Sascha
08.08.2000, 21:52 |
Schuldenuhr Live Thread gesperrt |
Hallo!
Wenn die Schuldenuhr stimmt, sind wir bald bei 2,4 Billionen angekommen.
Um zur Schuldenuhr Live zu gelanden hier klicken
Sascha
<center>
<HR>
</center> |
Toni
08.08.2000, 21:58
@ Sascha
|
Re: Schuldenuhr Live / nichts für Hypertoniker |
Da muss man ganz schön lange hinschauen, um sich gegen den natürlichen Instinkt aufkommender Panik abzuhärten.
<center>
<HR>
</center> |
micha88
08.08.2000, 22:00
@ Toni
|
Re: Schuldenuhr Live / nichts für Hypertoniker |
>Da muss man ganz schön lange hinschauen, um sich gegen den natürlichen Instinkt aufkommender Panik abzuhärten.
zieh den Stecker, dann kannst du beruhigt schlafen gehen ;-)
<center>
<HR>
</center> |
dottore
08.08.2000, 22:48
@ micha88
|
Re: Nichts für Hypertoniker, dafür was für Zinseszins-Freaks owT |
<center>
<HR>
</center>
|
Oldy
08.08.2000, 22:55
@ dottore
|
Re: Nichts für Hypertoniker, dafür was für Zinseszins-Freaks owT |
Frage an dottore
Was ist ein Zinseszins-Freak? Warum ist die Schuldenuhr etwas für die?
<center>
<HR>
</center> |
dottore
08.08.2000, 23:14
@ Oldy
|
Re: Nichts für Hypertoniker, hier Karl Marx und die Zahl 72 |
>Frage an dottore
>Was ist ein Zinseszins-Freak? Warum ist die Schuldenuhr etwas für die?
Jemand, der sich darüber freut, das die Regeln der Finanzmathematik wenigstens hier noch greifen. Lässt man eine Summe stehen und sagt dem Kreditgeber: Schreiben Sie doch die Zinsen einfach dazu, werden ab Zinsfälligkeit auch die Zinsen mit verzinst. Bei"banküblichen Zinsen" übrigens ab jedem neuen Tag.
Dann haben wir eine ganz einfache Rechnung: 6 Prozent zu Zins u n d Zinseszins angelegt, ergeben: Doppelte Schuld in 12 Jahren. Und da der deutsche Staat seine Zinsen immer per"Neuverschuldung" vorträgt, Waigel hin, Eichel her, könen wir also diesen Effekt anhand der Uhr bestaunen.
Karl Marx sagte mal so schön:"Da trägt das Geld Lieb' im Leib." Und er zitierte einen Finanzmathematiker, der ausführte:"Anfangs wächst eine mit Zins und Zinseszins angelegte Summe nur langsam, zum Schluss aber so schnell, dass es unsere Vorstellungskraft sprengt." Bei Marx galt übrigens der Dreiprozenter als normal.
Und zum einfachen Rechnen: Immer mit der"magischen" Zahl 72 arbeiten. Also ein Achtprozenter (72: 8) = verdoppelt sich die Summe alle neun Jahre. Ein Vierprozenter (72: 4) = passiert das erst in 18 Jahren. Gilt bei der Halbierung genauso, also Infla = 10 %, halbiert sich der Geldwert in 7,2 Jahren.
Das ist das Freakige an solchen"Schuldenuhren": Sie zeigen uns, wie schnell es schon dahingeht. Am Ende steht ehern und unausweichlich der Bankrott. Also wieder hinlegen und weiter schlafen.:-)
d.
Erinnert mich noch an die Szene, wo der Bank-Boss seine Lehrlinge in Zürich morgens um 4:00 auf die Bahnhofstrasse bestellte.
"Buabe, was loset ihr?" (Losen = Schwyzerdütsch = Hören)
"Nichts, Herr Prinzipal."
"Loset, Buabe!"
"Mi loset nichts."
"Mol, Buabe, was ihr loset, das sind die Zinse."
Und dann begannen auch endlich die Vögelchen zu zwitschern. Trüli, tirüla.
<center>
<HR>
</center> |
Oldy
09.08.2000, 02:06
@ dottore
|
Re: Nichts für Hypertoniker, hier Karl Marx und die Zahl 72 |
Lieber dottore
Als ich einmal die Geschichte vom Josephspfennig las, wo durch Zins und Zinseszins der Pfennig seit damals ( Christi Geburt) auf einige Goldkugeln in Sonnengröße angewachsen war, dachte ich: so ein Blödsinn. Jetzt aber sehe ich, daß es auch schon in viel kürzerer Zeit zu unerhörten Steigen der Schulden - und natürlich auch der den Schulden gegenüber stehenden Guthaben kommen muß, daß ein Krach unvermeidbar ist. (bei 7.2% Zinsen verdoppeln dich die Schulden alle 10 Jahre nach deiner Rechnung)
Von 1950 bis 2000 also schon 32 fach und 2010 werden es 64 mal so große Schulden sein. Glaubst du, daß es noch so lange weiter gehen wird? Wie lange werden die Leute noch glauben, daß es für ihre so schön gewachsenen Guthaben auch Schuldner gibt, welche sie einst zurückzahlen werden? Wann werden mehr Leute als bisher etwas Reales und nicht nur anderes Papier, wie Aktien oder Staatsschuldverschreibungen dafür haben wollen, weil sie der Sache nicht mehr trauen? Wann wird die Blase platzen?
Wird er es noch erleben und wie soll er sich dagegen absichern der Oldy
<center>
<HR>
</center> |
Oldy
09.08.2000, 05:08
@ Oldy
|
Re: Nichts für Hypertoniker, hier Karl Marx und die Zahl 72 |
dottore
Nachdem ich deine Geschichte mit dem Zinseszins mir noch einmal überlegt habe und weiter in die Zukunft verfolgte kam ich auf 128 mal die Schulden von 1950 im Jahr 2020 und da ja der Staat nicht der einzige Schuldner ist, wird der einzige Weg diese Schulden je loszuwerden Inflation sein. So wurden die Schulden seit jeher los geworden. Sie werden zwar nominell vielleicht bezahlt werden, aber womit man sie bezahlt ist nichts mehr wert. Stimmt doch, nicht wahr?
Aber jetzt kommt der Hammer. Auch jetzt wo diese Schulden erst 32 mal die Schulden von 1950 sind, ist das Zeug mit dem sie bezahlt werden sollen, nichts mehr wert! Wir sind nur noch nicht darauf gekommen. Genau so wenig wie wir bisher darauf gekommen sind, daß die Aktienkurse nur Papierwerte sind, welche sich jeden Moment in Luft auflösen können. Genau so ist das Geld auf den Konten nur ein Papierwert. Wenn die Leute da erst einmal darauf kommen, ist der Teufel los.
Und wenn die schlauen Leute auf diesem Forum diese Gedankengänge verfolgen und das spricht sich herum, dann könnte das schneller als wir denken der Anfang vom Ende sein. Im freien Fall hilft dann kein stop - loss meint Oldy
<center>
<HR>
</center> |
dottore
09.08.2000, 09:27
@ Oldy
|
Re: Wann ist es zu Ende? Definitive Antwort hier. Bitte lesen! |
>Lieber dottore
>Als ich einmal die Geschichte vom Josephspfennig las, wo durch Zins und Zinseszins der Pfennig seit damals ( Christi Geburt) auf einige Goldkugeln in Sonnengröße angewachsen war, dachte ich: so ein Blödsinn. Jetzt aber sehe ich, daß es auch schon in viel kürzerer Zeit zu unerhörten Steigen der Schulden - und natürlich auch der den Schulden gegenüber stehenden Guthaben kommen muß, daß ein Krach unvermeidbar ist. (bei 7.2% Zinsen verdoppeln dich die Schulden alle 10 Jahre nach deiner Rechnung)
>Von 1950 bis 2000 also schon 32 fach und 2010 werden es 64 mal so große Schulden sein. Glaubst du, daß es noch so lange weiter gehen wird? Wie lange werden die Leute noch glauben, daß es für ihre so schön gewachsenen Guthaben auch Schuldner gibt, welche sie einst zurückzahlen werden?
Höre ich"Guthaben"? Schön, aber wo ist das"Gut", das die Gläubiger dann"haben" wollen?:-)
>Wann werden mehr Leute als bisher etwas Reales und nicht nur anderes Papier, wie Aktien oder Staatsschuldverschreibungen dafür haben wollen, weil sie der Sache nicht mehr trauen? Wann wird die Blase platzen?
Blase 1 Börse gibt sich schon alle Mühe, Blase 2 Staatsverschuldung ist nach der bekannten Formel leicht auszurechnen, die (verbal) lautet: Steigt die Staatsverschuldung schneller als das BIP, kommt es in berechenbar endlicher (!) Zeit zum Bankrott.
Einfach in den Taschenrechner eingeben: Staatsverschuldung = 2,5 mal 6 % gegen BIP = 3,8 mal 3 % (oder auch gern weniger, die 3 % Wachstum gelten ja schon als Wunder) und laufen lassen, bis die Zinsen aus der Staatsverschuldung so hoch sind wie das BIP. Das ist der Paradiestag, denn dann kann sich die Bevölkerung aus den Zinsen das ganze BIP leisten - und keiner muss mehr arbeiten.
Wer noch präziser operieren möchte, weil er weiß, dass auch die Zinsen auf die Staatsverschuldung in die BIP-Rechnung eingehen, zieht diese vom BIP noch ab (ca. 0,15 Bio).
Natürlich geht es viel früher zu Ende, auf dem Weg über Signaltag (Staatsverschldung = BIP). Den Point of no return (Zinsen aus Staatsverschuldung = gesamtes Steueraufkommen, z.Zt. ca. 0,94 Bio.) werden wir daher gar nicht erst schauen dürfen. In Frankreich ging 1789 die Veranstaltung bereits zu Ende, nachdem Zinsen auf Staatsverschuldung = 33 % der Staatseinnahmen. Dies ist eine ziemlich gute Marke, und in Deutschland von diversen Gebietskörperschaften (Saarland, Bremen, Sachsen-Anhalt usw.) längst überschritten.
>Wird er es noch erleben und wie soll er sich dagegen absichern der Oldy
Erleben hoffe ich (oder besser nicht?). Absichern außer Gold und Eigenwirtschaft bzw. kleiner Yacht in internationalen Gewässern nicht möglich.
d.
<center>
<HR>
</center> |
dottore
09.08.2000, 10:00
@ Oldy
|
Re: Nichts für Hypertoniker - noch mal grundsätzlich. Bitte lesen! |
>dottore
>Nachdem ich deine Geschichte mit dem Zinseszins mir noch einmal überlegt habe und weiter in die Zukunft verfolgte kam ich auf 128 mal die Schulden von 1950 im Jahr 2020 und da ja der Staat nicht der einzige Schuldner ist, wird der einzige Weg diese Schulden je loszuwerden Inflation sein. So wurden die Schulden seit jeher los geworden. Sie werden zwar nominell vielleicht bezahlt werden, aber womit man sie bezahlt ist nichts mehr wert. Stimmt doch, nicht wahr?
>Aber jetzt kommt der Hammer. Auch jetzt wo diese Schulden erst 32 mal die Schulden von 1950 sind, ist das Zeug mit dem sie bezahlt werden sollen, nichts mehr wert! Wir sind nur noch nicht darauf gekommen. Genau so wenig wie wir bisher darauf gekommen sind, daß die Aktienkurse nur Papierwerte sind, welche sich jeden Moment in Luft auflösen können. Genau so ist das Geld auf den Konten nur ein Papierwert. Wenn die Leute da erst einmal darauf kommen, ist der Teufel los.
>Und wenn die schlauen Leute auf diesem Forum diese Gedankengänge verfolgen und das spricht sich herum, dann könnte das schneller als wir denken der Anfang vom Ende sein. Im freien Fall hilft dann kein stop - loss meint Oldy
Sicher richtig, aber:
Es macht einen Unterschied, ob die Forderungen auf Konten schlummern oder ob sie dort abgehoben werden, um kaufkraftwirksam zu werden.
Es geht also ums Abheben (kann sich bekanntlich bis hin zum"Run" auf die Banken steigern), und wir müssen prüfen, was so ein massenkollektives Abheben verursachen könnte.
1. Eine staatsinduzierte Inflation startet (nur staatsinduziert kommt in Frage, weil die Privaten ja auf ihren Guthaben hocken). Das wurde als Lösung für Japan vorgeschlagen (wo die Menschen unendlich"reich" sind, erheblich höhere Pro-Kopf-Ersparnisse als irgendwo sonst und extrem hohe Sparquote).
Das ist die berühmte Geld-mit-dem-Hubschrauber-Abwerfen-Theorie, wie sie Monetaristen wie Friedman und Klugman vorgeschlagen haben. Wurde in Japan aber nur ganz zögerlich umgesetzt, mit Hilfe von Konsumgutscheinen, die nur zu einem Bruchteil zu Käufen verwandt wurden - Rest ging sofort wieder aufs Sparbuch.
Den Infla-Weg aus der Defla hatten auch Brüning & Co. versucht. Aber sie winkten dann ab, weil jeder Deutsche sofort die Bank gestürmt hätte, um abzuheben.
2. Abheben bedeutet ein Refinanzierungsproblem für die Banken. Daher werden diese alles versuchen, um es zu verhindern, notfalls mit dem Zins, der dann - wenn nicht schon heute - zu einer Cash-in-Verhinderungsprämie mutiert. Ob die letztendlich greift, weiß ich nicht. Jedenfalls hätten wir zunächst eine weitere Hochzinsphase und das ist nun wirklich das Letzte, was wir unserer Wirtschaft wünschen sollten.
Grundsätzlich sind Forderungen nichts als Forderungen. Ob sie bedient werden - zum Schluss in Form von zur Verfügung gestelltem BIP - ist völlig offen. Dass ich da allergrößte Zweifel habe, ist bekannt.
d.
<center>
<HR>
</center> |
bekett
09.08.2000, 13:05
@ dottore
|
Re: Nichts für Hypertoniker, hier Karl Marx und die Zahl 72 |
>Dann haben wir eine ganz einfache Rechnung: 6 Prozent zu Zins u n d Zinseszins angelegt, ergeben: Doppelte Schuld in 12 Jahren. Und da der deutsche Staat seine Zinsen immer per"Neuverschuldung" vorträgt, Waigel hin, Eichel her, könen wir also diesen Effekt anhand der Uhr bestaunen.
>
hallo dottore,
vielleicht bin ich naiv; aber - soweit ich informiert bin, werden die zinsen
aus dem jährlichen haushalt (steuereinnahmen) beglichen; die netto-neuver-
schuldung darf, da sonst verfassungswidrig, nicht die neu-investitionen
übersteigen. - dass da das saarland wiederholt daneben lag - ohne folgen -
ist mir bekannt.
facit: wenn obige infos stimmen, ist das mit dem aufschulden durch zinsen
in D nicht so wie sie ausführen, dottore.
bekett is back.
mfg bekett
>
<center>
<HR>
</center> |
dottore
09.08.2000, 14:15
@ bekett
|
Re: Gibt es"öffentliche Investitionen"? NEIN! Großes Missverständnis! |
>
>>Dann haben wir eine ganz einfache Rechnung: 6 Prozent zu Zins u n d Zinseszins angelegt, ergeben: Doppelte Schuld in 12 Jahren. Und da der deutsche Staat seine Zinsen immer per"Neuverschuldung" vorträgt, Waigel hin, Eichel her, könen wir also diesen Effekt anhand der Uhr bestaunen.
>>
>hallo dottore,
>vielleicht bin ich naiv; aber - soweit ich informiert bin, werden die zinsen
>aus dem jährlichen haushalt (steuereinnahmen) beglichen; die netto-neuver-
>schuldung darf, da sonst verfassungswidrig, nicht die neu-investitionen
>übersteigen. - dass da das saarland wiederholt daneben lag - ohne folgen -
>ist mir bekannt.
>facit: wenn obige infos stimmen, ist das mit dem aufschulden durch zinsen
>in D nicht so wie sie ausführen, dottore.
>bekett is back.
>mfg bekett
>>
Hi bekett,
ich hatte bereits des öfteren erklärt, dass es sich bei den sog."Sachausgaben" der öffentlichen Hand niemals um"Investitionen" handelt, das es zur Definition von Investitionen gehört, dass diese mit einem Investitions-, Verzinsungs- und Tilgungsplan unterlegt sein müssen. So geschieht es z.B. in der Schweiz, wonach eine Volksabstimmung entscheidet, ob die Investition vollzogen werden soll.
Ausgaben für Sachen als solche sind gar nichts, weil sich ihre Wirtschaftlichkeit nicht überprüfen lässt - weder vorher noch nachher. Alles, was der Staat ausgibt, ist Staatskonsum. Das ist genau so wie bei uns Privatleuten auch: Eine Ausgabe für meinen Garten, z.B. bei der Anlegung eines Swimming-Pools ist zwar eine Sachausgabe, aber de facto ist es mein Privatkonsum und nicht etwa eine Investition.
Und ebenso wie ich behaupten kann, ein Swimmung-Pool täte meiner Gesundheit gut, behauptet der Staat, eine Straße täte der Allgemeinheit gut. Aber rechnen lässt sich beides nicht - es sei denn, ich würde für den Eintritt in meinen Pool jedes Mal einen bestimmten Betrag bezahlen, der dann an die Bank ginge (Kapitalmarkt), der den Pool finanziert hat, bzw. (sehr wichtig) ich würde um den Betrag jeweils mein Konto wieder auffüllen, das ich geplündert hatte, um den Pool zu finanzieren.
Der Staat nimmt das Geld für seinen"Investitionen" am Kapitalmarkt auf, er zahlt sie aber nicht dahin zurück, sondern - wie deutlich zu sehen - lässt sie stehen und hochbuchen.
Das ist so wie der Unterschied zwischen pagatorischen und kalkulatorischen Kosten - egal, was ich tue, es verursacht immer Kosten, nur werden die kalkulatorischen (= Kosten, die mir dadurch entstehen, dass ich auf alternative Verwendung meiner Ersparnisse verzichte) meist übersehen.
Netto ist nichts im Leben!
Das mit den"Investitionen" des Staates ist also Brainwash. Und wir sollten nicht länger darauf reinfallen. Das Grundgesetz schreibt zwar ein Junktim zwischen"Investitionen" und"Kreditaufnahme" vor, aber die Väter der Verfassung hatten das eben auch nicht kapiert.
Oder noch einmal im Klartext: Alle Straßen, alle Schulen, alle Landratsämter und die Dienstsitze des Bundespräsidenten obendrein sind bis heute -
- erraten! n i c h t bezahlt.
d.
<center>
<HR>
</center> |
bekett
09.08.2000, 14:44
@ dottore
|
Re: Gibt es"öffentliche Investitionen"? NEIN! Großes Missverständnis! |
>Oder noch einmal im Klartext: Alle Straßen, alle Schulen, alle Landratsämter und die Dienstsitze des Bundespräsidenten obendrein sind bis heute -
>- erraten! n i c h t bezahlt.
>d.
hallo dottore,
so kann man das sehen; dann gilt:
a b e r d i e z i n s e n s i n d b e z a h l t!!!
aufschulden also nicht durch zinsen sondern durch"pseudo"-investitionen, die
sie als sachausgaben bezeichnen. - ein gewaltiger unterschied zu solchen
staaten, die für die zins-zahlung neue schulden machen (nebst den neuen
schulden für"pseudo-investitionen)!
mfg bekett
<center>
<HR>
</center>
|
dottore
09.08.2000, 16:42
@ bekett
|
Re: Missverständnis von wg."rechte Tasche, linke Tasche..." |
> > > >
>>Oder noch einmal im Klartext: Alle Straßen, alle Schulen, alle Landratsämter und die Dienstsitze des Bundespräsidenten obendrein sind bis heute -
>>- erraten! n i c h t bezahlt.
>>d.
>
>hallo dottore,
>so kann man das sehen; dann gilt:
>a b e r d i e z i n s e n s i n d b e z a h l t!!!
Jawohl, von der Bevölkerung, die die Titel des Staates hält. Diese Methode Rechte-Tasche-Linke-Tasche funktioniert - wie die Geschichte lehrt - immer nur eine gewisse Zeit. Dann ist Schluss, vor allem, wenn der Kurs für die Mäntel immer schneller fällt.
Warum notierten die"Juros" Karls V. schließlich bei 15 %, 1555 war dann Staatsbankrott in Spanien, 1557 in Frankreich. Und die Liste der Staatstitel, die heute sub pari steht ist so lange wie noch nie in der Geschichte (aber noch nie gabs mehr Staaten als heute).
Ausserdem sind natürlich, da nicht in einer ordentlichen Bilanz aktiviert, die Staats-Aktiva (Straßen usw.) auch nicht wertberichtig (abgeschrieben). Und darin liegt das Hauptproblem: Kein Staatsaktivum ist doch noch das wert, was es einmal gekostet hat (als"Investitionsausgabe"). Man muss doch nur mal mit offenen Augen durch eine Universität usw. gehen (vom Straßenbenutzen dorthin ganz zu schweigen): Ich habe - außer in der DDR - noch nie so heruntergekommene öffentliche Gebäude gesehen wie dort.
Dabei sollten unsere Unis doch das Beste vom Besten sein. Für unsere Jugend! In tat und Wahrheit ist es eine Zumutung, junge Menschen in solche Sauställe zu schicken!
In der freien Wirtschaft wäre so etwas undenkbar. Aber wer nicht abschreibt, kann auch keine entsprechenden Rücklagen für Erhaltung des Ur- oder gar Optimalzustandes bilden.
Mein Sohn studiert in Amerika (Privat-Uni, Papas Portemonnaie ächzt schwer). Aber das sind Anlagen gegen die sind unser deutschen staatsuniversitären Anlagen wie Tag und Nacht!
Und von den öffentlichen Krankenhäusern will ich erst gar nicht anfangen.
Es gehört zum Kennzeichen des sich in die freie Wirtschaft einmischenden Staates, dass die Bereiche, die er dann in den Fingern hat, genau so verkommen wie alles, was die DDR (Staatseigentum weitgehend rundum) zum krönenden Abschluss ihres Bestehens zu bieten hatte. EIN SKANDAL.
Merke: Es gibt keine gewaltigere Kapitalvernichtungsmaschinerie als die öffentliche Hand!
Aber: Wollen wir nicht alle mal den ultimativen Trick versuchen und uns als"Staat" selbständig machen? D a s wär es doch! Nie mehr Geldsorgen, es gibt ja auch den IWF, und immer vom Feinsten aus dem Vollen leben, gepanzerte Limousinen inklusive. Mann, Mann!
:-)
d.
<center>
<HR>
</center> |
Baldur der Ketzer
09.08.2000, 21:23
@ dottore
|
Re: Uni-Verwahrlosung |
Hallo, dottore,
Sie schreiben mit Recht,"Dabei sollten unsere Unis doch das Beste vom Besten sein. Für unsere Jugend! In tat und Wahrheit ist es eine
Zumutung, junge Menschen in solche Sauställe zu schicken!
In der freien Wirtschaft wäre so etwas undenkbar. Aber wer nicht abschreibt, kann auch keine entsprechenden
Rücklagen für Erhaltung des Ur- oder gar Optimalzustandes bilden."
Als Universitätsabsolvent muß ich leider mit Schmutz werfen und fragen, WER denn die Gebäude so versifft - ja, DIE Anwärter für die nachwachsende Elite wohl.......
Unis werden höchstens von außen mit Gaffittis durch Prolls beschmiert, die innere Verwahrlosung erfolgt aber wahrscheinlich durch die Studis selber.
Leider.
That´s life.
Ohne Kinderstube kein Nie-wo?!
resignierte Grüße vom Baldur (15 Sem. Unierfahrung)
<center>
<HR>
</center> |