Ghandi
25.10.2001, 21:40 |
Japan: Thread gesperrt |
ein Artikel aus dem WSJ:
Offensichtlich wächst die Sehnsucht nach der rettenden Inflation.
Zitat:
"Pro-reflation legislators are pushing for a law that would curb the Bank of Japan’s power by forcing it to target a positive rate of inflation."
Und wie´s weltweit gerade so üblich ist, kämpft
auch hier das Gute (die Inflations-Jünger) gegen
das Böse (verkörpert vom uneinsichtigen Notenbank-
präsidenten Hayami):
He (Hayami) argues he has already gone into dangerous territory by slashing
rates to zero and pumping up the money supply. Going further would risk
sparking an inflation, he warned earlier this month, “whose fires will spread
and could even... burn furiously.”
Und es wird brennen, nur wann?
<ul> ~ No takers at an interest rate of zero</ul>
<center>
<HR>
</center> |
Ricardo
25.10.2001, 23:00
@ Ghandi
|
pumping up the money supply=no growth no (demand for) credits (owt) |
>
>Offensichtlich wächst die Sehnsucht nach der rettenden Inflation.
>Zitat:
>"Pro-reflation legislators are pushing for a law that would curb the Bank of Japan’s power by forcing it to target a positive rate of inflation."
>Und wie´s weltweit gerade so üblich ist, kämpft
>auch hier das Gute (die Inflations-Jünger) gegen
>das Böse (verkörpert vom uneinsichtigen Notenbank-
>präsidenten Hayami):
>He (Hayami) argues he has already gone into dangerous territory by slashing
>rates to zero and pumping up the money supply. Going further would risk
>sparking an inflation, he warned earlier this month, “whose fires will spread
>and could even... burn furiously.”
>Und es wird brennen, nur wann?
<center>
<HR>
</center> |
Ghandi
25.10.2001, 23:20
@ Ricardo
|
Re: too many credits=no demand for new ones=no growth=far too many credits... (owT) |
<center>
<HR>
</center>
|
Ricardo
25.10.2001, 23:36
@ Ghandi
|
Re: too many credits=no demand for new ones=no growth=far too many credits... (owT) |
Hi Ghandi,
die Geschichte lehrt uns etwas anderes: Zusammenbruch des amerikanischen Marktes nach Beendigung des kalten Krieges, das kopieren Japanischer Managementpraktiken hier insbesondere economies of scale (das heißt es traten neue Wettbewerber mit nunmehr der gleichen globalen Stategie auf) und die Einsicht das diese vermeintlichen Wettbewerbsvorteile sich ins negative verwandeln (disoeconomics of scale). Diesen Prozessen ging kein monetärer Akt voraus.
Grüsse
Ricardo
<center>
<HR>
</center> |
Ghandi
25.10.2001, 23:53
@ Ricardo
|
Re: es geht viel tiefer Ricardo, tief in den Menschen |
Japan ist müde!
In den Boomjahren der jap. Wirtschaft arbeiteten
die Leute (die Männer) fast rund um die Uhr.
(Anschließend gingen sie gemeinsam zum Saufen.)
Nach einer aktuellen Untersuchung klagen heute immer
noch ca. 1/3 aller jap. Männer über chronische Müdigkeit.
Hast Du schon mal was von"Moonlighting" gehört?
Das bedeutet in den USA heute: Arbeiten rund um die Uhr.
Mit zwei oder drei Jobs. Bis zum Umfallen.
Und das hält niemand auf die Dauer durch!
Monetäre Phönomene haben immer auch einen
menschlichen Hintergrund.
Grüsse
G.
<center>
<HR>
</center> |
JüKü
26.10.2001, 00:02
@ Ghandi
|
Re: es geht viel tiefer Ricardo, tief in den Menschen |
>Das bedeutet in den USA heute: Arbeiten rund um die Uhr.
>Mit zwei oder drei Jobs. Bis zum Umfallen.
>Und das hält niemand auf die Dauer durch!
>Monetäre Phönomene haben immer auch einen
>menschlichen Hintergrund.
>
>Grüsse
>G.
Und hier in D sehr ähnlich. Aber nicht freiwillig - Shareholder Value über alles.
<center>
<HR>
</center> |
Diogenes
26.10.2001, 09:51
@ JüKü
|
...und tief in weich gepolsterten Sessel in Parlament und Schreibstuben |
>Und hier in D sehr ähnlich. Aber nicht freiwillig - Shareholder Value über alles.
Hi Jükü,
Das liegt nicht am Shareholder-value, der ist nur der Sündenbock. Viel Value gibts ohnehin nicht mehr, soweit ich das sehe. Woran es uns fehlt sind ja gerade die profitablen Unternehmen <=> sichere Arbeitsplätze für die Leute, Steuern für den Staat, Gewinn für Unternehmer und Neuinvestitionen.
Das Problem ist, daß der produktive Teil der Bevölkerung/Wirtschaft, immer kleiner wird.
Dieser Teil ist es, der unter dem Strich für alles aufkommen muß: Steueren, Schulden, Renten, Gesundheitssystem, Sozialleistungen, Bürokratie, Subventionen,...
Jemehr via Staat verkonsumiert wird, desto weniger bleibt für Investtionen, folgen höhere Arbeitslosigkeit und noch höhere Belastungen - mehr Staat, weniger privat. Nimm man noch die Fehlallokationen, die durch mindestens 30 Jahre Inflationspoltik induziert worden sind hinzu, dann ist alles klar: wir leben von der Substanz und die wird langsam knapp.
Ich muß nur überschlagsmäßig die Rechnung für einen meiner Arbeiter machen: Wenn 2/3 der Lohnsumme an den Staat gehen, dann muß man 3 mal soviel arbeiten, damit es sich ausgeht. That's it! Bloß die Leute meinen immer, sie bekämen etwas umsonst.
Gruß
Diogenes (in der schwachen Hoffnung, daß es nicht noch mehr als 2/3 wird.) ;-)
<center>
<HR>
</center> |