dottore
03.09.2001, 16:26 |
Was macht ein japanischer Millionär? Thread gesperrt |
Ein Japaner war sein Leben lang sehr, sehr fleißig und hat (umgerechnet) eine Millionen DM zusammengespart.
Er ist aus dem Arbeitsleben altershalber ausgeschieden und bezieht - da er nicht sozialversichrungspflichtig war - keine Rente von 1000 Mark p.m. wie so mancher seiner Landsleute.
Das Geld für die Bezahlung der Renten besorgt sich Japan - wie viele andere Staaten auch - letztlich durch Nettoneuverschuldung auf dem Kapitalmarkt. Die japanischen Staatsschulden haben inzwischen eine Summe von ca. 12 Billionen DM erreicht.
Der Japaner geht zu seiner Bank und fragt nach Anlagemöglichkeiten für seinen geronnenen Lebensfleiß, nämlich die eine Million.
Als Sicherstes werden ihm Staatsanleihen offeriert. Die rentieren sich aktuell mit 1,75 %. Für seine Millionen bekommt er brutto 17.500 DM p.a., netto sind es knapp 900 DM p.m.
Da der Japaner den Staatsfinanzen nicht traut und lieber kurzfristig anlegen möchte, werden ihm 0,23 % für Dreimonatsgeld offeriert. Er bekäme dann für seine Million pro Monat ca. 190 DM an Zinsen.
Die Offerte, sein Geld in den Aktienmarkt anzulegen, lehnt der Japaner ab. Er weiß, dass sich der Nikkei 225 in einem Jahr fast halbiert hat und er möchte von seiner Million nicht noch etwas durch Aktienspekulationen verlieren.
Jetzt sitzt er sinnend am Ufer eines ausgetrockneten Flussbetts, über das diverse nagelneue Brücken führen, die mit Hilfe von Konjunkturprogrammen finanziert wurden und denkt nach.
Ob ihm jemand helfen kann?
Aber vielleicht war der Mann nicht fleißig genug gewesen?
Gruß
d.
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BossCube
03.09.2001, 16:37
@ dottore
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Dottore, ist meine Mail angekommen? |
>Ein Japaner war sein Leben lang sehr, sehr fleißig und hat (umgerechnet) eine Millionen DM zusammengespart.
>Er ist aus dem Arbeitsleben altershalber ausgeschieden und bezieht - da er nicht sozialversichrungspflichtig war - keine Rente von 1000 Mark p.m. wie so mancher seiner Landsleute.
>Das Geld für die Bezahlung der Renten besorgt sich Japan - wie viele andere Staaten auch - letztlich durch Nettoneuverschuldung auf dem Kapitalmarkt. Die japanischen Staatsschulden haben inzwischen eine Summe von ca. 12 Billionen DM erreicht.
>Der Japaner geht zu seiner Bank und fragt nach Anlagemöglichkeiten für seinen geronnenen Lebensfleiß, nämlich die eine Million.
>Als Sicherstes werden ihm Staatsanleihen offeriert. Die rentieren sich aktuell mit 1,75 %. Für seine Millionen bekommt er brutto 17.500 DM p.a., netto sind es knapp 900 DM p.m.
>Da der Japaner den Staatsfinanzen nicht traut und lieber kurzfristig anlegen möchte, werden ihm 0,23 % für Dreimonatsgeld offeriert. Er bekäme dann für seine Million pro Monat ca. 190 DM an Zinsen.
>Die Offerte, sein Geld in den Aktienmarkt anzulegen, lehnt der Japaner ab. Er weiß, dass sich der Nikkei 225 in einem Jahr fast halbiert hat und er möchte von seiner Million nicht noch etwas durch Aktienspekulationen verlieren.
>Jetzt sitzt er sinnend am Ufer eines ausgetrockneten Flussbetts, über das diverse nagelneue Brücken führen, die mit Hilfe von Konjunkturprogrammen finanziert wurden und denkt nach.
>Ob ihm jemand helfen kann?
>Aber vielleicht war der Mann nicht fleißig genug gewesen?
>Gruß
>d.
Ich bräuchte dringend die paar Klarstellungen von Dir.
Merci im voraus!
Jan
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Ecki1
03.09.2001, 17:26
@ dottore
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Re: Was macht ein japanischer Millionär? |
Hallo Dottore!
Ein Japaner war sein Leben lang sehr, sehr fleißig und hat (umgerechnet) eine Millionen DM zusammengespart.
Er ist aus dem Arbeitsleben altershalber ausgeschieden und bezieht - da er nicht sozialversichrungspflichtig war - keine Rente von 1000 Mark p.m. wie so mancher seiner Landsleute.
Das Geld für die Bezahlung der Renten besorgt sich Japan - wie viele andere Staaten auch - letztlich durch Nettoneuverschuldung auf dem Kapitalmarkt. Die japanischen Staatsschulden haben inzwischen eine Summe von ca. 12 Billionen DM erreicht.
Der Japaner geht zu seiner Bank und fragt nach Anlagemöglichkeiten für seinen geronnenen Lebensfleiß, nämlich die eine Million.
Als Sicherstes werden ihm Staatsanleihen offeriert. Die rentieren sich aktuell mit 1,75 %. Für seine Millionen bekommt er brutto 17.500 DM p.a., netto sind es knapp 900 DM p.m.
Da der Japaner den Staatsfinanzen nicht traut und lieber kurzfristig anlegen möchte, werden ihm 0,23 % für Dreimonatsgeld offeriert. Er bekäme dann für seine Million pro Monat ca. 190 DM an Zinsen.
Die Offerte, sein Geld in den Aktienmarkt anzulegen, lehnt der Japaner ab. Er weiß, dass sich der Nikkei 225 in einem Jahr fast halbiert hat und er möchte von seiner Million nicht noch etwas durch Aktienspekulationen verlieren.
Jetzt sitzt er sinnend am Ufer eines ausgetrockneten Flussbetts, über das diverse nagelneue Brücken führen, die mit Hilfe von Konjunkturprogrammen finanziert wurden und denkt nach.
Ob ihm jemand helfen kann?
Aber vielleicht war der Mann nicht fleißig genug gewesen?
Gruß
d.
Doch, doch, der Beispieljapaner war sehr, sehr fleissig gewesen. Nur hat er eben keine Nachschuldner gefunden und somit wirft sein Lebenswerk keine Rendite (Zinsen) ab. So was Dummes. Wenn er aus der Not eine Tugend macht und jeden Monat umgerechnet 1000 Mark zur Bestreitung seines Lebensunterhalts ausgibt, reicht sein Vermögen für 1000 Monate, das sind 83 Jahre. Als, sagen wir, 60-jähriger dürfte das locker reichen. Sobald Inflation absehbar wird, steigt automatisch die erzielbare Rendite seines Vermögens, und er kann entsprechend aus dem Geldmarkt raus und in Edelmetalle, Immobilien oder Aktien.
Gruss: Ecki
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dottore
03.09.2001, 18:09
@ BossCube
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Re: Dottore, ist meine Mail angekommen? Bei mir nicht, leider. Muss auch wech... (owT) |
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Diogenes
03.09.2001, 18:11
@ dottore
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Re: Was macht ein japanischer Millionär? |
>Ob ihm jemand helfen kann?
Hi dottore,
Ich würde mir Geld für die nächsten 2 Jahre auf Sparbuch packen, für den Rest würde ich mir Goldunzen kaufen, drüften so an die 1500 Unzen werden. Dann kann ich 35 Jahre lang jedes Monat im Schnitt 3,5 Unzen verbrauchen. Ich sehe zu wie die Brücken vor sich hin rosten und die Staatsfinanzen gehen mir am A... vorbei.
>Aber vielleicht war der Mann nicht fleißig genug gewesen?
Wenn er dazu noch Kinder großgezogen hat, dann war er mehr als fleißig.
>Gruß
>d.
Gruß
Diognes
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BossCube
03.09.2001, 18:55
@ dottore
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Mist, verdammt. Schicke ich nochmal. oT. (owT) |
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rodex
03.09.2001, 19:11
@ dottore
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Re: Was macht ein japanischer Millionär? |
>Ob ihm jemand helfen kann?
Wenn er kein solcher Pessimist ist, wie sie sich hier im Forum rumtreiben, kauft er sich einen internationalen Rentenfonds, und hat 5-10% Rendite.
Rodex
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pecunia
03.09.2001, 21:59
@ dottore
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Re: Was macht ein japanischer Millionär? |
Hi d.,
- der gute Mann sollte sich als erstes mal eine eigene Wohnung, besser Huette anschaffen
- Dann sollte er sich bezgl. Lebensmittel (eigener Garten) und Energieversorgung (Fotovoltaik, Kollektoren, Kachelofen, Generator) und Wasser (Zysterne mit Micro-Filter) moeglichst autark machen
- Das uebrige Geld wird zu 30 % auf ein Sparbuch gelegt (sollte schon 3 Jahre reichen, nach heutiger Einschaetzung der Preisentwicklung), 60% in Metalle (Gold, Silber Platin, Palladium - moeglichst gleiche Anteile, wer weiss schon, was genau passiert?). Die verbliebenen 10% Fluessiges sollten in Gold- und Silberminen verschwinden. Lezteres Invest muss aber unbedingt bei sich zuspitzender Lage in physische Metalle gewandelt werden.
Ich wuensche dem armen Millionaer von ganzem Herzen ALLES GUTE!
Euch allen auch!!!
pecunia
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Cosa
03.09.2001, 23:32
@ dottore
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Re: Was macht ein japanischer Millionär? |
Hallo dottore!
Was die Japaner mit ihrem schwer verdienten Geld machen, wohin sie es bringen, frage ich mich auch.
Eigentlich dachte ich in solch Zeiten würde Metall gekauft und die Japaner hätten insbesondere Interesse am"Gold der Japaner" sprich Platin. Aber mitnichten, bei meinen Metallsammelaktionen bin ich auf Daten gestossen, die m.E. das Gegenteil zeigen.
Habe sie graphisch aufbereitet:
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Quantitativ wie auch prozentual hat der japanische Anteil an der Weltnachfrage in den letzten Jahren abgenommen.
Wohin geht also das Geld? Die werden doch nicht die 35% US-amerikanischer T-Bonds haben, die in der Hand von Ausländern sind? Oder alles an der Nasdaq verbraten?
Freue mich auf Antworten, herzliche Grüsse
Cosa
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JüKü
03.09.2001, 23:38
@ Cosa
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Re: Was macht ein japanischer Millionär? / Platin |
>Hallo dottore!
>Was die Japaner mit ihrem schwer verdienten Geld machen, wohin sie es bringen, frage ich mich auch.
>Eigentlich dachte ich in solch Zeiten würde Metall gekauft und die Japaner hätten insbesondere Interesse am"Gold der Japaner" sprich Platin. Aber mitnichten, bei meinen Metallsammelaktionen bin ich auf Daten gestossen, die m.E. das Gegenteil zeigen.
>Habe sie graphisch aufbereitet:
><center> </center>
>Quantitativ wie auch prozentual hat der japanische Anteil an der Weltnachfrage in den letzten Jahren abgenommen.
>Wohin geht also das Geld? Die werden doch nicht die 35% US-amerikanischer T-Bonds haben, die in der Hand von Ausländern sind? Oder alles an der Nasdaq verbraten?
>Freue mich auf Antworten, herzliche Grüsse
>Cosa
Stark, die Charts! Der"Rest der Welt" (klingt gar nicht nett ;-)) ist inzwischen auch gar kein"Rest" mehr, sondern einer der größten Nachfrager. Steckt vielleicht China i. W. dahinter?
Keine Antwort, sondern eine Frage... *g*
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Cosa
03.09.2001, 23:55
@ JüKü
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Re: Was macht ein japanischer Millionär? / Platin |
>Stark, die Charts! Der"Rest der Welt" (klingt gar nicht nett ;-)) ist inzwischen auch gar kein"Rest" mehr, sondern einer der größten Nachfrager. Steckt vielleicht China i. W. dahinter?
>Keine Antwort, sondern eine Frage... *g*
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Ist leider in den Daten nicht aufgedröselt. China zählte ab 1996 zum Rest der Welt, aber die haben vorher sowenig abgenommen, dass ich mir eine explosionsartige Nachfragezunahme dort nicht erklären kann.
Aber wer der Rest der Welt ist muss mal versuchen rauszukriegen.
Doch nicht die Japaner, die als Einwohner einer Südseeinsel verdeckt Platin kaufen:-)))
Grüsse
Cosa
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