Analysten - die Woche im Rückblick
Microsoft: Janus-Fonds verdoppeln Bestände
Wie die Fondsmanager der mächtigen Janus Capital Funds in einem SEC-Bericht mitteilten, haben sie im dritten Quartal in 14 von 20 Aktienfonds ihre Bestände an
einzelnen Aktien zurückgefahren- zugunsten von Microsoftaktien, die man kräftig zugekauft habe.
Bis zum 30.September hatten Janus Fonds im Q3 20,8 Mio. Microsoft-Aktien hinzugekauft. Nun halte man einen Bestand von 38,4 Mio. MSFT-Aktien, was 2 Milliarden $
entspricht.
Die größten Verkäufe führte man dabei bei Nokia durch, da man 43,6 Mio. Aktien der Finnen abgestoßen hat.
Die größte Fondsposition stelle aber nach wie vor AOL TimeWarner dar, von denen man 215,3 Mio. Aktien halte (7,13 Milliarden $). Damit ist man auch größter
institutioneller Anleger des weltgrößten Medienunternehmens.
Morgan Stanley: Wachstumsaussichten + SEMIs
Morgan Stanley`s Ã-konom Stephen Roach reduziert seine globale Wachstumsprognose für das Jahr 2002 von 2,0% auf 1,8%. Kürzlich wurde die Erwartung für das US
Wachstum von 1,0% auf 0,2% herabgesetzt. Europa könnte seiner Meinung nach der nächste Ausfallkandidat werden.
Der Zyklus im Halbleiter Equipment Segment könnte nach Einschätzung von Morgan Stanley Ende des ersten Quartals/Anfang des zweiten Quartals 2002 einen
neuerlichen Anfang nehmen. Kurzfristig bestehe die Möglichkeit eines Pullbacks, die Kursziele verschiedener Hersteller Aktien werden jedoch trotzdem erhöht.
Applied Materials von $40 auf $50.
Novellus von $40 auf $50.
KLA-Tencor von $45 auf $60.
Lam Research von $25 auf $30.
Mattson Techn. von $5 auf $8.
Credence Systems von $16 auf $20.
DuPont Photomasks von $35 auf $50.
LTX Corp. von $18 auf $25.
FED`s Moskow: Negativ-Faktoren für US-Wirtschaft
Das FED Mitglied Michael Moskow aus Chicago ist weiterhin der Meinung, dass sich die US-Wirtschaft im Laufe des Jahres 2002 wieder erholen werde, wenngleich ein
Timing nicht festzumachen sei. Die Wirtschaft werde sich jedoch eine gewisse Zeit über mit schlechten Rahmenbedingungen anfreunden müssen.
Besonders der private Konsum, für ca. 2 Drittel des BIP in den USA verantwortlich, könnte durch verschiedene Faktoren negativ beeinflusst werden. Mit Sicherheit könne
man zum einen noch die Auswirkungen der Terroranschläge spüren, wodurch Ausgaben verstärkt auf die lange Bank geschoben würden. Zum anderen habe die
zunehmend unsichere Job-Situation und die steigende Arbeitslosenrate Auswirkungen auf die Kaufmotivation der Verbraucher. Als weiteren bedenklichen Punkt erwähnt
Moskow noch die im laufe des Jahres abgestürzten Aktienpreise, die bei vielen Investoren Kaufzurückhaltung bewirken könnten. All diese Faktoren dürften sich bis ins
kommende Jahr bemerkbar machen, so Moskow.
Konjunkturprognose einer Fondsgesellschaft
Das Activest Fondsmanagement rechnet zwar mit einer Bodenbildung der Konjunktur in Euroland noch in diesem Jahr. Eine Belebung sollte sich aber erst im ersten
Quartal 2002 einstellen.
Aufgrund der signifikanten Kursrückgänge und trotz der mehrmals von Analysten deutlich korrigierten Gewinnschätzungen erachten die Activest Experten die Bewertung
des deutschen Aktienmarktes als gegenwärtig sehr attraktiv. Eine nachhaltige Aufwärtsbewegung am deutschen Aktienmarkt wird jedoch erst mit einer deutlichen
Verbesserung der fundamentalen Wirtschaftsdaten zu Beginn des nächsten Jahres erwartet. Positive Impulse sollten sich in diesem Zusammenhang von Seiten der
Geldpolitik ergeben. Das Activest Fondsmanagement geht derzeit von mindestens einer weiteren Zinssenkung der EZB bis zum Jahresende aus.
Auf Sektorebene werden gegenwärtig zyklische Unternehmen und ausgewählte Telekommunikationswerte - aufgrund ihres defensiven Charakters in Bezug auf den Terror
- favorisiert.
Die Aktienmarktprognose der Activest Experten für den deutschen Leitindex DAX beträgt 4.600 Punkte auf Sicht von drei Monaten. Die Prognose für den DJ STOXX 50
Index beträgt auf Sicht von drei Monaten 3.400 Punkte.
Greenspan Rede: Karriere eines Bandmusikers
FED Chairman Alan Greenspan hatte die Lacher auf seiner Seite, als er im Rahmen eines Vortrag bei der Houston University auf seine Karriere einging. Die Entwicklung
zum einflussreichsten Ã-konom der Welt sei mehr oder weniger ein Unfall gewesen so Greenspan. Er war früher Musiker bei einer Band und spielte Saxophon, Klarinette
und Flöte. Irgendwann habe er dann begonnen Wirtschaftsbücher zu lesen, bis er erkannte, wo sein wahres Interesse verborgen war. Wäre er damals in der Bibliothek
nicht links sondern rechts abgebogen wäre er vielleicht Arzt, so Greenspan.
Bezüglich der Produktivität äußerte er keinerlei Besorgnis. Auch wenn die Implementierung zusätzlicher Sicherheitstechnologie Kosten bedeute, so handle es sich doch
um einen einmaligen Vorgang. Das Produktivitätswachstum werde auch in Zukunft anhalten, so Greenspan, womit auch die Inflation gezügelt werden dürfte. Außerdem
ist er der Meinung, dass auch weiterhin die Geldpolitik ein adäquates Mittel zur Wirtschaftssteuerung sei.
Compaq-Aktien mit 40%igem Potenzial?
Sehr positiv zu den Aktien des Computerherstellers Compaq Computer äußerte sich der Analyst Kevin McCarthy von der CS First Boston, der diese von"hold" auf"buy"
aufstufte. Dies sei die Konsequenz aus den besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen von Hewlett Packard sowie der erhöhten Chance, daß die Fusion beider
Unternehmen zustande kommen würde.
Für die Compaq-Aktien, die aktuell 14% auf 10$ gewinnen können, gab er ein Kursziel von 14$ aus."Die soliden Q-Ergebnisse von HP machen es wahrscheinlicher, daß
die Aktionäre der Fusion zustimmen werden", erklärte der Analyst.
Lehman: Neue Model Portfolio Allokation
Lehman Brother`s Chefstratege Jeffrey Applegate verändert die Allokation im Model Portfolio der Investmentbank. Die Gewichtung in Bonds wird von 20% auf 10% des
eingesetzten Kapitals verringert, der Cashbestand von 0% auf 10% erhöht.
Des weiteren erhöhte er das Kursziel für den S&P 500 Index von 1.200 Punkten auf 1.350 Punkte.
Intel - Analyst rät zur Distanz
Christopher Chaney von A.G. Edwards hat Intel von Buy auf Hold abgestuft. Die Aktien hatten zum Zeitpunkt des Downgrades einen Kurs von über 30 Dollar, was das
Kursziel des Analysten übersteigt.
"Während ich auf lange Sicht weiterhin überzeugt bin von der positiven Performance des Unternehmens, empfehle ich den Investoren, auf dem aktuellen Niveau keine
weiteren Aktien zu kaufen, da das Risikoverhältnis in den nächsten 2 Monaten überwiegt."
Mary Meeker & Jamie Kiggen zu Yahoo!
Mary Meeker, Internet Analystin bei Morgan Stanley, ist zunehmend überzeugt, dass Yahoo! nach der positiven Analystenpräsentation einen Turnaround schaffen wird.
Jamie Kiggen von der Credit Suisse First Boston bekräftigt ihr Hold Rating für die Aktien von Yahoo!, obwohl die"neue Yahoo!" mehrere Qualitäten besäße, die das
Überleben des Unternehmens sichern würden. Dazu gehört zum Beispiel die gesunde Finanzsituation des Unternehmens. Die Zurückhaltung der Analystin beruht auf der
Problematik, die Zukunft und die Geschwindigkeit der Erholung bei Yahoo! vorherzusagen.
In einem Analystentreffen am Donnerstag bekräftigte Yahoo! die Gewinnprognose für das vierte Quartal und erhöhte die Umsatzplanzahlen für das nächste
Geschäftsjahr. Die Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2002 lag ungefähr innerhalb der Schätzungen der Analysten, wobei einige Analystenvorhersagen auch
übertroffen werden konnten.
Yahoo präsentierte auch einen Plan, um die Abhängigkeit des Unternehmens von den Werbeeinnahmen zu verringern und gab Details zur Restrukturierung bekannt.
"Yahoo muss noch einige Punkte auf den Tisch legen, aber das Unternehmen gewinnt zunehmend," so Meeker."Und wir glaube, dass es Aufwärtspotential für die
Bewertung gibt."
Meeker sieht in den Plänen des Unternehmens Sinn, so könne Yahoo die Hindernisse überwinden, die sich den Geschäftsfeldern des Internetriesen zur Zeit bieten. Zu
diesen Plänen gehören die geplante zunehmende Umsatzdiversifizierung und der verstärkte Fokus auf jenen Umsatz, der direkt von den Kunden kommt.
Strong Buy-Ratings - die wichtigsten der vergangenen Woche im Überblick
Pacific Growth bewertet Adv. Fibre Comm. erneut mit Strong Buy. Wachovia stuft Nortel Networks deutlich von Market Perform auf Strong Buy auf, da das Unternehmen die
nötige Flexibilität für Veränderungen in der Industrie an Tag lege. Robertson Stephens stufen die Aktien von Applied Materials (AMAT) auf Strong Buy. Kursziel 48 $. AG
Edwards stuft Verisign weiterhin mit Strong Buy und Kursziel $73 ein. Wachovia stuft BEA Systems weiterhin mit Strong Buy und Kursziel $17 ein. RBC Capital stuft
Checkpoint Software erneut mit Strong Buy und Kursziel $45 ein. Terayon Comm. wird durch WR Hambrecht von Buy auf Strong Buy aufgestuft. Das Kursziel beträgt $20.
Insiderhandel - die Woche im Überblick
AOL kauft im Q3 massiv Aktien zurück
Wie aus einem heutigen Bericht an die SEC hervorgeht hat das weltgrößte Medienunternehmen Aol TimeWarner im dritten Quartal etwa 25,2 Mio. eigene Aktien im Wert
von 922 Mio. $ zurückgekauft. In den ersten neun Monaten diesen Jahres lag diese Zahl bei 55,4 Mio. Aktien im Wert von 2,3 Milliarden $. Der Aktienrückkauf ist Teil
eines zweijährigen Aktienrückkaufprogramms, welches über 5 Milliarden $ läuft und im Januar 2001 vom Vorstand abgesegnet worden war.
Bill Gates verkauft Microsoft-Papiere
Bill Gates hat zur Diversifizierung des eigenen Portfolios 2,5 Mio. Microsoft-Aktien zwischen dem 29. und 31. Oktober in einer Range von 58,30-61,22 US-Dollar verkauft.
Ende Oktober hielt Bill Gates damit noch 659 Mio. Anteilsscheine des Unternehmens.
Fidelity erhöhte Anteile in Enron
Die Fondsgesellschaft Fidelity Investments erhöhte im dritten Quartal ihre Anteile an dem Energieunternehmen Enron auf 20,8 Mio. Aktien. Im Vorquartal besaß Fidelity
noch 16,5 Mio. Aktien. Damals hatte die Fondsgesellschaft Janus Capital mit 42,8 Mio. Aktien die größte Beteiligung am Unternehmen.
Enron verlor jedoch bislang im vierten Quartal aufgrund von Bedenken über nicht bilanzierte Geschäfte drastisch an Wert.
Janus-Fonds verdoppeln Bestände
Wie die Fondsmanager der mächtigen Janus Capital Funds in einem SEC-Bericht mitteilten, haben sie im dritten Quartal in 14 von 20 Aktienfonds ihre Bestände an
einzelnen Aktien zurückgefahren- zugunsten von Microsoftaktien, die man kräftig zugekauft habe.
Bis zum 30.September hatten Janus Fonds im Q3 20,8 Mio. Microsoft-Aktien hinzugekauft. Nun halte man einen Bestand von 38,4 Mio. MSFT-Aktien, was 2 Milliarden $
entspricht.
Die größten Verkäufe führte man dabei bei Nokia durch, da man 43,6 Mio. Aktien der Finnen abgestoßen hat.
Die größte Fondsposition stelle aber nach wie vor AOL TimeWarner dar, von denen man 215,3 Mio. Aktien halte (7,13 Milliarden $). Damit ist man auch größter
institutioneller Anleger des weltgrößten Medienunternehmens.
Janus - massiver Verkauf eines Bluechips
Die Fondsgesellschaft Janus Capital hat sich im dritten Quartal von einem Großteil seiner Anteile an dem Speicherspezialisten EMC getrennt. So wurden rund 40 Mio.
Aktien veräußert. Demnach lag Ende des dritten Quartals der Anteil an EMC nur noch bei 6,38 Mio. Aktien.
Auch Anteile des Speichersoftwarehersteller Veritas Software wurden verkauft. Man reduzierte diese Position um rund 8 Mio. Aktien.
Dagegen kaufte man bei Network Appliance im dritten Quartal 570.000 neue Aktien hinzu, was zu einem Gesamtbestand von 1,97 Mio. Aktien führte.
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