Baldur der Ketzer
03.06.2001, 23:22 |
Fundsache über Geldmenge etc., dottore wird Schluckauf kriegen Thread gesperrt |
Zitat Anfang:
>>Ich weiß ja nicht, ob für euch Mutti oder Frauchen einkauft, aber mir ist
>>aufgefallen, das die Preise für zB. Lebensmittel in der letzten Zeit deutlich angezogen haben.
>>Ich persönlich habe immer weniger in der Tasche, weil die Preise einem inzwischen schon fast davon rennen.
>>Also nix Deflation.
>Hi Mick,
>also, so einfach ist das leider nicht festzustellen. Schließlich wird Infaltion/Deflation über den Gesamtpreisindex ermittelt. Dieser setzt sich bei uns aus einem repräsentativen Warenkorb zusammen, von dem die Preise beobachtet und entsprechend der Preissteigerung und Verringerung kann die Infaltion/Deflationsrate ermittelt werden.
>In unserem Geldsystem wird prinzipiell immer eine leichte Inflation angestrebt, um ein abgleiten in eine Deflation zu verhindern, die sich sehr leicht selbst verschlimmert und verheerend wirkt.
>Die zur Zeit beobachtete Inflation bzw. deren Anstieg könnte m.E. durch die Euroeinführung bedingt sein. Da unser Geld sich sehr leicht horten läßt, haben viele Menschen in In- und Ausland Milliarden DM in Bargeld gehortet (kein Witz!)
>Diese strömen jetzt so langsam zurück zu den Banken, da sie bald nicht mehr zum Bezahlen eingesetzt werden können und irgendwann nur noch von den Landeszentralbanken angenommen werden. Dann würden aber viele probleme mit den Steuerbehörden bzw. Kripo bekommen(Steuerhinterziehung, Schwarzgeld, Geldwäsche). Deshalb jetzt die schleichende Einbringung von Milliarden DM, die nicht durch Gegenwerte gedeckt sind. Dieses Geld ist nicht durch Wirtschaftsleistung abgedeckt, da die Bundesbank zur Vermeidung von Deflation das ehemals gehortete Geld durch Neues ersetzt hat.
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Zitat Ende
Also, man sieht, wie wichtig die Gelddiskussion ist.
Beste Grüße vom Baldur
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Turon
04.06.2001, 00:03
@ Baldur der Ketzer
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Re: Fundsache über Geldmenge etc., dottore wird Schluckauf kriegen |
Da kriege ich selbst Schluckauf!
Und zwar wegen der Feststellung, daß die ganzen nicht Deutsch Europäer die DM
zu Geldwäschewährung benutzen.
Nun ja - die ach so schlaue Bordsteinpresse hat ja auch dadurch wieder mal ein Fingersaugtechnikartikel geboren.
Ich frage mich gelegentlich, ob die Leute noch auch noch glauben was sie selbst schreiben, oder ist es jetzt nur noch für die Nachrichtenjunkies gedacht?
Ja die polnische Omi mit ihrem unversteuerten (in Deutschland wohlgemerkt)
500 DM Schein für den Sarg - quasi so als illegale Tante und Schmarotzer dargestellt - paßt übrigens hervorragend alles zusammen. Es wird auch nix im Osten legal bezahlt, und die Zlotys und Rubel, die deutsche Unternehmer an die
Arbeiter bezahlen, die stammen aus Gott weiß wohin. Die Unternehmer bekommen scheinbar ihre Bezahlung für die Ware in Deutschland gleich in Rubel.:)
Aber das stimmt schon, was ein Medienprof sagte: wenn man die deutsche Presse
und Medien um die 95% kürzen würde, die nur Unsinn verbreiten, würden wir
um Einiges schlauer. Das Problem wäre dann allerdings, daß eine Zeitschrift, bis auf Ausnahmen aus 3 Sätzen bestehen würde, der Rest wäre Werbung.
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Baldur der Ketzer
04.06.2001, 00:15
@ Turon
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Re: Kontrollmeldung bei Bargeldumtausch - wieso nicht? |
Hallo, Turon,
ich rechne damit, daß man Kontrollmitteilungen auch nach Polen, Ungarn, Tschechien, Rußland schicken wird, falls jemand von dort in Deutschland es wagen sollte, DM-Bargeld in EURO umzurubeln.
Nur aus Spaß an der Niedertracht.
Es heißt dann so in etwa:
Mitteilung im steuerlichen Auskunftsaustausch über Einkünfte aus deutschen Quellen an den Wohnsitzstaat.....
nach Artikel sowieso des Doppelbesteuerungsabkommens......
setzen wir Sie davon in Kenntnis, daß Olga Dimitriewa bei Ihrem Aufenthalt am......... einen Betrag in Höhe von DM..........in EURO umgetauscht hat, wobei mit einer illegalen Rückführung ins Heimatland zu rechnen ist....
.....regen wir an, die Herkunft dieses Betrages zu prüfen......
Werter Turon, sag mir mal einen Grund, warum das NICHT so laufen sollte?
(es sei denn, man wechselt 137,95 um)
Beste Grüße vom Baldur
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Turon
04.06.2001, 05:54
@ Baldur der Ketzer
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Schon alleine deswegen |
weil zum Beispiel der polnische Staat einen Aufenthalt einer Person
in Deutschland mit Verdienstabsicht gleichsetzt.
Es ist auch ebenso wenig wahrscheinlich, daß alles Geld was Olga
oder Hanna mal umgetauscht hat, in Deutschland eingetauscht worden
ist, sondern auch in Polen, wo keinerlei Quittungen dafür mit Namensnennung
seitens der polnischen Behörden erstellt werden.
Und auch schon alleine deswegen, weil der Zloty und Rubel seit Monaten
paraller gegenüber der Gemeinschaftswährung fällt.
Es sei denn die deutschen Beamten wollen sich komplett lächerlich machen,
aber das können sie eigentlich kaum - denn die einsame Spitze
sind sie schon in diesem Bereich weltweit gewesen.
Wenn sie das in Angriff nehmen, wird das nicht 3 Monate laufen,
sondern 30 Jahre.
Weiterhin denke ich, daß die meiste gehorteten DM Bestände, längst nach Deutschland zurückgeflossen worden sind - dafür wurden Autos etc gekauft.
Ich kenne persönlich nur paar Händler aus Polen, die gewisse Mengen
an DM haben, allerdings auch das nicht lange, denn dieses Geld wird sehr schnell
umgetauscht (die Abnehmer einer Ware haben auch keine Zeit).
Interessant in dem Kontext ist auch die tatsache, daß der Dollar auch leicht gegenüber dem Zloty nachgibt.
Also: wenn die Finanzbematen tatsächlich so einen Unfug machen, werde ich mich for die größte Finanzbehörde in kassel stellen und einen Tag lang sich zum Tode
lachen, selbst wenn es mich die Stimme kostet. So blöde kann man gar nicht sein.
:)
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dottore
04.06.2001, 10:42
@ Baldur der Ketzer
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Re: dottore wird Schluckauf kriegen - ja, aber nur als Geldlogik-Fan |
Hi Baldur,
warum sollte ich einen Schluckauf kriegen? Höchstens wegen des Verstoßes gegen die Geldlogik (siehe unten). Aber das bin ich schon gewohnt...
Was mich beunruhigt sind ganz andere Sachen, z.B. wie diese:
Es gab damals in Hamburg kein einziges"Mark"-Stück als ausgeprägtes Geld (heute wären das"gesetzliche Zahlungsmittel") und"Schillinge" bzw."Pfennige" waren ebenfalls Rechengeld, wobei tatsächlich ausgeprägte Stücke, sofern überhaupt vorhanden, ein entsprechendes Abgeld gg. die komplett fiktive Mark hatten, sozusagen wie Scheidemünzen heute, die ihr Abgeld aus der Tatsache ziehen, dass sie nicht unbeschränkt zu privaten Zahlungen eingesetzt werden können (wer mit einem Karton Pfennigen bezahlen will, kann dies u.U. tun, falls das Gegenüber damit einverstanden ist, muss aber dann die Kosten für Zählen und Rollen usw. tragen, was eben ein"Abgeld" zum aufgeprägten Wert darstellt).
>>Diese strömen jetzt so langsam zurück zu den Banken, da sie bald nicht mehr zum Bezahlen
"Bezahlen" heißt immer"Tilgung einer bereits existenten Schuld". Bezahlen"als solches" gibt es nicht.[b]
>eingesetzt werden können und irgendwann nur noch von den Landeszentralbanken angenommen werden. Dann würden aber viele Probleme mit den Steuerbehörden bzw. Kripo bekommen(Steuerhinterziehung, Schwarzgeld, Geldwäsche). Deshalb jetzt die schleichende Einbringung von Milliarden DM, die nicht durch Gegenwerte gedeckt sind.
Ganz falsch! Da das Geld gegen Kredite ausgegeben wurde und mit diesen Krediten bereits Kaufkraft entfaltet wurde (niemand nimmt einen Kredit"als solchen" ohne ihn zu nutzen; bitte nicht mit dem Einräumen von"Kreditlinien" verwechseln!), ist die Sache bereits gelaufen.
[b]Kein Mensch der Welt kann einmal mit Kredit und dann noch ein Mal mit Geld bezahlen, sprich den jeweils gleichen Kontrakt, aus dem heraus er verpflichtet ist, erfüllen.
>Dieses Geld ist nicht durch Wirtschaftsleistung abgedeckt, da die Bundesbank zur Vermeidung von Deflation das ehemals gehortete Geld durch Neues ersetzt hat.
Die Buba kann immer nur aus Krediten"Geld" (gesetzliches Zahlungsmittel) machen. Da es das"gehortete Geld" nicht"netto" gibt, kann sie es auch nicht"ersetzen". Man kann eine Sache ersetzen, aber eine Schuld kann man entweder prolongieren oder streichen. Was man bei Schulden/Krediten"ersetzen" kann, sind bestenfalls die Papiere (Sachen!), auf denen sie vermerkt sind.
Genau so wenig wie man einen Kredit dadurch"verdoppeln" kann, indem man in via ZB zu"Geld" macht, kann man eine Schuld verdoppeln, indem man ein zweites Mal das gleiche Geld (gestzliches Zahlungsmittel) noch ein Mal emittiert.
>------------
>Zitat Ende
>Also, man sieht, wie wichtig die Gelddiskussion ist.
Die Gelddiskussion macht nur dann Sinn, wenn man sich endlich von der Vorstellung löst, es gebe Geld"netto" (Kleinkram wie Scheidemünzen außen vor). Es gibt immer nur Kredit und ein Teil der Kredite kann via ZB zu"Geld" werden, aber dadurch verändert sich die"Geldmenge" (Geldsumme!) in keiner Weise. Es wird immer nur die Fristigkeit verschoben: Ich kann nicht Bargeld (Bestandteil von M1) unter die Geldmenge zählen und dann den Kredit gegen den das Bargeld ausgegeben wurde (Bestandteil z.B. von M2 oder M3) noch ein Mal als Geldmenge zählen.
<font color="FF0000">Das wäre ein Verstoß gegen die fundamentalen Regeln der Logik. Leider wird der dahinter liegende Trugschluss von vielen nicht erkannt.</font>
>Beste Grüße vom Baldur
Besten Gruß zurück
d.
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Josef
04.06.2001, 12:00
@ dottore
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@dottore: Vielen wuerde das verstaendlicher, wenn du es mit Beispielen unter- |
legen wuerdest, vor allem den hier nachfolgenden Absatz mit der Gelddiskussion
(Meine Frage zum Bsp.: Was ist der Unterschied zwischen Geld"netto" und
Geld"brutto"? Oder:
Jemand hat 5 Stunden den Garten umgegraben und bekommt dafuer 50.- DM.
Wo ist da der Kredit oder die Schuld?)
Wie waere es mit einem alphabetischen Begriffskatalog mit Definitionen,
den man hier im Forum aufrufen kann. Da kannst du dann jeden darauf hinweisen
der etwas nicht versteht.
>Die Gelddiskussion macht nur dann Sinn, wenn man sich endlich von der Vorstellung löst, es gebe Geld"netto" (Kleinkram wie Scheidemünzen außen vor). Es gibt immer nur Kredit und ein Teil der Kredite kann via ZB zu"Geld" werden, aber dadurch verändert sich die"Geldmenge" (Geldsumme!) in keiner Weise. Es wird immer nur die Fristigkeit verschoben: Ich kann nicht Bargeld (Bestandteil von M1) unter die Geldmenge zählen und dann den Kredit gegen den das Bargeld ausgegeben wurde (Bestandteil z.B. von M2 oder M3) noch ein Mal als Geldmenge zählen.
><font color="FF0000">Das wäre ein Verstoß gegen die fundamentalen Regeln der Logik. Leider wird der dahinter liegende Trugschluss von vielen nicht erkannt.</font>
>>Beste Grüße vom Baldur
>Besten Gruß zurück
>d.
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dottore
04.06.2001, 13:22
@ Josef
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Re: Jetzt verständlicher? |
>(Meine Frage zum Bsp.: Was ist der Unterschied zwischen Geld"netto" und
>Geld"brutto"?
Geld netto = ohne Gegenbuchung in der ZB (Banknoten dort passiv, die Sicherheiten (Kredittitel), gegen die Banknoten ausgegeben wurden, aktiv verbucht). Da es Geld netto heute nicht gibt, muss auch nicht über"brutto" nachgedacht werden.
Geld netto wäre die Ausgabe von Banknoten in dieser Reihenfolge: 1. Druck. 2. Transport zur Buba 3. Transport von dort an den Finanzminister (2. kann entfallen). 4. Finanzminister kann dieses Netto-Geld nach Belieben verteilen (das berühmte Beispiel: Geldabwurf per Hubschrauber, das Milton Friedman so gern bringt).
Ja, es gab"Staatspapiergeld" (z.B. ab 18. Jh. in Sachsen, Preußen usw. bis hin zu Reichskassenscheine in der Hyperinflation), das dem unter Punkt 4. nahe kam (Geld wurde immerhin zur Tilgung von Steuerschulden an den öffentlichen Kassen angenommen).
>Jemand hat 5 Stunden den Garten umgegraben und bekommt dafuer 50.- DM.
>Wo ist da der Kredit oder die Schuld?)
Es sind zwei völlig verschiedene Kredit- bzw. Schuldakte, die Du trennen musst!
Der 1. Akt schafft überhaupt erst die DM 50,- (wo und bei wem, kannst Du nicht wissen, muss Dich auch nicht interessieren, wichtig aber: Schuld/Kredit ist noch offen).
Beim 2. Akt geht es um einen einfachen Werkvertrag, der mit Leistung und Gegenleistung erledigt ist.
Noch konkreter zu Deinem Beispiel:
1. Kredit: Der liegt bei der Buba, die ihn gegen die Urkunde über diesen Kredit aktiv reingenommen hat. Kredit damit = Geld (Banknote über DM 50,-). Von wem der Kredit kommt spielt dabei keine Rolle, der Kredit(titel) muss nur ZB-fähig sein.
Dieser Kredit (Schuld) existiert also bereits lange vor der Umgrabungsaktion.
2. Schuld: Ergibt sich aus dem Vertrag"Gartenumgraben": Leistung = Umgraben. Schuld = die für das vereinbarte Umgraben vereinbarten DM 50,-.
Die Schuld sub 2. ist mit der Ãœbergabe der DM 50,- erloschen, die sub 1. damit aber nicht!
Die DM 50,- wandern immer weiter - durch Gläubigerzession (!), siehe oben und kehren schließlich in die ZB zurück, die dafür einen entsprechend hohen Kredittitel wieder herausrückt (bei DM 50,- natürlich nur als Bruchteil).
>Wie waere es mit einem alphabetischen Begriffskatalog mit Definitionen,
>den man hier im Forum aufrufen kann. Da kannst du dann jeden darauf hinweisen
>der etwas nicht versteht.
Werde ich mal versuchen. Eigentlich ist es ganz leicht und kurz:
Erst kommt immer der Kredit, dann das Geld ("gesetzliches Zahlungsmittel"). Kredit nach oben offen (Kreditfähigkeit usw. vorausgesetzt).
Geld als"gesetzliches Zahlungsmittel" kann die ZB nach ihren Vorstellungen ("Geldpolitik") schaffen. Setzt aber immer bereits vorhandene Kredite voraus.
Ihr"Geld" ersetzt also einen bereits vorhandenen Kredit (zieht ihn auf der Zeitachse in die Gegenwart, da Bargeld jederzeit"fällig", Kredite aber immer mit Fristigkeit behaftet).
Kredite können also zu gesetzlichen Zahlungsmitteln werden, müssen aber nicht.
Notenbanken vergeben nie selbst Kredite! Müssten sich sonst selbst refinanzieren (Notenbankanleihen usw. gibt's nicht).
Notenbanken"verleihen" niemals Banknoten! Verleihen kann man nur Sachen. Banknoten sind aber, da gegen Kredite in Umlauf gekommen, nur eine andere Form von Krediten/Schulden. Und Kredite/Schulden kann ich niemals verleihen, sondern nur zedieren (abtreten). Gläubigerzession jederzeit möglich, Schuldnerzession nur mit Einverständnis des Gläubigers (siehe BGB).
Das Elend der meisten"Geldtheorien" besteht in der Verwechslung von Sache mit Schuld. Daher auch der unsägliche Ausdruck"Geldmenge". Es muss und kann immer nur Geldsumme heißen.
Menge = Sachenrecht, Summe = Schuldrecht.
Der"Zins" der Notenbank ist niemals ein Zins (man sagt auch gern vorsichtigerweise"Notenbanksatz" ohne dass geklärt wird, was denn das"Satz" heißen mag), sondern die Monopolprämie, die sie für die Wandlung von Kredit in ges. ZaMi einstreichen kann (daher"Notenbankmonopol").
Damit sollte eigentlich alles etwas verständlicher sein. Falls nicht, bitte melden.
Gruß
d.
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Peter Pan
04.06.2001, 15:03
@ Baldur der Ketzer
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"geliehener" Artikel |
Also, den erwähnten Artikel habe ich für ein anderes Forum geschrieben und mit voller Absicht die Zusammenhänge, wie ich sie sehe, möglichst einfach dargestellt. Hätte ich die gleiche Thematik hier gepostet, wäre ich wohl etwas ausführlicher gewesen, aber im Moment habe ich weder Zeit noch Lust mich tief in meine Bücher zu vergraben.
Das Thema war Inflation und Deflation, bzw. was das ist und wie das Zustandekommt. Darüber gibt es selbst unter Fachleuten unterschiedliche Ansichten, von den"Experten" in diesem Forum gar nicht zu reden.
Leider geht Dottore auf die faktischen Dinge gar nicht ein. So z.B. auf die Tatsache, das z.B. in der Türkei Milliardenbeträge gehortet worden sein sollen (ich habe nicht persönlich nachgeschaut;-). Das ist nicht verwunderlich, da die türkische Lira ja entsprechend hohe Inflation hatte (wobei wir wieder bei der Frage wären, was ist das und woher kommt das) und die Gastarbeiter (und ggf. Drogenhändler) lieber 1000DM Scheine unter der Matraze versteckten, die auch noch nach 10 Jahren nutzbar waren.
Da aber durch den Euro die DM-Scheine nicht mehr nutzbar sind, strömen m.E. zur Zeit die"stillgelegten" DM-Bestände zurück nach Deutschland (von den in Deutschland gehorteten Bargeldbeträgen mal ganz zu schweigen).
Das sind wohl vor allem Ersparnisse der Gastarbeiter aber auch z.B. Drogengelder, bekanntermaßen war (ist?) der Heroinhandel in türkisch/kurdischer Hand. Das mit der Steuerhinterziehung hat eher Hintergründe im Inland.
Zum eigentlichem Thema Inflation:
Eigentlich müssten wir erstmal klären, was Geld eigentlich ist. Dazu nur soviel: Geld ist ein Warenequivalent bzw. sollte es sein. Erst durch die"Quittung" Geld ist ein reibungsloser Tauschhandel mit dem Mittler Geld möglich. Geld kann privat"hergestellt" werden z.B. durch Schuldschein/Wechsel oder durch öffentliche Stellen (Staat, Kirche etc.) Die öffentlichen haben den Vorteil, das sie (hoffentlich) ein Einheitliches Tauschmedium Geld anbieten können bzw. vorschreiben (Annahmezwang)
M.E. entsteht Inflation (umgekehrt natürlich auch immer Deflation), wenn die Zentralbank mehr Geld ausgibt als entsprechende Wirtschaftleistung vorhanden ist (vereinfacht dargestellt). Preise können steigen oder fallen, ein Problem wird es erst, wenn die Preissteigerungen"stillgelegtes" oder zuvielgedrucktes Geld reaktivieren und die Gesamtwirtschaftleistung unter der zur Verfügung stehenden Geldmenge liegt.
Das Problem der Zentralbanken liegt in der Geldmengensteuerung, da sie keinen Einfluß auf die Umlaufgeschwindigkeit hat. D.h. wenn das ausgegebene Geld zu langsam umläuft, kann sie nur über die Zinssätze für neues Geld mehr Geld in Umlauf bringen. Da aber eigentlich genug Geld vorhanden ist, das nur zu langsam umläuft, ist die Gesamtgeldmenge größer als der eigentliche Bedarf, der sich in gesteigertem Konsum und setigenden Preisen zeigt, SOBALD das langsam umlaufende Geld schneller umläuft.
Im Groben handelt es sich um die Theorien von Gesell, Keynes und Fisher. Ich finde, sie erklären das Geldsystem am besten(und es ist ein System, sonst könnten wir es uns nämlich sparen und wieder unsere eigenen Schuldverschreibungen ausgeben).
Soweit erstmal
Peter Pan
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dottore
04.06.2001, 16:48
@ Peter Pan
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Re:"geliehener" Artikel - zum x-ten Mal gern erklärt |
>Das Thema war Inflation und Deflation, bzw. was das ist und wie das Zustandekommt. Darüber gibt es selbst unter Fachleuten unterschiedliche Ansichten, von den"Experten" in diesem Forum gar nicht zu reden.
Meine Meinung, x-mal dargestellt: Infla/Defla niemals ein Geld-, sondern immer ein Kreditphänomen. Werden die Kredite anschließend nicht mit realem und am Markt realisiertem BIP bedient = Infla.
Defla, wenn die bereits vorhandenen Kredite/Schulden eingefordert werden und die Produzenten, die ihre Vorfinanzierung reinholen müssen, versuchen, sich auf dem Markt Zahlungsmittel zu besorgen, was sie möglicherweise nur zu sinkenden Preisen (erst Angebots-, dann realisierte Preise) tun können.
Daraus folgt:
1. Defla ohne vorangegangene Infla nicht definierbar. (Allein schon die Frage nach dem"Preisniveau", von dem aus eine Defla startet! Warum sollte das Erreichen eines früheren PN eigentlich eine Defla sein?).
2. Infla langsam, Defla schnell. (Denn bei Infla liege ich mit meinem Angebotspreis oberhalb der Konkurrenz, ich kann also mit meinem Preiserhöhungsversuch bös scheitern; bei Defla liege ich definitiv darunter und die anderen müssen folgen, da sie teurer sind als ich - einfacher Marktmechanismus; zieht natürlich bei Oligopolen am stärksten).
>Leider geht Dottore auf die faktischen Dinge gar nicht ein.
Welche faktischen Dinge?
>So z.B. auf die Tatsache, das z.B. in der Türkei Milliardenbeträge gehortet worden sein sollen
"Sollen" = Fakt?
>(ich habe nicht persönlich nachgeschaut;-). Das ist nicht verwunderlich, da die türkische Lira ja entsprechend hohe Inflation hatte (wobei wir wieder bei der Frage wären, was ist das und woher kommt das) und die Gastarbeiter (und ggf. Drogenhändler) lieber 1000DM Scheine unter der Matraze versteckten, die auch noch nach 10 Jahren nutzbar waren.
>Da aber durch den Euro die DM-Scheine nicht mehr nutzbar sind, strömen m.E. zur Zeit die"stillgelegten" DM-Bestände zurück nach Deutschland (von den in Deutschland gehorteten Bargeldbeträgen mal ganz zu schweigen).
"Strömen zurück" - und werden in D. zu was? Zu zusätzlicher, preistreibender Nachfrage? Beweis? Warum liegen Einzel- und Autohandel denn so sehr darnieder?
Oder gehen alle"stillgelegten" Beträge in täglich fällige Direktbanken-Konten zu 5 %? Und dann? In den darnieder liegenden Aktienmarkt?
>Das sind wohl vor allem Ersparnisse der Gastarbeiter aber auch z.B. Drogengelder, bekanntermaßen war (ist?) der Heroinhandel in türkisch/kurdischer Hand. Das mit der Steuerhinterziehung hat eher Hintergründe im Inland.
>Zum eigentlichem Thema Inflation:
>Eigentlich müssten wir erstmal klären, was Geld eigentlich ist.
Dazu habe ich meine bescheidene Ansicht noch und noch gepostet - gerade eben erst wieder. Einwände? Wenn ja, bitte konkret! Vielen Dank.
>Dazu nur soviel: Geld ist ein Warenequivalent bzw. sollte es sein.
"Sollte"? Wer sagt denn, ob und wer was soll? Oder wer bestimmt es?
>Erst durch die"Quittung" Geld
"Quittung"? Darunter versteht der Normalmensch die Aufzeichnung einer vollzogenenen Transaktion. (Beide Parteien sind anschließend"quitt").
>ist ein reibungsloser Tauschhandel mit dem Mittler Geld möglich.
"Reibungslos"? Warum funktioniert es nicht?"Tauschhandel"? Tausch ist Schuldrecht wie Kauf (siehe BGB)."Mittler"? Wer"vermittelt" mit wem?
>Geld kann privat"hergestellt" werden z.B. durch Schuldschein/Wechsel oder durch öffentliche Stellen (Staat, Kirche etc.)
Ja, aber Du musst dann schon"Nachfrage" sagen. Ich kann heute noch (!) gegen einen Wechsel einen Ferrari kaufen - trotz Feiertag."Geld" brauche ich dazu nicht.
>Die öffentlichen haben den Vorteil, das sie (hoffentlich) ein Einheitliches Tauschmedium Geld anbieten können bzw. vorschreiben (Annahmezwang)
"Tauschmedium anbieten"? Erklär' bitte den Vorgang dieses"Anbietens" konkret. Wer bietet an, wer fragt nach (vor allem womit frage ich das"Tauschmedium Geld" nach? Mit Geld?)
>M.E. entsteht Inflation (umgekehrt natürlich auch immer Deflation), wenn die Zentralbank mehr Geld ausgibt als entsprechende Wirtschaftleistung vorhanden ist (vereinfacht dargestellt).
Wenn es so wäre: Wie kann die ZB die"Wirtschaftsleistung" messen? (Um entsprechend die"richtige" Menge Geld dafür auszugeben?)
>Preise können steigen oder fallen, ein Problem wird es erst, wenn die Preissteigerungen"stillgelegtes" oder zuvielgedrucktes Geld reaktivieren und die Gesamtwirtschaftleistung unter der zur Verfügung stehenden Geldmenge liegt.
>Das Problem der Zentralbanken liegt in der Geldmengensteuerung, da sie keinen Einfluß auf die Umlaufgeschwindigkeit hat.
Die ULG ist, wie oft genug gezeigt, die bekannte Restgröße aus Preis x Menge = Geldmenge mal X. Da kein Zeitraum angegeben wird, die ULG aber über Zeit läuft, bzw. ein Zeitphänomen darstellt (daher ja"Geschwindigkeit"), werden hier Äpfel (Zeitpunktgrößen: getätigte Umsätze, vorhandene"Geldmenge") mit Birnen (Zeitstromgröße) gemixt, was nicht hin haut.
Ich kann die ULG jederzeit bei 1 halten, wenn ich bloß den Zeitraum so wähle, dass in ihm genau so viel umgesetzt wird wie an Bargeld vorhanden ist. 230 Mrd. Bargeld in D. vorhanden. Also suche ich den Zeitraum, in dem 230 Mrd. Waren umgesetzt werden (Waren mal realisierte Preise). Und ich habe immer die ULG 1. Nur was mache ich, wenn ich den Zeitraum verdopple, ebenso Warenpreise mal Warenmenge und die"Geldmenge" gleich lasse? Dann brauche ich wohl eine ULG von 2 - oder? Alles also reine Willkür und damit Denkfehler.
>D.h. wenn das ausgegebene Geld zu langsam umläuft, kann sie nur über die Zinssätze für neues Geld mehr Geld in Umlauf bringen.
"Geld" kommt nicht gegen Zins in Umlauf, jedenfalls ZB-Geld nicht. ZB verleiht keine Banknoten.
>Da aber eigentlich genug Geld vorhanden ist, das nur zu langsam umläuft, ist die Gesamtgeldmenge größer als der eigentliche Bedarf, der sich in gesteigertem Konsum und setigenden Preisen zeigt, SOBALD das langsam umlaufende Geld schneller umläuft.
Da Geld immer nur in Frage kommt, nachdem es vorangegangene Kredite gegeben hat (mit denen ihrerseits bereits Nachfrage getätigt wurde - wozu sonst"Kredite nehmen"?) haut das mit dem"Geldumlauf" nicht hin. Wirtschaften bedeutet zeitlich hintereinander ablaufendes Kontrahieren und Lösen von Krediten/Schulden - wie sollten Kredite/Schulden"umlaufen"? Bereits vorhandene Kredite/Schulden können zediert werden - das ist aber auch alles.
[b]<font color="FF0000">Zessionen gibt es nur bei Summen (Kredite/Schulden/"Geld"). Also Schuldrecht."Umlaufen" können nur Sachen (Schwarzer Peter) oder Menschen (Stadion, Reise nach Jerusalem). Wenn ich meine Reisekostenabrechnung der Firma einreiche, läuft die Abrechnung als auf Papier geschriebene Sache um, aber laufen deshalb die Kosten um (meine Forderung an die Firma)? NEIN; sie werden in Rechnung gestellt, also gefordert. [b]</font>
>Im Groben handelt es sich um die Theorien von Gesell, Keynes und Fisher. Ich finde, sie erklären das Geldsystem am besten(und es ist ein System, sonst könnten wir es uns nämlich sparen und wieder unsere eigenen Schuldverschreibungen ausgeben).
Und gegen was gibt die ZB Banknoten aus, wenn nicht gegen"Schuldverschreibungen", z.B. die Fed gegen US-Titel? Andere ZBs gegen Wechsel, also durchaus gegen"unsere eigenen Schuldverschreibungen" (was ein Wechsel nicht gerade ist, erklärt es aber besser).
>Soweit erstmal
>Peter Pan
Soweit erstnochmal.
Gruß
d.
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Baldur der Ketzer
04.06.2001, 16:52
@ Peter Pan
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Re:"geliehener" Artikel |
Hallo, Peter Pan,
verzeihe mir bitte, daß ich so frei war, und die Zeilen hier ohne Quellenangabe reingestellt habe.
Du hast nämlich einige Dinge angesprochen, die hier noch und nöcher zerpflückt wurden, auf allerhöchstem Niveau, und die dennoch noch immer unergründlich sind.
Man akzeptiert die Begründungen, aber ins Hirnkaschtl mogs net nei, es geht mir immer wieder genauso.
Geldhortung war hier schon ein enormer Streitpunkt, und deswegen war ich so frech, Deine perfekte Zusammenfassung noch mal zur Diskussion zu stellen.
Ich wollte Dich in keiner Weise irgendwie runterziehen oder mich lustig machen, sondern freute mich auf die wie immer prägnante Antwort von dottore, die ich dann wieder rüberstellte.
Einfach so, um der Sache willen, rein freundschaftlich, und ohne Belehrungszweck oder so was. Deswegen ja auch ohne Quelle.
Ich finde es prima, daß Du auch hier schreibst, denn ich kann mich gar nicht erinnern, Dich schon mal hier gelesen zu haben.
Komm doch öfters mal vorbei.
ich hoffe, Du bist nicht sauer...........
Beste Grüße vom Baldur, und nix für ungut
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Kleinanleger
04.06.2001, 18:14
@ dottore
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Nachgefragt |
Erst kommt immer der Kredit, dann das Geld.
Die Geschäftsbank reicht bei der Notenbank einen Wechsel ein und bekommt dafür Geld.
Diesen Wechsel (ZB-fähig) hat die Geschäftsbank gegen Geld von jemanden anderen bekommen.
Woher hat die Geschäftsbank dieses Geld?
Gruß vom Kleinanleger der es wohl nie verstehen wird
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Jochen
04.06.2001, 18:44
@ Kleinanleger
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Re: Nachgefragt |
>Erst kommt immer der Kredit, dann das Geld.
>Die Geschäftsbank reicht bei der Notenbank einen Wechsel ein und bekommt dafür Geld.
>Diesen Wechsel (ZB-fähig) hat die Geschäftsbank gegen Geld von jemanden anderen bekommen.
>Woher hat die Geschäftsbank dieses Geld?
Wechsel: Ein Kredit, den der Hersteller eines Produktes seinem Abnehmer, z. B. einem Einzelhändler, für den Zeitraum einräumt, in dem dieser aus seiner Leistung an diesem Produkt selbst noch keine Zuflüsse an Geld erhalten hat, um an den Hersteller zahlen zu können. Der Gläubiger dieses Kredit kann seine Forderungen an eine Geschäftsbank abtreten, um schneller über sein Geld verfügen zu können. Die Geschäftsbank kann ihre Forderungen an die Zentralbank abtreten, um ihrerseits wieder über Geld verfügen zu können. Mit dem Wechsel wird das Problem gelöst: Wie kommt der erste Hersteller eines Produktes zu Geld, obwohl der Endverbraucher seine Ware noch gar nicht vom Einzelhändler gekauft hat? Die Zinsen, die bei diesem Kreditgeschäft zu zahlen sind, können von den Notenbanken nach politischen Gesichtspunkten gesteuert werden. Zentralbank: In jeder Volkswirtschaft vorhandene Bank, die als einzige das Recht hat, die Wirtschaft mit Geld in Form von Münzen und Scheinen zu versorgen. Damit hat sie die Möglichkeit, die in einer Volkswirtschaft zirkulierende Geldmenge zu beeinflussen.
aus:
~ Wechsel
Gruß
Jochen
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Kleinanleger
04.06.2001, 20:04
@ Jochen
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Re: Nachgefragt |
>Der Gläubiger dieses Kredit kann seine Forderungen an eine Geschäftsbank abtreten, um schneller über sein Geld verfügen zu können.
Danke, aber woher hat die Geschäftsbank „beim ersten mal“ das Geld wenn Kredit immer vor Geld kommt?
Gruß zurück
K
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Jochen
04.06.2001, 21:29
@ Kleinanleger
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Re: Nachgefragt |
>>Der Gläubiger dieses Kredit kann seine Forderungen an eine Geschäftsbank abtreten, um schneller über sein Geld verfügen zu können.
>Danke, aber woher hat die Geschäftsbank „beim ersten mal“ das Geld wenn Kredit immer vor Geld kommt?
Das allerallererstemal? Ich sehe das so: zuerst kommt der Kredit/Wechsel, dann reicht die Geschäftsbank den Wechsel bei der Notenbank ein und erhält dafür"Geld", d.h. die Forderung, die bisher zwischen zwei Geschäftspartnern bestand, wird nun umlauffähig, wird zum Zahlungsmittel.
Beim allerallerersten Einreichen - wenn noch nie ein Geldschein von der Notenbank herausgegeben wurde - da vergeht dann wohl etwas Zeit, sozusagen Transportzeit von der Notenbank zur Geschäftsbank.
Sinn der ganzen Transaktion:
1.) Umlauffähigmachen des Wechsels
2.) Sind entsprechende Vorschriften für die Sicherheit der Wechsel vorhanden, ergibt sich eine stabile Währung.
Hoffe, das stimmt so.
Gruß
Jochen
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dottore
04.06.2001, 22:13
@ Kleinanleger
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Re: Nachgefragt. Brillante Frage! HIER DIE ANTWORT - EXTREM WICHTIG! |
>>Der Gläubiger dieses Kredit kann seine Forderungen an eine Geschäftsbank abtreten, um schneller über sein Geld verfügen zu können.
>Danke, aber woher hat die Geschäftsbank „beim ersten mal“ das Geld wenn Kredit immer vor Geld kommt? >
>Gruß zurück
>K
Sehr gute Frage. Extrem gute Frage sogar, denn um die geht's schließlich.
Zunächst einmal das"erste Geld" der BRD nach der"Währungsreform" von 1948. So sah das damals aus (Quelle: Buba):
(Quelle: Nicolò/Ungnad: Neubabylonische Rechts- und Verwaltungsurkunden, I, Leipzig 1935, 299).
Wir sehen also:
1. Einen Kredit (Schuld) von 1/2 Mine Silber (= Ware) pur, also keine Münzen. Gläubiger und Schuldner sind genannt.
2. Einen Zinssatz.
3. Immobilien (Eigentum) in Babylon, und zwar nicht nur das Haus des Schuldners, sondern auch das eines unbeteiligten (!) Dritten als Besicherung (Pfand).
So wurde aus einer Schuld/Forderung eben"Geld", weil sich derjenige, der die Schuld/Forderung via Zession akzeptierte, nicht nur an Gläubiger/Schuldner, sondern auch an das Eigentum eines DRITTEN halten konnte.
Ich selbst besitze eine ähnliche altbabylonische Tontafel (in Ochsenfurt ausgestellt gewesen; siehe Text dort).
Resultat: Eigentum, Geld und Zins entstehen bzw. bedingen sich gleichzeitig (wiewohl es Schulden schon davor gegeben hat bzw. haben konnte, von meiner alllerherzliebsten"Urschuld" ganz abgesehen).
Ich gebe ja zu, dass es sauschwer ist, sich in das alles hinein zu versetzen. Ich selbst habe Jahre damit zugebracht, das alles endlich zu kapieren, H/S ging's vermutlich ganz genau so (was haben wir für lange Briefe gewechselt...).
Jetzt vielleicht klar?
Gruß
d.
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Peter Pan
05.06.2001, 23:11
@ Baldur der Ketzer
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Re:"geliehener" Artikel |
>Kein Problem, ich möchte halt nur gerne mitbekommen, wenn meine Ansichten"zerrupft" werden;-)
Ich poste hier im Forum nicht gerne, da sich viele in keinster Weise offen zeigen und so ist schlicht verschwendete Zeit.
Leider
Peter Pan
P.S. Vielleicht bekomme ich ja mal irgendwann Lust mich mit dottore etc. zu streiten;-)
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