Im zweiten Quartal dürfte das Bruttoinlandsprodukt zurückgegangen sein
<font size=5>Japans Wirtschaft befindet sich auf deutlichem Rezessionskurs</font>
HANDELSBLATT, 7.9.2001
fu TOKIO. <font color="#FF0000">Glaubt man den Konjunkturauguren, ist die Wirtschaft der weltweit zweitgrößten Industrienation im zweiten Quartal dieses Jahres um rund 0,9 % geschrumpft</font>; die endgültigen statistischen Angaben werden am heutigen Freitag veröffentlicht.
<font color="#FF0000">Auch der Blick in die nahe Zukunft lässt wenig Zuversicht aufkommen, nicht zuletzt auf Grund der Konjunkturschwäche beim Handelspartner Amerika</font>. Es dominiert denn auch die Einschätzung, dass angesichts der schwachen Verfassung der Exportwirtschaft und des Privatkonsums, der rund zwei Drittel des nationalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmacht, sowie der Unternehmensinvestitionen, die bis vor kurzem noch als Konjunkturmotor fungierten, <font color="#FF0000">auch das dritte Quartal mit einem negativen Wachstum abschließen wird</font>.
<font color="#FF0000">Damit wäre Japan unterwegs in eine neue Rezession; es wäre dies bereits die vierte innerhalb eines Jahrzehntes</font>. Dass das gefürchtete"R"-Wort nicht schon an diesem Freitag auszurufen ist, ist allein dem Umstand zu verdanken, dass Mitte August eine Revision der provisorischen BIP-Werte des ersten Quartals die ursprünglich festgestellte Schrumpfung um 0,2 % <font color="#FF0000">noch knapp in ein hauchdünnes Plus von 0,1% umbiegen konnte</font>.
Nach der heute zu erwartenden Bekanntgabe des Wachstumsrückganges wird die Debatte um die Notwendigkeit eines konjunkturstimulierenden Zusatzhaushaltes mit neuer und wahrscheinlich größerer Intensität geführt werden. Regierungschef Junichiro Koizumi hat sich bis heute vor einer klaren Stellungnahme zur Notwendigkeit solcher Stimulierung zurückgehalten und betont, zunächst die BIP-Daten abwarten zu wollen.
<font color="#FF0000">In Japans Finanzkreisen wird trotzdem von einem Zusatzbudget in der Größenordnung von 2 Bill. Yen (rund 35 Mrd. DM) ausgegangen</font>. Dieses Limit errechnet sich aus Koizumis in den vergangenen Tagen wiederholt bekannt gegebenen Absichten, die ursprünglich erst für das kommende Fiskaljahr in Aussicht gestellte Limitierung der Neuverschuldung über Regierungsanleihen auf einem Niveau von 30 Bill. Yen bereits im laufenden Fiskaljahr umsetzen zu wollen. Da im laufenden Finanzjahr bereits Schuldverschreibungen im Umfang von etwas über 28 Bill. Yen budgetiert sind, ist die Rechnung schnell gemacht, dass für den fälligen Zusatzhaushalt, der sich angesichts eines Arbeitslosigkeitsrekords von 5 % primär auf Arbeitsmarkthilfen konzentrieren dürfte, nur mehr knapp 2 Bill. Yen zur Verfügung stünden.
<font color="#FF0000">Besonders im Handelsministerium erachtet man diese Summe jedoch als zu knapp und propagiert - unter Verzicht auf die Einhaltung der 30 Bill. Yen-Limite - einen Netto-Zusatzhaushalt von 5 Bill. Yen</font>.
Eigener Kommentar: Nur zu, immer weiter Schulden machen bis es eines Tages dann.....
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