Washington (Reuters) - Die US-Regierung hat vor weiteren Anschlägen gegen die USA in der kommenden Woche gewarnt. Justizminister John Ashcroft sagte am Montag in Washington, es gebe"glaubwürdige" Informationen, nach denen in der kommenden Woche Anschläge in den USA oder gegen US-Interessen im Ausland verübt werden könnten. Nähere Angaben machte er nicht. Aus US-Regierungskreisen verlautete, die Informationen deuteten auf die Organisation des moslemischen Extremisten Osama bin Laden, El Kaida, hin. Die USA machen Bin Laden und die El Kaida für die Anschläge am 11. September in New York und bei Washington verantwortlich, bei denen vermutlich fast 4800 Menschen ums Leben gekommen sind.
Der Direktor der Bundespolizei FBI, Robert Mueller, sagte, die vorliegenden Informationen ließen offen, welcher Art die Anschläge und deren Ziele sein könnten. Er habe keine Hinweise darauf, dass die Warnung im Zusammenhang mit den in den USA aufgetauchten Briefen stehe, die Milzbranderreger enthielten. Bislang unbekannte Täter hatten diese Briefe in den vergangenen Wochen unter anderem an Medienunternehmen und den Mehrheitsführer im US-Senat, Tom Daschle, verschickt. Mehrere Personen, die mit den Briefen in Kontakt kamen, darunter Mitarbeiter der Post, wurden mit Milzbrand infiziert. Drei Menschen sind in den USA an der Krankheit gestorben.
Die US-Regierung hatte bereits am 11. Oktober eine ähnliche Warnung wie die vom Montag herausgegeben. Mueller sagte, die Warnung habe möglicherweise dazu beigetragen, dass keine Anschläge verübt worden seien. Die USA haben seit den Flugzeug-Anschlägen in New York und Washington ihre Sicherheitsmaßnahmen im Inland und für amerikanische Einrichtungen im Ausland erhöht. Bei den Anschlägen sind vermutlich etwa 4800 Menschen getötet worden.
Bin Ladens Organisation El Kaida hat den USA Vergeltung für die Angriffe in Afghanistan angedroht. Die USA greifen dort seit dem 7. Oktober mit britischer Unterstützung Ziele der Organisation und der radikal-islamischen Taliban-Regierung an. Die USA hatten zuvor von den Taliban vergeblich die Auslieferung Bin Ladens gefordert.
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