<font size=5>Wachsende Zweifel am Dollar stärken Euro</font>
Skeptische Äußerungen von US-Notenbankchef Alan Greenspan zeigen Wirkung - Unsicherheit an Devisenmärkten steigt
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<font size=3>Foto: DW </font>
Von Holger Zschäpitz
Berlin - <font color="#FF0000">Die Märkte räumen nach dem Niedergang der New Economy auf. Erst wurden die Börsen in den Schwitzkasten genommen, nun könnte es dem Dollar an den Kragen gehen</font>. Gestern kletterte der Euro gegenüber dem Greenback auf ein Zwei-Monats-Hoch von 0,8762 Dollar. Auch wenn die europäische Gemeinschaftswährung nach der Entscheidung der Europäischen Zentralbank, die Zinsen nicht zu senken, wieder etwas abbröckelte, <font color="#FF0000">hat der Euro in den letzten Tagen vier Prozent an Wert zugelegt</font>. <font color="#FF0000">"Während die Blase an den Aktienmärkten geplatzt ist, haben wir noch immer eine Bubble beim Dollar"</font>, sagt Dieter Wermuth, Chefökonom bei der Tokai-Bank. Diese könnte nun platzen und der Euro zum Jahresende wieder pari zum Dollar stehen."Der Markt sucht nach Alternativen zum Dollar. <font color="#FF0000">Der Euro und der Schweizer Franken profitieren davon am meisten,</font>" meint Stephen Hannah von der National Australia Bank in London.
Für Nervosität bei den Devisenhändlern sorgen wachsende Zweifel an der US-Politik des starken Dollar <font color="#FF0000">sowie Ängste über eine womöglich langsamere Erholung der amerikanischen Wirtschaft</font>. Dabei schwächten weniger Äußerungen von US-Präsident George W. Bush, dass ein starker Dollar die eigene Exportwirtschaft behindere, das Vertrauen in die Währung. <font color="#FF0000">Vielmehr drückte Fed-Chef Alan Greenspan mit einer ungewohnt pessimistischen Konjunkturrede die Stimmung</font>."Angesichts der schwachen Wirtschaftsverfassung und des starken Dollar fordern immer mehr Unternehmen eine Entlastung von der Währungsseite", sagt Wermuth. Gerade bei US-Finanzminister Paul O'Neill könnte der Aufschrei der amerikanischen Industrie auf positive Resonanz stoßen. Als ehemaliger Lenker des Aluminiumkonzerns Alcoa weiß O'Neill nur zu gut, welche negativen Auswirkungen der Anstieg des Dollar um ein Drittel innerhalb von gerade einmal 18 Monaten hat.
Nicht erst seit den pessimistischen Äußerungen durch Greenspan sehen immer mehr Experten die Gefahr, dass die starke Währung die amerikanischen Wirtschaft destabilisiert. Und so dürften auf dem heute beginnenden G8-Gipfel in Genua Devisenfragen erörtert werden. <font color="#FF0000">"Es herrscht große Unsicherheit über die US-Wirtschaft und die Folgen des starken Dollar"</font>, sagt Analyst Nick Parsons von der Commerzbank. Wenn auch das US-Finanzministerium daraufhin bekräftigte, es werde keine Änderung der Politik des starken Dollar geben, schließen Börsianer eine Änderung der Regierungshaltung nicht aus."In der Ã-ffentlichkeit wird die US-Regierung einen starken Dollar favorisieren, aber zugleich wird es immer wieder Hinweise darauf geben, wie der starke Dollar der Wirtschaft schadet," sagt Ron Leven von Lehman Brothers.
Ein Politikwechsel von Bush und O'Neill hätte allerdings ebenfalls fatale Auswirkungen für den Dollar. <font color="#FF0000">Noch immer leben die Amerikaner weit über ihre Verhältnisse. Jedes Jahr müssen deshalb über 400 Mrd. Dollar neu ins Land gelockt werden. Sollten jedoch Zweifel an der US-Währung aufkommen, dürfte das Leistungsbilanzdefizit nicht mehr zu den derzeitigen Kursen von 0,87 Dollar pro Euro finanzierbar sein</font>.
Eigener Kommentar: Auch hier wieder der Hinweis, daß die Amerikaner ÜBER ihre Verhältnisse gelebt haben und noch immer leben. Das wird über kurz oder lang in Form von Verzicht bzw. geringerem Wohlstand wieder bereinigt werden müssen!
<font color="#FF0000">Ein Blick in die 80er oder 90er Jahre zeigt, wie schnell der Dollar abstürzen kann. 1986 halbierte sich der Greenback gegenüber der Mark innerhalb von 22 Monaten, 1991 und 1994 rauschte die US-Devise jeweils um über 30 Prozent in die Tiefe</font>.
Eigener Kommentar: Der US-Dollar ist meiner Meinung nach zu hoch. Aber der Euro auch nicht zu billig. Denn der Euro ist und bleibt für mich immer ein unnötiges Risiko. Denn die DM war gut!
Doch soweit wollen Experten mit ihren Prognosen noch nicht gehen."Bis September erwarten wir einen Anstieg des Euro auf 95 Cents", sagt Elga Bartsch, Volkswirtin bei Morgan Stanley. Danach seien die Wachstumsperspektiven von Euroland und den USA entscheidend. Geht es nach Hans Günter Redeker, Währungsstratege bei BNP Paribas, dürfte die Gemeinschaftswährung auch dieses Mal nicht den Ausbruch schaffen."Langfristig profitiert die US-Wirtschaft mit überdurchschnittlichem Wachstum von den positiven Auswirkungen New Economy. Die Parität werden wir lange nicht mehr sehen."
Quelle: http://www.diewelt.de
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