R.Deutsch
09.12.2001, 18:52 |
Klarstellung Thread gesperrt |
Wenn jemand mir eine Banknote gibt, sieht es ja so aus, als ob er mir etwas gibt (einen Wert). In Wahrheit bittet er mit der Note aber um einen Kredit, er bittet mich, ihm etwas zu geben (Brötchen z.B.), ohne Gegenleistung. Ich gewähre ihm Kredit, (gebe ihm die Brötchen ohne Gegenleistung) und hole mir die Gegenleistung später von einem Anderen.
Mit der Banknote wird also nicht eine Leistung bezahlt, sondern um einen Kredit gebeten.
Schönen Abend
R
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JüKü
09.12.2001, 19:11
@ R.Deutsch
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Re: Klarstellung / Quatsch |
>Wenn jemand mir eine Banknote gibt, sieht es ja so aus, als ob er mir etwas gibt (einen Wert). In Wahrheit bittet er mit der Note aber um einen Kredit, er bittet mich, ihm etwas zu geben (Brötchen z.B.), ohne Gegenleistung. Ich gewähre ihm Kredit, (gebe ihm die Brötchen ohne Gegenleistung) und hole mir die Gegenleistung später von einem Anderen.
>Mit der Banknote wird also nicht eine Leistung bezahlt, sondern um einen Kredit gebeten.
>Schönen Abend
>R
Sorry, Reinhard, aber das ist natürlich keine Klarstellung, sondern Quatsch ;-)
Wenn ich bei Bezahlung mit einer Banknote um einen Kredit bitten würde, dann müsste ich den Kredit ja wohl zurück zahlen.
Wenn du beim Bäcker Brötchen gekauft hast, kommt der Bäcker dann am nächsten Tag zu dir und sagt:"Reinhard, ich habe dir gestern einen Kredit gegeben, den will ich jetzt zurück."? Nein, natürlich nicht.
Mit der Übergabe des Geldscheins hast du eine Forderung zediert. Hinter dem Geldschein steht eine Schuld (z. B. Staatspapier), und der neue Inhaber des Geldscheins kann jetzt zusehen, ob er jemals vom Staat was kriegt. (Was könnte der Staat geben? Gar nix!) Oder er gibt den Schein einfach weiter, dann hat der nächste das Problem. Und so weiter. Und so merkt niemand, dass wir eigentlich ALLE das Problem nur hin und her schieben.
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Christian
09.12.2001, 23:15
@ JüKü
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Re: Klarstellung / Quatsch |
>>Wenn jemand mir eine Banknote gibt, sieht es ja so aus, als ob er mir etwas gibt (einen Wert). In Wahrheit bittet er mit der Note aber um einen Kredit, er bittet mich, ihm etwas zu geben (Brötchen z.B.), ohne Gegenleistung. Ich gewähre ihm Kredit, (gebe ihm die Brötchen ohne Gegenleistung) und hole mir die Gegenleistung später von einem Anderen.
>>Mit der Banknote wird also nicht eine Leistung bezahlt, sondern um einen Kredit gebeten.
>>Schönen Abend
>>R
>Sorry, Reinhard, aber das ist natürlich keine Klarstellung, sondern Quatsch ;-)
>Wenn ich bei Bezahlung mit einer Banknote um einen Kredit bitten würde, dann müsste ich den Kredit ja wohl zurück zahlen.
>Wenn du beim Bäcker Brötchen gekauft hast, kommt der Bäcker dann am nächsten Tag zu dir und sagt:"Reinhard, ich habe dir gestern einen Kredit gegeben, den will ich jetzt zurück."? Nein, natürlich nicht.
>Mit der Übergabe des Geldscheins hast du eine Forderung zediert. Hinter dem Geldschein steht eine Schuld (z. B. Staatspapier), und der neue Inhaber des Geldscheins kann jetzt zusehen, ob er jemals vom Staat was kriegt. (Was könnte der Staat geben? Gar nix!) Oder er gibt den Schein einfach weiter, dann hat der nächste das Problem. Und so weiter. Und so merkt niemand, dass wir eigentlich ALLE das Problem nur hin und her schieben.
Sorry Jürgen,
ich mische mich nur ungern in eure akademischen diskussionen ein, aber letztendlich ist das aus meiner sicht auch quatsch. das einzige problem, das die leute mit den scheinen haben, ist, dass sie meinen, zu wenige davon zu haben. ansonsten scheint mit die ganze welt recht zufrieden mit der regelung zu sein. und sollte das system zusammenbrechen, dann wird es eben eine neue regelung geben. vielleicht wieder muscheln, perlen, edelmetallklumpen oder speicherchips? muscheln gibt´s wie dreck, speicherchip-produktion lässt sich ebenso wie gold- und silberförderung verstaatlichen. letztendlich bliebe noch die abgeltung einer schuld in form eines tauschhandels. eier gegen getreide. aber eier gegen auto? nee nee, die gegenwärtige form des geldes scheint mir die einzig praktikable zu sein. nix für ungut, christian
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JüKü
09.12.2001, 23:27
@ Christian
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Re: Klarstellung / Quatsch |
>>>Wenn jemand mir eine Banknote gibt, sieht es ja so aus, als ob er mir etwas gibt (einen Wert). In Wahrheit bittet er mit der Note aber um einen Kredit, er bittet mich, ihm etwas zu geben (Brötchen z.B.), ohne Gegenleistung. Ich gewähre ihm Kredit, (gebe ihm die Brötchen ohne Gegenleistung) und hole mir die Gegenleistung später von einem Anderen.
>>>Mit der Banknote wird also nicht eine Leistung bezahlt, sondern um einen Kredit gebeten.
>>>Schönen Abend
>>>R
>>Sorry, Reinhard, aber das ist natürlich keine Klarstellung, sondern Quatsch ;-)
>>Wenn ich bei Bezahlung mit einer Banknote um einen Kredit bitten würde, dann müsste ich den Kredit ja wohl zurück zahlen.
>>Wenn du beim Bäcker Brötchen gekauft hast, kommt der Bäcker dann am nächsten Tag zu dir und sagt:"Reinhard, ich habe dir gestern einen Kredit gegeben, den will ich jetzt zurück."? Nein, natürlich nicht.
>>Mit der Übergabe des Geldscheins hast du eine Forderung zediert. Hinter dem Geldschein steht eine Schuld (z. B. Staatspapier), und der neue Inhaber des Geldscheins kann jetzt zusehen, ob er jemals vom Staat was kriegt. (Was könnte der Staat geben? Gar nix!) Oder er gibt den Schein einfach weiter, dann hat der nächste das Problem. Und so weiter. Und so merkt niemand, dass wir eigentlich ALLE das Problem nur hin und her schieben.
>
>Sorry Jürgen,
>
>ich mische mich nur ungern in eure akademischen diskussionen ein, aber letztendlich ist das aus meiner sicht auch quatsch.
Nein, das ist nicht Quatsch, sondern Fakt. Meinetwegen akademisch, aber Fakt.
das einzige problem, das die leute mit den scheinen haben, ist, dass sie meinen, zu wenige davon zu haben. ansonsten scheint mit die ganze welt recht zufrieden mit der regelung zu sein. und sollte das system zusammenbrechen, dann wird es eben eine neue regelung geben. vielleicht wieder muscheln, perlen, edelmetallklumpen oder speicherchips? muscheln gibt´s wie dreck, speicherchip-produktion lässt sich ebenso wie gold- und silberförderung verstaatlichen. letztendlich bliebe noch die abgeltung einer schuld in form eines tauschhandels. eier gegen getreide. aber eier gegen auto? nee nee, die gegenwärtige form des geldes scheint mir die einzig praktikable zu sein. nix für ungut, christian
Natürlich ist es praktikabel, aber es hat eben ein Ablaufdatum.
Wie sagte (wer war es noch?):"Eventually every paper money will fall to its intrinsic value - zero."
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Christian
09.12.2001, 23:39
@ JüKü
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Re: akademisch |
Lieber Jürgen, du schreibst (über den Bäckerbesuch): ...der neue Inhaber des Geldscheins kann jetzt zusehen, ob er jemals vom Staat was kriegt. (Was könnte der Staat geben? Gar nix!)
niemand käme ernsthaft auf die idee, mit nem hunderter zu herrn staat zu gehen und etwas dafür zu verlangen - ja, was sollte er auch verlangen? das meine ich mit akademisch. christian
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Theo Stuss
10.12.2001, 09:16
@ Christian
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Selbstverständlich verlangt jemand etwas dafür |
Lieber Christian,
Ihr Irrtum besteht in der Auffassung, daß Banknoten netto ausgeben werden, etwa wie Briefmarken. Die bei der Zentralbank hinterlegten Schuldtitel haben eine Laufzeit. Deswegen geben die Kreditbanken (oft gepostet, vor allem von Dottore)bei Fälligkeit das Zentralbankgeld (Banknoten oder Guthaben)in entsprechender Höhe an die Zentralbank zurück, um die Schultitel wieder auszulösen.
Sollten sich in der Zwischenzeit einige Schuldtitel als Ramsch erweisen, haben wir es mit Uneinbringlichkeiten zu tun und das entsprechende Geld ist nicht gedeckt.
Welches Problem hat Argentinien gerade? Warum schreibt R.Deutsch über Dollarrepudiation?
Übrigens sollte man sich doch nach wie vor an die Groß- und Kleinschreibung halten. Ich bin da etwas konservativ.
Gruß,
T.S.
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JüKü
10.12.2001, 09:54
@ Christian
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Re: akademisch |
>Lieber Jürgen, du schreibst (über den Bäckerbesuch): ...der neue Inhaber des Geldscheins kann jetzt zusehen, ob er jemals vom Staat was kriegt. (Was könnte der Staat geben? Gar nix!)
>niemand käme ernsthaft auf die idee, mit nem hunderter zu herrn staat zu gehen und etwas dafür zu verlangen - ja, was sollte er auch verlangen? das meine ich mit akademisch. christian
Die Argentinier erleben gerade, dass es keineswegs akademisch ist. Sie sind uns damit ein Stück voraus.
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R.Deutsch
10.12.2001, 10:59
@ JüKü
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Re: Klarstellung / Quatsch |
Lieber Jürgen,
nur weil Du etwas für Quatsch hältst, muss es nicht auch Quatsch sein:-)
Du schreibst:
Wenn ich bei Bezahlung mit einer Banknote um einen Kredit bitten würde, dann müsste ich den Kredit ja wohl zurück zahlen. Wenn du beim Bäcker Brötchen gekauft hast, kommt der Bäcker dann am nächsten Tag zu dir und sagt:"Reinhard, ich habe dir gestern einen Kredit gegeben, den will ich jetzt zurück."? Nein, natürlich nicht.
Doch, genau so ist es. Der Bäcker will kein Geld sondern eine Ware (eine Gegenleistung) für sein Brötchen. Er liefert das Brötchen jetzt und erhält eine Forderung auf eine spätere Gegenlieferung (Rücklieferung). Das ist Kredit. Weiter schreibst Du:
Mit der Übergabe des Geldscheins hast du eine Forderung zediert. Hinter dem Geldschein steht eine Schuld (z.B. Staatspapier), und der neue Inhaber des Geldscheins kann jetzt zusehen, ob er jemals vom Staat was kriegt.
Ja, richtig und jetzt überleg mal, was das heißt, eine Forderung zedieren? Du gibst dem Bäcker eine Forderung gegen irgendjemand, d.h. Du bittest ihn Kredit zu gewähren, also den Kredit, den Du vorher selbst gewährt hast, bei Entgegennahme des Geldes, jetzt seinerseits zu übernehmen.
Das klingt zwar alles etwas akademisch, macht aber den eigentlichen Sachverhalt verblüffend klar. Wir haben ja immer im Kopf die Vorstellung, wir würden etwas Reales übergeben, wenn wir einen Geldschein weiterreichen. Bei Gold als Geld, oder gedecktem Geld trifft das ja auch zu, aber bei Kreditgeld eben nicht. Bei Kreditgeld bitten wir um einen Kredit, wenn wir einen Geldschein weiterreichen.
Gruß
R
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JüKü
10.12.2001, 11:21
@ R.Deutsch
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Re: Klarstellung / Quatsch |
>Lieber Jürgen,
>nur weil Du etwas für Quatsch hältst, muss es nicht auch Quatsch sein:-)
>Du schreibst:
>Wenn ich bei Bezahlung mit einer Banknote um einen Kredit bitten würde, dann müsste ich den Kredit ja wohl zurück zahlen. Wenn du beim Bäcker Brötchen gekauft hast, kommt der Bäcker dann am nächsten Tag zu dir und sagt:"Reinhard, ich habe dir gestern einen Kredit gegeben, den will ich jetzt zurück."? Nein, natürlich nicht.
>Doch, genau so ist es. Der Bäcker will kein Geld sondern eine Ware (eine Gegenleistung) für sein Brötchen. Er liefert das Brötchen jetzt und erhält eine Forderung auf eine spätere Gegenlieferung (Rücklieferung). Das ist Kredit. Weiter schreibst Du:
> Mit der Übergabe des Geldscheins hast du eine Forderung zediert. Hinter dem Geldschein steht eine Schuld (z.B. Staatspapier), und der neue Inhaber des Geldscheins kann jetzt zusehen, ob er jemals vom Staat was kriegt.
>Ja, richtig und jetzt überleg mal, was das heißt, eine Forderung zedieren? Du gibst dem Bäcker eine Forderung gegen irgendjemand, d.h. Du bittest ihn Kredit zu gewähren, also den Kredit, den Du vorher selbst gewährt hast, bei Entgegennahme des Geldes, jetzt seinerseits zu übernehmen.
>Das klingt zwar alles etwas akademisch, macht aber den eigentlichen Sachverhalt verblüffend klar. Wir haben ja immer im Kopf die Vorstellung, wir würden etwas Reales übergeben, wenn wir einen Geldschein weiterreichen. Bei Gold als Geld, oder gedecktem Geld trifft das ja auch zu, aber bei Kreditgeld eben nicht. Bei Kreditgeld bitten wir um einen Kredit, wenn wir einen Geldschein weiterreichen.
>Gruß
>R
Ja, Reinhard, da ist was dran. Als Kredit vom Bäcker würde ich es trotzdem nicht bezeichnen, wenn ich ihm einen Geldschein gebe. Aber ausgeschmückt wäre es wohl so:
"Bäcker, ich habe hier eine Forderung gegen Staatsanleihen. Gibst du mir dafür Brötchen? Ich muss allerdings dazu sagen, dass diese Forderung, die ich hier in Form des Geldscheins habe, niemals eingelöst werden wird. Nimmst du sie mir trotzdem ab? Du kannst sie ja weitergeben, die Leute wissen ja nicht, dass die Dinger eigentlich nichts wert sind."
Ja, so gefällt´s mir ;-) Dir sicher auch.
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Christian
10.12.2001, 11:57
@ Theo Stuss
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Re: |
>Lieber Christian,
>Ihr Irrtum besteht in der Auffassung, daß Banknoten netto ausgeben werden, etwa wie Briefmarken. Die bei der Zentralbank hinterlegten Schuldtitel haben eine Laufzeit. Deswegen geben die Kreditbanken (oft gepostet, vor allem von Dottore)bei Fälligkeit das Zentralbankgeld (Banknoten oder Guthaben)in entsprechender Höhe an die Zentralbank zurück, um die Schultitel wieder auszulösen.
>Sollten sich in der Zwischenzeit einige Schuldtitel als Ramsch erweisen, haben wir es mit Uneinbringlichkeiten zu tun und das entsprechende Geld ist nicht gedeckt.
>Welches Problem hat Argentinien gerade? Warum schreibt R.Deutsch über Dollarrepudiation?
>Übrigens sollte man sich doch nach wie vor an die Groß- und Kleinschreibung halten. Ich bin da etwas konservativ.
>Gruß,
>T.S.
lieber theo stuss, ich habe keinesfalls geld mit briefmarken verglichen beziehungsweise unterstellt, dass geld netto herausgegeben wird. ich habe vielmehr zur vorhergegangenen diskussion angemerkt, dass sie akademisch ist, da niemand aus dem volk in erwägung ziehen würde, sein geld beim staat gegen was auch immer einzulösen. was geld nun ist, ist eine diskussion, deren philosophische dimension nie ausgeschöpft sein wird. der masse, die hart für das geld arbeitet und davon die existenz sichern muss, ist das gleichgültig.
meine 93-jährige nachbarin bezieht ihre kleine rente. ihr 50-jähriger sohn, der über mir wohnt, ist frührentner und schaut ebenfalls auf seinen monatlichen kontoauszug, um sich der eingegangenen summe zu versichern. das ehepaar in der dachwohnung arbeitet als verkäufer/in in einem supermarkt und bei einem bäcker. auch hier zählt nur das verdiente geld. das wird so bleiben, bis es das geld nicht mehr gibt.
ihnen allen ist gemeinsam, dass sie außer ihrer wohnungseinrichtung nichts besitzen. sollte geld über nacht nichts mehr wert sein, werden sie sich schnell an eine neue lösung gewöhnen - denn es geht nur darum, das überleben zu sichern. mit welchen mitteln, ist gleichgültig. wer nichts zu verlieren hat, führt keine diskussionen darüber (wirtshausgeschwätz ausgeklammert), welche qualität das geld im portmonee hat. das trifft auf den großteil der bevölkerung europas, der welt, zu. so gesehen wäre sogar ein gedanke daran zu verschwenden, ob geldentwertung/geldabschaffung mit allen dazugehörigen konsequenzen nicht ein akt von wirklicher gerechtigkeit wäre. zweifelsohne wäre es eine katastrophe, die sich auf alle lebensbereiche auswürken würde.
nix für ungut, christian
nicht falsch verstehen: sie kritisieren meine kleinschreibung. dennoch spare ich es mir, ihre rechtschreibfehler zu korrigieren.
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