dottore
11.08.2000, 16:19 |
UMTS und"Schuldentilgung" Thread gesperrt |
Bekanntlich will Eichel die Erlöse aus UMTS-Autkion für die Tilgung von Staatsschulden verwenden.
Frage: Sind die Schulden damit aus der Welt?
Antwort: Nein! Denn Mobilcom & Co. müssen jetzt in gleicher Höhe Schulden machen, um die Gelder, die an Eichel gehen zu refinanzieren.
Der g r o ß e Vorteil des Procedere liegt aber darin, dass Eichel für seine Schulden keine zusätzliche Leistung erbingt, Mobilcom & Co. aber m ü s s e n sie erbringen, wenn sie nicht untergehen wollen. Das ist ein sehr gutes Beispiel aus der Abteilung"Debitismus", um den Unterschied zwischen staatlicher und privater Verschuldung klar zu machen.
Im ersten Fall bleibt alles wie es ist und es wird weiter hochgebucht. Im zweiten Fall (Mobilcom ist kein Staat), müssen die Manager sich jetzt jede Menge einfallen lassen, um das Geld über den Markt zurück zu verdienen. Ob es ihnen am Ende gelingt, spielt jetzt keine Rolle. Es geht nur darum, zu zeigen, dass private Verschuldung einer freien Wirtschaft erheblich besser bekommt als die des Staates.
Schön, dass dies einmal an einem aktuellen Beispiel klar gemacht werden kann.
Ideal wäre das gesamte Switchen der Staatsverschuldung in private und wir kämen aus dem Dilemma des auf uns zu eilenden Staatsbankrotts weitgehend heraus. So was wurde in der Geschichte übrigens oft genug durchexerziert. Nur drei Beispiele:
Bank zum Hl. Georg in Genua übernahm 1304 die gesamten Schulden der Republik, das Gemeinwesen genas.
Bank von England übernahm die Schulden der Krone 1694 ff., dann als Passiva der Bank verbucht.
John Law übernahm mit Hilfe seiner Banque Royal ab 1716 die Schulden Frankreichs.
Heute sind die Schulden fast"zu hoch", aber warum nicht versuchen. Und gleich weiter versteigern: Autobahnen, Straßen, Schulen, Universitäten, Polizei usw,. usw. Die schönen Stücke bzw. Organisationen kämen dann in private Hand und dann würde - Konkurrenz vorausgesetzt - der Markt es schon richten.
Und da immer gezuckt wird, wenn es heißt"Polizei privatisieren": In den USA kommt auf einen öffentlich-rechtlichen Sicherheitsbeamten bereits ein privater. Bei uns ist es 1: 4 bis 1: 3 (schwarze Sheriffs usw.).
Gruß (Spritzen wirken schon, Danke PeMo, im übrigen immer an Martin Luther denken:"Der Leib, das ist ein rechter Madensack..."),
d.
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Frank1
11.08.2000, 16:51
@ dottore
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Frage an Dottore |
Sehe ich das richtig? Die 'Schuldentilgung' wird nicht nur von der deutschen Wirtschaft vollzogen. Da hilft das Ausland kräftig mit! Also wenn Debitel (sprich Swisscom) den Zuschlag erhält, dann zahlen wir Schweizer auch an der Schuldentilgung des Deutschen Bundes?
Wenn das stimmt, dann hoffe ich, dass bei der UMTS-Auktion in der CH, die deutschen Firmen (sprich D-Telekom) das Gleiche tun, damit der CH-Bund auch seine Schulden tilgen kann. (Aber zu hoffen, dass wir dann weniger Steuern zahlen müssten, wäre nur Traum!!!!!!!!!)
Irgendwie alles irrsinnig!
Gruss
Frank
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HG
11.08.2000, 17:08
@ dottore
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genau richtig |
Diese Idee hatte ich auch vor kurzer Zeit. Wäre bestimmt ne gute Sache, soviel wie möglich in private Hände zu legen. Die Frage ist nur, ob das vom Staat (Politikern)überhaupt gewollt ist? Solange die Politiker alles kontollieren(oder auch nicht) können, haben Sie die Möglichkeit diese Kontrolle zu mißbrauchen und für Ihre eigenen Vorteile zu nutzen.
Ich habe mir auch überlegt, was wäre, wenn der Staat erst gar keine Schulden gemacht hätte und das Geld, was nun zur Zahlung der Zinsen aufgebracht wird, sinnvoll eingesetzt werden könnte. Mann, würde es uns jetzt gutgehen.
Aber der Staat kommt erst jetzt, wenn es fast zu spät ist, in die Gänge und verscherbelt nach und nach das Tafelsilber.
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Maulwurf
11.08.2000, 17:09
@ dottore
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Re: UMTS und"Schuldentilgung" |
Hallo,
folgendes ist nicht von mir aber (trotzdem:-)) gut:
"Glosse: UMTS Versteigerung zuende, neuer Standard aufgetaucht
Mit dem überraschenden Auftauchen der vierten Mobilunkgeneration HUI, (gesprochen hui!) die Daten- und Energiemengen über Lichtstrahlen im Hochfrequenzbereich überträgt, hat die Mainzer UMTS-Aukion heute ein Ende gefunden. Die von dem Physiker und Erfinder Nikola Tesla neuentwickelte Telekommunikationstechnologie soll bereits ab 2001 in Paketen zu jeweils 3 Lichtstrahlen freigeschaltet werden, erste Geräte würde schon bald in den Regalen der Mobilfon-Anbieter bereitliegen."Echt blöd, aber in unserer Branche muss man mit einer ständig wechselnden Technologie rechnen", zeigt sich ein Sprecher des Bieterkonsortoums GIER-HOCH-4 unbeeindruckt."Ich denke jedoch, dass unser letztes Gebot von 50 Milliarden Mark für eine halbe Frequenz ein gerechtes Lehrgeld darstellt." Den Betrag hole man über diktatorisch angeordnete staatliche Subventionen und üble Preiserhöhungen schnell wieder rein, hieß es weiter.
"Durch die Übertragung von Energie stehen uns völlig neue Möglichkeiten offen", so Mark Bastelmann, einer der Entwickler von HUI-Technology. Die neuen Geräte würden neben tausendfach schnelleren Zugang als UMTS über einen selbstladenden Akku und ein vierfarbiges Pacman-Spiel verfügen. Die benötigte Energie bezögen die Geräte ebenfalls über die Lichtwellen.
Die Übertragung erfolge via Satellit. Dazu werden die Lichtstrahlen über Spiegel reflektiert und an den Empfänger gesandt. Die Reflektoren sollen an den ausgedienten Iridiumsatelliten montiert werden. Um die richtige Übertragung zum Satelliten zu gewährleisten, sei an jedem Mobiltelefon ein Senkblei angebracht. Nur bei genau senkrechter Ausrichtung wäre darum eine störungsfreie Funktion garantiert, hieß es. Für einen Aufpreis von 76 Euro soll auch eine Variante mit Kreiselstabilisatoren erhältlich sein.
„Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post schafft entscheidende Grundlagen für Satellitenprojekte in Deutschland und ist damit der Türöffner für kommerzielle und wissenschaftliche Projekte auf internationaler Ebene“, kommentierte der Vizepräsident der Regulierungsbehörde, Matthias Kurth, heute die Neuigkeit. Gerne werde man schon ab der nächsten Woche das Bieterrennen mit einer neuen Frequenz fortsetzen. Allerdings müsse man am Wochenende erst dringend putzen, die Vertreter der Mobilfunk-Konzerne hätten unzählige Kaviardosen und leere Dom Perignon und Louis Roederer Cristal - Mathu 2000-Flaschen hinterlassen."
Gruß
Der Maulwurf
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dottore
11.08.2000, 17:36
@ Frank1
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Re: Frage an Dottore - und hier die Antwort |
>Sehe ich das richtig? Die 'Schuldentilgung' wird nicht nur von der deutschen Wirtschaft vollzogen. Da hilft das Ausland kräftig mit! Also wenn Debitel (sprich Swisscom) den Zuschlag erhält, dann zahlen wir Schweizer auch an der Schuldentilgung des Deutschen Bundes?
Genau so ist es. Und doch nicht ganz. Denn das Geld, das Debitel generieren muss, um zur Zins- und Tilgungszahlung zu schreiten, wird auf dem deutschen Markt verdient.
>Wenn das stimmt, dann hoffe ich, dass bei der UMTS-Auktion in der CH, die deutschen Firmen (sprich D-Telekom) das Gleiche tun, damit der CH-Bund auch seine Schulden tilgen kann. (Aber zu hoffen, dass wir dann weniger Steuern zahlen müssten, wäre nur Traum!!!!!!!!!)
Auf Ron Sommer ist Verlass. Wenn er etwas kann, dann garnix. Aber das kann er sehr gut.
>Irgendwie alles irrsinnig!
>Gruss
>Frank
Yes, Frank, und überall flackern schon die Lichtlein... (Du wußtst doch, das der Wahn ein phosphoriendes Flackern in den Augen verursacht? ;-)).
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Agnosie
12.08.2000, 22:10
@ dottore
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Re: Frage an Dottore - und hier die Antwort |
Der Wahn ist von Außen meist recht schlecht zu erkennen, solange er nicht agiert. Wenn es ein signifikantes physiologisches Merkmal des Wahns und der Angst geben sollte, so dann dies, daß das Lid die Pupille nicht mehr zu zwei Drittel verdeckt.
Ja, die Psychopathologie weiß dieses durchaus, der Wahn reißt die Augen der Betroffenen auf! (Mag man dies als funkeln verkennen?)
Mit Gruß
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