Galiani
27.09.2001, 16:33 |
Re: Galiani - 'Brauchen' Menschen Luxusvillen, Luxusautos und Designer-Stücke? Thread gesperrt |
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«... man kann auch mit 500m2 Grund und einem 150m2 Haus zufrieden und glücklich leben, man braucht nicht 2000m2 Grund und kein 400m2 Haus; keine Frau braucht eine dämliche Handtasche von irgend einem italienschen Designer, die so viel kostet, wie ein Arbeiter in einer Woche verdient; niemand braucht ein Auto um 150.000 Euro, es reicht auch eins um 20.000. Du verstehst schon was ich meine. Man bräuchte eigentlich gar kein Auto, ein Fahrrad reicht ja auch ;-), denn für das Auto brauchst Du erst wieder eine Menge Geld für Versicherung, Benzin, Reparaturen, Pickerl.... » schreibt R1 aus Wien.
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Zu dieser Thematik bemerkte der 23-jährige Ferdinando Galiani vor 250 Jahren:
«Der Gelderwerb, war stets und ist bis heute für die Mehrzahl der Menschen das höchste Ziel ihres Strebens, für eine kleine Minderheit hingegen, die sich anmaßt, besonders weise und von besonderer ethischer Gesinnung zu sein, Gegenstand von Ablehnung und Verachtung. Von diesen gegensätzlichen Meinungen ist die eine häufig verachtenswert oder maßlos, die andere meistens unwahr oder unaufrichtig. Da nun die einen dem Geld viel zu große Bedeutung beimessen, die anderen darüber die Nase rümpfen, was auch nicht gerechtfertigt ist, bleibt niemand übrig, der über Geld, Gold und Silber vernünftig spräche und den Wert des Reichtums richtig bewertete.
Ich glaube, daß sehr viele Leute überzeugt sind, der Wert von Gold und Silber, aus dem heute der Großteil des Geldes hergestellt ist, sei ein reines Hirngespinst und eine ganz willkürlich getroffene Annahme und rühre von einem weit verbreiteten Irrtum her, der erst durch Erziehung in uns entsteht; daher wird der Wert der Edelmetalle von diesen Leuten auch immer als Einbildung, Phantasterei, Selbsttäuschung oder Torheit attackiert. Es gibt auch Gemäßigtere, die meinen, erst eine Übereinkunft der Menschen im Zusammenhang mit der Einführung des Geldes habe den Edelmetallen, die man mit Vorliebe zu dessen Herstellung verwendete, einen Wert gegeben, den sie ursprünglich von sich aus gar nicht hatten. Ganz wenige indes wissen, daß der richtige Wert und Preis des Goldes und Silbers in deren Natur und im Wesen des Menschen beständig und fest verankert ist....
... Bei Licht betrachtet ist nicht nur der Wert von Gold und Silber, sondern überhaupt der Wert aller Dinge eine Rechengröße, die sich aus zwei Einflußfaktoren zusammensetzt, die ich im folgenden als Nützlichkeit und Seltenheit bezeichnen möchte....
... Nützlich ist das, was uns einen wahren Genuß bereitet, das heißt, was den Reiz eines Bedürfnisses befriedigt. Unsere Bedürfnisse bestehen indes nicht allein in dem Wunsch zu essen, zu trinken und zu schlafen. Dies sind vielmehr nur die Grundbedürfnisse. Nach deren Befriedigung treten sofort andere, gleich starke Bedürfnisse hervor. Denn der Mensch ist nun einmal so beschaffen: Kaum ist einer seiner Wünsche erfüllt, erwacht sogleich ein neuer, der mit der gleichen Stärke wie der erste auf ihn wirkt; so bleibt er ständig ein Getriebener, und es gelingt ihm niemals, einen Zustand vollkommener Zufriedenheit zu erlangen. Es ist daher ein Irrtum, daß nur die Dinge zur Befriedigung der Grundbedürfnisse des Lebens nützlich seien. Man kann zwischen dem, was wir 'brauchen' und was nicht, keine klare Trennungslinie ziehen. Denn sofort, nachdem das Bedürfnis nach der einen Sache, die man gerade bekommen hat, gestillt ist, erwacht das Verlangen und das Bedürfnis nach einer neuen; das liegt in der menschlichen Natur.
Von allen Leidenschaften des menschlichen Gemüts - abgesehen von jenen, die wir mit den Tieren gemeinsam haben und die der Erhaltung des Individuums und der Art dienen - ist keine mächtiger als der Wunsch, sich auszuzeichnen und den anderen überlegen zu sein. Dieses Geltungsbedürfnis hat einen höheren Stellenwert als selbst die Liebe und übertrifft hinsichtlich der Wirkung auf unser Verhalten jede andere Leidenschaft in uns. Es bewirkt, daß die Dinge, die zu seiner Befriedigung beitragen, höchst wertvoll werden und daß der Erlangung dieser Dinge jede Bequemlichkeit geopfert, oft sogar die Sicherheit des Lebens hintangestellt wird.
Ob sich die Menschen damit richtig verhalten, sei dahingestellt. Sicher ist aber, daß die Menschen so, wie sich der Hungernde Lebensmittel kauft, dann zum Beispiel einen Adelstitel erwerben, wenn sie gesättigt und mit Lebensmitteln ausreichend versorgt sind. Denn zweifellos ist das Leben für den Hungrigen erbarmungswürdig und trübselig, ebenso freudlos ist es aber, wenn wir nicht geehrt und geachtet werden. Und manchmal ist dieses Unglück sogar viel größer, so daß wir lieber sterben als unbeachtet ein klägliches Leben zu fristen. Was ist daher natürlicher, als sich nötigenfalls auch unter großen Anstrengungen und Entbehrungen, um etwas zu bemühen, was außerordentlich nützlich ist, weil es mit vielen und großen Lustgefühlen verbunden ist?
Wer sich über diese Freude über die Achtung von und das Ansehen bei anderen mokiert, tadelt in Wirklichkeit unsere Natur. Wie über Hunger, Durst und Schlaf müssen wir darüber weder jemandem Rechenschaft ablegen, noch können wir das begründen.
Wenn früher gewisse Philosophen persönliche Wertschätzung von seiten anderer verachtet und Reichtum und Prestige geringgeschätzt haben, angeblich weil ihnen an der Hochachtung anderer nichts liege, so logen sie; denn ein solches Verhalten hat kein anderes Motiv als eben gerade die Gewißheit, von den Leuten für eine solche Einstellung Beachtung und Beifall zu ernten.
Die Dinge, die uns Ansehen verschaffen, haben also mit Recht den höchsten Wert. Dazu gehören öffentliche Würden, Titel, Orden, Adel, eine hohe Stellung und noch mehr derartige immaterielle Dinge. Unmittelbar danach folgen in der Rangliste der Wichtigkeit einige materielle Dinge, die zu allen Zeiten wegen ihrer Schönheit von den Menschen begehrt und gesucht waren. Wer glücklich genug war, sie zu besitzen und sich mit ihnen schmücken zu können, wurde ob dieser Tatsache geschätzt und beneidet. Hierher gehören die Juwelen, Edelsteine, teure Pelze, Edelmetalle, insbesondere Gold und Silber, sowie manche Kunstwerke [und nicht zuletzt eben auch Luxusvillen, Luxusautos und Designer-Handtaschen; G.]...
Denn aus irgendeinem Grund zollen alle Menschen dem äußeren Erscheinungsbild von Personen Respekt. Infolgedessen verleihen die erwähnten Gegenstände ihrem Besitzer jenes Prestige, das, wie ich bereits ausgeführt habe, die Quelle eines ganz besonderen Hochgefühls ist. Deshalb ist der Wert dieser Sachen verdientermaßen groß.
Man muß zugeben, daß selbst die Könige den Großteil der Verehrung seitens ihrer Untertanen diesem äußeren Prunk verdanken, der sie ständig umgibt. Nähme man ihnen diesen weg, so würde sich die Ehrerbietung ihnen gegenüber bedeutend vermindern, obgleich sie genauso weise wären und dieselbe Macht hätten wie zuvor. Das wissen sie natürlich. Deshalb kompensieren Machthaber, die über weniger tatsächlichen Einfluß und echtes Ansehen verfügen, dies mit um so größerem äußeren Pomp. Denn, was den Menschen erhaben und großartig vorkommt, ist oft nichts anderes, als ein gewisses aufgeblasenes Nichts und Imponiergehabe.... »
Buchauszug nach:"Werner Tabarelli (Hsg.), Ferdinando Galiani - Über das Geld, Düsseldorf 1999; S. 108ff"
@R1: Liebe Grüße ins schöne Wien
G
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JüKü
27.09.2001, 16:41
@ Galiani
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Re: Galiani - Danke für dieses Zitat! owT |
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> «... man kann auch mit 500m2 Grund und einem 150m2 Haus zufrieden und glücklich leben, man braucht nicht 2000m2 Grund und kein 400m2 Haus; keine Frau braucht eine dämliche Handtasche von irgend einem italienschen Designer, die so viel kostet, wie ein Arbeiter in einer Woche verdient; niemand braucht ein Auto um 150.000 Euro, es reicht auch eins um 20.000. Du verstehst schon was ich meine. Man bräuchte eigentlich gar kein Auto, ein Fahrrad reicht ja auch ;-), denn für das Auto brauchst Du erst wieder eine Menge Geld für Versicherung, Benzin, Reparaturen, Pickerl.... » schreibt R1 aus Wien.
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>Zu dieser Thematik bemerkte der 23-jährige Ferdinando Galiani vor 250 Jahren:
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>«Der Gelderwerb, war stets und ist bis heute für die Mehrzahl der Menschen das höchste Ziel ihres Strebens, für eine kleine Minderheit hingegen, die sich anmaßt, besonders weise und von besonderer ethischer Gesinnung zu sein, Gegenstand von Ablehnung und Verachtung. Von diesen gegensätzlichen Meinungen ist die eine häufig verachtenswert oder maßlos, die andere meistens unwahr oder unaufrichtig. Da nun die einen dem Geld viel zu große Bedeutung beimessen, die anderen darüber die Nase rümpfen, was auch nicht gerechtfertigt ist, bleibt niemand übrig, der über Geld, Gold und Silber vernünftig spräche und den Wert des Reichtums richtig bewertete.
>Ich glaube, daß sehr viele Leute überzeugt sind, der Wert von Gold und Silber, aus dem heute der Großteil des Geldes hergestellt ist, sei ein reines Hirngespinst und eine ganz willkürlich getroffene Annahme und rühre von einem weit verbreiteten Irrtum her, der erst durch Erziehung in uns entsteht; daher wird der Wert der Edelmetalle von diesen Leuten auch immer als Einbildung, Phantasterei, Selbsttäuschung oder Torheit attackiert. Es gibt auch Gemäßigtere, die meinen, erst eine Übereinkunft der Menschen im Zusammenhang mit der Einführung des Geldes habe den Edelmetallen, die man mit Vorliebe zu dessen Herstellung verwendete, einen Wert gegeben, den sie ursprünglich von sich aus gar nicht hatten. Ganz wenige indes wissen, daß der richtige Wert und Preis des Goldes und Silbers in deren Natur und im Wesen des Menschen beständig und fest verankert ist....
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>... Bei Licht betrachtet ist nicht nur der Wert von Gold und Silber, sondern überhaupt der Wert aller Dinge eine Rechengröße, die sich aus zwei Einflußfaktoren zusammensetzt, die ich im folgenden als Nützlichkeit und Seltenheit bezeichnen möchte....
>... Nützlich ist das, was uns einen wahren Genuß bereitet, das heißt, was den Reiz eines Bedürfnisses befriedigt. Unsere Bedürfnisse bestehen indes nicht allein in dem Wunsch zu essen, zu trinken und zu schlafen. Dies sind vielmehr nur die Grundbedürfnisse. Nach deren Befriedigung treten sofort andere, gleich starke Bedürfnisse hervor. Denn der Mensch ist nun einmal so beschaffen: Kaum ist einer seiner Wünsche erfüllt, erwacht sogleich ein neuer, der mit der gleichen Stärke wie der erste auf ihn wirkt; so bleibt er ständig ein Getriebener, und es gelingt ihm niemals, einen Zustand vollkommener Zufriedenheit zu erlangen. Es ist daher ein Irrtum, daß nur die Dinge zur Befriedigung der Grundbedürfnisse des Lebens nützlich seien. Man kann zwischen dem, was wir 'brauchen' und was nicht, keine klare Trennungslinie ziehen. Denn sofort, nachdem das Bedürfnis nach der einen Sache, die man gerade bekommen hat, gestillt ist, erwacht das Verlangen und das Bedürfnis nach einer neuen; das liegt in der menschlichen Natur.
>Von allen Leidenschaften des menschlichen Gemüts - abgesehen von jenen, die wir mit den Tieren gemeinsam haben und die der Erhaltung des Individuums und der Art dienen - ist keine mächtiger als der Wunsch, sich auszuzeichnen und den anderen überlegen zu sein. Dieses Geltungsbedürfnis hat einen höheren Stellenwert als selbst die Liebe und übertrifft hinsichtlich der Wirkung auf unser Verhalten jede andere Leidenschaft in uns. Es bewirkt, daß die Dinge, die zu seiner Befriedigung beitragen, höchst wertvoll werden und daß der Erlangung dieser Dinge jede Bequemlichkeit geopfert, oft sogar die Sicherheit des Lebens hintangestellt wird.
>Ob sich die Menschen damit richtig verhalten, sei dahingestellt. Sicher ist aber, daß die Menschen so, wie sich der Hungernde Lebensmittel kauft, dann zum Beispiel einen Adelstitel erwerben, wenn sie gesättigt und mit Lebensmitteln ausreichend versorgt sind. Denn zweifellos ist das Leben für den Hungrigen erbarmungswürdig und trübselig, ebenso freudlos ist es aber, wenn wir nicht geehrt und geachtet werden. Und manchmal ist dieses Unglück sogar viel größer, so daß wir lieber sterben als unbeachtet ein klägliches Leben zu fristen. Was ist daher natürlicher, als sich nötigenfalls auch unter großen Anstrengungen und Entbehrungen, um etwas zu bemühen, was außerordentlich nützlich ist, weil es mit vielen und großen Lustgefühlen verbunden ist?
>Wer sich über diese Freude über die Achtung von und das Ansehen bei anderen mokiert, tadelt in Wirklichkeit unsere Natur. Wie über Hunger, Durst und Schlaf müssen wir darüber weder jemandem Rechenschaft ablegen, noch können wir das begründen.
>Wenn früher gewisse Philosophen persönliche Wertschätzung von seiten anderer verachtet und Reichtum und Prestige geringgeschätzt haben, angeblich weil ihnen an der Hochachtung anderer nichts liege, so logen sie; denn ein solches Verhalten hat kein anderes Motiv als eben gerade die Gewißheit, von den Leuten für eine solche Einstellung Beachtung und Beifall zu ernten. >
>Die Dinge, die uns Ansehen verschaffen, haben also mit Recht den höchsten Wert. Dazu gehören öffentliche Würden, Titel, Orden, Adel, eine hohe Stellung und noch mehr derartige immaterielle Dinge. Unmittelbar danach folgen in der Rangliste der Wichtigkeit einige materielle Dinge, die zu allen Zeiten wegen ihrer Schönheit von den Menschen begehrt und gesucht waren. Wer glücklich genug war, sie zu besitzen und sich mit ihnen schmücken zu können, wurde ob dieser Tatsache geschätzt und beneidet. Hierher gehören die Juwelen, Edelsteine, teure Pelze, Edelmetalle, insbesondere Gold und Silber, sowie manche Kunstwerke [und nicht zuletzt eben auch Luxusvillen, Luxusautos und Designer-Handtaschen; G.]...
>Denn aus irgendeinem Grund zollen alle Menschen dem äußeren Erscheinungsbild von Personen Respekt. Infolgedessen verleihen die erwähnten Gegenstände ihrem Besitzer jenes Prestige, das, wie ich bereits ausgeführt habe, die Quelle eines ganz besonderen Hochgefühls ist. Deshalb ist der Wert dieser Sachen verdientermaßen groß.
>Man muß zugeben, daß selbst die Könige den Großteil der Verehrung seitens ihrer Untertanen diesem äußeren Prunk verdanken, der sie ständig umgibt. Nähme man ihnen diesen weg, so würde sich die Ehrerbietung ihnen gegenüber bedeutend vermindern, obgleich sie genauso weise wären und dieselbe Macht hätten wie zuvor. Das wissen sie natürlich. Deshalb kompensieren Machthaber, die über weniger tatsächlichen Einfluß und echtes Ansehen verfügen, dies mit um so größerem äußeren Pomp. Denn, was den Menschen erhaben und großartig vorkommt, ist oft nichts anderes, als ein gewisses aufgeblasenes Nichts und Imponiergehabe.... »
>Buchauszug nach:"Werner Tabarelli (Hsg.), Ferdinando Galiani - Über das Geld, Düsseldorf 1999; S. 108ff"
>@R1: Liebe Grüße ins schöne Wien
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dottore
27.09.2001, 16:57
@ Galiani
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Re: Galiani - genau das zentrale Stück schon in meinem Vortrag verbraten... |
... aus Nützlichkeit und Seltenheit haben Gossen, Jevons, Walras um 1850 die einzige wirklich brauchbare ökonomische Theorie gezimmert:
die Grenznutzenlehre
Das konnte Galiani nicht wissen; aber er hat es ganz genau geahnt, dass Nutzen und Seltenheit (für den jeweiligen Nutzer schließlich) zusammenhängen.
Daraus allein - dabei dann die Güter und der Nutzer untereinander verbunden - ergibt sich der"Wert" und über den Markt dann der"Preis".
Super und 1000 Dank für die Stelle.
Meine Verehrung!
d.
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Galiani
27.09.2001, 17:02
@ dottore
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@dottore: Danke für diese wichtige Ergänzung! (owT) |
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Tiffy
27.09.2001, 18:33
@ Galiani
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Re: Galiani - 'Brauchen' Menschen Luxusvillen, Luxusautos und Designer-Stücke? |
Hallo Galiani,
fand dein Posting hoch interessant zu lesen.
Deshalb wollte ich wissen, ob das unendliche Netz zu deinem Namensgeber auch etwas weißt. Bei meiner Suche fand ich ein Online-Buch zu diesem Thema.
Das Buch heißt:
Hans Georg Schweppenhäuser
Das kranke Geld
Vorschläge für eine soziale Geldordnung von morgen
Da ich von Galiani bis dato nie etwas gehört oder gelesen habe, somit dieses Buch auch nicht bewerten kann, stelle ich den Link zum Buch hier einfach mal unbewertet und unkommentiert rein.
Ein Gruß aus dem Mauseloch sendet euch
Tiffy
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riwe
27.09.2001, 18:39
@ dottore
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Re: Galiani - genau das zentrale Stück schon in meinem Vortrag verbraten... |
>die Grenznutzenlehre
>Das konnte Galiani nicht wissen; aber er hat es ganz genau geahnt, dass Nutzen und Seltenheit (für den jeweiligen Nutzer schließlich) zusammenhängen.
>Daraus allein - dabei dann die Güter und der Nutzer untereinander verbunden - ergibt sich der"Wert" und über den Markt dann der"Preis".
>Super und 1000 Dank für die Stelle.
>Meine Verehrung!
>d.
Die natürlichen Bedürfnisse haben ihre Grenzen, die aus dem Wahn entsprungenen finden kein Ende. Seneca -4-65
Gruß
riwe
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BossCube
27.09.2001, 18:46
@ Tiffy
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Re: Galiani - 'Brauchen' Menschen Luxusvillen, Luxusautos und Designer-Stücke? |
>Hallo Galiani,
>fand dein Posting hoch interessant zu lesen.
>Deshalb wollte ich wissen, ob das unendliche Netz zu deinem Namensgeber auch etwas weißt. Bei meiner Suche fand ich ein Online-Buch zu diesem Thema.
>Das Buch heißt:
>Hans Georg Schweppenhäuser
>Das kranke Geld
>Vorschläge für eine soziale Geldordnung von morgen
>Da ich von Galiani bis dato nie etwas gehört oder gelesen habe, somit dieses Buch auch nicht bewerten kann, stelle ich den Link zum Buch hier einfach mal unbewertet und unkommentiert rein.
>Ein Gruß aus dem Mauseloch sendet euch
>Tiffy
Ich habe Schweppenhäuser gelesen. Er geht mehr in die Gesell Richtung. Was interessant ist, ist, daß er unterschiedliche Arten von Geld entwirft. Eine Anballung von Kapital soll nicht mehr möglich sein, statt dessen soll das Geld einen Kreis durchlaufen. Das sah ungefähr so aus, daß die Gewinne der Unternehmen am Ende in die Förderung der Bildung und Kultur (als Grundfesten der Gesellschaft) fließen.
Bei Interesse leise ich noch Mal nach und sage Dir dann mehr. Wenn Du zur Tagung kommst, kann ich es auch mitbringen. Er hatte jedenfalls ein paar interessante Ansätze, die ich aber für nicht umsetzbar halte.
Gruß
J.
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Tiffy
27.09.2001, 19:09
@ BossCube
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Re: Galiani - 'Brauchen' Menschen Luxusvillen, Luxusautos und Designer-Stücke? |
Hallo Jan,
Danke dir für dein freundliches Angebot. Ich werde es aber nicht annehmen können. Während ihr tagt, hat mein Boss bereits anderes mit mir vor:-(.
Das Buch habe ich mir heruntergeladen und werde es mir, sobald es die Zeit erlaubt, mal durchlesen (Toni sagt hier wohl querlesen:-) ).
Sollten sich dabei neue oder unklare Gedanken ergeben, würde ich mich einfach wieder aus dem digitalen Mauseloch melden.
Nochmal Danke für dein Angebot und hoffentlich immer gute Trades wünscht dir
Tiffy
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André
27.09.2001, 20:53
@ Galiani
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Re: Galiani - Schöne Zitate! Großmutter pflegte den ganzen Zusammenhang in |
einem Satz zu komprimieren, in dem sie zu sagen pflegte:
" Man muss Geld haben, um es verachten zu können."
D.h. die"Verachtung" der Habenichtse ist absolut nichts wert,
wohl aber die eines (zuvor) Wohlhabenden, siehe Franz von Assisi.
MfG
A.
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> «... man kann auch mit 500m2 Grund und einem 150m2 Haus zufrieden und glücklich leben, man braucht nicht 2000m2 Grund und kein 400m2 Haus; keine Frau braucht eine dämliche Handtasche von irgend einem italienschen Designer, die so viel kostet, wie ein Arbeiter in einer Woche verdient; niemand braucht ein Auto um 150.000 Euro, es reicht auch eins um 20.000. Du verstehst schon was ich meine. Man bräuchte eigentlich gar kein Auto, ein Fahrrad reicht ja auch ;-), denn für das Auto brauchst Du erst wieder eine Menge Geld für Versicherung, Benzin, Reparaturen, Pickerl.... » schreibt R1 aus Wien.
>.
>Zu dieser Thematik bemerkte der 23-jährige Ferdinando Galiani vor 250 Jahren:
>
>«Der Gelderwerb, war stets und ist bis heute für die Mehrzahl der Menschen das höchste Ziel ihres Strebens, für eine kleine Minderheit hingegen, die sich anmaßt, besonders weise und von besonderer ethischer Gesinnung zu sein, Gegenstand von Ablehnung und Verachtung. Von diesen gegensätzlichen Meinungen ist die eine häufig verachtenswert oder maßlos, die andere meistens unwahr oder unaufrichtig. Da nun die einen dem Geld viel zu große Bedeutung beimessen, die anderen darüber die Nase rümpfen, was auch nicht gerechtfertigt ist, bleibt niemand übrig, der über Geld, Gold und Silber vernünftig spräche und den Wert des Reichtums richtig bewertete.
>Ich glaube, daß sehr viele Leute überzeugt sind, der Wert von Gold und Silber, aus dem heute der Großteil des Geldes hergestellt ist, sei ein reines Hirngespinst und eine ganz willkürlich getroffene Annahme und rühre von einem weit verbreiteten Irrtum her, der erst durch Erziehung in uns entsteht; daher wird der Wert der Edelmetalle von diesen Leuten auch immer als Einbildung, Phantasterei, Selbsttäuschung oder Torheit attackiert. Es gibt auch Gemäßigtere, die meinen, erst eine Übereinkunft der Menschen im Zusammenhang mit der Einführung des Geldes habe den Edelmetallen, die man mit Vorliebe zu dessen Herstellung verwendete, einen Wert gegeben, den sie ursprünglich von sich aus gar nicht hatten. Ganz wenige indes wissen, daß der richtige Wert und Preis des Goldes und Silbers in deren Natur und im Wesen des Menschen beständig und fest verankert ist....
>
>... Bei Licht betrachtet ist nicht nur der Wert von Gold und Silber, sondern überhaupt der Wert aller Dinge eine Rechengröße, die sich aus zwei Einflußfaktoren zusammensetzt, die ich im folgenden als Nützlichkeit und Seltenheit bezeichnen möchte....
>... Nützlich ist das, was uns einen wahren Genuß bereitet, das heißt, was den Reiz eines Bedürfnisses befriedigt. Unsere Bedürfnisse bestehen indes nicht allein in dem Wunsch zu essen, zu trinken und zu schlafen. Dies sind vielmehr nur die Grundbedürfnisse. Nach deren Befriedigung treten sofort andere, gleich starke Bedürfnisse hervor. Denn der Mensch ist nun einmal so beschaffen: Kaum ist einer seiner Wünsche erfüllt, erwacht sogleich ein neuer, der mit der gleichen Stärke wie der erste auf ihn wirkt; so bleibt er ständig ein Getriebener, und es gelingt ihm niemals, einen Zustand vollkommener Zufriedenheit zu erlangen. Es ist daher ein Irrtum, daß nur die Dinge zur Befriedigung der Grundbedürfnisse des Lebens nützlich seien. Man kann zwischen dem, was wir 'brauchen' und was nicht, keine klare Trennungslinie ziehen. Denn sofort, nachdem das Bedürfnis nach der einen Sache, die man gerade bekommen hat, gestillt ist, erwacht das Verlangen und das Bedürfnis nach einer neuen; das liegt in der menschlichen Natur.
>Von allen Leidenschaften des menschlichen Gemüts - abgesehen von jenen, die wir mit den Tieren gemeinsam haben und die der Erhaltung des Individuums und der Art dienen - ist keine mächtiger als der Wunsch, sich auszuzeichnen und den anderen überlegen zu sein. Dieses Geltungsbedürfnis hat einen höheren Stellenwert als selbst die Liebe und übertrifft hinsichtlich der Wirkung auf unser Verhalten jede andere Leidenschaft in uns. Es bewirkt, daß die Dinge, die zu seiner Befriedigung beitragen, höchst wertvoll werden und daß der Erlangung dieser Dinge jede Bequemlichkeit geopfert, oft sogar die Sicherheit des Lebens hintangestellt wird.
>Ob sich die Menschen damit richtig verhalten, sei dahingestellt. Sicher ist aber, daß die Menschen so, wie sich der Hungernde Lebensmittel kauft, dann zum Beispiel einen Adelstitel erwerben, wenn sie gesättigt und mit Lebensmitteln ausreichend versorgt sind. Denn zweifellos ist das Leben für den Hungrigen erbarmungswürdig und trübselig, ebenso freudlos ist es aber, wenn wir nicht geehrt und geachtet werden. Und manchmal ist dieses Unglück sogar viel größer, so daß wir lieber sterben als unbeachtet ein klägliches Leben zu fristen. Was ist daher natürlicher, als sich nötigenfalls auch unter großen Anstrengungen und Entbehrungen, um etwas zu bemühen, was außerordentlich nützlich ist, weil es mit vielen und großen Lustgefühlen verbunden ist?
>Wer sich über diese Freude über die Achtung von und das Ansehen bei anderen mokiert, tadelt in Wirklichkeit unsere Natur. Wie über Hunger, Durst und Schlaf müssen wir darüber weder jemandem Rechenschaft ablegen, noch können wir das begründen.
>Wenn früher gewisse Philosophen persönliche Wertschätzung von seiten anderer verachtet und Reichtum und Prestige geringgeschätzt haben, angeblich weil ihnen an der Hochachtung anderer nichts liege, so logen sie; denn ein solches Verhalten hat kein anderes Motiv als eben gerade die Gewißheit, von den Leuten für eine solche Einstellung Beachtung und Beifall zu ernten. >
>Die Dinge, die uns Ansehen verschaffen, haben also mit Recht den höchsten Wert. Dazu gehören öffentliche Würden, Titel, Orden, Adel, eine hohe Stellung und noch mehr derartige immaterielle Dinge. Unmittelbar danach folgen in der Rangliste der Wichtigkeit einige materielle Dinge, die zu allen Zeiten wegen ihrer Schönheit von den Menschen begehrt und gesucht waren. Wer glücklich genug war, sie zu besitzen und sich mit ihnen schmücken zu können, wurde ob dieser Tatsache geschätzt und beneidet. Hierher gehören die Juwelen, Edelsteine, teure Pelze, Edelmetalle, insbesondere Gold und Silber, sowie manche Kunstwerke [und nicht zuletzt eben auch Luxusvillen, Luxusautos und Designer-Handtaschen; G.]...
>Denn aus irgendeinem Grund zollen alle Menschen dem äußeren Erscheinungsbild von Personen Respekt. Infolgedessen verleihen die erwähnten Gegenstände ihrem Besitzer jenes Prestige, das, wie ich bereits ausgeführt habe, die Quelle eines ganz besonderen Hochgefühls ist. Deshalb ist der Wert dieser Sachen verdientermaßen groß.
>Man muß zugeben, daß selbst die Könige den Großteil der Verehrung seitens ihrer Untertanen diesem äußeren Prunk verdanken, der sie ständig umgibt. Nähme man ihnen diesen weg, so würde sich die Ehrerbietung ihnen gegenüber bedeutend vermindern, obgleich sie genauso weise wären und dieselbe Macht hätten wie zuvor. Das wissen sie natürlich. Deshalb kompensieren Machthaber, die über weniger tatsächlichen Einfluß und echtes Ansehen verfügen, dies mit um so größerem äußeren Pomp. Denn, was den Menschen erhaben und großartig vorkommt, ist oft nichts anderes, als ein gewisses aufgeblasenes Nichts und Imponiergehabe.... »
>Buchauszug nach:"Werner Tabarelli (Hsg.), Ferdinando Galiani - Über das Geld, Düsseldorf 1999; S. 108ff"
>@R1: Liebe Grüße ins schöne Wien
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Baldur der Ketzer
27.09.2001, 22:56
@ Galiani
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'Brauchen' Menschen Luxusvillen, Luxusautos und Designer-Stücke? JA mkT |
Hallo,
ja, klar, wir dürfen froh sein über jeden, der die Kohle für solche Dinge ausgibt.
Bekanntlich sind die Gewinnspannen bei Autos im Niedrigpreisbereich äußerst dürftig, während im Luxussegment (Z8) enorm Geld verdient wird, um damit quer zu subventionieren, und neue Forschungen bezahlen zu können (Wasserstoffmotor).
Angenommen, es gäbe nur das Aldi-Hofer-Niveau, dann gäbe es nicht die finanziellen Nischenbereiche, um außergwöhnliche Produkte zu fabrizieren, die wiederum einer Vielzahl von Leuten Arbeit geben.
Gäbe es z.B. nicht Bauherren mit außergewöhnlichen Wünschen, kämen alle Innentüren aus der Ukraine oder der tschechischen Republik.
Hat man aber andere Wandstärken und andere Raumhöhen, passen die Baumarktprodukte nicht, ein Tischler muß ran - oder, darf er ran?
Eine Baumarkttür kostet vielleicht 400,-- Mark, eine Altholztür vom Tischler kostet 3.000,-- Mark.
Für 400,-- Mark könnte der Schreiner um die Ecke nicht mal einen Lehrling beschäftigen, für 3.000,-- kann er seinen Betrieb halten und ausbauen, die Löhne für Möbelschreiner zahlen.
Im Billigsektor gibt es keinen Raum für Nischen für Künstler, Könner und Kleinodien. Da gibts bloß Plaste und Elaste.
Seien wir froh um jeden, der Luxus kauft.
meint der Baldur und grüßt bestens
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Euklid
27.09.2001, 23:19
@ Baldur der Ketzer
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Re: 'Brauchen' Menschen Luxusvillen, Luxusautos und Designer-Stücke? JA mkT |
>Hallo,
>ja, klar, wir dürfen froh sein über jeden, der die Kohle für solche Dinge ausgibt.
>Bekanntlich sind die Gewinnspannen bei Autos im Niedrigpreisbereich äußerst dürftig, während im Luxussegment (Z8) enorm Geld verdient wird, um damit quer zu subventionieren, und neue Forschungen bezahlen zu können (Wasserstoffmotor).
>Angenommen, es gäbe nur das Aldi-Hofer-Niveau, dann gäbe es nicht die finanziellen Nischenbereiche, um außergwöhnliche Produkte zu fabrizieren, die wiederum einer Vielzahl von Leuten Arbeit geben.
>Gäbe es z.B. nicht Bauherren mit außergewöhnlichen Wünschen, kämen alle Innentüren aus der Ukraine oder der tschechischen Republik.
>Hat man aber andere Wandstärken und andere Raumhöhen, passen die Baumarktprodukte nicht, ein Tischler muß ran - oder, darf er ran?
>Eine Baumarkttür kostet vielleicht 400,-- Mark, eine Altholztür vom Tischler kostet 3.000,-- Mark.
>Für 400,-- Mark könnte der Schreiner um die Ecke nicht mal einen Lehrling beschäftigen, für 3.000,-- kann er seinen Betrieb halten und ausbauen, die Löhne für Möbelschreiner zahlen.
>Im Billigsektor gibt es keinen Raum für Nischen für Künstler, Könner und Kleinodien. Da gibts bloß Plaste und Elaste.
>Seien wir froh um jeden, der Luxus kauft.
>meint der Baldur und grüßt bestens
Ja die Tür vom Schreiner ist halt erheblich solider was den Aufbau angeht.
Dafür kriegt man eine mehrfach verleimte schwere Tür.Die Tür vom Baumarkt ist entweder Röhrenspan oder Waben rechteckig.Das Furnier ist schon durch wenn der Einbrecher nur an der Tür etwas stärker anklopft.Ein Einbruchstürriegel an einer Baumarkttür ist rausgeworfenes Geld weil die Befestigung kaum richtig zu machen ist.
Gruß Euklid
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Baldur der Ketzer
27.09.2001, 23:26
@ Euklid
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Re: 'Brauchen' Menschen Luxusvillen, Luxusautos und Designer-Stücke? JA mkT |
Hallo, Euklid,
ich oute mich mal, das waren"meine" Türen.
Mich hat fast der Schlag getroffen, als ich das Angebot sah, denn in meinen Hirnwindungen spukten die Praktiker, Obi & Co. Preise herum.
Jedoch gab es für eine 20er Innenwand und eine Durchgangshöhe von 2,15 m keinerlei passende Stangenware.
Also: Schreiner.....
Vor ein paar Tagen wurden die sündhaft teuren Dinger montiert, aber ich muß sagen, sie sind ihr Geld wert.
Massiv, schwer, sauber verarbeitet, ein Kunstwerk.
Dafür löhne ich gern.
Massive verleimte Kanten, darauf aufgesetzt Altholz, Bogen nahtlos gebogen.
Schwere Beschläge, satt und schwer. Kosten 10x Baumarktpreis, aber, der Wert ist sichtbar.
Ich fahre lieber meinen alten fahrbaren Untersatz 50.000km länger und hab was unvergeichliches in den vier Wänden.
Gutes darf seinen preis haben, niemand wird gezwungen (übrigens, die Schreinerei ist vollstens, Aufträge bis über 20 Ohren - noch.)
Beste GRüße vom Baldur
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Euklid
27.09.2001, 23:44
@ Baldur der Ketzer
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Re: 'Brauchen' Menschen Luxusvillen, Luxusautos und Designer-Stücke? JA mkT |
>Hallo, Euklid,
>ich oute mich mal, das waren"meine" Türen.
>Mich hat fast der Schlag getroffen, als ich das Angebot sah, denn in meinen Hirnwindungen spukten die Praktiker, Obi & Co. Preise herum.
>Jedoch gab es für eine 20er Innenwand und eine Durchgangshöhe von 2,15 m keinerlei passende Stangenware.
>Also: Schreiner.....
>Vor ein paar Tagen wurden die sündhaft teuren Dinger montiert, aber ich muß sagen, sie sind ihr Geld wert.
>Massiv, schwer, sauber verarbeitet, ein Kunstwerk.
>Dafür löhne ich gern.
>Massive verleimte Kanten, darauf aufgesetzt Altholz, Bogen nahtlos gebogen.
>Schwere Beschläge, satt und schwer. Kosten 10x Baumarktpreis, aber, der Wert ist sichtbar.
>Ich fahre lieber meinen alten fahrbaren Untersatz 50.000km länger und hab was unvergeichliches in den vier Wänden.
>Gutes darf seinen preis haben, niemand wird gezwungen (übrigens, die Schreinerei ist vollstens, Aufträge bis über 20 Ohren - noch.)
>Beste GRüße vom Baldur
Du hast recht gehabt und es kann dadurch nicht passieren daß Du durch die Schlafzimmertür durchmarschierst wenn der Liebhaber mit................ im Bett liegt.Die Tür verhindert Schlimmeres und es kann dann von außen verriegelt werden.Wenn Du jetzt noch massive schwere Klappläden hast dann kannst Du die auch noch zumachen bis der die Hose anhat.Die Tür wird nur geöffnet wenn beide bereit sind sich wieder zu entkleiden.Und in dieser Aufmachung (des Kaisers neue Kleider) dürfen sie nach Aktivierung des Freundeskreises das Haus verlassen.Und das reicht für die erste Lektion und Du wirst die Tür küssen!
Gruß EUKLID
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Galiani
28.09.2001, 01:18
@ Tiffy
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@Tiffy: Galiani (1728 Neapel - 1787 ebd.) war ein herausragender Ã-konom, der |
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im Alter von wenig mehr als 20 Jahren ein großartiges und auch heute noch amüsant zu lesendes und sehr verständlich geschriebenes Buch namens «Della moneta - libri cinque» verfaßt hat (Neapel 1751). Aufgrund dieses Werkes sagt etwa Schumpeter, Galiani sei"einer der größten Geister gewesen, die sich jemals auf unserem Gebiet [also der Ã-konomie] betätigt haben." «Della moneta» nimmt Gedanken vorweg, die erst 150 Jahre später von der Profession aufgearbeitet wurden (Menger, Walras, Jevons). Insbesondere Galianis Wertlehre ist nicht nur heute noch gültig, sondern auch einleuchtender als vieles, was Gelehrte bis heute zu diesem Thema sonst von sich geben.
Im Internet ist nur die italienische Original-Version verfügbar; aber ich warne Dich: Um sein Alter zu verschleiern hat Galiani sein Werk in einem Italienisch abgefaßt, wie es die Gelehrten im Mittelalter sprachen; in der Originalsprache ist das Buch nicht ganz leicht zu lesen. Eine Leseprobe zum Thema"Was ist Geld" habe ich Mitte Juni im Forum gepostet; ich denke, Galianis diesbezügliche Gedanken gehören zum Besten, was zu diesem Thema je geschrieben worden ist.
Aus verschiedenen Gründen, die mit Galianis weiterer Karriere als Diplomat in Paris und danach als Minister in Neapel zu tun haben, wurde «Della moneta» niemals vollständig in eine andere Sprache übersetzt. Ermutigt durch eine Aufforderung des ehemaligen italienischen Staatspräsidenten, Univ.Prof., Senator auf Lebenszeit, Dr. Francesco Cossiga, habe ich mich darangemacht, «Della moneta» ins Deutsche zu übertragen; Prof. Cossiga hat meiner 1999 im Verlag Wirtschaft und Finanzen in Düsseldorf erschienen Übersetzung ein interessantes Geleitwort vorangestellt. [Werner Tabarelli (Hsg.), Ferdinando Galiani - Über das Geld; ISBN 3-87881-132-2]
Unser verehrter dottore hat sich am 12. Juni hier im Forum außerordentlich lobend über Galianis Werk geäußert und freundlicherweise weiter gemeint:"... die Bearbeitung durch Dr. Tabarelli ist ganz großes Können." Gefreut hat mich insbesondere auch seine weitere Anerkennung:"Interessant noch die schöne Darstellung (vorne und hinten im Buch) der 'Leitwährungen', die schon deshalb zum Nachdenken befeuert, weil alles kunterbunt durcheinandergeht: Ware, Warengeld, Zeichen (Rechen=)Geld, auf Ware lautendes Papiergeld, auf Staatskredit (= künftige Steuereinanhmen) lautendes Papiergeld und auf Guthabenverfügungen abzielendes Plastikgeld. Und der liebe € taucht auch schon auf."
Das von Dir im Internet gefundene Schweppenhäuser-Buch beginnt übrigens mit einer Galiani-Anekdote. Es ist jedoch bezeichnend, daß sich Schweppenhäuser darin nicht auf «Della moneta» bezieht, sondern auf Galianis viel spätere und (aus heutiger Sicht) viel schwächere Dialoge über den Getreidehandel (anonym in Paris 1770 in französischer Sprache erschienen).
So, dies in aller Kürze mit besten Grüßen
G.
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Baldur der Ketzer
28.09.2001, 01:19
@ Galiani
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@Galiani: Du hast Post im Briefkasten an der Garage... herzlichst |
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Galiani
28.09.2001, 02:17
@ Baldur der Ketzer
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@Baldur: Hat mir meine Frau, als ich heimkam, mitgeteilt. Herzlichen Dank! Sorry |
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für die Mühe. Hatte gedacht, Du meintest den Briefkasten am Konsulat vis-à -vis Sylva!
Nochmals herzlichen Dank.
Werner
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Baldur der Ketzer
28.09.2001, 02:31
@ Galiani
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Re: @Galiani - ich wollte Dir den Weg ersparen - beste Grüße von (owT) |
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Tiffy
28.09.2001, 06:19
@ Galiani
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Re: @Galiani |
Hallo Galiani,
Danke für den Überblick.
Also werde ich mich über die kommenden Wintermonate daran machen, dein Buch zu lesen. Mit den italienischen Versionen kann ich leider mangels Sprachkenntnisse nichts anfangen. Der von dir eingestellte Auszug war aber schon vielversprechend.
Ein Gruß und ein schönes Wochenende wünscht
Tiffy
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