non olet
13.08.2000, 15:07 |
Gedanken zu UMTS-Erlösverwendung Thread gesperrt |
Ich möchte in den nächsten Tagen einen Leserbrief betreffend dieses Thema an die FAZ schicken und würde mich auf kritische Anregungen, sachliche Kritik, aber auch Zustimmung Eurerseits freuen.
Nehmen wir an, der Gesamterlös beziffere sich auf 80 MRD. DM.
Diese 80 Mrd. sollen komplett für die Schuldentilgung des Bundes verwandt werden. Hierdurch, so die landläufige Meinung (z.B. wiederholt in FAZ zum besten gegeben), entstehen zukünftige Zinsersparnisse beim Bund von rund 4 Mrd. DM per annum. Diesen Betrag kann man nun zusätzlich verausgaben, z.B. für bessere EDV-Ausstattung der Schulen (Buhlmann), Klimaschutz (Trittin), öffentliche Zukunfts"investitionen" (Eichel). Natürlich stellen auch alle möglichen und unmöglichen"Sozial"politiker ihre Forderungen nach (noch) großzügigeren Ausgaben.
Dem geneigten StaatsBÜRGER stellen sich angesichts dieser, von StaatsDIENERN in die Welt gesetzten, von der Presse mal wieder unkritisch übernommenen Zahlenspielchen, einige Fragen:
wo in dieser Milchmädchenrechnung bleibt die Berücksichtigung der zukünftigen Steuerausfälle aus Ertragssteueraufkommen der Telekommunikationsunternehmen (auf die dottore zurecht hingewiesen hatte)?
Unter der positiven Annahme, daß kein Unternehmen wg. dieser Kosten pleite geht und unter der weiteren Annahme, daß die Unternehmen einem 40%-igen Ertragssteuer-Grenzsteuersatz unterliegen, sinken hierdurch alleine die zukünftigen Ertragssteuereinnahmen des Bundes um 32 Mrd. DM!!!
wo bleibt die Berücksichtigung der zu erwartenden Wachstumsminderung (=Minderung der Penetrationsgeschwindigkeit der neuen Technologie), die sich aufgrund höherer Nutzungsgebühren für UMTS-Dienste einstellen dürfte: weniger Beschäftigte (=weniger Steuereinnahmen und weniger"Sozialversicherungs"beiträge) sowie höhere Kaufkraftabschöpfung (=Einkommenseffekt) der UMTS-Nutzer (und somit weniger verfügbare Kaufkraft für andere Güter und Dienste und somit auch in anderen Branchen weniger Steuer- und Beitragseinnahmen)?
Aus Sicht der Unternehmen: unter welchen Prämissen lohnt sich der Lizenzerwerb zu diesen gigantischen Preisen? Pro Kopf der Wohnbevölkerung in Deutschland werden 1.000 DM für die Lizenz gezahlt - die Infrastrukturausgaben der Unternehmen sollen sich nochmals auf fast denselben Betrag belaufen. Rechnen die bietenden Unternehmen ernsthaft mit einer UMTS-Handy-Penetrationsrate von 85% der Wohnbevölkerung (oder rechnen sie analog Ron Sommer mit seinen 220 Mio. potentiellen Kunden in USA mit 80 Mio. Usern?). Wie hoch kalkulieren sie den *durchschnittlichen* Monatsumsatz aller User? Daß es ein paar Durchgeknallte geben wird, denen diese Services einen Tausi im Monat wert sein werden, betreite ich nicht. Jedoch: wievielen Schülern und Jugendlichen wird angesichts von fast 5 DM Gebühr für das Herunterladen einer einzigen Minute Video aufs winzige Handy-Display von den Eltern der Geldhahn abgedreht werden?
Last but not least: wer kann den Bietern mit einigermaßen Sicherheit gewährleisten, daß in den nächsten 5 Jahren nicht eine andere Technologie aufkommt und diese gewaltigen Beträge als Synonym für ein gigantisches Geldverbrennen in die Geschichte eingeht? Die Hinweise auf diese Risiken scheinen sich ja bereits jetzt zu verdichten, die Existenz anderer, wesentlich kostengünstigerer Verfahren erscheint zumindest keineswegs ausgeschlossen.
Wem fällt noch die eine oder andere zu bedenkende Implikation, die sich aus der Versteigerung der Lizenzen zu Mondpreisen ergibt, ein? Anregungen werden dankbar entgegengenommen und verarbeitet! Danke. Im übrigen eine kleine Ermutigung an alle: die Chancen auf Veröffentlichung von Leserbriefen in großen Tageszeitungen stehen weitaus besser als man annehmen sollte (eigene Erfahrung)
Grüße von
non olet (an dottore: ja, auch dies stinkt mir:-))
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JüKü
13.08.2000, 15:35
@ non olet
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Re: Gedanken zu UMTS-Erlösverwendung |
Gute Idee und aboslut bereichtigt, gar erforderlich.
Ob meine Gedanken verwertbar sind, weiß ich nicht, aber ich lasse sie mal los:
Was sind 60 oder 80 Mrd. DM angesichts der Gesamtverschuldung (2,6 Bio?); wäre es nicht an der Zeit zu sagen:
"Bürger, wir tilgen die (eure!) Staatsschulden sowieso nie, und die Zinsen zahlen wir aus neuen Schulden, also warum sparen? Wie senken lieber alle möglichen Steuern und machen eben ein paar mehr Schulden. Bei unserem Rating kein Problem. Triple A! Ging doch immer gut!"
Oh oh, das geht nicht. Wie schnell würde eine solche Kreditblase platzen? Aber wie lange lässt es sich denn mit Geschwafel und Lügen noch hinauszögern? Und so tun, als ob man ernsthaft glaubt, die Schulden jemals bewältigen zu können? Ich fürchte, es geht noch eine Weile.
LASST UNS DIE ZEIT VERKÜRZEN, indem wir hier weiter querdenken - und natürlich der Leserbrief von"non olet". Steter Tropfen höhlt den Staat.
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Sascha
13.08.2000, 15:54
@ non olet
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Super Beitrag! |
Hallo!
Herrlicher Beitrag! So ist es! Das beschreibt diesen Wahn mit diesen Lizenzen!
Sascha
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dottore
13.08.2000, 16:37
@ non olet
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Re: Gedanken zu UMTS-Erlösverwendung |
>Ich möchte in den nächsten Tagen einen Leserbrief betreffend dieses Thema an die FAZ schicken und würde mich auf kritische Anregungen, sachliche Kritik, aber auch Zustimmung Eurerseits freuen.
Ja, Leserbriefe, sehr gut & vernünftig. Das werden wir jetzt intensiver pflegen.
>Nehmen wir an, der Gesamterlös beziffere sich auf 80 MRD. DM.
>Diese 80 Mrd. sollen komplett für die Schuldentilgung des Bundes verwandt werden. Hierdurch, so die landläufige Meinung (z.B. wiederholt in FAZ zum besten gegeben), entstehen zukünftige Zinsersparnisse beim Bund von rund 4 Mrd. DM per annum. Diesen Betrag kann man nun zusätzlich verausgaben, z.B. für bessere EDV-Ausstattung der Schulen (Buhlmann), Klimaschutz (Trittin), öffentliche Zukunfts"investitionen" (Eichel). Natürlich stellen auch alle möglichen und unmöglichen"Sozial"politiker ihre Forderungen nach (noch) großzügigeren Ausgaben.
Diese Unfug muss sofort gestoppt werden. Bester Vorschlag (wie beim englischen"sinking fund system"): Mit den eingesparten Zinsen ebenfalls Staatspapiere zurückkaufen und die jeweiligen Zinsersparnisse der folgenden jahre ebenfalls dazu nutzen, Staatspapiere zurückzukaufen und immer weiter. Dann wirkt der Zinseszins auch mal in die Gegenrichtung. Genau das ist das"sinking fund system". Hat in GB glänzend funktioniert (18. Jh.).
>Dem geneigten StaatsBÜRGER stellen sich angesichts dieser, von StaatsDIENERN in die Welt gesetzten, von der Presse mal wieder unkritisch übernommenen Zahlenspielchen, einige Fragen:
>wo in dieser Milchmädchenrechnung bleibt die Berücksichtigung der zukünftigen Steuerausfälle aus Ertragssteueraufkommen der Telekommunikationsunternehmen (auf die dottore zurecht hingewiesen hatte)?
Um diesen Betrag natürlich die Staatsausgaben gleich wieder senken, da die benötigten Einnahmen weggefallen sind.
>Unter der positiven Annahme, daß kein Unternehmen wg. dieser Kosten pleite geht und unter der weiteren Annahme, daß die Unternehmen einem 40%-igen Ertragssteuer-Grenzsteuersatz unterliegen, sinken hierdurch alleine die zukünftigen Ertragssteuereinnahmen des Bundes um 32 Mrd. DM!!!
Ja einmalig. Aber ich weiß nicht, wie die Lizenzen wertberechtigt werden. Voll im Jahr des Erwerbs? Über 5 Jahre? Zehn gar?
>wo bleibt die Berücksichtigung der zu erwartenden Wachstumsminderung (=Minderung der Penetrationsgeschwindigkeit der neuen Technologie), die sich aufgrund höherer Nutzungsgebühren für UMTS-Dienste einstellen dürfte: weniger Beschäftigte (=weniger Steuereinnahmen und weniger"Sozialversicherungs"beiträge) sowie höhere Kaufkraftabschöpfung (=Einkommenseffekt) der UMTS-Nutzer (und somit weniger verfügbare Kaufkraft für andere Güter und Dienste und somit auch in anderen Branchen weniger Steuer- und Beitragseinnahmen)?
Das Argument sticht nicht. Es wird immer bei Einführung von technischem Fortschritt gebracht. Es kann so sein, muss aber nicht. Geht zu stark von einem statischen Verständnis der Wirtschaft aus (= Nullsummenspiel, oder wie die Gewerkschaften sagen: Das Geld kriegen wir oder die Unternehmer, dass beide mehr kriegen können, wird gern übersehen).
>Aus Sicht der Unternehmen: unter welchen Prämissen lohnt sich der Lizenzerwerb zu diesen gigantischen Preisen? Pro Kopf der Wohnbevölkerung in Deutschland werden 1.000 DM für die Lizenz gezahlt - die Infrastrukturausgaben der Unternehmen sollen sich nochmals auf fast denselben Betrag belaufen. Rechnen die bietenden Unternehmen ernsthaft mit einer UMTS-Handy-Penetrationsrate von 85% der Wohnbevölkerung (oder rechnen sie analog Ron Sommer mit seinen 220 Mio. potentiellen Kunden in USA mit 80 Mio. Usern?).
Das wäre töricht, ist aber nicht das Problem des Gemeinwesens, sondern der UMTS-Firmen und der sie refinanzierenden Banken. Selbst wenn die UMTS-Fritzen pleite gehen, verschwinden die Kapazitäten ja nicht, sie werden für den Danach-Erwerber nur billiger (altes Problem: neues Hotel rentiert sich für den Erstbesitzer nie; danach aber kann man sehr gute Geschäfte machen).
>Wie hoch kalkulieren sie den *durchschnittlichen* Monatsumsatz aller User? Daß es ein paar Durchgeknallte geben wird, denen diese Services einen Tausi im Monat wert sein werden, betreite ich nicht.
Für premiere geben sie 1000 DM im Jahr aus. Das Publikum kann sehr, sehr preiselastisch sein.
>Jedoch: wievielen Schülern und Jugendlichen wird angesichts von fast 5 DM Gebühr für das Herunterladen einer einzigen Minute Video aufs winzige Handy-Display von den Eltern der Geldhahn abgedreht werden?
Meinen Kids sicherlich sofort. Solche Mätzchen finanziere ich nicht.
>Last but not least: wer kann den Bietern mit einigermaßen Sicherheit gewährleisten, daß in den nächsten 5 Jahren nicht eine andere Technologie aufkommt und diese gewaltigen Beträge als Synonym für ein gigantisches Geldverbrennen in die Geschichte eingeht?
Die ganze Telekommunikationsbranche wird es sehr schwer haben, auf die Beine zu kommen. Wir werden Telekom noch zu 10 kaufen und Mobilcom bei 25. Oder tiefer.
>Die Hinweise auf diese Risiken scheinen sich ja bereits jetzt zu verdichten, die Existenz anderer, wesentlich kostengünstigerer Verfahren erscheint zumindest keineswegs ausgeschlossen.
Bin nicht vom Fach, kann es mir aber gut vorstellen, vgl. die Causa Haenel.
>Wem fällt noch die eine oder andere zu bedenkende Implikation, die sich aus der Versteigerung der Lizenzen zu Mondpreisen ergibt, ein? Anregungen werden dankbar entgegengenommen und verarbeitet! Danke. Im übrigen eine kleine Ermutigung an alle: die Chancen auf Veröffentlichung von Leserbriefen in großen Tageszeitungen stehen weitaus besser als man annehmen sollte (eigene Erfahrung)
Stehen sehr gut!
>Grüße von
>non olet (an dottore: ja, auch dies stinkt mir:-))
Mir auch. Ich finde es dennoch besser, Staatsschulden durch private zu ersetzen, statt sie stumpfsinnig hochzubuchen.
d.
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non olet
13.08.2000, 19:41
@ dottore
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Re: Gedanken zu UMTS-Erlösverwendung |
>Dieser Unfug muss sofort gestoppt werden. Bester Vorschlag (wie beim englischen"sinking fund system"): Mit den eingesparten Zinsen ebenfalls Staatspapiere zurückkaufen und die jeweiligen Zinsersparnisse der folgenden jahre ebenfalls dazu nutzen, Staatspapiere zurückzukaufen und immer weiter. Dann wirkt der Zinseszins auch mal in die Gegenrichtung. Genau das ist das"sinking fund system". Hat in GB glänzend funktioniert (18. Jh.).
d'accord. Einzig vernünftige Vorgehensweise (wird sie vielleicht deswegen gerade nicht stattfinden?
...sinken hierdurch alleine die zukünftigen Ertragssteuereinnahmen des Bundes um 32 Mrd. DM!!!
>Ja einmalig. Aber ich weiß nicht, wie die Lizenzen wertberechtigt werden. Voll im Jahr des Erwerbs? Über 5 Jahre? Zehn gar?
Ich bin kein Steuerexperte. Sollte die steuerbilanzielle allerdings nicht übere mehrere Jahre hinweg möglich sein, so entstünde freilich nur ein lächerlicher Steuerausfall - die Deutsche Telekom hat m.W. runde 200 Mio. Euro Gewinn fürs letzte Jahr ausgewiesen - da fällt eine milliardenschwere Abschreibung steuerlich nicht ins Gewicht...
>>wo bleibt die Berücksichtigung der zu erwartenden Wachstumsminderung (=Minderung der Penetrationsgeschwindigkeit der neuen Technologie), die sich aufgrund höherer Nutzungsgebühren für UMTS-Dienste einstellen dürfte: weniger Beschäftigte (=weniger Steuereinnahmen und weniger"Sozialversicherungs"beiträge) sowie höhere Kaufkraftabschöpfung (=Einkommenseffekt) der UMTS-Nutzer (und somit weniger verfügbare Kaufkraft für andere Güter und Dienste und somit auch in anderen Branchen weniger Steuer- und Beitragseinnahmen)?
>Das Argument sticht nicht. Es wird immer bei Einführung von technischem Fortschritt gebracht. Es kann so sein, muss aber nicht. Geht zu stark von einem statischen Verständnis der Wirtschaft aus (= Nullsummenspiel, oder wie die Gewerkschaften sagen: Das Geld kriegen wir oder die Unternehmer, dass beide mehr kriegen können, wird gern übersehen).
Sehr guter Punkt - und wieder einmal lerne ich durch einen Beitrag aus diesem Board dazu, oder anders ausgedrückt: werde ich gezwungen, eigene zweifelhalfte bis falsche Aussagen zu überprüfen.
Es hängt also davon ab, welcher Effekt überwiegt: Abschöpfung vorhandener Kaufkraft respektive durch diese Innovation neugeschaffene Kaufkraft. Da man dies nicht quantifizieren kann, bleibt die Frage offen und ist als Kritikpunkt unzulässig.
>>Aus Sicht der Unternehmen: unter welchen Prämissen lohnt sich der Lizenzerwerb zu diesen gigantischen Preisen? Pro Kopf der Wohnbevölkerung in Deutschland werden 1.000 DM für die Lizenz gezahlt - die Infrastrukturausgaben der Unternehmen sollen sich nochmals auf fast denselben Betrag belaufen. Rechnen die bietenden Unternehmen ernsthaft mit einer UMTS-Handy-Penetrationsrate von 85% der Wohnbevölkerung (oder rechnen sie analog Ron Sommer mit seinen 220 Mio. potentiellen Kunden in USA mit 80 Mio. Usern?).
>Das wäre töricht, ist aber nicht das Problem des Gemeinwesens, sondern der UMTS-Firmen und der sie refinanzierenden Banken. Selbst wenn die UMTS-Fritzen pleite gehen, verschwinden die Kapazitäten ja nicht, sie werden für den Danach-Erwerber nur billiger (altes Problem: neues Hotel rentiert sich für den Erstbesitzer nie; danach aber kann man sehr gute Geschäfte machen).
Neben einer volkswirtschaftlichen wollte ich, sozusagen im zweiten Abschnitt, eine betriebswirtschaftliche Fragestellung untersuchen.
>>Wie hoch kalkulieren sie den *durchschnittlichen* Monatsumsatz aller User? Daß es ein paar Durchgeknallte geben wird, denen diese Services einen Tausi im Monat wert sein werden, betreite ich nicht.
>Für premiere geben sie 1000 DM im Jahr aus. Das Publikum kann sehr, sehr preiselastisch sein.
Sie meinen sicherlich preis*un*elastisch?!? Egal, was mich die Nutzung kostet, ich nutze mein Handy von früh bis spät... Und genau an diesem Punkt setzen bei mir erhebliche Zweifwel ein... Bei 50 DM Grundgebühr im Monat bekommt e-plus unser wunderschönes Handy grad mal zurückgeschickt, und basta
...Ich finde es dennoch besser, Staatsschulden durch private zu ersetzen, statt sie stumpfsinnig hochzubuchen.
>d.
Wie könnte ich auch hier anders, als Ihnen voll zuzustimmen?
Grüße von
non olet (inzwischen schwimmt ein 2-Kilo-Red-Snapper mit einem Liter leckeren Kirchberg de Ribeauville's in meinem Bauch - kann deswegen nicht mehr ganz so klar denken, der Ausdruck dürfte wohl auch etwas in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Sorry:-)
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non olet
13.08.2000, 19:54
@ JüKü
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Re: Gedanken zu UMTS-Erlösverwendung |
Hallo JüKü, ich fürchte, Sie könnten niemals Politiker werden, sind Sie doch viel zu ehrlich:
>"Bürger, wir tilgen die (eure!) Staatsschulden sowieso nie, und die Zinsen zahlen wir aus neuen Schulden, also warum sparen? Wie senken lieber alle möglichen Steuern und machen eben ein paar mehr Schulden.
Dies entspricht zwar der tatsächlichen Politik, jedoch behaupten muß man das Gegenteil, und sich als"Sparkommisar" feiern lassen, wenn man"nur" 10% der Gesamtausgaben mit Krediten finanziert, und wenn man einen vom Napoleon von der Saar keynesianisch aufgeblähten Haushalt lediglich auf das normale, seit Jahren gewohnte Ausmaß reduziert...
Grüße
non olet
P.S.: Auch wenn meine Beiträge (bisher) noch nichts mit Elliott-Wellen zu tun haben (ich muß mich noch wesentlich tiefer in die Materie einarbeiten, bis ich mich erdreiste, eigene Counts hier zur öffentlichen Diskssion zu stellen) - so denke ich doch, daß ein Gutteil der Qualität dieses Boards auch darin begründet liegt, daß hier zu vielen Themen nicht der übliche abdroschene mainstream-blabla undifferenziert repetiert wird, sondern durch eigene Gedanken kritisch hinterfragt und oftmals als Nonsens entarvt wird...
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dottore
13.08.2000, 20:00
@ non olet
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Re: Gedanken zu UMTS-Erlösverwendung |
>Sie meinen sicherlich preis*un*elastisch?!?
Ja, tut mir leid. Und Danke für die Antwort.
d.
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dottore
13.08.2000, 20:07
@ non olet
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Re: Gedanken zu UMTS-Erlösverwendung |
>P.S.: Auch wenn meine Beiträge (bisher) noch nichts mit Elliott-Wellen zu tun haben (ich muß mich noch wesentlich tiefer in die Materie einarbeiten, bis ich mich erdreiste, eigene Counts hier zur öffentlichen Diskssion zu stellen) - so denke ich doch, daß ein Gutteil der Qualität dieses Boards auch darin begründet liegt, daß hier zu vielen Themen nicht der übliche abdroschene mainstream-blabla undifferenziert repetiert wird, sondern durch eigene Gedanken kritisch hinterfragt und oftmals als Nonsens entarvt wird...
Hi, non olet -
das genau ist der Punkt. JüKüs Board ist die offenste, fairste und eben auch sachlichste (und hilfreichste sowieso) Veranstaltung, die ich im Web zu finden vermag. Ich kann auch nicht EW-counten - so what? Aber jeder neue Count schärft meine Sinne und meinen Sinn. Immer an Karl Popper denken und sein Ideal von der"offenen Gesellschaft".
HIER ist sie.
Schönen Abend noch,
d.
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JüKü
13.08.2000, 20:11
@ non olet
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Re: Gedanken zum Board |
>Hallo JüKü, ich fürchte, Sie könnten niemals Politiker werden, sind Sie doch viel zu ehrlich:
Gut so!
>P.S.: Auch wenn meine Beiträge (bisher) noch nichts mit Elliott-Wellen zu tun haben (ich muß mich noch wesentlich tiefer in die Materie einarbeiten, bis ich mich erdreiste, eigene Counts hier zur öffentlichen Diskssion zu stellen) - so denke ich doch, daß ein Gutteil der Qualität dieses Boards auch darin begründet liegt, daß hier zu vielen Themen nicht der übliche abdroschene mainstream-blabla undifferenziert repetiert wird, sondern durch eigene Gedanken kritisch hinterfragt und oftmals als Nonsens entarvt wird...
Vor längerer Zeit, einige erinnern sich sicher, habe ich mal den Zeigefinger gehoben und gebeten, doch beim Thema"Elliott-Wellen" zu bleiben. Sehr schnell habe ich das Posting gelöscht (aber die meisten hatten es eh schon gelesen) und dann alles zurückgenommen. Und das habe ich auch oft wiederholt.
Dieses Board ist so einigartig gerade wegen der Vielfalt. Und die Vielfalt wiederum kommt von den einzigartigen Leuten, die sich hier zusammengefunden haben, aus allen möglichen Bereichen. Eher werde ich das Forum umbenennen ("Deutschlands Nr.1 Börsen-, Wirtschafts- und Weltgeschehen-Forum") als noch mal auf die EW zu pochen! Weiter so!
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Josef
13.08.2000, 21:26
@ dottore
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Karl Popper |
schnipp schnipp
. Ich kann auch nicht EW-counten - so what? Aber jeder neue Count schärft meine Sinne und meinen Sinn. Immer an Karl Popper denken und sein Ideal von der"offenen Gesellschaft".
schnipp schnipp
Hallo dottore,
Immer schon wollte ich was ueber Karl Popper wissen.
Bitte um Literaturangabe.
MfG
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non olet
13.08.2000, 21:41
@ Josef
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Re: Karl Popper |
Hallo Josef,
bin zwar nicht dottore, möchte jedoch (in meinen engen Grenzen) gerne behilflich sein.
Mein Einstieg zu Pooper war
Popper, Karl R. und Eccles, John C.:"Das Ich und sein Gehirn"
ISBN 3-492-11096-7
Popper und der Gehirnforscher Eccles entwickeln zunächst Thesen zu der Fragestellung, wie das Ich ein (Selbst-)Bewußtsein erlangt und tauschen dann ihre Ansätze in mehreren Disputen aus.
Standardwerk: Popper, Karl R.: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde, 2 BändeISBN 3-8252-1724-8 UTB bzw....-1725-6
Extrem lohnenswerte Lektüre, nicht immer ganz einfach zu verstehen
Grüße von
non olet > schnipp schnipp
>. Ich kann auch nicht EW-counten - so what? Aber jeder neue Count schärft meine Sinne und meinen Sinn. Immer an Karl Popper denken und sein Ideal von der"offenen Gesellschaft". > schnipp schnipp
>Hallo dottore,
>Immer schon wollte ich was ueber Karl Popper wissen.
>Bitte um Literaturangabe.
>MfG
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KEEP-COOL
13.08.2000, 21:47
@ JüKü
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Re: Gedanken zum Board |
>>Hallo JüKü, ich fürchte, Sie könnten niemals Politiker werden, sind Sie doch viel zu ehrlich:
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Hi liebe Boardmember
Bewahrt Eure Unabhängigkeit und seid ehrlich - Politiker haben ab einem bestimmten Einfluß Schwierigkeiten damit.
Gut dass es Plätze wie diesen und Teilnehmer wie die hier versammelten gibt.
Nur durch querdenkende Überlegungen ist es häufig möglich die auf politischer Grundlage zu treffende Entscheidungen in Frage zu stellen.
Armes Deutschland wenn es nicht so wäre - auch wenn es manchmal persönlich weh tut. - Es hat etwas auch mit Zivilcourage zu tun. Das gilt sowohl für den politischen als auch für den beruflichen Bereich.
JüKÜ und alle anderen - weiter so.
Schönen Wochenendausklang wünscht
K C
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