11.11.2001
Daß etwas"faul ist im Staate Dänemark", merkt jeder, selbst ein Herr Bush und seine Arbeitgeber. Wer nicht wie Zeugen Jehovas und andere Fundamentalisten die Verantwortung einem allmächtigen Schicksal zuschieben will, müßte Roß und Reiter nennen: Der und der tun etwas so, daß uns alle plagt. Das herauszufinden, ist fast so schwierig wie nachzuweisen, wer die Verantwortung für den Anschlag auf das World Trade Center trägt. Reiter können zurückschlagen. Daher ist es bequemer und auch risikoärmer, impotentere Schicksalsmächte zu benennen wie zum Beispiel:"Die da oben","der Markt","die Verhältnisse","das Establishment","das System". Je nach Intelligenz wählt man einen Abstraktionsgrad."Die da oben" ist sehr viel allgemeiner und unbestimmter und daher dümmer, als"das Establishment", das gescheiter klingt. Werden Personen benannt, wie Greenspan oder Bin Laden, dann handelt es sich in der Regel um Symbolfiguren. Den klaren Nachweis ihrer Schuldhaftigkeit ersetzten meist Geheiminformationen oder Andeutungen, die schwer nachzuvollziehen sind.
Das Ganze funktioniert am besten im Neutrum."Das System" ist falsch,"der Kapitalismus", Sozialismus etc. Man kann das noch verfeinern und spricht dann zum Beispiel vom"Industriekapitalismus","Staatssozialismus" oder"Kreditsystem". Im Neutrum argumentiert es sich auch einfacher."Es" hat gemacht, bewirkt etc., das tut niemandem weh, es wird sich dann auch keiner wehren, und zur Diskussion sind nicht belegende Informationen mitzubringen. Es genügt eine Theorie, die einleuchtende Ableitungen, Deduktionen erlaubt."Mit Theorien läßt sich trefflich fechten", wußte schon Goethe.
Warum sage ich das? In letzter Zeit tauchen immer mehr Leute auf, die wissen ganz genau, wo bei uns, oder allgemein im Westen der Hase begraben ist."Es liegt nur am Kredit-, am Zinssystem". Der Zinseszins ist der Teufel und seine Großmutter. Es verhindert, daß der Rubel kaufend rollt, und sich statt dessen lieber auf dem Bankkonto schlafen legt (als würde ihm da die schleichende Entwertung nicht stärker die Ruhe rauben als alle Gesell'schen Negativcoupons)."Schafft den Zins ab, schafft den Kredit ab und ihr werden sehen, der Himmel auf Erden wird machbar", empfehlen Kreditsystemkritiker mit Begeisterung. Der Himmel auf Erden, das ist, wenn jeder ein Kleinhersteller und Kleinhändler ist. Leute die sich kennen produzieren zusammen, tauschen mit einander und bleiben jeder bei seinem Leisten - im großen und ganzen. Der Mensch fügt sich in die Natur, wird nicht übermütig, greift nicht unsinnig nach den Sternen und braucht nicht unbedingt mit Tempo 500 auf dem Transrapid dahinzujagen.
Ein Problem stört allerdings die Idylle. Es ist nur folgerichtig, daß sich die Leute, wenn darauf die Rede kommt, ereifern. Wenn auch der Mensch sich mäßigt und brav bleibt, wird die Natur nur solange in Ordnung bleiben, als es unbedeutend wenig Menschen gibt. Es gibt aber für Kreditsystemkritiker unnatürlich zu viele Menschen. Hier liegt der nicht so gerne ausgesprochene Kern der Sache, er heißt Übervölkerung. An diesem Punkt hört für viele grüne Freisozialisten der Spaß auf: Die müssen sich ja auch nicht wie die Karnickel vermehren. Ist das Neid auf Kindersegen, den der Geiz verwehrt?
Gehen wir behutsam vor. Ist nicht doch etwas dran? (Das ist es immer, denn die eigentliche Lüge ist immer die Halbwahrheit). Es gibt Leute, die haben zuviel Geld auf der Bank, in Papieren und leben von den Zinsen. Alle anderen müssen arbeiten. Ungerecht, nicht wahr! Das ist typisch Links, also Neid! Keiner fragt, wieso haben diese Leute zu viel Geld? Wie kommen sie dazu - mit rechten oder unrechten Dingen? Gespart, gestohlen, wen kümmert es. Vielleicht hatten sie es nur zulange auf der Bank liegen? Ein Pfennig zu Christi Geburt auf die Bank einbezahlt hätte in der Zwischenzeit, bei heutigen Zinsen einen Zinsanspruch angesammelt, der nach heutigen Preisen einer Erdkugel aus Gold entspräche. Niemand fragt, wieviel das Gold wohl wert wäre, wenn die ganze Erde aus Gold wäre - (Aber das sind Spitzfindigkeiten eines, der nicht verstehen will, und deshalb als Klassen- Volksfeind oder CIA-Agent, jedenfalls als unanständig zu bekämpfen ist). Der Zinskritiker konzentriert sich uns seine Zuhörer statt dessen voll auf die Vorstellung, wer für diesen ungeheuren Anspruch aus lauter Nichtstun alles aufkommen muß. Natürlich sind das die armen, die noch arbeiten müssen. Woher käme sonst Wohlstand, wenn nicht aus Arbeit. (Auch hier die Frage, wessen Wohlstand). Wen dieser ungeheure Zinsautomatismus nicht überzeugt, daß das Zinssystem selbst übel und grundsätzlich falsch ist, muß bösartig verbohrt sein.
Banker haben mit dem Argument kein Problem. Wer - wenn er nicht völlig doof ist - zahlt schon freiwillig Zinsen? Niemand zwingt jemandem einen Kredit auf. Die Bank zahlt dem Einleger nur Zinsen, wenn sie sein Geld brauchen kann, um damit etwas noch Einträglicheres zu unternehmen. Fallen den Leuten viele einträgliche Unternehmungen ein, wird Geld für die erforderlichen Investitionen knapp und wer dran kommen will, muß viele Zinsen anbieten (vorausgesetzt, er kann sich nicht wie die private Federal Reserve Bank ihr Geld selbst drucken). Wer das einträglichste Geschäft vor Augen hat, kann den höchsten Zins verkraften und erhält den Zuschlag. Fehlen lukrative Anlagemöglichkeiten, dann schmeißt man den Leuten Geld nach, niemand will es und die Zinsen sinken. Banken können dann sogar - wie vor ein paar Jahren in der Schweiz - denen Strafzinsen abverlangen, die trotzdem unbedingt ihr Geld auf die(se) Bank legen wollen. Wo ist da ein Problem?
Nehmen wir den Kredit. Wer Kredit braucht muß Zinsen zahlen, leider. Zinsen werden als Kapitalkosten auf den Preis geschlagen. Das verteuert alles. Aber wäre es ohne Kredit und Zinsen billiger? Gäbe es für bestimmte Güter nicht die entsprechende zahlungsfähige Nachfrage, würde niemand das Risiko eines Kredits aufnehmen, um die entsprechenden Güter schneller und in größerer Menge herzustellen, als es ihm ohne den Kredit möglich wäre. Würde der Kredit nicht auf diese Weise das Angebot vermehren, würde bei gleicher Nachfrage das geringere Angebot die Preise weit mehr in die Höhe treiben, als es die Zinskosten vermögen. Wo ist das Problem?
Was also ist unangenehm am Kredit. Doch offensichtlich die Tatsache, daß er zurückgezahlt werden muß. Die Tilgung schafft den Kredit mit dem Zins jeweils wieder aus der Welt. Unangenehm wird es erst, wenn man sich bei der Kreditaufnahme verkalkuliert hat. Man hat mit einem Preis gerechnet, mit dem man leicht den Kredit hätte zurückzahlen können. Aber es kamen mehrere andere auf die gleiche Idee, haben ebenfalls Kredit aufgenommen, investiert und eine zusätzliche Menge Güter auf den Markt geworfen. (meist nicht gestellte Frage: wer darf/kann das Geld vermehren, daß es für ein zuviel an Krediten reicht, das Kreditsystem etwa? Ich habe noch kein System arbeiten sehen). Darüber ist der Preis gefallen und deckt die Zinszahlungen nicht mehr. Das ist"an sich für beide Unternehmer schlecht, den Kreditgeber und Kreditnehmer, aber nicht für den Kredit. Die Firma geht Pleite und der Kredit wird abgeschrieben a la fond perdue. Für diesen Fond werden keine Zinsen mehr gezahlt. Tilgung oder Nicht-Tilgung - Kredit und Zinsen sind weg. Wo ist das Problem?
Alles liegt daran, wofür der Kredit ausgegeben wird, was inhaltlich damit gemacht wird. (Doch an diesem Punkt wird es konkret und deshalb schwierig, zu schwierig für Systemkritiker). Bleiben wir also beim Beispiel. Eine bei einer potenten Bank hochverschuldeten Firma verkalkuliert sich und droht Pleite zu gehen. Die Bank will aber nicht abschreiben müssen. Soll sie schlechtem Geld neues Geld (Kredit) hinterherwerfen? Sie rettet dann kurzfristig den alten Kredit, verliert aber auf Dauer beide Kredite im gleichen Spiel. Wann wird sie nur bereit sein, einen neuen Kredit nachzuschießen? Sie wird es nur dann tun, wenn sie ausschließen kann, daß ein anderer auch…. Diese Form der Kreditabsicherung ist erst und nur sinnvoll, wenn der Kreditgeber auf Dauer verhindern kann, daß der andere, die Konkurrenz, für den gleichen Zweck ebenfalls Kredit bekommt, und sich das ganze Spiel nur unter verschärften Bedingungen wiederholt. (Die Frage, wer die Macht woher nehmen kann, um das zu tun, übersteigt wieder die Anstrengung des Systemkritikers) Nicht der Kredit, sondern die gezielte Verhinderung von Kredit als Mittel der Angebotsdrosselung ist das eigentliche Mittel der Preistreiberei oder des Zinswuchers!
Die Kritiker des Kreditsystems spielen mit den Ängsten des Kreditnehmers, der um als Unternehmer überleben zu können, alles noch besser, noch rationaler, noch effektiver machen muß, entweder um seinen verdammten Kredit endlich abzubezahlen oder um sich den Banken als die bessere Option zu empfehlen. Die bessere Option wäre ein Unternehmen, das die Rückzahlung des Kredits eher und braver garantiert als ein anderes. Es kommt vieles auf die gute Zusammenarbeit mit der Bank, beziehungsweise derer an, die sich für ihre Pläne der Bank bedienen können.
Die Kritiker des Kreditsystems ahnen, daß hier ein Problem liegt, wenden und interpretieren es aber so, daß es ihren politischen Absichten und Zwecken dient. Wie sagt Herr Helmut Creutz:"Das Zinssystems bedeutet also einen Zwang zum Wachstum". Den Müller meint man und den Esel schlägt man - und rechnet auf den Beifall der Menge. Viel näher hätte die Frage gelegen, wie schafft es der Kreditgeber, daß sein falsch gewährter Kredit nicht im fond perdue landet, sondern am Leben bleibt und vor allem, wie schafft er es, daß er nicht als Geschenk mißverstanden wird, sondern Zahlungs"Zwang" ausüben kann. Die Antwort geben Menschen - notfalls aus Gewehrläufen - aber kein System.
Natürlich gibt es Probleme mit dem"Finanzkapital". Aber dieses ist nicht Ausdruck des Kreditsystems, nicht einmal des"Kapitalismus" oder des"Marktes". Es ist die Folge davon, daß der Markt zugunsten einer Interessengruppe ausgesetzt und eingesetzt werden konnte - mittels politischer Macht mit bestimmten Absichten und Zielen. Diese Macht stülpt sich dann Marktmechanismen als Verkleidung über, um seine Machtausübung"gerechter" und weniger bösartig erscheinen zu lassen. Aber die Macht sitzt immer auf einen oder mehreren Hintern.
Kredit war es, der Ägypten und andere Staaten 1991 gezwungen hat, am Krieg gegen den Irak auf der richtigen Seite teilzunehmen. Kredit schmiedet die Antiterrorismuskoalition heute. Kredit? Oder nicht doch die Macht, die gegebenenfalls die Kreditzahlung durchsetzen kann und manchmal sogar den Zinssatz und über ein paar wirtschaftliche Hebel das Angebot oder gleich den Preis. Gegen Systeme läßt sich herrlich fechten, bei Menschen gehört auch Mut und Können dazu. Schreihälse, die sich gerne in Begeisterung oder Wut führen lassen, werden immer mit den stärkeren Truppen laufen, selbst oder gerade, wenn sie meinen, das System stürzen zu wollen.
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>Wen dieser ungeheure Zinsautomatismus nicht überzeugt, daß das Zinssystem selbst übel und grundsätzlich falsch ist, muß bösartig verbohrt sein.
>Banker haben mit dem Argument kein Problem. Wer - wenn er nicht völlig doof ist - zahlt schon freiwillig Zinsen? Niemand zwingt jemandem einen Kredit auf. Die Bank zahlt dem Einleger nur Zinsen, wenn sie sein Geld brauchen kann, um damit etwas noch Einträglicheres zu unternehmen. Fallen den Leuten viele einträgliche Unternehmungen ein, wird Geld für die erforderlichen Investitionen knapp und wer dran kommen will, muß viele Zinsen anbieten (vorausgesetzt, er kann sich nicht wie die private Federal Reserve Bank ihr Geld selbst drucken). Wer das einträglichste Geschäft vor Augen hat, kann den höchsten Zins verkraften und erhält den Zuschlag. Fehlen lukrative Anlagemöglichkeiten, dann schmeißt man den Leuten Geld nach, niemand will es und die Zinsen sinken.
>Nehmen wir den Kredit. Wer Kredit braucht muß Zinsen zahlen, leider. Zinsen werden als Kapitalkosten auf den Preis geschlagen. Das verteuert alles. Aber wäre es ohne Kredit und Zinsen billiger? Gäbe es für bestimmte Güter nicht die entsprechende zahlungsfähige Nachfrage, würde niemand das Risiko eines Kredits aufnehmen, um die entsprechenden Güter schneller und in größerer Menge herzustellen, als es ihm ohne den Kredit möglich wäre. Würde der Kredit nicht auf diese Weise das Angebot vermehren, würde bei gleicher Nachfrage das geringere Angebot die Preise weit mehr in die Höhe treiben, als es die Zinskosten vermögen. Wo ist das Problem?
>Was also ist unangenehm am Kredit. Doch offensichtlich die Tatsache, daß er zurückgezahlt werden muß. Die Tilgung schafft den Kredit mit dem Zins jeweils wieder aus der Welt. Unangenehm wird es erst, wenn man sich bei der Kreditaufnahme verkalkuliert hat. Man hat mit einem Preis gerechnet, mit dem man leicht den Kredit hätte zurückzahlen können. Aber es kamen mehrere andere auf die gleiche Idee, haben ebenfalls Kredit aufgenommen, investiert und eine zusätzliche Menge Güter auf den Markt geworfen. (meist nicht gestellte Frage: wer darf/kann das Geld vermehren, daß es für ein zuviel an Krediten reicht, das Kreditsystem etwa? Ich habe noch kein System arbeiten sehen). Darüber ist der Preis gefallen und deckt die Zinszahlungen nicht mehr. Das ist"an sich für beide Unternehmer schlecht, den Kreditgeber und Kreditnehmer, aber nicht für den Kredit. Die Firma geht Pleite und der Kredit wird abgeschrieben a la fond perdue. Für diesen Fond werden keine Zinsen mehr gezahlt. Tilgung oder Nicht-Tilgung - Kredit und Zinsen sind weg. Wo ist das Problem?
>Alles liegt daran, wofür der Kredit ausgegeben wird, was inhaltlich damit gemacht wird. (Doch an diesem Punkt wird es konkret und deshalb schwierig, zu schwierig für Systemkritiker). Bleiben wir also beim Beispiel. Eine bei einer potenten Bank hochverschuldeten Firma verkalkuliert sich und droht Pleite zu gehen. Die Bank will aber nicht abschreiben müssen. Soll sie schlechtem Geld neues Geld (Kredit) hinterherwerfen? Sie rettet dann kurzfristig den alten Kredit, verliert aber auf Dauer beide Kredite im gleichen Spiel. Wann wird sie nur bereit sein, einen neuen Kredit nachzuschießen? Sie wird es nur dann tun, wenn sie ausschließen kann, daß ein anderer auch…. Diese Form der Kreditabsicherung ist erst und nur sinnvoll, wenn der Kreditgeber auf Dauer verhindern kann, daß der andere, die Konkurrenz, für den gleichen Zweck ebenfalls Kredit bekommt, und sich das ganze Spiel nur unter verschärften Bedingungen wiederholt. (Die Frage, wer die Macht woher nehmen kann, um das zu tun, übersteigt wieder die Anstrengung des Systemkritikers) Nicht der Kredit, sondern die gezielte Verhinderung von Kredit als Mittel der Angebotsdrosselung ist das eigentliche Mittel der Preistreiberei oder des Zinswuchers!
>Die Kritiker des Kreditsystems ahnen, daß hier ein Problem liegt, wenden und interpretieren es aber so, daß es ihren politischen Absichten und Zwecken dient. Wie sagt Herr Helmut Creutz:"Das Zinssystems bedeutet also einen Zwang zum Wachstum". Den Müller meint man und den Esel schlägt man - und rechnet auf den Beifall der Menge. Viel näher hätte die Frage gelegen, wie schafft es der Kreditgeber, daß sein falsch gewährter Kredit nicht im fond perdue landet, sondern am Leben bleibt und vor allem, wie schafft er es, daß er nicht als Geschenk mißverstanden wird, sondern Zahlungs"Zwang" ausüben kann. Die Antwort geben Menschen - notfalls aus Gewehrläufen - aber kein System.
>Natürlich gibt es Probleme mit dem"Finanzkapital". Aber dieses ist nicht Ausdruck des Kreditsystems, nicht einmal des"Kapitalismus" oder des"Marktes". Es ist die Folge davon, daß der Markt zugunsten einer Interessengruppe ausgesetzt und eingesetzt werden konnte - mittels politischer Macht mit bestimmten Absichten und Zielen. Diese Macht stülpt sich dann Marktmechanismen als Verkleidung über, um seine Machtausübung"gerechter" und weniger bösartig erscheinen zu lassen. Aber die Macht sitzt immer auf einen oder mehreren Hintern.
[siehe Staatsschulden, die die Kapitalmärkte fluten und Zinsen heben]
>Kredit war es, der Ägypten und andere Staaten 1991 gezwungen hat, am Krieg gegen den Irak auf der richtigen Seite teilzunehmen. Kredit schmiedet die Antiterrorismuskoalition heute. Kredit? Oder nicht doch die Macht, die gegebenenfalls die Kreditzahlung durchsetzen kann und manchmal sogar den Zinssatz und über ein paar wirtschaftliche Hebel das Angebot oder gleich den Preis. Gegen Systeme läßt sich herrlich fechten, bei Menschen gehört auch Mut und Können dazu. Schreihälse, die sich gerne in Begeisterung oder Wut führen lassen, werden immer mit den stärkeren Truppen laufen, selbst oder gerade, wenn sie meinen, das System stürzen zu wollen.
Sehr intelligenter Artikel! Wo hast Du den her, marsch?!
Gerade die Argumentationsweise, auf die der Autor eingeht beschäftigt mich ebenfalls in letzter Zeit.
Gruss,
-caspar
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Einer so hochintelligenten Argumentation ist ja eigentlich gar nichts mehr hinzuzufügen.
Dennoch hier meine Gedanken zu der geistigen Onanie dieses Gehirnathleten:
"Der Himmel auf Erden, das ist, wenn jeder ein Kleinhersteller und Kleinhändler ist. Leute die sich kennen produzieren zusammen, tauschen mit einander und bleiben jeder bei seinem Leisten - im großen und ganzen. Der Mensch fügt sich in die Natur, wird nicht übermütig, greift nicht unsinnig nach den Sternen und braucht nicht unbedingt mit Tempo 500 auf dem Transrapid dahinzujagen."
Diese Argumentation zeigt schön den Geist dieses manipulativen Artikels auf, nämlich des bestehende System argumentativ zu decken und die wahren Probleme zu zerreden. Schon der oben angegebene Satz impliziert den Rückfall ins Mittelalter bei Einführung eines zinslosen Systems. Á la back to the roots.
"Es gibt aber für Kreditsystemkritiker unnatürlich zu viele Menschen."
Kreditsystemkritiker sind also Mörder. Zinsausbeuter hingegen sind also gute Menschen? Wie folgerichtig, wie intelligent!
"Es gibt Leute, die haben zuviel Geld auf der Bank, in Papieren und leben von den Zinsen. Alle anderen müssen arbeiten. Ungerecht, nicht wahr! Das ist typisch Links, also Neid! Keiner fragt, wieso haben diese Leute zu viel Geld? Wie kommen sie dazu - mit rechten oder unrechten Dingen? Gespart, gestohlen, wen kümmert es. Vielleicht hatten sie es nur zulange auf der Bank liegen?"
Das ist also Neid. Die Neider vergönnen also denjenigen 2.000 Leuten, die das Geld dieser Welt besitzen, den Luxus nicht, den sie durch die Ausbeutung der restlichen 6,5 Milliarden erhalten. Das impliziert:"Was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders aber den Balken im eigenen Auge nicht"?
"Wie kommen sie dazu?" Ja, WIE ZUM TEUFEL KOMMEN SIE DAZU?!?!?! HÄH!?
Ich möchte einmal die Antwort dieses Gehirnathleten dazu. Wie zum Teufel kommen sie dazu? Wie kommen die Nachkommen der heute herrschenden Familien dazu, von Kind auf Multimilliardäre zu sein? Weil einmal einer von ihnen vor Jahrzehnten bis Jahrhunderten es zu etwas gebracht hat, ein König war oder sonst etwas? Siehe Genealogie der Herrscherfamilien, verdammt noch mal? Also wie kommen die dazu?????????????????????
"Der Zinskritiker konzentriert sich uns seine Zuhörer statt dessen voll auf die Vorstellung, wer für diesen ungeheuren Anspruch aus lauter Nichtstun alles aufkommen muß. Natürlich sind das die armen, die noch arbeiten müssen. Woher käme sonst Wohlstand, wenn nicht aus Arbeit."
Letzter Satz impliziert, Wohlstand können von woanders her kommen. Was für ein unheimlicher Schwachsinn. Gleichzeitig wird damit unterstellt, es seien nicht die ärmeren Menschen, die für die Reicheren schuften müssten. So etwas zu schreiben wiederum legt offen dar, was von diesem hyperintelligenten Gehirnathleten zu halten ist, nämlich gar nichts.
"Niemand zwingt jemandem einen Kredit auf"
Wie weise! Wie intelligent! Niemand zwingt jemandem einen Kredit auf.
Niemand zwingt einen, zu arbeiten. Niemand zwingt einen, zu atmen. Man kann jederzeit damit aufhören. Man braucht auch beim Wirtschaftssystem nicht mitzumachen!
Wo liegt das Problem?
"Wo ist da ein Problem?"
Ja, wo? Wo ist da ein Problem? Es gibt kein Problem, die Welt ist rosa und alles bestens.
"Ein Pfennig zu Christi Geburt auf die Bank einbezahlt hätte in der Zwischenzeit, bei heutigen Zinsen einen Zinsanspruch angesammelt, der nach heutigen Preisen einer Erdkugel aus Gold entspräche. Niemand fragt, wieviel das Gold wohl wert wäre, wenn die ganze Erde aus Gold wäre."
Ach ja? Und wenn Herrn Rothschild die zwei Erden gehörten, wieviel wäre die eine Welt dann noch wert? Die Hälfte, oder? Wer fragt die Frage? Ja wer? Wer denn bloß? Wie schrecklich, wenn dann keiner diese Frage stellt! Übrigens logische Argumentation bzw. Frage. Wieviel ist etwas wert, wenn man soviel davon bekommen hätte, wie nicht existiert, es aber trotzdem vorhanden wäre und bekommen hätte - dann wäre es doch nichts mehr wert, ergo kann das ja doch nicht stimmen, das Märchen vom exponentiellen Zinswachstum, schließlich bekommt man dann irgendwann mehr als existieren würde, also stimmt das so nicht!!! Was für eine Nachlässigkeit, was für ein Denkfehler! Diese Kreditsystemkritiker, das sind wirklich inkonsequente Menschen, stellen einfach diese Frage nicht! Also wächst nichts ins unendliche! Es wächst nur solange, wie etwas da ist, was akkumuliert werden kann, so wie die BORG Zivilisation auch nur akkumuliert, bis alles akkumuliert ist. Wo also ist das Problem? Wo? Ja wo?
"Die bessere Option wäre ein Unternehmen, das die Rückzahlung des Kredits eher und braver garantiert als ein anderes. Es kommt vieles auf die gute Zusammenarbeit mit der Bank, beziehungsweise derer an, die sich für ihre Pläne der Bank bedienen können."
Oh ja, sicher. Und die Banken sind brave Lämmlein und weiden auf der Wiese, määäääh. Sie haben ja auch keinerlei Mittel, um Kredit mit aller Gewalt einzutreiben und sind ansonsten auch völlig unbedarft und blauäugig und werfen Kredite ohne Sicherheiten unters Volk, määääh, määäääh. Und überhaupt tun sie das ausschließlich uneigennützig. So suchen sie also brave Firmen, denen sie Kredite zu Minimalzinssätzen verschaffen können, und rufen jeden Tag einmal an, um sich nach dem Wohlergehen des Unternehmens zu erkundigen. Sehr, sehr realistisch.
"Es kommt vieles auf die gute Zusammenarbeit mit der Bank, beziehungsweise derer an, die sich für ihre Pläne der Bank bedienen können."
Wie wahr, wie wahr. Wenn ich also ein braver guter Kapitalist bin dann gehe ich zu Herrn Rothschild bzw. den Banken und bekomme neue schöne Zettel für meinen intelligenten Plan (reich werden mit was auch immer) und wenn ich dann"gescheiter bin als andere" (s.o.) dann nehme ich diese Zettel und baue eine Fabrik und produziere was und verkaufe irgendetwas und wenn ich Glück habe bekomme ich dann das Geld von denen zurück um den Kredit abzuzahlen und zahle das dann mit Zins und Zinseszins an Herrn Rothschild und sage:"Vielen Dank HErr Rotschild für ihre unendliche Güte"". Wo ist das Problem?
Bin ich aber nicht so schlau und nicht genügend Zahlen kann dann kommen die Wucherzinsen zu tragen dann muß ich eben sehen, wo ich bleibe und Vertrag ist Vertrag und"Oh wie schade, aber das Leben ist hart", Polizei, Gefängnis, Inkassobüro. Und Herr Rothschild / die Banken bekommen halt leider meistens noch wesentlich mehr als in der ersten Variante, weil sie sich entsprechend abgesichert haben und wohl auch nicht zu gierig waren, sondern schön gesetzeskonform und kaufmännisch.
Wie gerecht! Wie intelligent! Wie weise! Edel, gut und gerecht! Wo ist das Problem? Ja!!! WO ist das Problem?
"Viel näher hätte die Frage gelegen, wie schafft es der Kreditgeber, daß sein falsch gewährter Kredit nicht im fond perdue landet, sondern am Leben bleibt und vor allem, wie schafft er es, daß er nicht als Geschenk mißverstanden wird, sondern Zahlungs"Zwang" ausüben kann. Die Antwort geben Menschen - notfalls aus Gewehrläufen - aber kein System."
Oh ja, wie schafft er das bloß...knobel knobel. Es ist also der böse Kreditgeber, nicht das System. Schnipp! Das ist die Lösung! Wie intelligent! Und überhaupt sind die Menschen an allem schuld, nicht das System. Wie weise! Wie intelligent! Welch intelligente Argumentation!
"Es ist die Folge davon, daß der Markt zugunsten einer Interessengruppe ausgesetzt und eingesetzt werden konnte - mittels politischer Macht mit bestimmten Absichten und Zielen."
Das Kapital ist also nicht schuld, es ist nur der Hinterhältigkeit einer"Interessengruppe" zu verdanken, daß der Markt manipuliert werden konnte. Diese Gruppe hat die Schuld, nicht das Kapital, das automatisch Zinsen lukriert ohne Gegenleistung. Ja, die Menschen sind schuld, nicht das System! Wie weise! Man könnte auch sagen, das, was existiert, ist schuld, denn das was nicht existiert, kann ja nicht schuld sein!
Äh, da hätte ich mal eine Frage, wie kamen die Leute, die heute das Finanzsystem kontrollieren, zu ihrem Geld? Haben Sie Manna vom Himmel herbeimeditiert oder was????
"Die Bank zahlt dem Einleger nur Zinsen, wenn sie sein Geld brauchen kann, um damit etwas noch Einträglicheres zu unternehmen."
Ja, die 363 Regel, 3% Zinsen dem Sparer zahlen, 6% von den Unternehmern kassieren, und um 3 Uhr nachmittags Golf spielen. Sehr einträglich. Genügt das nicht?
usw. usw. usw. habe keine Lust mehr.
Dieser Artikel ist eine subversive, perverse, ignorante, manipulative Rechtfertigung für ein System, das nicht mehr zu rechtfertigen ist und der Autor hat in meinen Augen jedwede Glaubwürdigkeit verloren, da er ganz eindeutig auf der Seite der Zinsausbeuter steht und sich offensichtlich nicht einmal Mühe gibt, das zu verschleiern.
Um es auf den Punkt zu bringen: Ein......... (bitte entsprechendes Wort einfügen)
Viele Grüße,
Mundus
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