dottore
07.11.2001, 19:08 |
Gewaltgeschichte, Geldgeschichte - das Bild hellt sich weiter auf (WICHTIG): Thread gesperrt |
Hi,
seit Hirscherls Posting zu den Wechselkursen der Bronzezeit, für das ich nochmals danke, schaue ich mehr in"Bild der Wissenschaft" rein.
Dort finde ich unter Datum 7. 11.
einen nachgerade sensationellen Beitrag!
Nämlich diesen:
"Archäologie
07.11.2001
Meteoriteneinschlag brachte das erste
Großreich im Vorderen Orient zu Fall
Ein Meteoriteneinschlag könnte um 2.300 vor
Christus zum Zusammenbruch des ersten
Großreiches im Vorderen Orient, dem
Akkad-Reich, geführt haben. Zu diesem
Ergebnis kam der Geologe Dr. Sharad Master
von der Universität von Witwatersrand in
Johannisburg, als er bei der Auswertung von
Satellitenaufnahmen des südlichen Irak eine
kreisförmige Depression von etwa drei
Kilometern Durchmesser entdeckte.
Bislang war
es für
Archäologen
ein Rätsel,
weshalb das
Akkad-Reich
so plötzlich
zusammengebrochen
war. Die
einen
glaubten
kriegerische
Auseinandersetzungen
seien der
Auslöser gewesen, andere wiederum vermuteten
Klimaveränderungen hinter dem Niedergang. Eine
weitere Theorie besagt, dem Akkad-Reich sei seine
Größe zum Verhängnis geworden. Eine Größe, die
eine zentrale Regierung unmöglich machte.
Nun weisen aber Satellitenbilder aus dem südlichen
Irak alle wesentlichen Merkmale eines
Einschlagkraters auf. Noch ist unklar wann der
Krater entstanden ist, aber Master geht davon aus,
dass die Struktur nicht älter als 6.000 Jahre sein
kann, berichtet The Telegraph. Der 3 Kilometer
messende Krater liegt in der Al `Amarah Gegend
etwa 16 Kilometer nordwestlich des
Zusammenflusses von Euphrat und Tigris. Diese
Gegend war vor über 4.000 Jahren wohl flach von
Meerwasser bedeckt. Master geht davon aus, dass
ein Einschlag dieser Größenordnung zerstörerische
Feuer und Überschwemmungen nach sich gezogen
haben muss."
Ich hatte gestern noch in einem Posting für Galiani den Switch von der Tausch- zur Tribut-(und damit Verschuldungswirtschaft) mit dem bei Bernbeck erscheindenden Klimawechsel in Mesopotamien (nach Regenwirtschaft Zwang zur Bewässerungswirtschaft mit Claim-Folgen usw. usw.) zu erklären versucht und dabei auch auf"kosmische Katastrophen" hingewiesen, die ursächlich gewesen sein könnten für das Better/Lesser Off-Phänomen, hatte es aber nur halbherzig gemacht, da es in der Katastrophismus-Debatte nach wie vor sehr hoch her geht (von Atlantis-Sage über Santorin bis zur Sonne, die lt. Bibel am Himmel stehen blieb etc.).
<font color="FF0000">Und jetzt DAS!</font>
Damit hätten wir ein weiteres wichtiges missing link zu dem tatsächlichen ökonomischen Geschichtsablauf entdeckt:
<font color="FF0000">Die akkadische Katastrophe. </font>
Weiter noch im BdW:
"Angenommen Bodenproben bestätigen eine
Einschlagszeit um 2.300 vor Christus, so wäre es
nicht mehr verwunderlich, warum gerade zu dieser
Zeit das Akkad-Reich zusammenbrach. Auch der
Niedergang der 5. Dynastie des Alten Reiches in
Ägypten und das Verschwinden vieler früher
Siedlungen im Heiligen Land könnten dann auf den
Einschlag zurückgeführt werden. Und vielleicht
bezieht sich auch eine Stelle im Gilgamesch Epos auf
eben diesen Meteoriteneinschlag, als es heisst: „die
sieben Richter der Hölle“ erhoben ihr Licht und
erhellten das Land mit Flammen, und ein Sturm
verwandelte den Tag zur Nacht, „zerschlug das
Land wie eine Tasse“, und überschwemmte das
Gebiet."
Akkad war eine zentrale Region früher Besiedlung von größeren Familienverbänden. und lag etwa dort, wo Euphrat und Tigris am engsten zusammen kommen. Nördliche Linie: ungefähr Bagdad.
Im Süden sollen die legendären"Sumerer" gesiedelt haben (egal jetzt, wer und was die nun wieder waren, siehe Heinsohns Sumerer-Kritik) - aber ein Clash of Cultures war nach einem solchen Event wohl kaum zu vermeiden (ich erinnere an die Gold-Dolche in den frühdynastischen Gräber von Ur, vulgo: Sumer, siehe Vortrag von Friedrichroda).
Der Big Chief von Akkad war Sargon der just nach der Zeit des offenbaren kosmischen Einschlags sein"Großreich" errichtete (= Großtributsystem, egal jetzt worauf basierend).
Die (semitische) Sprache der Akkader hat sich in Resten bis heute erhalten, ihre Tontafeln sind bestens bekannt.
Kurzum: Ich stelle jetzt mal die These in den Raum, dass der Anfang des"dynamischen" (= nicht -! - tauschwirtschaftlichen) Wirtschaftens zunächst durch einen Outside-Schock startete, der zu revolutionären Umwälzungen der tradierten Wirtschaftsfomen geführt hat, die sich über Gewalt- und Tributsysteme mit Gold als erstem exekutierenden Gewaltmetall immer weiter fortgesetzt hat:
Gewalt - Expansion - Tributabforderung in Gold - Waffenbeschaffung und Herrschaftsstabilisierung mit Gold - kleinere, dann immer größere Kriege, da die bekannten Redistributionsprobleme auftauchen - Perserkriege, Krösuskriege, Griechenkriege, Römerkriege - bis hin zum Ende dieses"Durchlaufs" mit Beginn dessen, was als"dunkles" Mittelalter bekannt ist.
Ob wir eine Zwischenphase"Mittelalter" überhaupt hatten, steht dahin. Jedenfalls geht's etwa ab 1000/1100 wieder"los".
Wir kommen also mit unseren Betrachtungen voran. Und ich darf Hirscherl noch einmal sehr danken.
Gruß in die Abendrunde!
d.
(der sich nun wohl komplett von der"Friedenstheorie" der Ã-konomie, wie heute gelehrt, einschließlich der"friedlichen" Kapital-Akkumulation hochrangiger Ã-konomen, auf die Galiani nicht müde wurde, hinzuweisen - auch ihm herzlichen Dank! - endgültig zu verabschieden beginnt).
<font color="FF0000">Ladies & Gentlemen, wir müssen die Wirtschaftsgeschichte und die daraus bislang hergeleiteten"Modelle" wohl allesamt komplett umschreiben, ich selbstverständlich inklusive:
Die Story mit dem"Schuldendruck" (der leider nicht verschwunden ist, im Gegenteil - siehe HEUTE!) startet nicht mehr mit der"Urschuld", also irgendwie"friedlich" und in"Arbeitsteilung" mündend, sondern sie ist Resultat von gewaltigen"Outside-Schocks", die das Problem des Überleben-Müssens überhaupt erst hatten virulent werden lassen. </font>
So long...
<center>
<HR>
</center> |
Jochen
07.11.2001, 20:31
@ dottore
|
Re: Gewaltgeschichte, Geldgeschichte - das Bild hellt sich weiter auf (WICHTIG): |
>Hi,
>seit Hirscherls Posting zu den Wechselkursen der Bronzezeit, für das ich nochmals danke, schaue ich mehr in"Bild der Wissenschaft" rein.
>Dort finde ich unter Datum 7. 11.
>einen nachgerade sensationellen Beitrag!
>Nämlich diesen:
>
>"Archäologie
> > 07.11.2001
>
>Meteoriteneinschlag brachte das erste Großreich im Vorderen Orient zu Fall
[...}]
>Ich hatte gestern noch in einem Posting für Galiani den Switch von der Tausch- zur Tribut-(und damit Verschuldungswirtschaft) mit dem bei Bernbeck erscheindenden Klimawechsel in Mesopotamien (nach Regenwirtschaft Zwang zur Bewässerungswirtschaft mit Claim-Folgen usw. usw.) zu erklären versucht und dabei auch auf"kosmische Katastrophen" hingewiesen, die ursächlich gewesen sein könnten für das Better/Lesser Off-Phänomen, hatte es aber nur halbherzig gemacht, da es in der Katastrophismus-Debatte nach wie vor sehr hoch her geht (von Atlantis-Sage über Santorin bis zur Sonne, die lt. Bibel am Himmel stehen blieb etc.).
Was durch die dem Josua-Ereignis inhärente Logik bewiesen ist.
><font color="FF0000">Und jetzt DAS!</font>
>Damit hätten wir ein weiteres wichtiges missing link zu dem tatsächlichen ökonomischen Geschichtsablauf entdeckt:
><font color="FF0000">Die akkadische Katastrophe. </font>
>Weiter noch im BdW:
>"Angenommen Bodenproben bestätigen eine > Einschlagszeit um 2.300 vor Christus, so wäre es > nicht mehr verwunderlich, warum gerade zu dieser > Zeit das Akkad-Reich zusammenbrach. Auch der > Niedergang der 5. Dynastie des Alten Reiches in > Ägypten und das Verschwinden vieler früher > Siedlungen im Heiligen Land könnten dann auf den > Einschlag zurückgeführt werden. Und vielleicht > bezieht sich auch eine Stelle im Gilgamesch Epos auf > eben diesen Meteoriteneinschlag, als es heisst: „die > sieben Richter der Hölle“ erhoben ihr Licht und > erhellten das Land mit Flammen, und ein Sturm > verwandelte den Tag zur Nacht, „zerschlug das > Land wie eine Tasse“, und überschwemmte das > Gebiet."
>Akkad war eine zentrale Region früher Besiedlung von größeren Familienverbänden. und lag etwa dort, wo Euphrat und Tigris am engsten zusammen kommen. Nördliche Linie: ungefähr Bagdad.
>Im Süden sollen die legendären"Sumerer" gesiedelt haben (egal jetzt, wer und was die nun wieder waren, siehe Heinsohns Sumerer-Kritik) - aber ein Clash of Cultures war nach einem solchen Event wohl kaum zu vermeiden (ich erinnere an die Gold-Dolche in den frühdynastischen Gräber von Ur, vulgo: Sumer, siehe Vortrag von Friedrichroda).
>Der Big Chief von Akkad war Sargon der just nach der Zeit des offenbaren kosmischen Einschlags sein"Großreich" errichtete (= Großtributsystem, egal jetzt worauf basierend).
>Die (semitische) Sprache der Akkader hat sich in Resten bis heute erhalten, ihre Tontafeln sind bestens bekannt.
>Kurzum: Ich stelle jetzt mal die These in den Raum, dass der Anfang des"dynamischen" (= nicht -! - tauschwirtschaftlichen) Wirtschaftens zunächst durch einen Outside-Schock startete, der zu revolutionären Umwälzungen der tradierten Wirtschaftsfomen geführt hat, die sich über Gewalt- und Tributsysteme mit Gold als erstem exekutierenden Gewaltmetall immer weiter fortgesetzt hat.
Zwei kleine Einwände:
1.) So wie ich obige Worte verstehe, deutest du zumindest an, daß heutige Wirtschaftskrisen etwas mit der katastrophischen Entstehung der Eigentumswirtschaft zu tun hat (wobei ich auch für das 14. Jh. n. Chr. eine kosmische Katastrophe annehme). Diesen Schluß, wenn er denn so gemeint ist, kann ich nicht nachvollziehen.
2.) Die Stein-Hardenbergschen Reformen zeigen, daß der Übergang zu einer Eigentumsgesellschaft"von oben" und relativ friedlich vonstatten gehen kann. Es geht also auch anders.
Aber sonst: dà ccord!!!
Gruß
Jochen
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Galiani
07.11.2001, 20:34
@ Jochen
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Hallo Jochen: Habe den Bezug nicht mitgekriegt. Werde es nochmals lesen. (owT) |
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dottore
07.11.2001, 20:53
@ Jochen
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Re:"Reformen" n a c h Jena/Auerstädt? |
Hi Jochen,
>Zwei kleine Einwände:
>1.) So wie ich obige Worte verstehe, deutest du zumindest an, daß heutige Wirtschaftskrisen etwas mit der katastrophischen Entstehung der Eigentumswirtschaft zu tun hat (wobei ich auch für das 14. Jh. n. Chr. eine kosmische Katastrophe annehme). Diesen Schluß, wenn er denn so gemeint ist, kann ich nicht nachvollziehen.
Krisen nicht, aber die Entstehung. Krisen heute sind ausschließlich Kreditkrisen, was wirklich niemand bestreiten wird.
>2.) Die Stein-Hardenbergschen Reformen zeigen, daß der Übergang zu einer Eigentumsgesellschaft"von oben" und relativ friedlich vonstatten gehen kann. Es geht also auch anders.
Relativ"friedlich" (*LoL*) ist nach der preußischen Katastrophe von Jena und Auerstädt (Oktober 1806!) wohl was - im Oktober 1807?
>Aber sonst: dà ccord!!!
Merci.
Salutations
d.
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Jochen
07.11.2001, 21:15
@ dottore
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Re: Eigentumsentstehung |
>Hi Jochen,
>>Zwei kleine Einwände:
>>1.) So wie ich obige Worte verstehe, deutest du zumindest an, daß heutige Wirtschaftskrisen etwas mit der katastrophischen Entstehung der Eigentumswirtschaft zu tun hat (wobei ich auch für das 14. Jh. n. Chr. eine kosmische Katastrophe annehme). Diesen Schluß, wenn er denn so gemeint ist, kann ich nicht nachvollziehen.
>Krisen nicht, aber die Entstehung. Krisen heute sind ausschließlich Kreditkrisen, was wirklich niemand bestreiten wird.
Das ist klar. Dann hab
>>2.) Die Stein-Hardenbergschen Reformen zeigen, daß der Übergang zu einer Eigentumsgesellschaft"von oben" und relativ friedlich vonstatten gehen kann. Es geht also auch anders.
>Relativ"friedlich" (*LoL*) ist nach der preußischen Katastrophe von Jena und Auerstädt (Oktober 1806!) wohl was - im Oktober 1807?
Fauxpas meinerseits, oioi! Wenn ichs mir recht überlege, kann man die Eigentumsentstehung doch viel mehr an Krisen festmachen, als es mir erst schien. Das von dir bechriebene Amarna-Beispiel, die Entstehung von Eigentum in der ehemaligen Sowjetunion (wie in allen anderen Ostblockländern auch) nach dem ökonomischen Zusammenbruch usw.
Kurz gesagt: in Krisenzeiten schaut jeder nach sich selbst zuerst, jeder will das, was ihm noch übrig geblieben ist, sichern, und das halt über Eigentum.
Gruß
Jochen
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dottore
07.11.2001, 22:18
@ Jochen
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Re: Eigentumsentstehung |
Ja, Jochen,
ich glaube, wir müssen wieder etwas in Richtung Rousseau denken ("der erste, der einen Zaun...").
Der Titel"Eigentum", über dessen ökonomische Bedeutung wir beide zweifelsohne einig sind und insofern H/S folgen, kommt nicht nur einfach per"Roma quadrata" in die Welt.
Das muss viel mehr dahinter stecken. Ich vermute auch"mehr" als nur eine Revolution gegen Feudalherren (da bin ich inzwischen ganz anderer Meinung als H/S, aber es ist halt alles sehr kompliziert und wir kommen nur millimeterweise vorwärts).
>Wenn ichs mir recht überlege, kann man die Eigentumsentstehung doch viel mehr an Krisen festmachen, als es mir erst schien.
Justamente.
>Das von dir bechriebene Amarna-Beispiel, die Entstehung von Eigentum in der ehemaligen Sowjetunion (wie in allen anderen Ostblockländern auch) nach dem ökonomischen Zusammenbruch usw.
Sehr gutes Beispiel, wiewohl scheinbar"friedlich", aber was wäre die Alternative gewesen?
>Kurz gesagt: in Krisenzeiten schaut jeder nach sich selbst zuerst, jeder will das, was ihm noch übrig geblieben ist, sichern, und das halt über Eigentum.
YESSIR! Großartiger Ansatz. Perge, perge!
Herzlich grüßend (wieder einen Millimeter geschafft),
d.
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JeFra
08.11.2001, 00:51
@ dottore
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Re: Gewaltgeschichte, Geldgeschichte - das Bild hellt sich weiter auf (WICHTIG): |
>Der Big Chief von Akkad war Sargon der just nach der Zeit des offenbaren kosmischen Einschlags sein"Großreich" errichtete (= Großtributsystem, egal jetzt worauf basierend).
Anscheinen wollen die zitierten Autoren den Impakt gerade in die Zeit des Endes von Akkad nach Sharkalisharri legen. Aber unabhängig von dieser Frage ergeben sich aus diesem Befund wenigstes zwei Einwände gegen die von Heinsohn vorgeschlagene Identifizierung des Reiches von Akkad mit dem Assyrien der Sargoniden ("Die Sumerer gab es nicht". Mit dem neuesten Stand seiner Thesen bin ich nicht vertraut. Hat er diese These irgendwann wiederrufen? ):
(a) Der Krater müßte erheblich jünger sein als die Wissenschaftler glauben, nämlich 2720-2610 Jahre je nachdem, ob man den Impakt vor Sargon=Sargon oder nach Sharkalisharri=Assurbanipal stattfinden läßt. Wenn man an 300 Jahre erfundenes Mittelalter oder weitere Phantomjahre glaubt, müßte sich der Krater entsprechend weiter verjüngen.
(b) Im AT gibt es eine Reihe von Aussagen über Sargoniden-Herrscher, die sich anscheinend in hervorragender Übereinstimmung mit assyrischen Quellen befinden. Es ist daher naheliegend, diese Personen des AT mit den Sargoniden zu identifizieren. Anscheinend möchte auch Heinsohn diese Identifizierung nicht in Frage stellen. Man steht dann vor dem Rätsel, warum im AT keine Rede von diesem Impakt ist, der ja vermutlich ein Erdbeben mit schwersten Zerstörungen in Jerusalem und Samaria ausgelöst hätte.
MfG
JeFra
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DowJames
08.11.2001, 01:57
@ dottore
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@dottore |
Hi dottore,
leider kann ich die Beiträge hier aus Zeitmangel nicht immer alle lesen.
Gibt's die ganzen neuen Erkenntnisse demnächst auch in Buchform?
Gruß
DJ
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dottore
08.11.2001, 09:07
@ JeFra
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Re: Gewaltgeschichte, Geldgeschichte - das Bild hellt sich weiter auf (WICHTIG): |
>
>>Der Big Chief von Akkad war Sargon der just nach der Zeit des offenbaren kosmischen Einschlags sein"Großreich" errichtete (= Großtributsystem, egal jetzt worauf basierend).
>
>Anscheinen wollen die zitierten Autoren den Impakt gerade in die Zeit des Endes von Akkad nach Sharkalisharri legen. Aber unabhängig von dieser Frage ergeben sich aus diesem Befund wenigstes zwei Einwände gegen die von Heinsohn vorgeschlagene Identifizierung des Reiches von Akkad mit dem Assyrien der Sargoniden ("Die Sumerer gab es nicht". Mit dem neuesten Stand seiner Thesen bin ich nicht vertraut. Hat er diese These irgendwann wiederrufen? ):
>
>(a) Der Krater müßte erheblich jünger sein als die Wissenschaftler glauben, nämlich 2720-2610 Jahre je nachdem, ob man den Impakt vor Sargon=Sargon oder nach Sharkalisharri=Assurbanipal stattfinden läßt. Wenn man an 300 Jahre erfundenes Mittelalter oder weitere Phantomjahre glaubt, müßte sich der Krater entsprechend weiter verjüngen.
Richtig, JeFra. Wir müssen die Ergebnisse der Bodenproben abwarten. Ich hoffe, dass dies mit zuverlässigen TL-Verfahren möglich ist. Einstweilen halte ich noch die Verwechslung von simultanen Herrschern mit sukzessiven für einleuchtend. Zu dem Phantomjahren des MA kann ich mangels astro-chronologischer Kompetenz nichts sagen - außer dem bereits Erwähnten: Großkarl ist eine fiktive Gestalt.
>(b) Im AT gibt es eine Reihe von Aussagen über Sargoniden-Herrscher, die sich anscheinend in hervorragender Übereinstimmung mit assyrischen Quellen befinden. Es ist daher naheliegend, diese Personen des AT mit den Sargoniden zu identifizieren. Anscheinend möchte auch Heinsohn diese Identifizierung nicht in Frage stellen. Man steht dann vor dem Rätsel, warum im AT keine Rede von diesem Impakt ist, der ja vermutlich ein Erdbeben mit schwersten Zerstörungen in Jerusalem und Samaria ausgelöst hätte.
Deutungsmöglichkeit: Die Juden waren damals noch nicht in Jerusalem. Mir ist ohnehin noch nicht klar, warum ein ökonomisch so ungünstiger Platz überhaupt gewählt wurde, es sei denn als eine Art"Akropolis", also ein Stronghold zur Ausübung von"landesweiter" Herrschaft. Ansonsten ist das AT voller Berichte über kosmische oder kosmisch begründbare Merkwürdigkeiten (Sintflut, Sonnenstillstand, Feuer regnet vom Himmel etc.).
Gruß
d.
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dottore
08.11.2001, 09:11
@ DowJames
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Re: @dottore |
>Hi dottore,
>leider kann ich die Beiträge hier aus Zeitmangel nicht immer alle lesen.
>Gibt's die ganzen neuen Erkenntnisse demnächst auch in Buchform?
Wie bald weiß ich noch nicht. Es kommen - vor allem auch durch das Forum hier (herzlichen Dank rundum!) - so viele umstürzende neue Erkentnisse, dass ich zunächst erst mal zu sammeln versuche. Geschrieben ist das dann schnell. Aber es muss dann schon Hand und Fuss haben.
Frühjahr 2002 frühestmöglich. Wäre ein knallharter Winter... ;-)
Gruß
d.
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