rodex
01.07.2001, 20:13 |
"Wirtschaftsweiser" fordert mehr Schulden!!! Thread gesperrt |
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,142867,00.html
WIRTSCHAFTSWEISER
Regierung soll mehr Schulden machen
Der Druck auf die Bundesregierung, angesichts der drohenden Wirtschaftsflaute energische Schritte einzuleiten, wird stärker. Besonders Hans Eichels Sparkurs gerät zunehmend in die Kritik.
Berlin - Der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, forderte am Wochenende:"Alle Akteure müssen sich jetzt im Stile einer konzertierten Aktion schnell auf gemeinsames Handeln verständigen." Neben Regierung, Arbeitgebern und Gewerkschaften seien auch Bundesbank und Europäische Zentralbank gefragt, sagte er der"Magdeburger Volksstimme".
Experten gehen sogar noch einen Schritt weiter: Zur Ankurbelung der Konjunktur hat der Wirtschaftsweise Bert Rürup für eine zeitlich begrenzte höhere Neuverschuldung und ein Vorziehen der Steuerreform plädiert. Man sollte auf jeden Fall strikt an der mittelfristigen Ausgabenplanung festhalten, aber"eine temporäre höhere Verschuldung in Kauf nehmen", sagte Rürup der"Berliner Morgenpost".
Daneben werde ein Vorziehen der bereits beschlossenen Stufen der Steuerreform um ein Jahr"mit Sicherheit Konsum und Investitionen stärker ankurbeln", so der Wirtschaftsweise. Dies geschehe allerdings um den Preis, dass auch die Staatsverschuldung deutlich stärker ansteigen werde und nicht wie geplant in fünf Jahren ein ausgeglichener Bundeshaushalt vorgelegt werden könne. Sollte aber das Wirtschaftswachstum noch weiter absacken und die Unternehmen noch pessimistischer werden,"würde ich der Politik dennoch raten, ein solches deutliches Signal zu setzen", erklärte der Ã-konom.
Auch Sigmar Gabriel schlägt in diese Kerbe: Als erster Vertreter aus dem Koalitionslager hat der niedersächsische Ministerpräsident den Sparkurs der Bundesregierung in Frage gestellt. Gabriel warnte in der"Berliner Zeitung" vor weiteren Einsparungen, um möglicherweise sinkende Steuereinnahmen auszugleichen. Vielmehr sollten die Staatsausgaben zu Gunsten zusätzlicher Investitionen umgeschichtet werden.
Notfalls müsse die Regierung auch eine etwas höhere Neuverschuldung in Kauf nehmen, um Einnahmeausfälle auszugleichen."Keinesfalls darf der Staat auf eine etwas schwächere Konjunktur und damit geringen Steuereinnahmen jetzt mit dem Drosseln der Ausgaben reagieren", sagte Gabriel.
Skeptisch äußerte sich der niedersächsische Regierungschef zum Ziel von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD), die Neuverschuldung bis zum Jahr 2006 auf Null zurückzuführen. Ein Land wie Deutschland werde beim Wachstum immer Schwankungen zwischen einem und drei Prozent haben. Darauf müssen man finanz- und wirtschaftspolitisch reagieren. Eine sture Fixierung auf das Jahr 2006 oder 2007 sei nicht sinnvoll. Gabriel:"Das ist Voodoo-Ã-konomie."
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Diogenes
01.07.2001, 20:40
@ rodex
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Re:"Wirtschaftsweiser" fordert mehr Schulden!!! |
>WIRTSCHAFTSWEISER
>Regierung soll mehr Schulden machen
Keynes life, wenn Unternehmen und Private nicht genug Schulden machen, muß der Staat ran. Geht auch eine Zeit lang gut.
Aber:
- die Aufschuldung muß exponentiell erfolgen um das Finanzsysem aufrecht zu erhalten
- in der realen Wirtschaft werden durch die andauernde Inflationierung mit der Zeit die Fehlallokationen zu groß. Mehr Staatsverschuldung kann das beheben, das kann nur der Markt richten.
Wenn das alles ist, was unseren"Weisen" einfällt, dann Pros´t...- und für Japan heb' ich auch gleich einen, was hoch steigt, fällt tief, aua, aua.
Gruß
Diogenes ;-)
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Ghandi
01.07.2001, 21:47
@ Diogenes
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wir bleiben exakt auf Kurs, Diogenes und |
ziehen wieder genau die richtigen Lehren aus
der Geschichte.
So sieht ja wohl jeder Blinde mit Krückstock,
wie blendend ´DEFICIT SPENDING´ im Japan der
letzten 10 Jahren funktioniert hat - nur
logisch, dass wir´s auch so machen wollen!
Mach Dir also keine unnötigen Sorgen.
Unsere Politiker werden nämlich diese kleine
Wirtschafts- und Finanzkrise ähnlich lässig locker
umschiffen wie jener Hochsee-Kapitän der damals die
Eisberge so souverän umschiffte.
Wie hieß das Schiff noch gleich? - ja, genau: ´Titanic´ ;-)
Gruß
G.
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Turon
01.07.2001, 22:21
@ rodex
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Re:"Wirtschaftsweiser"???????????? |
lieber doch Interessenvertetung!!
De facto: wir brauchen mehr Schulden, um ein altes kaputtes System noch länger
aufrechtzuerhalten.
Doch will ich eines mal jetzt dazu sagen:
Der klassische Debitismus berücksichtigt tatsächlich Wachstum durch Schulden,
doch vergißt dabei gänzlich - daß die Wachstumskurve sicherlich irgendwann nicht durch noch mehr Schulden Wachstum bedeutet. Es ist Blödsinn.
Wozu saniert man dann Betriebe überhaupt noch? Wenn das die Lösung sein soll?
Murx - und Herr Proffesor"Wirtschaftsweiser - setzen SECHS mit AUSRUFEZEICHEN.
Schuldendruck und Wirtschaftswachstum ist nur dann im Einklang zu bringen, wenn
das System nicht überspannt ist. Uns verweigern etwa 4 Millionen Menschen
den Zwang zur Leistung, weil sie entweder erkannt haben, daß es sinnlos ist, oder die anderen 3 Millionen die aktiv Arbeit suchen diese nicht kriegen.
Was bedeutet die Leistung wird erst gar nicht nachgefragt. (Und hier in etwa - kann man die Meinung von Oldi nachvollziehen).
Es ist doch cool: wir schulden einigen etliche Milliarden und keine Sau pocht auf Erfüllung der Schuldverhältnisses. Ansonsten würden wir bauen, Aufträge vergeben etc. Doch exakt das tun wir nicht. Wir sparen, sanieren, und sehen zu, wir wir Geld behalten. Und da kommt herr Soundso und will dem Staat noch mehr Schuldenaufnahme als Rezept verordnen. Die treue Greenspankopie, der betreibt nun mal seit Jahren Voodoo-Economy.
Und das ist eigentlich die Problematik der Wirtschaft.
Gruß.
>http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,142867,00.html
>WIRTSCHAFTSWEISER
>Regierung soll mehr Schulden machen
>Der Druck auf die Bundesregierung, angesichts der drohenden Wirtschaftsflaute energische Schritte einzuleiten, wird stärker. Besonders Hans Eichels Sparkurs gerät zunehmend in die Kritik.
>Berlin - Der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, forderte am Wochenende:"Alle Akteure müssen sich jetzt im Stile einer konzertierten Aktion schnell auf gemeinsames Handeln verständigen." Neben Regierung, Arbeitgebern und Gewerkschaften seien auch Bundesbank und Europäische Zentralbank gefragt, sagte er der"Magdeburger Volksstimme".
>Experten gehen sogar noch einen Schritt weiter: Zur Ankurbelung der Konjunktur hat der Wirtschaftsweise Bert Rürup für eine zeitlich begrenzte höhere Neuverschuldung und ein Vorziehen der Steuerreform plädiert. Man sollte auf jeden Fall strikt an der mittelfristigen Ausgabenplanung festhalten, aber"eine temporäre höhere Verschuldung in Kauf nehmen", sagte Rürup der"Berliner Morgenpost".
>Daneben werde ein Vorziehen der bereits beschlossenen Stufen der Steuerreform um ein Jahr"mit Sicherheit Konsum und Investitionen stärker ankurbeln", so der Wirtschaftsweise. Dies geschehe allerdings um den Preis, dass auch die Staatsverschuldung deutlich stärker ansteigen werde und nicht wie geplant in fünf Jahren ein ausgeglichener Bundeshaushalt vorgelegt werden könne. Sollte aber das Wirtschaftswachstum noch weiter absacken und die Unternehmen noch pessimistischer werden,"würde ich der Politik dennoch raten, ein solches deutliches Signal zu setzen", erklärte der Ã-konom.
>Auch Sigmar Gabriel schlägt in diese Kerbe: Als erster Vertreter aus dem Koalitionslager hat der niedersächsische Ministerpräsident den Sparkurs der Bundesregierung in Frage gestellt. Gabriel warnte in der"Berliner Zeitung" vor weiteren Einsparungen, um möglicherweise sinkende Steuereinnahmen auszugleichen. Vielmehr sollten die Staatsausgaben zu Gunsten zusätzlicher Investitionen umgeschichtet werden.
>Notfalls müsse die Regierung auch eine etwas höhere Neuverschuldung in Kauf nehmen, um Einnahmeausfälle auszugleichen."Keinesfalls darf der Staat auf eine etwas schwächere Konjunktur und damit geringen Steuereinnahmen jetzt mit dem Drosseln der Ausgaben reagieren", sagte Gabriel.
>Skeptisch äußerte sich der niedersächsische Regierungschef zum Ziel von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD), die Neuverschuldung bis zum Jahr 2006 auf Null zurückzuführen. Ein Land wie Deutschland werde beim Wachstum immer Schwankungen zwischen einem und drei Prozent haben. Darauf müssen man finanz- und wirtschaftspolitisch reagieren. Eine sture Fixierung auf das Jahr 2006 oder 2007 sei nicht sinnvoll. Gabriel:"Das ist Voodoo-Ã-konomie."
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non olet
01.07.2001, 22:31
@ rodex
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von welchem"Sparkurs" ist nur immerzu die Rede? *verständnislos kopfschüttelnd* |
die Herrschaften geben mehr aus, als sie einnehmen - ist dies Sparen? Oder habe ich lediglich die zahlreichen öffentlichen Haushalte, die üppige Überschüsse abliefern, die zur Schuldentilgung verwandt werden, übersehen?
Nein.
Aber es offenbart den schrecklichen Zustand der gesamten Journaille in diesem Lande: (fast) alle plappern diesen Schwachsinn nach, (fast) keiner, der diesem Pack (egal, ob rot, schwarz, gelb, dunkelrot, grün mit rote Punkten) mal die Leviten lesen wollte.
Und daß Deficit spending immer verpufft, die angestiegene Verschuldung aber verbleibt, scheint unseren exzellenten Wirtschaftsweisen auch entgangen zu sein.
Aber schließlich lebt dieses Volk seit Jahren über sinen Verhältnissen, die numerisch spärlichen Kinder bekommen die Rechnung präsentiert...
Grüße in die Runde
pecunia non olet, Politik sehr wohl
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Turon
01.07.2001, 22:32
@ Diogenes
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Ich als alter |
geschimpfter"PDS Sympanthisant" (ja genau das meint von mir teilweise:) ) -
würde als Wirtschaftsweiser Steuersenkungen, und zwar hohe nur dann gewähren, wenn ein Unternehmen X eigene Belegschaft um 20% erhöhen will.
Firmen die Arbeitsplätze abbauen, sollten noch deutlicher zur Kasse gebeten werden, wenn sie auswandern, sollten darauf ausgleichende Zölle eingeführt werden.
Wenn unsere Wirtschaft nur auf Debitismusbasis funktioniert - so erzeugt Jemand, der sich darum drückt, Schuldverhältnisse der einzelnen Indivisuen auszugleichen (durch beispielsweise Auftragsvergabe) die kommende Wirtschaftskrise. Man ist ihm was schuldig, doch er will die Schulden gar nicht
beglichen sehen.
Wenn dottore also Recht hat, und Geld so etwas wie Schuldverschreibung ist,
dann hat Unternehmen X, der etliche Schuldverschreibungen besitzt ebenfalls
eigene Pflichten nicht erfüllt.
Und offen gesagt, ich sehe exakt in diesem Bereich den Grund für unsere schwache Wirtschaft. Es wird nicht nachgefragt, obwohl Gelder da sind.
Es wird keine Arbeitsleistung nachgefragt, und somit können auch keine Produkte nachgefragt werden.
Gruß.
WIRTSCHAFTSWEISER
>>Regierung soll mehr Schulden machen
>Keynes life, wenn Unternehmen und Private nicht genug Schulden machen, muß der Staat ran. Geht auch eine Zeit lang gut.
>Aber:
>- die Aufschuldung muß exponentiell erfolgen um das Finanzsysem aufrecht zu erhalten
>- in der realen Wirtschaft werden durch die andauernde Inflationierung mit der Zeit die Fehlallokationen zu groß. Mehr Staatsverschuldung kann das beheben, das kann nur der Markt richten.
>Wenn das alles ist, was unseren"Weisen" einfällt, dann Pros´t...- und für Japan heb' ich auch gleich einen, was hoch steigt, fällt tief, aua, aua.
>Gruß
>Diogenes ;-)
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Turon
01.07.2001, 22:37
@ non olet
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O doch |
Unter gewissen Aspekten, wenn Du früher 4000 DM ausgegeben hast und nur 2000 verdient hast, und jetzt nur noch 3600 DM ausgibst, bei gleichen Einnahmen
so könnte man es als Sparkurs sehen.
Ist schon komisch: also die bank will so etwas nicht akzeptieren.
Ich frage morgen noch mal zur Sicherheit nach.:):):)
Aber das, was der stinknormale Betriebswirt als Humbuk bezeichnet,
wird durch die Weisen ja nahezu verspottet.
:):LOL
Ich habe mal gehört - eine Schlange kann auch mit dem Hintern reden, daß hier oben von unseren WiWiGötter ist so ein Beispiel dafür.
Gruß.
>die Herrschaften geben mehr aus, als sie einnehmen - ist dies Sparen? Oder habe ich lediglich die zahlreichen öffentlichen Haushalte, die üppige Überschüsse abliefern, die zur Schuldentilgung verwandt werden, übersehen?
>Nein.
>Aber es offenbart den schrecklichen Zustand der gesamten Journaille in diesem Lande: (fast) alle plappern diesen Schwachsinn nach, (fast) keiner, der diesem Pack (egal, ob rot, schwarz, gelb, dunkelrot, grün mit rote Punkten) mal die Leviten lesen wollte.
>Und daß Deficit spending immer verpufft, die angestiegene Verschuldung aber verbleibt, scheint unseren exzellenten Wirtschaftsweisen auch entgangen zu sein.
>Aber schließlich lebt dieses Volk seit Jahren über sinen Verhältnissen, die numerisch spärlichen Kinder bekommen die Rechnung präsentiert...
>Grüße in die Runde
>pecunia non olet, Politik sehr wohl
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Diogenes
02.07.2001, 12:31
@ Turon
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Re: Ich als alter Marktwirtschaftsfreund |
>geschimpfter"PDS Sympanthisant" (ja genau das meint von mir teilweise:) ) -
>würde als Wirtschaftsweiser Steuersenkungen, und zwar hohe nur dann gewähren, wenn ein Unternehmen X eigene Belegschaft um 20% erhöhen will.
Viel besser wäre es, die Lohnnebenkosten zu senken und die Kollektivverträge abzusaffen. Es gibt nicht zuwenig Arbeit, sondern nur zuwenig Arbeit zu den jetzigen hohen Kartellpreisen.
>Firmen die Arbeitsplätze abbauen, sollten noch deutlicher zur Kasse gebeten werden, wenn sie auswandern, sollten darauf ausgleichende Zölle eingeführt werden.
Nützt nichts. Eine firma, die nicht wettbewerbsfähig ist, geht pleite, dann sind alle Arbeitsplätze futsch.
Was abwandert sind Arbeitsplätze mit niedriger Produktivität, weil hierfür die Löhne einfach zu hoch sind - der Reallohn hängt NUR von der Produktivität ab.
>Wenn unsere Wirtschaft nur auf Debitismusbasis funktioniert - so erzeugt Jemand, der sich darum drückt, Schuldverhältnisse der einzelnen Indivisuen auszugleichen (durch beispielsweise Auftragsvergabe) die kommende Wirtschaftskrise. Man ist ihm was schuldig, doch er will die Schulden gar nicht
>beglichen sehen.
>Wenn dottore also Recht hat, und Geld so etwas wie Schuldverschreibung ist,
>dann hat Unternehmen X, der etliche Schuldverschreibungen besitzt ebenfalls
>eigene Pflichten nicht erfüllt.
Was dann, mit der Kanona am Kopf zum Schuldenmachen zwingen?
Ein Unternehmern, das eine volle Kasse hat, besitzt diese, weil es erfolgreich gewirtschaftet hat. Es war/ist deswegen erfolgreich, weil es mit seinen Produkten großen Nutzen stiftet. Also bloß die Bürokratengriffel fernhalten und die Jungs weiterarbeiten lassen.
>Und offen gesagt, ich sehe exakt in diesem Bereich den Grund für unsere schwache Wirtschaft. Es wird nicht nachgefragt, obwohl Gelder da sind.
Investiert wird, wenn es rentable Investitonsmöglichkeiten gibt. Sind diese nicht vorhanden dann wäre"investieren" nur Kapitalvernichtung.
(Anm: Die Russen kommen deswegen nicht hoch, weil prasktisch der gesamte Kapitalstock von den Kommunisten verfrühstückt wurde. Sie müssen von Null wieder anfangen und das ist zäh, zäh und äußerst zäh)
>Es wird keine Arbeitsleistung nachgefragt, und somit können auch keine Produkte nachgefragt werden.
s.o.
>Gruß.
Was du da vorschlägst läuf auf Zwangswirtschaft hinaus und damit geht nicht nur die Wirtschaft sondern jegliche Freiteit flöten. Selbst du alter PDS-Sympathisant ;-) kannst nicht bestreiten, daß dies Wirtschaftsweise wenig bis gar nicht funktioniert. Mit den Vorschlägen, die du da machst kommen wir höchstens vom regen in die Traufe. Am Ende hilft nur zu einer stabilen Währung und der Marktwirtschaft zurückzukehren - auch wenn es schmerzlich werden wird.
Gruß
Diogenes
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Diogenes
02.07.2001, 13:04
@ Ghandi
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Aye, Aye, volle Fahrt voraus! |
>ziehen wieder genau die richtigen Lehren aus
>der Geschichte.
>So sieht ja wohl jeder Blinde mit Krückstock,
>wie blendend ´DEFICIT SPENDING´ im Japan der
>letzten 10 Jahren funktioniert hat - nur
>logisch, dass wir´s auch so machen wollen!
Die Alternative heißt Währungsreform, die Herrschaften müßten ihr Scheitern und ihre Unfähigkeit zu"steuern" eingestehen, womit all die schönen Pöstchen überflüssig wären, eher friert die Hölle ein.
>Mach Dir also keine unnötigen Sorgen.
Tu ich nicht, die nötigen sind mir schon mehr als genug. Auf die Steuermänner ist Verlaß. ;-)
>Unsere Politiker werden nämlich diese kleine
>Wirtschafts- und Finanzkrise ähnlich lässig locker
>umschiffen wie jener Hochsee-Kapitän der damals die
>Eisberge so souverän umschiffte.
Und genauso wie dieser halten unsere Kapitäne ihr Schiff auch für unsinkbar. Was interessieren da Klippen und Eisberge? Den Ausguck können wir einsparen!
>Wie hieß das Schiff noch gleich? - ja, genau: ´Titanic´ ;-)
Hoffentlich krieg ich vorher noch einen dicken Kuß von einer schönen Frau, wie der Leonardo di Cabrio im Film. ;-))
>Gruß
>G.
Gruß
D.
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McMike
02.07.2001, 13:12
@ Diogenes
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Re: Ich als alter Marktwirtschaftsfreund |
Staatswirtschaft verschiebt die Angebots-und Nachfragekurve!
Man verzerrt damit die Wirtschaft und handelt sich immer mehr negative Wechselwirkungen ein, die irgendwann unbekämpfbar werden!
Das ist nun mal Fakt!
Dies ist das Grundübel sowohl in der Wirtschaft, als auch in der Geldpolitik!
Den letzten Rest geben uns die priviligierten Verbände:
Innungen
Kammern
Gewerkaschafte (autsch)
Pöstchenschieber in der Verwaltung, etc.
Wer viel erreicht hat gibt nicht gerne her!
Das gilt für alle Bereiche unserer Wirtschaft und Politik!
Freier Markt ist leider mit einer solch kontrollierter (Geld)politik nicht machbar!
Noch ein Link:
gruss mcmike
<ul> ~ Dort hin klicken!</ul>
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Diogenes
02.07.2001, 13:49
@ McMike
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Re: Ich als alter Marktwirtschaftsfreund |
Danke für den Link.
Kommt unter Kuriositäten, muß auf dem Laufenden bleiben, was der"Feind" macht ;-). Planwirtschaftler, die sich über Planwirtschaft aufregen, *LOL*, ich kann nicht mehr.
Der Titel Analyse"Nitroliberales Neoglyzerin" spricht Bände, der freie Markt ist Schuld, sie übersehen nur, daß wir im Geldsystem Planwirtschaft und in der Wirtschaft bestenfalls eine freie Bürokratie haben - aber selbst das funktioniert noch besser als ihre Wirtschaftsdoktirn.
NUR: die Leute werden glauben, daß der Markt schuld war!
Was solls? Analyse war noch nie eine Stärke der Kommunisten, sonst hätten sie spätestens beim Mehrwerttheorem begreifen müssen, daß mit Marx was faul ist. Wenigstens das Scheitern des Kommunismus - oh sorry, ich vergaß, es war nur der Sozialismus als Vorstufe zum Kommunismus, Prinzip Hoffnung - in der Praxis hätte hätte sie eines besseren belehren müssen. Wer sieht und trotzdem nicht glaubt, dem ist nicht zu helfen.
Gruß
Diogenes
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Diogenes
02.07.2001, 14:00
@ Diogenes
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Da hab ich noch was gefunden |
Die sozialistische Version vom Untergang der DDR
Zei Zitate daraus:
"Ohne volle politische Freiheiten gedeiht auch eine Planwirtschaft auf Dauer nicht."
Wenn man nicht frei ist zu produzieren und zu kaufen und zu verkaufen was immer man will, welche Freiheit hat man dann noch?
"Viele Arbeiter in der DDR wollten kein „Versuchskaninchen“ für einen demokratischen Sozialismus mehr sein und gerieten vom Regen in die Traufe: sie wurden Versuchskaninchen für industriellen Kahlschlag, Massenarbeitslosigkeit, Lohndumping und Abzockerei - bis zum heutigen Tage."
Die Wirtschaftsstrukturen (wenn man das überhaupt so nennen will), deren Verschwinden so bitter beklagt wird, haben noch nicht einmal unter Zwang funtioniert, wie sollen sie es dann in einer freien Wirtschaft bestehen können?
Arbeitslosigkeit und"industrieller Kahlschlag" haben ihre Ursachen in 40 Jahren Mißwirtschaft, die jetzt ausgebadet werden müssen.
Wollen wir nicht? Dann doch lieber wieder Versuchskaninchen für den"demokratischen Sozialismus"? Zurück zu den Fleischtöpfen Agyptens, auch wenn diese leer waren?
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Turon
02.07.2001, 18:20
@ Diogenes
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Re: Da hab ich noch was gefunden |
>Die sozialistische Version vom Untergang der DDR
>Zei Zitate daraus:
>"Ohne volle politische Freiheiten gedeiht auch eine Planwirtschaft auf Dauer nicht."
Planwirtschaft funktioniert ohnehin nirgendwo. Davon habe ich gar nicht gesprochen, daß dürfte jeden Bauer nämlich klar sein. Sie setzt sich über Bedürfnisse hinweg.
>Wenn man nicht frei ist zu produzieren und zu kaufen und zu verkaufen was immer man will, welche Freiheit hat man dann noch?
Keine, aber wenn man, Sklave des Geldes ist - ist das etwa Freiheit?
Wie schnell Du es merken wirst, daß es keine Freiheit auf dieser Welt
gibt, wirst Du sehen, wenn Du mit der bank um Gründerkredit pochst, oder
versuchst ohne Kapital selbständig zu werden. Ich merke keinen Unterschied
zu Soz. Dort hat man es Dir verboten Ware X zu produzieren, hier befindest
Du Dich dagegen nahezu in der Willkür des Bankiers.
>"Viele Arbeiter in der DDR wollten kein „Versuchskaninchen“ für einen demokratischen Sozialismus mehr sein und gerieten vom Regen in die Traufe:
Sie hatten aus zwei Gründen keine Wahl:
der erste: Polen, Ungarn und Tschechei wurde kapitalistisch - also wäre DDR
plötzlich europäische Kuba geworden. Zweitens: die Nähe des Westens, und die
Massenmedien hatten sehr wohl Austrahlung bis nach Osten - doch hier hat man
auch die Sprache verstanden. Ferner war es auch blanker Hohn was der
nette Honecker so erzählt hat. Mich hat es ohnehin gewundert, daß
die Ostdeutschen eigentlich die ruhigsten waren.
Sie wurden Versuchskaninchen für industriellen Kahlschlag, Massenarbeitslosigkeit, Lohndumping und Abzockerei - bis zum heutigen Tage."
In der Ex-DDR gab es keine Arbeitslosigkeit, wie in übrigen Ostblock auch nicht, es gab auch kein Pennertum, und auch nur wenige Drogenabhängige.
Was es gab - es war eher arbeitslos am Arbeitsplatz.
Was es dann doch zusätzlich nicht gab, waren fortschrittliche Geräte.
Was die meisten nicht sehen wollen, was tatsächlich den Ossis das Leben
vermiesen konnte, waren eben die Landessitten wie Stasi etc.
Wir haben in etwa die Bürokratie des Ostblocks so empfunden, wie Baldur
die Beamten - und das vollkommen zu Recht. Tue dies, tue dies nicht
das ist eigentlich der Grund, warum Ostblock versagt hat.
>Die Wirtschaftsstrukturen (wenn man das überhaupt so nennen will), deren Verschwinden so bitter beklagt wird, haben noch nicht einmal unter Zwang funtioniert,
Och wieder mal Lieblingsfloske von Autoren. Die Strukturen haben in etwa funktioniert. Brot gab es, essen auch, und den goldenen Ring auch zur Heirat. Der Autor hat wohl nie Osten aus der Nähe gesehen. Gescheitert ist Osten deswegen, weil 3 Länder die immer Widerstand geleistet haben es zugleich getan haben und man demokratisch wurde. Und da war auch der Druck der Stasi
überall bereits zu hoch. Alles andere ist vollkommener Mumpitz.
wie sollen sie es dann in einer freien Wirtschaft bestehen können?
Stimme ich zu - zumal diese Betriebe nichts Innovatives produziert haben,
oder Innovatives für den Westen.
>Arbeitslosigkeit und"industrieller Kahlschlag" haben ihre Ursachen in 40 Jahren Mißwirtschaft, die jetzt ausgebadet werden müssen.
Blödsinn - in Überregulierung und Bevormundung, die zur Not auch noch
mit Peitsche erzwungen wurde. Ich weiß nicht wie es die Ossis gesehen haben.
Die letzten Jahre in Polen war exakt die gleiche Politikverdrossenheit, wie hier. Nur wir waren bereit dafür auch noch auf die Straße zu gehen.
>Wollen wir nicht? Dann doch lieber wieder Versuchskaninchen für den"demokratischen Sozialismus"? Zurück zu den Fleischtöpfen Agyptens, auch wenn diese leer waren?
Der Autor kennt den Unterschied zwischen leer und leer nicht, und sollte lieber sich auf die Straße bewegen. Der Fett erlaubt es aber wohl nicht mehr.
Das muß mal auch gesagt werden.
Noch eine Anmerkung:
Ich sagte: ich werde sehr oft als PDS Sympathisant angesehen - und ich habe nicht gesagt - daß ich es bin.
Ich gehe prinzipiell von einer Annahme die bei den Betrieben meiner Familie in Polen sehr wohl genauso funktioniert hat wie hier. Sie mußten sich zwar eine Erlaubnis einholen um eine Lücke zu füllen, beim Staat.
Wer die Absatzmöglichkeiten falsch eingeschätzt hat, ging auch pleite,
oder hat richtig verdient. Polen hat sich - genauso wie Tschechei und
Ungarn gegen den totalen Sozialismus ausgesprochen.
Der Punkt war, daß das alles bereits viel zu spät war.
Ich beziehe meinen Ansatz für Aufschwung aus der einfacher Tatsache,
daß ein zu hoher Anteil an arbeitsloser Bevölkerung und auch zu hoher Anteil
an Kapitalanhäufung bei wenigen ist eigentlich nichts weiter, als das Sägen an dem Ast auf dem sitzt.
Der Arbeitsloser will ganz sicher nicht ewig arbeitslos sein, der reicher will aber immer reicher werden.
Der Arbeitsloser will also leisten (bei uns kann er ja noch ohne Arbeit überleben - aber nicht mehr lange). Doch der Reiche, der Geld und somit
das Recht hat jederzeit auf Lieferung eines Gutes zu pochen der verzichtet
darauf - er hortet es.
Also entweder setzen wir ihm die Pistole an der Brust und sagen ihm Junge wenn Du mehr haben willst, dann denke Dir verdammt noch mal was aus, womit Du Geld machen kannst. Oder wir lassen das Land weiter implodieren.
Ich kann ja verstehen, daß ein Selbständiger Fernfahrer die Fresse von
Steuern voll hat, aber Jemand der sich 15-20 Millionen als stille Reserve
unterm Kissen hält - und ausgerechnet diese Person nichts konsumiert,
exakt das ist doch das Problem der Arbeitslosigkeit in Deutschland.
Und wenn wir schon dabei sind: wenn die von Dir angesprochene Lohnebenkosten
so horrend sind, kann man doch auch einstellen, wenn der Staat sagt,
wie senken diese Kosten wenn die Arbeitslosigkeit unter 8% sinkt erstmalig.
Wo bitte schön ist der Unterschied, ob nun der Staat mit dem Impuls kommt
oder der Arbeitgeber einstellt und die Kosten gesenkt werden?
Diogenes: das mit der bezahlbarer Arbeit ist Märchen. Heutzutage gibt es genung Leute die sich auf 18 DM/Stundenlohn einlassen würden. Die Arbeitgeber wollen aber 12 oder gar weniger zahlen. Ich habe mit 18 schon für 18 DM gearbeitet,
wenn mir heute Jemand sagte ich kann nur 12 zahlen, dann würde meine Antwort lauten, dann machen sie den Job alleine. Und eine Suppe und ein Knochen am Tag, und alle 3 Monate ein paar Jeans - dafür kann ich auch in Kino arbeiten.
So lange eben bis die meisten auf der Straße stehen.
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