USA beginnen mit Zustellung von Beweisen für Bin Ladens Schuld
- Weißes Haus schließt Angriff auf Irak nicht aus
Washington, 2. Oktober (AFP) - Die USA sind dabei, zahlreichen Partnerländern der weltweiten Anti-Terrorkoalition Dokumente zukommen zu lassen, die die Schuld des Moslemextremisten Osama bin Laden an den Terroranschlägen vom 11. September beweisen sollen. Die US-Regierung habe am Montag mit der Versendung entsprechender Geheimdokumente an ihre Botschaften im Ausland begonnen, sagte ein hochrangiger Vertreter des US-Außenministeriums in Washington. Diese würden die Beweise für Bin Ladens Schuld den jeweiligen ausländischen Regierungen übermitteln."Wir haben wichtige Informationen gesammelt, die die Verantwortung Bin Ladens und seiner Organisation El Kaida klar zeigen", sagte der Ministeriumsvertreter weiter."Einige dieser Informationen teilen wir mit unseren Freunden und Verbündeten."
Der Ministeriumsvertreter dementierte zugleich Berichte, wonach ein militärischer Angriff auf Afghanistan, wo Bin Laden vermutet wird, unmittelbar bevorstehe."Ist das Teilen von Informationen die Ankündigung einer Militäraktion? Die Antwort ist Nein", sagte er. Zuvor hatte Außenamtssprecher Richard Boucher angekündigt, dass die USA zahlreichen Staaten geheimdienstliche Informationen zustellen werde, darunter den meisten NATO-Mitgliedsländern. Vor allem moslemische und arabische Staaten hatten von den USA Belege für ihre Behauptung verlangt, dass Bin Laden der Drahtzieher der Anschläge sei.
Das Weiße Haus widersprach unterdessen jordanischen Medienberichten, wonach US-Präsident George W. Bush König Abdullah II. von Jordanien versichert habe, die USA würden kein arabisches Land angreifen, auch nicht Irak. Die Berichte seien unzutreffend, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer. US-Außenminister Colin Powell betonte, die erste Phase der Militäroperation ziele auf Bin Laden. Im Zusammenhang mit den weiteren Phasen habe Bush"nichts ausgeschlossen", sagte Powell dem Fernsehsender CBS.
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