PuppetMaster
20.07.2001, 12:42 |
wirtschaftliche depression = kulturelle regression? Thread gesperrt |
ich fasse es kaum: hier schienen wirklich einige damit zu rechnen, dass wir wieder kulturell & technisch im mittelalter landen.
über die zukünfitge notwendigkeit von pferdewagen und zughunden als zukünftige verkehrsmittel zu sinnieren ist reiner ökoromantizismus.
je komplexer ein system ist, umso toleranter ist es gegenüber fehlfunktionen seiner teilsysteme.
gruss
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Gundel
20.07.2001, 13:21
@ PuppetMaster
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Schon beim 2. Posting die 1. Zurechtweisung - ziemlich rauer Ton hier.. O.w.T |
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PuppetMaster
20.07.2001, 13:23
@ Gundel
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Re: Schon beim 2. Posting die 1. Zurechtweisung - ziemlich rauer Ton hier.. O.w.T |
war nicht als zurechtweisung gedacht, sondern ist einfach meine meinung.
sorry wenn ich dich verletzt haben sollte.
gruss
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PuppetMaster
20.07.2001, 13:35
@ Gundel
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Re: Schon beim 2. Posting die 1. Zurechtweisung - ziemlich rauer Ton hier.. O.w.T |
ach ja, und statt zu jammern, könntest du ja darauf eingehen und mir erklären warum"back to the horses" eine realistische perspektive ist.
abgesehen davon dass es keine historische parallele zu dem immensen technischen fortschritt im 20 jh. gibt, gibt es meines wissens keine historischen belege, dass das kuklturell-technische niveau sich jemals so dramatisch zurückgebildet hat wie das"back to the horses"-szenario bedeuten würde.
gruss
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Gundel
20.07.2001, 14:20
@ PuppetMaster
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6 Milliarden mal 3 Prozent |
>ach ja, und statt zu jammern, könntest du ja darauf eingehen und mir erklären warum"back to the horses" eine realistische perspektive ist.
1. Zeig mir, an welcher Stelle ich gejammert habe.
2. Wenn Du Dir die Geschichte und die gegenwärtige Entwicklung der Dinge genauer anschaust, dann wirst du sehen, dass"back to the horses" realistischer ist, als die nächsten 10 Jahre vom Bildschirm aus Börsennachrichten zu verfolgen.
3. Äussere ich nur eine Meinung oder stelle Fragen. Ich versuche dabei, soweit als möglich die Netiquette zu wahren und niemanden persönlich anzugreifen.
4. 6 Milliarden Menschen (Tendenz steigend) müssen ein"Wirtschaftswachstum" (ich werde das Wort"Wachstum" zu meinem persönlichen Unwort küren) von mindestens 3% p.a. erzeugen, um dem Kollaps des Geldsystems noch für eine Weile entgegenzuwirken. Ob sich der Kollaps dann konfliktfrei gestalten wird, bleibt abzuwarten und wie lange die Erde ein Wachstum von 3% X 6-10 Millarden mitmacht, auch.
Außerdem: Wenn ich mich auf das, was kommen könnte vorbereite, dann ist das mein Privatvergnügen und es beeinträchtigt Dich nicht im mindesten.
Jammern könnte ich allerdings, wenn ich sehe, was die Menschen in ihrer Gier der Erde und ihrem Mitgeschöpfen antun.
Aber ich seh schon, dass ich hier fehl am Platz bin.
Bin schon wieder weg. Gundel
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dottore
20.07.2001, 14:22
@ PuppetMaster
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Re: Schon beim 2. Posting die 1. Zurechtweisung - ziemlich rauer Ton hier.. O.w.T |
>ach ja, und statt zu jammern, könntest du ja darauf eingehen und mir erklären warum"back to the horses" eine realistische perspektive ist.
>abgesehen davon dass es keine historische parallele zu dem immensen technischen fortschritt im 20 jh. gibt, gibt es meines wissens keine historischen belege, dass das kuklturell-technische niveau sich jemals so dramatisch zurückgebildet hat wie das"back to the horses"-szenario bedeuten würde.
>gruss
Vielleicht einige Hinweise auf historische Vorgänge dazu:
- Im 6. Jh. weideten auf dem Forum Romanum die Schafe.
- Glas wurde drei Mal erfunden.
- Auf dem Marktplatz von Brügge wuchs nach den Staatsbankrotten der 1550er Jahre Gras.
- Das Geheimnis, wie man Megalithbauten aufführt, ging bis heute verloren.
- Bis heute hat niemand gewagt, Bruneleschis Kuppel des Doms von Florenz mit seinen Mitteln nachzubauen.
- Der römische"caementum" wurde nach dem Ende Roms nicht mehr verwendet, obwohl er haltbarer war als die Ziegel, die er hielt.
- Nach dem Bau der Hagia Sophia dauerte es Jahrhunderte, bis ein ähnliches Großbauwerk wieder angegangen wurde, letztlich der Speyrer Dom.
- Es gibt politische Bewegungen, die die Autofahrer zum Umstige auf das Fahrrad veranlassen wollen.
- Die"moderne" Windkraftenergie arbeitet nach dem Windmühlenprinzip des späten Mittelalters.
- Die Römer hatten Aktiengesellschaften, sie erschienen erst wieder im 13./14. Jh. in Europa (Bank vom Hl. Georg in Genua).
- Die"modernen" Banknoten bestehen aus einem ebenso in Minimengen wertlosen Material (Baumwolle) wie die ersten chinesischen Geldscheine (Ming-Noten aus Baumrinde).
- Antike Großbauten und geplünderte Klöster des 16. Jh. wurden als Steinbrüche verwendet.
- Der offene Kamin (cheminée) wird in immer mehr Häusern eingebaut, auch der Kachelofen feiert ein gewaltiges Comeback.
Was lehrt: Es gibt keinen absoluten und stetig voranschreitenden Fortschritt. Letztlich kommt es immer darauf an, was die Menschen jeweils für sich als nützlich anschauen. Auch die Buchstaben, die Du hier siehst, zeigen seit 4000 Jahren keine Weiterentwicklung, sondern nur andere Gestaltungen.
Wir können das nicht pauschalieren. Wer will schon wissen, welche Renaissance welche Dinge erleben werden. Die chinesische Heilkunst löst in einigen Bereichen bereits bei vielen die klassische Schulnmedizin ab.
Warten wir es einfach ab. Die Zukunft in allen Details kann keiner kennen.
Gruß
d.
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PuppetMaster
20.07.2001, 14:39
@ Gundel
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Re: 6 Milliarden mal 3 Prozent |
>>ach ja, und statt zu jammern, könntest du ja darauf eingehen und mir erklären warum"back to the horses" eine realistische perspektive ist.
>1. Zeig mir, an welcher Stelle ich gejammert habe.
mein posting hast du fälschlicherweise als zurechtweisung qualifiziert und dich über den rauhen ton 'beklagt'. das meinte ich mit jammern.
mindestens hast du auf der beziehungsebene geantwortet und nicht auf der inhaltsebene. mein posting enthielt aber keine beleidgungen oder herabwürdigungen."ökoromantizismus" ist ja wohl kaum beledigend - hoffe ich.
>2. Wenn Du Dir die Geschichte und die gegenwärtige Entwicklung der Dinge genauer anschaust, dann wirst du sehen, dass"back to the horses" realistischer ist, als die nächsten 10 Jahre vom Bildschirm aus Börsennachrichten zu verfolgen.
ich schau mir die entwicklung schon ständig genau an. aber ich kann offenbar nicht erkennen was du zu erkennen glaubst. was also genau meinst du mit"gegenwärtige Entwicklung". ich sehe vor allem eine beispiellose expansion an zivilisatorischem know-how.
>3. Äussere ich nur eine Meinung oder stelle Fragen. Ich versuche dabei, soweit als möglich die Netiquette zu wahren und niemanden persönlich anzugreifen.
ich auch...ich denke auch nicht dass ich dich persönlich angegriffen habe.
>4. 6 Milliarden Menschen (Tendenz steigend) müssen ein"Wirtschaftswachstum" (ich werde das Wort"Wachstum" zu meinem persönlichen Unwort küren) von mindestens 3% p.a. erzeugen, um dem Kollaps des Geldsystems noch für eine Weile entgegenzuwirken. Ob sich der Kollaps dann konfliktfrei gestalten wird, bleibt abzuwarten und wie lange die Erde ein Wachstum von 3% X 6-10 Millarden mitmacht, auch.
tendenz sinkend. kann sein, dass wir bevölkerungsmässig den peak gesehen haben.
du solltest das geldsystem nicht mit den realen errungenschaften verwechseln.
mit dem geldsystem würde ja nicht auch gleichzeitig die zivilisation aufgelöst.
>Außerdem: Wenn ich mich auf das, was kommen könnte vorbereite, dann ist das mein Privatvergnügen und es beeinträchtigt Dich nicht im mindesten.
stimmt - und es liegt mir fern deine vorbereitungen zu stören.
>Jammern könnte ich allerdings, wenn ich sehe, was die Menschen in ihrer Gier der Erde und ihrem Mitgeschöpfen antun.
verstehe ich. aber ich denke die"unschuld" ist verloren und es gibt keinen weg mehr zurück.
>Aber ich seh schon, dass ich hier fehl am Platz bin.
>Bin schon wieder weg. Gundel
nana, von mir solltest du nicht auf das ganze forum schliessen.
ignorier mich doch sonst einfach.
gruss
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Ecki1
20.07.2001, 14:52
@ Gundel
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Re: 6 Milliarden mal 3 Prozent |
4. 6 Milliarden Menschen (Tendenz steigend) müssen ein"Wirtschaftswachstum" (ich werde das Wort"Wachstum" zu meinem persönlichen Unwort küren) von mindestens 3% p.a. erzeugen, um dem Kollaps des Geldsystems noch für eine Weile entgegenzuwirken. Ob sich der Kollaps dann konfliktfrei gestalten wird, bleibt abzuwarten und wie lange die Erde ein Wachstum von 3% X 6-10 Millarden mitmacht, auch.
Dieses"Wachstum" wird bei stagnierenden Produktions- und Umsatzzahlen auch bei einem Preisanstieg um 3 % erreicht, bei zurückgehenden Produktions- und Umsatzzahlen bei entsprechend höherer Teuerung. Also erstmal keine Panik. Die Pferde werden sicherlich vermehrt traben, aber nicht von heute auf morgen und auch nicht überall. Die Veränderungen sind allmählicher Natur und wir beobachten Trends.
Den Argentiniern würde ich übrigens in ihrem Streik Mut zusprechen, da die Proteste gerechtfertigt sind. Nur ein Bondcrash, wie in anderen südamerikanischen Ländern auch schon durchexerziert, kann helfen, die Krise zu bewältigen, da dann die arbeitslosen Einkommen aus Staatsanleihen verdampfen und wieder Arbeit geschaffen wird.
Gruss: Ecki
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PuppetMaster
20.07.2001, 14:55
@ dottore
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Re: Schon beim 2. Posting die 1. Zurechtweisung - ziemlich rauer Ton hier.. O.w.T |
>>ach ja, und statt zu jammern, könntest du ja darauf eingehen und mir erklären warum"back to the horses" eine realistische perspektive ist.
>>abgesehen davon dass es keine historische parallele zu dem immensen technischen fortschritt im 20 jh. gibt, gibt es meines wissens keine historischen belege, dass das kuklturell-technische niveau sich jemals so dramatisch zurückgebildet hat wie das"back to the horses"-szenario bedeuten würde.
>>gruss
>Vielleicht einige Hinweise auf historische Vorgänge dazu:
>- Im 6. Jh. weideten auf dem Forum Romanum die Schafe.
>- Glas wurde drei Mal erfunden.
>- Auf dem Marktplatz von Brügge wuchs nach den Staatsbankrotten der 1550er Jahre Gras.
>- Das Geheimnis, wie man Megalithbauten aufführt, ging bis heute verloren.
>- Bis heute hat niemand gewagt, Bruneleschis Kuppel des Doms von Florenz mit seinen Mitteln nachzubauen.
>- Der römische"caementum" wurde nach dem Ende Roms nicht mehr verwendet, obwohl er haltbarer war als die Ziegel, die er hielt.
>- Nach dem Bau der Hagia Sophia dauerte es Jahrhunderte, bis ein ähnliches Großbauwerk wieder angegangen wurde, letztlich der Speyrer Dom.
>- Es gibt politische Bewegungen, die die Autofahrer zum Umstige auf das Fahrrad veranlassen wollen.
>- Die"moderne" Windkraftenergie arbeitet nach dem Windmühlenprinzip des späten Mittelalters.
>- Die Römer hatten Aktiengesellschaften, sie erschienen erst wieder im 13./14. Jh. in Europa (Bank vom Hl. Georg in Genua).
>- Die"modernen" Banknoten bestehen aus einem ebenso in Minimengen wertlosen Material (Baumwolle) wie die ersten chinesischen Geldscheine (Ming-Noten aus Baumrinde).
>- Antike Großbauten und geplünderte Klöster des 16. Jh. wurden als Steinbrüche verwendet.
>- Der offene Kamin (cheminée) wird in immer mehr Häusern eingebaut, auch der Kachelofen feiert ein gewaltiges Comeback.
>Was lehrt: Es gibt keinen absoluten und stetig voranschreitenden Fortschritt. Letztlich kommt es immer darauf an, was die Menschen jeweils für sich als nützlich anschauen. Auch die Buchstaben, die Du hier siehst, zeigen seit 4000 Jahren keine Weiterentwicklung, sondern nur andere Gestaltungen.
>Wir können das nicht pauschalieren. Wer will schon wissen, welche Renaissance welche Dinge erleben werden. Die chinesische Heilkunst löst in einigen Bereichen bereits bei vielen die klassische Schulnmedizin ab.
>Warten wir es einfach ab. Die Zukunft in allen Details kann keiner kennen.
danke für die beispiele
dass es setbacks geben kann, bestreite ich natürlich nicht.
auch eine linaere projektion der vergangenheit in die zukunft liegt mir fern.
wie du richtig sagst, kann die zukunft niemand kennen. darum halte
ich schwarzmalerei für genauso falsch wie blinder zukunftsglauben.
gruiss
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Ananda
20.07.2001, 14:59
@ PuppetMaster
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Re: 6 Milliarden mal 3 Prozent |
>
>ich schau mir die entwicklung schon ständig genau an. aber ich kann offenbar nicht erkennen was du zu erkennen glaubst. was also genau meinst du mit"gegenwärtige Entwicklung". ich sehe vor allem eine beispiellose expansion an zivilisatorischem know-how.
Zivilisation = eine dünne Schicht, unter der sehr unzivilisierte Triebe wabern -
wehe, wenn die Lebensmittelversorgung mal 3 Tage ausfällt, dann rast der Mob. Unser know-how ist überwiegend destruktiv (Bomben, Anti-biotika wörtl.gegen das Leben, Umweltzerstörung usw.).
>
>verstehe ich. aber ich denke die"unschuld" ist verloren und es gibt keinen weg mehr zurück.
Vielleicht ist deine Unschuld verloren... es gibt jedoch immer mehr Menschen, die in Gemeinschaften leben ("Einfaches Leben und hohes Denken"), die die Erde achten und erkennen, daß manchmal ein Zurückgehen ein Fortschritt ist - innerlich wie im äußeren Leben ("...was es alles gibt, das ich nicht brauche!"). Das ist nicht technikfeindlich, sondern ein Versuch, das zerstörte Gleichgewicht (zwischen Intellekt und Emotionalität, Innen- und Außenwelt, Natur und Kultur) wiederherzustellen.
>
>>Aber ich seh schon, dass ich hier fehl am Platz bin.
>>Bin schon wieder weg. Gundel
>
Bleib' nur - du bist hier nicht allein! ;-)
Herzlich Ananda
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Josef
20.07.2001, 15:18
@ Ananda
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@Ananda: Was meinst du denn wieviel Menschen in Deutschland in Gemeinschaf- |
ten leben? Evtl. 1 bis 2000 oder?
Ausserdem: Was verstehst du unter"Gemeinschaften"?
MfG
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Ananda
20.07.2001, 15:43
@ Josef
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Re: @Ananda: Was meinst du denn wieviel Menschen in Deutschland in Gemeinschaf- |
>ten leben? Evtl. 1 bis 2000 oder?
>Ausserdem: Was verstehst du unter"Gemeinschaften"?
>MfG
Zahlen: weiss ich nicht - die absolute Zahl ist m.E. nicht wichtig, sondern die Ausstrahlung von Harmonie und Wohlwollen, die von vielen Gemeinschaften ausgeht. Schau mal unter www.gemeinschaften.de.
Was ich unter Gemeinschaften verstehe - natürlich ist das Spektrum sehr groß, von mehr oder weniger reinen Ã-ko-Gemeinschaften über spirituell ausgerichtete Lebensgemeinschaften bis hin zu Kombinationen (siehe die fast autarken Dörfer
der Ananda-Gemeinschaften in USA mit eigenen Schulen).
Auch ein Kloster ist eine Gemeinschaft... Mein Ideal ist eine Gemeinschaft von Menschen jeden Alters/Geschlechts/Glaubens etc., Familien wie Einzelnen,
die nach dem Motto"Einer trage des anderen Last" in Ehrfurcht (altmodisch, ist weiß, aber gut) vor allem Leben (einschl. tierischem, pflanzlichem, mineralischen...Leben) Freud und Leid teilen und ohne Ideologie eine Synthese von Materiellem und Spirituellem anstreben (Arbeit = Gottesdienst; Geld verdienen: prima, aber mit guten Dingen). Wir versuchen's seit 18 Jahren in der Mutter-Erde-Gemeinschaft im Westerwald. Aber das Spektrum ist, wie gesagt, groß, und es gibt für jeden, der sucht, die passende Gemeinschaft.
Mit bestem Gruß Ananda
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PuppetMaster
20.07.2001, 16:05
@ Ananda
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Re: 6 Milliarden mal 3 Prozent |
>>ich schau mir die entwicklung schon ständig genau an. aber ich kann offenbar nicht erkennen was du zu erkennen glaubst. was also genau meinst du mit"gegenwärtige Entwicklung". ich sehe vor allem eine beispiellose expansion an zivilisatorischem know-how.
>Zivilisation = eine dünne Schicht, unter der sehr unzivilisierte Triebe wabern -
da kann ich dir nicht widersprechen. ein aspekt der zivilisation ist es aber auch diese triebe kontrolliert zu leben. im interesse von allen.
>wehe, wenn die Lebensmittelversorgung mal 3 Tage ausfällt, dann rast der Mob.
hey, und wenn die fernsehsender solange ausfallen, auch:)
>Unser know-how ist überwiegend destruktiv (Bomben, Anti-biotika wörtl.gegen das Leben, Umweltzerstörung usw.).
das hingegen wage ich in der form zu bestreiten. Anti-biotika: das ist ja wohl eine provokation. wie weit in der zeit magst du zurückreisen? pest & colera-epidemiern, willst du das wieder? eine lebenserwartung von 35 jahren? ok, dem planeten mags vielleicht guttun, aber die individuellen leiden die du dafür (scheinbar) in kauf zu nehmen bereit bist: das ist wohl kreative destruktion?
ich sehe sehr wohl, dass technik negative auswirkungen auf die natur und die seelen der menschen hat. eine lösung sehe ich aber leider nur in noch mehr davon (technik). ausser wir wollen mal hopp ein paar milliarden menschen opfern.
>>verstehe ich. aber ich denke die"unschuld" ist verloren und es gibt keinen weg mehr zurück.
>Vielleicht ist deine Unschuld verloren... es gibt jedoch immer mehr Menschen, die in Gemeinschaften leben ("Einfaches Leben und hohes Denken"), die die Erde achten und erkennen, daß manchmal ein Zurückgehen ein Fortschritt ist - innerlich wie im äußeren Leben ("...was es alles gibt, das ich nicht brauche!"). Das ist nicht technikfeindlich, sondern ein Versuch, das zerstörte Gleichgewicht (zwischen Intellekt und Emotionalität, Innen- und Außenwelt, Natur und Kultur) wiederherzustellen.
na, luxusbetont und gedankenlos ist mein leben nicht. anyway.
für einen naturverbundenen lebensstil für alle haben wir hier einfach keinen raum. ansonsten stimme ich dir zu, dass sozial vieles im argen liegt.
gruss
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dottore
20.07.2001, 20:21
@ Ananda
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Re: Solche Gemeinschaften imponieren mir immer sehr. Friedrichsroda! |
Vermutlich nehmen sie Gesellschaftsformen vorweg, die uns erheblich mehr beschäftigen sollten.
Die Klöster (und da kenne ich mich aus) sind nicht als"christliche" Lebensformen (= spätere Mythologisierung) entstanden, sondern es waren reine Zweckgemeinschaften. Landlose und ihrer Urschuld schutzlos ausgelieferte Nicht-Erben von bereits vorhandenem (= gerodeten) Land zogen fort (Ostern, also die Vorsaatzeit war der Termin, daher das Phänomen des"ver sacrum" = hl. Frühling) und rodeten eigenes Land, um davon zu leben.
Deshalb liegen alle frühen Klöster in bis heute abgelegenen und (damals besonders) unzugänglichen Gegenden (Fulda!).
<font color="FF0000">Warum ist der nächste EW-Treff wohl (unbeabsichtigt) in Friedrichroda und das im Thüringer Wald? Das"Roda" (= Rodung) verrät alles, was man dazu wissen sollte!</font>
>Was ich unter Gemeinschaften verstehe - natürlich ist das Spektrum sehr groß, von mehr oder weniger reinen Ã-ko-Gemeinschaften über spirituell ausgerichtete Lebensgemeinschaften bis hin zu Kombinationen (siehe die fast autarken Dörfer
>der Ananda-Gemeinschaften in USA mit eigenen Schulen).
Einfache Genossenschaften reichen völlig. Wie die frühen Kibuzzim, ohne jeglichen religiösen Bezug.
>Auch ein Kloster ist eine Gemeinschaft... Mein Ideal ist eine Gemeinschaft von Menschen jeden Alters/Geschlechts/Glaubens etc., Familien wie Einzelnen,
>die nach dem Motto"Einer trage des anderen Last" in Ehrfurcht (altmodisch, ist weiß, aber gut) vor allem Leben (einschl. tierischem, pflanzlichem, mineralischen...Leben) Freud und Leid teilen
Das sollte jede Gemeinschaft halten wie sie will.
>und ohne Ideologie eine Synthese von Materiellem und Spirituellem anstreben (Arbeit = Gottesdienst; Geld verdienen: prima, aber mit guten Dingen).
Leider ist bereits die Synthetisierung eine Ideologie. Es sollte doch auch ohne gehen. Wozu Arbeit als"Gottesdienst", warum nicht Arbeit schlicht, um seinen Lebensunterhalt damit zu bestreiten? Entweder Produkte sind vermarktbar (in der"Außenwelt") oder man verkonsumiert sie selbst. Wenn die"Außenwelt" nicht"gute Dinge" würdigt - dann eben nicht. Niemand kann sie zwingen.
>Wir versuchen's seit 18 Jahren in der Mutter-Erde-Gemeinschaft im Westerwald. Aber das Spektrum ist, wie gesagt, groß, und es gibt für jeden, der sucht, die passende Gemeinschaft.
Ich werde mir auf der Hin- oder Abreise nach Friedrichroda diese Gemeinschaft genau anschauen, wenn ich darf.
Gruß
d.
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JüKü
20.07.2001, 20:30
@ Ananda
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Re: @Ananda: Was meinst du denn wieviel Menschen in Deutschland in Gemeinschaf- |
>Mein Ideal ist eine Gemeinschaft von Menschen jeden Alters/Geschlechts/Glaubens etc., Familien wie Einzelnen,
>die nach dem Motto"Einer trage des anderen Last" in Ehrfurcht (altmodisch, ist weiß, aber gut) vor allem Leben (einschl. tierischem, pflanzlichem, mineralischen...Leben) Freud und Leid teilen und ohne Ideologie eine Synthese von Materiellem und Spirituellem anstreben (Arbeit = Gottesdienst; Geld verdienen: prima, aber mit guten Dingen). Wir versuchen's seit 18 Jahren in der Mutter-Erde-Gemeinschaft im Westerwald. Aber das Spektrum ist, wie gesagt, groß, und es gibt für jeden, der sucht, die passende Gemeinschaft.
>Mit bestem Gruß Ananda
Ehrlich gesagt, mein Traum wäre auch eine solche"Wohngemeinschaft" (ich nenne sie mal so salopp) - nicht unbedingt jetzt, aber später.
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Josef
20.07.2001, 20:49
@ PuppetMaster
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Wenn die Fernsehsender 3 Tage ausfallen, wuerde der Mob nicht rasen. Dann |
koennte man endlich wieder Radio hoeren.
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Josef
20.07.2001, 21:12
@ dottore
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@dottore: Gemeinschaften imponieren mir immer sehr.Nur"ansehen" ist zu |
wenig. Da sieht alles rosarot aus und Friede, Freude, Eierkuchen. Um tie-
feren Einblick zu erhalten solltest du mindestens 1 wOCHE DORT LEBEN,
besser 2 Wochen. Meist werden dir dann die inneren Spannungen klarer, die
unter Mitgliedern bestehen. Wichtig ist auch die Herrschaftsstruktur in
diesen Gemeinschaften. Danach kannst du dir dann ueberlegen, ob du gewillt
und in der Lage bist das alles zu akzeptieren und dort leben willst.
Jeder dieser Gemeinschaften hat eine andere Struktur.
Das zu erforschen waere ein interessantes Forschungsgebiet fuer einen
soziologischen Lehrstuhl. Viel Glueck dabei.
Herzliche Gruesse.
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dottore
20.07.2001, 21:33
@ Josef
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Re: Vielen Dank! Mit Recherchen kenne ich mich aus. Und Gruß! (owT) |
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dottore
20.07.2001, 21:58
@ Josef
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Re: Wenn die Fernsehsender 3 Tage ausfallen, wuerde der Mob nicht rasen. Dann |
>koennte man endlich wieder Radio hoeren.
Du unterschätzte die Macht der Bilder. Alle Revolutionen sind bildhaft oder keine. Nur das Bild erregt die Phantasie.
Im Radio kannst Du, nach Eintritt der Revolution, Marschmusik spielen. Aber dann ist's schon zu spät.
Gruß
d.
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Ananda
20.07.2001, 22:25
@ dottore
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Re: Solche Gemeinschaften imponieren mir immer sehr. Friedrichsroda! |
>>Was ich unter Gemeinschaften verstehe - natürlich ist das Spektrum sehr groß, von mehr oder weniger reinen Ã-ko-Gemeinschaften über spirituell ausgerichtete Lebensgemeinschaften bis hin zu Kombinationen (siehe die fast autarken Dörfer
>>der Ananda-Gemeinschaften in USA mit eigenen Schulen).
>Einfache Genossenschaften reichen völlig. Wie die frühen Kibuzzim, ohne jeglichen religiösen Bezug.
Ich habe solche"Genossenschafts"-Kibuzze in Israel gesehen. Es funktioniert, hat aber kaum mehr Seele als eine Kolchose. Mit Menschen ohne religiösen Bezug (wohlgemerkt, ich meine nicht Sektengehabe, Rituale usw.) mag ich nicht leben, weil Menschen ohne Ahnung vom Christusbewußtsein, von dem, wer sie jenseits des veränderlichen Körpers und des Monkey-minds sind, eine bestimmte Tiefe und Liebesfähigkeit nach meiner Erfahrung selten haben. Religiös ist ein irreführendes Wort; spirituell ist kaum besser, weil erklärungsbedürftig und leicht mit Spiritismus verwechselbar. Wie soll ich's beschreiben?"Die Einheit in der Vielfalt sehen";"Derselbe bleiben, egal olb man grad König oder Bettler ist";"das innere Licht/ der innere Funke".).
>>Auch ein Kloster ist eine Gemeinschaft... Mein Ideal ist eine Gemeinschaft von Menschen jeden Alters/Geschlechts/Glaubens etc., Familien wie Einzelnen,
>>die nach dem Motto"Einer trage des anderen Last" in Ehrfurcht (altmodisch, ist weiß, aber gut) vor allem Leben (einschl. tierischem, pflanzlichem, mineralischen...Leben) Freud und Leid teilen
>Das sollte jede Gemeinschaft halten wie sie will.
Sehe ich ganz genau so.
>>und ohne Ideologie eine Synthese von Materiellem und Spirituellem anstreben (Arbeit = Gottesdienst; Geld verdienen: prima, aber mit guten Dingen).
>Leider ist bereits die Synthetisierung eine Ideologie. Es sollte doch auch ohne gehen. Wozu Arbeit als"Gottesdienst", warum nicht Arbeit schlicht, um seinen Lebensunterhalt damit zu bestreiten? Entweder Produkte sind vermarktbar (in der"Außenwelt") oder man verkonsumiert sie selbst. Wenn die"Außenwelt" nicht"gute Dinge" würdigt - dann eben nicht. Niemand kann sie zwingen.
Arbeit für den Lebensunterhalt und Arbeit als Gottesdienst sind so verschieden wie Lärm und Musik. Ich denke, man muß es erfahren haben, vermittelbar ist der Unterschied nicht.
>>Wir versuchen's seit 18 Jahren in der Mutter-Erde-Gemeinschaft im Westerwald. Aber das Spektrum ist, wie gesagt, groß, und es gibt für jeden, der sucht, die passende Gemeinschaft.
>Ich werde mir auf der Hin- oder Abreise nach Friedrichroda diese Gemeinschaft genau anschauen, wenn ich darf.
Gern.
>Gruß
>d.
Herzlich Ananda
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