Tofir
19.06.2001, 23:15 |
Derivatitis...oder Indiz der MarkteingriffeThread gesperrt |
von Bloomberg:
Derivate erreichen Rekordvolumen im 1. Quartal
Basel, 18. Juni (Bloomberg) - Börsen gehandelte Derivate verzeichneten im ersten Quartal 2001 einen rekordsmäßigen Anstieg von 50 Prozent auf 139 Billionen Dollar, teilte die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mit. Dieser Boom bei den Derivaten wurde durch die überraschende Zinssenkung in den USA im Januar ausgelöst, die nach Ansicht der Märkte den Beginn eines neuen Zinssenkungszykluses einläutete. Die BIZ misst den Umsatz auf der Basis der zugrundeliegenden Wertpapiere, dem sogenannten fiktiven Kapitalbetrag."Der Handel war besonders lebhaft bei den kurzfristigen US-Dollarsätzen," erklärte die BIZ.
Der Handel bei den Euribor-Kontrakten auf der Basis der Geldmarktzinsen im Euroraum ist ebenfalls gestiegen."In Europa lockerte das Eurosystem die geldpolitischen Zügel im ersten Halbjahr 2000 nicht, aber die Erwartungen der Marktteilnehmer bezüglich niedrigerer Kurzfristzinsen haben den Umsatz an Euribor- Kontrakten offenbar beflügelt," konstatierte die BIZ. Die amerikanische Notenbank Fed hat dieses Jahr ihre Leitzinsen fünfmal bis auf 4 Prozent gesenkt. Die Europäische Zentralbank hat ihren Leitzinssatz nur einmal auf 4,5 Prozent zurückgenommen.
Die BIZ wird von 49 Zentralbanken kontrolliert und beobachtet die internationalen Finanzmärkte. Sie erstellt hierbei Wertpapierstatistiken und legt Vorschriften für die Banken fest. Sie stellt auch Bankdienstleistungen für Zentralbanken zur Verfügung.
In den ersten drei Monaten des Jahres erreichten auch die internationalen Anleiheemissionen eine Höchstmarke bei 204 Mrd. Dollar, berichtet die BIZ. Darin sind jedoch nur festverzinsliche Anleihen und Schuldtitel enthalten. Insgesamt jedoch ging das Emissionsvolumen am Kapitalmarkt zurück, da die Anleger sich vom Geldmarkt fernhielten, beobachtete die Baseler Bankenbehörde. Es war eine Bewegung weg von kurzfristigen Geldern hin zu langfristigem Kapital zu beobachten.
Am internationalen Bankenmarkt vervierfachten sich die Bankkredite gegenüber 1999 auf 1,2 Billionen Dollar im Jahr 2000. Nach Angaben der BIZ dominierten hierbei die Ausleihungen der Banken untereinander."Bei den Interbankaktivitäten stand die Umleitung großer Kapitalflüsse aus den ölexportierenden Ländern und den Schwellenländern in Ostasien zu den Kreditnehmern in den USA und anderen Industrienationen im Vordergrund," erklärte die BIZ.
Gruss
tofir
<center>
<HR>
</center> |
JüKü
20.06.2001, 01:04
@ Tofir
|
Re: Derivatitis...oder Indiz der Markteingriffe / Reinhard!!! |
>Am internationalen Bankenmarkt vervierfachten sich die Bankkredite gegenüber 1999 auf 1,2 Billionen Dollar im Jahr 2000. Nach Angaben der BIZ dominierten hierbei die Ausleihungen der Banken untereinander."Bei den Interbankaktivitäten stand die Umleitung großer Kapitalflüsse aus den ölexportierenden Ländern und den Schwellenländern in Ostasien zu den Kreditnehmern in den USA und anderen Industrienationen im Vordergrund," erklärte die BIZ.
Reinhard, du hattest so Recht, damals, vor Monaten, mit den gegenseitigen Krediten der Banken! Mir wird das schlimme Bild immer klarer.
<center>
<HR>
</center> |
Fontvieille
20.06.2001, 01:38
@ JüKü
|
Re: Derivatitis...oder Indiz der Markteingriffe / Reinhard!!! |
>Reinhard, du hattest so Recht, damals, vor Monaten, mit den gegenseitigen Krediten der Banken! Mir wird das schlimme Bild immer klarer.
Was hat er denn geschrieben oder gesagt, damals, vor Monaten?
<center>
<HR>
</center>
|
JüKü
20.06.2001, 01:48
@ Fontvieille
|
Re: Derivatitis...oder Indiz der Markteingriffe / Reinhard!!! |
>
>>Reinhard, du hattest so Recht, damals, vor Monaten, mit den gegenseitigen Krediten der Banken! Mir wird das schlimme Bild immer klarer.
>Was hat er denn geschrieben oder gesagt, damals, vor Monaten?
Müsste ich mühsam raussuchen.
Er hat - bezogen auf unser fiat money - gesagt, dass Banken sich gegenseitig Kredite geben und auf diese Weise Geld schöpfen. Ich habe das lange Zeit nicht eingesehen - warum sollten Banken so einen"Unsinn" machen? Damals habe ich noch zu sehr an Logik gedacht. Später wurde das aber geklärt: Die Banken machen es nicht direkt gegenseitig, sondern etwas unauffälliger im"Ringtausch".
Alles aufgeblähte Luftballons.
<center>
<HR>
</center> |
Fontvieille
20.06.2001, 02:02
@ JüKü
|
Re: Derivatitis...oder Indiz der Markteingriffe / Reinhard!!! |
>>
>>>Reinhard, du hattest so Recht, damals, vor Monaten, mit den gegenseitigen Krediten der Banken! Mir wird das schlimme Bild immer klarer.
>>Was hat er denn geschrieben oder gesagt, damals, vor Monaten?
>Müsste ich mühsam raussuchen.
>Er hat - bezogen auf unser fiat money - gesagt, dass Banken sich gegenseitig Kredite geben und auf diese Weise Geld schöpfen. Ich habe das lange Zeit nicht eingesehen - warum sollten Banken so einen"Unsinn" machen? Damals habe ich noch zu sehr an Logik gedacht. Später wurde das aber geklärt: Die Banken machen es nicht direkt gegenseitig, sondern etwas unauffälliger im"Ringtausch".
>Alles aufgeblähte Luftballons.
ist das im privaten Bereich so etwas wie bei den Notenbanken das"hältst-Du-meine-Schuldscheine-halt-ich-Deine-Schuldscheine"?
<center>
<HR>
</center> |
McMike
20.06.2001, 03:45
@ Fontvieille
|
Re: Derivatitis...oder Indiz der Markteingriffe / Reinhard!!! |
Ist das nicht schafen neuen Geldes auf Basis von fractional banking?
Falls es das ist, betrifft es auf jeden Fall den privaten Bankenbereich?
Das Thema (so oder ähnlich) ist auch bei Warburton aufgeführt.
gruss mcmike
<center>
<HR>
</center> |
McMike
20.06.2001, 04:05
@ McMike
|
Re: Derivatitis...oder Indiz der Markteingriffe / Reinhard!!! |
Man kann sich den Vorgang in etwa so vorstellen.
Der Sparer hat eine Einlage bei einer Bank,
Diese dient als Sicherheit für die Bank zur Vergabe weiterer Kredite.
Leider nur eine Fraktion des Geldes (fractional reserve banking): also nur ein kleiner Teil davon.
Normalerweise (glaube ich) 40%. Es ist aber belegt, dass dieses Spiel bis zu 1% betrieben wird.
Eine Bank schöpft eine mehrfache Menge Geld aus einer Einlage als Kredit.
Dieses Geld wird bei einer anderen Bank hinterlegt, die dieses wiederum von vorne betreibt.
Falls ich mich irren sollte, bitte korrigieren.
Noch ein Link:
gruss mcmike
<ul> ~ Bankfreiheit</ul>
<center>
<HR>
</center> |
Tofir
20.06.2001, 07:59
@ McMike
|
...und Probleme haben sie trotzdem auch noch... |
wieder von Bloomberg:
Düstere Aussichten für deutsche Banken
Frankfurt, 18. Juni (Bloomberg) - Deutschlands Banken müssen ihre Kosten möglicherweise deutlicher senken als ursprünglich geplant, denn auch im zweiten Quartal geraten ihre Gewinne zunehmend unter Druck, sagen Analysten. Bereits in den ersten drei Monaten war der Vorsteuergewinn der größten Kreditinstitute um bis zu 63 Prozent gefallen. Grund dafür sind rückläufige Einnahmen aus Beratung und Handel sowie die allgemeine Konjunkturflaute. Das dürfte sich auch in den kommenden Monaten nicht ändern, warnen Analysten.
Vor diesem Hintergrund setzen die Banken den Rotstift an und zahlreiche Mitarbeiter auf die Straße. Die Deutsche Bank AG hatte bereits angekündigt 2.600 Stellen zu streichen. Darüber hinaus wackeln jetzt auch einige Analystenstühle beim deutschen Branchenprimus. Bei der HypoVereinsbank AG sollen in den nächsten Jahren 1.500 Stellen wegfallen. Im Hause der Commerzbank AG herrscht Einstellungsstopp. Möglicherweise reicht das nicht aus."Die Banken machen überall Einschnitte", beobachtet Georg Kanders, Analyst bei Westdeutsche Landesbank in Düsseldorf."Sie hoffen auf das Beste und bereiten sich auf das Schlimmste vor."
Seit Quartalsbeginn ist der Aktienkurs der Deutschen Bank um 2 Prozent gefallen, HypoVereinsbank haben 5 Prozent verloren und die Commerzbank-Aktie ist um 10 Prozent eingebrochen. Allein Dresdner Bank AG konnten um 4 Prozent zulegen, was auf Übernahmeofferte der Allianz AG zurückzuführen ist. Insgesamt hinken Deutschlands Kreditinstitute dem Benchmark-Index DAX deutlich hinterher.
Die Kursverluste kommen nicht von ungefähr. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sackte das Transaktionsvolumen weltweiter Übernahmen im ersten Quartal 2001 um 60 Prozent, das Volumen von Aktienemissionen fiel im gleichen Zeitraum um 39 Prozent. In Europa schafften seit Jahresanfang rund 100 Unternehmen den Sprung an die Börse, nach 320 im Vorjahr. Darüber hinaus haben die Rückstellungen für notleidende Kredite - eine Folge der Konjunkturabschwächung - deutlich zugenommen."Die deutschen Banken haben auf diese Trends viel langsamer reagiert als ihre europäischen Wettbewerber", stellt Derek Chambers, Analyst bei HSBC in London, fest."Das große Problem sind die Kosten."
Die Eigenkapitalrentabilität der Commerzbank lag in den letzten fünf Jahren bei durchschnittlich 9,7 Prozent, die HypoVereinsbank kam im gleichen Zeitraum auf 8,9 Prozent, die Dresdner Bank erzielte 10 Prozent und die Deutsche Bank lag bei 10,4 Prozent. Hingegen kam der amerikanische Finanzdienstleister Citigroup Inc. auf eine Eigenkapitalrendite von 19 Prozent, die britische Lloyds TSB Group Plc lag sogar bei 33,4 Prozent.
Da heißt es Handeln. Die Deutsche Bank will ihre Aktienanalyse umstrukturieren, um die seit 1994 um jährlich 23 Prozent gestiegenen Betriebskosten in den Griff zu kriegen. Der Vorsteuergewinn fiel im ersten Quartal um 12 Prozent. Ohne die Einnahmen aus dem Handel wäre dieser Posten sogar noch schlechter ausgefallen. Bei der HypoVereinsbank ging der Gewinn im ersten Quartal um 35 Prozent zurück. Um Kosten zu sparen, könnte die Nummer Zwei bis zu 90 Filialen schließen. Seit 1998 sind bereits 300 Niederlassungen dem Rotstift zum Opfer gefallen. Die Commerzbank verzeichnete in den ersten drei Monaten des Jahres einen Gewinnrückgang um 48 Prozent. Neue Mitarbeiter will der seit drei Wochen amtierende Vorstandschef Klaus-Peter Müller vorerst nicht einstellen. Zudem sollen bis Jahresende 240 Mio. Euro eingespart werden. Bei der Dresdner Bank sorgten die schwindenen Einnahmen im Investmentbanking für Gewinneinbußen von 63 Prozent. Vorstandschef Bernd Fahrholz will die bereits angekündigten Sparmaßnahmen weiter verschärfen.
"Die Banken sollten ihr Kapital besser nutzen und sich auf profitablere Geschäftsbereiche und Kunden konzentrieren", rät Karsten Tripp, Fondsmanager bei HSBC Trinkhaus Capital Management in Düsseldorf. Die Rückbesinnung auf das Kerngeschäft ist eine Lösung. So will sich die HypoVereinsbank auf Produkte für das Privatkundengeschäft und Hypotheken konzentrieren. Von den vier deutschen Großbanken hat die Nummer Zwei der Branche das größte Filialnetz Europas. Und bei der Commerzbank und der Dresdner Bank wurden globale Expansionspläne erst einmal auf Eis gelegt. Statt dessen will man sich auf Europa konzentrieren.
Gruss
tofir
<center>
<HR>
</center> |
Talleyrand
20.06.2001, 08:36
@ JüKü
|
Meinst Du das Ochsenfurt-Theorem? |
War das die Theorie, nach welcher dottore und R. Deutsch vor versammeltem Publikum die Drähte geglüht haben - in Fragen der Bilanzierung? Gruss! T.
<center>
<HR>
</center> |
dottore
20.06.2001, 11:38
@ Tofir
|
Re: Zusatz-Interpretation - WICHTIG! |
Hi,
sehr guter Bericht und vor allem an der wirklich wichtigen Stelle zu interpretieren:
>Am internationalen Bankenmarkt vervierfachten sich die Bankkredite gegenüber 1999 auf 1,2 Billionen Dollar im Jahr 2000. Nach Angaben der BIZ dominierten hierbei die Ausleihungen der Banken untereinander. <font color="FF0000">"Bei den Interbankaktivitäten stand die Umleitung großer Kapitalflüsse aus den ölexportierenden Ländern und den Schwellenländern in Ostasien zu den Kreditnehmern in den USA und anderen Industrienationen im Vordergrund,"</font> erklärte die BIZ.
Es geht also nicht um das Binnen-Aufpumpen der Interbankenkredite ("Banken untereinander"), sondern um das mit Hilfe von im Ausland belegenen Banken bzw. von im Ausland belegenen Töchtern von vor allem US-Banken vollzogene Aufpumpen!
Wir hatten dies bereits als Erklärung des hohen Dollarkurses ausführlich besprochen.
Binnen-Interbankenkredite sind durch die bekannten EK-Vorschriften begrenzt; denn aus Krediten, die ich nehme, kann ich kein zusätzliches EK konstruieren (beides passiv verbucht). Ausnahme wäre z.B. der Kauf von zusätzlichen EK-Titeln (neue Aktien) durch Auslandstöchter oder Auslandsbanken.
Ich kann allerdings als US-Bank Kredite bei meinen Auslandstöchtern nur abholen, bis deren EK-Grenze erreicht ist (siehe Basel II) oder bei Banken, die sich nicht um diese EK-Grenzen scheren (wie wissen doch, wie Banken in"Schwellenländern" ihre Kreditgeber-Position gestretcht haben und offenbar noch immer weiter stretchen).
Stark zunehmende Interbankenkredite sind immer ein Vorzeichen einer sich anbahnenden Liquiditätskrise! Denn die Banken holen sich nicht die Kredite, um sie ihrerseits sozusagen als"Reserve" für weitere Kreditvergabe an Wirtschaft und Private zu nutzen. Sondern sie brauchen sie, um damit andere Fälligkeiten abzulösen.
Ist die Möglichkeit verschüttet, weil sich sonst die ausländischen Banken selbst gefährden, startet unausweichlich eine Hausse der Geldmarktzinsen auch in dem Land, in dem die"fetten" Banken sitzen.
Dies bedeutet: Wir werden weltweit am kurzen Ende alsbald steigende Zinssätze sehen. Damit verbieten sich weitere Senkungen der ZB-Sätze, womit die sog."Geldpolitik" noch mehr ins Abseits kommt.
Und das Aufpumpen der Interbankenkredite bedeutet vor allem: Keinerlei Konjunkturerholung in Sicht, da Interbankenkredite keine Kredite an den Nichtbankensektor sind.
Damit scheint sich das allerblödeste Szenario überhaupt anzubahnen:
1. Schwächere Konjunktur (keine Zusatznachfrage wg. mangelnder Kreditnahmebereitschaft außerhalb des Bankensektors)
2. Steigende Geldmarktsätze (Ausdruck der sich langsam entfaltenden Liquiditätskrise des Gesamtsystems; Liquidität ist immer der Ausdruck dafür, auftauchenden Zahlungsverpflichtungen aus alten Krediten nachkommen zu können, es gibt keine"auf der Lauer liegende" Liquidität als solche).
3. Handlungs u n fähigkeit der ZBs (die mit ihren Sätzen nicht aus dem Geldmarkt"fallen" können).
4. Fehlende"Zinssignale" am kurzen Ende (ergo weiterhin Attentismus in der Nichtbankenwelt, ergo weitere Konjunkturabschwächung).
Bei der ungeheuren, täglichen Masse der auf den Markt drängenden Fälligkeiten, haben die Banken alle Hände voll zu tun, ihre Liquiditäten aufrecht zu halten. Da die Fälligkeiten vom langen Ende her kommen (jeder noch so lang vergebene Kredit erlebt"seinen Tag") wird versucht, die Kredite auf Tagesbasis"am Leben zu erhalten". Weg sind sie dadurch nicht, da nur umgebucht wird.
Der Schrecken beginnt also. WARM ANZIEHEN!
Gruß
d.
<center>
<HR>
</center> |
Talleyrand
20.06.2001, 12:54
@ dottore
|
Re: Zusatz-Interpretation - WICHTIG! |
>Wir hatten dies bereits als Erklärung des hohen Dollarkurses ausführlich besprochen.
Mist, diese Vorlesung habe ich verpasst! Weiss jemand noch, wann das an dieser virtuellen Contrarian-Universität besprochen wurde?
>Bei der ungeheuren, täglichen Masse der auf den Markt drängenden Fälligkeiten, haben die Banken alle Hände voll zu tun, ihre Liquiditäten aufrecht zu halten. Da die Fälligkeiten vom langen Ende her kommen (jeder noch so lang vergebene Kredit erlebt"seinen Tag") wird versucht, die Kredite auf Tagesbasis"am Leben zu erhalten". Weg sind sie dadurch nicht, da nur umgebucht wird.
>Der Schrecken beginnt also. WARM ANZIEHEN!
Also kann man, wenn nicht alles im Zeitraffer über wenige Nächte kippt, davon ausgehen, daß Bankguthaben (Es sei denn, bei Herstatt und Nachfolgern) und solche Einlagen in Euro/DM, die über Geldmarktfonds geparkt sind, solange relativ sicher sind, bis lange Papiere nicht eingelöst werden?
Langsam Panik bekommend, verbleibe ich mit Dank und Gruss! T.
<center>
<HR>
</center>
|
dottore
20.06.2001, 13:20
@ Talleyrand
|
Re: Zusatz-Interpretation - WICHTIG! |
>
>>Wir hatten dies bereits als Erklärung des hohen Dollarkurses ausführlich besprochen.
>Mist, diese Vorlesung habe ich verpasst! Weiss jemand noch, wann das an dieser virtuellen Contrarian-Universität besprochen wurde?
Es ging kurz gesagt darum, dass die in euro-12 belegenen Filialen der US-Banken in 2000 ca. 60/70 Mrd. $ (Zahlen waren ex FT, ganz genaue weiß ich nicht mehr) an die Mutterhäuser geschaufelt hatten.
>>Bei der ungeheuren, täglichen Masse der auf den Markt drängenden Fälligkeiten, haben die Banken alle Hände voll zu tun, ihre Liquiditäten aufrecht zu halten. Da die Fälligkeiten vom langen Ende her kommen (jeder noch so lang vergebene Kredit erlebt"seinen Tag") wird versucht, die Kredite auf Tagesbasis"am Leben zu erhalten". Weg sind sie dadurch nicht, da nur umgebucht wird.
>>Der Schrecken beginnt also. WARM ANZIEHEN!
>Also kann man, wenn nicht alles im Zeitraffer über wenige Nächte kippt, davon ausgehen, daß Bankguthaben (Es sei denn, bei Herstatt und Nachfolgern) und solche Einlagen in Euro/DM, die über Geldmarktfonds geparkt sind, solange relativ sicher sind, bis lange Papiere nicht eingelöst werden?
Ich glaube ja. Das Elend wird sich aus den Fälligkeiten der Papiere, die vom langen Ende kommen (täglich mehr) entwickeln. Ich selbst mache, wie oft genug gepostet, hauptsächlich GM-Anlagen (hoffe, dass dort die Zinssätze endlich steigen -;), dazu geschriebene Calls, wenn es nach EWA"gut" ausschaut, nach JüKüs letzten Analysen (siehe Abobreich) nur noch wenig (kommt aber sicher noch sehr massiv). Gold (Altbestand), Goldkontrakte, weil Stopp-Buy bei um die 260 herum ausgelöst wurde, die wiederum durch Stopp-Loss abgesichert. Schuldenfreie eigengenutzte Immobilie - fertig.
>Langsam Panik bekommend, verbleibe ich mit Dank und Gruss! T.
Keep cool! Erstens kommt nicht alles über Nacht und zweitens sind nur jene, die absolut ahnungslos sind, ganz schlecht dran und drittens plaudere ich nicht ex cathedra, sondern stelle nur Vermutungen an, die ich allerdings nicht für mich behalten möchte, weil sich so ziemlich alles, was man anschaut, von Tag zu Tag verschlechert, also irgendein Dickes Ding näher kommt und näher.
[b]Auch mir wären ein paar dicke Silberstreifen am Horizont viel lieber, glaub's mir bitte!</b´>
Gruß
d.
<center>
<HR>
</center> |
Talleyrand
20.06.2001, 13:29
@ dottore
|
Re: Zusatz-Interpretation - WICHTIG! |
.
>[b]Auch mir wären ein paar dicke Silberstreifen am Horizont viel lieber, glaub's mir bitte!
Ich glaube es und bin für jede Ihrer Erfahrungen und Vermutungen, die sich ja sicher aus ersteren ableiten, immer sehr dankbar. Dabei ist immer selbstverständlich, daß ich alle Risiken, die sich aus meinen Reaktionen / Handlungen daraus ergeben, voll auf meine Kappe gehen. Logo.
Gruss! T.
<center>
<HR>
</center> |
nereus
20.06.2001, 17:03
@ dottore
|
Re: Zusatz-Interpretation - ich lese den d. in den nächsten Monaten nicht mehr |
Hallo dottore!
Leider kann ich Ihre Postings in den kommenden zwei Monaten nicht mehr zur Kenntnis nehmen. ;-)
Ich schätze Sie außerordentlich, aber wenn ausgerechnet jetzt die dicke Krise anwackelt, gebe ich alle Ihre Bücher ins Altpapier. Es sind immerhin 7 Stück und sie gehörten einst zu meiner Lieblingslektüre!
Am 01.08. beginnt meine Selbständigkeit. Ich brauche wahrscheinlich keine Kredite, aber die Tausender verschwinden zur Zeit nur so im großen Kreislauf.
Heute habe ich die private Krankenversicherung abgeschlossen, ein neues Handy incl. Vertrag erworben und etwas Hardware angeschafft.
Ich sehe zwar etwas aufgeregt, aber doch sehr optimistisch in die Zukunft.
Es könnte vielleicht doch recht gut laufen.
Und was schreiben Sie da: .. Der Schrecken beginnt also. WARM ANZIEHEN!
Daher visiere ich Ihre 2030 aus dem"Aufwärts ohne.." Buch an.
Egal was jetzt hier noch geschrieben wird - für mich wird es erst ab 2030 gar schröcklich! .
Und wenn dann verlumpte Gestalten an mir vorüberziehen und die knochigen Hände entgegenstrecken zwecks Erlangung einer milden Gabe, werde ich die Scheibe runterlassen und mitteilen:"Leute! Ihr seid zu früh dran! Das dicke Ende kommt erst noch!" Dann Scheibe wieder hoch und ab geht die Post.
;-)
mfG
nereus
<center>
<HR>
</center> |
Tassie Devil
20.06.2001, 18:02
@ nereus
|
Re: HAAALT - not the rubbish tip, please! |
Hi nereus,
bitte nicht die 7 Dottore-Buecher zum Altpapier geben, ich habe einen besseren Verwendungszweck dafuer.
Maile mich bitte mal unter austasger@msn.com.au an!
Danke!
Gruss vom
Tassie Devil
>Hallo dottore!
>Leider kann ich Ihre Postings in den kommenden zwei Monaten nicht mehr zur Kenntnis nehmen. ;-)
>Ich schätze Sie außerordentlich, aber wenn ausgerechnet jetzt die dicke Krise anwackelt, gebe ich alle Ihre Bücher ins Altpapier. Es sind immerhin 7 Stück und sie gehörten einst zu meiner Lieblingslektüre!
>Am 01.08. beginnt meine Selbständigkeit. Ich brauche wahrscheinlich keine Kredite, aber die Tausender verschwinden zur Zeit nur so im großen Kreislauf.
>Heute habe ich die private Krankenversicherung abgeschlossen, ein neues Handy incl. Vertrag erworben und etwas Hardware angeschafft.
>Ich sehe zwar etwas aufgeregt, aber doch sehr optimistisch in die Zukunft.
>Es könnte vielleicht doch recht gut laufen.
>Und was schreiben Sie da: .. Der Schrecken beginnt also. WARM ANZIEHEN!
>Daher visiere ich Ihre 2030 aus dem"Aufwärts ohne.." Buch an.
>Egal was jetzt hier noch geschrieben wird - für mich wird es erst ab 2030 gar schröcklich! .
>Und wenn dann verlumpte Gestalten an mir vorüberziehen und die knochigen Hände entgegenstrecken zwecks Erlangung einer milden Gabe, werde ich die Scheibe runterlassen und mitteilen:"Leute! Ihr seid zu früh dran! Das dicke Ende kommt erst noch!" Dann Scheibe wieder hoch und ab geht die Post.
>;-)
>mfG
>nereus
<center>
<HR>
</center> |
nereus
20.06.2001, 23:39
@ Tassie Devil
|
Re: HAAALT - not the rubbish tip, please! - nix wird weggeschmissen! |
Hallo Tassie!
Du schreibst: bitte nicht die 7 Dottore-Buecher zum Altpapier geben, ich habe einen besseren Verwendungszweck dafuer.
Maile mich bitte mal unter austasger@msn.com.au an!
Ich schmeiße doch die PCM-Bücher nicht weg.
Ich wollte mir sogar das Buch"Der Kapitalismus" neu kaufen weil es inzwischen dermaßen zerfleddert ist das mir die Seiten beim Aufklappen entgegen fliegen.
Du hast doch hoffentlich mein Grinsemännchen gesehen (ich hoffe dottore hat das auch gesehen, falls überhaupt..).
Also mit einer Bücherübernahme im Sammelpack wird das leider nichts.:-(
Es ging mir eigentlich um einen ganz anderen Aspekt.
Ich sehe das"große Drama" ja auch heraufziehen und es läßt sich jederzeit trefflich darüber streiten. Seit 1990 habe ich mich an seinen Büchern erfreut.
Und mal ein paar Unzen auf die Seite packen ist ja nun auch kein Thema nicht.
Aber dann kommt man irgendwann auch an's Eingemachte. Zum Beispiel wie jetzt bei mir (Selbständigkeit). Und dann ist es mit der lockeren Plauderei vorbei.
Eine große Krise würde mich als einer der ersten Figuren vom Brett fegen.
Weil der ganze Softwarekrempel letztlich nur eine Art Staffage ist und nicht in jedem Falle wichtig.
Der ganze Dienstleistungskram dürfte in einer schweren Depression als erstes unter die Räder kommen. Man ißt nicht mehr im feinen Restaurant sondern schiebt sich die lauwarmen Bratkartoffeln eben zu Hause in die Futterluke. Wer braucht dann noch das Internet um die Topnews in die Welt zu senden oder das Handy um wichtigste Termine im Griff zu haben?
Die Boards, in denen die Leiden dieser Welt allseits beleuchtet werden, finden dann wieder auf der Straße statt."Hast Du mal ne Packung Glimmstengel? - ich habe noch nen halben Sack Briketts übrig. Ach so, Du hattest Fernheizung - Nee Decken habe ich keine - Und Tschüß!"
Was macht man denn nun? Lasse ich mich lieber doch wieder fest anstellen? Dann könnte ich vielleicht mit ein paar Monaten oder gar Jahren sicheren Einnahmen rechnen.
Das sind eben Fragen die ich mir stelle.
Was macht man denn nun ganz konkret?
Ich kann es Dir sagen. Man macht so weiter wie bisher und hofft inständig das der Schierlingsbecher an einem selbst vorüberzieht. Sonst müßte man sofort anfangen zu hamstern, ein kleines Waffenlager anlegen und jeden Abend in der Bibel lesen.
Man darf eigentlich gar nicht dem Taifun in's Auge sehen weil dann die Hoffnung stirbt. Und die stirbt bekanntlich zuletzt. Danach kommt nicht mehr viel.
Das ist der ganze Grund warum ich die"Große Depression von PCM, Ravi Batra, Bob Prechter und den vielen anderen" für mich persönlich ganz weit nach hinten schiebe.
Habe ich mich damit einigermaßen verständlich machen können?
Ich sehe das Problem durchaus und rechne permanent damit. Aber wenn es um ganz konkrete persönliche Entscheidungen geht, sehe ich es eben nicht mehr ganz so eng und konsequent. Das ist eben der feine Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Weil die ganze Kiste zeitlich nicht zu greifen ist.
Und da haben wir es wieder - unser allerliebtes Zeitproblem!
mfG
nereus
<center>
<HR>
</center> |
Baldur der Ketzer
21.06.2001, 00:22
@ nereus
|
Re: Dienstleister in die Krise? Von Ãœberschuldung und Pleite |
>Eine große Krise würde mich als einer der ersten Figuren vom Brett fegen.
>Weil der ganze Softwarekrempel letztlich nur eine Art Staffage ist und nicht in jedem Falle wichtig.
>Der ganze Dienstleistungskram dürfte in einer schweren Depression als erstes unter die Räder kommen. Man ißt nicht mehr im feinen Restaurant sondern schiebt sich die lauwarmen Bratkartoffeln eben zu Hause in die Futterluke. Wer braucht dann noch das Internet um die Topnews in die Welt zu senden oder das Handy um wichtigste Termine im Griff zu haben?
Hallo, nereus,
interessante Gedanken.
Dienstleistungen können leicht abgebaut, also einfach nicht mehr nachgefragt werden.
Man geht nicht mehr essen, setzt sich zu einem Cola ein paar Stunden hin, oder bleibt ganz daheim.
Die Homepage bleibt unüberarbeitet, das Auto bleibt halt dreckig, und Wartungsintervalle werden gedehnt.
Aber, bei allem, der Dienstleister hat auch kein Lager zu finanzieren, sitzt auf keinen zentnerschweren Vorräten.
Er verliert in Pleiten keine Substanz, hat nur umsonst gearbeitet. Ein Lieferant hingegen hat auch noch das Material weg, und bei den aktuellen Spannen von -1 bis 5% kann man sich ausrechnen, wie lang es dauert, nur mal eben wieder pari zu sein.
Ich habe heute nochmals intensiv nachgedacht, daß es zweierlei Dinge gibt:
1) die Überschuldung - die Verbindlichkeiten sind größer als das, was dagegen steht, was locker und flüssig gemacht werden kann. Spätestens dann muß ein Geschäftsführer Bankrott anmelden, damit es nicht auf ihn zurückhaut (tut´s eh).
Bis es dahin gekommen ist, dauerts, denn man hat ja noch Bewertungsspielräume, macht sich Hoffnungen, was Grundstücke und Gebäude bringen KÃ-NNTEN.
2) Die Zahlungsunfähigkeit - hat mit Vermögensüberschüssen nix zu tun, bereits weit vorher ist es aus, wenn man nicht mehr zahlen kann.
Das kann verdammt schnell passieren, denn wer kann schon warten, bis etwas langfristig angelegtes (Haus) versilbert worden ist?
Also kann ein Millionär (jemand, der am Papier eine 7stellige Summe stehen hat, momentan und theoretisch) eine leere Brieftasche haben, und kann seine Tankfüllung nicht mehr zahlen.
Was, wenn er 15 Wohnungen hat, die allesamt nicht vermietbar sind und somit auch nicht verkäuflich?
Er ist zahlungsunfähig, und geht ergo auch nicht mehr fein essen, obwohl er 15 Wohnungen hat - es hilft nix.
Noch was interessantes: jemand verkauft fiktiv Sachen mit 100% Gewinn - super.
Aber seine Kunden zahlen nicht, er muß mahnen, vollstrecken etc.
Ohne seine SChuld kommt dieser Glückspilz jetzt in eine Liquiditätsfalle, kann evtl. über die Wupper gehen.
Nur wegen der zeitverschiebung von Vorfinanzierung zu Zahlungseingang.
Diese Liquiditätskrise ist schnell losgetreten, jeder fühlt sich arm und bleibt auf seinem Bargeld sitzen, bevor er was dafür kauft, wenns nicht unbedingt sein muß. Zieht Zahlungen raus, bis es nicht mehr geht.
Also sind die preise im freien Fall, weil jeder das schlechte Gefühl hat und nichts mehr kauft - Wertermittlung also 15 x null = null.
Dann kommt es darauf an, was man hat, also nah am Geld, oder schwer liquidierbar. Löhne, Mieten, Steuern, das muß flüssig sein. Ditto Sprit, Heizung, AOK-Beiträge.
Ein Tankstellenpächter hat null Probleme, einen Pfennig runter, und abends ist die Kasse voll, der Tank leer.
Nebenan hat einer teure Modefummel, Gewinnspanne 200%. Kostet ein Jacket, sagen wir, 800 Mark. Er wird es für 80 nicht loskriegen, weil man halt noch ein etwas altmodisches im Schrank hat, das tuts noch, wenns sein muß.
Dann geht es darum, was MUSS ich haben.
Windeln für Babies und Pflegebedürftige, Medikamente, Grundnahrungsmittel, Strom.
Was muß man nicht unbedingt laufend haben? Viel..........
Vielleicht kannst Du Dich da etwas absichern, immer etwas zu tun, was unbedingt gebraucht wird, wie Josef das schon so gut beschrieben hat (Computer vs. Naturmedizin).
Unternehmensberater, kannst vergessen. Konkursverwalter oder Versteigerer, die setzt das Gericht ein.
Ein Bekannter von mir - voll im Ernst - ist Trauerredner. Also Pfarrer für Nichtkleriker, der die Beerdigung leitet, ein paar Worte der Andacht spricht.
Nebenbei, aber es bringt etwas Geld zusätzlich in die Kasse.
Zusätzlich macht er noch Betreuungen,das ist ein hartes Brot, das ich mir nicht antun würde (also auf deutsch Vormundverwalter für Desorientierte oder angeblich solche).
Mehrgleisig halt, und krisensicher, wenn auch makaber.
Beste GRüße vom Baldur
<center>
<HR>
</center>
|
nereus
21.06.2001, 09:13
@ Baldur der Ketzer
|
Re: Dienstleister in die Krise? Von Ãœberschuldung und Pleite - Prima Baldur! |
Hallo Baldur!
Du schreibst: Aber, bei allem, der Dienstleister hat auch kein Lager zu finanzieren, sitzt auf keinen zentnerschweren Vorräten. Er verliert in Pleiten keine Substanz, hat nur umsonst gearbeitet. Ein Lieferant hingegen hat auch noch das Material weg, und bei den aktuellen Spannen von -1 bis 5% kann man sich ausrechnen, wie lang es dauert, nur mal eben wieder pari zu sein.
Stimme Dir voll zu!
Die hohen Vorfinanzierungskosten habe ich in der Tat nicht. Und da wir momentan nur zu zweit sind könnten wir auch mit etwas niedrigeren Tagessätzen über die Runden kommen.
Unverkäufliche Klamotten oder randvolle Lager mit Zeugs, welches dann ggf. keiner nachfragt, gibt es bei mir nicht.
Deswegen habe ich den zukünftigen Firmenwagen auch nur geleast (Übernahme eines bestehenden Vertrages mit noch einem Jahr Restlaufzeit).
Weißt Du was die"Verbrecher" einer jetzt nicht genannten Autofirma für die Umschreibung haben wollten?
"Bezüglich der Vertragsumschreibung.. bla bla.. und.. bla.. bla.. berechnen wir Ihnen hiermit 1.000 DM."
Allerdings sollte die Rechnung an meinen Vertrags-Vorgänger gehen. Der ist bei dieser"erfreulichen" Mitteilung fast wie eine Rakete aus dem Anzug gesprungen."Die haben wohl nicht alle Tassen im Schrank!" Umgehender Rückruf beim Leasinggeber.
Nun sind es"nur" noch 500 DM. Ich finde das immer noch ziemlich satt.
Aber was will man da machen.
Dann geht es darum, was MUSS ich haben. Windeln für Babies und Pflegebedürftige, Medikamente, Grundnahrungsmittel, Strom. Was muß man nicht unbedingt laufend haben? Viel.... Vielleicht kannst Du Dich da etwas absichern, immer etwas zu tun, was unbedingt gebraucht wird, wie Josef das schon so gut beschrieben hat
Genau darüber hirne ich auch dauernd nach. Was wird bis zum Schluß immer noch gebraucht. Spontan fallen mir da nur Essen und Trinken ein.
Vielleicht sollte man auch mal einen Blick in Richtung Rüstungsindustrie werfen?
Meistens kommt es neben den finanziellen Verlusten auch zum Niedergang der jetzt noch vielbeschworenen Toleranz. ;-)
Uuhh! Das denke ich aber jetzt nicht zu Ende. Sonst erfolgt gleich die unmittelbare Abwatschung.
mfG
nereus
<center>
<HR>
</center> |
JüKü
21.06.2001, 09:20
@ nereus
|
Re: Dienstleister in die Krise? Von Ãœberschuldung und Pleite - Prima Baldur! |
>Meistens kommt es neben den finanziellen Verlusten auch zum Niedergang der jetzt noch vielbeschworenen Toleranz. ;-)
>Uuhh! Das denke ich aber jetzt nicht zu Ende. Sonst erfolgt gleich die unmittelbare Abwatschung.
>mfG
>nereus
LKWs mit Gitterfenstern werden gebraucht ;-)
<center>
<HR>
</center> |
nereus
21.06.2001, 10:31
@ JüKü
|
Re: Dienstleister in die Krise?.. LKWs mit Gitterfenstern - ;-) ;-) (owT) |
<center>
<HR>
</center>
|
Baldur der Ketzer
21.06.2001, 10:37
@ nereus
|
Re: Dienstleister in die Krise? Von Ãœberschuldung und Pleite - Prima Baldur! |
Hallo, nereus,
so lange Du die Kosten absolut niedrig hältst, wird sich das Risiko schon lohnen.
Ohne Optimismus können wir gleich einpacken.
Ich kann mir vorstellen, daß Überwachungs- und Alarmtechnik immer gut geht in Krisenzeiten.
Rüstungstechnik ist wieder öffentlicher Beschaffungsbereich, und wenn Du Dir anschaust, daß die Polizisten die kugelsicheren Westen selber zahlen sollten, dann ist klar, daß mit öffentlichen Aufträgen kein Blumentopf zu gewinnen ist.
Private sind entweder schon versorgt (Jäger, Schützen, Wachleute) oder möchten zwar kaufen, dürfen aber nicht.
Entsprechend ist Frankonia jetzt an einen Bekleidungsgrossisten verkauft worden, und die Büchsenmacher, die ich als Jäger und Schütze kenne, sind schon seit Jahren am Existenzminimum, freuen sich auf Sylvester das ganze Jahr, weil dann wenigstens ein paar leuchtkugeln zusätzlich Ertrag bringen - ein Scheißgeschäft.
Null Ersatzbedarf, ein Gewehr hält 100 Jahre........
Was sehr interessant ist, ist die Rüstungstechnik der neuesten Generation, als Minen, die bei Annäherung zünden oder ferngesteuert werden können, oder die sich nach einer gewissen zeit selber entschärfen. Das steckt alles voller Elektronik.
Ferner Elektroschocker, die frei verschossen werden, am Delinquenten kleben bleiben und ihn zu Boden zwingen, oder Pfefferkapseln, die man auf marodierende Staatsbürger verschießen kann, hab ich vor ein paar tagen im Fernsehen gesehen.
Aber da es sich wieder um reine Staatsaufträge handelt, bleibt alles in den Händen der Großen.
Und diese Aufträge sind mehr als notleidend (ich bekomme immer die Infos vom Milizverband, wo wieder mal das Geld nicht reicht - konsequenterweise könnte man die Arme (triffts besser als Armee) gleich ganz abschaffen, würde auch keinen Unterschied machen).
Fazit: öffentliche Auftraggeber zahlen schlecht, lassen Dir nix verdienen, und haben kein Geld. Finger weg.
Dann lieber Alarmanlagen einbauen und Videokameras vertreiben.
Beste Grüße vom Baldur
<center>
<HR>
</center> |
Tassie Devil
21.06.2001, 18:27
@ nereus
|
Re: HAAALT - not the rubbish tip, please! - nix wird weggeschmissen! |
>Hallo Tassie!
ReHi nereus!
>Du schreibst: bitte nicht die 7 Dottore-Buecher zum Altpapier geben, ich habe einen besseren Verwendungszweck dafuer.
>Maile mich bitte mal unter austasger@msn.com.au an!
>Ich schmeiße doch die PCM-Bücher nicht weg.
>Ich wollte mir sogar das Buch"Der Kapitalismus" neu kaufen weil es inzwischen dermaßen zerfleddert ist das mir die Seiten beim Aufklappen entgegen fliegen.
>Du hast doch hoffentlich mein Grinsemännchen gesehen (ich hoffe dottore hat das auch gesehen, falls überhaupt..).
Ja, nur habe ich kein smiley direkt bei Deiner Verwolfungsandrohung gesehen, und da dachte ich, Du machst wirklich ernst...
>Also mit einer Bücherübernahme im Sammelpack wird das leider nichts.:-(
Schade. Dann muss der Horst T. in Sandy Bay drueben noch ein Weilchen zuwarten, der ist naemlich ganz scharf darauf, Dottore-Buecher kaeuflich in sein Eigentum ueberfuehren zu koennen, denn dann kann er endlich die Dutzende von kopierten Seiten aus meinen Dottore-Buechern wegschmeissen <bg>!
>Es ging mir eigentlich um einen ganz anderen Aspekt.
>Ich sehe das"große Drama" ja auch heraufziehen und es läßt sich jederzeit trefflich darüber streiten. Seit 1990 habe ich mich an seinen Büchern erfreut.
Ich leider erst seit etwa Mitte 1991:-(((!
>Und mal ein paar Unzen auf die Seite packen ist ja nun auch kein Thema nicht.
>Aber dann kommt man irgendwann auch an's Eingemachte. Zum Beispiel wie jetzt bei mir (Selbständigkeit). Und dann ist es mit der lockeren Plauderei vorbei.
>Eine große Krise würde mich als einer der ersten Figuren vom Brett fegen.
Hmmm, Du hast aber 'ne grosse Menge Gottvertrauen bei Brettspielen aller Art:-).
>Weil der ganze Softwarekrempel letztlich nur eine Art Staffage ist und nicht in jedem Falle wichtig.
Das, lieber nereus, ist ein grosser Irrtum von Dir. Wenn tatsaechlich der GANZE Soft-/Hardwarekrempel den Bach runtergehen sollte, weil nicht in jedem Falle wichtig, dann ist nicht mittelalterlicher Lebenstandard sondern Steinzeitstandard angesagt!
Keine Frage: diverser Soft-Hardware-Schnickschnack ist nicht ueberlebensnotwendig, es wird auch im IT/COM-Bereich Einschnitte geben, aber keinesfalls zu einer globalen Kernschmelze kommen.
>Der ganze Dienstleistungskram dürfte in einer schweren Depression als erstes unter die Räder kommen.
Teile davon, 'nur' Teile!
>Man ißt nicht mehr im feinen Restaurant sondern schiebt sich die lauwarmen Bratkartoffeln eben zu Hause in die Futterluke.
Aha, und woher kommt denn die Energie fuer Deine lauen Bratkartoffeln her?
Es werden z.B. nicht alle Energieversorger weder in kurzem noch langem Zeitraum untergehen, und ohne Soft/Hardware-Krempel laeuft bei denen absolut nix mehr!
>Wer braucht dann noch das Internet um die Topnews in die Welt zu senden oder das Handy um wichtigste Termine im Griff zu haben?
Zumindest Leute in allen core-fields brauchen communication tools, verschwinden jedoch die core-fields, dann ist Steinzeit.
>Die Boards, in denen die Leiden dieser Welt allseits beleuchtet werden, finden dann wieder auf der Straße statt."Hast Du mal ne Packung Glimmstengel? - ich habe noch nen halben Sack Briketts übrig. Ach so, Du hattest Fernheizung - Nee Decken habe ich keine - Und Tschüß!"
>Was macht man denn nun? Lasse ich mich lieber doch wieder fest anstellen? Dann könnte ich vielleicht mit ein paar Monaten oder gar Jahren sicheren Einnahmen rechnen.
Jahre sicherer Einnahmen auch bei Festanstellung? Das ist illusorisch, denn 100 Pro sicher ist das eben auch nicht, auch nicht in den core-fields!
>Das sind eben Fragen die ich mir stelle.
>Was macht man denn nun ganz konkret?
>Ich kann es Dir sagen. Man macht so weiter wie bisher und hofft inständig das der Schierlingsbecher an einem selbst vorüberzieht. Sonst müßte man sofort anfangen zu hamstern, ein kleines Waffenlager anlegen und jeden Abend in der Bibel lesen.
Nur Mut und nit verzagen! Aber eine gewisse Vorsorge hat noch nie geschadet, und vielleicht biste eines Tages sogar Nachbar vom Oldy im Wald oder von mir auf der Insel, wer weiss das schon genau...
>Man darf eigentlich gar nicht dem Taifun in's Auge sehen weil dann die Hoffnung stirbt. Und die stirbt bekanntlich zuletzt. Danach kommt nicht mehr viel.
Du musst dem nahenden Taifun kalt ins Auge blicken koennen, und danach die Dachluke Deines Erdbunkers hinter Dir verriegeln.
>Das ist der ganze Grund warum ich die"Große Depression von PCM, Ravi Batra, Bob Prechter und den vielen anderen" für mich persönlich ganz weit nach hinten schiebe.
Menschlich verstaendlich, denn Du hast bestimmt noch kein Eigentum an einem Erdbunker mit Dachluke ausserhalb der Eurozone:-).
>Habe ich mich damit einigermaßen verständlich machen können?
Ja.
>Ich sehe das Problem durchaus und rechne permanent damit.
Holzauge...
>Aber wenn es um ganz konkrete persönliche Entscheidungen geht, sehe ich es eben nicht mehr ganz so eng und konsequent.
Du solltest daran arbeiten, dass Du es eines Tages eng und konsequent sehen und handhaben kannst. Es geht zumindest um Dich selbst.
>Das ist eben der feine Unterschied zwischen Theorie und Praxis.
Reibe das mal deutschen Gutmenschen unter ihre Nasen, aber kraeftig bitte!
>Weil die ganze Kiste zeitlich nicht zu greifen ist.
Das ist auch nicht noetig. Es reicht aus, rechtzeitig Vorsorge zu treffen und kurz vor dem Taifun die Dachluke zuziehen.
>Und da haben wir es wieder - unser allerliebtes Zeitproblem!
Ja, Zeit kann zum Problem werden, insbesondere Zeitmangel...
>mfG
>nereus
Cya
Tassie Devil
<center>
<HR>
</center> |