Oldy
01.07.2001, 06:00 |
Fur Rab Thread gesperrt |
Lieber Rab
Das sind sehr richtige Bemerkungen und ich habe bemerkt, daß deine grauen Zellen einigermaßen frei von fixen Ideen - und ich will sie hier nicht beim Namen nennen - sind. Ich würde dir gern, aber per E-mail noch einiges Grundlegendes darüber sagen.
>>>Ich sage ja nicht daß es ausgeschloßen ist, daß Gold in einiger Zeit wieder steigt, aber ich sehe auch die Risiken, daß Gold abgelöst wird.
>>>Aber viel zu viele Idioten(damit meine ich keinen hier im Board),sondern in anderen Boards haben mal was über Gold aufgeschnappt und wollen jetzt vorhersagen daß Gold in den nächsten Jahren unermesslichen Reichtum beschaffen wird.
Auch Dottore hat da seine Zweifel.
>>>Das ist mir zu einfach, genau so einfach, wie jeder behauptete am NM oder an der Nasdaq geht das immer so weiter und man wird reich.
>>>Genau diese Leute, wie z.B. Bernd Foertsch oder Alfred Maydorn, blasen seit ein paar Monaten zum Einstieg in Gold und Goldminen.
>>>Das wäre wirklich zu leicht oder meinst du nicht?
>>>
>>>Eine echte Zeitenwende und ein echter Umbruch wäre ja die Rückkehr zum Gold wohl kaum, denn dieses wurde schon seit Jahrhunderten als sicher betrachtet.
Das siehst du auch sehr richtig. Die Zeitenwende wird etwas ganz anderes sein, als die Restaurierung der Goldwaehrung, wie es sich die Goldbugs ertraeumen. Das waere naemlich tatsaechlich keine.
Ich habe noch wesentlich mehr geschrieben, als meine Web-seite, die hier niemand gelesen hat und eine nette Einfuehrung in meine Gedankenwelt kannst du auch auf der kleinen Webseite lesen, die ich hier linken werde. Deine E/mail ist, wie dir viele auf diesem Forum bestaetigen werden, bei mir sicher aufgehoben. Gruss Oldy
<ul> ~ Oldies junger Freund</ul>
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Rab
01.07.2001, 10:35
@ Oldy
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Re: Hallo Oldie |
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>Lieber Rab
>Das sind sehr richtige Bemerkungen und ich habe bemerkt, daß deine grauen Zellen einigermaßen frei von fixen Ideen - und ich will sie hier nicht beim Namen nennen - sind. Ich würde dir gern, aber per E-mail noch einiges Grundlegendes darüber sagen.
Gerne bin für alles offen:
PeterRab@gmx.de
>>>>Ich sage ja nicht daß es ausgeschloßen ist, daß Gold in einiger Zeit wieder steigt, aber ich sehe auch die Risiken, daß Gold abgelöst wird.
>>>>Aber viel zu viele Idioten(damit meine ich keinen hier im Board),sondern in anderen Boards haben mal was über Gold aufgeschnappt und wollen jetzt vorhersagen daß Gold in den nächsten Jahren unermesslichen Reichtum beschaffen wird.
> Auch Dottore hat da seine Zweifel.
>>>>Das ist mir zu einfach, genau so einfach, wie jeder behauptete am NM oder an der Nasdaq geht das immer so weiter und man wird reich.
>>>>Genau diese Leute, wie z.B. Bernd Foertsch oder Alfred Maydorn, blasen seit ein paar Monaten zum Einstieg in Gold und Goldminen.
>>>>Das wäre wirklich zu leicht oder meinst du nicht?
>>>>
>>>>Eine echte Zeitenwende und ein echter Umbruch wäre ja die Rückkehr zum Gold wohl kaum, denn dieses wurde schon seit Jahrhunderten als sicher betrachtet.
> Das siehst du auch sehr richtig. Die Zeitenwende wird etwas ganz anderes sein, als die Restaurierung der Goldwaehrung, wie es sich die Goldbugs ertraeumen. Das waere naemlich tatsaechlich keine.
ja das hat mich am meisten überrascht, denn die Aufmachung von Dottores"Zeitenwende" Diskussion, läßt eigentlich etwas ganz neues erwarten, aber dann kommt das alte Gold, das schon seit Jahrhunderten in aller Munde ist.
Selbst heute noch.
> Ich habe noch wesentlich mehr geschrieben, als meine Web-seite, die hier niemand gelesen hat und eine nette Einfuehrung in meine Gedankenwelt kannst du auch auf der kleinen Webseite lesen, die ich hier linken werde. Deine E/mail ist, wie dir viele auf diesem Forum bestaetigen werden, bei mir sicher aufgehoben. Gruss Oldy
Freue mich auf eine E-Mail und habe mir die Seite mal kopiert.
Gruß und schönen Sonntag
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Jacques
01.07.2001, 10:48
@ Oldy
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For Oldy |
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>Lieber Rab
>Das sind sehr richtige Bemerkungen und ich habe bemerkt, daß deine grauen Zellen einigermaßen frei von fixen Ideen - und ich will sie hier nicht beim Namen nennen - sind. Ich würde dir gern, aber per E-mail noch einiges Grundlegendes darüber sagen.
>>>>Ich sage ja nicht daß es ausgeschloßen ist, daß Gold in einiger Zeit wieder steigt, aber ich sehe auch die Risiken, daß Gold abgelöst wird.
>>>>Aber viel zu viele Idioten(damit meine ich keinen hier im Board),sondern in anderen Boards haben mal was über Gold aufgeschnappt und wollen jetzt vorhersagen daß Gold in den nächsten Jahren unermesslichen Reichtum beschaffen wird.
> Auch Dottore hat da seine Zweifel.
>>>>Das ist mir zu einfach, genau so einfach, wie jeder behauptete am NM oder an der Nasdaq geht das immer so weiter und man wird reich.
>>>>Genau diese Leute, wie z.B. Bernd Foertsch oder Alfred Maydorn, blasen seit ein paar Monaten zum Einstieg in Gold und Goldminen.
>>>>Das wäre wirklich zu leicht oder meinst du nicht?
>>>>
>>>>Eine echte Zeitenwende und ein echter Umbruch wäre ja die Rückkehr zum Gold wohl kaum, denn dieses wurde schon seit Jahrhunderten als sicher betrachtet.
> Das siehst du auch sehr richtig. Die Zeitenwende wird etwas ganz anderes sein, als die Restaurierung der Goldwaehrung, wie es sich die Goldbugs ertraeumen. Das waere naemlich tatsaechlich keine. > Ich habe noch wesentlich mehr geschrieben, als meine Web-seite, die hier niemand gelesen hat und eine nette Einfuehrung in meine Gedankenwelt kannst du auch auf der kleinen Webseite lesen, die ich hier linken werde. Deine E/mail ist, wie dir viele auf diesem Forum bestaetigen werden, bei mir sicher aufgehoben. Gruss Oldy
Hallo Oldy
Hortung von Bargeld mit Strafzinsen zu belasten, ist als eine mögliche Lösung der Wachstumsproblematik (übrigens wäre das mal eine von der UNO gesponserte Forschungsaktion wert, nach einer Wirtschaftsheorie zu forschen, welche bei Null-Wachstum -übrige Parameter ceteris paribus- Wohlstandssicherung, u.a. keine steigende Arbeitslosigkeit, gewährleistet) denkbar.
Insbesondere der Gedanke, dass die Auswirkungen über das frei verfügbare Einkommen/Vermögen die Wenighabenden weniger trifft, als die Vielhabenden.
Dieses Modell setzt aber immerhin voraus, dass eine Geldhortung per se nicht nötig sei- oder anderes gesagt, nur wenn ich grosse Sicherheit habe, nach meinen Erwerbsleben durch soziale Einrichtungen abgefedert zu sein, werde ich darauf verzichten, Geld zu horten.
In besonderen Masse davon betroffen sind u.a. Vorsorgeeinrichtungen, die nicht direkt auf das Umlageverfahren zurückgreifen.
Die Lösung dafür wird noch nicht aufgezeigt in Deinem Modelll.
Darum: wie sieht die Lösung für"Pensionäre" aus.
Zweitens.
Geld ist wie Wasser. Es sucht den Weg des geringsten Widerstands und nimmt automantisch den sich bietenden schnellsten Lauf. Und Wasser (Geld) fliesst niemals auf aufwärts (ausser man fördert/pumpt es).
Darum. Strafabgaben auf gehortetes Geld wird rasch umgaben. Geld wird in Besitz/Eigentum fliessen. Die Habenden werden vermutlich rasch auf Immobilien / Sachwerte ausweichen.
Mit welchen Auswirkungen auf u.a. die Wenighabenden?
mit Gruss
jacques
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dottore
01.07.2001, 10:53
@ Oldy
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Re: Fur Rab auch etwas von mir, bittschön: Der"Heilslehren"-Unfug |
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>Lieber Rab
>Das sind sehr richtige Bemerkungen und ich habe bemerkt, daß deine grauen Zellen einigermaßen frei von fixen Ideen - und ich will sie hier nicht beim Namen nennen - sind. Ich würde dir gern, aber per E-mail noch einiges Grundlegendes darüber sagen.
Lieber Oldy,
hier geht es nicht um"fixe Idee", sondern um eine nüchterne und möglichst saubere, bis in alle Details gehende Analyse unsere heutigen Geldsystens. Sie resultiert in der Tatsache, dass es Geld als eine"politisch" nach Belieben manipulierbare"Extragröße" außerhalb des heutigen, a priori unbestreitbaren Kreditsystems nicht gibt.
Daher macht es auch wenig Sinn, über das einmal in seinem Wesen (als MacGuffin) enttarnte Geld groß nachzuhirnen.
Wirklich wichtig - und für viele eine finanzielle und ökonomische Überlebensfrage - ist dagegen, sich darüber Gedanken zu machen, wie lange das Kreditsystem noch halten mag. Ob es abbricht (mit dem von Hankel wie Greenspan deutlich an die Wand gemalten Kollaps, also Deflation & Depression), ob es fortgesetzt werden kann, was nur (da mit Zinseszins beladen) in immer höheren Tempo und mit Hilfe immer neuer Finessen & Derivaten geschehen muss und geschehen kann oder ob es durch mehr und mehr von vorneherein unerfüllbaren, wiewohl eine Zeitlang noch akzeptierten Rückzahlungsversprechen (Staatsschulden) bis zur Unkenntlichkeit verwässert wird (Ende dann: Hyperinflation).
Da wir weltweit ins Stadium der allgemeinen Überschuldung abzugleiten drohen, die sich ihrerseits jeden Tag deutlicher zeigt (bad loans in Japan, Drittweltprobleme, Privathaushaltspleiten in Deutschland, Bankmalaisen, Argentinien- und Türkeivorgänge, Telekom- und Swissairanleihen, usw., usw.) und bei einer Überschuldung sich das Neukreditgeschäft von selbst erledigt (womit dann sämtliche Altkredite, schön gestaffelt nach ihrer Fristigkeit ebenfalls notleidend werden müssen), ist DAS also der Kern, um den sich jede Diskussion drehen sollte.
Wir betreiben hier nicht l'art pour l'art, sondern wollen uns gegenseitig helfen, sich auf das Kommende möglichst optimal vorzubereiten. Das aber ist nur möglich, nachdem wir kapiert haben, was das HEUTIGE ist.
>>>>Ich sage ja nicht daß es ausgeschloßen ist, daß Gold in einiger Zeit wieder steigt, aber ich sehe auch die Risiken, daß Gold abgelöst wird.
>>>>Aber viel zu viele Idioten(damit meine ich keinen hier im Board),sondern in anderen Boards haben mal was über Gold aufgeschnappt und wollen jetzt vorhersagen daß Gold in den nächsten Jahren unermesslichen Reichtum beschaffen wird.
Es geht nicht um unermesslichen Reichtum à la Midaseffekt. Sondern es geht darum, für beide möglichen Szenarien (Implosion und Explosion) vorbereitet zu sein und seine jeweiligen bescheidenen Wohlstand in etwa zu erhalten, relativ zu heute. Sollten andere Ihren Wohlstand verlieren wie ihn so viele an den Neuen Märkten bereits verloren haben (vor dessen Kollaps in diesem Board seit Jahr und Tag rechtzeitig gewarnt worden war), dann dürfen andere, die ihn behalten darüber froh und dankbar sein. Mehr ist weder verlangt noch beabsichtigt.
> Auch Dottore hat da seine Zweifel.
Ich habe meine Zweifel, was die Zeitenabfolge angeht, konkret: Ob das unausweichliche Ausbuchen der Kredite (und das sind schließlich unsere Guthaben bzw. unser Geldvermögen) in einem dann nicht mehr zu stoppenden Kollaps geschieht (Japan steht als finsteres Beispiel in der Landschaft) oder ob bereits bei sich abzeichnenden Kollaps das inflationäre, schließlich hyperinflationäre Stück gespielt werden kann.
Noch bin ich der Meinung, dass in einer ersten Stufe eines größeren Kollapses (z.B. Börseneinbruch in New bei Dow und S & P) auch Gold ein Stück weit mit nach unten gerissen wird. Aber das ist pure guessing meinerseits.
>>>>Das ist mir zu einfach, genau so einfach, wie jeder behauptete am NM oder an der Nasdaq geht das immer so weiter und man wird reich.
Der"unermessliche Reichum" (jetzt auf Dein Goldbeispiel übertragen) wäre für jene entstanden, die NM und Nasdaq rechtzeitig verlassen haben. Jemand der Titel für 200 verkauft hat, die jetzt auf 2 stehen, ist gegenüber demjenigen, der sie bis auf 2 durchgehalten hat, eindeutig"reicher", wenn auch wirklich nicht"unermesslich". Nur darum geht es.
Selbst in einer Hyperinflation steigt ja Gold nicht allein, sondern alle anderen Waren steigen mit. Das Verhältnis mag sich zwar etwas stärker zugunsten von Gold auswirken und man kann auch Gold"hebeln" (Kontrakte, Optionen, Minen), aber von"unermesslich" ist auch dann keine Rede. Nur ist eines klar: Geld und in Geld ausgedrückte Forderungen steigen gegenüber Gold und anderen Warenpreisen mit Sicherheit nicht.
>>>>Genau diese Leute, wie z.B. Bernd Foertsch oder Alfred Maydorn, blasen seit ein paar Monaten zum Einstieg in Gold und Goldminen.
Ich kenne keinen ihrer Lemminge, die den Schalmeienklängen dieser abgewirtschaften"Etwas-muss-immer-steigen-also-schnellschnell-rein"-Pusher folgen würde. Falls es Dich beruhigt: Sie alle kämpfen ums nackte Überleben und selbst der Finanzenverlag in München (Finanzen, Euro am Sonntag, aktienresearch usw.) schloss 2000 - wie ich höre - mit einem Fehlbetrag von 20 Mio DM ab. Wenn's nicht sogar € waren.
>>>>Das wäre wirklich zu leicht oder meinst du nicht?
Es gibt zu denken, logisch. Auch Focus Money hatte ja schon einen"Goldfieber"-Titel, aber in einer lang anhaltenden Baisse (die ich kommen sehe), können Pusher-Publikationen nicht jede Woche einen Goldtitel machen. Den"Focus Money"-Titel von Mitte letzten Jahres ("Die zehn besten Aktien Europas") kann ich auch bieten: Der Anleger hat an diesen Aktien (u.a. Handyfirmen, Telekoms) bis heute ca. 60 % verloren.
>>>>
>>>>Eine echte Zeitenwende und ein echter Umbruch wäre ja die Rückkehr zum Gold wohl kaum, denn dieses wurde schon seit Jahrhunderten als sicher betrachtet.
Und es war auch über die Jahrhunderte das Sicherste. Das kann nicht ernsthaft bestritten werden. Die Unze Gold hat sich in $ gemessen in den letzten 70 Jahren vervierzehnfacht. Das ist gegenüber"Geld" eine Rendite, über die nachzudenken sich sehr wohl lohnt.
> Das siehst du auch sehr richtig. Die Zeitenwende wird etwas ganz anderes sein, als die Restaurierung der Goldwaehrung, wie es sich die Goldbugs ertraeumen. Das waere naemlich tatsaechlich keine.
Wer hier"Zeitenwenden" in dem Sinne verspricht, dass anschließend ein Reich der Schönheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, des sozialen Friedens und Wohlstands, der Stabilität und des mühelosen Arbeitens und sein Auskommen Findens, usw. ausbricht, wenn man es nur endlich"richtig" macht, ist Scharlatan und Narr zugleich. Er handelt völlig verantwortungslos.
Natürlich wird er Jünger finden, denen ein dann endlich anbrechendes Zeitalter ewigen Glücks angenehmer erscheint als die ewige Maloche und die Sorgen und Ängste unter denen die Menschen seit jeher leben mussten. Und auch weiterhin leben müssen. Jeder, der sich solchen Heilslehren-Sekten verschreiben möchte, kann es selbstverständlich tun.
Seine Enttäuschung wird grenzenlos sein. Zu Heilslehren gehört, wie der Religionshistoriker Benz deutlich dargelegt hat, obendrein auch noch eine Zeitbeschleunigung (wer will denn noch warten? Warum kommt es denn nicht endlich, das Versprochene?). Dies führt nur dazu, dass die enttäuschten Jünger sich gegen ihre Propheten wenden. Und ihre Wut wird grenzenlos sein.
Genauso wie die Wut des Publikums gegen die heutigen Politiker, die ebenfalls eine Heilslehre (die von der"Machbarkeit" des Wirtschaftlichen) aufgetischt haben, maßlos werden wird. Die politische Klasse hat allen Grund, sich schon jetzt gegen den Volkszorn zu wappnen, der sich nach dem Zusammenbruch ihrer Heilslehre ("solides, stabiles Wachstum","Vollbeschäftigung","voll funktionierendes Krisenmanagement", usw.) einstellen wird.
> Ich habe noch wesentlich mehr geschrieben, als meine Web-seite, die hier niemand gelesen hat und eine nette Einfuehrung in meine Gedankenwelt kannst du auch auf der kleinen Webseite lesen, die ich hier linken werde. Deine E/mail ist, wie dir viele auf diesem Forum bestaetigen werden, bei mir sicher aufgehoben. Gruss Oldy
Lass Dich also, lieber Rab, gern von Oldy und seiner Heilslehre überreden. Du wirst Dich gewiss besser fühlen. Und das wünsche ich Dir von Herzen. Vor allem, dass Dein gutes Gefühl bis ins hohe Alter anhält. Oldy ist - wie wir jeden Tag lesen können - ein glücklicher Mensch.
Das bin ich übrigens auch. Meine Heilslehre hat allerdings nichts mit Ã-konomie zu tun, sondern mit Religion. Ihr großer Vorteil: Sie muss sich keiner rationalen Überprüfung stellen (der sie selbstverständlich ebenfalls nicht Stand halten würde). Sie ist einfach da, für mich, so wie"Schalke 04" für den Schalkefan da ist. Niemals käme ich auf die Idee, andere von ihr überzeugen oder überreden zu wollen. Selbstverständlich lehne ich jegliche Missionierung ab, die über ein schlichtes Angebot (und das ausschließlich Erwachsenen gegenüber!) der"Glaubenslehre" hinaus geht. Sie ist einfach da, wenn ICH sie brauche. Heute, obwohl Sonntag, brauche ich sie z.B. zunächst nicht. Und wenn ich sie im Laufe des Tages doch noch brauchen sollte, rufe ich sie ganz einfach ab. Andere werde ich niemals damit behelligen und auch mit anderen niemals darüber diskutieren - außer, dass ich sofort zugeben werde, dass sie Unfug ist.
Wie alle Heilslehren. Ã-konomische (!) Heilslehren aber betreffen andere, bzw. wollen sich anderen aufdrängen. Deshalb ist Oldy ja auch einsichtig und bescheiden genug (leider nicht immer), seine Heilslehre für sich anzuwenden (minimierte Urschuld in einer Holzhütte weit weg, Klartext: Eigenwirtschaft) und sie nur seinen Freunden in Shangri-La anzubieten. Die können sich dann jederzeit (oder auch erst später oder nie) für sich applizieren.
Meine besten Wünsche begleiten ihn und seine Jüngerschaft.
Gruß
d.
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dottore
01.07.2001, 11:19
@ Rab
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Re: Hallo Oldie |
>> Das siehst du auch sehr richtig. Die Zeitenwende wird etwas ganz anderes sein, als die Restaurierung der Goldwaehrung, wie es sich die Goldbugs ertraeumen. Das waere naemlich tatsaechlich keine.
>ja das hat mich am meisten überrascht, denn die Aufmachung von Dottores"Zeitenwende" Diskussion, läßt eigentlich etwas ganz neues erwarten, aber dann kommt das alte Gold, das schon seit Jahrhunderten in aller Munde ist.
>Selbst heute noch.
Bei der"Zeitwende" ging es um eine Beurteilung der Frage, ob sich die für ein Kreditsystem unabdingbaren Sicherheiten vermehren, gleich bleiben oder mindern. Die Wende sah ich in der Minderung (Aktien, die gefallen sind, kann ich weniger hoch mit Kredit beladen, Häuser, die im Preis fallen, kriegen keine so hohen Hypotheken mehr wie früher, Patente werden unterlaufen, vor allem"geistige" Rechte, die eine Basis für gigantische Kreditpyramiden waren, verflüchtigen sich, siehe Web, usw.).
Solche (!) Zeitenwenden habe ich auch in der Geschichte untersucht, wie nachzulesen.
Eine breite Minderung der Sicherheiten (z.B. wie hoch beleihe ich einen um 80% im Wert gefallenen japanischen Wolkenkratzer heute im Gegensatz zu 1990?) führt über kurz oder lang zu einer abnehmenden Kreditfähigkeit. Dies ist ein Novum in der Nachkriegsgeschichte und bedeutet eine Aushöhlung des Kreditsystems (bad loans usw.), die sich immer weiter frisst. Eine ähnliche Zeitwenwende, nur als Beispiel, war auch die Mitte des 14. Jh. (siehe Große Pest; siehe dazu die Presigrafiken, die ich reingestellt hatte).
Dazu gehört auch GOLD, das ich heute zu einem erheblich niedrigeren Wert als Sicherheit beleihen kann als schon mal. In einer (sich anbahnenden) weltweiten Deflation schrumpfen also die Möglichkeiten, beleihungsfähige Aktiva zu finden, was zu einer Kreditkontraktion führen muss. Und da neue Kredite zur Aufrechterhalten und Bedienung der alten zwangsläufig notwendig sind, bahnt sich für das heutige Kredit-auf-Kredit-System eine Zeitenwende an.
Niemals wäre mir die Idee gekommen, unter einer Zeitenwende etwas anderes zu verstehen, als eine Wende in der konkret und zeitgleich mit uns ablaufenden Zeit. Das ist auch schon alles.
Für Zeitenwenden, die"neues Heil" verheißen, bin ich nicht zuständig. Dazu bitte ich Dich, sich an Oldy oder andere Heilslehrer zu wenden.
Schönen Sonntag auch von mir
d.
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Oldy
01.07.2001, 21:42
@ Jacques
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Re: For Oldy |
>Hallo Oldy
>Hortung von Bargeld mit Strafzinsen zu belasten, ist als eine mögliche Lösung der Wachstumsproblematik (übrigens wäre das mal eine von der UNO gesponserte Forschungsaktion wert, nach einer Wirtschaftsheorie zu forschen, welche bei Null-Wachstum -übrige Parameter ceteris paribus- Wohlstandssicherung, u.a. keine steigende Arbeitslosigkeit, gewährleistet) denkbar.
Wenn du die Rettung vom"Grossen Bruder" erwartest, tust du mir leid.
>Insbesondere der Gedanke, dass die Auswirkungen über das frei verfügbare Einkommen/Vermögen die Wenighabenden weniger trifft, als die Vielhabenden.
>Dieses Modell setzt aber immerhin voraus, dass eine Geldhortung per se nicht nötig sei- oder anderes gesagt, nur wenn ich grosse Sicherheit habe, nach meinen Erwerbsleben durch soziale Einrichtungen abgefedert zu sein, werde ich darauf verzichten, Geld zu horten.
Warum willst du unbedingt gehortetes Geld dafuer haben? Genuegt dir ein schuldenfreies Haus und Beteiligungen an lukrativen Firmen oder Geldguthaben oder Versicherungen nicht?
>In besonderen Masse davon betroffen sind u.a. Vorsorgeeinrichtungen, die nicht direkt auf das Umlageverfahren zurückgreifen.
>Die Lösung dafür wird noch nicht aufgezeigt in Deinem Modelll.
>Darum: wie sieht die Lösung für"Pensionäre" aus.
Am besten liest du da auf der angegebenen Webseite, was Gesell da schreibt, wie das Freigeld beurteilt wird ab Seite 253, besonders aber Seite 269"Der Sparer"
>
>Zweitens.
>Geld ist wie Wasser. Es sucht den Weg des geringsten Widerstands und nimmt automantisch den sich bietenden schnellsten Lauf. Und Wasser (Geld) fliesst niemals auf aufwärts (ausser man fördert/pumpt es).
>Darum. Strafabgaben auf gehortetes Geld wird rasch umgaben. Geld wird in Besitz/Eigentum fliessen. Die Habenden werden vermutlich rasch auf Immobilien / Sachwerte ausweichen.
Stimmt! Und das ist ja der Zweck der Uebung. Geld SOLL investiert und nicht gehortet werden.
>Mit welchen Auswirkungen auf u.a. die Wenighabenden?
Die werden schnell zu Vielhabenden werden, weil sie nicht mehr arbeitslos sein werden und den vollen Arbeitsertrag ohne Zinsbelastung bekommen werden. Nicht schon morgen. Aber mit jedem Prozent, um das die Zinsen sinken immer mehr davon. Ich schaetze, dass es nach Einfuerung von Freigeld in meinem Shangri la etwa fuenf bis zehn Jahre dauern wird. (Gesell selber spricht noch von 30 Jahren aber er bedachte unsere heutige Situation nicht, wo hohes und nicht mehr lukratives Sachkapital schon zu Stagflation gefuehrt hat. Es ist also ein Teil, der von ihm gesehenen Realkapitalschwemme schon gegeben.)
>
Gruss Oldy
<ul> ~ Gesell</ul>
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Fürst Luschi
02.07.2001, 11:16
@ Oldy
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Re: For Oldy |
>>Mit welchen Auswirkungen auf u.a. die Wenighabenden?
> Die werden schnell zu Vielhabenden werden, weil sie nicht mehr arbeitslos sein werden und den vollen Arbeitsertrag ohne Zinsbelastung bekommen werden. Nicht schon morgen. Aber mit jedem Prozent, um das die Zinsen sinken immer mehr davon. Ich schaetze, dass es nach Einfuerung von Freigeld in meinem Shangri la etwa fuenf bis zehn Jahre dauern wird. (Gesell selber spricht noch von 30 Jahren aber er bedachte unsere heutige Situation nicht, wo hohes und nicht mehr lukratives Sachkapital schon zu Stagflation gefuehrt hat. Es ist also ein Teil, der von ihm gesehenen Realkapitalschwemme schon gegeben.)
>>
>Gruss Oldy
Oldy, dass mit den Zinsen hat mir schon immer gut gefallen. Ich komm nach shangrila - mach mir schon mal nen fetten Kredit klar. Ne halbe Teilzeitstelle nehm ich auch noch (max. 8-Stunden Woche). Habs nicht so eilig mit dem Abzahlen.
Statt 6 Wochen Urlaub im Jahr anderswo, arbeiten wir 6 Wochen im Jahr. Oder noch besser n halbes Jahr arbeiten und dann sieben Sabbat-Jahre. Wozu seine Zeit in der hirnrissigen Zinstretmühle verschwenden. Um die riesige Realkapitalschwemme zu verkonsumieren müssen wir uns wahrscheinlich richtig anstrengen. Freu mich schon.
Bis bald
Fürst Luschi
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Oldy
02.07.2001, 18:45
@ Fürst Luschi
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Re: For Oldy |
>>>Mit welchen Auswirkungen auf u.a. die Wenighabenden?
>> Die werden schnell zu Vielhabenden werden, weil sie nicht mehr arbeitslos sein werden und den vollen Arbeitsertrag ohne Zinsbelastung bekommen werden. Nicht schon morgen. Aber mit jedem Prozent, um das die Zinsen sinken immer mehr davon. Ich schaetze, dass es nach Einfuerung von Freigeld in meinem Shangri la etwa fuenf bis zehn Jahre dauern wird. (Gesell selber spricht noch von 30 Jahren aber er bedachte unsere heutige Situation nicht, wo hohes und nicht mehr lukratives Sachkapital schon zu Stagflation gefuehrt hat. Es ist also ein Teil, der von ihm gesehenen Realkapitalschwemme schon gegeben.)
>>>
>>Gruss Oldy
>Oldy, dass mit den Zinsen hat mir schon immer gut gefallen. Ich komm nach shangrila - mach mir schon mal nen fetten Kredit klar.
Tut mir leid. Du kannst anscheinend nicht lesen, Zinsfreiheit gibt es erst in 5 bis 10 Jahren und auch dann wird man nach deinen Sicherheiten ftagen und deinen Rueckzahlungsmoeglichkeiten. Mit 8 stuendiger Arbeitswoche wird das nicht gehen. Wozu brauchst du eigentlich den Kredit? Glaubst du, dass du hier einen bekommen wirst, weil du so gescheit reden kannst?
Ne halbe Teilzeitstelle nehm ich auch noch (max. 8-Stunden Woche). Habs nicht so eilig mit dem Abzahlen.
>Statt 6 Wochen Urlaub im Jahr anderswo, arbeiten wir 6 Wochen im Jahr. Oder noch besser n halbes Jahr arbeiten und dann sieben Sabbat-Jahre. Wozu seine Zeit in der hirnrissigen Zinstretmühle verschwenden. Um die riesige Realkapitalschwemme zu verkonsumieren müssen wir uns wahrscheinlich richtig anstrengen. Freu mich schon.
Na, ganz so schnell wird das nicht gehen und verkonsumieren des Kapitals ist leider auch nicht moeglich. Es ist ja nicht deines. Du kannst hoechstens das tun, was ich sogar in der Zinswirtschaft getan habe. Dein eigenes erspartes Kapital verkonsumieren. Ich mache das jetzt schon seit 22 Jahren aus den Ersparnissen von sieben. Das Sparen wird dir dann leichter fallen, weil du nicht mehr fuer die Zinsen loehnen musst, wie ich es musste. Wenn du beim Konsumieren dann zurueckhaltend bist, koennte dein Zeitplan schon hinhauen.
Ich rechne ja auch noch mit weiteren 22 Jahren. (eigentlich 29)
Gruss Oldy
>
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