R.Deutsch
23.07.2001, 23:16 |
Werden Goldbesitzer erschlagen? Thread gesperrt |
Unser dottore beschreibt da ein ziemlich finsteres Szenario:
Das eigentliche Problem, das ich sehe, ist ein ganz anderes: Was passiert mir, wenn ich mit dem ersten Goldstück erscheine, um damit etwas zu kaufen?
Ich erscheine ja nicht irgendwo als Wildfremder, sondern in einer Umgebung, die mich kennt. Vermutlich werde ich erschlagen von Leuten, die glauben, dass der Kerl, also ich, noch mehr Gold irgendwie versteckt hat. Oder gefoltert, solange bis ich das Versteck verrate und dann erschlagen.
Aber wer geht denn mit einem Goldstück Brötchen kaufen? Das Gold wird, wie früher auch, mit Papier übertragen, das private Banken gegen Gold ausgeben (die NORFED Scheine z.B., die ich auf der Tagung gezeigt habe) und in 1-2 Jahren mit Sicherheit elektronisch. Wir übertragen dann per Handy Gold oder Silber und natürlich über Internet. E-gold und e-Dinar etc. haben zweifellos eine große Zukunft. Es ist ja praktisch das Gleiche wie die Girobanken (Mark Banco), was Jahrhunderte bereits hervorragend funktioniert hat.
Im übrigen ist es ist doch alltägliche Erfahrung in Ostländern z.B., dass schlechtes Geld (Rubel, Zloty) neben guten (Dollar, DM) umläuft und dort werden auch nicht alle gefoltert, bis sie ihr Dollarversteck verraten. Und so arm und elend, wie es dort teilweise heute noch ist, wird es bei uns trotz Krise nicht werden. Ich stimme da Wasil zu, dass es doch einen breiten gewachsenen Wohlstand bei uns gibt und ein Vergleich mit dem Elend der 30er Jahre (nach verlorenem Krieg und 85.000 Tonnen Gold!! als Reparationsforderung) abwegig ist. Real verschwindet ja nichts (anders als in einem Krieg), es lösen sich nur Illusionen und falsche Hoffnungen in Luft auf.
Nach aller Erfahrung bilden sich nach einem solchen Zusammenbruch des Finanzsystems sehr rasch alle möglichen alternativen Währungen aus (Oldys große Stunde), die dann im Wettbewerb stehen und Gold und Silber haben in diesem Wettbewerb halt eine recht gute Chance. Übrigens wird es wahrscheinlich auch die DM noch lange geben. Man rechnet mit etwa 100 Milliarden DM in den Oststaaten inkl. Balkan, Türkei etc. Ein Viertel davon vielleicht gute Fälschungen (mehr Dollar), aber das spielt keine Rolle. In diesen Ländern ist es egal, ob es legales oder illegales Falschgeld ist (interessantes Problem, das wir mal diskutieren sollten). Warum sollte man dieses Geld in Euro umtauschen (ganz abgesehen von den logistischen Problemen), es funktioniert doch auch als DM hervorragend. Vielleicht erleben wir ein kleines monetäres Wunder, dass nämlich die DM dort immer weiter lebt und immer stärker wird (weil sie weltweit knapp wird). Ob nun ein paar kleine Privatdruckereien, oder die Bundesbank diese Länder mit frischen DM versorgt ist doch egal - oder?
Gruß
R.Deutsch
<center>
<HR>
</center> |
Oldy
23.07.2001, 23:59
@ R.Deutsch
|
Re: Werden Goldbesitzer erschlagen? |
>Das eigentliche Problem, das ich sehe, ist ein ganz anderes: Was passiert mir, wenn ich mit dem ersten Goldstück erscheine, um damit etwas zu kaufen? > Ich erscheine ja nicht irgendwo als Wildfremder, sondern in einer Umgebung, die mich kennt. Vermutlich werde ich erschlagen von Leuten, die glauben, dass der Kerl, also ich, noch mehr Gold irgendwie versteckt hat. Oder gefoltert, solange bis ich das Versteck verrate und dann erschlagen.
>Aber wer geht denn mit einem Goldstück Brötchen kaufen? Das Gold wird, wie früher auch, mit Papier übertragen, das private Banken gegen Gold ausgeben (die NORFED Scheine z.B., die ich auf der Tagung gezeigt habe) und in 1-2 Jahren mit Sicherheit elektronisch. Wir übertragen dann per Handy Gold oder Silber und natürlich über Internet. E-gold und e-Dinar etc. haben zweifellos eine große Zukunft. Es ist ja praktisch das Gleiche wie die Girobanken (Mark Banco), was Jahrhunderte bereits hervorragend funktioniert hat.
>Im übrigen ist es ist doch alltägliche Erfahrung in Ostländern z.B., dass schlechtes Geld (Rubel, Zloty) neben guten (Dollar, DM) umläuft und dort werden auch nicht alle gefoltert, bis sie ihr Dollarversteck verraten. Und so arm und elend, wie es dort teilweise heute noch ist, wird es bei uns trotz Krise nicht werden. Ich stimme da Wasil zu, dass es doch einen breiten gewachsenen Wohlstand bei uns gibt und ein Vergleich mit dem Elend der 30er Jahre (nach verlorenem Krieg und 85.000 Tonnen Gold!! als Reparationsforderung) abwegig ist. Real verschwindet ja nichts (anders als in einem Krieg), es lösen sich nur Illusionen und falsche Hoffnungen in Luft auf.
>Nach aller Erfahrung bilden sich nach einem solchen Zusammenbruch des Finanzsystems sehr rasch alle möglichen alternativen Währungen aus (Oldys große Stunde), die dann im Wettbewerb stehen und Gold und Silber haben in diesem Wettbewerb halt eine recht gute Chance. Übrigens wird es wahrscheinlich auch die DM noch lange geben. Man rechnet mit etwa 100 Milliarden DM in den Oststaaten inkl. Balkan, Türkei etc. Ein Viertel davon vielleicht gute Fälschungen (mehr Dollar), aber das spielt keine Rolle. In diesen Ländern ist es egal, ob es legales oder illegales Falschgeld ist (interessantes Problem, das wir mal diskutieren sollten). Warum sollte man dieses Geld in Euro umtauschen (ganz abgesehen von den logistischen Problemen), es funktioniert doch auch als DM hervorragend. Vielleicht erleben wir ein kleines monetäres Wunder, dass nämlich die DM dort immer weiter lebt und immer stärker wird (weil sie weltweit knapp wird). Ob nun ein paar kleine Privatdruckereien, oder die Bundesbank diese Länder mit frischen DM versorgt ist doch egal - oder?
>Gruß
>R.Deutsch
Interessant was Milton Friedmam (Seite 11 Money Mischief) da sagt. Die alten Papier-Zarenrubel hatten in Russland bis 1924 ihren Wert behalten, waehrend die Rubel der Kommunisten dann im Verhaeltnis von 1 zu 50 Milliarden umgetauscht wurden. Es waere also so etwas aehnliches mit der DM schon auch moeglich, aber ich glaube es deshalb nicht, weil eine derartige Hyperinflation kaum mehr gemacht werden wird. Es schaut eher so aus, dass es das Gegenteill geben wird. Die neuen Goldrubel lassen Boeses ahnen. Sie werden so schnell in den Sparstruempfen verschwinden, wie sie ausgegeben werden koennen und dann gibt es kein Geld mehr auf dem Markt.
Wie ich hoerte gibt es aber fuer diesen Fall schon Plaene, wie sie der Oldy fuer Shangri la hat. Sie wird auch dort schon gelesen, die Gebrauchsanweisung des Oldy
<center>
<HR>
</center> |
DowJames
24.07.2001, 00:04
@ Oldy
|
Re: Werden Goldbesitzer erschlagen? |
>>Das eigentliche Problem, das ich sehe, ist ein ganz anderes: Was passiert mir, wenn ich mit dem ersten Goldstück erscheine, um damit etwas zu kaufen?
>> Ich erscheine ja nicht irgendwo als Wildfremder, sondern in einer Umgebung, die mich kennt. Vermutlich werde ich erschlagen von Leuten, die glauben, dass der Kerl, also ich, noch mehr Gold irgendwie versteckt hat. Oder gefoltert, solange bis ich das Versteck verrate und dann erschlagen.
>>Aber wer geht denn mit einem Goldstück Brötchen kaufen? Das Gold wird, wie früher auch, mit Papier übertragen, das private Banken gegen Gold ausgeben (die NORFED Scheine z.B., die ich auf der Tagung gezeigt habe) und in 1-2 Jahren mit Sicherheit elektronisch. Wir übertragen dann per Handy Gold oder Silber und natürlich über Internet. E-gold und e-Dinar etc. haben zweifellos eine große Zukunft. Es ist ja praktisch das Gleiche wie die Girobanken (Mark Banco), was Jahrhunderte bereits hervorragend funktioniert hat.
>>Im übrigen ist es ist doch alltägliche Erfahrung in Ostländern z.B., dass schlechtes Geld (Rubel, Zloty) neben guten (Dollar, DM) umläuft und dort werden auch nicht alle gefoltert, bis sie ihr Dollarversteck verraten. Und so arm und elend, wie es dort teilweise heute noch ist, wird es bei uns trotz Krise nicht werden. Ich stimme da Wasil zu, dass es doch einen breiten gewachsenen Wohlstand bei uns gibt und ein Vergleich mit dem Elend der 30er Jahre (nach verlorenem Krieg und 85.000 Tonnen Gold!! als Reparationsforderung) abwegig ist. Real verschwindet ja nichts (anders als in einem Krieg), es lösen sich nur Illusionen und falsche Hoffnungen in Luft auf.
>>Nach aller Erfahrung bilden sich nach einem solchen Zusammenbruch des Finanzsystems sehr rasch alle möglichen alternativen Währungen aus (Oldys große Stunde), die dann im Wettbewerb stehen und Gold und Silber haben in diesem Wettbewerb halt eine recht gute Chance. Übrigens wird es wahrscheinlich auch die DM noch lange geben. Man rechnet mit etwa 100 Milliarden DM in den Oststaaten inkl. Balkan, Türkei etc. Ein Viertel davon vielleicht gute Fälschungen (mehr Dollar), aber das spielt keine Rolle. In diesen Ländern ist es egal, ob es legales oder illegales Falschgeld ist (interessantes Problem, das wir mal diskutieren sollten). Warum sollte man dieses Geld in Euro umtauschen (ganz abgesehen von den logistischen Problemen), es funktioniert doch auch als DM hervorragend. Vielleicht erleben wir ein kleines monetäres Wunder, dass nämlich die DM dort immer weiter lebt und immer stärker wird (weil sie weltweit knapp wird). Ob nun ein paar kleine Privatdruckereien, oder die Bundesbank diese Länder mit frischen DM versorgt ist doch egal - oder?
>>Gruß
>>R.Deutsch
> Interessant was Milton Friedmam (Seite 11 Money Mischief) da sagt. Die alten Papier-Zarenrubel hatten in Russland bis 1924 ihren Wert behalten, waehrend die Rubel der Kommunisten dann im Verhaeltnis von 1 zu 50 Milliarden umgetauscht wurden. Es waere also so etwas aehnliches mit der DM schon auch moeglich, aber ich glaube es deshalb nicht, weil eine derartige Hyperinflation kaum mehr gemacht werden wird. Es schaut eher so aus, dass es das Gegenteill geben wird. Die neuen Goldrubel lassen Boeses ahnen. Sie werden so schnell in den Sparstruempfen verschwinden, wie sie ausgegeben werden koennen und dann gibt es kein Geld mehr auf dem Markt.
>Wie ich hoerte gibt es aber fuer diesen Fall schon Plaene, wie sie der Oldy fuer Shangri la hat. Sie wird auch dort schon gelesen, die Gebrauchsanweisung des Oldy
Ich dachte immer Shangri La liegt im Himalaya und nicht in Kanada... ;-)
Gruß
DJ
<center>
<HR>
</center> |
Oldy
24.07.2001, 00:35
@ DowJames
|
Re: Werden Goldbesitzer erschlagen? |
>>>Das eigentliche Problem, das ich sehe, ist ein ganz anderes: Was passiert mir, wenn ich mit dem ersten Goldstück erscheine, um damit etwas zu kaufen?
>>> Ich erscheine ja nicht irgendwo als Wildfremder, sondern in einer Umgebung, die mich kennt. Vermutlich werde ich erschlagen von Leuten, die glauben, dass der Kerl, also ich, noch mehr Gold irgendwie versteckt hat. Oder gefoltert, solange bis ich das Versteck verrate und dann erschlagen.
>>>Aber wer geht denn mit einem Goldstück Brötchen kaufen? Das Gold wird, wie früher auch, mit Papier übertragen, das private Banken gegen Gold ausgeben (die NORFED Scheine z.B., die ich auf der Tagung gezeigt habe) und in 1-2 Jahren mit Sicherheit elektronisch. Wir übertragen dann per Handy Gold oder Silber und natürlich über Internet. E-gold und e-Dinar etc. haben zweifellos eine große Zukunft. Es ist ja praktisch das Gleiche wie die Girobanken (Mark Banco), was Jahrhunderte bereits hervorragend funktioniert hat.
>>>Im übrigen ist es ist doch alltägliche Erfahrung in Ostländern z.B., dass schlechtes Geld (Rubel, Zloty) neben guten (Dollar, DM) umläuft und dort werden auch nicht alle gefoltert, bis sie ihr Dollarversteck verraten. Und so arm und elend, wie es dort teilweise heute noch ist, wird es bei uns trotz Krise nicht werden. Ich stimme da Wasil zu, dass es doch einen breiten gewachsenen Wohlstand bei uns gibt und ein Vergleich mit dem Elend der 30er Jahre (nach verlorenem Krieg und 85.000 Tonnen Gold!! als Reparationsforderung) abwegig ist. Real verschwindet ja nichts (anders als in einem Krieg), es lösen sich nur Illusionen und falsche Hoffnungen in Luft auf.
>>>Nach aller Erfahrung bilden sich nach einem solchen Zusammenbruch des Finanzsystems sehr rasch alle möglichen alternativen Währungen aus (Oldys große Stunde), die dann im Wettbewerb stehen und Gold und Silber haben in diesem Wettbewerb halt eine recht gute Chance. Übrigens wird es wahrscheinlich auch die DM noch lange geben. Man rechnet mit etwa 100 Milliarden DM in den Oststaaten inkl. Balkan, Türkei etc. Ein Viertel davon vielleicht gute Fälschungen (mehr Dollar), aber das spielt keine Rolle. In diesen Ländern ist es egal, ob es legales oder illegales Falschgeld ist (interessantes Problem, das wir mal diskutieren sollten). Warum sollte man dieses Geld in Euro umtauschen (ganz abgesehen von den logistischen Problemen), es funktioniert doch auch als DM hervorragend. Vielleicht erleben wir ein kleines monetäres Wunder, dass nämlich die DM dort immer weiter lebt und immer stärker wird (weil sie weltweit knapp wird). Ob nun ein paar kleine Privatdruckereien, oder die Bundesbank diese Länder mit frischen DM versorgt ist doch egal - oder?
>>>Gruß
>>>R.Deutsch
>> Interessant was Milton Friedmam (Seite 11 Money Mischief) da sagt. Die alten Papier-Zarenrubel hatten in Russland bis 1924 ihren Wert behalten, waehrend die Rubel der Kommunisten dann im Verhaeltnis von 1 zu 50 Milliarden umgetauscht wurden. Es waere also so etwas aehnliches mit der DM schon auch moeglich, aber ich glaube es deshalb nicht, weil eine derartige Hyperinflation kaum mehr gemacht werden wird. Es schaut eher so aus, dass es das Gegenteill geben wird. Die neuen Goldrubel lassen Boeses ahnen. Sie werden so schnell in den Sparstruempfen verschwinden, wie sie ausgegeben werden koennen und dann gibt es kein Geld mehr auf dem Markt.
>>Wie ich hoerte gibt es aber fuer diesen Fall schon Plaene, wie sie der Oldy fuer Shangri la hat. Sie wird auch dort schon gelesen, die Gebrauchsanweisung des Oldy
>Ich dachte immer Shangri La liegt im Himalaya und nicht in Kanada... ;-)
>Gruß
>DJ
Du hast schon recht, aber Du solltest einmal von Westen kommend am Abend in mein Tal herunterfahren und Du wuerdest nicht mehr daran zweifeln, dass das auch Shangri la ist. Die Berge ringsum sind nicht so hoch - aber sonst ist es zum Verwechseln aehnlich. Stell Dir ein breites Tal in den Alpen vor mit etwa 5% der dortigen Bevoelkerung und endlose Kilometer Wald bis zur naechsten Gross-stadt und schau aus dem Fenster deines Hauses am Stadtrand und beobachte die Rehe und eventuell manchmal einen Bergloewen oder einen Skunk, der da vorbei wandert. Geh dann auf den naechsten Berg Schwaemme suchen und sage Hallo zu dem Grizzly, der auf eimal 10 Meter vor Dir auf der Waldstrasse steht.
Wetten, dass Du dann auch glaubst in Shangri la zu sein, wie der Oldy
<center>
<HR>
</center> |
Sharps
24.07.2001, 00:53
@ Oldy
|
Re: Ja Oldy, das ist möglich |
Während meiner Tätigkeit für den Wiederaufbau Mostars habe ich hautnah erfahren, wie die DM in anderen Ländern gesehen wurde. Ob zu Recht oder zu Unrecht sei dahin gestellt.
Im bosnischen Teil Mostars wurde noch nicht einmal von den Bettlern der Kunar (der DM übrigens recht treffend nachgebildet) der"Kroaten" angenommen, während wenige Meter weiter die Scheine der Muslime in ein und derselben Stadt völlig wertlos waren. Ebenso verhielt es mit dem serbischen Teil Bosniens. Die deutsche Mark war die einzige Währung die überall uneingeschränkt Geltung hatte. Es war vielmehr so, dass die eigene Währung halt"akzeptiert" wurde während die DM"echtes" Geld war.
Ich kann mir tatsächlich nicht vorstellen, dass dort die DM von Heute auf Morgen von dem Bettler an der Tito Most, dem die Antipersonalmines die Beine weggerissen haben, nicht mehr angenommen werden.
<center>
<HR>
</center> |
Oldy
24.07.2001, 02:55
@ Sharps
|
Re: Ja Oldy, das ist möglich |
>Während meiner Tätigkeit für den Wiederaufbau Mostars habe ich hautnah erfahren, wie die DM in anderen Ländern gesehen wurde. Ob zu Recht oder zu Unrecht sei dahin gestellt.
>Im bosnischen Teil Mostars wurde noch nicht einmal von den Bettlern der Kunar (der DM übrigens recht treffend nachgebildet) der"Kroaten" angenommen, während wenige Meter weiter die Scheine der Muslime in ein und derselben Stadt völlig wertlos waren. Ebenso verhielt es mit dem serbischen Teil Bosniens. Die deutsche Mark war die einzige Währung die überall uneingeschränkt Geltung hatte. Es war vielmehr so, dass die eigene Währung halt"akzeptiert" wurde während die DM"echtes" Geld war.
>Ich kann mir tatsächlich nicht vorstellen, dass dort die DM von Heute auf Morgen von dem Bettler an der Tito Most, dem die Antipersonalmines die Beine weggerissen haben, nicht mehr angenommen werden.
Hallo Sharp.
Ich kenne Mostar auch, denn ich hatte einmal vor 1980 in der Nähe von Brela einen Rohbau und dachte damals, das als Ruhesitz zu verwenden. Ich fürchte aber, daß nach Einführung des Euro die DM auch für Deinen Bettler nicht mehr viel Wert haben wird. Die DM war nur deshalb so begehrt, weil man damit und nicht nur in Deutschland, etwas kaufen konnte. Wenn man das aber dann in Deutschland nicht mehr kann, bricht das System zusammen. Wie die Sache in diesen Ländern, wo jetzt die DM sogar offizielle Währung ist, aussehen wird, weiß niemand. Die bunten Papierfetzen sind nur das wert, was man für sie bekommen kann. Eigenwert haben sie keinen.
Steht die"letzte Brücke" eigentlich noch?
Gruß vom Oldy
<center>
<HR>
</center> |
nereus
24.07.2001, 08:13
@ R.Deutsch
|
Re: Werden Goldbesitzer erschlagen? - na klar doch!:-( |
Hallo Reinhard!
Du schreibst: Unser dottore beschreibt da ein ziemlich finsteres Szenario
Hier würde ich ihm aber uneingeschränkt beipflichten.
Es geht ja nicht um die Zeit (vielleicht Jahre/Jahrzehnte später) in der man sich vom großen Schock erholt hat, sondern die Monate, wenn nicht Jahre unmittelbar nach dem Zusammenbruch - wenn er denn kommt.
(Hoffentlich ist das alles noch gaaaanz weeeiiiit weg)
Hier werden Millionen von Illusionen zerstört werden. Mir reicht es immer schon wenn ich sehen muß was passiert wenn im"normalen" Leben Vorstellungen den Bach runter gehen.
dottore schreibt: Ich erscheine ja nicht irgendwo als Wildfremder, sondern in einer Umgebung, die mich kennt. Vermutlich werde ich erschlagen von Leuten, die glauben, dass der Kerl, also ich, noch mehr Gold irgendwie versteckt hat. Oder gefoltert, solange bis ich das Versteck verrate und dann erschlagen.
Das klingt sehr dramatisch, keine Frage, aber stellen wir uns doch einfach mal die Situation danach vor.
Die Arbeitslosigkeit schnellt rapide nach oben. Die noch nicht bezahlten Immobilien, und das dürften die meisten sein, kommen nach und nach unter den Hammer. Plötzlich lungern Leute draußen rum die zuvor noch in der besten aller Welten gelebt haben. Die Sicherheit der Altersvorsorge, angelegt in"Fiat Money", rinnt in den Abfluß.
Nun reiht man sich plötzlich mit ein, in die Schlangen vor der Essensausgabe.
Da werden schon die Vordrängler eins auf die Mütze kriegen.
Die nettesten Nachbarn und Kollegen werden nicht mehr ganz so freundlich sein.
Jeder hat plötzlich ein Problem das zu lösen ist. Und es wird gelöst, allerding s nicht immer mit legalen Mitteln.
In der Not ist sich jeder selbst der Nächste. Ich würde mich da wirklich überhaupt keinen Illusionen hingeben.
Aber wer geht denn mit einem Goldstück Brötchen kaufen? Das Gold wird, wie früher auch, mit Papier übertragen, das private Banken gegen Gold ausgeben (die NORFED Scheine z.B., die ich auf der Tagung gezeigt habe) und in 1-2 Jahren mit Sicherheit elektronisch. Wir übertragen dann per Handy Gold oder Silber und natürlich über Internet.
Aber Reinhard! Dies und alles was Du danach schreibst gilt für die Besinnungs- und Erholungszeit danach (siehe Threadanfang).
Mit dem Internet könnte es etwas haken da Dir sicher hin und wieder der Strom abgestellt werden wird.
Nein, zuerst dürfte sich das Chaos austoben.
Wer soll denn den Laden Deiner Meinung nach in den Griff bekommen?
Die Politiker? Niemals! Die werden sich ziemlich schnell aus dem Staub machen.
Die Justiz oder die Polizei? Die werden als Systemler mehr als schief angeschaut. Da werden sich einige mehr als unsichtbar machen müssen. Ich denke es gibt sehr viele offene Rechnungen. Und in Zeiten der Anarchie werden diese liebend gern beglichen.:-(
Die Bundeswehr? Die dürfte allgemeinen Auflösungserscheinungen unterliegen.
Da werden Leute aus ihren Löchern kriechen die heute nur in den Hinterzimmern tagen und zumeist das Tageslicht scheuen.
Die organisierte Kriminalität wird rauschende Feste feiern. Die Junkies werden Dir permanent auf dem Gehsteig entgegen taumeln.
Such schon mal die abgetragenen Sachen heraus. Die guten Klamotten bitte in die allerhinterste Kiste legen.
Und nun zum eigentlich Off-Topic. Das gehört leider dazu auch wenn es vielen nicht schmecken wird.
Da die Krisen vor allem ein urbanes Problem sind werden Schuldige gesucht. Und man wird sie finden.
Ich könnte mir verheerende Straßenschlachten vorstellen. Wer in Nähe Kreuzberg wohnt sollte sich schon jetz mal j.w.d. was suchen.
Oder in Wiesbaden, Duisburg, Frankfurt usw..
Dort wird die Luft brennen - leider nicht nur die.
Die Toleranzbereitschaft wird gegen Null streben.
Dann wird sich die Einwanderungslogik einer Frau Süßmuth als scharfes Rasiermesser entpuppen.
Erinnerst Du Dich noch an das kleine Wölfchen"Vuchko" (oder so ähnlich) von 1984 und die multikulturelle Olympiastadt Sarajevo?
Das waren die schönsten Winterspiele bis dahin. Alle Welt lag sich in den Armen.
Später war es dort nicht mehr ganz so lustig.
Und man sollte in dieser Zeit ganz genau hinschauen.
Die entschiedensten Toleranzler der Vorkrisenzeit werden die schlimmsten Einpeitscher in der Krise sein.
Das Grunzen der"Menschenschweine" wird wieder erklingen. Das sind Tier-Menschen die keine Moral haben.
Sie sind völlig systemunabhängig. Ob rot oder braun oder sonstwie farbig. Die Ideologie ist absolut nebensächlich.
Diese kleinen Perverslinge haben dann ihre hohe Zeit und wehe wenn Du ihnen über den Weg läufst.
Du begegnest denen übrigens schon heute. Aber heute sind sie noch ungefährlich.
Hinaus auf's Land oder in die kanadischen Wälder, wie der Oldy, nur so dürfte es halbwegs funktionieren.
Aber in der Großstadt sehe ich nur tiefgrau, wenn nicht rabenschwarz.
mfG
nereus
<center>
<HR>
</center> |
R.Deutsch
24.07.2001, 08:57
@ Oldy
|
Re: Oldys Beschreibung von Gesellgeld |
Die bunten Papierfetzen
sind nur das wert, was man für sie bekommen kann. Eigenwert haben sie keinen.
<center>
<HR>
</center> |
dottore
24.07.2001, 09:37
@ Oldy
|
Re: Werden Goldbesitzer erschlagen? |
>[b] Interessant was Milton Friedmam (Seite 11 Money Mischief) da sagt. Die alten Papier-Zarenrubel hatten in Russland bis 1924 ihren Wert behalten, waehrend die Rubel der Kommunisten dann im Verhaeltnis von 1 zu 50 Milliarden umgetauscht wurden.
Ja, Friedman, der große Kenner der Geldgeschichte! In Russland liefen 1917 - 24 mehr als 4000 diverse Scheine um, darunter vor allem solche aller anti-bolschewistischen Armeen, in Polen noch Mal ca. 2000. Die Bolos prägten zwischen 1921 und 1924 20 g schwere Silberubel.
Die 1922 von der Sowjetregierung emittierte Banknote hieß Tschernowez (Wortstamm ="rot") im Wert von 10 Goldrubel. Als Münze wurde der Tschernowez ab 1923 geprägt (Vs. Staatswappen, Rs. Sämann, aufgehende Sonne, Fabriken usw.). 8,6 g schwer. Wie jedem Münzkundigen bekannt.
Das zaristische Papiergeld? Tja, äh, mmmhm!
Na, ja...
Gruß
d.
<center>
<HR>
</center>
|
Sharps
24.07.2001, 11:39
@ Oldy
|
Re: Ja |
Stari Most wird wieder aus der Neretva geholt. Stari hat Symbolcharakter für die Muslime, sie ist ihre dusan (duschan), ihre Seele. Tito Most ist noch eine Notbrücke. Aber eine blieb original erhalten (Name ist mir entfallen).
Die Stari wurde während des ganzen Krieges auch nicht von den Kroaten angerührt, zumindest nicht mit grobem Gerät und gezielt. Bis ein Mann mit schwarzem Koffer von einem deutschen Fernsehsender mit drei Buchstaben bei einem kroatischen Panzerkommandanten auftauchte. Zufällig brachte dieser Sender dann exclusiv die"Amateur-"Bilder der Zerstörung. Scheißgeld (ordinär aber das Einzige was mir dazu einfällt)
Auch ich habe lange überlegt mir eine Hütte dort zu bauen. Für 6.000 DM wär das Haus grob fertig. Aber wenn du wegen der Minen nur auf befestigten Wegen laufen kannst, nützt die schönste Natur nicht viel. Und wie sagt man in Mostar so treffend: Wenn die SFOR abgezogen wird bleibt alles ruhig.......so lange wie man braucht um die Kalaschnikova aus dem Küchenschrank zu holen und durchzuladen.
;-(
<center>
<HR>
</center> |
JeFra
24.07.2001, 12:42
@ dottore
|
Re: Werden Goldbesitzer erschlagen? |
Die 1922 von der Sowjetregierung emittierte Banknote hieß Tschernowez (Wortstamm ="rot") im Wert von 10 Goldrubel. Als Münze wurde der Tschernowez ab 1923 geprägt (Vs. Staatswappen, Rs. Sämann, aufgehende Sonne, Fabriken usw.). 8,6 g schwer. Wie jedem Münzkundigen bekannt.
Mein Russisch ist hundsmiserabel, aber gewisse Kenntnisse besitze ich doch und rot (krasny) sehe ich nicht in `Tschernowez', sondern nur schwarz (tscherny).
MfG
JeFra
<center>
<HR>
</center>
|