mguder
14.11.2001, 21:23 |
Geistige Mobilmachung Thread gesperrt |
>Inland
>Peter Kleinert
>Geistige Mobilmachung
Antikriegsdebatte (II): Und wieder haben die Medien vorzüglich funktioniert und sich qualifiziert für all die Kriege, die jetzt kommen werden
5000 Attentats-Tote am 11. September, 35000 Hungertote jeden Tag. Auf diese Zahlen und den Widerspruch der ihnen jeweils gewidmeten Zeitungszeilen und Sendeminuten werde ich im folgenden nicht weiter eingehen.
Als Journalist und Dokumentarfilmer gehöre ich zu den Leuten, die die Medien in den vergangenen 25 Jahren, vor allem das Fernsehen, als - in der Regel - gigantische Manipulationsmaschinerie kennen und als Dieb kostbarer Zeit verachten gelernt haben. Trotzdem saß ich am 11. September, nach dem, wie es überall heißt, »nichts mehr so sein wird, wie es einmal war«, weit weg von Köln, im äußersten Südwesten der Türkei, fasziniert von unfaßbaren realen Bildern, die ich bis dahin nur aus Horrorspielfilmen kannte, vor dem Schirm, machte Notizen und warf VHS-Kassetten zum Aufzeichnen in den Videorecorder. Das Fernsehen demonstrierte seine Vormachtstellung durch Rund-um-die Uhr-Sendungen, mit denen es, laut dpa, tagelang »am Ball« blieb. »Am Ball«! Bei der Deutschen Presseagentur hat man vermutlich bis heute nicht begriffen, wie genau diese Formulierung den Nagel auf den Kopf traf.
Sprachrohre der Propaganda
Schon im ersten Auslandsfeldzug der Bundeswehr, dem gegen Jugoslawien, galt der historische Satz: »Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche.« Am 12. September 2001 hielt es Herr Struck, anders als der Kaiser, im Bundestag für nötig zu sagen: »Heute sind wir alle Amerikaner.«
»Wo es keine zwei Meinungen mehr gibt«, sagte dazu Konkret-Herausgeber Hermann L. Gremliza in einem Beitrag zum Hamburger »Tribunal gegen die NATO« schon im April 2000, »gibt es keine Information, sondern Propaganda. Das wäre vor ein paar Jahren eine Unterstellung gewesen, heute ist es offen erklärte Absicht.«
Als die Monitor-Autoren Jo Angerer und Matthias Werth knapp ein Jahr später mit ihrem Film »Es begann mit einer Lüge« darstellten, wie die öffentliche Meinung durch die Lügen von Scharping und Shea auf den Kosovo-Krieg eingestimmt wurde, fielen die in diesem Film als Propaganda-Sprachrohre vorgeführten Journalisten über die beiden her und warfen ihnen, nicht nur in »FAZ« und »Welt«, im Chor mit Scharping Manipulation, Einseitigkeit und schlechte Recherche vor. Daß der Minister eine großmäulig angekündigte Gegendarstellung plus angedrohter Klage am Ende weder beim WDR noch bei Gericht vorlegen ließ, habe ich am Ende dieser Affäre via Internet nur in junge Welt gelesen.
Haben, so fragte Konkret-Herausgeber Gremliza am Ende seines Vortrags im April 2000, deshalb die Medien während des Kosovo-Krieges versagt? Seine Antwort: »Natürlich nicht, im Gegenteil: Sie haben den zur totalen geistigen und psychischen Mobilmachung nötigen Bedarf an Falschmeldungen und Stimmungsmache gestillt, das nationale Kollektiv zusammengeschweißt, keine störenden, unnötigen Fragen gestellt. Sie haben vorzüglich funktioniert und sich qualifiziert für all die Kriege, die jetzt kommen werden.«
Ausgerechnet das öffentlich-rechtliche ZDF bestätigt Gremlizas Analyse und Vorhersage gleich am 11. September 2001 mit der Schlagzeile »Terrorkrieg gegen Amerika«. Die steht dann Tag für Tag stundenlang auf der Studiowand hinter den Moderatoren der ZDF-»Spezial«-Sendungen.
Zu diesem Zeitpunkt befindet sich der Sprecher der anglo-amerikanischen Ã-lkonzerne und ihrer »zivilisierten Welt«, George W. Bush, noch in der Phase eines eher marionettenhaften Stammelns, ist wohl noch nicht von seinen Beratern gebrieft, wen er als Drahtzieher des Anschlags verantwortlich machen soll, hat deshalb seine NATO-Partner auch noch nicht auf ihre »Bündnispflichten« nach dem NATO-Vertrag hinweisen können. Schröder, Scharping, Fischer, Beer haben auch noch keine Zeit gefunden, die USA der »uneingeschränkten Solidarität« aller Deutschen zu versichern, aber die Mainzelmännchen und ihr Intendant Dieter Stolte stimmen eben diese Deutschen bereits auf den NATO-Verteidigungsfall ein, der eigentlich nur dann eintritt, wenn ein Krieg gegen ein NATO-Mitglied vom Zaun gebrochen wird. »Terror gegen Amerika«, wie RTL seine Specials titelte, oder »America under Attack«, so die Headline vom ansonsten auch nicht eben zimperlichen CNN, reichen für den NATO-Verteidigungsfall halt nicht aus.
Am 16. September, im Sonntagspresseclub der ARD, wollen WDR-Intendant Fritz Pleitgen und Zeit-Herausgeber Josef Joffe sich auch nicht vorwerfen lassen, sie, als echt liberale Journalisten, hätten im Kosovo-Krieg nichts gelernt. Im Gegenteil: »Wann schlägt Amerika zurück?« titelt Pleitgen die von ihm moderierte Sendung und gibt schon in den ersten Minuten seines Stammtischs dem vorsichtig warnenden Deutsche-Welle-Redakteur und Asien-Spezialisten Günter Knabe zu verstehen, daß »Amerika sich gezwungen sieht, militärisch zu agieren oder reagieren« (!). Joffe von der »Zeit« setzt noch einen drauf, als Knabe insistiert und »andere Mittel« als militärische Angriffe gegen Terroristen fordert. Nach den Angriffen auf World Trade Center und Pentagon stünden »die Amerikaner in einer ähnlichen Situation wie in Pearl Harbour, das heißt, sie sind direkt angegriffen worden«, behauptet Joffe. Deshalb werde zwar »kein dritter Weltkrieg, aber es wird ein globaler Krieg sein«.
Knapp zwei Stunden vorher hat Johannes Kaul, Chefredakteur des ARD-Morgenmagazins, bei der Moderation seines Programms deutsche Journalisten noch ganz anders eingeschätzt. O-Ton Kaul: »Was aber die Kollegen von Fernsehen, Hörfunk wie auch Printmedien in den vergangenen Tagen ausgezeichnet hat, war eine distanzierte, nüchterne, der Versuch einer distanzierten, nüchternen Sicht.« Zum unfreiwilligen Witz wird Kauls Lob nicht erst nach zwei Stunden durch die Herren Pleitgen und Joffe. Nur wenige Minuten nach diesem Satz begrüßt Kaul im Morgenmagazin seinen Hauptstadt-Redakteur Sven Kuntze. Der hat ein Interview mit Innenminister Schily über dessen Pläne geführt, anläßlich der günstigen Gelegenheit, den Rechtsstaat durch ein Antiterrorpaket auszuhebeln - wie das später von Richterbund, Anwaltsvereinigungen und Nichtregierungsorganisationen kritisiert wird. Kuntze dagegen hat für Schilys Pläne volles Verständnis: »Der Innenminister steht unter einem gewissen Handlungszwang, vor allem angesichts der peinlichen Tatsache, daß die Terroristen sich in der Bundesrepublik offensichtlich sehr wohl gefühlt haben.«
Mahnung des Presserats
Drei Tage später, am 19. September, sieht der Deutsche Presserat Gründe, Journalisten und Medien »an die Einhaltung der publizistischen Grundsätze«, wie sie im Pressekodex festgelegt sind, zu erinnern. Trotz der »verständlichen emotionalen Betroffenheit« dürfe die Berichterstattung in Wort und Bild ihre »professionelle kritische Distanz nicht verlieren«. Sie solle Feindbildern nicht Vorschub leisten oder Vorurteile schüren. Und: »Bestrebungen zur Einschränkung von Grundrechten« werde der Presserat auch im Licht der Ereignisse kritisch beobachten.
Fritz Pleitgen fühlt sich offenbar voll bestätigt. Laut epd-medien erklärt er am Tag darauf, der WDR werde noch mehr auf Hintergrundberichterstattung und kühle Analyse setzen. Es müsse »auch das Gegenteil dessen gedacht werden, was populär ist«. Gedacht vielleicht, nur ausgesprochen möglichst nicht. Beweise dafür, daß Osama bin Laden für die Anschläge vom 11. September verantwortlich ist, haben die USA angeblich zwar ihren NATO-Partnern in Brüssel, bis heute aber nicht der Ã-ffentlichkeit vorgelegt. Kein Thema für die großen Medien, keine Schlagzeile, kein Leitartikel oder »Tagesthemen«-Kommentar, der auf diesen Widerspruch eingeht. Im Gegenteil: In den »Tagesthemen« fordert Pleitgens Kollegin, die NDR-Fernsehdirektorin Dagmar Reim, ganz in Schwarz vor der Kamera sitzend: »Herr Bush, halten Sie es mit dem alten Testament und schlagen Sie zurück - Auge um Auge, Zahn um Zahn«. Das gefällt dem sozialdemokratischen Freundeskreis im ZDF-Fernsehrat so gut, daß er am 29. Oktober beschließt, Frau Reim am 6. Dezember zur Nachfolgerin von ZDF-Intendant Dieter Stolte zu wählen.
Herbert Kremp begrüßt den Bombardierungsbeginn in »Bild« mit den Worten: »Bush hat sich fast vier Wochen Zeit gelassen. Nun zieht er den Ring zu.« Und Zeit-Herausgeber Josef Joffe weiß, daß er dem im Presseclub angekündigten globalen Krieg wieder ein Stück näher gekommen ist: »Das Prinzip heißt Politik- wiewohl unter Beimischung von Blei.«
»Wem nützt es?«
Pleitgens »Gegenteil dessen, was populär ist« finde ich nach meiner Rückkehr nach Köln nur in Blättern mit geringen Auflagen. Am 21. September schreibt im Freitag dessen Mitherausgeber Günter Gaus auf der Titelseite: »Das Böse werden Bush und seine ihn anscheinend treibenden Ratgeber nicht aus der Welt verbannen können, aber die Vernunft und ihre Maßstäbe haben sie vorerst in den Untergrund getrieben... So, wie ich uns Deutsche kenne, werden wir hinter den USA nicht zurückstehen wollen... Die Annäherung der Berliner Republik an einen Polizeistaat wird alsbald in der Sprache der Politiker Züge des quasi Gottgewollten annehmen.« Am 19.Oktober bezieht sich Rainer Rupp in der jungen Welt auf eine newsweek-Recherche, nach der »mindestens zwei der angeblichen Bin-Laden-Terroristen saudische Luftwaffenpiloten waren, die in den USA auf militärischen Flugschulen ausgebildet wurden«. Im November-Heft von Konkret veröffentlicht Conrad Schuhler eine Chronik der terroristischen Außenpolitik der USA seit 1945 und eine Liste von Morden und Mordversuchen der US-Geheimdienste an ausländischen Staatschefs.
Und in »Geheim« vom 30. September stellt Ingo Niebel die Frage, die bei jedem ordentlichen Gerichtsverfahren gestellt wird: Wem nützt es? Seine Antwort: »Der politische und wirtschaftliche Nutzen, der Washington aus den Anschlägen entstanden ist, ist weitaus größer als die menschlichen und materiellen Verluste.« Niebel verweist auf die katastrophale Wirtschaftslage der USA vor dem 11. September, auf ihre Überschuldung, auf die innen- und außenpolitische Isolation der Regierung Bush, auf die Terrorpläne, die das US-Oberkommando 1961 gegen die eigene Bevölkerung entwickelte, um eine Invasion Kubas zu rechtfertigen und setzt, Indiz für Indiz, ein Bild zusammen, das es mir kalt den Rücken herunterlaufen läßt: Danach könnten die Anschläge vom 11.September, anstatt vom gelehrigen CIA-Ziehsohn Osama bin Laden, gegen den Bushs weltweite »Antiterrorkoalition« inzwischen Krieg führt, durchaus von der CIA selbst oder von einem anderen US-Geheimdienst inszeniert worden sein. So wie die SS 1939 für Hitlers langgeplanten Angriff auf Polen einen Angriff »polnischer Terroristen« auf den Sender Gleiwitz inszeniert hatte.
Skandal um ein klares Wort
Daß derart unpopuläre Überlegungen eines Tages Grundlage einer Moderation von »Tagesthemen«-Onkel Ulrich Wickert werden könnten, ist kaum noch denkbar. Wickert hatte in einem Beitrag in der Illustrierten Max Ende September die Frage gestellt, welche tieferen Ursachen den Terroranschlägen zugrunde liegen könnten und von einem Angriff der Fundamentalisten nicht auf die ethischen Werte des Westens, sondern auf »dessen Überheblichkeit und Materialismus« geschrieben. Er bezog sich in seiner Kolumne auf einen Beitrag der wohl bedeutendsten indischen Autorin Arundhati Roy (»Der Gott der kleinen Dinge«) in der FAZ vom 28. September und zitierte aus diesem den Satz: »Osama bin Laden ist das amerikanische Familiengeheimnis, der dunkle Doppelgänger des amerikanischen Präsidenten«. Den Satz der Inderin erläuterte Wickert seinen Max-Lesern mit den Worten: »Bush ist kein Mörder und Terrorist. Aber die Denkstrukturen sind die gleichen.«
Nach diesem ebenso klaren wie unpopulären Gedanken brach unter den Hütern der Presse- und Meinungsfreiheit nach Artikel 5 Grundgesetz ein Sturm der Entrüstung los, obwohl Wickert darauf verzichtet hatte, auf bin Ladens Nähe zu einem weiteren US-Präsidenten (Reagan) und dessen Krieg gegen »das Böse« in Gestalt der UdSSR einzugehen. Angela Merkel forderte »Konsequenzen«, Bild stellte auf der Titelseite in Frageform ein »TV-Verbot für Wickert« zur Debatte. Wickert entging einem Auftrittsverbot offenbar nur knapp, weil er bereits vor einer Schaltkonferenz der ARD-Chefs öffentlich und in Absprache mit der ARD-aktuell-Redaktion in den »Tagesthemen« um Entschuldigung gebeten hatte - für etwas, was er dort nie gesagt hatte, nie gesagt haben würde, weil es eben »das Gegenteil dessen« gewesen wäre, »was populär ist«.
Noch einer mußte sich in diesen Tagen für eine unpopuläre Äußerung öffentlich entschuldigen: Ariel Scharon - für seine Warnung, die USA seien mit ihrer weltweiten Koalition gegen den Terror auf dem besten Wege, sich wie die Briten und Franzosen in München 1938 zu verhalten. Sollte Scharon, so frage ich mich, etwas von dem geahnt oder durch seinen Geheimdienst Mossad sogar erfahren haben, was Ingo Niebel in der kleinen Zeitschrift Geheim angedacht hat? Z. B. darüber, daß man fanatische Fundamentalisten durch geschickte Geheimdienstarbeit finanzieren, ausrüsten und für die eigenen strategischen Ziele instrumentarisieren kann, ohne daß die das überhaupt merken, wie es der CIA und US-Präsidentenberater Brzezinski mit Hilfe des pakistanischen Geheimdienstes ISI im Falle Osama bin Laden und der Taliban in ihrem verdeckten Krieg gegen die Sowjets in Afghanistan so gut gelungen war.
Scharon wollte mit seinem Hinweis auf das Münchener Abkommen von 1938 sagen, daß die USA mit Israel so zu verfahren beginnen, wie Engländer und Franzosen es vor 63 Jahren mit der Tschechoslowakei beliebten. Mit ihrer »Appeasementpolitik« stimmten sie damals der Annexion der halben Tschechoslowakei zu, um Nazideutschland zu besänftigen.
Israel war bislang im Kampf ums Ã-l im Nahen Osten Vorposten der anglo-amerikanischen Ã-lkonzerne und wurde dafür im Kampf um seine eigene Existenz von den USA nahezu bedingungslos mit Waffen und Dollars unterstützt. Sollte im Ergebnis des Anschlags auf Manhattan und das Pentagon das Kalkül von Bushs Beratern und Wahlkampf-Finanziers aus der Erdölindustrie aufgehen, dürfte der Nahe Osten auf der US-Hitliste mit den asiatischen Nachbarstaaten Afghanistans Konkurrenz bekommen. Dort liegen nämlich riesige, weitgehend ungehobene Ã-l- und Gasvorkommen, von den lukrativen Transportwegen, die für sie, aber auch für die an Aralsee und Kaspischem Meer bereits erschlossenen Vorkommen, über Pipelines notwendig sind, ganz zu schweigen. Dazu kommt die einmalige Chance, an den Grenzen Rußlands und Chinas Militärstützpunkte einzurichten, die nach einer Beseitigung des Taliban-Regimes nicht unbedingt wieder aufgelöst werden müßten.
»Wir sind Freunde des Islam«, erklärte Bush folgerichtig noch in seiner Kriegserklärung an die Taliban, forderte Israel zu Mäßigung und Rückzug aus den besetzten Gebieten auf und stellte den Palästinensern gemeinsam mit Blair in kryptischen Worten ihren eigenen Staat in Aussicht.
Es hat sich »für uns« gelohnt
»Es geht nicht um eine Allianz gegen, sondern um eine Allianz mit den arabischen Staaten«, wußte auch Gerhard Schröder, der dafür, schon bevor er am 11. Oktober seine Kriegserklärung am Rednerpult des deutschen Bundestages ausgesprochen hatte, von den Medien gelobt wurde. Bush dürfte »klar sein«, hieß es in der FAZ in einem Bericht zu Schröders Besuch in Washington, »daß es zu den Leistungen der rot-grünen Regierung gehört, die Tabuisierung des Militärischen vorsichtig aufgebrochen zu haben«. Deutschlands offizieller Kriegszustand mit Afghanistan, den der Kanzler verkündete, ohne von Bush darum bis dahin überhaupt gebeten worden zu sein, verstößt zwar gegen das Grundgesetz, gibt ihm aber die Möglichkeit, weiterhin seine Führungsrolle in der EU zu behaupten, in der nur Tony Blair ihn zur Zeit rechts zu überholen versucht.
Am 5. November bekommt Schröder dann endlich, was er sich schon am 11. Oktober so sehr gewünscht hatte: Bushs konkrete Bitte um Bundeswehrsoldaten. Werner Sonne, der dies in den »Tagesthemen«, fast so stolz wie Schröder, melden darf, dazu wörtlich: »Eines ist sicher. Diese Anforderung ist so weitgehend, daß der Bundestag dem auf jeden Fall zustimmen muß.« Muß? Auf jeden Fall! In den »Tagesthemen« am Abend drauf erklärt uns Ulrich Wickert, warum der Bundestag »zustimmen muß«: »Der Einsatz in Afghanistan stellt die Bundesrepublik endgültig auf die gleiche Stufe wie die Siegermächte in Europa.«
Das heißt mit anderen Worten: Die größte Schmach der Niederlage von 1945 ist überwunden. Wir dürfen endlich wieder Krieg führen, einen »globalen Krieg« sogar. Dazu hat uns der »Terrorkrieg gegen Amerika«, der »Krieg gegen die zivilisierte Welt«, den, laut Bush und Schröder, ZDF und ARD, Osama bin Laden am 11. September vom Zaun gebrochen hat, verholfen. Der Anschlag auf World Trade Center und Pentagon hat sich also auch »für uns« gelohnt, nicht nur für die Vereinigten Staaten.
* Der Artikel beruht auf einem Vortrag, den Peter Kleinert am 7. November 2001 im Kölner DGB-Haus gehalten hat.
<ul> ~ http://www.jungewelt.de/2001/11-15/013.php</ul>
<center>
<HR>
</center> |
XERXES
14.11.2001, 21:42
@ mguder
|
Re: Geistige Mobilmachung |
DANKE
<center>
<HR>
</center> |
Josef
14.11.2001, 21:53
@ mguder
|
BRAVO,BRAVO,BRAVO: Endlich eine schonungslose Enttarnung unserer gleichge- |
schalteten Medien mitsamt ihrer leitenden Koepfe!
Das sollte sich jeder Jungjournalist ueber seinen Schreibtich haengen,
damit er weiss mit wem er es spaeter zu tun hat.
Dem Verfasser Kleinert kann ich nur gratulieren fuer seinen Mut.
Und ich habe endlich eine Dokumentation ueber unseren journalistischen
Sumpf in Deutschland, den ich allen Zweiflern unter die Nase halten kann.
Nochmals herzlichen Dank.
<center>
<HR>
</center> |
Standing Bear
14.11.2001, 22:48
@ mguder
|
Super Artikel! oT. |
>>Inland
>>Peter Kleinert >
>>Geistige Mobilmachung >
>Antikriegsdebatte (II): Und wieder haben die Medien vorzüglich funktioniert und sich qualifiziert für all die Kriege, die jetzt kommen werden >
>5000 Attentats-Tote am 11. September, 35000 Hungertote jeden Tag. Auf diese Zahlen und den Widerspruch der ihnen jeweils gewidmeten Zeitungszeilen und Sendeminuten werde ich im folgenden nicht weiter eingehen.
>Als Journalist und Dokumentarfilmer gehöre ich zu den Leuten, die die Medien in den vergangenen 25 Jahren, vor allem das Fernsehen, als - in der Regel - gigantische Manipulationsmaschinerie kennen und als Dieb kostbarer Zeit verachten gelernt haben. Trotzdem saß ich am 11. September, nach dem, wie es überall heißt, »nichts mehr so sein wird, wie es einmal war«, weit weg von Köln, im äußersten Südwesten der Türkei, fasziniert von unfaßbaren realen Bildern, die ich bis dahin nur aus Horrorspielfilmen kannte, vor dem Schirm, machte Notizen und warf VHS-Kassetten zum Aufzeichnen in den Videorecorder. Das Fernsehen demonstrierte seine Vormachtstellung durch Rund-um-die Uhr-Sendungen, mit denen es, laut dpa, tagelang »am Ball« blieb. »Am Ball«! Bei der Deutschen Presseagentur hat man vermutlich bis heute nicht begriffen, wie genau diese Formulierung den Nagel auf den Kopf traf.
>
>Sprachrohre der Propaganda
>Schon im ersten Auslandsfeldzug der Bundeswehr, dem gegen Jugoslawien, galt der historische Satz: »Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche.« Am 12. September 2001 hielt es Herr Struck, anders als der Kaiser, im Bundestag für nötig zu sagen: »Heute sind wir alle Amerikaner.«
>»Wo es keine zwei Meinungen mehr gibt«, sagte dazu Konkret-Herausgeber Hermann L. Gremliza in einem Beitrag zum Hamburger »Tribunal gegen die NATO« schon im April 2000, »gibt es keine Information, sondern Propaganda. Das wäre vor ein paar Jahren eine Unterstellung gewesen, heute ist es offen erklärte Absicht.«
>Als die Monitor-Autoren Jo Angerer und Matthias Werth knapp ein Jahr später mit ihrem Film »Es begann mit einer Lüge« darstellten, wie die öffentliche Meinung durch die Lügen von Scharping und Shea auf den Kosovo-Krieg eingestimmt wurde, fielen die in diesem Film als Propaganda-Sprachrohre vorgeführten Journalisten über die beiden her und warfen ihnen, nicht nur in »FAZ« und »Welt«, im Chor mit Scharping Manipulation, Einseitigkeit und schlechte Recherche vor. Daß der Minister eine großmäulig angekündigte Gegendarstellung plus angedrohter Klage am Ende weder beim WDR noch bei Gericht vorlegen ließ, habe ich am Ende dieser Affäre via Internet nur in junge Welt gelesen.
>Haben, so fragte Konkret-Herausgeber Gremliza am Ende seines Vortrags im April 2000, deshalb die Medien während des Kosovo-Krieges versagt? Seine Antwort: »Natürlich nicht, im Gegenteil: Sie haben den zur totalen geistigen und psychischen Mobilmachung nötigen Bedarf an Falschmeldungen und Stimmungsmache gestillt, das nationale Kollektiv zusammengeschweißt, keine störenden, unnötigen Fragen gestellt. Sie haben vorzüglich funktioniert und sich qualifiziert für all die Kriege, die jetzt kommen werden.«
>Ausgerechnet das öffentlich-rechtliche ZDF bestätigt Gremlizas Analyse und Vorhersage gleich am 11. September 2001 mit der Schlagzeile »Terrorkrieg gegen Amerika«. Die steht dann Tag für Tag stundenlang auf der Studiowand hinter den Moderatoren der ZDF-»Spezial«-Sendungen.
>Zu diesem Zeitpunkt befindet sich der Sprecher der anglo-amerikanischen Ã-lkonzerne und ihrer »zivilisierten Welt«, George W. Bush, noch in der Phase eines eher marionettenhaften Stammelns, ist wohl noch nicht von seinen Beratern gebrieft, wen er als Drahtzieher des Anschlags verantwortlich machen soll, hat deshalb seine NATO-Partner auch noch nicht auf ihre »Bündnispflichten« nach dem NATO-Vertrag hinweisen können. Schröder, Scharping, Fischer, Beer haben auch noch keine Zeit gefunden, die USA der »uneingeschränkten Solidarität« aller Deutschen zu versichern, aber die Mainzelmännchen und ihr Intendant Dieter Stolte stimmen eben diese Deutschen bereits auf den NATO-Verteidigungsfall ein, der eigentlich nur dann eintritt, wenn ein Krieg gegen ein NATO-Mitglied vom Zaun gebrochen wird. »Terror gegen Amerika«, wie RTL seine Specials titelte, oder »America under Attack«, so die Headline vom ansonsten auch nicht eben zimperlichen CNN, reichen für den NATO-Verteidigungsfall halt nicht aus.
>Am 16. September, im Sonntagspresseclub der ARD, wollen WDR-Intendant Fritz Pleitgen und Zeit-Herausgeber Josef Joffe sich auch nicht vorwerfen lassen, sie, als echt liberale Journalisten, hätten im Kosovo-Krieg nichts gelernt. Im Gegenteil: »Wann schlägt Amerika zurück?« titelt Pleitgen die von ihm moderierte Sendung und gibt schon in den ersten Minuten seines Stammtischs dem vorsichtig warnenden Deutsche-Welle-Redakteur und Asien-Spezialisten Günter Knabe zu verstehen, daß »Amerika sich gezwungen sieht, militärisch zu agieren oder reagieren« (!). Joffe von der »Zeit« setzt noch einen drauf, als Knabe insistiert und »andere Mittel« als militärische Angriffe gegen Terroristen fordert. Nach den Angriffen auf World Trade Center und Pentagon stünden »die Amerikaner in einer ähnlichen Situation wie in Pearl Harbour, das heißt, sie sind direkt angegriffen worden«, behauptet Joffe. Deshalb werde zwar »kein dritter Weltkrieg, aber es wird ein globaler Krieg sein«.
>Knapp zwei Stunden vorher hat Johannes Kaul, Chefredakteur des ARD-Morgenmagazins, bei der Moderation seines Programms deutsche Journalisten noch ganz anders eingeschätzt. O-Ton Kaul: »Was aber die Kollegen von Fernsehen, Hörfunk wie auch Printmedien in den vergangenen Tagen ausgezeichnet hat, war eine distanzierte, nüchterne, der Versuch einer distanzierten, nüchternen Sicht.« Zum unfreiwilligen Witz wird Kauls Lob nicht erst nach zwei Stunden durch die Herren Pleitgen und Joffe. Nur wenige Minuten nach diesem Satz begrüßt Kaul im Morgenmagazin seinen Hauptstadt-Redakteur Sven Kuntze. Der hat ein Interview mit Innenminister Schily über dessen Pläne geführt, anläßlich der günstigen Gelegenheit, den Rechtsstaat durch ein Antiterrorpaket auszuhebeln - wie das später von Richterbund, Anwaltsvereinigungen und Nichtregierungsorganisationen kritisiert wird. Kuntze dagegen hat für Schilys Pläne volles Verständnis: »Der Innenminister steht unter einem gewissen Handlungszwang, vor allem angesichts der peinlichen Tatsache, daß die Terroristen sich in der Bundesrepublik offensichtlich sehr wohl gefühlt haben.«
>
>Mahnung des Presserats
>Drei Tage später, am 19. September, sieht der Deutsche Presserat Gründe, Journalisten und Medien »an die Einhaltung der publizistischen Grundsätze«, wie sie im Pressekodex festgelegt sind, zu erinnern. Trotz der »verständlichen emotionalen Betroffenheit« dürfe die Berichterstattung in Wort und Bild ihre »professionelle kritische Distanz nicht verlieren«. Sie solle Feindbildern nicht Vorschub leisten oder Vorurteile schüren. Und: »Bestrebungen zur Einschränkung von Grundrechten« werde der Presserat auch im Licht der Ereignisse kritisch beobachten.
>Fritz Pleitgen fühlt sich offenbar voll bestätigt. Laut epd-medien erklärt er am Tag darauf, der WDR werde noch mehr auf Hintergrundberichterstattung und kühle Analyse setzen. Es müsse »auch das Gegenteil dessen gedacht werden, was populär ist«. Gedacht vielleicht, nur ausgesprochen möglichst nicht. Beweise dafür, daß Osama bin Laden für die Anschläge vom 11. September verantwortlich ist, haben die USA angeblich zwar ihren NATO-Partnern in Brüssel, bis heute aber nicht der Ã-ffentlichkeit vorgelegt. Kein Thema für die großen Medien, keine Schlagzeile, kein Leitartikel oder »Tagesthemen«-Kommentar, der auf diesen Widerspruch eingeht. Im Gegenteil: In den »Tagesthemen« fordert Pleitgens Kollegin, die NDR-Fernsehdirektorin Dagmar Reim, ganz in Schwarz vor der Kamera sitzend: »Herr Bush, halten Sie es mit dem alten Testament und schlagen Sie zurück - Auge um Auge, Zahn um Zahn«. Das gefällt dem sozialdemokratischen Freundeskreis im ZDF-Fernsehrat so gut, daß er am 29. Oktober beschließt, Frau Reim am 6. Dezember zur Nachfolgerin von ZDF-Intendant Dieter Stolte zu wählen.
>Herbert Kremp begrüßt den Bombardierungsbeginn in »Bild« mit den Worten: »Bush hat sich fast vier Wochen Zeit gelassen. Nun zieht er den Ring zu.« Und Zeit-Herausgeber Josef Joffe weiß, daß er dem im Presseclub angekündigten globalen Krieg wieder ein Stück näher gekommen ist: »Das Prinzip heißt Politik- wiewohl unter Beimischung von Blei.«
>
>»Wem nützt es?«
>Pleitgens »Gegenteil dessen, was populär ist« finde ich nach meiner Rückkehr nach Köln nur in Blättern mit geringen Auflagen. Am 21. September schreibt im Freitag dessen Mitherausgeber Günter Gaus auf der Titelseite: »Das Böse werden Bush und seine ihn anscheinend treibenden Ratgeber nicht aus der Welt verbannen können, aber die Vernunft und ihre Maßstäbe haben sie vorerst in den Untergrund getrieben... So, wie ich uns Deutsche kenne, werden wir hinter den USA nicht zurückstehen wollen... Die Annäherung der Berliner Republik an einen Polizeistaat wird alsbald in der Sprache der Politiker Züge des quasi Gottgewollten annehmen.« Am 19.Oktober bezieht sich Rainer Rupp in der jungen Welt auf eine newsweek-Recherche, nach der »mindestens zwei der angeblichen Bin-Laden-Terroristen saudische Luftwaffenpiloten waren, die in den USA auf militärischen Flugschulen ausgebildet wurden«. Im November-Heft von Konkret veröffentlicht Conrad Schuhler eine Chronik der terroristischen Außenpolitik der USA seit 1945 und eine Liste von Morden und Mordversuchen der US-Geheimdienste an ausländischen Staatschefs.
>Und in »Geheim« vom 30. September stellt Ingo Niebel die Frage, die bei jedem ordentlichen Gerichtsverfahren gestellt wird: Wem nützt es? Seine Antwort: »Der politische und wirtschaftliche Nutzen, der Washington aus den Anschlägen entstanden ist, ist weitaus größer als die menschlichen und materiellen Verluste.« Niebel verweist auf die katastrophale Wirtschaftslage der USA vor dem 11. September, auf ihre Überschuldung, auf die innen- und außenpolitische Isolation der Regierung Bush, auf die Terrorpläne, die das US-Oberkommando 1961 gegen die eigene Bevölkerung entwickelte, um eine Invasion Kubas zu rechtfertigen und setzt, Indiz für Indiz, ein Bild zusammen, das es mir kalt den Rücken herunterlaufen läßt: Danach könnten die Anschläge vom 11.September, anstatt vom gelehrigen CIA-Ziehsohn Osama bin Laden, gegen den Bushs weltweite »Antiterrorkoalition« inzwischen Krieg führt, durchaus von der CIA selbst oder von einem anderen US-Geheimdienst inszeniert worden sein. So wie die SS 1939 für Hitlers langgeplanten Angriff auf Polen einen Angriff »polnischer Terroristen« auf den Sender Gleiwitz inszeniert hatte.
>
>Skandal um ein klares Wort
>Daß derart unpopuläre Überlegungen eines Tages Grundlage einer Moderation von »Tagesthemen«-Onkel Ulrich Wickert werden könnten, ist kaum noch denkbar. Wickert hatte in einem Beitrag in der Illustrierten Max Ende September die Frage gestellt, welche tieferen Ursachen den Terroranschlägen zugrunde liegen könnten und von einem Angriff der Fundamentalisten nicht auf die ethischen Werte des Westens, sondern auf »dessen Überheblichkeit und Materialismus« geschrieben. Er bezog sich in seiner Kolumne auf einen Beitrag der wohl bedeutendsten indischen Autorin Arundhati Roy (»Der Gott der kleinen Dinge«) in der FAZ vom 28. September und zitierte aus diesem den Satz: »Osama bin Laden ist das amerikanische Familiengeheimnis, der dunkle Doppelgänger des amerikanischen Präsidenten«. Den Satz der Inderin erläuterte Wickert seinen Max-Lesern mit den Worten: »Bush ist kein Mörder und Terrorist. Aber die Denkstrukturen sind die gleichen.«
>Nach diesem ebenso klaren wie unpopulären Gedanken brach unter den Hütern der Presse- und Meinungsfreiheit nach Artikel 5 Grundgesetz ein Sturm der Entrüstung los, obwohl Wickert darauf verzichtet hatte, auf bin Ladens Nähe zu einem weiteren US-Präsidenten (Reagan) und dessen Krieg gegen »das Böse« in Gestalt der UdSSR einzugehen. Angela Merkel forderte »Konsequenzen«, Bild stellte auf der Titelseite in Frageform ein »TV-Verbot für Wickert« zur Debatte. Wickert entging einem Auftrittsverbot offenbar nur knapp, weil er bereits vor einer Schaltkonferenz der ARD-Chefs öffentlich und in Absprache mit der ARD-aktuell-Redaktion in den »Tagesthemen« um Entschuldigung gebeten hatte - für etwas, was er dort nie gesagt hatte, nie gesagt haben würde, weil es eben »das Gegenteil dessen« gewesen wäre, »was populär ist«.
>Noch einer mußte sich in diesen Tagen für eine unpopuläre Äußerung öffentlich entschuldigen: Ariel Scharon - für seine Warnung, die USA seien mit ihrer weltweiten Koalition gegen den Terror auf dem besten Wege, sich wie die Briten und Franzosen in München 1938 zu verhalten. Sollte Scharon, so frage ich mich, etwas von dem geahnt oder durch seinen Geheimdienst Mossad sogar erfahren haben, was Ingo Niebel in der kleinen Zeitschrift Geheim angedacht hat? Z. B. darüber, daß man fanatische Fundamentalisten durch geschickte Geheimdienstarbeit finanzieren, ausrüsten und für die eigenen strategischen Ziele instrumentarisieren kann, ohne daß die das überhaupt merken, wie es der CIA und US-Präsidentenberater Brzezinski mit Hilfe des pakistanischen Geheimdienstes ISI im Falle Osama bin Laden und der Taliban in ihrem verdeckten Krieg gegen die Sowjets in Afghanistan so gut gelungen war.
>Scharon wollte mit seinem Hinweis auf das Münchener Abkommen von 1938 sagen, daß die USA mit Israel so zu verfahren beginnen, wie Engländer und Franzosen es vor 63 Jahren mit der Tschechoslowakei beliebten. Mit ihrer »Appeasementpolitik« stimmten sie damals der Annexion der halben Tschechoslowakei zu, um Nazideutschland zu besänftigen.
>Israel war bislang im Kampf ums Ã-l im Nahen Osten Vorposten der anglo-amerikanischen Ã-lkonzerne und wurde dafür im Kampf um seine eigene Existenz von den USA nahezu bedingungslos mit Waffen und Dollars unterstützt. Sollte im Ergebnis des Anschlags auf Manhattan und das Pentagon das Kalkül von Bushs Beratern und Wahlkampf-Finanziers aus der Erdölindustrie aufgehen, dürfte der Nahe Osten auf der US-Hitliste mit den asiatischen Nachbarstaaten Afghanistans Konkurrenz bekommen. Dort liegen nämlich riesige, weitgehend ungehobene Ã-l- und Gasvorkommen, von den lukrativen Transportwegen, die für sie, aber auch für die an Aralsee und Kaspischem Meer bereits erschlossenen Vorkommen, über Pipelines notwendig sind, ganz zu schweigen. Dazu kommt die einmalige Chance, an den Grenzen Rußlands und Chinas Militärstützpunkte einzurichten, die nach einer Beseitigung des Taliban-Regimes nicht unbedingt wieder aufgelöst werden müßten.
>»Wir sind Freunde des Islam«, erklärte Bush folgerichtig noch in seiner Kriegserklärung an die Taliban, forderte Israel zu Mäßigung und Rückzug aus den besetzten Gebieten auf und stellte den Palästinensern gemeinsam mit Blair in kryptischen Worten ihren eigenen Staat in Aussicht.
>
>Es hat sich »für uns« gelohnt
>»Es geht nicht um eine Allianz gegen, sondern um eine Allianz mit den arabischen Staaten«, wußte auch Gerhard Schröder, der dafür, schon bevor er am 11. Oktober seine Kriegserklärung am Rednerpult des deutschen Bundestages ausgesprochen hatte, von den Medien gelobt wurde. Bush dürfte »klar sein«, hieß es in der FAZ in einem Bericht zu Schröders Besuch in Washington, »daß es zu den Leistungen der rot-grünen Regierung gehört, die Tabuisierung des Militärischen vorsichtig aufgebrochen zu haben«. Deutschlands offizieller Kriegszustand mit Afghanistan, den der Kanzler verkündete, ohne von Bush darum bis dahin überhaupt gebeten worden zu sein, verstößt zwar gegen das Grundgesetz, gibt ihm aber die Möglichkeit, weiterhin seine Führungsrolle in der EU zu behaupten, in der nur Tony Blair ihn zur Zeit rechts zu überholen versucht.
>Am 5. November bekommt Schröder dann endlich, was er sich schon am 11. Oktober so sehr gewünscht hatte: Bushs konkrete Bitte um Bundeswehrsoldaten. Werner Sonne, der dies in den »Tagesthemen«, fast so stolz wie Schröder, melden darf, dazu wörtlich: »Eines ist sicher. Diese Anforderung ist so weitgehend, daß der Bundestag dem auf jeden Fall zustimmen muß.« Muß? Auf jeden Fall! In den »Tagesthemen« am Abend drauf erklärt uns Ulrich Wickert, warum der Bundestag »zustimmen muß«: »Der Einsatz in Afghanistan stellt die Bundesrepublik endgültig auf die gleiche Stufe wie die Siegermächte in Europa.«
>Das heißt mit anderen Worten: Die größte Schmach der Niederlage von 1945 ist überwunden. Wir dürfen endlich wieder Krieg führen, einen »globalen Krieg« sogar. Dazu hat uns der »Terrorkrieg gegen Amerika«, der »Krieg gegen die zivilisierte Welt«, den, laut Bush und Schröder, ZDF und ARD, Osama bin Laden am 11. September vom Zaun gebrochen hat, verholfen. Der Anschlag auf World Trade Center und Pentagon hat sich also auch »für uns« gelohnt, nicht nur für die Vereinigten Staaten.
>* Der Artikel beruht auf einem Vortrag, den Peter Kleinert am 7. November 2001 im Kölner DGB-Haus gehalten hat.
<center>
<HR>
</center> |
XERXES
14.11.2001, 22:53
@ Josef
|
Re: BRAVO,BRAVO,BRAVO: Endlich eine schonungslose Enttarnung unserer gleichge- |
Nur in Deutschland? Obwohl man davon ausgehen kann, dass die Geschichte Ueber Bin-laden in Le Figaro (Krankenhausaufenthalt in Dubai) nicht in der FAZ (die ich heute abbestellt habe) nicht zu finden gewesen waere. Ich werde nur jedem den ich kenne obiges Posting schicken werde.
<center>
<HR>
</center> |
JÜKÜ
14.11.2001, 22:57
@ Standing Bear
|
Re: Super Artikel! oT. / Jan, oT stimmt gar nicht, hast 18 KB stehen lassen ;-) |
aber ich habs jetzt gelöscht ;-)
Denk doch bitte auch daran, mein Outlook platzt bald.
<center>
<HR>
</center> |
Sascha
14.11.2001, 23:04
@ JÜKÜ
|
Frage an die Outlook-Verwender |
> aber ich habs jetzt gelöscht ;-) > Denk doch bitte auch daran, mein Outlook platzt bald.
Wieviele Mails kann das Outlook eigentlich so verkraften? Bei mir hat eine gewisse Datei outlook.pst mittlerweile so um die 730 MB. Geht das noch lange gut???
<center>
<HR>
</center> |
Standing Bear
14.11.2001, 23:13
@ JÜKÜ
|
Shit. oT. (wirklich) |
<center>
<HR>
</center>
|
JüKü
14.11.2001, 23:15
@ Sascha
|
Re: Frage an die Outlook-Verwender |
> > aber ich habs jetzt gelöscht ;-)
>> Denk doch bitte auch daran, mein Outlook platzt bald.
> Wieviele Mails kann das Outlook eigentlich so verkraften? Bei mir hat eine gewisse Datei outlook.pst mittlerweile so um die 730 MB. Geht das noch lange gut???
Uiuiui.... ;-)
.pst ist aber keine Maildatei, soweit ich weiß, sondern Termine oder Adressen. Mailordner sind.dbx
Und meine haben zusammen auch etwa 600 - 700 MB, gezippt aber ca. 150 MB.
Jedenfalls verpackt Outlook Express bisher ca. 120.000 Mails, davon 90.000 Forumbeiträge ;-)
<center>
<HR>
</center> |
Sascha
14.11.2001, 23:17
@ JüKü
|
Re: Frage an die Outlook-Verwender |
> Jedenfalls verpackt Outlook Express bisher ca. 120.000 Mails, davon 90.000 > Forumbeiträge ;-)
Dann ist ja noch Platz. Bei mir sind es nur so 1000 bis 2000 Mails aber viele mit großen Anhängen (Funmails und solche Sachen). ;)
<center>
<HR>
</center> |
FlyingCondor
14.11.2001, 23:20
@ JüKü
|
Re: Frage an die Outlook-Verwender |
Hi JüKü!
>Und meine haben zusammen auch etwa 600 - 700 MB, gezippt aber ca. 150 MB.
>Jedenfalls verpackt Outlook Express bisher ca. 120.000 Mails, davon 90.000 Forumbeiträge ;-)
Wie ist es denn möglich Outlook(oder vielleicht auch andere Mailprogramme?) mit diesem Parsimony-Forum zu benutzen?
Cya
Condor
<center>
<HR>
</center> |
JüKü
14.11.2001, 23:26
@ FlyingCondor
|
Re: Frage an die Outlook-Verwender / Parsimony |
>Hi JüKü!
>>Und meine haben zusammen auch etwa 600 - 700 MB, gezippt aber ca. 150 MB.
>>Jedenfalls verpackt Outlook Express bisher ca. 120.000 Mails, davon 90.000 Forumbeiträge ;-)
>Wie ist es denn möglich Outlook(oder vielleicht auch andere Mailprogramme?) mit diesem Parsimony-Forum zu benutzen?
>Cya
>Condor
Dafür habe ich früher oft Werbung gemacht, wollte aber keiner:
Man kann alle Forumbeiträge als eMails bekommen (ohne Anlagen/Charts natürlich).
eMail´s abrufen, in Ruhe offline lesen.
Wer es will, muss mir die gewünschte eMail-Adresse nennen, ich richte es dann ein. Ist aber nur für begrenzt viele Empfänger möglich.
Diese eMail sind übrigens (bei mir) extrem schnell. Beitrag gerade geschrieben, 5 Sek. später als mail da.
<center>
<HR>
</center> |
FlyingCondor
14.11.2001, 23:48
@ JüKü
|
Re: Frage an die Outlook-Verwender / Parsimony |
>Dafür habe ich früher oft Werbung gemacht, wollte aber keiner:
>Man kann alle Forumbeiträge als eMails bekommen (ohne Anlagen/Charts natürlich).
>eMail´s abrufen, in Ruhe offline lesen.
>Wer es will, muss mir die gewünschte eMail-Adresse nennen, ich richte es dann ein. Ist aber nur für begrenzt viele Empfänger möglich.
>Diese eMail sind übrigens (bei mir) extrem schnell. Beitrag gerade geschrieben, 5 Sek. später als mail da.
Ach so, deswegen immer die Meldungen an etliche User: dein Postfach ist voll.
Also ich würde es gerne mal für eine Testzeit von einer Woche probieren und wenn ich mich nicht melde zum Abmelden lass es einfach weiter gehen.
Mails selber dann irgendwie über Mail zu versenden ist aber nicht möglich oder?
Bitte trage mich dabei unter der eMail-Adresse: ew-postings@fxc.de ein, damit für mich die Möglichkeit einer evt. späteren Trennung möglich ist. Meine bisher bekannte eMail-Adresse ist aber weiterhin gültig.
Cya
Condor
<center>
<HR>
</center> |
JüKü
14.11.2001, 23:58
@ FlyingCondor
|
Re: Frage an die Outlook-Verwender / Parsimony / FlyingCondor |
>Ach so, deswegen immer die Meldungen an etliche User: dein Postfach ist voll.
Nein, nicht deshalb. Das würde ich nicht merken.
>Also ich würde es gerne mal für eine Testzeit von einer Woche probieren und wenn ich mich nicht melde zum Abmelden lass es einfach weiter gehen.
>Mails selber dann irgendwie über Mail zu versenden ist aber nicht möglich oder?
Nein, leider nicht.
>Bitte trage mich dabei unter der eMail-Adresse: ew-postings@fxc.de ein, damit für mich die Möglichkeit einer evt. späteren Trennung möglich ist. Meine bisher bekannte eMail-Adresse ist aber weiterhin gültig.
>Cya
>Condor
Ist eingerichtet. Dieser Beitrag sollte der erste sein.
Die Mails beginnen in Betreff übrigens mit"EWF", damit kannst du sie mit einem Filter in einen speziellen Ordner legen.
<center>
<HR>
</center> |
Uwe
14.11.2001, 23:59
@ Sascha
|
Re: Frage an die Outlook-Verwender |
Sascha: [i]...Wieviel (..) kann das Outlook eigentlich so verkraften? Bei mir hat eine gewisse Datei outlook.pst mittlerweile so um die 730 MB. Geht das noch lange gut???[/i]
Bis zu einer größe von 2GB hast Du noch"Zeit", solltest es aber nicht darauf ankommen lassen. Zuvor solltest Du
<ol> ~ über Export Einträge aus der Datei ausgliedern,
~ überprüfen, ob Journalaufzeichnungen (registriert Aktivitäten mit Dateinen der Microsoftapplikationen) nicht"hyperaktiv" eingestellt ist (wird in der Regel durch Längere Ladezeiten von Dokumenten bemerkbar sein).
~ überzählige Einträge löschen
~ (polemisch:) Programm wechseln</ol>
Meine Ausweichempfehlung für Emails: Outlook-Express von Microsoft zu verwenden, wo Emails in beliebig zu erzeugende"Ordner" (DBX-Dateien) abgelegt werden können und nicht in einer großen PST-Datei, die überdies noch die Anlagen und dander Einträge enthält. Daher ist nicht zu sagen, wieviel Emails Du noch bis 2GB erhalten kannst (vorausgesezt, die Platte hatt diese Kapazität).
Gruß
Uwe, der selber nicht mehr Outlook im Einsatz hat
<center>
<HR>
</center> |
FlyingCondor
15.11.2001, 00:03
@ JüKü
|
Re: Vielen Dank JüKü!!! Es funktioniert! (owT) |
>>Ach so, deswegen immer die Meldungen an etliche User: dein Postfach ist voll.
>Nein, nicht deshalb. Das würde ich nicht merken.
>>Also ich würde es gerne mal für eine Testzeit von einer Woche probieren und wenn ich mich nicht melde zum Abmelden lass es einfach weiter gehen.
>>Mails selber dann irgendwie über Mail zu versenden ist aber nicht möglich oder?
>Nein, leider nicht.
>>Bitte trage mich dabei unter der eMail-Adresse: ew-postings@fxc.de ein, damit für mich die Möglichkeit einer evt. späteren Trennung möglich ist. Meine bisher bekannte eMail-Adresse ist aber weiterhin gültig.
>>Cya
>>Condor
>Ist eingerichtet. Dieser Beitrag sollte der erste sein.
>Die Mails beginnen in Betreff übrigens mit"EWF", damit kannst du sie mit einem Filter in einen speziellen Ordner legen.
<center>
<HR>
</center> |
Uwe
15.11.2001, 00:03
@ JüKü
|
Outlook = allg. Verwaltungsprogramm (pst) / Outlook-Express = Mailprogramm (dbx) (owT) |
<center>
<HR>
</center>
|