Nisenninen-no Daiboraku - 60nen-ni Ichido-no Kokunan-ga Nihon-wo Osou -- Der GAU im Jahre 2002 - Alle 60 Jahre wird Japan von einer Staatskrise heimgesucht", heißt das derzeit letzte Werk von Ravi Batra. (Erstauflage: 18. Juli 2001, ISBN: 4-901318-02-0). Bereits im Jahre 1994 hat Batra"Die große Depression von 1995-2010" publiziert; eine Besprechung erfolgte erstmals im Rahmen der Serie TOKO Zeit-Kompass am 19. Januar 1996.
Erstellt in japanischer Sprache entsprechend den spirituellen Gedankenmustern Ostasiens wurde das
Buch durch das"Triumvirat"
-- Ravi Batra (Jahrgang 1943, US-Bürger indischer Abstammung, Professor für Wirtschaft an der
Southern Illinois Universitiy, USA)
-- Pema Gyalpo (Jahrgang 1953, Tibeter, 1959 mit seinen Eltern indisches Exil, seit 1965 in Japan
ansässig, Direktor des Tibetischen Kulturforschungszentrums)
-- sowie Naoya Fujiwara (Jahrgang 1960, Diplom-Ã-konom, Wirtschaftsanalyst, u.a. bei Salomon
Brothers tätig gewesen, nunmehr selbständiger Wirtschafts- und Finanzberater).
Das Autoren-Triumvirat: Ravi Batra - Pema Gyalpo - Naoya Fujiwara
Vom 20. August 2001 datiert die Erstauflage des Buches von NaoyaFujiwara"Anata-no Yokin to
Shakkin-ga ZERO-ni naru Hi -- Der Tag an dem Ihre Bankeinlagen und Schulden NULL werden".
(ISBN: 4-901318-04-7). Anmerkung: Die hier vorgestellten Bücher sind (derzeit?) nur in
japanischer Sprache erhältlich.
Ravi Batra:
"Der Gau im Jahre 2002"
Naoya Fujiwara:
"Der Tag an dem Ihre Bankeinlagen und
Schulden NULL werden"
Ravi Batra legt Wert darauf, als Prognostiker und nicht etwa als Prophet verstanden zu
werden. Seit jeher hat er bei seinen Forschungsarbeiten auf eine ganzheitliche
"Problem-Näherung" Wert gelegt, wobei bei ihm neben den üblichen Analyse-Instrumenten der
Wirtschafts-"Wissenschaftler" heutiger Provenienz, wie beispielsweise Wirtschaftsgeschichte
und Computer-Simulations-Modelle, die Spiritualität, verbunden mit täglicher vielstündiger
Meditation zur Anwendung gelangen. Batra ist der Überzeugung, daß er sich so geistig dem
"Göttlichen Szenario" nähern und eine Art"Weltbewußtsein" bzw. sogar"Kosmisches
Bewußtsein" erlangen kann, welches sich aufgrund der universalen Schwingungen in stets
wiederkehrenden gleichartigen Ereignissen offenbart, und zwar deshalb, weil die Menschheit als
ganzes bis heute nicht lernfähig bezüglich der vielfältigen Warnungen des Himmels/der Natur
geworden ist und daher unfähig blieb, ihr Leben - und das ihrer soziologischen Konstrukte -
diesen Rhythmen entsprechend zu gestalten.
Batras besonderes Augenmerk gilt daher den Zyklen, wobei der seit Urzeiten bei den Mystikern
Ostasiens bekannte 60jährige"Kanreki-Zyklus" nebst seinen"Unterzyklen" das Zentrum seiner
Studien bildet. (Anmerkung: Der sowjetische Wissenschaftler Kondratieff hat unabhängig vom
Gedankengut ostasiatischer Mystik in der frühen Stalin-Zeit die nach ihm benannten Zyklen
etwa gleicher Länge entdeckt; er wurde erschossen, nachdem er in seiner Forschungsarbeit den
Untergang der Sowjetunion prognostiziert hatte).
Die japanische Geschichte der Neuzeit aus Kanreki-Sicht:
Auch ohne Japanischkenntnisse sind die zyklischen Ereignisse
verständlich, wenn ein Geschichtsbuch zur Hand genommen wird.
Wesentliche Jahreszahlen sind die Jahre 1868 (Meiji-Restauration), 1929
(Große Depression) sowie 1990 (Börsencrash Tokio), ferner das
Pearl-Harbor-Jahr 1941, welches laut Batra ein gleichartiges Ereignis noch
für das Jahr 2001 erwarten läßt. Im Jahr 2005 ist seiner Ansicht nach der
"Höhe- und Löse-Punkt" der derzeitigen Krise zu erwarten.
Der"GAU im Jahre 2002" erschien erstmals am 18. Juli 2001; am 23. September (nach dem
symbolischen Pearl Harbor-Ereignis vom 11. September 2001) war bereits die achte Auflage
verkauft, so daß dem TOKO Institut das Rezensions-Exemplar erst Ende Oktober 2001 zur
Verfügung stand.
Ravi Batra hat nach eigenen Aussagen seit den frühen 70er Jahren 33 (sic!) Prognosen
publiziert, wovon mittlerweile 31 in Erfüllung gegangen sind, so etwa der Fall des
Schah-Regimes, das Ende der Sowjetunion und der Crash der Tokioter Aktienbörse mit allen
wirtschaftlichen Konsequenzen im Gefolge. Auf ihre Erfüllung warten noch die beiden letzten:
Der Untergang des Kapitalismus und das Ende der USA als Weltmacht heutiger Prägung.
Zyklisch verläuft nach Batra seit jeher auch die Herrschaftsstruktur von Staaten, wie er bereits
in seinem Buch"Die Große Depression von 1995-2010" ausführlich dargelegt hat.
Jeweils drei Herrschafts-Zyklen wechseln regelmäßig einander ab; alle Zyklen durchlaufen
regelmäßig die Stadien Aufstieg - Höhepunkt - Abstieg, dem dann revolutionäre Umwälzungen
folgen.
1. Im Zyklus I wirken Waffenträger (Polizei- bzw. Militär-Staat) persönlich auf das
Staatsgeschehen ein, während
2. im Zyklus II Intellektuelle (Religionsführer) ihren Geist als Waffe benutzen und
Waffenträger befehligen (Beispiel: Mullah-Regime).
3. Der Zyklus III ist dadurch gekennzeichnet, daß Superreiche (Geld-Adel) ihre finanziellen
Mittel zum"Ankauf und Unterhalt" von Intellektuellen und Waffenträgern benutzen, um mittels
deren Fähigkeiten ihr Imperium zu unterhalten und zu sichern. Die"Geldadel-Ära" zeichnet
sich durch besondere ethisch-moralische Verkommenheit der Gesellschaft - insbesondere am
Ende ihres Zyklus - aus.
Die von den USA inspirierte sogenannte Westliche Welt befindet sich laut Batra derzeit im
Übergangsstadium vom dritten in den ersten Herrschaftszyklus; US-Präsident Bill Clinton gehe
als das letzte - vom"großen Geld gekaufte" - typisch-korrupte, gesetzlose Marionetten-Symbol
der Geldherrscher in die Zyklus-Geschichte eines"Neuen Sodom" ein.
Nach der morallosen Clinton-Ära hat Gott
den"Krieger Bush" damit beauftragt,
Amerika die alten Tugenden zurückzubringen.
Die Ära George W. Bush/Powell läute zwar den Übergang in den"Krieger-Zyklus" ein;
Präsident Bush sei aber kein typischer Vertreter der"Krieger-Kaste", da auch er noch mit Hilfe
des"großen Geldes" zur Macht gelangt sei, deren Vertreter von ihm den Erhalt ihrer Herrschaft
- im Bedarfsfalle auch durch den Einsatz polizeilich-militärischer Macht - erwarte.
Darüber hinaus habe Bush die letzte Stufe ins Weiße Haus nur durch eine Gerichtsentscheidung
überwinden können. Dieses Beispiel demonstriere überdeutlich die Verlumpung des Rechtes in
den USA, die sich zu einer"Klägernation" (jeder überzieht jeden mit
Schadensersatz-Ansprüchen) entwickelt hätten, wobei durch zahllose Rechtsanwälte das Recht
rechtlos gemacht und das"Alte Amerika" mit seinen typischen Tugenden zerstört worden sei.
Die"geistige Rückführung" der Jetztzeit ende bei dem Dualismus Newtons und Nietzsches,
welcher zwischen"Formhaftigkeit", d.h. Dinge, die mit den Augen sichtbar, mit den Händen
greifbar, zählbar und meßbar seien, und"Formlosigkeit" unterscheide. Die heutige Gesellschaft
habe sich der"Formhaftigkeit" in ihrer niedersten Schwingung, der Materie, verschrieben. Geld
und damit erwerbbare Güter seien für die Masse und deren gelebte Vorbilder zum Maß (aller
Dinge) geworden, während die"Formlosigkeit" in ihrer höchsten Ebene - Liebe und
Bescheidenheit - selbst im Sprachgebrauch kaum noch zu finden, d.h. quasi zum Tabu
geworden sei.
Der derzeitige"Raubtierkapitalismus" (Batra hebt hervor: Wortprägung des ehemaligen
BRD-Kanzlers Helmut Schmidt!) habe im Verlauf von etwas mehr als 20 Jahren das
Gleichgewicht der Seele zerstört. Unersättliche Gier habe die Moral vernichtet, Dinge würden
produziert, die nicht zum (Über)Leben benötigt würden, sondern um ein übertriebenes
Geltungsbewußtsein zu befriedigen.
Die"Harvard-Perversität", d.h. die Lehre von der Gewinnoptimierung durch"Restrukturierung"
(= Mega-Fusionen, Massenentlassungen, etc.), hat eine Manager-Generation nach oben gespült,
welche ihre Mitmenschen auf die Stufe der wieg- und meßbaren Materie herabzieht, anstatt
sich selbst in ihrer Existenz in Frage zu stellen. Im"Vorbildland" USA arbeiten 30-40 Millionen
Amerikaner, die keine Familie alter Tradition unterhalten können, sind Zehntausende
obdachlos, ohne medizinische Betreuung, während gleichzeitig immer mehr Reichtum in immer
weniger Taschen fließt.
Vorbild- und Vorzeige-Nation USA?
Nur 1% der Einwohner
besitzen bereits 40% des Vermögens
Vor diesem Hintergrund, der mit"konventionellen ökonomischen Mitteln" nicht mehr reparabel
sei, bleibt für Präsident Bush nur eine Lösung: KRIEG (um Rohstoffe), den die USA alleine
aus wirtschaftlichen Gründen etwa alle 15 Jahre benötigten. Noch im Jahr 2001 werde ein
Schockereignis die Welt heimsuchen, welches möglicherweise den Ausgangsherd für einen
Weltkrieg III bilden, und an welchem sich die NATO beteiligen werde. Explosionsgefährdete
Spannungsgebiete seien auf der ganzen Welt mehr als reichlich vorhanden, angefangen im
Nahen Osten (wo mit Sharon bereits ein Krieger-Symbol entsprechend Zyklus I an die Macht
gelangt sei), über Zentral-Asien, wo die Staaten Indien und Pakistan"Stellvertreter-Kriege"
austragen könnten, bis nach Ostasien mit seinen politisch fragilen Ländern (Nord-)Korea und
Taiwan. Aber auch Rußland und China würden im Falle eines"Großen Krieges" wahrscheinlich
nicht verschont. Sollte es zu einem Kriegsszenario diesen Ausmaßes kommen, werde sich in
dessen Verlauf Europa von den USA lösen, Rußland mit den arabischen Ländern verbünden.
Erst in einem solchen Umfeld würde - ohne eine durch die Geld-Elite lancierte sogenannte freie
Wahl - in den USA ein Militär-Machthaber aus dem feuerspeienden Inferno emporsteigen, ein
Mensch etwa von der"Beschaffenheit" eines McCain. John McCain (Jahrgang 1936),
derzeitiger (republikanischer) Senator von Arizona, entstammt einer"Navy"-Familie.
John McCain - einst und jetzt
Bild-Quellen:
http://www.johnsmccain.com/
http://mccain.senate.gov/bio.htm
http://www.aclu.org/vote-guide/239info.html
Marine-Flieger McCain, abgeschossen im Vietnam-Krieg, verbrachte fünfeinhalb Jahre in
(nord-)vietnamesischer Gefangenschaft, ertrug heroisch Dunkelhaft und Folter.
Sein japanisches Pendant hinsichtlich geistig-sittlicher Qualität wäre eine Persönlichkeit wie der
heutige Gouverneur von Tokio, Shintaro Ishihara, meint Batra. Zusammen mit dem
Präsidenten von Malaysia, Mahathir, hat Ishihara im Jahre 1994 ein Buch mit dem Titel
"NO-to Ieru Ajia - Tai-Oo-Bei-no Kaado -- Asien, das NEIN sagen kann - Die Trumpfkarte
gegen Europa und die USA" (ISBN: 4-334-05217-7) herausgebracht. Auch dieses interessante
Buch wurde leider (aus verständlichen Gründen?) nur in japanischer Sprache aufgelegt. Als
Gouverneur von Tokio hatte Ishihara Aufsehen erregt, als er öffentlich den Einsatz der
Selbstverteidigungskräfte (JI-EI-TAI) gegen illegale Einwanderer forderte.
Die durch Menschen ausgetragenen Kriege fänden auf der spirituell-ganzheitlichen Ebene ihre
"natürliche" Entsprechung, meint Batra, wie die Klima- und Naturkatastrophen, die Zunahme
der Erdbevölkerung gepaart mit chronischen Hungersnöten bei gleichzeitigem Massensterben,
uns deutlich machen wollten: die Schöpfung demonstriert dem Menschen symbolhaft sein Tun,
nämlich die Sinnlosigkeit und nachfolgende Leere unnötiger Produktion und unnützen
Konsums.
Natur-Katastrophen: Warnhinweise der Schöpfung?
Wie das mittlerweile offenbar in Vergessenheit geratene Erdbeben der Stärke 8 auf den Kurilen
quasi als Vorbote vorgeführt habe, so werde ein"großes Beben" mit 300-400.000 Toten in der
Kanto-Region (Tokio) immer wahrscheinlicher. Auch der Vulkan des Berges Fuji (=
"Fujiyama") könnte wieder ausbrechen - mit allen negativen Konsequenzen für die dortige
wirtschaftlich bedeutsame Region im Großraum Nagoya (="Toyota-City"!).
Die Ursache der gegenwärtigen politischen Spannungen sind, wie Batra zu beweisen versucht,
im Weltwirtschafts- und Weltwährungssystem zu suchen, welche zu einer weiter eskalierenden
Umverteilung des Wohlstandes in die Hände von immer weniger Gruppen und Individuen
führen.
Gemeinhin heißt es jene Staaten seien arm und jene reich. Doch was die"großen" Nationen
anbelangt, so ist - als Staat gesehen - lediglich Japan eine"reiche" Nation, die übrigen
"Weltnationen" - an der Spitze die USA - sind hochverschuldet. Im Gegensatz zu den USA, wo
insbesondere die Verschuldung der privaten Haushalte unvorstellbare Höhen erreicht hat,
gehören die japanischen Haushalte zu den gesündesten"sozialen Unternehmen".
Ein Teil des"Reichtums" Japans steht allerdings auf schwankenden Fundamenten, nämlich auf
US-Staatspapieren, welche zum Teil wiederum als"Aktiva" bei den
Lebensversicherungsunternehmen (und Banken) geführt werden. Ein anderes Problem ist die
hohe Staatsverschuldung Japans. Doch alles in allem gesehen, ergibt sich - selbst unter
Berücksichtigung"fauler" Kredite - per Saldo eine positive Bilanz des"Hauses Japan", welche
eine gute Ausgangsbasis für einen nationalen Neuanfang nach einer monetären (oder sonstigen)
Krise darstelle.
Die japanischen Privat-Vermögen in"echten"
Billionen (nicht US-Billions = Milliarden) Yen
Beachtenswert: die kontinuierliche Zunahme seit
dem Börsen-Crash vom Februar 1990. Aus dieser
Entwicklung ist ersichtlich, daß die privaten
Engagements am Aktienmarkt gering sind.
Eine von Staaten in der Vergangenheit immer wieder geübte Praxis einer"Haushaltssanierung"
ist die Monetarisierung, d.h. (Hyper-)Inflationierung der Zahlungsmittel. Solche Maßnahmen
zerstören das Vertauen in die Glaubwürdigkeit und Fähigkeiten der betreffenden
Staatsführungen, wie sie Japan bereits zweimal - nämlich 1876 und 1946 - erlebt hat. In Frage
käme ferner ein Schuldenmoratorium, wobei die Zinszahlungen eingestellt und die Laufzeit der
Anleihen"gegen unendlich" verlängert werde.
Ausführlich geht Batra auf die beiden"YIN-YANG-Geschwister" Sozialismus/Kommunismus
und Kapitalismus ein, welche in ihrer"inneren Struktur" - vor allem aber hinsichtlich des
Endergebnisses - identisch sind. Beide Theorien hören sich, insbesondere für"intellektuell
Minderbemittelte", erfolgversprechend an:
1. YIN = Kommunismus: Das Versprechen, den Wohlstand aller durch die Werktätigkeit aller
zu vermehren und gleichmäßig ="gerecht" zu verteilen, erzeugte im Ergebnis eine neue brutale
Herrschafts-Clique, die sogenannte Nomenklatura.
Da die Masse der Nicht-Werktätigen sich rapide vermehrte, und dabei gleichzeitig immer mehr
Ressourcen jeder Art zum Zwecke der Aufrechterhaltung eines Kontroll- und
Unterdrückungs-Apparates verbraucht wurden, exterminierte sich das"Kommunistische
Manifest" in seiner realen Existenz.
Am Beispiel der Sowjetunion ist weiterhin deutlich geworden, daß der
Sozialismus/Kommunismus für sein Überleben einer kontinuierlichen Größenzunahme bedarf;
die Einwohner kleiner kommunistischer Staaten ohne Expansionsmöglichkeiten, wie etwa im
früheren Albanien oder im jetzigen Nord-Korea, erleben daher als Endstadium nicht das
versprochene"kommunistische"Paradies auf Erden", sondern den Hungertod. Batra wörtlich:
"Bei Sozialismus, Kommunismus und Planwirtschaft handelt es sich um einen tödlichen
Traum".
2. YANG = Das"Theorem" des Kapitalismus ist auf den ersten Blick ebenfalls überzeugend:
Wer die Nachfrage durch das Anbieten von Gütern und Dienstleistungen befriedigt, erhält dafür
"vom Markt" einen"gerechten" Lohn in Form eines"Mehrwertes", d.h. einer Differenz
zwischen seinem Aufwand und dem Erlös. An diesem"Erfolg" beteiligt sich der Staat mittels
Steuern und verwendet diese Einnahmen zur Aufrechterhaltung seiner"Schutzverpflichtungen"
gegenüber seinen Bürgern.
Aber der Kapitalismus mündet in seinem Endstadium zwangsläufig in eine"leere Wirtschaft"
ein. Die Börsen werden zum Selbstzweck, zu einer Hülle, ausgefüllt mit"Chip-Vermögen"
(Aktien, Anleihen, Kontengeld = Buch-Reichtum) und uneinlösbaren Versprechungen und
Wetten auf die Zukunft (Optionen, Futures, Derivate). Das Platzen einer solchen Kapital-Blase
ist unvermeidlich, mit den"Geldproduktions-Unternehmen" gehen auch deren Gläubiger (=
"Anleger") unter und vergrößern das Heer der"Restrukturierungs-Opfer". Gewinner dieses
Spieles sind jene"Dunkelmächte", welche die wirkliche Befehlsgewalt über Art und
Verwendung des"Kapitalismus-Kapitals" besitzen."Kapitalismus sei daher eine tödliche
Illusion", meint Batra.
Im Gegensatz zur"Industriellen Revolution" vor etwa zwei Kanreki-Zyklen (= 120 Jahre),
welche einen wahren Fortschritt eingeleitet habe, weil sie die Produktion von sinnvollen Gütern
und deren Verteilung (Beispiele: Elektrizität, Telegraphie, Auto) ermöglicht habe, sei die
"IT-Revolution" ein Traum. Bekanntlich will der derzeitige Präsident Koizumi mit seinem
Slogan"E-Japan" sein Land bis zum Jahre 2005 aus der Wirtschaftsflaute führen. Batra fragt:
"Wofür braucht man"Hochgeschwindigkeits-Zugänge" für die Tele-Kommunikation, wenn im
Durchschnitt nur ca. 20 Minuten der 24 Stunden eines Tages (in Japan) telefoniert wird?
Wem nutzt die"Sony-Manie" (klingt wie Sony-Money!) wirklich? Bekanntlich gehört Sony zu
den 13 (!) Unternehmen, die sich der"Digitalisierung des Menschen" widmen, angefangen bei
der"Smart-Card", welche gleichzeitig die Funktionen von Ausweis, Schlüssel, Geld und
letztlich ärztlicher Betreuung erfüllen soll. Kann die Smart-Card wirklich Menschen heilen? Der
totalen Überwachung, dem Betrug und schließlich dem"Cyber-Terrorismus" stehen durch eine
solche Digitalisierung alle Türen offen. Und wieder sind es die Anständigen und Schwachen,
welche zu Opfern des"Fortschrittes" werden.
Zu den Schwachen gehören auch die Kinder. Zunehmend wird in den USA über neue
IT-Erkrankungen berichtet, nämlich Krämpfe und Erblindung. Schließlich führt die totale
Digitalisierung zur Intellekt-Degeneration ("Schubladen-Blick"), welche eine ganzheitliche
Betrachtung von Problemen unmöglich macht, von einem Verlust der Spiritualität ganz zu
schweigen.
Japan sollte sich auf die Herstellung von nützlichen Gütern konzentrieren, wobei neben der
Elektronik, insbesondere die Metallverarbeitung einen qualitativ hohen Stellenwert einnimmt.
So trage die herstellende und verarbeitende Industrie etwa 25% zum Bruttosozialprodukt bei,
der verlustreiche Problemsektor"Finanzwirtschaft" dagegen nur knapp 5%. Bei der Aufgabe,
das Auto-Mobil (und andere Verkehrsmittel) wirklich auto-mobil zu machen, könnte die
IT-Branche allerdings Unterstützung leisten.
Wie bereits in früheren Publikationen, insbesondere in seinem hier erwähnten Buch"Die
Große Depression von 1995-2010", fordert Batra eindringlich die Einführung einer neuen
Wirtschafts- und Finanzordnung. Während er anscheinend vor Jahren noch auf die durch
ehrenwerte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens"aktivierte Selbstheilung" der
Gemeinwesen baute, hat er bezüglich der Fähigkeiten und des Willens des
"Harvard-Virus-infizierten Wirtschafts- und Polit-Pöbels" offenbar längst alle diesbezügliche
Hoffnung aufgegeben. Eine neue Ordnung könne nur nach der endgültigen Niederlage des
jetzigen Systems, etwa im Jahre 2005 (siehe Kanreki- Tabelle) geboren werden.
Sein Modell einer wirklich demokratischen Wirtschaftsordnung nennt Batra"PROUT =
Productive Utilization Theory". Deren Hauptforderung ist eine strikte Trennung von Politik und
Geldwesen, wodurch bereits eine tiefgreifende Veränderung eingeleitet würde. Weiterhin sollten
Besitz und Handel mit Grund und Boden, der Eigentum aller ist, verboten und durch eine Art
Erbpacht ersetzt, d.h. eine Trennung zwischen Besitzrechten und Nutzungsrechten eingeführt
werden, so wie dies in der"EDO-Zeit" Japans der Fall war. (Theorien der gleichen Art werden
in Europa beispielsweise von den Anhängern eines Gottfried Feder vertreten und als
"Ergokratie" bezeichnet).
Die neue Ordnung muß von"unten nach oben" aufgebaut sein, so wie ein Gebäude auch nicht
vom Dachstuhl her errichtet wird. Problemlösungen dürften nicht den Politikern, Bürokraten
und Ã-konomen überlassen werden, sondern allen beteiligten Menschen. Nur kleine Einheiten
ermöglichten in einer echten Leistungsgemeinschaft wirkliche demokratische Entscheidungen
und Kontrolle. Manager ohne Moral hätten kein"Bleiberecht". Vorbild ist für Batra das
Elektro/Elektronik-Unternehmen Matsushita mit etwa 13.000 Mitarbeitern unter der Führung
von Nakamura; Unternehmens-Losung:"In unserem Haus gibt es keine Flickschusterei".
Batra ist überzeugt, daß (das ethnisch homogene) Japan die erste Nation sein wird, welche das
geistig in Indien geborene PROUT-System einführen wird, wobei der Grundstein hierzu
möglicherweise von Shintaro Ishihara, welcher die Chance habe, bei den Parlamentswahlen im
Juni 2002 als Sieger hervorzugehen, gelegt werde. Bis in alle Einzelheiten wurde in dem hier
vorgestellten Werk bereits ein"Schatten-Kabinett" unter Ishihara vorgestellt.
Bereits zwischen 1950 und 1972 existierte in Japan ein Wirtschafts- und Sozialsystem, welches
die Wesenszüge von PROUT aufwies: Die Wirtschaftsführer waren in geistig-seelischem
Gleichgewicht, die Nation lebte in ausgewogener spiritueller Symbiose des"Alten Japan" -
YAMATO - nämlich gleichzeitig als friedfertige"Shotoku-Taishi- und kriegerische
Budo-Shi-Seele". Als Folge davon waren die Löhne"im Lot", d.h. die Lücke zwischen den
(individuellen) Arbeitsentgelten klein, die Produktqualität hoch und schließlich herrschte ein
ausgeglichenes Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Jeder konnte das
erwerben, was den wahren Bedürfnissen seiner Seele entsprach, und das war all das, was er
letztlich auch wirklich benötigte.
Dann ereignete sich im Jahre 1973 der erste"Ã-l-Schock". Japan übernahm die
Management-Methoden der USA und mutierte zur Exportnation für Güter und zur
Importnation für"bedrucktes Papier" (US-Schulden). Auf dieser"Titanic" mit einem
US-Kapitän als Schiffslenker nähern sich die mit"westlichem Geist" beseelten Länder
kontinuierlich dem riesigen Eisberg. Japan und Deutschland sollten schnellstens die
Rettungsboote aufsuchen, beide Länder haben vor nunmehr bald 60 Jahren ihre Talente bei
einer"Auferstehung aus Ruinen" unter Beweis gestellt.
Osamu Nishi, am 1. Januar 2002
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