bundesobligationen 3,79 3,60 3,510 3,510
>Sparzins (CSG) 1,00 1,25 1,250 1,250
>Festgeldsatz 3 Monate (CSG) 1,25 2,88 2,625 2,625
>Gelbes Festgeld 1 Jahr 1,85 2,88 2,625 2,625
>Kassaobligationen 3 Jahre (CSG) 3,00 3,25 2,750 2,750
>Kassaobligationen 8 Jahre (CSG) 3,25 3,50 3,250 3,250
>Festhypothek 5 Jahre (Migrosbank) 4,88 4,75 4,500 4,500
>Variable Hypothek (Migrosbank) 3,88 3,38 4,125 4,125
>Aktienmärkte
>in Punkten Ende Ende letzte
>1999 2000 Woche aktuell
>Schweiz: SMI 7570 8135 7568 7706
>Schweiz: SPI 5023 5621 5225 5316
>Schweiz: Vontobel Small Companies 268 317 295 296
>Euroland: Euro Stoxx 50 (in Euro) 4904 4772 4450 4582
>Europa: Stoxx 50 (in Euro) 4742 4557 4237 4377
>Deutschland: DAX 6958 6433 6148 6271
>Frankreich: CAC 5958 5926 5523 5693
>England: FT-SE-100 6930 6222 5884 5977
>USA: Dow Jones Industrial 11'497 10'786 11'216 11'257
>USA: Standard & Poor's 500 1469 1320 1285 1309
>USA: Nasdaq Composite 4069 2470 2166 2314
>Japan: Nikkei 18'934 13'785 13'694 14'091
>Hongkong: Hang Seng 16'962 15'095 13'336 13'878
>Kurse vom 22. 5. 2001, Notierungen New Yorker Börse: 22.00 Uhr (sonst Schlusskurse); Quelle: Reuters
>Aktien USA
>Der Nasdaq Composite hat seit seinem Tief im April 40 Prozent zugelegt: Die Anleger hoffen auf eine rasche Belebung der Wirtschaft.
>Währungen
>Das Gewicht der Euroregion wird in den wichtigsten MSCI-Indizes stärker fallen als erwartet: Der Euro kommt so zusätzlich unter Druck.
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