Als Vermögensverwalter taugt er meiner Meinung nach nicht viel, aber die Osama Analyse war nicht schlecht.
Ob se stimmt, wer weiß.
Unten der Link, hier der Text ohne Bilder.
manager-magazin.de, 26.10.2001, 20:20 Uhr
Die Thilenius-Kolumne: Was Bin Laden eigentlich wollte
Die Terrorakte haben gezeigt, wie abhängig der Westen vom Ã-l aus dem
Nahen Osten ist. Sicherheitsbewusste Investoren können dem Risiko
aber aus dem Weg gehen, meint Georg Thilenius.
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Während amerikanische und englische Truppen noch dabei sind, Bin
Laden zu suchen, wird allmählich klar, was seine ursprünglichen
Absichten gewesen sind. Seine Idee bestand darin, die moslemische
Welt zu"talibanisieren" und dann die USA zu erpressen. Bei dieser
Überlegung sind ihm einige kapitale Fehler unterlaufen.
Bin Ladens ursprünglicher Plan ging dahin, durch die Angriffe auf
das World Trade Center und das Pentagon die Amerikaner zu
provozieren. Er erwartete schnelle und dumme Racheakte der
Amerikaner, so wie damals vor drei Jahren Bill Clinton Raketen in
eine angebliche Chemiewaffenfabrik im Sudan und in Ausbildungslager
der Taliban in Afghanistan schickte, nachdem die amerikanischen
Botschaften in Ostafrika in die Luft gesprengt worden waren. Diese
spontanen Reaktionen der Amerikaner sollten die moslemische Welt
insgesamt vereinen und gegen Amerika aufbringen.
Der nächste Schritt sollte sein, als Held der muslimischen Welt
Pakistan zu übernehmen und das zweitbevölkerungsreichste muslimische
Land in einen fundamentalistischen islamischen Staat wie Afghanistan
unter der Talibanherrschaft zu verwandeln. Auf diese Weise wollte er
in den Besitz der pakistanischen Atomwaffen geraten.
Das wiederum würde ihm erlauben, das von ihm nicht geliebte Regime
in Saudi Arabien zu stürzen, da Saudi Arabien im Golfkrieg von
1990/1991 an der Seite des Westens stand. So könnte er die
Atomwaffen aus Pakistan dazu nutzen, die wesentlichen Ã-lproduzenten
der Welt zu destabilisieren, die ungefähr ein Viertel der
Ã-lproduktion der Welt kontrollieren; Nicht nur das, sondern sogar
auch ein Sechstel des amerikanischen Ã-lverbrauchs, wodurch Bin Laden
die USA weiter erpressen könnte.
Seine weitere Annahme bestand darin, dass die Amerikaner sich aus
allen muslimischen Ländern zurückziehen würden sowie damals 1975 aus
Vietnam. Zu seinem Ärger passierte genau das Gegenteil. Die USA
haben es aufgrund weitsichtiger und vorsichtiger Politik verstanden,
die wesentlichen muslimischen Länder der Welt in die
Anti-Afghanistan Koalition einzubeziehen und sogar als
diplomatisches Meisterstück die Regierung von Iran zum Stillhalten
zu bewegen.
Pakistan wechselte sehr schnell die Fronten. Verschiedene pro
Taliban Demonstrationen brachten lange nicht die Zahl von
Teilnehmern auf die Beine, die Bin Laden sich erhofft hatte und
werden auf diese Weise auch niemals die Sprengkraft erreichen, die
er sich davon zur Destabilisierung der verschiedenen islamischen
Länder erwartet.
Soweit die Politik. Die Konsequenzen werden ganz wesentlich in der
amerikanischen Ã-lindustrie sichtbar werden. Hier wird, um nicht
erpressbar zu werden, mit großer Unterstützung der Regierung mehr
Gewicht auf die heimische Förderung in Alaska gelegt werden. Große
Eigentümer von strategisch wichtigen Lagerstätten dort sind Exxon
Mobil und BP.
Sicherheitsbewusste Investoren werden hier langfristig Schwerpunkte
setzen um der mit Sicherheit irgendwann zu erwartenden nächsten
Erpressung des nächsten Saddam Hussein oder des nächsten Bin Laden
etwas gelassener entgegensehen zu können.
Georg Thilenius
http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,164786,00.html
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