monopoly
20.12.2001, 01:06 |
Finanzterrorristen: Eine große Währung, außer Rand und Band Thread gesperrt |
Eine große Währung, außer Rand und Band
In sechs Monaten hat der südafrikanische Rand die Hälfte ihres Wertes verloren - und keiner kennt den Grund
Die ersten drei Dezemberwochen waren geradezu ein Sturzflug für die südafrikanische Währung: Sie wird derzeit mit rund sechs pro D-Mark gehandelt. Von Jahresanfang bis Anfang Juli gab es noch 3,50 Rand für eine Mark. Dann begann ein allmähliches Abrutschen, das Ende September zum freien Fall wurde. Die Währungsanalysten sind in Aufruhr. Sie suchen die Ursache für diesen Absturz, der den Rand zur Währung mit der schlechtesten Wertentwicklung in diesem Jahr machte.
Das Kuriose ist: Die Wirtschaftsdaten Südafrikas könnten im Lehrbuch stehen: noch immer Wachstum, relativ geringe Inflation, ausreichende Reserven. Die Regierung achtet auf strikte Ausgabendisziplin und liegt bei der Neuverschuldung in dem Rahmen, der auch für die Europäische Währungsunion gilt. Und politisch ist Südafrika ebenfalls stabil. Das heißt, der Randverfall ist nicht hausgemacht.
"Vermutlich finanzielle Terroristen am Werk"
"Es wird ganz offenbar auf dem internationalen Markt mit dem Rand spekuliert", ist sich der Währungsexperte der Johannesburger Commerzbank-Filiale, Andre Cilliers, sicher - und schlussfolgert:"Hier sind finanzielle Terroristen am Werk".
Eine Reihe finanzkräftiger internationaler Banken und Fondsmanager habe nach den Terroranschlägen in den USA viel Geld verloren, argumentiert Cilliers. Daher suchten sie nach Möglichkeiten, diese Verluste wettzumachen. Südafrika war ihnen da offenbar ein willkommenes Objekt, denn das Kapland hat ein ausgebautes Banksystem und der Rand gehört zu den zwölf meistgehandeltsten Währungen der Welt. Cilliers schätzt, dass die Spekulanten seit September umgerechnet etwa 18 Milliarden Mark (9,2 Mrd. Euro) eingesetzt haben.
Mit dem schnell fallenden Rand kommt es zu einem Domino-Effekt: Auch südafrikanische Exporteure halten inzwischen ihre Dollareinnahmen zurück und wechseln sie nicht in die lokale Währung. Sie spekulieren ebenfalls und hoffen, in wenigen Wochen einen deutlich besseren Rand-Wert für ihre US-Dollar zu erhalten.
Zugleich kaufen Importeure aus Angst vor einem weiter stürzenden Rand auf dem lokalen Markt Dollar, was die Knappheit und damit die Währungsschwankungen verstärkt. Da Angebot und Nachfrage immer weiter auseinanderklaffen, lässt jede neue Transaktion der Spekulanten den Kursverfall immer stärker und schneller werden."Dies ist eine Lawine", umreißt Cilliers die Entwicklung."Wir haben keinen Zaun und keine Mauer, an der sie endet."
Die südafrikanische Zentralbank hält still - und baut darauf, dass die Spekulanten die Lust verlieren. Denn eine restriktivere Devisenkontrolle oder eine kräftige Anhebung des Leitzinses würde die südafrikanische Wirtschaft schädigen. Eine Abschaffung der Devisenkontrollen oder eine Zinssenkung hingegen arbeitet den Spekulanten in die Hände."Was immer die Zentralbank machen würde", meint Cilliers daher,"es wäre falsch".
Allerdings besteht Hoffnung, dass die Spekulationen nachlassen. Denn der 31. Dezember ist für viele Banken und Fondsmanager das Ende des Geschäftsjahres, zu dem sie ihre Bestände an Währungen aus Schwellenländern so gering wie möglich halten wollen. Im Januar könnte somit ein ruhigeres Fahrwasser für den Rand beginnen - und nach Ansicht von Analysten diesem sogar eine Kurserholung auf rund fünf Rand pro Mark bringen.
http://www.sz-online.de/news/artike...mp;rubrik=n_wirtschaft&etag=
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Hirscherl
20.12.2001, 08:02
@ monopoly
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Re: Finanzterrorristen: Eine große Währung, außer Rand und Band |
Und was für ein Zufall, daß es auch die KursGewinne aus südafrikanischen (Gold, Platin-)Minen-Aktien zunichte machte.
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Emerald
20.12.2001, 10:52
@ monopoly
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Re: Finanzterrorristen: Eine große Währung, außer Rand und Band |
die neue zürcher zeitung brachte diesen artikel bereits vor 10 tagen.
wenn es stimmt, dass die jp morgan, citi-bank und die hochangesehene deutsche
bank in diesen devisen-skandal verwickelt sind, indem diese unter einander
einen milliarden poker gegen südafrika reiten, dann frage ich mich allen
ernstes wer"diese wirtschaft-terroristen" stoppen wird oder kann.
Soros hat vor einigen monaten dem südafrik. notenbank-chef mbeki persönlich in
new york versichert, dass er keine attacke gegen den rand unternehmen würde, da
es nicht seiner ethik entsprechen würde gegen unterentwickelte länder
devisen-spekulationen vom zaune zu reissen.
ich habe persönlich bei den angeblich involvierten und genannten banken schriftlich nachgefragt,
doch ist vermutlich niemand zuständig für diese sehr einträglichen geschäfte.
die nachhaltigkeit dieser transaktionen schreit zum himmel und sollte internat.
geahndet werden.
emerald.
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Standing Bear
20.12.2001, 11:11
@ Hirscherl
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Re: Finanzterrorristen: Eine große Währung, außer Rand und Band |
>Und was für ein Zufall, daß es auch die KursGewinne aus südafrikanischen (Gold, Platin-)Minen-Aktien zunichte machte.
Das stimmt so nicht. Auch währungsbereinigt ist noch ein ordentlicher Gewinn für uns geblieben. Die Kurse sind doch viel schneller gestiegen als sich der Rand entwertet hat. Ich habe auch gemutmaßt, was mit dieser Aktion bezweckt werden könnte. Die Minen jedenfalls verdienen jetzt deutlich mehr als vorher, auch weil sie eben nur wenig vorwärtsverkauft haben. Wird das Spiel weiter getrieben, dann könnte in SA Chaos mit all seinen Folgen ausbrechen, was Gold sogar noch weiter steigen lassen sollte. Das hoffe ich aber wirklich nicht. SA hat das nicht verdient und sollte sich wehren! Irgendjemand muß diesem Pack von Banken mal die Grenzen zeigen.
Gruß
J.
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Diogenes
20.12.2001, 13:51
@ monopoly
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Ich weis, was die ZB machen kann.... |
...mit dem Rand wieder zum Goldstandard übergehen, dann hat es sich ausspekuliert, und ganz nebenbei würden sie die Großbanker in Frankfurt und New York in den Locus jagen. Die bekommen dann statt der gewünschten Goldvorwärtsverkäufe ein Treffen mit Konkursrichter und Staatsanwalt.
Also Mbeki stell die Rute ins Fenster: entweder Südafrika in Ruhe lassen oder...
Grüß
Diogenes
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Euklid
20.12.2001, 13:53
@ Diogenes
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Re: Ich weis, was die ZB machen kann.... |
>...mit dem Rand wieder zum Goldstandard übergehen, dann hat es sich ausspekuliert, und ganz nebenbei würden sie die Großbanker in Frankfurt und New York in den Locus jagen. Die bekommen dann statt der gewünschten Goldvorwärtsverkäufe ein Treffen mit Konkursrichter und Staatsanwalt.
>Also Mbeki stell die Rute ins Fenster: entweder Südafrika in Ruhe lassen oder...
>Grüß
>Diogenes
Das ist zwar richtig was Du schreibst aber er würde dann zum Terroristen erklärt und an der Südspitze sind die Flugzeugträger schnell.
Gruß EUKLID
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Diogenes
20.12.2001, 14:03
@ Euklid
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Re: Ich weis, was die ZB machen kann.... |
>Das ist zwar richtig was Du schreibst aber er würde dann zum Terroristen erklärt und an der Südspitze sind die Flugzeugträger schnell.
>Gruß EUKLID
Ach ja, hatte ich nicht bedacht, sorry.
Die Südafrikander sind die Terroristen, weil sie sich nicht genügend Mühe geben die Freiheitskämpfer in den Banken zu unterstützen. Genauso wie die Somalien, die uns ihr Ã-l nicht billigst abgeben wollen.
Mir wird übel, wenn ich nochmal geboren werden sollte, dann bitte vor 20000 Jahren - weit haben wir's gebracht.
Diogenes
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JLL
20.12.2001, 16:19
@ Diogenes
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Re: Ich weis, was die ZB machen kann.... |
Das wäre ein genialer Schachzug. Ich fürchte nur, er würde ihn nicht überleben.
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dottore
22.12.2001, 20:45
@ monopoly
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Re: Ach, was. Mein Rat: Urlaub machen dort. Billiger ist's nirgendwo! (owT) |
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dottore
22.12.2001, 20:47
@ Diogenes
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Re: Ich weis, was die ZB machen kann.... |
>Also Mbeki stell die Rute ins Fenster: entweder Südafrika in Ruhe lassen oder...
Also nix gegen Mbeki. But he's of very little brain. Das ist nicht Rassismus, da ich den IQ von Greenspan & Welteke im Kombi für noch niedriger halte.
Gruß
d.
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