werner
07.01.2002, 20:39 |
Amerika doch nicht so weit unten? Auch bei uns gibt's nichts zu beschönigen... Thread gesperrt |
Hallo
Das Wall Street Journal-Europe vom 7. Jänner 2002 berichtet über die jüngste Konferenz der American Economics Association (AEA) in Atlanta. Thema der Zusammenkunft war die Frage, «ob Geld glücklich macht». Das Thema ist für Ã-konomen aus folgendem Grund von Interesse: Wenn die Annahme vom"homo oeconomicus" zutrifft, der sein Wohlbefinden auf rationale Art und Weise maximiert, so müßte eigentlich auch die Hypothese stimmen, daß die Menschen im Laufe der Zeit allmählich immer glücklicher werden.
Wie die zur Vorbereitung der Veranstaltung durchgeführten empirischen Erhebungen in den USA und Europa nun allerdings gezeigt haben, liegen die Dinge nicht ganz so simpel: Es gebe zwar ( - was nur für die Vertreter eines"neuen Menschen" überraschend sein kann - ) einen sehr starken Zusammenhang zwischen Geld, d.h. zum Beispiel einem unerwarteten Geldgewinn, etwa durch eine Erbschaft oder durch einen Lotteriegewinn, oder einfach gemessen am relativen Einkommen eines Menschen, und dessen subjektiver Empfindung"glücklich zu sein" bzw."sich wohlzufühlen". Aber offensichtlich nimmt die subjektive Empfindung"glücklich zu sein" bzw."sich wohlzufühlen" sowohl ab, wenn die eigenen Erwartungen steigen, als auch, wenn gleichzeitige, womöglich noch höhere Einkommenszuwächse anderer Neidgefühle induzieren.
Die empirischen Befunde hätten allerdings auch gezeigt, daß"Neid auf andere" in Europa viel verbreiteter ist als in den USA. In den Staaten seien den Menschen die Einkommen der jeweils anderen weniger wichtig als in Europa."Es gibt schlüssige Hinweise darauf, daß die aufgrund von 'Ungleichheit' entstehende Wucherung von Neid in den Vereinigten Staaten nur bei der Untergruppe reicher Linker vorhanden ist", wurde in einem am Kongreß vorgetragenen Arbeitspapier festgestellt.
Grüße
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YIHI
07.01.2002, 20:45
@ werner
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Re: Amerika doch nicht so weit unten? Auch bei uns gibt's nichts zu beschönigen... |
Welch eine Überraschung. Wussten wir schon lange.
Gruss,
D.
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Diogenes
07.01.2002, 20:58
@ werner
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Re: Amerika doch nicht so weit unten? Auch bei uns gibt's nichts zu beschönigen... |
>Hallo
>Das Wall Street Journal-Europe vom 7. Jänner 2002 berichtet über die jüngste Konferenz der American Economics Association (AEA) in Atlanta. Thema der Zusammenkunft war die Frage, «ob Geld glücklich macht».
Geld macht nicht glücklich, man braucht nur ein bisserl was zum Leben. Man kann mit Geld genauso unglücklich sein wie ohne.
>Das Thema ist für Ã-konomen aus folgendem Grund von Interesse: Wenn die Annahme vom"homo oeconomicus" zutrifft, der sein Wohlbefinden auf rationale Art und Weise maximiert, so müßte eigentlich auch die Hypothese stimmen, daß die Menschen im Laufe der Zeit allmählich immer glücklicher werden.
"Homo oekonomicus" ist absoluter Schmarren, wie schon die Ã-sterreichische Schule der Nationalökonomie gezeigt hat. Die neuere Behavioral Finance hat diese Annahme experimentell nach Strich und Faden widerlegt.
Soweit kein größeres Problem, bis auf eine winzige 120.000-Mrd.-Dollar-Kleinigkeit: das Black-Scholes-Modell, auf das die Derivat"künstler" bauen, impliziert die Annahme des Homo oekonomicus.
>Wie die zur Vorbereitung der Veranstaltung durchgeführten empirischen...
... einem am Kongreß vorgetragenen Arbeitspapier festgestellt.
Oh Mann, wofür alles man eine Konferenz braucht. Ich hoffe, das Hotel war genehm und das Essen gut. Und ich frage mich dauernd:"Was machen die nur mit all dem Geld?" - Jetzt weiß ich es.
Gruß
Diognes
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nereus
07.01.2002, 22:26
@ Diogenes
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Re: Auch bei uns gibt's nichts zu beschönigen - Geld macht nicht glücklich? |
Hallo Diogenes!
Du schreibst: Geld macht nicht glücklich, man braucht nur ein bisserl was zum Leben. Man kann mit Geld genauso unglücklich sein wie ohne.
Das hast Du aber schön gesagt.
Dann wirst Du sicher demnächst alle Zockgewinne an bedürftige Menschen weiterleiten, in deren strahlende Augen schauen und dann Glück empfinden.
Also ich finde Geld alleine macht sicher nicht in jedem Fall und allen Lebenslagen glücklich, aber ich wäre lieber glücklich mit viel Geld als mit wenig. ;-)
Wir wollen doch jetzt noch ein allerletztes bisser'l glaubwürdig bleiben.
Ich kann mir das jetzt nur so erklären.
Du bist wie immer gemächlich in Deinem Faß auf der Donau geschippert, hast die neu eingebaute vollelektronische Luke geöffnet, finanziert durch den letzten erfolgreichen Trade und genau in dem Moment kam die Kirche des heiligen Franz von Assisi in Dein Blickfeld.
Und da kam es einfach über Dich.
;-) ;-)
Die meisten Wiener sollen Humor besitzen.
mfG
nereus
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Diogenes
08.01.2002, 14:51
@ nereus
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Re: Auch bei uns gibt's nichts zu beschönigen - Geld macht nicht glücklich? |
>Hallo Diogenes!
>Du schreibst: Geld macht nicht glücklich, man braucht nur ein bisserl was zum Leben. Man kann mit Geld genauso unglücklich sein wie ohne.
>Das hast Du aber schön gesagt.
>Dann wirst Du sicher demnächst alle Zockgewinne an bedürftige Menschen weiterleiten, in deren strahlende Augen schauen und dann Glück empfinden.
Nein, ich denke das Schlechteste was man tun kann, ist den Menschen Geld in die Hand zu drücken. Ich halte es mehr mit der Caritas (=Hilfe zur Selbsthilfe) und Investitionen (=Arbeitsplatz), so hat man einen weit größeren Hebel.
>Also ich finde Geld alleine macht sicher nicht in jedem Fall und allen Lebenslagen glücklich, aber ich wäre lieber glücklich mit viel Geld als mit wenig. ;-)
Stimme zu. ;-))
>Wir wollen doch jetzt noch ein allerletztes bisser'l glaubwürdig bleiben.
>Ich kann mir das jetzt nur so erklären.
>Du bist wie immer gemächlich in Deinem Faß auf der Donau geschippert, hast die neu eingebaute vollelektronische Luke geöffnet, finanziert durch den letzten erfolgreichen Trade und genau in dem Moment kam die Kirche des heiligen Franz von Assisi in Dein Blickfeld.
>Und da kam es einfach über Dich.
>;-) ;-)
Nicht ganz, ich hatte eine Flasche Wein zuviel.:-)
Aber im Ernst: Ich wollte nur darauf hinweisen, daß es wichtigeres als Geld gibt. Ich fand die Fragestellung des Kongresses einfach idiotisch. Was nicht heißen soll, daß ich Geld nicht mag. Es ist Mittel zum Zweck.
>Die meisten Wiener sollen Humor besitzen.
Kann ich bestätigen und die Tiroler auch:-))
>mfG
>nereus
Gruß
Diognes
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