Taktiker
30.12.2001, 23:50 |
Nochmal zur Milliardärs-/Neid-Diskussion... /mt Thread gesperrt |
zu häufig wird Kritik am kapitalistischen System als Ausbruch des NEIDES bezeichnet.
Es ist das übliche Totschlagargument, denn in dieser"zivilisierten westlichen Welt" sind Totschlagargumente das A und das O, wird doch der Ausgang eines Disputs immer durch die mediale Tauglichkeit seiner Akteure bestimmt. Und hier zählt nicht die stringente, präzise Argumentation, sondern der schnelle Verbalschlag mit dem besten Durchzug beim zu 99% verblödeten Publikum.
Und was liegt da näher, als Kritik am Kapitalismus, zumal an seinen Ikonen (die ja 99% des gesamten Vermögens auf sich vereinen), als bloßen NEID zu blamieren?!
Man kann sich auslassen über die"Lebensleistung" dieser Milliardärsnasen, wie man lustig ist, und doch behaupte ich, dass es keine Rechtfertigung für eine derart ungerechte Verteilung des Vermögens gibt! Wer will mir erzählen, dass diese Milliardäre eine derart hohe Leistung vollbracht hätten, die solche Vermögen rechtfertigt? Ich toleriere den Reichtum dieser Leute, solange es allen in diesem Lande bzw. überall auf der Welt in einem vernünftigen Maße gut geht.
Da aber 1/3 der Menschen in Deutschland absolut beschissen dran sind und in teilweise armen Verhältnissen leben, kann ich es nicht dulden, und fände es daher gerechtfertigt, diese Familien um einen ordentlichen Batzen ihre Vermögens zu erleichtern. DASS dies korrekt ist, zeigt sich ja daran, dass es in der Geschichte immer wieder passierte. In regelmäßigen Abständen wurde die Waage wieder ins Mittel zurückgeschoben und die Superreichen wurden geplündert. Immer wieder.
Ungleichgewichte bauten sich auf und wurden beseitigt. Wie Krebsgeschwüre enstanden solche Konzentrationen des Reichtums und wie durch eine natürliche Schutzreaktion wurden sie immer wieder ausgeräuchert (um in der Sprache des Führers der zivilisierten Welt zu sprechen).
Man kann über die"Lebensleistungen" dieser Leute schwadronieren wie man will: Letztendlich wurden Abertausende und Milionen von Menschen betrogen und fallengelassen, für den unermeßlichen Reichtum einiger weniger. Jeder sollte seinen Teil dazu beitragen, daß sich das Vermögen dieser Leute wieder breit auf alle Menschen verteilt.
Und so wird es kommen.
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Jochen
31.12.2001, 00:05
@ Taktiker
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Re: Nochmal zur Milliardärs-/Neid-Diskussion... /mt |
>zu häufig wird Kritik am kapitalistischen System als Ausbruch des NEIDES bezeichnet.
Wenn es aber stimmt.
>Es ist das übliche Totschlagargument, denn in dieser"zivilisierten westlichen Welt" sind Totschlagargumente das A und das O,
Ah, und wo gehts gesitteter zu? Auf Kuba, oder in China?
> wird doch der Ausgang eines Disputs immer durch die mediale Tauglichkeit seiner Akteure bestimmt.
Ein Totschlagargument:-)
> Und hier zählt nicht die stringente, präzise Argumentation, sondern der schnelle Verbalschlag mit dem besten Durchzug beim zu 99% verblödeten Publikum.
Volksverachtung ist auch nicht gerade der nette Stil, gelle?
>Und was liegt da näher, als Kritik am Kapitalismus, zumal an seinen Ikonen (die ja 99% des gesamten Vermögens auf sich vereinen), als bloßen NEID zu blamieren?!
Welcher Kapitalist wird ikonenhaft verehrt? Stehen irgendwo Altäre für Theo und Karl Albrecht? Es sind eher die Medienstars, die sind i.d.R. zwar nicht arm, aber Mulitmillionäre sind das nicht alle. Und die 99% sind irgendwie definierbar? Manche meinen ja, die Buschmänner seien die wahren Reichen... Reichtum ist Definitionsfrage.
>Man kann sich auslassen über die"Lebensleistung" dieser Milliardärsnasen, wie man lustig ist, und doch behaupte ich, dass es keine Rechtfertigung für eine derart ungerechte Verteilung des Vermögens gibt!
Man kann eher sagen, der Kapitalismus hat Ungleicheiten beseitigt. Lesenswert in Kurzform ist dazu z.B. Roland Baader"Kreide für den Wolf".
>Wer will mir erzählen, dass diese Milliardäre eine derart hohe Leistung vollbracht hätten, die solche Vermögen rechtfertigt?
Das ist ja das Schöne am Kapitalismus: Jeder kann es zu etwas bringen! Es kommt nicht auf Abstammung an (im Idealfall), sondern auf Leistung und Glück!
>Ich toleriere den Reichtum dieser Leute, solange es allen in diesem Lande bzw. überall auf der Welt in einem vernünftigen Maße gut geht.
>Da aber 1/3 der Menschen in Deutschland absolut beschissen dran sind und in teilweise armen Verhältnissen leben, kann ich es nicht dulden, und fände es daher gerechtfertigt, diese Familien um einen ordentlichen Batzen ihre Vermögens zu erleichtern.
Was würde das bringen, z.B. alle Milliardäre in D zu enteignen? Der Moloch Bund würde max. 2-3 Monate gefüttert werden!
>DASS dies korrekt ist, zeigt sich ja daran, dass es in der Geschichte immer wieder passierte.
Judenmorde z.B. passierten in der Geschichte auch immer wieder (ist ein Totschlagargument, aber ein gutes!). Nur weil etwas passiert, muß es nicht gut sein.
> In regelmäßigen Abständen wurde die Waage wieder ins Mittel zurückgeschoben und die Superreichen wurden geplündert. Immer wieder.
Ah, und wie ging es diesen Ländern danach? Rußland? Nordkorea? Kuba? Blühende Landschaften?
>Man kann über die"Lebensleistungen" dieser Leute schwadronieren wie man will: Letztendlich wurden Abertausende und Milionen von Menschen betrogen und fallengelassen, für den unermeßlichen Reichtum einiger weniger. Jeder sollte seinen Teil dazu beitragen, daß sich das Vermögen dieser Leute wieder breit auf alle Menschen verteilt.
Wer betrügt mich jetzt z.B. im Moment? Bin kein Millionär.
Gruß
Jochen
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Hörbi
31.12.2001, 00:06
@ Taktiker
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Re: Nochmal zur Milliardärs-/Neid-Diskussion... /mt |
>zu häufig wird Kritik am kapitalistischen System als Ausbruch des NEIDES bezeichnet.
>Es ist das übliche Totschlagargument, denn in dieser"zivilisierten westlichen Welt" sind Totschlagargumente das A und das O, wird doch der Ausgang eines Disputs immer durch die mediale Tauglichkeit seiner Akteure bestimmt. Und hier zählt nicht die stringente, präzise Argumentation, sondern der schnelle Verbalschlag mit dem besten Durchzug beim zu 99% verblödeten Publikum.
>Und was liegt da näher, als Kritik am Kapitalismus, zumal an seinen Ikonen (die ja 99% des gesamten Vermögens auf sich vereinen), als bloßen NEID zu blamieren?!
>Man kann sich auslassen über die"Lebensleistung" dieser Milliardärsnasen, wie man lustig ist, und doch behaupte ich, dass es keine Rechtfertigung für eine derart ungerechte Verteilung des Vermögens gibt! Wer will mir erzählen, dass diese Milliardäre eine derart hohe Leistung vollbracht hätten, die solche Vermögen rechtfertigt? Ich toleriere den Reichtum dieser Leute, solange es allen in diesem Lande bzw. überall auf der Welt in einem vernünftigen Maße gut geht.
>Da aber 1/3 der Menschen in Deutschland absolut beschissen dran sind und in teilweise armen Verhältnissen leben, kann ich es nicht dulden, und fände es daher gerechtfertigt, diese Familien um einen ordentlichen Batzen ihre Vermögens zu erleichtern. DASS dies korrekt ist, zeigt sich ja daran, dass es in der Geschichte immer wieder passierte. In regelmäßigen Abständen wurde die Waage wieder ins Mittel zurückgeschoben und die Superreichen wurden geplündert. Immer wieder.
>Ungleichgewichte bauten sich auf und wurden beseitigt. Wie Krebsgeschwüre enstanden solche Konzentrationen des Reichtums und wie durch eine natürliche Schutzreaktion wurden sie immer wieder ausgeräuchert (um in der Sprache des Führers der zivilisierten Welt zu sprechen).
>Man kann über die"Lebensleistungen" dieser Leute schwadronieren wie man will: Letztendlich wurden Abertausende und Milionen von Menschen betrogen und fallengelassen, für den unermeßlichen Reichtum einiger weniger. Jeder sollte seinen Teil dazu beitragen, daß sich das Vermögen dieser Leute wieder breit auf alle Menschen verteilt.
>Und so wird es kommen.
Sehr schön gesagt! Meinen Segen soll es haben.
Denn: Die vielen müssen immer mehr schaffen (und werden dabei immer weniger, qweil nach dem"Zehntausend-Kleine-Negerlein-Prinzip" immer mehr ins AUS katapultiert werden) um den Anteilsanspruch dieser"Krösusen" befriedigen zu können und die Jungs und paar Mädchen wollen trotz all dem Zaster, den sie nicht mal mehr vor sich ausbreiten können, geschweige denn ihn genießen können, ihn dennoch angemessen wertsteigernd weiter mehren und mehren und mehren und...
Wie pervers...
Rechnet doch einfach mal hoch, wann euren verehrten Edelleuten des Kapitalismus mehr als 90% gehören werden.
Und dann die andererseits immer weiter zunehmenden Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger, die mit weitaus weniger zufrieden sind und sein müssen, klar auch sie träumen von Reichtum, werden aber nicht verbittert enden, nur weil sie ihn nicht erreichen.
Viel wichtiger wäre aber eine reale Arbeitschance.
Und nicht immer höher wachsende Hürden der Qualifikation, die immer weniger Arbeitssportler zu schaffen vermögen und die immer öfter auch unter Einsatz all ihrer Kräfte und rücksichtslos gegenüber ihren Nächsten, mit sinkender Aussicht, dies auch auf Dauer durchzuhalten.
Und wenn denn überhaupt genügend Stellen da wären für einen zumindest wesentlichen Teil und dieses Drama spitzt sich ja weltweit zu!
Abermals: Wie pervers...
Und all das trotz fast überall herrschendem ach so gutem und edlem Kapitalismus.
Hörbi
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YIHI
31.12.2001, 00:25
@ Taktiker
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Re: Nochmal zur Milliardärs-/Neid-Diskussion... /mt |
zu häufig wird Kritik am kapitalistischen System als Ausbruch des NEIDES
bezeichnet.
<font size="4">Zu selten das sozialistische als dessen Konsequenz...</font>
Es ist das übliche Totschlagargument, denn in dieser"zivilisierten
westlichen Welt" sind Totschlagargumente das A und das O, wird doch der Ausgang
eines Disputs immer durch die mediale Tauglichkeit seiner Akteure bestimmt. Und
hier zählt nicht die stringente, präzise Argumentation, sondern der schnelle
Verbalschlag mit dem besten Durchzug beim zu <font color="#FF0000">99%
verblödeten Publikum</font>.
<font size="4">Übertreib mal nicht. Auch wenn es die PISA-Umfrage anders
sieht, das 'Volk' war noch nie so gut gebildet wie in unseren Tagen.</font>
Man kann sich auslassen über die"Lebensleistung" dieser Milliardärsnasen,
wie man lustig ist, und doch behaupte ich, dass es keine Rechtfertigung für eine
derart ungerechte Verteilung des Vermögens gibt! Wer will mir erzählen, dass
diese Milliardäre eine derart hohe Leistung vollbracht hätten, die solche
Vermögen rechtfertigt? Ich toleriere den Reichtum dieser Leute, solange es
allen in diesem Lande bzw. überall auf der Welt in einem vernünftigen Maße gut
geht.
<font size="4">Nun, genauer gesagt haben diese Milliardäre ja nur den
Mehrwert auf dem Konto, den sie geschaffen haben.. Es braucht nun mal 'Macher'
auf der Welt. Du widersprichst Dir im Übrigen, wieso soll denn das 1% nicht mehr
erreichen und entsprechend entlohnt werden, als die 99% verblödeten? ;)</font>
Da aber 1/3 der Menschen in Deutschland absolut beschissen dran sind und in
teilweise armen Verhältnissen leben, kann ich es nicht dulden, und fände es
daher gerechtfertigt, diese Familien um einen ordentlichen Batzen ihre Vermögens
zu erleichtern. DASS dies korrekt ist, zeigt sich ja daran, dass es in der
Geschichte immer wieder passierte. In regelmäßigen Abständen wurde die Waage
wieder ins Mittel zurückgeschoben und die Superreichen wurden geplündert. Immer
wieder.
<font size="4">Aber schau doch mal.. diese Superreichen verprassen ihr Geld
ja nicht, sondern horten und investieren es. Und Investitions-kapital braucht
es, die Fortschritte kommen allen entgegen. Ach so.. wenn Du die Milliardäre
enteignest und das Geld den Armen gibst, die es dann ausgeben.. was hast Du
dann? Inflation, Geldentwertung und Du bist wieder gleich weit! Dann hast Du die
Reichen enteignet und mehr Geld unter die Leute gebracht, denen geht's aber
genauso dreckig wie zuvor, denn es ist weniger Geld.</font>
<font size="4">Und wie willst Du diese Milliardäre rechtlich gesehen
enteignen? Das müsste ja so ne kleine Revolution sein.. und wir beiden wissen,
wie unkontrollierbar solche sind und wie blutig sie enden. </font>
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Ecki1
31.12.2001, 00:31
@ Hörbi
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Re: Wir haben ja gar keinen Kapitalismus! |
>>zu häufig wird Kritik am kapitalistischen System als Ausbruch des NEIDES bezeichnet.
>>Es ist das übliche Totschlagargument, denn in dieser"zivilisierten westlichen Welt" sind Totschlagargumente das A und das O, wird doch der Ausgang eines Disputs immer durch die mediale Tauglichkeit seiner Akteure bestimmt. Und hier zählt nicht die stringente, präzise Argumentation, sondern der schnelle Verbalschlag mit dem besten Durchzug beim zu 99% verblödeten Publikum.
>>Und was liegt da näher, als Kritik am Kapitalismus, zumal an seinen Ikonen (die ja 99% des gesamten Vermögens auf sich vereinen), als bloßen NEID zu blamieren?!
>>Man kann sich auslassen über die"Lebensleistung" dieser Milliardärsnasen, wie man lustig ist, und doch behaupte ich, dass es keine Rechtfertigung für eine derart ungerechte Verteilung des Vermögens gibt! Wer will mir erzählen, dass diese Milliardäre eine derart hohe Leistung vollbracht hätten, die solche Vermögen rechtfertigt? Ich toleriere den Reichtum dieser Leute, solange es allen in diesem Lande bzw. überall auf der Welt in einem vernünftigen Maße gut geht.
>>Da aber 1/3 der Menschen in Deutschland absolut beschissen dran sind und in teilweise armen Verhältnissen leben, kann ich es nicht dulden, und fände es daher gerechtfertigt, diese Familien um einen ordentlichen Batzen ihre Vermögens zu erleichtern. DASS dies korrekt ist, zeigt sich ja daran, dass es in der Geschichte immer wieder passierte. In regelmäßigen Abständen wurde die Waage wieder ins Mittel zurückgeschoben und die Superreichen wurden geplündert. Immer wieder.
>>Ungleichgewichte bauten sich auf und wurden beseitigt. Wie Krebsgeschwüre enstanden solche Konzentrationen des Reichtums und wie durch eine natürliche Schutzreaktion wurden sie immer wieder ausgeräuchert (um in der Sprache des Führers der zivilisierten Welt zu sprechen).
>>Man kann über die"Lebensleistungen" dieser Leute schwadronieren wie man will: Letztendlich wurden Abertausende und Milionen von Menschen betrogen und fallengelassen, für den unermeßlichen Reichtum einiger weniger. Jeder sollte seinen Teil dazu beitragen, daß sich das Vermögen dieser Leute wieder breit auf alle Menschen verteilt.
>>Und so wird es kommen.
Hallo Hörbi
Du segnest Taktikers Beitrag wie folgt ab:
Sehr schön gesagt! Meinen Segen soll es haben.
Denn: Die vielen müssen immer mehr schaffen (und werden dabei immer weniger, weil nach dem"Zehntausend-Kleine-Negerlein-Prinzip" immer mehr ins AUS katapultiert werden) um den Anteilsanspruch dieser"Krösusen" befriedigen zu können
Du vergisst einen wichtigen Grund. Je mehr Schulden der Staat macht (und in D hat er seit den 70er Jahren nicht ein einziges Jahr Haushaltsüberschüsse erzielt), umso mehr Milliardäre können, statt Leute zu beschäftigen, Bundeswertpapiere kaufen und risikolose Zinsen kassieren. Dabei muss die Betriebsmarge in einem Umfeld immer stärkerer Konkurrenz (Globalisierung) stets höher sein als die Summe aus der Rendite der Staatspapiere und einer zu errechnenden Risikoprämie, damit eine realwirtschaftliche Investition ihr Risiko rechtfertigt. Ist das Risiko nicht gerechtfertigt, leiht man sein Geld selbstverständlich dem Staat!
Du unterstellst den Milliardären:
und die Jungs und paar Mädchen wollen trotz all dem Zaster, den sie nicht mal mehr vor sich ausbreiten können, geschweige denn ihn genießen können, ihn dennoch angemessen wertsteigernd weiter mehren und mehren und mehren und...
Wie pervers...
Würdest Du`s anders machen? Wenn ja: Wem willst Du Dein Vermögen spenden und wie willst Du Deine Wohltätigkeit fortsetzen, nachdem die von Dir Geförderten das Geld ausgegeben (verkonsumiert) haben? Wenn nein: verbietet sich Deine Kritik von selbst.
Rechnet doch einfach mal hoch, wann euren verehrten Edelleuten des Kapitalismus mehr als 90% gehören werden.
Hier hilft der ach so soziale Schuldenstaat ordentlich mit. Er besteuert im Wesentlichen die Schmalverdiener, um den wenigen Grossverdienern die Zinsen auf die üppig vorhandenen Staatsschulden bezahlen zu können.
Und dann die andererseits immer weiter zunehmenden Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger, die mit weitaus weniger zufrieden sind und sein müssen, klar auch sie träumen von Reichtum, werden aber nicht verbittert enden, nur weil sie ihn nicht erreichen.
Immerhin, es gibt noch Sozialleistungen. Der grösste Posten im deutschen Staatshaushalt ist"Arbeit und Soziales". Nummer zwei sind bereits Zinszahlungen. Verhungern muss jedenfalls noch niemand!
Viel wichtiger wäre aber eine reale Arbeitschance.
Die gibt es. Und zwar aufgrund der hohen Lohnnebenkosten immer mehr"ohne Rechnung".
Und nicht immer höher wachsende Hürden der Qualifikation, die immer weniger Arbeitssportler zu schaffen vermögen und die immer öfter auch unter Einsatz all ihrer Kräfte und rücksichtslos gegenüber ihren Nächsten, mit sinkender Aussicht, dies auch auf Dauer durchzuhalten.
Ja. Die"offiziellen" Arbeitsstellen nehmen ab, die"schwarzen" zu. Im Prinzip müsste ein Vergleichsverfahren für die Staatsschuld durchgezogen werden, damit Rendite nur noch in Verbindung mit unternehmerischem Risiko erzielbar sein kann. Dann gibt`s von alleine wieder"offizielle" Arbeit.
Und wenn denn überhaupt genügend Stellen da wären für einen zumindest wesentlichen Teil und dieses Drama spitzt sich ja weltweit zu! Abermals: Wie pervers...Und all das trotz fast überall herrschendem ach so gutem und edlem Kapitalismus.
Das Problem: Wir haben eben keinen Kapitalismus bei beispielsweise über 50 % Staatsquote in Deutschland. Der Staat möge sich im Wesentlichen auf die Gewährleistung der Rechtsordnung beschränken und sich ansonsten aus dem Wirtschaftsleben heraushalten,
meint mit frohem Neujahrsgruss
Ecki
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Euklid
31.12.2001, 00:40
@ YIHI
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Re: Nochmal zur Milliardärs-/Neid-Diskussion... /mt |
>zu häufig wird Kritik am kapitalistischen System als Ausbruch des NEIDES
>bezeichnet.
><font size="4">Zu selten das sozialistische als dessen Konsequenz...</font>
>Es ist das übliche Totschlagargument, denn in dieser"zivilisierten
>westlichen Welt" sind Totschlagargumente das A und das O, wird doch der Ausgang
>eines Disputs immer durch die mediale Tauglichkeit seiner Akteure bestimmt. Und
>hier zählt nicht die stringente, präzise Argumentation, sondern der schnelle
>Verbalschlag mit dem besten Durchzug beim zu <font color="#FF0000">99%
>verblödeten Publikum</font>.
><font size="4">Übertreib mal nicht. Auch wenn es die PISA-Umfrage anders
>sieht, das 'Volk' war noch nie so gut gebildet wie in unseren Tagen.</font>
>Man kann sich auslassen über die"Lebensleistung" dieser Milliardärsnasen,
>wie man lustig ist, und doch behaupte ich, dass es keine Rechtfertigung für eine
>derart ungerechte Verteilung des Vermögens gibt! Wer will mir erzählen, dass
>diese Milliardäre eine derart hohe Leistung vollbracht hätten, die solche
>Vermögen rechtfertigt? Ich toleriere den Reichtum dieser Leute, solange es
>allen in diesem Lande bzw. überall auf der Welt in einem vernünftigen Maße gut
>geht.
><font size="4">Nun, genauer gesagt haben diese Milliardäre ja nur den
>Mehrwert auf dem Konto, den sie geschaffen haben.. Es braucht nun mal 'Macher'
>auf der Welt. Du widersprichst Dir im Übrigen, wieso soll denn das 1% nicht mehr
>erreichen und entsprechend entlohnt werden, als die 99% verblödeten? ;)</font>
>Da aber 1/3 der Menschen in Deutschland absolut beschissen dran sind und in
>teilweise armen Verhältnissen leben, kann ich es nicht dulden, und fände es
>daher gerechtfertigt, diese Familien um einen ordentlichen Batzen ihre Vermögens
>zu erleichtern. DASS dies korrekt ist, zeigt sich ja daran, dass es in der
>Geschichte immer wieder passierte. In regelmäßigen Abständen wurde die Waage
>wieder ins Mittel zurückgeschoben und die Superreichen wurden geplündert. Immer
>wieder.
><font size="4">Aber schau doch mal.. diese Superreichen verprassen ihr Geld
>ja nicht, sondern horten und investieren es. Und Investitions-kapital braucht
>es, die Fortschritte kommen allen entgegen. Ach so.. wenn Du die Milliardäre
>enteignest und das Geld den Armen gibst, die es dann ausgeben.. was hast Du
>dann? Inflation, Geldentwertung und Du bist wieder gleich weit! Dann hast Du die
>Reichen enteignet und mehr Geld unter die Leute gebracht, denen geht's aber
>genauso dreckig wie zuvor, denn es ist weniger Geld.</font>
><font size="4">Und wie willst Du diese Milliardäre rechtlich gesehen
>enteignen? Das müsste ja so ne kleine Revolution sein.. und wir beiden wissen,
>wie unkontrollierbar solche sind und wie blutig sie enden. </font>
Die Revolution kommt ganz sicher, die Frage ist nur wann und ob sie tatsächlich blutig wird.Ich gehe davon aus daß die Sache ähnlich schleichend läuft wie in Argentinien.Die weitere Frage ist wer von den 3 großen Wirtschaftsnationen USA,Europa,Japan zuerst in die Knie geht.Auf Grund dessen daß die USA das Druckmonopol des Geldes hat bleiben nur noch zwei übrig.Und einer von den zweien wird dann wieder als der Sündenbock hingestellt wenn er die anderen mit in den Strudel reißt.
Geschichte wiederholt sich doch und ich denke daß die leistungslosen Einkommen egal ob Zins oder Sozialtransfer (Zins für die Reichen und Sozialtransfer für die Armen)die von der Mittelschicht erbracht und erarbeitet werden müssen nicht mehr sehr lange getragen werden können.
Gruß EUKLID
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Taktiker
31.12.2001, 00:43
@ Jochen
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Re: Nochmal zur Milliardärs-/Neid-Diskussion... /mt |
>Man kann eher sagen, der Kapitalismus hat Ungleicheiten beseitigt.
Nur lachhaft! Ich habe beide Systeme kennengelernt, DDR und BRD, ausgiebig! Kannst Du das vorweisen?
Der Kapitalismus hat breiten Wohlstand geschaffen, das ist richtig! Der Sozialismus hat zumindest in der DDR -das ist meine Erfahrung- noch breiteren Wohlstand geschaffen, aber -hoho- wohlgemerkt auf niedrigerem Niveau. Im Sinne der Breite des Wohlstands bzw. der Gleichheit war die DDR weit fortgeschrittener. Oh ich vergaß: manche mögen es nicht, wenn sie mit anderen zu gleich gestellt werden. Sie wähnen sich ein wenig höher. Nun, für sowas gabs in der DDR nun allerdings keine Plattform.
Und zum Schluß wisse:
Ich war absoluter Feind des politischen Systems der DDR, aber das gesellschaftliche System war -mit meinen Lenzen kann ich mir anmaßen, das heute reif beurteilen zu können- fortschrittlicher.
Wir stehen hier und heute aber erst am Anfang einer Entwicklung, die auch Du bald als sehr negativ empfinden wirst. Noch liegen die fetten Jahre nicht weit zurück. Wenn es erstmal richtig brennt, wirst Du sehen, wo da die Potenziale dieses Kapitalismus liegen. Du siehst es heute schon in Argentinien, ebenfalls kapitalistisch, oder auch im Stammland USA. Wieviele Millionen von Menschen leben absolut unwürdig in Papphütten und fahren nachts in die Metropolen, um von gesammeltem Papiermüll oder Flaschen (die sie dann für Klimpergeld verkaufen) ihr Leben zu bestreiten. Letztens die ARD-Reportage über Buenos Aires gesehen? Ein tolles System, diese freie Marktwirtschaft!
>Das ist ja das Schöne am Kapitalismus: Jeder kann es zu etwas bringen!
Ja, wer Glück hatte oder einfach die wenigsten Skrupel, kann wirklich weit kommen. Dann werden die Risiken bewundert, die man auf sich nahm. Und man ist ein Macher. Ein tolles System, was dies ermöglicht! Endet man dagegen wie Herr Sommer (Beitrag weiter unten), dann ist man einfach ein Blödmann, denn wie konnte man denn DIESE bösen Risiken auf sich nehmen?!
Gewinn wird privatisiert, Verlust sozialisiert. Oder anders: Erfolg wird idealisiert, Mißerfolg individualisiert. Wird man Milliardär, ist das System großartig. Wird man Sozialhilfeemfänger, ist man einfach faul oder saublöd. Gut gelernt, Deinen kapitalistischen Katechismus!
> Es kommt nicht auf Abstammung an (im Idealfall), sondern auf Leistung und Glück!
Jaja, ist schon gut.
>Was würde das bringen, z.B. alle Milliardäre in D zu enteignen?
Wenn erstmal viele richtig Hunger haben, können sie sich erstmal ordentlich ernähren. Und genug Kraft schöpfen, um den nächsten Laden auszurauben. Siehe Argentinien: Reiche Leute oder einigermaßen gutsituierte Mittelständler werden jetzt am hellichten Tage überfallen, beraubt. Kommt bei uns auch noch.
>Ah, und wie ging es diesen Ländern danach? Rußland? Nordkorea? Kuba? Blühende Landschaften?
Also den Russen gings im Querschnitt vor 1998 besser als heute. Und den Kubanern vor Fidels Revolution auch. Nordkorea hab ich keine Ahnung. Du machst einen Fehler, wenn Du DEN Kubaner, DEN Russen oder DEN DDRler mit DEM Westler vergleichst, den Du in den Soaps und Hollywood-Filmen gezeigt bekommst! Vielen hier gehts verdammt dreckig bzw. sie hängen mit dicken Krediten in den Seilen. wenn die aufgekündigt werden, merken sie, was sie wirklich besitzen bzw."sich leisten" können. Sie laufen tagtäglich an Dir vorbei aber Du willst ihre Geschichten gar nicht hören und sie wollen sie Dir auch gar nicht auf die Nase binden.
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Taktiker
31.12.2001, 00:54
@ Ecki1
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Na das ist ja das Sympathische an diesem Land! |
Wie schön, dass sich nicht jeder Furz, der in diesem Lande gelassen wird, ausschließlich an seiner ökonomischen Effizienz und vor allem kurzfristigen Marge messen lassen muß.
Im Lande des großen Marktgottes ist nicht nur alles Markt, sondern heutzutage auch noch schnellstmöglicher ROI. Zum Glück sind die Hauptakteure in diesem Lande noch zellenfrisch genug, um täglich halbwegs perfekt im Systemttakt mitzuswingen. Und die Alten haben noch genug auf der hohen Kante.
Wie sympathisch da dieses unsere Land ist, wo es neben der Kohle auch noch Reste eines Miteinanders gibt, dass sich aktivieren läßt, ohne dass ich die Landesflagge vor dem Kopf geschwenkt bekomme.
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Taktiker
31.12.2001, 01:09
@ YIHI
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Re: Nochmal zur Milliardärs-/Neid-Diskussion... /mt |
> Übertreib mal nicht. Auch wenn es die PISA-Umfrage anders
>sieht, das 'Volk' war noch nie so gut gebildet wie in unseren Tagen.
Entschuldigung, aber das ist ungeheuerlicher Unfug! Als ich den Schulwechsel vom Osten in den Westen machte, wurde ich fast rasend angesichts der Blödheit der Schüler im Westen! Die Ausbildung in allen naturwissenschaftlichen Disziplinen als auch die Qualität des Sprachenunterrichts war in der DDR wesentlich höher als in der Bundesrepublik. Und ich wechselte von Ost-Berlin immerhin ins Musterland Bayern...
Politische Bildung und Literaturverständnis sind im Westen heute ein GRAUEN!! Die Bürger im Westen sind unglaublich infantilisiert. Erwachsene Menschen lesen Comics und nichts anderes. Billigromanzen von Utta Danella oder Simmel sind das wesentliche literarische Futter für 80% der Leser im Westen. Und wieviele Westler lesen überhaupt Bücher?
Die meistverkaufte Zeitung ist BILD und in rauhen Massen werden täglich Millionen von bunten Schmierblättchen verkauft, mit Dümmsülz und Feldbusch/Bohlen-Stories. Zappe zwischen Pro7, RTL und Sat1 herum und verschaffe Dir ein realistischeres Bild dieses Publikums. Nicht umsonst ist diese Masse heute in jede Richtung zu lenken! Man könnte morgen verkünden, dass alle Türken rausgeschmissen werden und NICHTS würde sich regen im Lande! Ok, bis auf ein paar Grüne, die dann"Bauchweh" äußern würden, aber meinen, da sie in der Koalition mehr erreichen würden als in der Opposition, würden sie die Abweichlerstimmen paritätisch in Ja/Nein aufspalten...
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Euklid
31.12.2001, 01:09
@ Taktiker
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Re: Nochmal zur Milliardärs-/Neid-Diskussion... /mt |
>>Man kann eher sagen, der Kapitalismus hat Ungleicheiten beseitigt.
>Nur lachhaft! Ich habe beide Systeme kennengelernt, DDR und BRD, ausgiebig! Kannst Du das vorweisen?
>Der Kapitalismus hat breiten Wohlstand geschaffen, das ist richtig! Der Sozialismus hat zumindest in der DDR -das ist meine Erfahrung- noch breiteren Wohlstand geschaffen, aber -hoho- wohlgemerkt auf niedrigerem Niveau. Im Sinne der Breite des Wohlstands bzw. der Gleichheit war die DDR weit fortgeschrittener. Oh ich vergaß: manche mögen es nicht, wenn sie mit anderen zu gleich gestellt werden. Sie wähnen sich ein wenig höher. Nun, für sowas gabs in der DDR nun allerdings keine Plattform.
>Und zum Schluß wisse:
>Ich war absoluter Feind des politischen Systems der DDR, aber das gesellschaftliche System war -mit meinen Lenzen kann ich mir anmaßen, das heute reif beurteilen zu können- fortschrittlicher.
>Wir stehen hier und heute aber erst am Anfang einer Entwicklung, die auch Du bald als sehr negativ empfinden wirst. Noch liegen die fetten Jahre nicht weit zurück. Wenn es erstmal richtig brennt, wirst Du sehen, wo da die Potenziale dieses Kapitalismus liegen. Du siehst es heute schon in Argentinien, ebenfalls kapitalistisch, oder auch im Stammland USA. Wieviele Millionen von Menschen leben absolut unwürdig in Papphütten und fahren nachts in die Metropolen, um von gesammeltem Papiermüll oder Flaschen (die sie dann für Klimpergeld verkaufen) ihr Leben zu bestreiten. Letztens die ARD-Reportage über Buenos Aires gesehen? Ein tolles System, diese freie Marktwirtschaft!
>>Das ist ja das Schöne am Kapitalismus: Jeder kann es zu etwas bringen!
>Ja, wer Glück hatte oder einfach die wenigsten Skrupel, kann wirklich weit kommen. Dann werden die Risiken bewundert, die man auf sich nahm. Und man ist ein Macher. Ein tolles System, was dies ermöglicht! Endet man dagegen wie Herr Sommer (Beitrag weiter unten), dann ist man einfach ein Blödmann, denn wie konnte man denn DIESE bösen Risiken auf sich nehmen?!
>Gewinn wird privatisiert, Verlust sozialisiert. Oder anders: Erfolg wird idealisiert, Mißerfolg individualisiert. Wird man Milliardär, ist das System großartig. Wird man Sozialhilfeemfänger, ist man einfach faul oder saublöd. Gut gelernt, Deinen kapitalistischen Katechismus!
>> Es kommt nicht auf Abstammung an (im Idealfall), sondern auf Leistung und Glück!
>Jaja, ist schon gut.
>>Was würde das bringen, z.B. alle Milliardäre in D zu enteignen?
>Wenn erstmal viele richtig Hunger haben, können sie sich erstmal ordentlich ernähren. Und genug Kraft schöpfen, um den nächsten Laden auszurauben. Siehe Argentinien: Reiche Leute oder einigermaßen gutsituierte Mittelständler werden jetzt am hellichten Tage überfallen, beraubt. Kommt bei uns auch noch.
>>Ah, und wie ging es diesen Ländern danach? Rußland? Nordkorea? Kuba? Blühende Landschaften?
>Also den Russen gings im Querschnitt vor 1998 besser als heute. Und den Kubanern vor Fidels Revolution auch. Nordkorea hab ich keine Ahnung. Du machst einen Fehler, wenn Du DEN Kubaner, DEN Russen oder DEN DDRler mit DEM Westler vergleichst, den Du in den Soaps und Hollywood-Filmen gezeigt bekommst! Vielen hier gehts verdammt dreckig bzw. sie hängen mit dicken Krediten in den Seilen. wenn die aufgekündigt werden, merken sie, was sie wirklich besitzen bzw."sich leisten" können. Sie laufen tagtäglich an Dir vorbei aber Du willst ihre Geschichten gar nicht hören und sie wollen sie Dir auch gar nicht auf die Nase binden.
Hierzu paßt wunderschön der Fall Haffa.Heute sagt man die Leute welche Aktien von EM-TV gekauft haben blöde seien.Ich sehe aber keine Strafverfolgung dieser beiden Banditen die ihre Aktien schon verkauft haben zu einer Zeit als sie das gar nicht durften.Und dann kommt der stets klamme Kirch daher und kauft der Haffa-Firma die Lizenz für die Formel 1 ab.Ich denke das Ganze war gefingert und das Geld landete bei Leo Kirch.Und die Banken haben damit ihr Risiko bei Kirch etwas verringert.Der Kapitalismus in der hier gezeigten Form ist gelinde gesagt ein Verbrechersystem!Man muß schon fast davon ausgehen daß dies alles gedeckt wird.Den Haffa - Brüdern würde ich den Richter aus Hamburg wünschen der momentan so populär ist.Und wie war das im Fall des edlen Flick der die ganze Politikkaste bestochen hat oder besser ließ.Oder im Fall Zwick dem Bäderkönig.
Nicht alle Reichen haben ihre Vermögen mit unlauteren Mitteln erworben,aber eine erhebliche Zahl ist nicht makellos.Aber im Grunde genommen sollte man trachten sein Leben zu leben und Reichtum st wahrlich nicht alles denn mehr als zwei mal Filetsteak am Tag kann man nicht essen wobei einmal oder noch weniger besser ist für die Gesundheit.Man soll nicht alles am Geld fest machen und Neid bringt überhaupt nichts.
Gruß EUKLID
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Hörbi
31.12.2001, 01:25
@ Taktiker
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Re: Nochmal zur Milliardärs-/Neid-Diskussion... /mt |
>> Übertreib mal nicht. Auch wenn es die PISA-Umfrage anders
>>sieht, das 'Volk' war noch nie so gut gebildet wie in unseren Tagen.
>Entschuldigung, aber das ist ungeheuerlicher Unfug! Als ich den Schulwechsel vom Osten in den Westen machte, wurde ich fast rasend angesichts der Blödheit der Schüler im Westen! Die Ausbildung in allen naturwissenschaftlichen Disziplinen als auch die Qualität des Sprachenunterrichts war in der DDR wesentlich höher als in der Bundesrepublik. Und ich wechselte von Ost-Berlin immerhin ins Musterland Bayern...
>Politische Bildung und Literaturverständnis sind im Westen heute ein GRAUEN!! Die Bürger im Westen sind unglaublich infantilisiert. Erwachsene Menschen lesen Comics und nichts anderes. Billigromanzen von Utta Danella oder Simmel sind das wesentliche literarische Futter für 80% der Leser im Westen. Und wieviele Westler lesen überhaupt Bücher?
>Die meistverkaufte Zeitung ist BILD und in rauhen Massen werden täglich Millionen von bunten Schmierblättchen verkauft, mit Dümmsülz und Feldbusch/Bohlen-Stories. Zappe zwischen Pro7, RTL und Sat1 herum und verschaffe Dir ein realistischeres Bild dieses Publikums. Nicht umsonst ist diese Masse heute in jede Richtung zu lenken! Man könnte morgen verkünden, dass alle Türken rausgeschmissen werden und NICHTS würde sich regen im Lande! Ok, bis auf ein paar Grüne, die dann"Bauchweh" äußern würden, aber meinen, da sie in der Koalition mehr erreichen würden als in der Opposition, würden sie die Abweichlerstimmen paritätisch in Ja/Nein aufspalten...
Bitte nicht zu sehr übertreiben, das tut auch nicht gut!
Ich blicke immer wieder mit enormem Entsetzen auf die Rechtsradikalenszene z.B. in MVP und frage mich stets wie ein solcher Excess ausgerechnet dort stattfinden kann - also so allgemein hoch kann das Niveau auch wieder nicht sein/gewesen sein.
Auch wenn man viel Frust schiebt, aber derartige Menschenjagden zu veranstalten krönt die Widerwärtigkeit, das ist 3. Reich-Revival pur.
Hörbi
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Turon
31.12.2001, 02:22
@ Taktiker
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@Taktiker |
Kommentar ist fett
>zu häufig wird Kritik am kapitalistischen System als Ausbruch des NEIDES bezeichnet.
Sieh das mal so: ich bin übertzeugter Kapitalist, mit Ansätzen von Anstand und Vernunft. Neid hätten die Kapitalisten unserer Neuzeit gerne. Eigentlich ist es aber Mitleid wegen der grenzenloser Dummheit der Möchtgernkapitalisten.
>Es ist das übliche Totschlagargument, denn in dieser"zivilisierten westlichen Welt" sind Totschlagargumente das A und das O, wird doch der Ausgang eines Disputs immer durch die mediale Tauglichkeit seiner Akteure bestimmt.
Es ist der einfachste Weg, einem X als Penner darzustellen. Wer nichts im Leben erreicht hat, ist auch Nichts - so das Argument der Kaptalisten.
Wie schon oben gesagt - die Kapitalisten der Neuzeit verdienen einen Kopfschuß und eine Unmenge von Mitleid. Den Kopfschuß kannst als Gnadenstoß verstehen.
Und hier zählt nicht die stringente, präzise Argumentation, sondern der schnelle Verbalschlag mit dem besten Durchzug beim zu 99% verblödeten Publikum.
Korrekt - und zwar muß dieser Schlag diskriminierend sein - so kann man auch Neokapitalisten fertig machen. Davon erholen sich die meisten auch nicht, sondern demonstrieren dann für"eigene Rechte". Ich verstecke mich gar nicht damit. Meine Meinung ist: die Dosierung ist maßgebend.
>Und was liegt da näher, als Kritik am Kapitalismus, zumal an seinen Ikonen (die ja 99% des gesamten Vermögens auf sich vereinen), als bloßen NEID zu blamieren?!
Es kommt darauf an, ob wir uns damit verletzt fühlen. Ich wiederhole nochmals: wer in heutiger Form der Kapitalismus für besseren Kapitalismus demonstrieren will verdient Mitleid und er bekommt es auch. Es kommt
auf die Interpretation an. So mal am Rande: 75% der Bundesregierung sind
Vollidioten, weil sie glauben, durch besseren Kapitalismus wird man Probleme lösen können. Das haben Kommunisten auch geglaubt. Es stellt sich nicht einmal der Frage der Bildung der Individuen. Es reicht der Vergeleich Vorher/Nachher.
Stoiber will keine Ausländer, weil sie soziale Unruhen verursachen können,
Schröder holt die Intelligenzbestien aus Indien und hält es für gute Tat.
Wer kommt aber nach Deutschland? Nu - die guten Inder warten immer noch auf gute Offerten.:):)
>Man kann sich auslassen über die"Lebensleistung" dieser Milliardärsnasen, wie man lustig ist, und doch behaupte ich, dass es keine Rechtfertigung für eine derart ungerechte Verteilung des Vermögens gibt!
Genauso iste es!!!!!!!!!!!!!!!! Krassestes Beispiel ist die Microsschrott
Mafia. Nach 20 Jahren Windows ist dieses System immer noch nicht ausgereift.
Jetzt möge mir mal aber einer die Verdienste von B.Gates aufzählen. Ein
Arbeitsloser schaukelt sich die Eier für etwa 1,6 DM die Stunde. Billi
macht es für immerhin 15 DM. Leisten tun Beide aber gegenwärtig etwa das Gleiche. Noch krasser ist der Vergeleich mit deutschen Milliardären - die Leben nicht etwa wegen Ihrer Leistung so gut, sondern, weil sie zum Zeitpunkt X
das Glück hatten in richtige Nische sich unternehmerisch zu betätigen. Das kann aber jeder Penner genausogut.
Wer will mir erzählen, dass diese Milliardäre eine derart hohe Leistung vollbracht hätten, die solche Vermögen rechtfertigt?
Davon gibt es alleine in diesem Forum schon zu viel - auch wenn dieses Forum
von Vernunft nur strotzen kann.
Ich toleriere den Reichtum dieser Leute, solange es allen in diesem Lande bzw. überall auf der Welt in einem vernünftigen Maße gut geht.
Tue ich nicht. Leistung für die Gesellschaft soll belohnt werden, aber nicht One Moment in Time forever. Wenn dann aber doch - dann ist es nichts weiter als Faschismus moderner Art. Es ist doch so: wenn ich heute ein Bild geschaffen habe, und 75 Jahre lang davon essen kann - brauche ich nix zu leisten. Ich lebe ja ohnehin weiter. Daher: wer 5 Jahre nach dem Schnappschuß, einer Idee - aufgrund der Idee 1000 Leute beschäftigt und immer noch Millionen verdient - OK!!!!!!! Aber Boris Becker. 10 Jahre Tennisidol, Nutznießer wohl 25 Jahre. Heeeee? Das ist dann Gerechtigkeit?
>Da aber 1/3 der Menschen in Deutschland absolut beschissen dran sind und in teilweise armen Verhältnissen leben, kann ich es nicht dulden, und fände es daher gerechtfertigt, diese Familien um einen ordentlichen Batzen ihre Vermögens zu erleichtern.
Taktiker: es gibt ein gutes deutsches Sprichwort: Was der Heinzchen nicht lernt, lernt Hans nun mal nie. Darunter leidet zum Beispiel unserer Herr Deutsch. Diese Krankheit breitet sich aber gleich wie Feuersturm auf Galiani etc. aus. So war es eben in Sozialismus. Ein X hatte vor 30 Jahren eine Idee und lebte davon 40 Jahre lang. Morderte, folterte, und enteignete. So läuft es derzeit auch bei uns und in diesem"Kapitalismus".
DASS dies korrekt ist, zeigt sich ja daran, dass es in der Geschichte immer wieder passierte. In regelmäßigen Abständen wurde die Waage wieder ins Mittel zurückgeschoben und die Superreichen wurden geplündert.
Wäre auch wieder an der Zeit, daß Jemand wieder an der Gilotine die Messer schärft. Kandidaten für die Gilotine: unsere Richter - ausnahmslos, Anwälte,
und die Hälfte des Polizeiapparats. Auf Politiker sollte man da schon sogar
Kopfgeld zahlen. So ist das.
Immer wieder.
>Ungleichgewichte bauten sich auf und wurden beseitigt. Wie Krebsgeschwüre enstanden solche Konzentrationen des Reichtums und wie durch eine natürliche Schutzreaktion wurden sie immer wieder ausgeräuchert (um in der Sprache des Führers der zivilisierten Welt zu sprechen).
Mal so am Rande: Was ist zivilisiertes Verhalten? Etwa das was unter heutigem Kapitalismus zu verstehen ist? Richtige Bezeichunung wäre doch solche:
unsere Richter verwenden mittlerweile Gestapo-Methoden, und der Greenhorn in ebensolcher Uniform hat doch keine Wahl sich dagegen zu wehren. Politikern
kann das nur Recht sein, denn so halten sie die Meute im Schach.
>Man kann über die"Lebensleistungen" dieser Leute schwadronieren wie man will: Letztendlich wurden Abertausende und Milionen von Menschen betrogen und fallengelassen, für den unermeßlichen Reichtum einiger weniger.
Es ist schin eine Genugtuung, daß Du es verstehst. Von Vielen erwarte ich es gar nicht mehr. Die müssen eben warten, bis das Rad der Geschichte die Schlinge am Hals so fest dreht, daß einem Alles egal ist, erst dann werden sie erst aus Schaden klug. Heutzutage tut man bei uns genau das Gleiche was Stahlins Gefolgsleute in der UdSSR taten. Wir nennen es aber immer noch Freiheit. In Wirklichkeit verstehen vielleicht 5% der Forumsteilnehmer diesen Begriff"Freiheit". Alle anderen meckern bißchen, lassen aber die weiße Flagge so aushängen wie die übrige Bevölkerung in noch höheren Prozentsatz.
Jeder sollte seinen Teil dazu beitragen, daß sich das Vermögen dieser Leute wieder breit auf alle Menschen verteilt.
Ist ohnehin ununmgänlich - aber erzähle es doch mal Galiani, oder dem Reinhard Deutsch. Meine Meinung ist einfach: wer heute für falsche Begriffe
marschiert, ist selbst schuld. Kapitalismus ist schön und gut, nur was ist das?
Als Osteropäer habe ich es weder in Osten kennengelernt, trotz Pierestrojka und Glasnost. Hier fand ich die Steigerung des Kommunismus. Und in USA finde ich unter dem Decknamen Kapitalismus den Faschismus. Aber wir sind davon auch nicht weit entfernt.
Doch frage mal die Leute, was sie opfern wollen, um wieder Freiheit und waschechten Kapitalismus wiederzuerlangen.
Ich habe alleine in meinem Wohnort, seitens des Amts- und Landgerichts mehr
Rechtsbrüche und Willkürentscheidungen entdeckt, als ein Mafioso aus Rußland sich heutzutage leisten kann. Wenn Du aber glaubst, Du kannst was gegen diese Sitten im Alleingang machen, dann stößt Du an die Grenzen des Rechtsstaatsprinzips schneller als Du glaubst.
Ich gehe da noch weiter. Wenn Du gegen 100 Richter bei uns blind eine Strafanzeige erstatten wirst, wegen sagen wir Korruption, Willkür, Rechtsbeugung, wird es mich wundern wenn Du in mehr als 20% der Fälle falsch liegst. Und weiter - es wird mich wundern, wenn die Staatsanwaltschaft nach Paragraph 152. 2 in solchen Fällen ermitteln wird.
Dieser Paragraph sagt klar: jeder angezeigte Straftat muß verfolgt werden.
Paragraph 152.2 des StPO -
Die Staatsanwaltschaft, soweit nicht anders bestimmt ist, ist verpflichtet, wegen aller verfolgbaren Straftaten einzuschreiten, sofern tatsächliche Anhaltspunkte vorliegen. Verfahren wegen Baumeister, Kohl, Kiep
etc. wurde aber willkürlich eingestellt, obwohl klar ist, daß hier was faul war. Der normale Bürger genießt solche großzügigen Rechte gar nicht erst.
Da gibt es Beugehaft, da gibt es Geldstrafen, da gibt es Existenzen -vernichtung. Aber eine Garde von Menschen wird es nie erfahren. Denn manche
Anschuldigungen erweisen sich in der Strafprozessordnung für die Prominenz als selbstheilend, für andere dagegen als belastend.
Das ist das tatsächliche Bild des Kapitalismus, was die meisten Menschen
noch gar nicht begreifen - R.Deutsch inklusive. Denn er kämpft für den besseren Kapitalismus. Ich tue es nicht. Erst wird gekehrt und geplanzt und Blut gegossen - dann an die Gesellschaftsform gedacht. Wer heute so sagen wir mal
zwei Bpcher über Richter gelesen hat, der weiß auch, daß die Deutschen
den waschechten Kapitalismus gar nicht erst kennen, - mit Ausnahme der Nachkriegsgeneration. Der Schlüsselsatz dafür nennt sich: erst lesen, dann sprechen. Traurig aber wahr.
Frage doch mal Baldur warum er aus diesem Stasirechtsstaat auswanderte.
Jeder andere sollte es auch tun. Ich werde auch auswandern, aber erst werde ich in Blut baden.
MfG.
>Und so wird es kommen.
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Turon
31.12.2001, 02:45
@ YIHI
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Yihi - es kommt darauf an, was Du als Investition ansiehst: |
Aber schau doch mal.. diese Superreichen verprassen ihr Geld
ja nicht, sondern horten und investieren es.
Ich kenne keinen einzigen Unternehmer, der tatsächlich Geld hortet.
Höchstens für die allererste Geschäftsidee.
Und Investitionskapital braucht es, die Fortschritte kommen allen entgegen. Ach so.. wenn Du die Milliardäre enteignest und das Geld den Armen gibst, die es dann ausgeben..
...entstehen neue Milliardäre - was der Sinn der Geldzirkulation ist, ansonsten könnten wir es tonnenweise drucken, damit es letztendlich nur noch bei Rockefeller landet, der dafür weitere Tanker kauft....
So mußt Du es letztendlich sehen. Jeder soll seine Leistung bezahlt bekommen,
aber es muß einen wirklich effizienten Leistungsverteilungsalgorithmus geben. Es kann nicht angehen, daß ein Unternehmer von der Idee X jahrelang
leben kann - und so ist das nun mal - er muß gezwungen werden immer wieder Neues zu erschaffen - das ist der Sinn des Kapitalismus. Es kann nicht angehen daß Henkel und Albrecht immer noch wegen zufälliger Idee Milliardenvermögen der
Massen voerenthalten, während wir 4 Millionen Arbeitslose haben.
Ein Altunternehmer hat es mir mal sehr zutreffend erklärt:
"...Unternehmer zu sein, heißt Geld anderer Leute so zu verwalten, daß für alle gesorgt wird. Denn wenn Du mal 5 Milliarden besitzt, und damit nicht umgehen kannst, verschwendest Du Kapiazitäten und demoralisierst das Volk,
bis es Dich von allem was Du hast und auch nicht hast enteignet.
Das war bei mir etwa kurz vor dem zweiten Diplom und ich bin für jeden Buchstaben von diesem alten Herren dankbar, denn es war mehr Wissen in einem Satz zusammen gefasst, als ich jemals während ganzer Vorlesung gelernt habe.
Überlege Dir doch mal wozu Du ein unbegrenztes Vermögen tatsächlich brauchst?
was hast Du
dann? Inflation, Geldentwertung und Du bist wieder gleich weit! Dann hast Du die Reichen enteignet und mehr Geld unter die Leute gebracht, denen geht's aber genauso dreckig wie zuvor, denn es ist weniger Geld.
Den Altreichen bleiben am Ende eventuell die Produktionskapazitäten, aber
es ist nichts weiter als Wirtschaftserneuerung, wenn die Altmethoden verschwinden und die mit Altmethoden erlangte Macht und Einfluß ebenfalls
das Feld für neue Ideen räumt. Wirtschaftserneuerung ist das wovon der Kapitalismus gepaart mit einigermaßen sozialen Verhältnissen leben kann.
Uns geht es dadurch nicht unbedingt besser - aber wir haben neue Chancenplattform.
Gebe der Welt eine Chance ohne Ihr auf dem Weg zu stehen.
Dafür haben zum Beispiel auch Polen gekämpft, um diese Chancen zu erreichen und bei uns wird es auch nicht anders werden.
Wer sich heute der Erneuerung wegen der völlig verbohrten Ideen des Altkapitalismus - genauso wie damals die Befürworter des Sozialismus
sich an dem Altsozialismus mit Tränen in den Augen erinnerten - [u] es ist
am Ende der falsche Weg, weil alte Machtstrukturen bei Halberneuerungen
nur noch mehr Einfluß gewinnen.
Das ist eine Definition, die für alle Systeme anwendbar ist.
Weg mit dem alten Schrott, auch wenn es vor Jahren funktionierte.
Das ist selbst die Bauernregel. Wenn er sechs mal in Folge 6 tolle ernten hatte, kann er nicht 50 Jahre auf diese 6 zurückblicken und das Gleiche aussähen, weil es mal gut war.
Das war mal - jetzt brauchen wir was Neues.
Gruß.
>zu häufig wird Kritik am kapitalistischen System als Ausbruch des NEIDES
>bezeichnet.
><font size="4">Zu selten das sozialistische als dessen Konsequenz...</font>
>Es ist das übliche Totschlagargument, denn in dieser"zivilisierten
>westlichen Welt" sind Totschlagargumente das A und das O, wird doch der Ausgang
>eines Disputs immer durch die mediale Tauglichkeit seiner Akteure bestimmt. Und
>hier zählt nicht die stringente, präzise Argumentation, sondern der schnelle
>Verbalschlag mit dem besten Durchzug beim zu <font color="#FF0000">99%
>verblödeten Publikum</font>.
><font size="4">Übertreib mal nicht. Auch wenn es die PISA-Umfrage anders
>sieht, das 'Volk' war noch nie so gut gebildet wie in unseren Tagen.</font>
>Man kann sich auslassen über die"Lebensleistung" dieser Milliardärsnasen,
>wie man lustig ist, und doch behaupte ich, dass es keine Rechtfertigung für eine
>derart ungerechte Verteilung des Vermögens gibt! Wer will mir erzählen, dass
>diese Milliardäre eine derart hohe Leistung vollbracht hätten, die solche
>Vermögen rechtfertigt? Ich toleriere den Reichtum dieser Leute, solange es
>allen in diesem Lande bzw. überall auf der Welt in einem vernünftigen Maße gut
>geht.
><font size="4">Nun, genauer gesagt haben diese Milliardäre ja nur den
>Mehrwert auf dem Konto, den sie geschaffen haben.. Es braucht nun mal 'Macher'
>auf der Welt. Du widersprichst Dir im Übrigen, wieso soll denn das 1% nicht mehr
>erreichen und entsprechend entlohnt werden, als die 99% verblödeten? ;)</font>
>Da aber 1/3 der Menschen in Deutschland absolut beschissen dran sind und in
>teilweise armen Verhältnissen leben, kann ich es nicht dulden, und fände es
>daher gerechtfertigt, diese Familien um einen ordentlichen Batzen ihre Vermögens
>zu erleichtern. DASS dies korrekt ist, zeigt sich ja daran, dass es in der
>Geschichte immer wieder passierte. In regelmäßigen Abständen wurde die Waage
>wieder ins Mittel zurückgeschoben und die Superreichen wurden geplündert. Immer
>wieder.
><font size="4">Aber schau doch mal.. diese Superreichen verprassen ihr Geld
>ja nicht, sondern horten und investieren es. Und Investitions-kapital braucht
>es, die Fortschritte kommen allen entgegen. Ach so.. wenn Du die Milliardäre
>enteignest und das Geld den Armen gibst, die es dann ausgeben.. was hast Du
>dann? Inflation, Geldentwertung und Du bist wieder gleich weit! Dann hast Du die
>Reichen enteignet und mehr Geld unter die Leute gebracht, denen geht's aber
>genauso dreckig wie zuvor, denn es ist weniger Geld.</font>
><font size="4">Und wie willst Du diese Milliardäre rechtlich gesehen
>enteignen? Das müsste ja so ne kleine Revolution sein.. und wir beiden wissen,
>wie unkontrollierbar solche sind und wie blutig sie enden. </font>
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Turon
31.12.2001, 03:02
@ Taktiker
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Kurz: |
Ich habe meine Abitur in der Bundesrepublik so geschafft:
Nach 10 Jahren Schule im Osten bin ich wegen angeblichen Wissensmängel um 2 Jahre zurückgestuft worden. Doch reichte mein Schulwissen dafür aus, um wegen der Rückstufung von polnischen Gymnasium schnarchend (!!!!!!!) das deutsche Abi zu erlangen.
Und ich bin nicht einmal der Hellste und der Tüchtigste gewesen.
Seit ich klar denken kann, habe ich mir aus dem Leben eigenen Reim gemacht.
Die Klasse der deutschen Abiturienten ist leider nur ein Gehirnfurz einiger
selbstverliebten Bundesdeutschen - nur das wird man Dir lieber Taktiker
erst dann glauben (und mir natürlich auch), wenn die Amtsprache in Forschungsinstituten eher eine Mischung aus russisch, polnisch, und afghanisch
wird.
Wenn sich ein Land selbst lobt - dann ist es ein Anzeichen dafür, daß es vor 20 Jahren stehen geblieben ist. Als ich mein Abi machte - das war vor 10 Jahren - war ich schon dieser Meinung - der Zuwachs bei Arbeitslosenzahlen bestätigt diese Meinung sogar.
Bei den Osttdeutschen muß man den Wissenspegel einfach nur im Vergleich loben.
Doch Du bist sicher damit konfrontiert worden, daß man Dir sagte, die Ossis wissen mehr - aber eben nicht so detailiert wie wie Du.
Das ist natürlich Wunschdenken.
Gruß.
Gruß.
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Turon
31.12.2001, 03:06
@ Turon
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Und noch ergänzend: |
es ist bewiesen, daß nicht gepflegtes Wissen irgendwann auch verloren geht.
Das macht man mit Fickgeschichten von Bohlen/Feldbusch
geht es verloren.
Aber das ist die Taktik: das Fußvolk soll dumm bleiben, damit es alles
toleriert und nichts wirklich versteht.
Leitsatz:
Schauen Sie doch bitte jeden ersten auf das Schöne Geld, was sie von uns erhalten.:) ;)
Das ist die bundesdeutsche Wirklichkeit. Wir haben hier so etwas wie Blödheitpflege.
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Oldy
31.12.2001, 03:06
@ Turon
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Re: @Taktiker |
Mir hat dieser Beitrag eigentlich gefallen und dann habe ich mich gefragt, warum sich der Oldy eigentlich schon vor Jahren verdünnisiert hat. Könnt ihr euch das vorstellen? Ich fürchte, Nein.
Gruß aus Shangri-La
vom Oldy
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JLL
31.12.2001, 10:20
@ Taktiker
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Zur Gerechtigkeit und Duldung des Reichtums durch Taktiker |
Ich denke der Begriff der"Gerechtigkeit" ist schwammig und kann von jedem so verwendet werden, wie es ihm in den Kram passt.
Der Reichtum der Vielgescholtenen hat sich im wesentlichen irgendwann einmal in Märkten oder sonstigen Austauschbeziehungen gebildet, teilweise auch schon in der Vor- und Vor-Vor-Generation (Immos, Aktien, Betriebssysteme, etc.). Es wird auch Gaunereien und Verbrechen darunter gegeben haben, die sollte man hart ahnden, gar keine Frage.
Aber was bitte ist an den Aktien-Milliarden des Herrn Buffett unmoralisch? Er hat, was viele hier auch - nur weit weniger erfolgreich -praktizieren, geschickt ge- und verkauft. Was ist an Becker's Millionen unmoralisch? Hat er jemandem die Pistole auf die Brust gesetzt, um seine Werbeverträge zu bekommen? Nein, irgendjemandem war es das einfach irgendwann einmal wert. Wer in dieser Austauschbeziehung profitiert hat, nunja. Es ist natürlich nicht nur Leistung, die jemanden reich macht, es ist auch Glück und die Bereitschaft zum Risiko. Bobbele ist da kein schlechtes Beispiel. Er hat hart trainiert und alles auf die Tennis-Karriere gesetzt. Wenn er trotzdem nur ein mittelmäßiger Spieler geworden wäre, hättest Du ihm eine Träne nachgeweint? Gerade Spitzensport ist ein Spiel auf Zeit - ein 40-jähriger Tennisspieler dürfte in die Schublade"schwer vermittelbar" gehören. Becker hatte das Glück, dass durch seine Siege der Tennissport bei uns populär wurde, und er oder sein Manager haben die Früchte geerntet, ist doch vollkommen ok. Oder Paul McCartney, dürfte auch ne runde Milliarde schwer sein. Hat er uns das Geld abgepresst? Sein musikalisches Genie hat unzählige Menschen erfreut, was ist falsch daran, wenn er heute ein Leben im Luxus führen kann?
Und wo was ist, das wußte schon der Volksmund, da kommt immer noch was dazu (Der Teufel scheißt auf den größten Haufen, etc.) - nenne es Zinseszinseffekt, der einfach bei den Reichen positiv wirkt und bei den Schuldnern dazu führt, dass sie sich für nix und wieder nix abstrampeln.
Für Märkte jedoch ist"Gerechtigkeit" keine relevante Kategorie. Märkte sollen lediglich die Effizienz beim Leistungsaustausch gewährleisten."Gerechtigkeit" bleibt ein subjektives Empfinden. Und eine Gesellschaft in der der eine oder andere"Taktiker" den Reichtum eines anderen aufgrund seines subjektiven Empfindens nicht"duldet", erscheint mir doch sehr viel willkürlicher und diktatorischer zu sein, als eine Gesellschaft, die so durchlässig ist, dass es zumindest theoretisch jeder in der Spanne seines Lebens vom Habenichts zum Superreichen bringen kann (Gates, Buffett, McCartney, etc.).
Viele Grüße
JLL
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Euklid
31.12.2001, 11:11
@ JLL
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Re: Zur Gerechtigkeit und Duldung des Reichtums durch Taktiker |
>Ich denke der Begriff der"Gerechtigkeit" ist schwammig und kann von jedem so verwendet werden, wie es ihm in den Kram passt.
>Der Reichtum der Vielgescholtenen hat sich im wesentlichen irgendwann einmal in Märkten oder sonstigen Austauschbeziehungen gebildet, teilweise auch schon in der Vor- und Vor-Vor-Generation (Immos, Aktien, Betriebssysteme, etc.). Es wird auch Gaunereien und Verbrechen darunter gegeben haben, die sollte man hart ahnden, gar keine Frage.
>Aber was bitte ist an den Aktien-Milliarden des Herrn Buffett unmoralisch? Er hat, was viele hier auch - nur weit weniger erfolgreich -praktizieren, geschickt ge- und verkauft. Was ist an Becker's Millionen unmoralisch? Hat er jemandem die Pistole auf die Brust gesetzt, um seine Werbeverträge zu bekommen? Nein, irgendjemandem war es das einfach irgendwann einmal wert. Wer in dieser Austauschbeziehung profitiert hat, nunja. Es ist natürlich nicht nur Leistung, die jemanden reich macht, es ist auch Glück und die Bereitschaft zum Risiko. Bobbele ist da kein schlechtes Beispiel. Er hat hart trainiert und alles auf die Tennis-Karriere gesetzt. Wenn er trotzdem nur ein mittelmäßiger Spieler geworden wäre, hättest Du ihm eine Träne nachgeweint? Gerade Spitzensport ist ein Spiel auf Zeit - ein 40-jähriger Tennisspieler dürfte in die Schublade"schwer vermittelbar" gehören. Becker hatte das Glück, dass durch seine Siege der Tennissport bei uns populär wurde, und er oder sein Manager haben die Früchte geerntet, ist doch vollkommen ok. Oder Paul McCartney, dürfte auch ne runde Milliarde schwer sein. Hat er uns das Geld abgepresst? Sein musikalisches Genie hat unzählige Menschen erfreut, was ist falsch daran, wenn er heute ein Leben im Luxus führen kann?
>Und wo was ist, das wußte schon der Volksmund, da kommt immer noch was dazu (Der Teufel scheißt auf den größten Haufen, etc.) - nenne es Zinseszinseffekt, der einfach bei den Reichen positiv wirkt und bei den Schuldnern dazu führt, dass sie sich für nix und wieder nix abstrampeln.
>Für Märkte jedoch ist"Gerechtigkeit" keine relevante Kategorie. Märkte sollen lediglich die Effizienz beim Leistungsaustausch gewährleisten."Gerechtigkeit" bleibt ein subjektives Empfinden. Und eine Gesellschaft in der der eine oder andere"Taktiker" den Reichtum eines anderen aufgrund seines subjektiven Empfindens nicht"duldet", erscheint mir doch sehr viel willkürlicher und diktatorischer zu sein, als eine Gesellschaft, die so durchlässig ist, dass es zumindest theoretisch jeder in der Spanne seines Lebens vom Habenichts zum Superreichen bringen kann (Gates, Buffett, McCartney, etc.).
>Viele Grüße
>JLL
Nein Boris Becker hat nun wirklich niemand die Pistole auf die Brust gesetzt das ist wohl richtig.Trotzdem muß her etwas tiefer geschürft werden.Die Gretchenfrage ist wer hat diese Millionen tatsächlich bezahlt und erarbeitet?
Wieso sind die Millionen an Becker effizient wenn die Marktwirtschaft immer als effizient angesehen wird?Hätte er nicht für die Hälfte oder ein Viertel genau so gut gespielt?Ich betrachte diese Bezahlungen als Exzesse obwohl ich sie dem Boris gern zugestehe.Die Firma Opel hat für mich ein entscheidendes Signal gegeben als sie den Vertrag mit dem FC Bayern gekündigt hat.Es verträgt sich einfach nicht wenn man bei Lohnverhandlungen beteuert daß nichts mehr in der Kasse ist und dann wahnwitzige Millionen an einen Fußballclub abführt.Sind unsere Fußballclubs nur Durchlaufstationen für gewaschenes Geld?Wenn man die Ermittlungen der diversen Finanzämter verfolgt könnte man auf diese Idee kommen.Der Punkt liegt dort daß solche Aufwendungen als Werbeetat auch noch an der Steuer abziehbar sind und deswegen ist der Finanzminister sprich Steuerzahler an diesem Wahnsinn zur Hälfte beteiligt ob er will oder nicht.Das kuriose dabei ist daß gleichzeitig der Steuerzahler auch noch die Stadien finanziert und als wenn es noch nicht genug wäre auch noch die Polizeiarmada für die Krawalle.Also wer diesen Wahnsinn finanziert dürfte spätestens jetzt klar sein.Die Schweinerei ist daß man sich dagegen noch nicht einmal wehren kann weil ja jeder Politfuzzy in irgendeinem Verein seine Pfoten hat.Scheinbar taugt der Fußball und der Spitzensport nur noch um das Volk zu beruhigen.Werden vielleicht deswegen diese Wahnsinnssummen bezahlt? Brot und Spiele als moderne Variante?Nein das Geld ist wahrlich nicht verdient sondern von der Gessellschaft erpreßt.Der Firma Opel kann ich nur danken daß sie den Anfang macht mit diesem Wahnsinn aufzuhören.Die plotischen Institutionen sollten aufhören den Profisport in massiver Weise zu begünstigen da diese inzwischen Wirtschaftsunternehmen sind.Und vor allen Dingen weg mit den Steuervergünstigungen der Werbeausgaben an Profivereine.Jeder Häuslebauer muß die Zinsen für sein Haus aus versteuertem Einkommen aufbringen und den Fußballvereinen wird mit dieser Hilfestellung das Geld des Steuerzahlers nachgeworfen sodaß die Gehälter der Fußballspieler in abnorme Höhen wachsen können.Im Prinzip handelt es sich hier um die ineffizienteste Form von Staatssubventionen die nicht mehr weiter tolerierbar sind anhand der Auswüchse der Spielergehälter.
Gruß EUKLID
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PuppetMaster
31.12.2001, 11:17
@ JLL
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Re: Zur Gerechtigkeit und Duldung des Reichtums durch Taktiker |
>Für Märkte jedoch ist"Gerechtigkeit" keine relevante Kategorie.
allerdings. für die menschen aber nicht.
wie kann der 'markt' dann die ideale, alles regelnde instanz sein?
gruss
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Hörbi
31.12.2001, 12:02
@ Euklid
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Re: Zur Gerechtigkeit und Duldung des Reichtums durch Taktiker |
>>Ich denke der Begriff der"Gerechtigkeit" ist schwammig und kann von jedem so verwendet werden, wie es ihm in den Kram passt.
>>Der Reichtum der Vielgescholtenen hat sich im wesentlichen irgendwann einmal in Märkten oder sonstigen Austauschbeziehungen gebildet, teilweise auch schon in der Vor- und Vor-Vor-Generation (Immos, Aktien, Betriebssysteme, etc.). Es wird auch Gaunereien und Verbrechen darunter gegeben haben, die sollte man hart ahnden, gar keine Frage.
>>Aber was bitte ist an den Aktien-Milliarden des Herrn Buffett unmoralisch? Er hat, was viele hier auch - nur weit weniger erfolgreich -praktizieren, geschickt ge- und verkauft. Was ist an Becker's Millionen unmoralisch? Hat er jemandem die Pistole auf die Brust gesetzt, um seine Werbeverträge zu bekommen? Nein, irgendjemandem war es das einfach irgendwann einmal wert. Wer in dieser Austauschbeziehung profitiert hat, nunja. Es ist natürlich nicht nur Leistung, die jemanden reich macht, es ist auch Glück und die Bereitschaft zum Risiko. Bobbele ist da kein schlechtes Beispiel. Er hat hart trainiert und alles auf die Tennis-Karriere gesetzt. Wenn er trotzdem nur ein mittelmäßiger Spieler geworden wäre, hättest Du ihm eine Träne nachgeweint? Gerade Spitzensport ist ein Spiel auf Zeit - ein 40-jähriger Tennisspieler dürfte in die Schublade"schwer vermittelbar" gehören. Becker hatte das Glück, dass durch seine Siege der Tennissport bei uns populär wurde, und er oder sein Manager haben die Früchte geerntet, ist doch vollkommen ok. Oder Paul McCartney, dürfte auch ne runde Milliarde schwer sein. Hat er uns das Geld abgepresst? Sein musikalisches Genie hat unzählige Menschen erfreut, was ist falsch daran, wenn er heute ein Leben im Luxus führen kann?
>>Und wo was ist, das wußte schon der Volksmund, da kommt immer noch was dazu (Der Teufel scheißt auf den größten Haufen, etc.) - nenne es Zinseszinseffekt, der einfach bei den Reichen positiv wirkt und bei den Schuldnern dazu führt, dass sie sich für nix und wieder nix abstrampeln.
>>Für Märkte jedoch ist"Gerechtigkeit" keine relevante Kategorie. Märkte sollen lediglich die Effizienz beim Leistungsaustausch gewährleisten."Gerechtigkeit" bleibt ein subjektives Empfinden. Und eine Gesellschaft in der der eine oder andere"Taktiker" den Reichtum eines anderen aufgrund seines subjektiven Empfindens nicht"duldet", erscheint mir doch sehr viel willkürlicher und diktatorischer zu sein, als eine Gesellschaft, die so durchlässig ist, dass es zumindest theoretisch jeder in der Spanne seines Lebens vom Habenichts zum Superreichen bringen kann (Gates, Buffett, McCartney, etc.).
>>Viele Grüße
>>JLL
>Nein Boris Becker hat nun wirklich niemand die Pistole auf die Brust gesetzt das ist wohl richtig.Trotzdem muß her etwas tiefer geschürft werden.Die Gretchenfrage ist wer hat diese Millionen tatsächlich bezahlt und erarbeitet?
>Wieso sind die Millionen an Becker effizient wenn die Marktwirtschaft immer als effizient angesehen wird?Hätte er nicht für die Hälfte oder ein Viertel genau so gut gespielt?Ich betrachte diese Bezahlungen als Exzesse obwohl ich sie dem Boris gern zugestehe.Die Firma Opel hat für mich ein entscheidendes Signal gegeben als sie den Vertrag mit dem FC Bayern gekündigt hat.Es verträgt sich einfach nicht wenn man bei Lohnverhandlungen beteuert daß nichts mehr in der Kasse ist und dann wahnwitzige Millionen an einen Fußballclub abführt.Sind unsere Fußballclubs nur Durchlaufstationen für gewaschenes Geld?Wenn man die Ermittlungen der diversen Finanzämter verfolgt könnte man auf diese Idee kommen.Der Punkt liegt dort daß solche Aufwendungen als Werbeetat auch noch an der Steuer abziehbar sind und deswegen ist der Finanzminister sprich Steuerzahler an diesem Wahnsinn zur Hälfte beteiligt ob er will oder nicht.Das kuriose dabei ist daß gleichzeitig der Steuerzahler auch noch die Stadien finanziert und als wenn es noch nicht genug wäre auch noch die Polizeiarmada für die Krawalle.Also wer diesen Wahnsinn finanziert dürfte spätestens jetzt klar sein.Die Schweinerei ist daß man sich dagegen noch nicht einmal wehren kann weil ja jeder Politfuzzy in irgendeinem Verein seine Pfoten hat.Scheinbar taugt der Fußball und der Spitzensport nur noch um das Volk zu beruhigen.Werden vielleicht deswegen diese Wahnsinnssummen bezahlt? Brot und Spiele als moderne Variante?Nein das Geld ist wahrlich nicht verdient sondern von der Gessellschaft erpreßt.Der Firma Opel kann ich nur danken daß sie den Anfang macht mit diesem Wahnsinn aufzuhören.Die plotischen Institutionen sollten aufhören den Profisport in massiver Weise zu begünstigen da diese inzwischen Wirtschaftsunternehmen sind.Und vor allen Dingen weg mit den Steuervergünstigungen der Werbeausgaben an Profivereine.Jeder Häuslebauer muß die Zinsen für sein Haus aus versteuertem Einkommen aufbringen und den Fußballvereinen wird mit dieser Hilfestellung das Geld des Steuerzahlers nachgeworfen sodaß die Gehälter der Fußballspieler in abnorme Höhen wachsen können.Im Prinzip handelt es sich hier um die ineffizienteste Form von Staatssubventionen die nicht mehr weiter tolerierbar sind anhand der Auswüchse der Spielergehälter.
>Gruß EUKLID
Das ist richtig erfrischend!!
Danke!
Auch meine Seelenlage beim Thema rhetorisch-substanziell voll auf den Punkt gebracht!
Gut daß es Menschen gibt, die das nicht nur so schön können, sondern auch so schön sagen!
Das Gehalt vom Schrempp ist aber auch total beschremppt!
Ist zwar eine andere Spielklasse/Arena aber auch vollkommen unsinnig und zumindest was meine Motivation betrifft, wirken solche Beispiele eher kontraproduktiv.
Man weiß eben mittlerweile doch zu gut, für was man eigentlich zu arbeiten hat, wohin sich bereits ein Teil der persönlichen Auszehrung verflüchtigt hat.
Gruß
Hörbi
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JLL
31.12.2001, 12:18
@ Euklid
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Re: Zur Gerechtigkeit und Duldung des Reichtums durch Taktiker |
Moooment!
1. Warum sollte Becker für die Hälfte oder ein Viertel spielen, wenn er mehr herausholen kann? Die wenigsten wären wohl zu AOL gegangen und hätten gesagt, dass die zwei Sätze die sie stammeln sollen überbezahlt wären, und ob man sich nicht auf weniger einigen könnnte. Dies wäre die Aufgabe der Kontrahenten AOL, Mercedes, etc. gewesen. Nur, damals war das"Momentum des Werbemittels Becker" intakt und wer weniger geboten hätte, hätte halt einfach den Zuschlag nicht bekommen. Unter den für beide Seiten gegebenen Rahmenbedingungen (dazu gehören nunmal auch die steuerlichen) mag es durchaus auch für die Partner eine"vernünftige" Entscheidung gewesen sein, auch wenn durch die übermäßige Anwendung der Momentumsstrategie die Preise tendenziell in exzessive Bereiche getrieben wurden. Eine steuerliche Nichtbeachtlichkeit von Werbeausgaben ist ein kühner Gedanke, der vielleicht das Ausmaß nicht jedoch die generelle Richtung beeinflußt hätte. Dann wäre der Vertrag halt nicht bei 20 Mio. sondern nur bei 10 Mio. abgeschlossen worden.
2. Exzesse kommen an allen Märkten immer wieder vor. Die Anwendung der Momentumsstrategie (seien es hochgetriebene Preise für erfolgreiche Aktien oder Fußballspieler) kann über lange Phasen sehr erfolgreich sein - bis, ja bis, das Momentum kippt. Dann ist die Preistreiberei nicht mehr wirtschaftlich lohnend, sondern entpuppt sich als Dummheit (Tulpenzwiebeln, Internetaktien, etc.), durch die sich die Dummen Ihrer Mittel entäußern und damit auch an Einfluß auf die künftige Preisbildung verlieren. Auch ein Regelkreis, die mir wesentlich sympathischer ist, als"Gerechtigkeitsbehörden".
3. Ich verstehe unter Effizienz, die Bereitstellung eines Mechanismus, der einen reibungslosen Austausch ermöglicht. Ob der Austausch zu einem"gerechten" oder auch nur"richtigen" Preis stattfindet, ist - wie gesagt - nicht mein Thema. Ich würde sogar behaupten, dass die übermäßige Anwendung der Momentumstrategie (z.B. Performancedruck institutioneller Anleger) bestimmte Preisexzesse erst ermöglicht und die Korrektur in Richtung auf angemessene Preise verzögert hat. Das muß aber nicht heißen, dass der Markt überhaupt nicht mehr auf diese Preise zurückfindet. Ich würde vielmehr vermuten, dass das Hinauszögern der Korrektur deren Heftigkeit erhöht, denn Momentum wirkt natürlich auch in die Gegenrichtung. Wenn bestimmte Marktteilnehmer darüber hinaus schlicht falsche Vorstellungen über den Wert oder die Wertentwicklung einer Sache hegen, dann ist dies ein Umstand, den ich schwerlich dem Abrechnungs-/Austauschmechanismus ankreiden kann. Wir alle hoffen doch irgendwie von Fehlpreisungen zu profitieren, sei es, dass uns Silber zu billig und der Dow zu teuer erscheint. Effizienz des Austausches schließt in meiner Sicht (temporäre) Fehlpreisungen in keiner Weise aus.
Viele Grüße
JLL
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JLL
31.12.2001, 13:07
@ PuppetMaster
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Re: Zur Gerechtigkeit und Duldung des Reichtums durch Taktiker |
Der Markt ist weder IDEAL, noch soll er ALLES regeln. Diese Attribute werden ihm in der Regel nur von denjenigen angeheftet, die ihm im gleichen Atemzug die Nichterfüllbarkeit derselben vorwerfen.
Ich ziehe den Markt lediglich als Regelmechanismus den subjektiven Gerechtigkeitsvorstellungen eines Dritten, mit denen ich mich im Zweifel nicht identifizieren möchte, vor. Und dass es Ineffizienzen in der Preisbildung gibt, ist ein Umstand, von dem einige ganz passabel leben können.
Viele Grüße
JLL
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Euklid
31.12.2001, 13:13
@ Hörbi
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Re: Zur Gerechtigkeit und Duldung des Reichtums durch Taktiker |
>>>Ich denke der Begriff der"Gerechtigkeit" ist schwammig und kann von jedem so verwendet werden, wie es ihm in den Kram passt.
>>>Der Reichtum der Vielgescholtenen hat sich im wesentlichen irgendwann einmal in Märkten oder sonstigen Austauschbeziehungen gebildet, teilweise auch schon in der Vor- und Vor-Vor-Generation (Immos, Aktien, Betriebssysteme, etc.). Es wird auch Gaunereien und Verbrechen darunter gegeben haben, die sollte man hart ahnden, gar keine Frage.
>>>Aber was bitte ist an den Aktien-Milliarden des Herrn Buffett unmoralisch? Er hat, was viele hier auch - nur weit weniger erfolgreich -praktizieren, geschickt ge- und verkauft. Was ist an Becker's Millionen unmoralisch? Hat er jemandem die Pistole auf die Brust gesetzt, um seine Werbeverträge zu bekommen? Nein, irgendjemandem war es das einfach irgendwann einmal wert. Wer in dieser Austauschbeziehung profitiert hat, nunja. Es ist natürlich nicht nur Leistung, die jemanden reich macht, es ist auch Glück und die Bereitschaft zum Risiko. Bobbele ist da kein schlechtes Beispiel. Er hat hart trainiert und alles auf die Tennis-Karriere gesetzt. Wenn er trotzdem nur ein mittelmäßiger Spieler geworden wäre, hättest Du ihm eine Träne nachgeweint? Gerade Spitzensport ist ein Spiel auf Zeit - ein 40-jähriger Tennisspieler dürfte in die Schublade"schwer vermittelbar" gehören. Becker hatte das Glück, dass durch seine Siege der Tennissport bei uns populär wurde, und er oder sein Manager haben die Früchte geerntet, ist doch vollkommen ok. Oder Paul McCartney, dürfte auch ne runde Milliarde schwer sein. Hat er uns das Geld abgepresst? Sein musikalisches Genie hat unzählige Menschen erfreut, was ist falsch daran, wenn er heute ein Leben im Luxus führen kann?
>>>Und wo was ist, das wußte schon der Volksmund, da kommt immer noch was dazu (Der Teufel scheißt auf den größten Haufen, etc.) - nenne es Zinseszinseffekt, der einfach bei den Reichen positiv wirkt und bei den Schuldnern dazu führt, dass sie sich für nix und wieder nix abstrampeln.
>>>Für Märkte jedoch ist"Gerechtigkeit" keine relevante Kategorie. Märkte sollen lediglich die Effizienz beim Leistungsaustausch gewährleisten."Gerechtigkeit" bleibt ein subjektives Empfinden. Und eine Gesellschaft in der der eine oder andere"Taktiker" den Reichtum eines anderen aufgrund seines subjektiven Empfindens nicht"duldet", erscheint mir doch sehr viel willkürlicher und diktatorischer zu sein, als eine Gesellschaft, die so durchlässig ist, dass es zumindest theoretisch jeder in der Spanne seines Lebens vom Habenichts zum Superreichen bringen kann (Gates, Buffett, McCartney, etc.).
>>>Viele Grüße
>>>JLL
>>Nein Boris Becker hat nun wirklich niemand die Pistole auf die Brust gesetzt das ist wohl richtig.Trotzdem muß her etwas tiefer geschürft werden.Die Gretchenfrage ist wer hat diese Millionen tatsächlich bezahlt und erarbeitet?
>>Wieso sind die Millionen an Becker effizient wenn die Marktwirtschaft immer als effizient angesehen wird?Hätte er nicht für die Hälfte oder ein Viertel genau so gut gespielt?Ich betrachte diese Bezahlungen als Exzesse obwohl ich sie dem Boris gern zugestehe.Die Firma Opel hat für mich ein entscheidendes Signal gegeben als sie den Vertrag mit dem FC Bayern gekündigt hat.Es verträgt sich einfach nicht wenn man bei Lohnverhandlungen beteuert daß nichts mehr in der Kasse ist und dann wahnwitzige Millionen an einen Fußballclub abführt.Sind unsere Fußballclubs nur Durchlaufstationen für gewaschenes Geld?Wenn man die Ermittlungen der diversen Finanzämter verfolgt könnte man auf diese Idee kommen.Der Punkt liegt dort daß solche Aufwendungen als Werbeetat auch noch an der Steuer abziehbar sind und deswegen ist der Finanzminister sprich Steuerzahler an diesem Wahnsinn zur Hälfte beteiligt ob er will oder nicht.Das kuriose dabei ist daß gleichzeitig der Steuerzahler auch noch die Stadien finanziert und als wenn es noch nicht genug wäre auch noch die Polizeiarmada für die Krawalle.Also wer diesen Wahnsinn finanziert dürfte spätestens jetzt klar sein.Die Schweinerei ist daß man sich dagegen noch nicht einmal wehren kann weil ja jeder Politfuzzy in irgendeinem Verein seine Pfoten hat.Scheinbar taugt der Fußball und der Spitzensport nur noch um das Volk zu beruhigen.Werden vielleicht deswegen diese Wahnsinnssummen bezahlt? Brot und Spiele als moderne Variante?Nein das Geld ist wahrlich nicht verdient sondern von der Gessellschaft erpreßt.Der Firma Opel kann ich nur danken daß sie den Anfang macht mit diesem Wahnsinn aufzuhören.Die plotischen Institutionen sollten aufhören den Profisport in massiver Weise zu begünstigen da diese inzwischen Wirtschaftsunternehmen sind.Und vor allen Dingen weg mit den Steuervergünstigungen der Werbeausgaben an Profivereine.Jeder Häuslebauer muß die Zinsen für sein Haus aus versteuertem Einkommen aufbringen und den Fußballvereinen wird mit dieser Hilfestellung das Geld des Steuerzahlers nachgeworfen sodaß die Gehälter der Fußballspieler in abnorme Höhen wachsen können.Im Prinzip handelt es sich hier um die ineffizienteste Form von Staatssubventionen die nicht mehr weiter tolerierbar sind anhand der Auswüchse der Spielergehälter.
>>Gruß EUKLID
>Das ist richtig erfrischend!!
>Danke!
>Auch meine Seelenlage beim Thema rhetorisch-substanziell voll auf den Punkt gebracht!
>Gut daß es Menschen gibt, die das nicht nur so schön können, sondern auch so schön sagen!
>Das Gehalt vom Schrempp ist aber auch total beschremppt!
>Ist zwar eine andere Spielklasse/Arena aber auch vollkommen unsinnig und zumindest was meine Motivation betrifft, wirken solche Beispiele eher kontraproduktiv.
>Man weiß eben mittlerweile doch zu gut, für was man eigentlich zu arbeiten hat, wohin sich bereits ein Teil der persönlichen Auszehrung verflüchtigt hat.
>Gruß
>Hörbi
Und wieder muß ich gerade lesen daß der Wahnsinn neue Triumphe feiert.Die Allianz verpraßt 500 Millionen für eine Fußballarena in München.Und wer hat dafür wohl gesorgt?Natürlich spielen hier wieder die Politfuzzys die große Rolle.Und die Rendite der Lebensversicherungen leidet nicht darunter?Sind die denn alle größenwahnsinnig geworden?Jetzt fällt mir siedend heiß der Spruch meiner alten Oma ein die mir einmal sagte:Bub du mußt aufpassen wenn die größten Türme und Häuser in edelster Ausführung gebaut werden dann ist Gefahr im Verzug.Vor allem wenn sie immer höher gegen den Himmel gebaut werden und man meint sie wollten den Berater vom Himmel herholen weil niemand mehr weiß wie es anscheinend weitergehen soll.
Wenn man die Politiker jetzt natürlich ansprechen sollte kommt sofort das Argument Arbeitsplätze.Ja mit dem Stadion schaffen wir doch Arbeitsplätze heißt es.Aber ist dieses Geld wirklich sinnvoll angelegt während in allen Großstädten die Hauptkanäle aus Hitlers Zeit sind und dringend der Renovierung bedürfen weil der Pinkel aus allen Fugen in das Trinkwasser übergeführt wird.Ätzend denn unsere Politiker geben im Prinzip die Steuerkohlen für ihr privates Hobby aus.Nun kann er glänzen der Stoiber.Vielleicht kommt der Kanzler jetzt auf die Idee in Hannover noch schnell ebenfalls etwas aus dem Boden zu stampfen denn schließlich hat die Birgit Breuel ja mal wieder eine große Kasse nötig.Vielleicht macht man das als Nachtrag der Weltausstellung.Schafft doch auch Arbeitsplätze oder?
Ja sollen wir denn nicht gleich den heimischen Rasen unserer Politiker mähen,weil das auch Arbeitsplätze schafft?
Ich glaub es nicht der Wahnsinn muß Methode haben aber ab heute werden alle Versicherungen der Allianz gekündigt zum nächst fälligen Termin mit einem Anschreiben des skrupellosen Umgangs mit Geldern der Versicherten oder werden jetzt die 500 Millionen schnell in die anstehenden Versicherungserhöhungen eingeplant.Nur solche Konsequenzen mit Anschreiben wecken die Kerle auf.Wenn das Schule machen würde wäre das meine größte Freude für das neue Jahr.Aber vorher noch bitte schnell die Aktien verkaufen;-)
Gruß EUKLID
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Taktiker
31.12.2001, 14:41
@ JLL
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Re: Zur Gerechtigkeit und Duldung des Reichtums durch Taktiker |
>Und eine Gesellschaft in der der eine oder andere"Taktiker" den Reichtum eines anderen aufgrund seines subjektiven Empfindens nicht"duldet", erscheint mir doch sehr viel willkürlicher und diktatorischer zu sein, als eine Gesellschaft, die so durchlässig ist, dass es zumindest theoretisch jeder in der Spanne seines Lebens vom Habenichts zum Superreichen bringen kann (Gates, Buffett, McCartney, etc.).
Ja, ein gewisses Diktat sehe ich als notwendig an. Völlig korrekt! Die"freie Gesellschaft" hört sich sehr verlockend an, aber sie setzt auf die Urtriebe des Menschen und bietet daher nicht nur alle Möglichkeiten zum Reichtum und"Vorwärtsstreben","Aufsteigen" etc, sondern sie appelliert auch an alle negativen Instinkte des Menschen.
Eine sozialistische Gesellschaft ist fortschrittlicher, denn sie verlangt höhere Disziplin vom Individuum: Fähigkeit, sich der Gemeinschaft unterzuordnen und von jedem auch maximale Leistungsbereitschaft, auch wenn die möglichen Erträge für den einzelnen begrenzt sind. Wenn jeder gleich meckert, weil er einen Tribut an die Gemeinschaft abzugeben hat, ist das ein Kennzeichen von Unreife.
Sozialismus verlangt einen reiferen Menschen, der seine tierischen Triebe, seinen Eifer überwunden hat und seine Ambitionen begrenzt, zugunsten der Gemeinschaft. Kapitalismus fördert Akkumulation und Machtstreben und züchtet daher permanent die Saat für Unfrieden und Kriege.
Es geht nicht darum, ob Becker hart für seine Millionen gearbeitet hat und ob ich sie ihm mißgönne. Ein Bergmann schuftet auch hart, viel härter als unser Tennisgott, und doch wird er mit Almosen abgespeist und nach 20 Jahren Maloche eiskalt auf die Straße gesetzt.
Eine solche Gesellschaft ist nicht gerecht und hier gehts nicht um Mißgunst oder Neid, sondern um faire Verteilung des Wohlstands. Wie kann man es dulden, dass einige Schwerreiche Milliarden besitzen, aber Millionen von Menschen verhungern ("3.Welt") bzw. dahinvegetieren (die Verlierer in der"1.Welt")?
Die medienträchtigen Donations der Superreichen für soziale Projekte etc. sind pure Augenwischerei. So was gab es im Mittelalter und ich finde dieses Modell der Fürsorge absolut rückständig, im übrigen auch nicht leistungsstark und vor allem aber menschenverachtend: Die Armen bekommen vom reichen Spender huldvoll ein paar Brosamen hingeworfen und küssen ihm die Füße. Wie unwürdig! Dafür macht sich Mr. Rich seine Schäfchen zu Untergebenen, die ihm die Füße küssen.
Und der Prozeß schreitet voran! Die Polarisierung wird stärker und in Argentinien siehst Du schon, wie die Schere auseinandergeht, die Mittelklasse in Armut versinkt und immer weniger Superreichen immer mehr gehört, immer mehr Armen dagegegen gar nichts. Wo soll das hinführen? Ich sag es Dir: Die Reichen werden sich mehr und mehr verbarrikadieren und abschotten. Ist das das Modell für die Zukunft? Irgendwann werden die Paläste in jedem Fall gestürmt und dann interessiert Deine Ode an den Kapitalismus und seine wunderbaren Möglichkeiten niemanden mehr. Den Reichen wird genommen werden und niemand wird fragen, wie legitim sie nun zu ihrem Geld gekommen sind. Die Spannungen bauen sich regelmäßig ab, meistens blitzartig.
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Diogenes
31.12.2001, 14:47
@ Taktiker
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Milliardärs-/Neid-Diskussion... / - lange Rede, kurze Lösung |
Hi Taktiker,
Der Diskussion kurze Lösung:
Man verbiete dem Staat das Schulden machen, streiche die Subventionen, verzichte auf jegliche"Umverteilung" und begrenze die Staatsquote auf maximal 10 %.
So gilt:
1) Es wird nur reich, wer andere reich macht.
2) Es bleibt nur reich, wer sich seinen Reichtum stehts auf neue erwirbt (-> wieder Punkt 1).
Ergebnis: Alle werden reicher an Gütern, Reich und Arm drücken sich nicht mehr.
Gruß
Diognes
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JÜKÜ
31.12.2001, 14:57
@ Diogenes
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Re: / - lange Rede, kurze Lösung / Abschied für heute.... mT |
>Hi Taktiker,
>Der Diskussion kurze Lösung:
>Man verbiete dem Staat das Schulden machen, streiche die Subventionen, verzichte auf jegliche"Umverteilung" und begrenze die Staatsquote auf maximal 10 %.
>So gilt:
>1) Es wird nur reich, wer andere reich macht.
>2) Es bleibt nur reich, wer sich seinen Reichtum stehts auf neue erwirbt (-> wieder Punkt 1).
>Ergebnis: Alle werden reicher an Gütern, Reich und Arm drücken sich nicht mehr.
>Gruß
>Diognes
DAS und nur DAS ist immer wieder der Grund vielen Übels: Staatsschulden.
Bravo, Diogenes!
Und nun verabschiede ich mich für dieses Jahr.
Gleich gehts ins Musical Musical"Elisabeth", dann beginnt der gemütliche Teil...
Allen einen guten Übergang und alles Gute für 2002!
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Ecki1
31.12.2001, 15:30
@ Diogenes
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Diogenes: Jawohl, so ist es! (owT) |
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XSurvivor
31.12.2001, 15:37
@ Taktiker
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Ursache Zins - die größte Ungerechtigkeit aller Zeiten! |
Hallo,
ganz meiner Meinung. Nur sollte man nicht vergessen, daß eine Enteignung nicht viel bringt, wenn die Ursache, welche zu diesen Ungleichgewichten führte nicht beseitigt wird.
Und diese ursache ist der Zins!
Durch Zins wird derjenige, welcher schon viel hat noch reicher, kann dann noch mehr anlegen und noch mehr Zinskassieren usw.
Auf der anderen Seite müssen sich Staat, Unternehmen und Privathaushalte zunehmend verschulden, weil sich das Geld bei den Reichen konzentriert. Alles läuft rein mathematisch nach der Zinseszinsfunktion ab - mit zunehmender Zeit immer schneller. Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer - bei uns und überall auf der Welt.
Deshalb muß der Zins der wie schon Aristoteles sagte"wider die Natur" ist restlos verschwinden!
Wer Zins befürwortet, befürwortet gleichzeitig ungerechte lesitungslose Geldkonzentration und Ungerechtigkeit.
Gruß
XS
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Uwe
31.12.2001, 16:48
@ Diogenes
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Re: - lange Rede, kurze Lösung... (un)möglich humane Umsetzung? |
Diognes: [i]...
1) Es wird nur reich, wer andere reich macht.
2) Es bleibt nur reich, wer sich seinen Reichtum stehts auf neue erwirbt (-> wieder Punkt 1).
Ergebnis: Alle werden reicher an Gütern, Reich und Arm drücken sich nicht mehr.
[/i]
Hervorragend, Diognes!
Nun braucht man, wie bei allen Ideen auf diesem Gebiet, nur noch die Menschen, die sich gleichsam an diese Regeln halten. Überdies wird die Entscheidung, wer wann wenn wie"reich gemacht hat" wohl allerorts unterschiedlich ausgelegt werden, Markt hin, Markt her.
Somit scheint mir Deine Postulierung auf genauso"wackligen" Untergrund gebaut zu sein, wie sozialisch motivierte Ideen, die ebenfalls den idealen Menschen zur erfolgreichen Umsetzung ihrer Vorstellungen benötigen, solange sie nicht mit Machtansprüchen verquickt werden. Deine Leitsätze laufen m.E. somit Gefahr, als ebensolche unbewiesene Heilslehre eingestuft zu werden, wenn man ihre Umsetzung nicht in Konsequenz weiterdenkt und die Schwachstellen herausfiltert.
Darüber hinaus bleibt man wohl die Antwort schuldig, warum dieses einfache Zwei-Punkte-Prinzip bisher noch nicht allgemeingültig erfolgreich umgesetzt werden konnte. Denn wenn der Reichtum in dem Maßen an den Geber des Reichtums zurückfließt, warum erlebte Afrika, Aamerika und ander nicht genannte Regionen, keine Blütezeiten, die sich für die Urbevölkerung"auszahlte", denn Du wirst bestimmt nicht mit Deinem Punkt 2) antworten wollen.
Gruß
Uwe, der diese Gelegenheit nutzen möchte, sich hier für alle Neujahrswünsche zu bedanken und sie im reichlichem Maße auch erwidern möchte.
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YIHI
31.12.2001, 16:55
@ XSurvivor
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lol.. beseitigen wir den Zins! Aber wozu denn dann noch investieren? owT |
>Hallo,
>ganz meiner Meinung. Nur sollte man nicht vergessen, daß eine Enteignung nicht viel bringt, wenn die Ursache, welche zu diesen Ungleichgewichten führte nicht beseitigt wird.
>Und diese ursache ist der Zins!
>Durch Zins wird derjenige, welcher schon viel hat noch reicher, kann dann noch mehr anlegen und noch mehr Zinskassieren usw.
>Auf der anderen Seite müssen sich Staat, Unternehmen und Privathaushalte zunehmend verschulden, weil sich das Geld bei den Reichen konzentriert. Alles läuft rein mathematisch nach der Zinseszinsfunktion ab - mit zunehmender Zeit immer schneller. Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer - bei uns und überall auf der Welt.
>Deshalb muß der Zins der wie schon Aristoteles sagte"wider die Natur" ist restlos verschwinden!
>Wer Zins befürwortet, befürwortet gleichzeitig ungerechte lesitungslose Geldkonzentration und Ungerechtigkeit.
>Gruß
>XS
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apoll
31.12.2001, 18:08
@ XSurvivor
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Re: Ursache Zins - die größte Ungerechtigkeit aller Zeiten! |
>Hallo,
>ganz meiner Meinung. Nur sollte man nicht vergessen, daß eine Enteignung nicht viel bringt, wenn die Ursache, welche zu diesen Ungleichgewichten führte nicht beseitigt wird.
>Und diese ursache ist der Zins!
>Durch Zins wird derjenige, welcher schon viel hat noch reicher, kann dann noch mehr anlegen und noch mehr Zinskassieren usw.
>Auf der anderen Seite müssen sich Staat, Unternehmen und Privathaushalte zunehmend verschulden, weil sich das Geld bei den Reichen konzentriert. Alles läuft rein mathematisch nach der Zinseszinsfunktion ab - mit zunehmender Zeit immer schneller. Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer - bei uns und überall auf der Welt.
>Deshalb muß der Zins der wie schon Aristoteles sagte"wider die Natur" ist restlos verschwinden!
>Wer Zins befürwortet, befürwortet gleichzeitig ungerechte lesitungslose Geldkonzentration und Ungerechtigkeit.
>Gruß
>XS
...wer sollte den denn beseitigen?die Herrschaften haben doch eben diesen Zines-
zins eingeführt um die Menscheit permanent auszuplündern,das geht seit 1694, der
Gründung der Bank von England so und die Grundlagen schaffte Wilhelm der Erober-
er!!!
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H. Thieme
31.12.2001, 18:44
@ Euklid
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ich mag Haffa, der hat mir einen Audi gebracht (vielleicht lieb ich ihn sogar) (owT) |
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Diogenes
31.12.2001, 19:26
@ Uwe
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Re: - lange Rede, kurze Lösung... (un)möglich humane Umsetzung? |
>Hervorragend, Diognes!
Hi Uwe,
Nur kurz:
>Nun braucht man, wie bei allen Ideen auf diesem Gebiet, nur noch die Menschen, die sich gleichsam an diese Regeln halten.
Wieso wird in den Schulen nichts über wirtschaft gelehrt? Ich vermute, weil sonst die zukünftigen Wähler beurteilen könnten, was die Politiker taugen.
>Überdies wird die Entscheidung, wer wann wenn wie"reich gemacht hat" wohl allerorts unterschiedlich ausgelegt werden, Markt hin, Markt her.
Der Markt - sprich die Leute - bestimmt, was wieviel wert ist und wer Unternehmen ist und bleiben darf. Eine permanente Urabstimmung, wenn man so will.
>Somit scheint mir Deine Postulierung auf genauso"wackligen" Untergrund gebaut zu sein, wie sozialisch motivierte Ideen, die ebenfalls den idealen Menschen zur erfolgreichen Umsetzung ihrer Vorstellungen benötigen, solange sie nicht mit Machtansprüchen verquickt werden.
>Deine Leitsätze laufen m.E. somit Gefahr, als ebensolche unbewiesene Heilslehre eingestuft zu werden, wenn man ihre Umsetzung nicht in Konsequenz weiterdenkt und die Schwachstellen herausfiltert.
Diese Leitsätzse sind das (vorläufige?) Ergebnis meiner Überlegungen, denke sie ruhig durch.
>Darüber hinaus bleibt man wohl die Antwort schuldig, warum dieses einfache Zwei-Punkte-Prinzip bisher noch nicht allgemeingültig erfolgreich umgesetzt werden konnte.
>Denn wenn der Reichtum in dem Maßen an den Geber des Reichtums zurückfließt, warum erlebte Afrika, Aamerika und ander nicht genannte Regionen, keine Blütezeiten, die sich für die Urbevölkerung"auszahlte", denn Du wirst bestimmt nicht mit Deinem Punkt 2) antworten wollen.
Der Grund dafür liegt im USD (und z.T auch DM/Franc/Pfund/Euro) als Reservewährung. Die Länder exportieren Güter und erhalten Schuldverschreibungen, die dann bei Ihren ZB's als Währungsreserve landen. Ergebnis: die armen Länder erbringen Leistungen ohne eine Gegenleistung dafür zu erhalten.
>Gruß
>Uwe, der diese Gelegenheit nutzen möchte, sich hier für alle Neujahrswünsche zu bedanken und sie im reichlichem Maße auch erwidern möchte.
Gruß und guten Rutsch an alle!
Diognes
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Oldy
31.12.2001, 22:54
@ YIHI
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Re: lol.. beseitigen wir den Zins! Aber wozu denn dann noch investieren? owT |
>>Hallo,
>>ganz meiner Meinung. Nur sollte man nicht vergessen, daß eine Enteignung nicht viel bringt, wenn die Ursache, welche zu diesen Ungleichgewichten führte nicht beseitigt wird.
>>Und diese ursache ist der Zins!
>>Durch Zins wird derjenige, welcher schon viel hat noch reicher, kann dann noch mehr anlegen und noch mehr Zinskassieren usw.
>>Auf der anderen Seite müssen sich Staat, Unternehmen und Privathaushalte zunehmend verschulden, weil sich das Geld bei den Reichen konzentriert. Alles läuft rein mathematisch nach der Zinseszinsfunktion ab - mit zunehmender Zeit immer schneller. Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer - bei uns und überall auf der Welt.
>>Deshalb muß der Zins der wie schon Aristoteles sagte"wider die Natur" ist restlos verschwinden!
>>Wer Zins befürwortet, befürwortet gleichzeitig ungerechte lesitungslose Geldkonzentration und Ungerechtigkeit.
>>Gruß
>>XS
$$$ Man investiert auch ohne Zins, wenn man statt einer Gegenwartspraeferenz eine Zukunftspraeferenz hat. Mit anderen Worten, wenn man Geld heute spart, welches man im Alter, wenn man weniger oder keines mehr verdient und ersparen kann, haben moechte. Da ist es einem wichtiger, dass dieses ersparte Geld noch genau so viel wert ist und nicht dass es Zinsen brachte. Erfahrungsgemaess funktioniert das Zinseszinssystem naemlich nicht und dann ist das Geld samt Zinsen nichts mehr wert, wenn man es brauchen wuerde.
So erging es jedenfalls meinen Eltern und Grosseltern und allen ihren Zeitgenossen. Ich selber bin glimpflich davon gekommen bisher und meine Investitionen sind nur zu einen sehr kleinen Teil monetaer und zinstragend.
Als ich noch wirklich Zinsen zahlen musste (ausser den in den Preisen versteckten, die jeder zahlen muss) verdiente ich mit dem geliehenen Geld wesentlich mehr als die Zinsen. Ich beklage mich also nicht ueber die Zinsen. Es war mein freier Wille, sie zu zahlen.
Vielleicht sollten wir Yihi wuenschen, dass er immer mehr Zinsen bekommt, als er versteckt in den Preisen zahlen muss und dass sein Geld samt Zinsen nie wertlos wird. Wenn er im richtigem Zeitraum leben wuerde, waere das vielleicht moeglich, aber ich befuerchte, dass er das nicht tut.
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Uwe
01.01.2002, 02:49
@ Diogenes
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Re: - lange Rede, kurze Lösung... (un)möglich humane Umsetzung? |
Hallo Diogenes!
Um es gleich vorne anzustellen: Dein zwei"Punkteplan", Diogenes, werde ich mit allen Worten verteidigen und darauf bezog sich mein »hervorragend, Diogenes« und eben auch die Wahl der"offenen" Formulierung: »... (un)möglich humane Lösung?«.
Nun habe ich mir allerdings zu eigen werden lassen, nach der ersten Euphorie, die Dinge vom"Fundament", der Grundlage also her zu untersuchen (obwohl Statiker es gewohnt sind, erst das Dach abzuschätzen, um im weiteren Betrachtungen die Konstruktion von oben nach unten zu untersuchen, um dann vom Architekten zu erfahren, dass der Künstler sich die Gestaltung des Daches doch ganz anders vorstellt), um möglichst keine Hinweisen auf"Schwachstellen" in den Grundfesten, zu spät zu erkennen, denn dass der Überbau an manchen stellen"geflickt" aussehen mag, soll kein Mangel, sondern Zeichen der Vitalität sein.
Daher meine kritischen Anmerkungen, wobei Du Dich leider allzu sehr auf die unmittelbare Gegenwart beziehst, wo ich eher auf Vorkommnisse der Entwicklung in größeren Zeitspannen hinweisen wollte, die eine Beurteilung der Ergebnisse der Umsetzung Deines Zwei-Punkte-Plans nicht erlauben, da, wie auch hier kürzlich für DEN Kapitalismus erwähnt, die"Veranstaltung" in der gedachten Idealform noch nie stattgefunden hat, also wir theoretisieren.
Wenn Du bemängelst und dabei vermutest: »... Wieso wird in den Schulen nichts über wirtschaft gelehrt? Ich vermute, weil sonst die zukünftigen Wähler beurteilen könnten, was die Politiker taugen.« so hast Du bereits die"Wurzel beim Schopf gepackt" (geht wohl nicht so recht, aber vielleicht gib’s ein Lacher ) und magst bestimmt auch einen Aspekt als Begründung angesprochen haben.
Aber hier beginnt bereits ein Problem der"Verteilung", oder besser der anteiligen Leistung am Reichtum: Wie ist also im Sinne des"Gebens und Nehmens", das Lehren zu bewerten? Wie"reich" kann also ein Lehrer werden? Lässt sich seine Bedeutung wirklich richtig im Vergleich zu einem Menschen erfassen, der einer Anzahl von Personen Arbeit ermöglicht, die vielleicht erst durch die Ausbildung durch den Lehrer dazu befähigt wurden diese Arbeit zu leisten? Wer ist in Deinem System derjenige, der diese Teilung und Wertung und letztendlich die Entlohnung des Lehrers vornimmt (an die"große Planwirtschaft", nach der Gott weiß, wie viele Lehrer wir brauchen werden, mag ich nicht glauben, und dieser Gedanke ist wohl auch eher aus der Zeit heraus zu verstehen,in der er verfasst wurde [Bezug auf (den"echten") Galiani:"Über das Geld"]).
Und weiter: Wer nimmt die Entlohnung der Eltern vor, für den"Reichtum", den sie gegeben haben. Kleine Teilprobleme vielleicht, doch sie zeigen m.E. deutlich, dass wir uns in jedem Fall um das Allgemeinwesen zu sorgen haben.
Der Markt und die Verordnungen sind dazu wohl nur über den Umweg der Fehlentwicklung in der Lage, denn auch der Markt vermag nicht zu wissen, was gebraucht wird, er reagiert nur schneller auf das Ergebnis"Versuch und Fehler", allerdings manchmal mit den für den Einzelnen oder die Gruppe fatalen folgen. In Deinem"Zwei-Punkte-Plan" erkenne ich allerdings noch nicht, wer die geforderte Wirtschaftslehre (für die Allgemeinheit) umsetzen könnte.
Indem Du formulierst: »... Der Markt - sprich die Leute - bestimmt, was wieviel wert ist und wer Unternehmen ist und bleiben darf. Eine permanente Urabstimmung, wenn man so will.«, gehst Du m.E. erneut von einer idealen Rahmenbedingung aus, die voraussetzt, dass die freie Wahl gewährleistet ist.
Können aber die Leute wirklich der"freie Markt" sein? Natürlich wird ein Produkt nicht veräußerbar sein, wenn es keine Interessenten findet. In diesem Sinne muss aber die Macht einzelner Teilnehmer in Grenzen gehalten werden. Was selbst der Staat nicht schafft, wird wohl eine"wankelmütigen, launischen und manipulierbaren", zudem noch filigran in ihren Intressen gegliederte Kundschaft noch weniger schaffen, oder hast Du vom Boykott der Arzneimittel gehört, da der Wert der Waren, bei Vergleich in unterschiedlichen Ländern nicht angemessen sein kann.
Ferner werden wir uns bestimmt eingig sein, wenn wir unterstellen, das Kriege um Märkte und Ressourcen geführt werden. Müßte dieses bei Deinem Zwei-Punkte-Plan als Quelle der Störung ausgeschaltet werden, und kann dies gelingen ohne ohne Austausch der menschlichen Eigenarten? Einen freien Markt hat es wohl und wird es wohl auch nicht ohne veränderte Werte nicht geben.
Daher bin ich durchaus dran interessiert, Deine Leitsätze, die Du als (vorläufiges?) Ergebnis Deiner Überlegungen bezeichnest, ernsthaft durchzudenken, nicht das Perfekte anstrebend, sondern mögliche Stolperstellen, so wie ich sie meine zu sehen, wegzuräumen.
Deine aktuelle Begründung für die Armut von Länder ist wohl richtig, hingegen wollte ich meinen Zeitansatz, wie ich oben erwähnte, aber weiter gefasst sehen. Ausbeutung/Raub (nicht nur Spanien fällt mir ein), aufgezwungene Sklaverei (nicht nur die Negertransporte aus Afrika nach Amerika sind hier zu erwähnen) und Betrug/Mord (wieder sollen Ureinwohner des amerikanischen Kontinentes nur als Beispiel dargestellt werden aber auch die Kette der Kriege lässt sich weitestgehend in diese Rubrik unterbringen) sind wohl nicht mit Deinen beiden Leitsätzen zu vereinen, solange es Fraktionen geben wird, die darin ihren Vorteil glauben zu sehen.
Ob diese Kreise"gewinnen" oder"verlieren" ist dabei unbedeutend, da nur der das Ergebnis des"Versuchs" zeigen wird, ob der Start des"Versuchs" ein"Fehler" oder"kein Fehler" war (hoppla: ist das etwa auch schon"freier Markt"? bei dem bei Versagen eben nicht nur der Verursacher die Scherben beseitigen muss, sondern diese Aufgabe anderen überlassen wird? Noch so ein Problem was zu regeln ist.)
Vielleicht konnte ich Dir ein paar meiner Gedanken näher bringen, warum ich derzeit den Ruf nach einem freien Markt, ohne dass man erklärt, wie er funktioniert oder wo er funktioniert hat (meine Frage im Beitrag 97206), als"Heilspredigt" bis zum Gegenbeweis werte und dabei doch gerne Deine zwei Punkte aufgreife, da sie meinen Idealvorstellung von der Bewertung menschlichem Handelns vollends entsprechen, wobei Reich und Würdigung miteinander verschmelzen sollten.
Gruß
Uwe
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JLL
01.01.2002, 03:20
@ Taktiker
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Re: Zur Gerechtigkeit und Duldung des Reichtums durch Taktiker, Honecker, etc. |
Offen gesagt, hier kann ich es kurz machen:
Ich fühle mich in einer halbwegs kapitalistischen Gesellschaft einfach wohler, als in einer von diffuser Gerechtigkeitsideologie à la Taktiker, Honecker, etc geprägten"sozialistischen Gesellschaft". Nenne es ein Totschlagargument, aber aus Dir spricht eben doch der NEID, so sehe ich das und was Du bisher geschrieben hast, überzeugt mich nicht vom Gegenteil.
Viele Grüße
JLL
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Euklid
01.01.2002, 13:12
@ H. Thieme
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Re: ich mag Haffa, der hat mir einen Audi gebracht (vielleicht lieb ich ihn sogar) (owT) |
Wenn es dir nur um den Audi geht dann ist das aber herzlich wenig mein Freund.Also ich würde mir elend vorkommen wenn diese Geisteshaltung tatsächlich einzieht wobei ich Dir die Freude über deinen Audi natürlich gönne.Aber denke bitte daran daß Du mit Hehlerware unher fährst oder?Es kann nicht sein daß dieser Oberbandit ungeschoren davonkommt.
Gruß EUKLID
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H. Thieme
01.01.2002, 17:18
@ Euklid
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jeder Anlager hatte die Chance.. |
zu jedem Zeitpunkt seines Engagagements auszusteigen, niemand wurde gezwungen zu 120 Euro zu kaufen und zu warten bis der Kurs bei 1,5 Euro darniederliegt. Es liegt leider immer auch daran, daß die Gier von Haffa bei weitem von der Gier der Aktienanleger überboten wurde, hier glaubten Monate unerfahrene Hausfrauen vor allem das, was sie glauben wollten. EMT-TV bot dennen die Chance, reich ohne Arbeit zu werden. Aktien kaufen und verkaufen ist ein Risikogeschäft. Wer dumm genug ist dem CEO zu glauben, geht immer pleite, das trifft nicht nur auf Haffa zu. Mir geht es gar nicht um den Audi, es ist nur wichtig zu akzeptieren, daß zocken nun mal zocken ist. Der Katzenjammer ist doch Heuchelei, so lange es gut geht"Haffa lebe hoch", sobald die Firma und der Kurs den Bach runter gehen kommt die Klagewelle. Ist ja alles in Ordnung, nur hätte kein Anleger mehr als 15% verlieren müssen, wenn er etwas Erfahrung gehabt hätte. Es gab aber auch 100.000énde die gut verdient haben, ich wollte nur mal denen Stimme verleihen, denn Jammern ist viel schöner als mal zugeben, ich war einer der Gewinner.
Mit Grüßen
Heiko T.
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Euklid
01.01.2002, 18:35
@ H. Thieme
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Re: jeder Anlager hatte die Chance.. |
>zu jedem Zeitpunkt seines Engagagements auszusteigen, niemand wurde gezwungen zu 120 Euro zu kaufen und zu warten bis der Kurs bei 1,5 Euro darniederliegt. Es liegt leider immer auch daran, daß die Gier von Haffa bei weitem von der Gier der Aktienanleger überboten wurde, hier glaubten Monate unerfahrene Hausfrauen vor allem das, was sie glauben wollten. EMT-TV bot dennen die Chance, reich ohne Arbeit zu werden. Aktien kaufen und verkaufen ist ein Risikogeschäft. Wer dumm genug ist dem CEO zu glauben, geht immer pleite, das trifft nicht nur auf Haffa zu. Mir geht es gar nicht um den Audi, es ist nur wichtig zu akzeptieren, daß zocken nun mal zocken ist. Der Katzenjammer ist doch Heuchelei, so lange es gut geht"Haffa lebe hoch", sobald die Firma und der Kurs den Bach runter gehen kommt die Klagewelle. Ist ja alles in Ordnung, nur hätte kein Anleger mehr als 15% verlieren müssen, wenn er etwas Erfahrung gehabt hätte. Es gab aber auch 100.000énde die gut verdient haben, ich wollte nur mal denen Stimme verleihen, denn Jammern ist viel schöner als mal zugeben, ich war einer der Gewinner.
>Mit Grüßen
>Heiko T.
Also bitte jemand der schreibt daß er einen Verbrecher liebt nur weil der ihm einen Audi möglich gemacht hat ist ja nun wirklich katastrophales Denken und bezeugt ja fast eine Anbetungskultur.Aber selbstverständlich hätte ich den Audi auch mitgenommen wenn ich es gekonnt hätte.Aber deswegen hätte ich Haffa nicht geliebt und genau hier scheiden sich unsere Geister.
Ich will hier nicht den Moralapostel spielen aber er durfte seine Aktien nicht verkaufen und hat es doch getan.Kriegt er vielleicht jetzt einen Bußgeldbescheid von 15 DM zahlbar innerhalb 14 Tagen?
Ich bin nicht betroffen und konnte deswegen nicht gewinnen weil ich solch zwielichtigen Gestalten kein Geld anvertrauen würde.
Deinen Kommentar wollte ich hören wenn Du die Investition in den Sand gesetzt hättest.Die Frage ist nicht ob man gewinnt oder verliert sondern auf welche Art.Wenn Du in die Spielbank gehst und auf Schwarz oder Weiß setzt dann hast Du eine reale Chance.Aber bei einem Verbrecher hast Du keine Chance wenn er mit Vorsatz an das Kapital seiner Aktionäre will und diesen feinen Unterschied hast Du scheinbar noch nicht kapiert.Spätestens wenn Du so einem auf den Leim gehst dann hast Du deine Lehrstunde und davor ist keiner hier gefeit.Sei glücklich ich gönne Dir sogar wirklich zig Audis aber deine Einstellung solltest Du wirklich mal überprüfen.Auch wenn ich an diesem Spiel gewonnen hätte würde sich meine Einstellung zu Haffa nicht ändern nur weil ich vielleicht zufällig der Begünstigte eines Verbrechers wäre.
Deine Bemerkung von den Hausfrauen zeugt von einer gewissen Überheblichkeit denn es gibt ganz bestimmt Hausfrauen die uns beide zusammen in den Boden stampfen würden.Also nicht alles über einen Kamm scheren.
Gruß EUKLID und nix für ungut
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Taktiker
01.01.2002, 23:00
@ H. Thieme
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Re: jeder Anlager hatte die Chance.. |
>zu jedem Zeitpunkt seines Engagagements auszusteigen, niemand wurde gezwungen zu 120 Euro zu kaufen und zu warten bis der Kurs bei 1,5 Euro darniederliegt.
die logische Konsequenz Deiner Sichtweise kannst Du auch einem Slumbewohner in den Suburbs von Buenos Aires eiseskalt ins Gesicht brüllen:"Deine Mutter wurde ja nicht gezwungen, Dich zu gebähren!"
Und genau das ist die"freie" Gesellschaft. Läuft es schief, sagt Mr.Market eben, dass man zu seinem Schicksal ja nicht GEZWUNGEN wurde. So abgeklärt kann nur jemand reden, der zufälligerweise in die reichsten 1% der Menschheit hineingeboren wurde. Du hast zwar in Deinem Leben ganz sicher nichts Außergewöhnliches geleistet, aber Dein schönes Leben gründet sich natürlich ausschließlich auf Dein intellektuelles Genie und Deinen literweisen Schweiß.
Die nächsten Jahre werden für viele eine grandiose Lektion in freier Marktwirtschaft sein, und der spezifische deutsche Fall wird ein ganz besonders flauschiger werden, zumal sich neben den Amerikanern wohl kein drittes Völkchen auf dieser Erde so dermaßen überheblich gebärdet.
Eigentlich irre: Da gabs nun schon so viele böse Lektionen in Säuernis verursacht durch angeblich"effiziente Marktkräfte" allein in den letzten 100 Jahren, und nach ein paar guten Jährchen glauben alle schon wieder, ir seien auf dem Höhepunkt der Schöpfung angelangt. Mann, Mann, Mann, das gibt ein Erwachen! Irgendwer wirds schon richten, nicht wahr?!
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Taktiker
01.01.2002, 23:14
@ Euklid
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Re: jeder Anlager hatte die Chance.. |
Tja, gute Antwort, Euklid!
Aber wir reden doch gegen Wände! Wir prangern an, dass Kapitalismus menschliche Werte zerstört. Dass er einen jeden zum Sklaven des Geldes macht....und dafür werden wir noch als Blödmänner beschimpft.
...und dann kommt unser Audifahrer (an alle Kapitalismus-Fans: ich fahre selber einen und kann deshalb diesbzgl. auch nicht NEIDisch sein) und erklärt dem Haffa seine Liebe, weil DER ihm sein Gefährt besorgt hat. Derselbe Audifahrer würde an anderer Stelle natürlich jeglichen Sozialhilfeempfänger (z.B. einem, der es dank Haffa wurde) als arbeitsscheuen Penner und"gerechten" Verlierer im freien Spiel der Marktkräfte bezeichnen, während er selbst völlig LEGITIM seinen Audi fährt (denn er war ja Genie genug, rechtzeitig zu verkaufen bzw. dank seiner fundamentalanalytischen Begabung).
Was kümmert den Audi-Gewinner denn schon der Betrug des Haffa, schließlich hat er sein Schäfchen (fürs erste -HA!) ins Trockene gebracht und Mitleid mit dem Verlierer bringt ihm keinen Mehrwert. Was könnte er sich denn kaufen für sein gutes Gewissen, den Haffa nicht mitfinanziert zu haben?! Nichts! Und im Kapitalismus wird permanent Bilanz gezogen und Ethik läßt sich da nirgendwo richtig verbuchen.
Warten wir also ab, bis [er] (Rest gelöscht, JüKü) seinen Audi wieder verzockt hat, denn im Kapitalismus zahlt man sogar für wichtige Lehren teures Geld. Nichtmal das ist am Ende umsonst. Und so entsteht bald ein großer neuer Markt!:-))
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Euklid
01.01.2002, 23:34
@ Taktiker
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Re: jeder Anlager hatte die Chance.. |
>Tja, gute Antwort, Euklid!
>Aber wir reden doch gegen Wände! Wir prangern an, dass Kapitalismus menschliche Werte zerstört. Dass er einen jeden zum Sklaven des Geldes macht....und dafür werden wir noch als Blödmänner beschimpft.
>...und dann kommt unser Audifahrer (an alle Kapitalismus-Fans: ich fahre selber einen und kann deshalb diesbzgl. auch nicht NEIDisch sein) und erklärt dem Haffa seine Liebe, weil DER ihm sein Gefährt besorgt hat. Derselbe Audifahrer würde an anderer Stelle natürlich jeglichen Sozialhilfeempfänger (z.B. einem, der es dank Haffa wurde) als arbeitsscheuen Penner und"gerechten" Verlierer im freien Spiel der Marktkräfte bezeichnen, während er selbst völlig LEGITIM seinen Audi fährt (denn er war ja Genie genug, rechtzeitig zu verkaufen bzw. dank seiner fundamentalanalytischen Begabung).
>Was kümmert den Audi-Gewinner denn schon der Betrug des Haffa, schließlich hat er sein Schäfchen (fürs erste -HA!) ins Trockene gebracht und Mitleid mit dem Verlierer bringt ihm keinen Mehrwert. Was könnte er sich denn kaufen für sein gutes Gewissen, den Haffa nicht mitfinanziert zu haben?! Nichts! Und im Kapitalismus wird permanent Bilanz gezogen und Ethik läßt sich da nirgendwo richtig verbuchen.
>Warten wir also ab, bis dieser Wackel-Elvis seinen Audi wieder verzockt hat, denn im Kapitalismus zahlt man sogar für wichtige Lehren teures Geld. Nichtmal das ist am Ende umsonst. Und so entsteht bald ein großer neuer Markt!:-))
Ich schätze an den Ausführungen daß Thieme ein sehr junger Mensch ist der noch erhebliches an Erfahrungen aufzubauen hat.Aber seine Argumentation des Vergötterns des Mammons ist selbst mir als Wessi nun doch zuviel.Ich denke daß hierbei eine ganze Menge an Naivität steckt.Da ich selbst nicht unter Kronleuchtern geboren wurde aber mit meiner Hände Arbeit meine beiden Häuser selbst ohne jede fremde Hilfe gebaut habe während meine Frau sogar den Speiß beischaffte (während ein Eimer 10 Liter mind. 24kg wiegt) kann ich solche Dinge des Prahlens nicht vertragen.Allerdings hatte ich das Glück mein Fundament als 21 jähriger Ingenieur in den 70er Jahren zu legen.Und just da hat man uns noch gebraucht.Was mich stört an dem ablaufenden Prozeß ist die Kaltschnäuzigkeit und Arroganz mit der Leute heute auf die Straße gesetzt werden.Wenn das Arbeitsplatzproblem vom Kapitalismus nicht gelöst wird dann hat der Kapitalismus eben versagt.Seit den 70er Jahren haben wir jetzt steigende Arbeitslosenzahlen und nach jeder Rezession wurde der Sockel höher.In diesem Jahr schon ist der Kapitalismus über den wir hier so diskutiert haben vielleicht schon am Ende.Und wenn er am Ende ist dann hat ers auch verdient.Denn Zeit genug hatte er.Aber scheinbar hat er nur seine Funktion im Rahmen des Ost-West-Konfliktes erfüllt.Auch Ecki hat das so gesehen daß man sich heute als Arbeitskraft wie ein beliebiges Austauschteil sehen muß.Die jetzige Form des Wirtschaftssystems führt unzweifelhaft zur Ellbogenmentalität.
Gruß EUKLID
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Hörbi
02.01.2002, 00:12
@ Euklid
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Re: jeder Anlager hatte die Chance.. |
>>Tja, gute Antwort, Euklid!
>>Aber wir reden doch gegen Wände! Wir prangern an, dass Kapitalismus menschliche Werte zerstört. Dass er einen jeden zum Sklaven des Geldes macht....und dafür werden wir noch als Blödmänner beschimpft.
>>...und dann kommt unser Audifahrer (an alle Kapitalismus-Fans: ich fahre selber einen und kann deshalb diesbzgl. auch nicht NEIDisch sein) und erklärt dem Haffa seine Liebe, weil DER ihm sein Gefährt besorgt hat. Derselbe Audifahrer würde an anderer Stelle natürlich jeglichen Sozialhilfeempfänger (z.B. einem, der es dank Haffa wurde) als arbeitsscheuen Penner und"gerechten" Verlierer im freien Spiel der Marktkräfte bezeichnen, während er selbst völlig LEGITIM seinen Audi fährt (denn er war ja Genie genug, rechtzeitig zu verkaufen bzw. dank seiner fundamentalanalytischen Begabung).
>>Was kümmert den Audi-Gewinner denn schon der Betrug des Haffa, schließlich hat er sein Schäfchen (fürs erste -HA!) ins Trockene gebracht und Mitleid mit dem Verlierer bringt ihm keinen Mehrwert. Was könnte er sich denn kaufen für sein gutes Gewissen, den Haffa nicht mitfinanziert zu haben?! Nichts! Und im Kapitalismus wird permanent Bilanz gezogen und Ethik läßt sich da nirgendwo richtig verbuchen.
>>Warten wir also ab, bis dieser Wackel-Elvis seinen Audi wieder verzockt hat, denn im Kapitalismus zahlt man sogar für wichtige Lehren teures Geld. Nichtmal das ist am Ende umsonst. Und so entsteht bald ein großer neuer Markt!:-))
>Ich schätze an den Ausführungen daß Thieme ein sehr junger Mensch ist der noch erhebliches an Erfahrungen aufzubauen hat.Aber seine Argumentation des Vergötterns des Mammons ist selbst mir als Wessi nun doch zuviel.Ich denke daß hierbei eine ganze Menge an Naivität steckt.Da ich selbst nicht unter Kronleuchtern geboren wurde aber mit meiner Hände Arbeit meine beiden Häuser selbst ohne jede fremde Hilfe gebaut habe während meine Frau sogar den Speiß beischaffte (während ein Eimer 10 Liter mind. 24kg wiegt) kann ich solche Dinge des Prahlens nicht vertragen.Allerdings hatte ich das Glück mein Fundament als 21 jähriger Ingenieur in den 70er Jahren zu legen.Und just da hat man uns noch gebraucht.Was mich stört an dem ablaufenden Prozeß ist die Kaltschnäuzigkeit und Arroganz mit der Leute heute auf die Straße gesetzt werden.Wenn das Arbeitsplatzproblem vom Kapitalismus nicht gelöst wird dann hat der Kapitalismus eben versagt.Seit den 70er Jahren haben wir jetzt steigende Arbeitslosenzahlen und nach jeder Rezession wurde der Sockel höher.In diesem Jahr schon ist der Kapitalismus über den wir hier so diskutiert haben vielleicht schon am Ende.Und wenn er am Ende ist dann hat ers auch verdient.Denn Zeit genug hatte er.Aber scheinbar hat er nur seine Funktion im Rahmen des Ost-West-Konfliktes erfüllt.Auch Ecki hat das so gesehen daß man sich heute als Arbeitskraft wie ein beliebiges Austauschteil sehen muß.Die jetzige Form des Wirtschaftssystems führt unzweifelhaft zur Ellbogenmentalität.
>Gruß EUKLID
Bei dem Umgang mit der"Ware" Arbeitskraft kann doch kein"vernünftiger" Arbeitnehmer mehr ernsthaft seine Zukunft planen, geschweige denn eine Familie gründen und Verantwortung für Frau und gar noch Kinder übernehmen.
Hausbauen wird zum unwägbaren Risiko, keiner langfristig zu finanzierenden Anschaffung steht mehr irgendein Quäntchen Einkommenssicherheit gegenüber.
Die Rationalität dieses Prozesses entzieht sich mir von daher vollständig, denn wie sollen Menschen als Konsumenten und Investoren überhaupt noch fungieren, wenn ihnen der Boden oder das Vertrauen unter den Füßen entzogen wird?
Und da wundert man sich wenn die Kaufzurückhaltung wächst!
Hörbi
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JÜKÜ
02.01.2002, 00:25
@ Taktiker
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Re: jeder Anlager hatte die Chance../ Nochmal @Taktiker |
>Warten wir also ab, bis [er] (Rest gelöscht, JüKü) seinen Audi wieder verzockt hat, denn im Kapitalismus zahlt man sogar für wichtige Lehren teures Geld. Nichtmal das ist am Ende umsonst. Und so entsteht bald ein großer neuer Markt!:-))
Unterlasse bitte die (auch indirekten) Beleidigungen. Jetzt gibts ein gelbes Kärtchen, damit ich beim nächsten Mal für eine Weile sperren kann.
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Taktiker
02.01.2002, 00:47
@ JÜKÜ
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Re: jeder Anlager hatte die Chance../ Nochmal @Taktiker |
Also wenn mich jemand mit Elvis vergleicht, sehe ich das nicht als Beleidigung an.
Naja, für einen Audi mit Multitronic sollte es ja mit Haffas EMTVens gereicht haben, weswegen der Elvis eh kaum wackeln dürfte. Der Chauffeur von Haffas Audi möge mir also verzeihen.
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