dottore
18.12.2001, 11:07 |
Neugeld-Fragen und -vorschläge: Creditos, GogosThread gesperrt |
Hi,
warum heißt das argentinische Ersatzgeld eigentlich"Creditos"? Was machen die dazugehörigen"Debitos"? Gibt's die überhaupt?
Sind Creditos Forderungen? Wenn ja, auf was? Auf Umtausch in Pesos und/oder Dollar oder auf Rückgabe von Sicherheiten? Wenn ja auf welche?
Wie werden Creditos in der Wirtschaft verbucht? Unter"Kasse" (bzw. täglich fällige Forderungen)? Falls ja, gibt es eine Gegenbuchung (wie bei Pesos und Dollares) oder ist die irgendwann"entfallen", aber wann und wie?
Bei den Gogos gilt offenbar: Sie sind in can.-$ umtauschbar, schließlich wurden sie nicht umsonst verteilt, sondern gegen can.-$ ausgegeben.
Dann die Frage: Warum nimmt man nicht gleich can.-$? Die müssten nur etwas bearbeitet werden:
1. Sie kriegen ein Aufkleberli, ähnlich der"Tapetenmark" in der Sowjetzone 1948. Auf dem Aufkleber steht: Ab sofort sind diese Scheine Gogos. Dazu Datum (Monat/Jahr), denn nach einem Monat verändern sie sich. Wozu also groß Gogos drucken? Die can.-$ werden dann entweder gelocht oder mit einem weiteren Märkchen beklebt, damit sie pari zu den can.-$-Gogos von vor einem Monat sind.
2. Wer locht die Gogos bzw. wo kriegen die Kaufleute in Gogoland die Märkchen her, um die Februar-Gogos pari zu den Januar-Gogos zu halten? Gibt es die Märkchen beim Bürgermeister? Womit werden die Märkchen bezahlt?
3. Nehmen wir an, ein Kaufmann hat 100 can.-$-Gogos in der Kasse. Schließlich muss sie irgendjemand in der Kasse haben. Kann er sich bei einem Gebühr von 1 % (0,1 Gogo) im Monat dann 100 Märkchen kaufen, um seine 100 Gogos wieder"aufzuladen"? Er müsste sich dann allerdings von einem Gogo trennen, da er mit diesem Schein die 100 Märkchen kaufen muss. Dann hat er aber nur noch 99 Gogos, aber 100 Märkchen für 100 Gogos. Was macht er mit dem einen Märkchen, das jetzt übrig ist?
4. Lässt der Kaufmann den Termin verstreichen, sind seine 100 Februar-Gogos nur noch 99 wert. Er kann dann beim anderen Kaufmann nur Waren für 99 Gogos kaufen. Ist der andere Kaufmann so freundlich und setzt er den Preis 100 auf 99 herunter?
5. Lässt der andere Kaufmann seinen Preis bei 100, dann kann er mit Gogos, die jetzt nur noch 99 wert sind nur 99 Waren verkaufen. Was macht er mit der einen Ware, die bei ihm liegen bleibt?
6. Verkauft der Bürgermeister die 100 Uploader-Märkchen für 100 Februar-Gogos, dann kann sich der Kaufmann mit einem Februar-Gogos, der nur noch 0,99 wert ist, nicht 100 Märkchen zu je 0,1 Gogo kaufen, sondern nur 99. Damit kann er 99 Gogos wieder auf Wert 100 aufladen, aber er hat einen Gogo (Kurs: 99) abgeben müssen, vermutlich an den Bürgermeister.
7. Der Bürgermeister hat jetzt nach Hergabe von 99 Uploader-Märkchen einen Gogo zum Kurs 99 in der Kasse. Gibt er diesen Gogo als 0,99-Gogo wieder aus? Oder bedient er sich bei den Uploader-Märkchen selbst und klebt einfach ein Märkchen drauf, so dass er den Februar-Gogo wieder zum Kurs 100 ausgeben kann?
Summa: Werden keine Märkchen aufgeklebt, verringert sich der Wert der Gogos laufend. Mit Februar-Gogos kann man weniger kaufen als mit Januar-Gogos. Werden Märkchen aufgeklebt, müssen die Märkchen irgendwo gekauft werden. Der Verkäufer hat dann als Gegenwert für die Märkchen Gogos in der Kasse, die nicht aufgeladen wurden. Denn er verkauft ja die Uploader-Märkchen. Wo kauft der Verkäufer der Märkchen die Märkchen, die die in seiner Kasse befindlichen Gogos selbst aufladen könnten?
Klebt er die Märkchen selber auf, wird das rasch bemerkt. Was passiert dann?
Arbeitet der Bürgermeister als Bank, werden alle Kaufleute am Abend des letzten Tages alle Gogos beim Bürgermeister einzahlen und am nächsten Morgen wieder abholen. Und da sie 100 Gogos zum Kurs 100 eingezahlt haben, werden sie am nächsten Morgen 100 Gogos zm Kurs 100 zurück verlangen. Dann muss die Bürgermeister-Bank in der Nacht vom Januar zum Februar alle Gogos mit den Uploader-Märkchen bekleben.
Arbeitet der Bürgermeister als Steuereintreiber, werden alle Kaufleute am Tag vor der Uploading-Nacht ihre Steuern zu 100 zahlen, da sie diese einen Tag später nur zu 99 zahlen könnten, da einen Tag später ein Gogo nur noch 0,99 Gogos wert wäre.
Ist der Bürgermeister eine Wechselstube von can.-$ in Gogos und vice versa, können alle Gogo-Teilnehmer am 1. Januar ihre can.-$ in Gogos tauschen. Kurs 1: 1. Am Tag vor der Uploading-Nacht werden alle ihre Gogos wieder in can.-$ zurück tauschen, um die Uploading-Gebühr zu sparen. Am nächsten Tag holen sie sich wieder mit ihren can.-$ neue Gogos, die natürlich nicht Kurs 1: 0,99 haben, sondern wieder frisch zu 1: 1 abgegeben werden.
Die Übung endet also in sich selbst.
Der Gag bei Wörgl war ein ganz anderer. Die Kaufleute hatten bei der Gemeinde Steuerschulden (so die Faktenlage). Die Gemeinde beschäftigte Arbeiter und hatte den Arbeitern gegenüber Lohnschulden.
Die Gemeinde bezahlte die Arbeiter mit Wörgl-Geld, wobei sie versprach, dieses Geld zur Tilgung von Steuerschulden anzunehmen. Die Arbeiter kauften mit dem Geld bei den Kaufleuten ein. Die Kaufleute gaben das Geld sofort an die Gemeindekasse weiter und tilgten ihre Steuerschulden. Die Gemeinde gab das Geld sofort wieder an die Arbeiter zur Tilgung ihrer (weiteren) Lohnschulden weiter, und die wieder an die Kaufleute und die wieder an die Gemeinde zu Tilgun ihrer (weiteren) Steuerschulden, was erklärt, warum in der Gemeinde in den ersten Tagen so viel Wörgl-Geld erschien.
Was aber auch erklärt, dass das Wörgl-Geld ab einem bestimmten Zeitraum stagnierte. Es muss stagnieren, wenn entweder die Gemeinde keine weiteren Lohnschulden mehr abtragen muss. Oder wenn die Kaufleute ihre Steuerschulden bezahlt hatten.
Wörgl hatte sich also eine kleine Notenbank geschaffen, die nicht etwa Geld netto ausgabe, sondern die bestehende Schuldverhältnisse (Lohnschulden) in Geld verwandelte. In Geld, das dann wieder bei ihr verschwand, nachdem es als Steuern eingezahlt war.
So etwas könnte man auch heute aufziehen, indem die Notenbanken nicht nur die bekannten Sicherheiten in Geld verwandeln, sondern auch entsprechend dokumentierte Lohnschulden. Dann geht - kurz gerafft - der Arbeiter mit einem Zettel"Lohnforderung = 1000" zur Notenbank und erhält dafür 1000 Geld.
Der aus der Lohnforderung verpflichtete Arbeitgeber müsste dann die 1000 Geld wieder an die Notenbank einreichen, um im Gegenzug das Dokument"Lohnforderung = 1000" auszulösen. Die Notenbank wird die Diskontierung von Lohnforderungen selbstverständlich befristen, da sie sonst alle Löhne gleich mit neu gedrucktem Geld für immer bezahlen würde.
Dann könnten die Arbeitgeber der Einfachheit halber auch das Geld gleich selber drucken und mit dem gedruckten Geld die Löhne bezahlen.
Gruß
d.
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Oldy
18.12.2001, 13:39
@ dottore
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Re: Neugeld-Fragen und -vorschläge: Creditos, Gogos |
>Hi,
>warum heißt das argentinische Ersatzgeld eigentlich"Creditos"? Was machen die dazugehörigen"Debitos"? Gibt's die überhaupt?
>Sind Creditos Forderungen? Wenn ja, auf was? Auf Umtausch in Pesos und/oder Dollar oder auf Rückgabe von Sicherheiten? Wenn ja auf welche?
>Wie werden Creditos in der Wirtschaft verbucht? Unter"Kasse" (bzw. täglich fällige Forderungen)? Falls ja, gibt es eine Gegenbuchung (wie bei Pesos und Dollares) oder ist die irgendwann"entfallen", aber wann und wie?
>Bei den Gogos gilt offenbar: Sie sind in can.-$ umtauschbar, schließlich wurden sie nicht umsonst verteilt, sondern gegen can.-$ ausgegeben.
>Dann die Frage: Warum nimmt man nicht gleich can.-$? Die müssten nur etwas bearbeitet werden:
>1. Sie kriegen ein Aufkleberli, ähnlich der"Tapetenmark" in der Sowjetzone 1948. Auf dem Aufkleber steht: Ab sofort sind diese Scheine Gogos. Dazu Datum (Monat/Jahr), denn nach einem Monat verändern sie sich. Wozu also groß Gogos drucken? Die can.-$ werden dann entweder gelocht oder mit einem weiteren Märkchen beklebt, damit sie pari zu den can.-$-Gogos von vor einem Monat sind.
>2. Wer locht die Gogos bzw. wo kriegen die Kaufleute in Gogoland die Märkchen her, um die Februar-Gogos pari zu den Januar-Gogos zu halten? Gibt es die Märkchen beim Bürgermeister? Womit werden die Märkchen bezahlt?
>3. Nehmen wir an, ein Kaufmann hat 100 can.-$-Gogos in der Kasse. Schließlich muss sie irgendjemand in der Kasse haben. Kann er sich bei einem Gebühr von 1 % (0,1 Gogo) im Monat dann 100 Märkchen kaufen, um seine 100 Gogos wieder"aufzuladen"? Er müsste sich dann allerdings von einem Gogo trennen, da er mit diesem Schein die 100 Märkchen kaufen muss. Dann hat er aber nur noch 99 Gogos, aber 100 Märkchen für 100 Gogos. Was macht er mit dem einen Märkchen, das jetzt übrig ist?
>4. Lässt der Kaufmann den Termin verstreichen, sind seine 100 Februar-Gogos nur noch 99 wert. Er kann dann beim anderen Kaufmann nur Waren für 99 Gogos kaufen. Ist der andere Kaufmann so freundlich und setzt er den Preis 100 auf 99 herunter?
>5. Lässt der andere Kaufmann seinen Preis bei 100, dann kann er mit Gogos, die jetzt nur noch 99 wert sind nur 99 Waren verkaufen. Was macht er mit der einen Ware, die bei ihm liegen bleibt?
>6. Verkauft der Bürgermeister die 100 Uploader-Märkchen für 100 Februar-Gogos, dann kann sich der Kaufmann mit einem Februar-Gogos, der nur noch 0,99 wert ist, nicht 100 Märkchen zu je 0,1 Gogo kaufen, sondern nur 99. Damit kann er 99 Gogos wieder auf Wert 100 aufladen, aber er hat einen Gogo (Kurs: 99) abgeben müssen, vermutlich an den Bürgermeister.
>7. Der Bürgermeister hat jetzt nach Hergabe von 99 Uploader-Märkchen einen Gogo zum Kurs 99 in der Kasse. Gibt er diesen Gogo als 0,99-Gogo wieder aus? Oder bedient er sich bei den Uploader-Märkchen selbst und klebt einfach ein Märkchen drauf, so dass er den Februar-Gogo wieder zum Kurs 100 ausgeben kann?
>Summa: Werden keine Märkchen aufgeklebt, verringert sich der Wert der Gogos laufend. Mit Februar-Gogos kann man weniger kaufen als mit Januar-Gogos. Werden Märkchen aufgeklebt, müssen die Märkchen irgendwo gekauft werden. Der Verkäufer hat dann als Gegenwert für die Märkchen Gogos in der Kasse, die nicht aufgeladen wurden. Denn er verkauft ja die Uploader-Märkchen. Wo kauft der Verkäufer der Märkchen die Märkchen, die die in seiner Kasse befindlichen Gogos selbst aufladen könnten?
>Klebt er die Märkchen selber auf, wird das rasch bemerkt. Was passiert dann?
>Arbeitet der Bürgermeister als Bank, werden alle Kaufleute am Abend des letzten Tages alle Gogos beim Bürgermeister einzahlen und am nächsten Morgen wieder abholen. Und da sie 100 Gogos zum Kurs 100 eingezahlt haben, werden sie am nächsten Morgen 100 Gogos zm Kurs 100 zurück verlangen. Dann muss die Bürgermeister-Bank in der Nacht vom Januar zum Februar alle Gogos mit den Uploader-Märkchen bekleben.
>Arbeitet der Bürgermeister als Steuereintreiber, werden alle Kaufleute am Tag vor der Uploading-Nacht ihre Steuern zu 100 zahlen, da sie diese einen Tag später nur zu 99 zahlen könnten, da einen Tag später ein Gogo nur noch 0,99 Gogos wert wäre.
>Ist der Bürgermeister eine Wechselstube von can.-$ in Gogos und vice versa, können alle Gogo-Teilnehmer am 1. Januar ihre can.-$ in Gogos tauschen. Kurs 1: 1. Am Tag vor der Uploading-Nacht werden alle ihre Gogos wieder in can.-$ zurück tauschen, um die Uploading-Gebühr zu sparen. Am nächsten Tag holen sie sich wieder mit ihren can.-$ neue Gogos, die natürlich nicht Kurs 1: 0,99 haben, sondern wieder frisch zu 1: 1 abgegeben werden.
>Die Übung endet also in sich selbst.
>Der Gag bei Wörgl war ein ganz anderer. Die Kaufleute hatten bei der Gemeinde Steuerschulden (so die Faktenlage). Die Gemeinde beschäftigte Arbeiter und hatte den Arbeitern gegenüber Lohnschulden.
>Die Gemeinde bezahlte die Arbeiter mit Wörgl-Geld, wobei sie versprach, dieses Geld zur Tilgung von Steuerschulden anzunehmen. Die Arbeiter kauften mit dem Geld bei den Kaufleuten ein. Die Kaufleute gaben das Geld sofort an die Gemeindekasse weiter und tilgten ihre Steuerschulden. Die Gemeinde gab das Geld sofort wieder an die Arbeiter zur Tilgung ihrer (weiteren) Lohnschulden weiter, und die wieder an die Kaufleute und die wieder an die Gemeinde zu Tilgun ihrer (weiteren) Steuerschulden, was erklärt, warum in der Gemeinde in den ersten Tagen so viel Wörgl-Geld erschien.
>Was aber auch erklärt, dass das Wörgl-Geld ab einem bestimmten Zeitraum stagnierte. Es muss stagnieren, wenn entweder die Gemeinde keine weiteren Lohnschulden mehr abtragen muss. Oder wenn die Kaufleute ihre Steuerschulden bezahlt hatten.
>Wörgl hatte sich also eine kleine Notenbank geschaffen, die nicht etwa Geld netto ausgabe, sondern die bestehende Schuldverhältnisse (Lohnschulden) in Geld verwandelte. In Geld, das dann wieder bei ihr verschwand, nachdem es als Steuern eingezahlt war.
>So etwas könnte man auch heute aufziehen, indem die Notenbanken nicht nur die bekannten Sicherheiten in Geld verwandeln, sondern auch entsprechend dokumentierte Lohnschulden. Dann geht - kurz gerafft - der Arbeiter mit einem Zettel"Lohnforderung = 1000" zur Notenbank und erhält dafür 1000 Geld.
>Der aus der Lohnforderung verpflichtete Arbeitgeber müsste dann die 1000 Geld wieder an die Notenbank einreichen, um im Gegenzug das Dokument"Lohnforderung = 1000" auszulösen. Die Notenbank wird die Diskontierung von Lohnforderungen selbstverständlich befristen, da sie sonst alle Löhne gleich mit neu gedrucktem Geld für immer bezahlen würde.
>Dann könnten die Arbeitgeber der Einfachheit halber auch das Geld gleich selber drucken und mit dem gedruckten Geld die Löhne bezahlen.
>Gruß
>d.
Lieber Dottore,
Dieses bunte Gemisch von Creditos und falsch verstandenen Gogos auseinander zu klauben und zu beantworten, ist mir zu mühsam, nur punkto Wörgl möchte ich bemerken, daß die Steuerzahlungen an die Gemeinde nur 7% des Gesamtumlaufes des Wörgler Geldes ausmachten, wie ich schon Diogenes erklärt habe. Was hat dann wohl die anderen 93% bewirkt, die Du immer geflissentlich unterschlägst?
Da es bei den Gogos keine Märkchen gibt, was Dir anscheinend noch gar nicht aufgefallen ist, weil Du meine Sachen nicht liest, sind Deine Einwände so wirr, wie die Tonnen von Gogos, welche Reinhard haben möchte Ich kann euch leider nicht mehr ernst nehmen, aber ihr amüsiert mich manchmal.
Gruß Oldy
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R.Deutsch
18.12.2001, 14:03
@ Oldy
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Re: Hauptaufgabe dieses Forums |
Lieber Oldy,
Du schreibst:
Ich kann euch leider nicht mehr ernst nehmen, aber ihr amüsiert mich manchmal.
Gruß Oldy
Hauptaufgabe dieses Forums ist - to be amused (and enlightnet)
Gruß
R
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dottore
18.12.2001, 14:58
@ Oldy
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Re: Ist die Gogo-Druckfarbe vielleicht eingefroren? Noch mehr Amüsement |
Lieber Oldy,
>Dieses bunte Gemisch von Creditos
Ich hatte nur gefragt, warum die Creditos wohl so heißen wie sie heißen und wo die für jedes Geld erforderliche Gegenbuchung bleibt und wie die heißt.
>und falsch verstandenen Gogos auseinander zu klauben und zu beantworten, ist mir zu mühsam, nur punkto Wörgl möchte ich bemerken, daß die Steuerzahlungen an die Gemeinde nur 7% des Gesamtumlaufes des Wörgler Geldes ausmachten, wie ich schon Diogenes erklärt habe. Was hat dann wohl die anderen 93% bewirkt, die Du immer geflissentlich unterschlägst?
Sie machten nur 7 % aus, aber die 93 % wurden nie gezählt. Woher also die Annahme, dass es 7 % gewesen waren? Es gab keine Zählung der Schilling in Wörgl.
Wie kann der"Gesamtumlauf" gemessen werden, der nie gemessen wurde?
>Da es bei den Gogos keine Märkchen gibt, was Dir anscheinend noch gar nicht aufgefallen ist, weil Du meine Sachen nicht liest, sind Deine Einwände so wirr, wie die Tonnen von Gogos, welche Reinhard haben möchte Ich kann euch leider nicht mehr ernst nehmen, aber ihr amüsiert mich manchmal.
Es geht nicht um die Märkchen, sondern um die automatische Wertverringerung - egal wie sie technisch bewerkstelligt wird.
Und zum Amüsement hier der Meister Schwarz, Dein Freigeld-Lehrer, himself. Er schreibt:
"Ein Heiterkeitserfolg!"
Und fährt fort:
"Die erste Lohn- und Gehaltszahlung im Betrag von 1000 Schilling kehrte schon fast gleichen Tags wieder zur Gemeindekasse zurück: es wurden Steuern
bezahlt!"
Daraus ergibt sich sonnenklar, dass mit dem Geld Schulden getilgt wurden.
Dann Schwarz weiter:
"Am dritten Tag kommt einer gelaufen und ruft: «Herr Bürgermeister! Unsere Arbeitswertscheine sind gefälscht worden! Wir haben erst 1000
Schilling ausgegeben und schon sind 5100 Schilling an rückständigen Steuern einbezahlt worden! Es muß jemand die Scheine nachgemacht haben!»"
Auch genau, wie von mir dargestellt. Weitere Schuldentilgungen.
Und weiter Schwarz:
"Bürgermeister Unterguggenberger lächelte nachsichtig. Er weiß, daß andere, größere Herren den gleichen Fehler machen werden. Daß aber selbst ein
österreichischer Hofrat und Dozent der Nationalökonomie an der Universität Innsbruck, Prof. Dr. Bundsmann, die Erfolge der Gemeinde Wörgl mit ihrem
umlaufenden Gelde als"Bluff” bezeichnen werde, weil er nicht verstehen konnte, wie man mit 1000 Schilling 5100 Schilling Steuern zahlen kann - daran hat
der Bürgermeister von Wörgl sicher in jenem Augenblick nicht gedacht! - Aber wir wollen nicht vorgreifen."
Also existierten 5100 Schilling Steuerschulden und der Ablauf war just wie von mir beschrieben.
Und Schwarz noch:
"Jeder eingehende Schilling in
Arbeitswertscheinen wurde sofort wieder zur Zahlung einer Rechnung gebraucht - und ist sofort wieder da - und geht sofort wieder weg: für dieses Geld
steht eben auf seinem Streik eine Strafe!"
Damit ist auch klar, was die"Arbeitswertscheine" waren: Schuldscheine der Gemeinde, da den"Arbeitswert" die Gemeinde ihren Arbeitern schuldig war.
Und Rechnungen zahlt nur, wer sie schuldig ist.
Ein klassischeres Schuldgeld (Kreditgeld) als das von Wörgl kann man sich kaum ausdenken!
In Wörgl waren halt jede Menge Rechnungen offen. Wie überall sonst auch. Und das Geld diente dazu, die Rechnungen zu schließen.
Aber stell' Dir mal in einer stillen Stunde vor, es hätte in Wörgl weder Steuerschulden noch offene Rechnungen gegeben. Du wirst zu dem erstaunlichen Ergebnis kommen, dass das Geld überhaupt nicht umgelaufen wäre - denn welche offenen Rechnungen (auch die der Arbeiter an die Gemeinde) hätten damit bezahlt werden sollen?
"Umlaufendes" Geld als solches gibt es leider nicht. Zu Deinem Amüsement sei verraten, warum nicht: Es hat wirklich keine Füßchen.
Gruß in den kanadischen Winter. Ist die Druckfarbe auf den Gogos eigentlich schon trocken? Nicht dass sie noch gefriert -;)
d.
Bin übrigens nicht so ausverschämt wie Reinhard. Hätte daher nur gern ein Kilo Gogos und wenn's geht die Adresse einer Bank, wo ich sie zu kanadischen Zinsen einzahlen kann. Nehme gern 3-Monats-Anlagen, wie bekannt.
Wann kommen denn die Gogos endlich?
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Oldy
18.12.2001, 17:23
@ dottore
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Re: Ist die Gogo-Druckfarbe vielleicht eingefroren? Noch mehr Amüsement |
>Lieber Oldy, >
>>Dieses bunte Gemisch von Creditos
>Ich hatte nur gefragt, warum die Creditos wohl so heißen wie sie heißen und wo die für jedes Geld erforderliche Gegenbuchung bleibt und wie die heißt.
### Soviel mir bekannt ist werden die Creditos in der Höhe von 50 Creditos als Kredit ( daher der Name) an neue Tauschringmitglieder ausgezahlt. Dann wird nicht mit ihnen gebucht sondern getauscht, ganz ohne Buchung und Gegenbuchung,
>>und falsch verstandenen Gogos auseinander zu klauben und zu beantworten, ist mir zu mühsam, nur punkto Wörgl möchte ich bemerken, daß die Steuerzahlungen an die Gemeinde nur 7% des Gesamtumlaufes des Wörgler Geldes ausmachten, wie ich schon Diogenes erklärt habe. Was hat dann wohl die anderen 93% bewirkt, die Du immer geflissentlich unterschlägst?
>Sie machten nur 7 % aus, aber die 93 % wurden nie gezählt. Woher also die Annahme, dass es 7 % gewesen waren? Es gab keine Zählung der Schilling in Wörgl.
>Wie kann der"Gesamtumlauf" gemessen werden, der nie gemessen wurde?
### Stimmt, da wurde auch nicht gebucht und gegengebucht und die genaue Summe wurde nie gemessen nur geschätzt. Die Schätzung von 2,5 Millionen kam übrigens von einem Gegner des Experimentes und es muß damals augenscheinlich gewesen sein an privatem Konsum, Bautätigkeit usw. >
>>Da es bei den Gogos keine Märkchen gibt, was Dir anscheinend noch gar nicht aufgefallen ist, weil Du meine Sachen nicht liest, sind Deine Einwände so wirr, wie die Tonnen von Gogos, welche Reinhard haben möchte Ich kann euch leider nicht mehr ernst nehmen, aber ihr amüsiert mich manchmal.
>Es geht nicht um die Märkchen, sondern um die automatische Wertverringerung - egal wie sie technisch bewerkstelligt wird.
### Das ist schon wieder der Unsinn mit der Wertverringerung. Wird der Hunderter deshalb weniger wert, wenn man ihn für eine Ware bekommen hat, weil man für den WARENumsatz 16% Mehrwertsteuer bezahlen muß? Genau so wenig wird der Gogo weniger wert wenn man einmal im Jahr eine Gebühr von 5% zahlen muß.
>Und zum Amüsement hier der Meister Schwarz, Dein Freigeld-Lehrer, himself. Er schreibt:
>"Ein Heiterkeitserfolg!"
>Und fährt fort:
>"Die erste Lohn- und Gehaltszahlung im Betrag von 1000 Schilling kehrte schon fast gleichen Tags wieder zur Gemeindekasse zurück: es wurden Steuern
>bezahlt!"
>Daraus ergibt sich sonnenklar, dass mit dem Geld Schulden getilgt wurden.
>Dann Schwarz weiter:
>"Am dritten Tag kommt einer gelaufen und ruft: «Herr Bürgermeister! Unsere Arbeitswertscheine sind gefälscht worden! Wir haben erst 1000
>Schilling ausgegeben und schon sind 5100 Schilling an rückständigen Steuern einbezahlt worden! Es muß jemand die Scheine nachgemacht haben!»"
>Auch genau, wie von mir dargestellt. Weitere Schuldentilgungen.
>Und weiter Schwarz:
>"Bürgermeister Unterguggenberger lächelte nachsichtig. Er weiß, daß andere, größere Herren den gleichen Fehler machen werden. Daß aber selbst ein
>österreichischer Hofrat und Dozent der Nationalökonomie an der Universität Innsbruck, Prof. Dr. Bundsmann, die Erfolge der Gemeinde Wörgl mit ihrem
>umlaufenden Gelde als"Bluff” bezeichnen werde, weil er nicht verstehen konnte, wie man mit 1000 Schilling 5100 Schilling Steuern zahlen kann - daran hat
>der Bürgermeister von Wörgl sicher in jenem Augenblick nicht gedacht! - Aber wir wollen nicht vorgreifen."
>Also existierten 5100 Schilling Steuerschulden und der Ablauf war just wie von mir beschrieben.
>Und Schwarz noch:
>"Jeder eingehende Schilling in
>Arbeitswertscheinen wurde sofort wieder zur Zahlung einer Rechnung gebraucht - und ist sofort wieder da - und geht sofort wieder weg: für dieses Geld
>steht eben auf seinem Streik eine Strafe!"
>Damit ist auch klar, was die"Arbeitswertscheine" waren: Schuldscheine der Gemeinde, da den"Arbeitswert" die Gemeinde ihren Arbeitern schuldig war.
>Und Rechnungen zahlt nur, wer sie schuldig ist.
>Ein klassischeres Schuldgeld (Kreditgeld) als das von Wörgl kann man sich kaum ausdenken!
>In Wörgl waren halt jede Menge Rechnungen offen. Wie überall sonst auch. Und das Geld diente dazu, die Rechnungen zu schließen.
>Aber stell' Dir mal in einer stillen Stunde vor, es hätte in Wörgl weder Steuerschulden noch offene Rechnungen gegeben. Du wirst zu dem erstaunlichen Ergebnis kommen, dass das Geld überhaupt nicht umgelaufen wäre - denn welche offenen Rechnungen (auch die der Arbeiter an die Gemeinde) hätten damit bezahlt werden sollen?
### Es ist ziemlich hoffnungslos mit Dir, weil Du immer nur Schulden siehst. Der Debitismus ist anscheinend irgend eine Krankheit. Daß die Leute ihr Geld einfach zum Kauf und Verkauf von Waren, ganz ohne Schulden und Buchungen und Gegenbuchungen verwenden und das wie in Wörgl im Verhältnis von 7 zu 93%, willst Du einfach nicht sehen. Jedes mal wenn ein Käufer einem Verkäufer Geld für eine Ware gibt ist das ein Umlauf. Das Geld hat dann der vorige Verkäufer und er verwendet es weiter um selbst etwas damit zu kaufen. Das ist der zweite Umlauf und so geht es oftmals weiter. In Wörgl etwa 500 nal im Jahr - und das ist auch eine Schätzung, die aber recht einfach aus dem geschätzen Warenumsatz und der bekannten Geldmenge errechnet werden kann. Da es nicht gebucht worden ist exestiert es anscheinend für Dich nicht.
>"Umlaufendes" Geld als solches gibt es leider nicht. Zu Deinem Amüsement sei verraten, warum nicht: Es hat wirklich keine Füßchen.
### Was willst Du mit so blöden Bemerkungen, wenn Du selber zugibst, daß das Wörgler Geld umgelaufen ist und zwar mehrfach durch die Gemeindekasse allein.In drei Tagen fünfmal und da sie in der Zwischenzeit zmindestens noch einmal umgelaufen sein müssen (vom Arbeiter zum Kaufmann) heißt das 10 mal in drei Tagen.
>Gruß in den kanadischen Winter. Ist die Druckfarbe auf den Gogos eigentlich schon trocken? Nicht dass sie noch gefriert -;)
>d.
>Bin übrigens nicht so ausverschämt wie Reinhard. Hätte daher nur gern ein Kilo Gogos und wenn's geht die Adresse einer Bank, wo ich sie zu kanadischen Zinsen einzahlen kann. Nehme gern 3-Monats-Anlagen, wie bekannt.
>Wann kommen denn die Gogos endlich?
### Keine Angst, vorläufig sind erst 5775 Gogos als Vorabdruck gedruckt worden. Der eigentliche Druck wird voraussichtlich in wärmerer Jahreszeit erfolgen. Dann werden etwa 100,000 gedruckt werden, obwohl hier lokal nur etwa 10,000 gebraucht werden (in Wörgl fanden sie das Auslangen mit 5000) Ich rechne nämlich mit eine schnellen Ausbreitung. (In Wörgl waren nach einem halben Jahr schon 300,000 Mensche dazu bereit und warteten nur den Ausgang der Gerichtsverhandlungen ab. Das ist bei einer Teilnehmerzahl von 5,000 am Anfang eine Zahl, die ich vieleicht nicht erreichen werde. Da würde ich auch 300,000 Gogos brauchen, aber die wären ja schnell nachgedruckt.
Wegen Deiner Gogos muß ich Dich aber warnen. Es gibt ja am Anfang höchstens 10,000 und die werden hier gebraucht. Du kannst sie nur von jemand kaufen, der überflüssige hat. Da es keine Zinsen dafür gibt, hat es sowieso wenig Sinn welche zu kaufen. Gogos sind Tauschmittel nicht Wertaufbewahrungsmittel für länger als zwischen zwei Käufen.
Nun zur letzten Frage. Wann wird es Gogos geben? Ich denke Mitte nächsten Jahres aber das hängt von verschiedenen Umständen ab. Noch ist es hier nicht so schlecht, daß die Gogos unbedingt notwendig sind und ich habe sie schließlich erst vor etwa drei Monaten erfunden und so schnell geht so etwas auch wieder nicht. Von Idee zur Bereitschaft von 50 Kaufleuten die Gogos zu akzeptieren und Voraudruck in drei Monaten, ist, finde ich schnell genug. Da ich zwischendurch auch an einer Ausbreitung der Gogos in die ganze Welt arbeite und mit einem möglichst großen Markt beginnen möchte, könnte es sogar bis Ende 2002 dauern.
Gruß aus Canada
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