Flaute bei Schmuckherstellern drückt auf den Goldpreis

New York, 31. Juli (Bloomberg) - Die rückläufige Nachfrage der Schmuckproduzenten
ließ den Goldpreis am Montag dieser Woche auf den niedrigsten Stand seit drei
Monaten fallen. In den USA, nach Indien der zweitgrößte Goldabnehmer der Welt, fiel
die Nachfrage nach Goldschmuck in den ersten fünf Monaten des Jahres um 1,5
Prozent, berichtet Davenport & Co. Das Marktforschungsinstitut aus Richmond,
Virginia erklärt den Negativtrend mit der weltweiten Konjunkturabkühlung.

An der Comex der New Yorker Warenbörse fiel der Goldkontrakt zur Lieferung im
August um 1,1 Prozent auf 264,60 Dollar die Unze. So niedrig notierte ein Kontrakt
unmittelbar vor Lieferung zuletzt am 30. April."Die Nachfrage geht zurück, daher
müssen immer mehr Juweliere schließen. Die Flaute zeigt sich auch bei uns",
erklärte Michael A. Paolerico, Finanzdirektor von Michael Anthony Jewelers Inc., dem
größten Goldschmuckhersteller der USA.

Etwa 80 Prozent der Goldnachfrage entfällt auf Schmuckhersteller, berichtete das
Londoner Marktforschungsinstitut Gold Fields Mineral Services Ltd. Im letzten Jahr
kletterte die Nachfrage nach Goldschmuck um 0,8 Prozent auf 3.175 Tonnen. Die USA
verzeichneten ein Plus von 2,3 Prozent auf 409 Tonnen.

Die Konjunkturflaute trifft den Goldmarkt besonders hart. Im zweiten Quartal
verzeichneten die USA ein Wirtschaftswachstum von nur 0,7 Prozent, die niedrigste
Rate seit acht Jahren. Bis Jahresende könnte die Goldnachfrage noch weiter fallen,
sagen Analysten. Der Einzelhandel steht unter Zugzwang. Jetzt will Saks Inc., Inhaber
von Warenhäusern auf der renommierten Fifth Avenue in New York, die
Niederlassungen in White Plains und Palm Springs schließen.

Die Schmuckhersteller haben gleichzeitig die Goldleihe zurückgefahren. Zu
Wochenbeginn fiel der annualisierte Zinssatz für die Goldleihe auf 0,59 Prozent, das
ist der niedrigste Stand seit November 2000. Anfang des Monats war diese Rate noch
dreimal so hoch."Die Juweliere stoßen Lagerbestände ab, die sie nicht ersetzen",
erklärte Kenneth M. Gassman Jr. Von Davenport & Co."Sie würden ihren Hals
riskieren, wenn sie jetzt Gold kauften."

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>"Die Juweliere stoßen Lagerbestände ab, die sie nicht ersetzen",
erklärte Kenneth M. Gassman Jr. Von Davenport & Co."Sie würden ihren Hals
riskieren, wenn sie jetzt Gold kauften."

Na und ist doch meiner. ;-)
Mit Techis hätte ich inzwischen schon Haus und Hof verspielt.


Aber zum Artikel, ist als Negativ-Presse gedacht, aber leider nicht so recht gelungen:

Die Presse, 1.8.2001

"Türken müssen wegen Krise ihr Gold verkaufen"

ISTANBUL (dpa). Aufgrund der schweren Wirtschaftskrise müssen immer mehr Türken ihre"Goldbestände" angreifen und Gold in Geld umtauschen. Das berichtete die türkische Zeitung"Sabah" am Dienstag. In der TÜRKEI gilt Gold als Anlage und wird beispielsweise bei Hochzeiten in Form von Münzen oder Schmuck verschenkt. Während in den ersten sieben Monaten des vergangenen Jahres 75 Tonnen Gold umgetauscht worden seien, waren es von Jänner bis Juli 2001 insgesamt 200 Tonnen. Für diese Menge Gold haben die Türken umgerechnet rund 1,3 Mrd. Dollar (1,49 Mrd. Euro/20,4 Mrd. S) erhalten, hieß es.
Die TÜRKEI versucht derzeit, mit Hilfe eines Milliardenkredits des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank seine schwere Finanzkrise zu überwinden. Hunderttausende haben auf Grund der Krise ihre Arbeit verloren, zahlreiche Firmen gingen pleite.

Das dürfte dottore"freuen".

Ich lese quer:

~ 1 Halbjahr ca. 200 t Gold verkauft, das entspricht einer Erhöhung des Angebots um ca. 15% und der Markt hat es locker geschluckt.
(Wieviel Gold haben die Türken eigentlich gekauft, um es bei Hochzeiten zu schenken? Oder schenken sie jetzt Lira?)

~"In der Türkei gilt Gold als Anlage", sind halt sehr barbarisch dort nicht wahr? Seht euch mal die türkischen Aktien, Anleihen und die Lira an, von wegen"Gold hat seine Rolle als Krisenmetall verloren" und so. Will jemand tauschen? ;-)

Gruß
Diogenes

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