Jagg
10.11.2001, 19:13 |
Was meint Ihr dazu..( insbes. dottore )? (vielleicht findet sich ein Übers.) Thread gesperrt |
Hier der Text (von Vern):
The founder of the Austrain School, a version of the dominant neoclassical
school, was Carl Menger
at the University of Vienna. You might find his 1971 book, Grundsatze der
Volkwirtschaftslehre, interesting
World War I broke up the group of economists congregated ion Vienna with the
two most prominant members
Hayk and Mises migrating to England and the United States respectively.
Today most economists influenced
by the"Austrians" are in the United States, although their influence has
widened in recent years.
Today they are the most ardent critics of central banking and hence of
Greenspan. They do have solid economic
reasoning on their side. However, as long as man finds appropriaating
other's property easier than producing
it themselves, As Bastiat forcefully predicted over 150 years ago, amn will
not let the"natural laws" of economics,
as correctly articulated by the Austrians, run their course. Because of this
we in the real world have to deal with
what Adam Smith called"Mercantilism."
Now, the laws of mercantilism are not the same as the laws of economics.
Nevertheless, mercantilism, of which Keynesianism
is the modern and most advanced form of this doctrine, is a very
sophisticated justification of mercantilist practice. One way
it is sophicticated is that unlike the original mercantilist writers, who
were well aware that mercantilist gains (profits) were
at the expense of others, where by"others" they meant"other countries,"
Keynesians have done a good job of hiding
the exploitative nature of their policies. In fact, from the point of view
of someone acting in the real world as opposed to
the academic world, the principle advantage of understanding Austrian
economics, or the classical system going back to Adam Smith,
who was the original of the fallacies of mercantilism, fallacies with
respect to good economics not good exploitive practices, is
that it enables one to"see the hidden exploitation" behind the mercantilist
policies. The classic example of this is the parable of Bastiat,
'What Is Seen and What Is Not Seen'. In this story the point is made that
someone trained in good economics can see the harmfull,
but unseen by the untrained effects of what appear good economic policy.
Finally, given that while mercantilism well serves the previledged, it can
get out of hand, as it did in the interwar years in Germany, and
result in great hardship for the masses. It is this fear that induces even
those as simple minded as Alan Greenspan to at times step on
the brakes, e.g.,"irrational exurberance" warning. However, until we are
all"angels" do not expect us to give up
the evils of mercantilism for the"true gospel" according to the Austrians.
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Galiani
10.11.2001, 21:52
@ Jagg
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Ein großartiger Aufsatz, der gleichzeitig auch Glanz und Elend der Mises-/Hayek- |
Schule aufzeigt.
Hallo Jagg,
wie sagte einst Oxenstierna zum jungen König Gustav Adolf:"Mein Kind du ahnst nicht, mit wie wenig Weisheit die Welt regiert wird!" Ein wahres Wort; bis heute...
Gruß und danke fürs Reinstellen dieses Aufsatzes
G.
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SchlauFuchs
10.11.2001, 21:57
@ Jagg
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(vielleicht findet sich ein Übers.), jau, bitte sehr. |
Hallo,
ich laß mich nicht gern lumpen, hier dein Aufsatz in deutsch. Allerdings hat er eine furchtbare Grammatik und Lexigraphie gehabt:-)
Der Begründer der Ã-stereichischen Schule, einer Version der dominierenden neoklassizistischen Schule, war Carl Menger von der Universität Wien. Sie könnten sein Buch von 1971, Grundsätze der Volkswirtschaftslehre, interessant finden. Der 1. Weltkrieg zerriß die Gruppe Volkswirtschaftler, die sich in Wien zusammengetan hatte, darunter die zwei prominentesten Mitglieder Hayk und Mises, welche nach England beziehungsweise die Vereinigten Staaten emigrierten. Heute sind die meisten"östereichisch" geprägten Volkswirtschaftler in den Vereinigten Staaten, auch wenn sich ihr Einfluß in den letzten Jahren ausgeweitet hat.
Heute sind sie die leidenschaftlichsten Kritiker des Zentralbankwesens und daher auch an Greenspan. Sie haben solide volkswirtschaftliche Begründungen auf ihrer Seite. Wie dem auch sei, solange der Mensch es einfacher findet, das Eigentum eines anderen zu nutzen, anstatt es selbst zu produzieren, wie es vor 150 Jahren Bastiat deutlich vorhergesagt hatte, wird der Mensch die"Naturgesetze" der Volkswirtschaft, wie sie korrekt von den Ã-sterreichern formuliert wurden, nicht ihren Lauf gehen lassen. Deswegen haben wir in der realen Welt damit klarzukommen, was Adam Smith"Merkantilismus" nannte.
Nun sind die Gesetze des Merkantilismus nicht dieselben wie der Volkswirtschaftslehre. Nichtsdestotrotz ist der Merkantilismus, aus dem mit dem Keynesianismus die moderne und am weitesten fortgeschrittene Form dieser Doktrin entstanden ist, eine sehr ausgeklügelte Rechtfertigung der unternehmerlicher Praktiken. Eine Sache, wo er ausgeklügelt ist, ist, daß anderst als die ursprünglichen Schreiber des Merkantilismus, die sich wohl bewußt waren, daß die unternehmerischen Gewinne (Profite) auf Kosten der anderen gingen, wobei"andere" die Bedeutung"andere Staaten" hatte, haben die Keynesianer eine gute Arbeit geliefert, indem sie diese ausbeuterische Natur ihrer Politik verbargen. Tatsächlich ist vom Standpunkt eines jemand, der in der wahren Welt statt der akademischen Welt agiert, der prinzipielle Vorteil vom Verständnis der Ã-sterreichischen Volkswirtschaft oder dem klassischen System, welches auf Adam Smith zurückgeht, der der Urheber des Trugschlusses Merkantilismus ist, (Trugschluß in Bezug auf gute Volkswirtschaft, nicht gute Ausbeutungspraktiken) daß es ihn in die Lage versetzt, die"verborgene Ausbeutung" hinter den merkantilistischen Praktiken zu sehen. Das klassische Beispiel dazu ist die Parabel von Bastiat,"Was gesehen wird, und was nicht gesehen wird". In dieser Geschichte wird deutlich gemacht, daß jemand, der in guter Volkswirtschaft geübt ist, die schädlichen aber für Ungeübte Augen unsichtbaren Wirkungen dessen sehen kann, was als gute Wirtschaftspolitik erscheint.
Letztlich angenommen, der Merkantilismus erweist den Privilegierten gute Dienste, kann er außer Kontrolle geraten, wie er es in den Jahren zwischen den Kriegen in Deutschland tat, und resultiert in großem Mühsal für die Massen. Diese Furcht ist es, die selbst so einfältige Geister wie Alan Greenspan dazu führen, bezeiten auf die Bremse zu treten, beispielsweise seine Warnung vom"Irrationalen Überschwang". Wie dem auch sei, solange bis wir alle"Engel" sind, erwarten Sie nicht von uns, die Übel des Merkantilismus aufgrund der Ã-sterreicher zugunsten des"wahren Evangeliums", aufzugeben.
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Galiani
10.11.2001, 22:07
@ SchlauFuchs
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@SchlauFuchs: Wie schaffst Du das so schnell? Jedenfalls danke! Gruß G. (owT) |
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Jagg
10.11.2001, 23:39
@ SchlauFuchs
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Re: (vielleicht findet sich ein Übers.), jau, bitte sehr. |
Herzlichen Dank!!!
Zur Form, es war eine ganz schnell"live" eingetippte
email-Antwort auf eine email. Herzlichen Gruss - Jagg
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SchlauFuchs
11.11.2001, 00:46
@ Galiani
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Re: @SchlauFuchs: Wie schaffst Du das so schnell? Jedenfalls danke! Gruß G. (owT) |
Mit hoher Motivation und einem Laptop im Schlafzimmer:-) Frag aber meine Frau nicht, was sie davon hält, wenn ich nachts rumtipse:-)
ciao!
SchlauFuchs
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Ricardo
11.11.2001, 03:07
@ Jagg
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das kann man so nicht stehen lassen |
wohl hat Adam Smith den Begriff Merkantilismus bzw. merkantilistisches System geprägt, aber mit der heutigen Doktrin oder mit Keynes hat das nur wenig zu tun.
Durch den Merkantilismus ist eine ökonomische Bewegung beschrieben, die sich gegen die sich gegen scholastisch-theologische Einflüsse richtete: Handel zu treiben und einem Gewerbe nachzugehen wurde nicht mehr (aufgrund ethischer oder religiöser Überlegungen) als moralisch zweifelhafte Aktivität angeprangert. Im Mittelpunkt stand die Wohlstandsmehrung bzw. die Gleichsetzung von Geld und Wohlstand. Ein Land wurde als reich betrachtet, wenn es über einen möglichst großen Edelmetallbestand verfügte, der möglichst im eigenen Land verbleiben sollte. Daher sollten Exportüberschüsse erzielt werden (die von den anderen Ländern mit Gold ausgeglichen werden sollten), Importzölle wurden dagegen eingeführt damit der Gold-bzw. Silberbestand im Lande bleib.
Bei der speziellen französischen Variante wurden diese Exportverbote für z. B. Getreide und Porzelan aufgehoben, da Colbert sich durch den Handel mit anderen Ländern (durch die stärke auf diesen Gebieten) einen insgesamt höheren Überschuß versprach. Außerdem wurde die Gleichsetzung von Gold und Wohlstand (Cantillion) aufgegeben.
Die neoklassische Theorie ist nicht allein die Theorie der österreichischen Schule sondern besteht im wesentlichen aus Lehrmeinungen, zu denen noch die Lausanner, Cambridge und die schwedische Schule zu zählen sind, die aus der Ablehnung (und hier ist die österreichische Schule zuerst zu nennen) klassischen Theorie entstanden sind.
Im Mittelpunkt der klassischen Theorie standen Fragen des Wachstums und der wirtschaftlichen Entwicklung. Es wurde nach den Bestimmungsgründen der Einkommensverteilung in einer wachsenden Wirtschaft gefragt. Es ging um makroökonomische Zusammenhänge, in der einzelne Märkte oder Wirtschaftssubjekte nicht bzw. nur dort analysiert wurden, wo es um weiteres Wachstum (Mobilität der Produktionsfaktorenerklären, Ausweitung des Absatzes) ging. Dies ist übrigens ein Missverständnis, das sich bis in dieses Forum verbreitet hat, wenn etwa über einen positiven (Böhm-Barwerk) Zins makroökonomisch diskutiert wird, es im Prinzip aber um neoklassische Produktionsfunktionen geht. Dann nämlich kann man unter Rückgriff auf relaive Preise einen positiven Zins beweisen.
In der neoklassischen Theorie steht demgegenüber das wirtschaftliche Verhalten einzelner Personen im Mittelpunkt der Betrachtung. Es interessiert die Allokation knapper Ressourcen unter Konkurrenzbedingungen in Konsum und Produktion, nicht im Hinblick auf Wachstum, sondern auf die Möglichkeit eines statischen Gleichgewichtszustandes. Mikroökonomik pur, es geht um Preistheorie, und Angebot und Nachfrage (der Wirtschaftssubjekte!) werden Kernbegriffe der Theorie.
Ausgangspunkt für Keynes<b/> Argumentation war das Saysche Theorem, d. h. der Kern der bis dahin geltenden (klassischen) makroökonomischen Überlegungen. Nicht jedes Angebot schafft sich seine Nachfrage, sondern im Gegenteil, ein Mangel an effektiver Nachfrage ist der Grund für eine allgemeine Überproduktion, weil in einer Geldwirtschaft gespart wird. Diese Ersparnisse (Hortung) gehen im Wirtschaftskreislauf verloren, da der Zinssatz dann nicht mehr Sparen und Investieren ins Gleichgewicht bringen kann.
Die [b]Keynesianische Theorie ist schließlich eine Weiterentwicklung bzw. Interpretation Keynes Überlegungen. Der Bogen vom Merkantilismus zu Keynesianischen Theorie ist jedenfalls zu weit gespannt.
>Hier der Text (von Vern):
>The founder of the Austrain School, a version of the dominant neoclassical
>school, was Carl Menger
>at the University of Vienna. You might find his 1971 book, Grundsatze der
>Volkwirtschaftslehre, interesting
>World War I broke up the group of economists congregated ion Vienna with the
>two most prominant members
>Hayk and Mises migrating to England and the United States respectively.
>Today most economists influenced
>by the"Austrians" are in the United States, although their influence has
>widened in recent years.
>Today they are the most ardent critics of central banking and hence of
>Greenspan. They do have solid economic
>reasoning on their side. However, as long as man finds appropriaating
>other's property easier than producing
>it themselves, As Bastiat forcefully predicted over 150 years ago, amn will
>not let the"natural laws" of economics,
>as correctly articulated by the Austrians, run their course. Because of this
>we in the real world have to deal with
>what Adam Smith called"Mercantilism."
>Now, the laws of mercantilism are not the same as the laws of economics.
>Nevertheless, mercantilism, of which Keynesianism
>is the modern and most advanced form of this doctrine, is a very
>sophisticated justification of mercantilist practice. One way
>it is sophicticated is that unlike the original mercantilist writers, who
>were well aware that mercantilist gains (profits) were
>at the expense of others, where by"others" they meant"other countries,"
>Keynesians have done a good job of hiding
>the exploitative nature of their policies. In fact, from the point of view
>of someone acting in the real world as opposed to
>the academic world, the principle advantage of understanding Austrian
>economics, or the classical system going back to Adam Smith,
>who was the original of the fallacies of mercantilism, fallacies with
>respect to good economics not good exploitive practices, is
>that it enables one to"see the hidden exploitation" behind the mercantilist
>policies. The classic example of this is the parable of Bastiat,
>'What Is Seen and What Is Not Seen'. In this story the point is made that
>someone trained in good economics can see the harmfull,
>but unseen by the untrained effects of what appear good economic policy.
>Finally, given that while mercantilism well serves the previledged, it can
>get out of hand, as it did in the interwar years in Germany, and
>result in great hardship for the masses. It is this fear that induces even
>those as simple minded as Alan Greenspan to at times step on
>the brakes, e.g.,"irrational exurberance" warning. However, until we are
>all"angels" do not expect us to give up
>the evils of mercantilism for the"true gospel" according to the Austrians.
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Galiani
11.11.2001, 14:20
@ Ricardo
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Re: das kann man so nicht stehen lassen - Danke Ricardo! |
Hallo Ricardo,
Du hast natürlich absolut recht! Auch mir fiel der"kühne" Brückenschlag zwischen Merkantilismus und Keynes auf; da ich aber beides, Merkantilismus und Keynsianische Theorie, für weitgehend falsch halte, bin ich (ich gebe es zu: aus Bequemlichkeit) nicht näher darauf eingegangen. Im übrigen schien mir aus dem Text hervorzugehen, daß der Autor das auch nicht ganz wörtlich gemeint hatte.
Daß Du Dir jedenfalls aber die Zeit genommen hast, die Dinge sorgfältig zu erklären und die dogmenhistorischen Zusammenhänge darzulegen, dafür meine Anerkennung und meinen Dank.
Bei allem Ideenreichtum, der dieses Forum so interessant macht, schießt hier doch auch manchmal die Phantasie allzu üppig ins Kraut. Da ist es gut, wenn sich dann manchmal jemand wie Du oder hu zu Wort melden und dafür sorgen,"daß die Kirche im (dogmengeschichtlichen und theoretisch richtigen) Dorf bleibt".
Vielleicht darf ich Deine Ausführungen noch mit einer persönlichen Meinung ergänzen, daß nämlich Keynes' Umformulierung des Say'schen Theorems, wie meiner Meinung nach Hazlitt und vor allem v. Hayek überzeugend nachgewiesen haben, mißglückt ist und heute wohl als widerlegt gelten darf.
Und abschließend noch eine Frage: Weißt Du, wer"Vern" ist, von dem der Aufsatz ursprünglich stammt?
Herzliche Grüße
G
P.S. Hast Du eigentlich meinen Ricardo-Sermon 90300 mitbekommen? Ich hatte erwartet, daß Du darauf reagieren würdest. Hier nochmals der Link:
Hier
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Jagg
11.11.2001, 19:58
@ Galiani
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Das war eine email von Vern an mich - mehr hier http://www.aros.net/~vlyon/ (owT) |
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Galiani
11.11.2001, 20:23
@ Jagg
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Danke Jagg: Hat mich nur ganz allgemein interessiert. Gruß G. (owT) |
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