Talleyrand
11.06.2001, 11:49 |
Muss Hegel nicht eben durch die Unvollkommenheit (Widerlegung durch dasThread gesperrt |
absolut Schlechte) seiner Theorie des Verhältnisses zwischen Vernunft und Wirklichkeit nicht zwangsläufig zurück zur (wahrscheinlich deistischen) Religion führen, weil er sonst seinen Weltgeist ziellos werden lässt?
Ist ein Weltgeist, der nur sein Walten zum Ziel hat, überhaupt denkbar?
(Die Fragen sind ernsthaft gemeint.)
Gruss! T.
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Josef
11.06.2001, 12:50
@ Talleyrand
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@Talley: Was verstehst du denn unter Religion? Es gibt doch viele! (owT) |
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diadem
11.06.2001, 12:53
@ Talleyrand
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Moin Talley.... |
... ich glaube gern, dass Deine Fragen ernsthaft gemeint sind,
nur finde ich sie reichlich unverständlich, sorry...
Was ist Dein Erkenntnisinteresse?
(ich muss leider weg vom PC, vielleicht kommen wir noch mal ins Gespräch)
Gruss
D.
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nereus
11.06.2001, 13:49
@ Talleyrand
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Muß ein Weltgeist ein Ziel haben? |
Hallo Talleyrand!
Deine Frage ist absolut berechtigt und auf jeden Fall ernstzunehmen.
Beantworten kann ich sie selbstverständlich nicht. Ich bin sogar so frei zu behaupten: Das kann kein Mensch auf dieser Welt.
Außer Gott bzw. der Weltgeist selbst, falls es diesen überhaupt gibt und dieser in der Lage ist eine Antwort darauf zu formulieren. Oder besser die Antwort so zu formulieren das wir es verstehen.
Meiner Meinung nach beantwortet ein Gott keine Fragen. Das wäre ja auch noch schöner. ;-)
Ich kann Deinen Weltgeist nur als Prinzip oder als Kraft verstehen die die Dinge vorantreibt, mit welchem Ziel auch immer.
(Ich kann den Wind ja auch nicht fragen warum er mir gerade das Dach abgedeckt hat.)
Und einen Zweck im menschlichen Sinne von Moral und weiterem pi-pa-po kann ich auch nicht ausmachen. Das spricht nicht gegen die Moral aber auch nicht gegen Gott.
...
Frage von Nereus (alter Meeresgott) an Zeus, den Vorsitzenden des Zentralkommi.., äh, den Göttervater.
"Warum haben diese idiotischen Menschenkinder immer das Bedürfnis alles wissen zu wollen? Und wenn man ihnen dann einen kleinen Wink gibt fragen sie wieder warum das nun ausgerechnet so ist und nicht anders. Nie geben sie Ruhe."
"Weil das eben auch göttliches Prinzip ist.
Sie werden die absolute Wahrheit nie erfahren - sonst fürchte ich, sie begehen wegen der banalen Erkenntnis um den Lauf der Welt kollektiven Selbstmord. Also laß sie ruhig weiterfragen - sie können gar nicht anders. Diese ewige Fragerei gehört nun mal dazu, so wie ihre 2 Beine oder die 2 Augen, die Nase usw.
Beim nächsten Versuch können wir sie ja anders machen, meinetwegen mit 8 Beinen, 2 Flügeln aber dann ohne Ohren und Zehen.
Aber beschäftigen müssen wir sie auf jeden Fall - sonst kommen sie womöglich auf dumme Gedanken"
...
Wie war die Frage nochmal?:-)
mfG
nereus
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Cujo
11.06.2001, 14:58
@ Talleyrand
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Re: Muss Hegel nicht eben durch die Unvollkommenheit (Widerlegung durch das |
>absolut Schlechte) seiner Theorie des Verhältnisses zwischen Vernunft und Wirklichkeit nicht zwangsläufig zurück zur (wahrscheinlich deistischen) Religion führen, weil er sonst seinen Weltgeist ziellos werden lässt?
>Ist ein Weltgeist, der nur sein Walten zum Ziel hat, überhaupt denkbar?
>(Die Fragen sind ernsthaft gemeint.)
>Gruss! T.
genau diese frage stellt sich jean baudrillard in seinem buch, die fatalen strategien,...er antwortet dagegen typisch postmodern (um nicht zu sagen"verquast)...wie seine pm mitstreiter lyotard, derrida, foucault etc. sucht er die antwort bei platon, hegel (wie erwähnt) und marx und entwickelt eine art archäologie des wissens....
um auf deine frage zurückzukommen, die verabschiedung der vernunft und die rekonstruktion der wirklichkeit (bei baudrillard"simulation") lassen den weltgeist nicht erstarren, sondern er wird in einen indifferenten zusammenhang gestellt (flächig gezeichnet), ob dies in eine religion mündet (und wenn welche, ist jedem selbst belassen)....frei nach feyerabend"anything goes"....
gruß vom
cujo
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